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Die
Erfindung betrifft eine Tragehilfe, insbesondere zum lösbaren
Anbringen an einem Getränkeeinweggebinde, mit einem formstabil
ausgebildeten Grundkörper und einer auf dessen Unterseite
angeordneten Grifffläche, wobei an mindestens einer Seitenfläche
des Grundkörpers ein Befestigungsmittel zur Aufnahme einer
Tragelasche vorgesehen ist.
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Derartige
Tragehilfen werden üblicherweise zum komfortablen Tragen
von Einkaufstaschen verwendet, um ein Einschneiden der daran befindlichen Tragelaschen
in die Hand des Benutzers zu vermeiden.
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Einen
nächstkommenden Stand der Technik offenbart die
DE 94 15 037 U1 mit
einem halbrunden, scheibenartigen Grundelement, auf dessen gerundeter
Oberseite eine Nut zur Aufnahe der Tragelasche verläuft.
Die Unterseite des Grundkörpers weist Griffmulden auf,
welche komplementär zu den Fingern einer menschlichen Hand
ausgebildet sind. Eine konzeptionell ähnliche Tragehilfe
offenbart die
DE 199
08 91 A1 , wobei hier noch vorgesehen ist, in einer Vorderwand
einen Einkaufswagen-Chip lösbar vorzuhalten. Als nachteilig
hat sich bei diesen Tragehilfen herausgestellt, dass beim vorübergehenden
Abstellen der Taschen die Tragelasche aus der Tragehilfe herausrutscht
und diese dann bei einer erneuten Aufnahme wieder unter der Tragelasche
umständlich platziert werden muss. Für den Transport
von Getränkeeinweggebinden sind die bekannten Tragehilfen
ungeeignet, da sie sich mit ihrer hohen halbrunden Oberseite kaum
unter die verhältnismäßig kurze Tragelasche
bringen lassen.
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Die
DE 203 17 954 U1 und
DE 298 19 278 U1 sehen
hingegen vor, dauerhaft offene halbrunde oder auch verschließbare
Röhren als Tragehilfe zwischen der Hand des Benutzers und
der Tragelasche einzubringen. Insbesondere beim Tragen schwerer Lasten
wie Getränkeeinweggebinden kommt es bei diesen Tragehilfen
häufig vor, dass bei einer schaukelnden Tragebewegung die
Tragelaschen aus der offenen Röhre rutschen oder sich die
verschlossene Röhre aufgrund der hohen eingeleiteten Kräfte
von alleine unbeabsichtigt öffnet.
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Der
wesentliche Nachteil aller vorstehenden Tragehilfen liegt außerdem
in der vergleichsweise materialintensiven Herstellung. Insbesondere
das Einbringen der Nuten auf der gerundeten Oberfläche hat
sich als aufwendig herausgestellt. Die bekannten Tragehilfen sind
deshalb wenig geeignet, als Werbeartikel zusammen mit den Getränkeeinweggebinden in
den Verkehr gebracht zu werden.
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Demzufolge
lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine besonders kostengünstig
herzustellende Tragehilfe zu entwickeln, die auch ein Tragen schwerer
Lasten wie Getränkeeinweggebinde ermöglicht und
sich lösbar mit der verhältnismäßig
kurzen Tragelasche verbinden lässt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Tragehilfe
gelöst, bei der das Befestigungsmittel mindestens einen
Schlitz umfasst, welcher in mindestens einer an die Grifffläche
angrenzenden Seitenfläche angeordnet ist und in eine im
Wesentlichen parallel zur Grifffläche ausgebildeten Auflagefläche übergeht.
Der mindestens eine Schlitz kann dabei entweder benachbart zu der
Auflagefläche angeordnet sein oder in eine Auflagefläche
münden.
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In
jedem Fall liegt während des Tragens die Tragelasche linienartig
auf der Auflagefläche auf. Die Auflagefläche dient
demzufolge der Lastaufnahme und -übertragung. Der mindestens
eine Schlitz dagegen sorgt für eine lösbare Befestigung
der Tragehilfe an der Tragelasche. Aufgrund des parallelen Verlaufs von
Grifffläche und Auflagefläche weist die erfindungsgemäße
Tragehilfe eine äußerst niedrige Bauhöhe
auf und lässt sich daher problemlos auch unter der kurzen
Tragelasche eines Getränkeeinweggebindes platzieren.
