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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schloss, insbesondere ein Bügelschloss,
mit einem Schlossgehäuse,
in dem ein Schließzylinder
des Schlosses angeordnet ist, der ein Zylindergehäuse, einen
in dem Zylindergehäuse
drehbar gelagerten Zylinderkern und eine in antriebswirksamer Beziehung
zu dem Zylinderkern stehende Mitnehmereinrichtung umfasst, und mit
wenigstens einem Riegel, der über
die Mitnehmereinrichtung mit dem Zylinderkern gekoppelt ist. Hierdurch
ist aufgrund einer Drehung des Zylinderkerns in Öffnungsrichtung der Riegel
aus einer Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung bewegbar,
insbesondere durch Zwangsführung
oder indem der Riegel lediglich für eine Bewegung aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung freigegeben wird.
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Bei
einem gewaltsamen Aufbruchversuch eines derartigen Schlosses wird
beispielsweise ein Schraubendreher in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns
eingetrieben, um eine Verkeilung des Schraubendrehers mit dem Zylinderkern
zu erreichen. Es wird dann versucht, den Zylinderkern gewaltsam
zu drehen, um die Stiftzuhaltungen des Schließzylinders abzuscheren. Hierdurch
soll erreicht werden, die Mitnehmereinrichtung in Öffnungsrichtung
zu drehen, um letztendlich eine Bewegung des Riegels aus der Verriegelungsstellung
in die Freigabestellung zu erzielen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schloss der eingangs genannten
Art anzugeben, welches eine erhöhte
Aufbruchsicherheit aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst
und insbesondere dadurch, dass das Schlossgehäuse in axialer Verlängerung
des Schließzylinders
einen Aufnahmefreiraum aufweist, wobei der Schließzylinder
oder ein Teil hiervon durch eine vorbestimmte Kraftbeaufschlagung
in axialer Richtung des Schließzylinders aus
einer Betriebslage in den Aufnahmefreiraum versetzbar ist, um eine
Sabotagelage einzunehmen, in der die Kopplung des Riegels mit dem
Zylinderkern außer
Funktion gesetzt ist.
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Der
Aufnahmefreiraum ermöglicht
es, die Kraft, welche bei einem gewaltsamen Einführen eines Aufbruchwerkzeugs
in axialer Richtung auf den Zylinderkern ausgeübt wird, dazu zu nutzen, bewusst eine
axiale Bewegung des Schließzylinders
oder des Teils hiervon zu gestatten bzw. herbeizuführen. Hierbei
wird der Schließzylinder
oder der Teil hiervon aus der Betriebslage in die Sabotagelage überführt, in
der die Wirkkette von der Drehung des Zylinderkerns zu der Bewegung
des Riegels in die Freigabestellung unterbrochen ist, d. h. der
Riegel kann in der Sabotagelage nicht mehr bewegt werden.
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Im
Normalfall bewegt sich bei einem derartigen Aufbruchversuch der
gesamte Schließzylinder
in axialer Richtung. Falls lediglich ein Teil des Schließzylinders
axial bewegt wird, kann es sich hierbei insbesondere um den Zylinderkern
des Schließzylinders und
die Mitnehmereinrichtung handeln.
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Die
Mitnehmereinrichtung kann generell ein integraler Teil des Zylinderkerns
oder separat hiervon ausgebildet sein. In dem letztgenannten Fall
kann die genannte antriebswirksame Beziehung zwischen dem Zylinderkern
und der Mitnehmereinrichtung durch eine in beiden Drehrichtungen
drehfeste Beziehung gebildet sein, beispielsweise durch formschlüssigen Eingriff
zwischen dem Zylinderkern und der Mitnehmereinrichtung. Oder es
ist eine sogenannte Automatikfunktion vorgesehen. In diesem Fall ist
die Mitnehmereinrichtung in Schließrichtung vorgespannt, optional
ist der Riegel in Richtung der Freigabestellung vorgespannt, und
der Zylinderkern wirkt mit der Mitnehmereinrichtung in Öffnungsrichtung
zusammen.
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Unter
der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung ist eine Kraftbeaufschlagung
des Schließzylinders
bzw. des Zylinderkerns zu verstehen, die größer ist als die axiale Kraftbeaufschlagung
im Normalbetrieb des Schlosses, also wenn das Schloss vom berechtigten
Benutzer mittels des zugehörigen
Identmittels (z. B. Schlüssel)
betätigt
wird. Insbesondere ist die genannte vorbestimmte Kraftbeaufschlagung ausreichend,
um den Schließzylinder
oder den genannten Teil hiervon aus der Betriebslage in die Sabotagelage
zu bewegen.
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Als
Längsachse
des Schließzylinders
ist generell die Drehachse des Zylinderkerns zu verstehen.
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Um
den Schließzylinder
oder den Teil hiervon bei den im Normalbetrieb üblichen Kraftbeaufschlagungen
zumindest in axialer Richtung in der Betriebslage zu fixieren, können Fixiermittel
vorgesehen sein, die durch die genannte vorbestimmte Kraftbeaufschlagung
von dem Schließzylinder
oder dem Teil hiervon überwindbar
sind.
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Beispielsweise
können
die Fixiermittel als wenigstens ein Fixieransatz des Schlossgehäuses für den Schließzylinder
ausgebildet sein, um eine Befestigung des Schließzylinders in dem bevorzugt
aus Zinkdruckguss oder Kunststoff bestehenden Schlossgehäuse zu erreichen.
Eine Fixierung kann auch durch eine Presspassung oder einen Reibschluss
zwischen dem Schlossgehäuse
und dem Schließzylinder
erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Wandabschnitt
für den
Zylinderkern vorgesehen sein, wobei der Wandabschnitt an einem axialen
Ende des Schließzylinders
ausgebildet ist, um den Zylinderkern in der Betriebslage zu fixieren.
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Bevorzugt
sind die Fixiermittel, insbesondere der genannte Fixieransatz und/oder
der an dem axialen Ende des Schließzylinders vorgesehene Wandabschnitt,
dazu ausgebildet, bei Erreichen der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung
ab- bzw. durchzubrechen. Die Fixiermittel dienen dann als Sollbruchstellen,
die bei Erreichen der vorbestimmten Kraftbeaufschlagung nachgeben
und den Weg für eine
Axialbewegung des Schließzylinders
oder des Teils hiervon freigeben.
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Alternativ
oder zusätzlich
zu den Fixiermitteln können
auch Haltemittel vorgesehen sein, die in der Betriebslage, insbesondere
im Bereich des Aufnahmefreiraums, an den Riegel angrenzen und diesen
halten, führen
und/oder stützen,
wobei die Haltemittel durch die vorbestimmte Kraftbeaufschlagung von
dem Riegel überwindbar
sind.
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Die
Haltemittel können
wenigstens einen Halteansatz des Schlossgehäuses für den Riegel umfassen. Vorzugsweise
ist bei Vorliegen von zwei Riegeln für einen jeden der Riegel ein
eigener Halteansatz vorgesehen.
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Bevorzugt
sind die Haltemittel dazu ausgebildet, bei Erreichen der vorbestimmten
Kraftbeaufschlagung abzubrechen, um ein Eindringen des im Bereich
des Aufnahmefreiraums befindlichen Teils des Riegels und/oder des
Schließzylinders
oder des Teils hiervon in den Aufnahmefreiraum zu ermöglichen.
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Vorteilhaft
ist es auch, wenn das Schlossgehäuse
Rückhaltemittel
aufweist, die dazu ausgebildet sind, den Schließzylinder oder den Teil hiervon nach dem
Versetzen in der Sabotagelage zu halten, d. h. es wird dafür gesorgt,
dass der Schließzylinder
oder der Teil hiervon nicht mehr in die Betriebslage rückführbar ist,
in der eine antriebswirksame Kopplung des Riegels mit dem Zylinderkern
unter Umständen wieder
hergestellt werden könnte.