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Vorteilhafterweise
weist der Grundkörper eine plattenartige Form auf. Die
plattenartige Form lässt sich besonders einfach herstellen,
so dass neben den thermischen Herstellungsverfahren auch ein Stanzen
in Frage kommt. Aufgrund der plattenartigen Form weist der Grundkörper
eine besonders niedrige Bauhöhe auf.
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Die
Grifffläche sollte dann auf der Unterseite der plattenartigen
Form ausgebildet sein, wobei auch anatomisch günstig geformte
Wölbungen vorgesehen sein können, die ein besonders
angenehmes Tragegefühl vermitteln.
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Vorzugsweise
ist der mindestens eine Schlitz mit einer Hinterschneidung ausgebildet.
Die Hinterschneidung verhindert wirksam einen versehentlichen Verlust
der Tragehilfe, da die Tragelasche mit ihrer nahezu vollständigen
Breite in dem Bereich der Hinterschneidung zur Anlage kommt und
bei einem Abstellen der zu tragenden Last die Tragelasche nicht
durch den gegenüber der Hinterschneidung engeren Schlitz
gleitet. Die Tragehilfe verbleibt daher im angebrachten Zustand
stets ortsfest an der vorgesehen Position.
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Es
hat sich als günstig herausgestellt, wenn die Seitenflächen
jeweils zwischen der Grifffläche und der Auflagefläche
angeordnet sind. Demzufolge verbinden die Seitenflächen
die Griff- und Auflagefläche. Bei einer besonders einfachen
Ausführungsform stehen die Seitenflächen jeweils
senkrecht auf der Griff- und Auflagefläche.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform sind zwei Schlitze
in gegenüberliegenden Seitenflächen angeordnet.
Vorzugsweise befinden sich die Schlitze in den beiden gegenüberliegenden
kurzen Seiten einer rechteckigen Platte, so dass an den langen Seiten
die Hand des Benutzers angreifen kann. Alternativ können
die Schlitze auch mittig in den langen Seiten eines rechteckigen
Grundkörpers eingebracht sein. Hierdurch resultiert der
Vorteil, dass der Träger die Hand in einer natürlichen
Stellung belassen kann und nicht um 90° einzudrehen braucht,
wodurch der Tragekomfort erheblich gesteigert wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform sind zwei zueinander
beabstandete Schlitze in einer Seitenfläche angeordnet,
wobei die Schlitze den Grundkörper von der Grifffläche
zu der Auflagefläche durchsetzen. Die Schlitze sollten
bis in die Mittelachse des Grundkörpers reichen, um bei
eingehängter Tragelasche einen zentralen Kraftansatz zu
erreichen. Zum Befestigen oder Lösen wird der Grundkörper
von der Seite an die Tragelasche heran- oder weggeführt.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist es von
Vorteil, wenn die Auflagefläche auf der Grifffläche
gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers angeordnet
ist. Dadurch ist die Auflagefläche durch die Oberseite
des Grundkörpers gebildet, woraus eine konstruktiv einfache
Bauweise resultiert und die zu lösende Aufgabe in besonders günstiger
Weise gelöst wird. Hierzu tragen auch die den Grundkörper
von der Oberseite zur Unterseite vollständig durchsetzenden
Schlitze bei, deren axiale Erstreckung ausschließlich senkrecht
zur Auflagefläche verläuft.
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Eine
andere zweckmäßige Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche ein durch
den Grundkörper verlaufender Auflagetunnel ist, in dessen
vollständiger axialer Erstreckung der Schlitz mündet.
Die Tragelasche wird zum Anbringen oder Lösen durch den
Schlitz in den Grundkörper eingeführt und stützt
sich beim Anheben einer Last im Tiefsten des Schlitzes auf der Auflagefläche ab.
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Günstigerweise
verlaufen der Auflagetunnel und der Schlitz zwischen der Oberseite
des Grundkörpers und der Grifffläche. Die axiale
Erstreckung des Schlitzes verläuft demzufolge bei dieser
Ausführungsform ausschließlich parallel zur Auflagefläche.
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Vorzugsweise
durchläuft der Auflagetunnel den Grundkörper geradlinig
von einer Seitenfläche zur gegenüberliegenden
Seitenfläche. Diese Ausführungsform ermöglicht
auf einfache Weise das Erstellen des Auflagetunnels, da dieser als
Bohrung durch den Grundkörper erzeugt werden kann.
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Zum
besseren Verständnis wird die Erfindung nachfolgend anhand
von insgesamt sechs Figuren näher erläutert. Es
zeigen die:
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1:
eine Draufsicht auf eine Tragehilfe gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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2:
eine Vor-Kopf-Ansicht auf die in 1 gezeigte
Tragehilfe;
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3a:
eine Seitenansicht auf eine Tragehilfe;
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3b:
eine Seitenansicht auf eine Tragehilfe mit leicht konvex gewölbter
Grifffläche;
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4:
eine Draufsicht auf eine Tragehilfe gemäß einer
zweiten Ausführungsform;
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5:
eine Draufsicht auf eine Tragehilfe gemäß einer
dritten Ausführungsform und
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6:
eine Vor-Kopf-Ansicht auf eine Tragehilfe gemäß einer
vierten Ausführungsform.
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Die 1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Tragehilfe gemäß einer
ersten besonders bevorzugten Ausführungsform. Die Tragehilfe
ist durch einen kastenförmigen Grundkörper 1 mit
einer rechteckigen Grundform gebildet. Der Grundkörper 1 wird
seitlich durch weitgehend senkrecht stehende Seitenflächen 4a, 4b, 4c, 4d begrenzt.
Die benachbarten Seitenflächen 4a, 4b, 4c, 4d stehen
jeweils senkrecht aufeinander.
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An
dem Grundkörper 1 ist ein Befestigungsmittel 5 erkennbar,
welches die in gegenüberliegenden Seitenflächen 4a, 4c ausgeformten
Schlitze 6a, 6b und die dazwischen befindliche
Auflagefläche 7 umfasst. Beide Schlitze 6a, 6b sind
auf der Längsachse 13 des Grundkörpers 1 angeordnet.
Die Auflagefläche 7 ist bei dieser Ausführungsform
durch die Oberseite 10 des Grundkörpers 1 gebildet.
Zur lösbaren Befestigung einer nicht gezeigten Tragelasche
an der Tragehilfe wird der Grundkörper 1 unter
der Tragelasche positioniert und diese in die beiden Schlitze 6a, 6b eingeführt.
Während des Anhebens kommt die Tragelasche auf der Auflagefläche 7 zur
Anlage.
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Die
Schlitze 6a, 6b haben eine recheckige Kontur.
Jeder Schlitz 6a, 6b weist eine ausgehend von
der Unterseite 2 (siehe 2) zur Oberseite 10 in
Richtung der Auflagefläche 7 geneigte Rampe 11 auf.
Die Rampe 11 verringert eine Kerb- oder Schneidwirkung
der Traglasche im Übergangsbereich des Schlitzes 6a, 6b zu
der Auflagefläche 7.
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Die 2 stellt
die vorstehend beschriebene Ausführungsform in einer Vor-Kopf-Ansicht
dar. Hierbei ist besonders gut zu erkennen, dass die Schlitze 6a, 6b den
Grundkörper 1 vollständig durchsetzen und
dabei senkrecht zu der Auflagefläche 7 ausgerichtet
sind.
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Auf
der Unterseite 2 des Grundkörpers 1 befindet
sich eine Grifffläche 3 weitgehend parallel zu der
Oberseite 10. Für ein angenehmes Griffgefühl
ist die Grifffläche 3 quer zu ihrer Längsachse
lediglich mit einer geringen konvexen Wölbung versehen.
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Die 3a und 3b zeigen
Tragehilfen, bei denen die auf der Unterseite 2 des Grundkörpers 1 befindliche
Ausprägungen 12 ausgebildet sind. In jede der
Ausprägungen 12 lässt sich während
des Greifens ein Finger einlegen, so dass der Tragekomfort weiter
erhöht ist. In der 3b sind
die insgesamt vier Ausprägungen 12 zusätzlich
auf einer in der Längsachse ausgeformten leicht konvexen
Rundung der Unterseite 2 angeordnet.