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Die
Rückhaltemittel
können
beispielsweise als Verjüngung
des Hohlraums des Schlossgehäuses
ausgebildet sein, in den der Schließzylinder in der Betriebslage
eingesetzt ist, um beim Versetzen des Schließzylinders in die Sabotagelage
eine Klemmung zwischen dem Schließzylinder und dem Schlossgehäuse zu erreichen.
Grundsätzlich
ist es bevorzugt, wenn in der Sabotagelage der Schließzylinder
in dem Schlossgehäuse
einen Klemmsitz einnimmt.
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Nach
einer Ausbildung der Erfindung weist das Schloss Festsetzmittel
auf, die in der Sabotagelage des Schließzylinders oder des Teils hiervon
den Riegel an einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die
Freigabestellung hindern, d. h. die Bewegung des Riegels wird blockiert.
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Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass in der Sabotagestellung
des Schließzylinders
oder des Teils hiervon der Riegel in Wirkverbindung mit einem Anschlagabschnitt
des Schlossgehäuses
steht. Der Anschlagabschnitt befindet sich hierbei in der Bewegungsbahn
des Riegels, um den Riegel in der Verriegelungsstellung zu sperren.
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Beim
Versetzen des Schließzylinders
oder des Teils hiervon kann der Riegel eine plastische Verformung
erfahren, d. h. der Riegel weist dann in der Sabotagelage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon eine Form auf, die gegenüber der Form, die der wenigstens
eine Riegel in der Betriebslage des Schließzylinders oder des Teils hiervon
aufweist, plastisch verformt ist. Hierdurch wird insbesondere ermöglicht,
den Riegel in Wirkverbindung mit dem genannten Anschlagabschnitt
des Schlossgehäuses zu
bringen.
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Eine
Blockade der Bewegung des Riegels in der Sabotagelage kann weiterhin
dadurch erreicht werden, dass in der Sabotagelage des Schließzylinders
oder des Teils hiervon ein Blockadeabschnitt des Schließzylinders
den Riegel an einer Bewegung aus der Verriegelungsstellung in die
Freigabestellung hindert. In diesem Fall ist die Verschiebung des
Blockadeabschnitts des Schließzylinders
dafür verantwortlich,
dass in der Sabotagelage des Schließzylinders oder des Teils hiervon
der Riegel festgesetzt und eine Bewegung in die Freigabestellung
blockiert ist. Bevorzugt handelt es sich bei dem Blockadeabschnitt
des Schließzylinders
um einen Außenabschnitt
des Zylindergehäuses
des Schließzylinders.
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Nach
einer anderen Ausbildung der Erfindung sind in der Sabotagelage
des Schließzylinders oder
des Teils hiervon wenigstens ein Kopplungsabschnitt der Mitnehmereinrichtung
und wenigstens ein zugehöriger
Kopplungsabschnitt des Riegels voneinander entkoppelt. Durch die
axiale Verschiebung des Schließzylinders
oder des Teils hiervon können
der Kopplungsabschnitt der Mitnehmereinrichtung und der zugehörige Kopplungsabschnitt
des Riegels außer
Eingriff gebracht werden, um die antriebswirksame Kopplung des Riegels
mit dem Zylinderkern außer
Funktion zu setzen, so dass der Zylinderkern leer gegenüber dem
Riegel dreht.
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Nach
einer noch anderen Ausbildung der Erfindung ist in der Sabotagelage
die antriebswirksame Beziehung der Mitnehmereinrichtung zu dem Zylinderkern
gelöst.