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Die 4 zeigt
eine geringfügig abgewandelte Ausführungsform,
bei welcher die Schlitze 6a, 6b in gegenüberliegenden
langen Seitenflächen 4b, 4d eingebracht
sind. Jeder Schlitz weist zur besseren Fixierung der Tragelasche
(nicht dargestellt) eine Hinterschneidung 8 auf. Für
einen günstigen Kraftansatzpunkt befinden sich die Schlitze 6a, 6b gegenüberliegend
mittig in den Seitenflächen 4b, 4d. Der wesentliche
Vorteil dieser Ausführungsform liegt in der angenehmen
Tragehaltung des Handgelenkes, das nicht wie bei den üblichen
bekannt gewordenen Tragehilfen um 90° eingedreht werden
muss.
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Grundsätzlich
ist es auch möglich, die Ausführungsformen der 1 und 4 zu
kombinieren und den Grundkörper 1 mit insgesamt
vier Schlitzen 6a, 6b auszustatten. Je nach Wunsch
des Anwenders könnten dann entweder die in den Seiten 4a, 4c oder 4b, 4d angeordneten
Schlitze 6a, 6b verwendet werden.
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In
der 5 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform
dargestellt, bei der beide Schlitze 6a, 6b ausgehend
von der langen Seitenfläche 4b zueinander beabstandet
in den Grundkörper 1 eingebracht sind. Die Schlitze 6a, 6b erstrecken
sich dabei bis in den Bereich der Längsachse 13 des
Grundkörpers 1. Endseitig ist jeder Schlitz 6a, 6b mit
einer Hinterschneidung 8 versehen, welche die Tragelasche
in der tragebereiten Position aufnimmt. Sowohl die Schlitze 6a, 6b als
auch die Hinterschneidungen 8 reichen von der Oberseite 10 bis
zur Unterseite 2 und durchsetzen somit den Grundkörper 1 in
vertikaler Richtung vollständig.
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Die 6 zeigt
eine andere Ausführungsform der Tragehilfe mit einem Grundkörper 1,
in dessen lange Seitenfläche 4b ein einziger horizontaler Schlitz 6a eingebracht
ist. Mittig innerhalb des Grundkörpers 1 mündet
der Schlitz 6a in eine Hinterschneidung 8, die
gleichzeitig die Auflagefläche 7 in Form eines
Auflagetunnels 9 für die nicht dargestellte Tragelasche
bildet. Zum Befestigen der Tragehilfe an der Tragelasche wird diese
nicht von unten, sondern seitlich herangeführt und die
Tragelasche durch den Schlitz 6a bis in den Auflagetunnel 9 geschoben.
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Der
Schlitz 6a verläuft innerhalb des Grundkörpers 1 parallel
zu dessen Oberseite 10 und Unterseite 2. Dabei
sollte der Schlitz 6a dieselbe axiale Länge aufweisen
wie der Grundkörper 1, so dass der Schlitz 6a diesen
in seiner axialen Erstreckung vollständig durchsetzt. Die Tragelaschen
(nicht gezeigt) treten dann im Bereich der kurzen Seitenflächen 4a, 4c aus
dem Grundkörper 1 heraus.
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Der
Grundkörper 1 setzt sich oberhalb des Schlitzes 6a in
Form eines Obergurtes 14 fort, der aufgrund seiner geringen
Materialstärke und des vorzugsweise zu verwendenden Kunststoffmaterials eine
Federwirkung ausübt. Dieses sorgt einerseits für ein
einfaches aufclipsen an die Tragelasche und andererseits durch die
materialimmanente Rückstellkraft für einen guten
Halt an der Tragelasche, auch nach einem zwischenzeitlichen Abstellen
der zu tragenden Last.
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Unterseite
Grundkörper
- 3
- Grifffläche
- 4a–d
- Seitenfläche
- 5
- Befestigungsmittel
- 6a,
b
- Schlitz
- 7
- Auflagefläche
- 8
- Hinterschneidung
- 9
- Auflagetunnel
- 10
- Oberseite
Grundkörper
- 11
- Rampe
- 12
- Ausprägung
- 13
- Längsachse
- 14
- Obergurt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9415037
U1 [0003]
- - DE 1990891 A1 [0003]
- - DE 20317954 U1 [0004]
- - DE 29819278 U1 [0004]