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Mitnehmereinrichtung,
die in der Betriebslage bevorzugt fest mit dem drehbaren Zylinderkern
verbunden ist, in zwei Bruchstücke
ausein ander bricht, wobei das eine Bruchstück mit dem Zylinderkern und
das andere Bruchstück
mit dem Riegel verbunden ist. Das mit dem Zylinderkern verbundene
Bruchstück
der Mitnehmereinrichtung ist aufgrund der axialen Verschiebung des
Zylinderkerns dann axial gegenüber
dem mit dem Riegel verbundenen Bruchstück der Mitnehmereinrichtung
versetzt, so dass der Zylinderkern leer gegenüber dem Riegel dreht. Alternativ
kann ein Lösen
der antriebswirksamen Beziehung der Mitnehmereinrichtung zu dem
Zylinderkern aber auch dadurch erreicht werden, dass der Mitnehmer
zweiteilig ausgeführt
ist, wobei die beiden Teile in der Betriebslage des Zylinderkerns
antriebswirksam und in axialer Richtung lösbar ineinander greifen, und
wobei der eine Teil des Mitnehmers drehfest mit dem Zylinderkern
verbunden und der andere Teil des Mitnehmers mit dem Riegel gekoppelt
ist.
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Bevorzugt
weist der Aufnahmefreiraum in Richtung der Längsachse des Schließzylinders
eine geringere Erstreckung auf als der Schließzylinder. Der Schließzylinder
oder der Teil hiervon taucht in diesem Falle lediglich teilweise
in den Aufnahmefreiraum ein, so dass ein Schloss mit geringer Bautiefe im
Bereich des Schließzylinders
realisierbar ist.
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Die
Mitnehmereinrichtung kann in axialer Verlängerung des Zylinderkerns und/oder
koaxial zu dem Zylinderkern angeordnet sein.
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Nach
einer Ausbildung der Erfindung ist der wenigstens eine Riegel an
der Mitnehmereinrichtung angelenkt, beispielsweise über einen
exzentrisch an der Mitnehmereinrichtung ausgebildeten Mitnehmernocken.
Insbesondere sind zwei Riegel vorgesehen, wobei die Mitnehmereinrichtung
dann zwei exzentrisch angeordnete Mitnehmernocken aufweist, an denen
jeweils einer der beiden Riegel angelenkt ist.
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Nach
einer anderen Ausbildung der Erfindung ist in der Betriebslage des
Schließzylinders oder
des Teils hiervon der Riegel in Richtung der Mitnehmereinrichtung
vorgespannt und steht an einem Kontaktumfangsbereich der Mitnehmereinrichtung an,
der bezüglich
der Drehachse der Mitnehmereinrichtung exzentrisch ausgebildet ist
(z. B. elliptisch oder oval). Durch Drehen des Zylinderkerns und
damit der Mitnehmereinrichtung kann folglich der Abstand des an
die Mitnehmereinrichtung anstehenden Endes des Riegels zu der Längsachse
des Schließzylinders
verändert
werden, wodurch eine Bewegung des Riegels zwischen der Freigabestellung
und der Verriegelungsstellung ermöglicht wird.
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Bevorzugt
verläuft
die Bewegungsrichtung des Riegels senkrecht zu der Längsachse
des Schließzylinders.
Grundsätzlich
ist es auch möglich, dass
der üblicherweise
als Riegelstab ausgebildete Riegel eine ringartige Form für eine Drehung
um einen Mittelpunkt aufweist, um beispielsweise in einem Hangschloss
mit Drehriegel verwendet zu werden (z. B. Baureihe "Diskus" (eingetragene Marke)
der ABUS August Bremicker Söhne
KG).
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Von
Vorteil ist es auch, wenn der Riegel an seinem der Mitnehmereinrichtung
zugewandten Ende als Riegelblech und/oder an seinem einem Verriegelungsbereich
zugewandten Ende als Riegelblock ausgebildet ist. Der massive Riegelblock
ist dann dafür
vorgesehen, in ein zu verriegelndes Gegenelement des Schlosses einzugreifen,
um eine widerstandsfähige
Verriegelung zu gewährleisten.
Im Bereich der Mitnehmereinrichtung braucht der Riegel jedoch nicht
derart massiv ausgestaltet sein, so dass Gewicht gespart werden
kann. Darüber
hinaus ist ein Riegelblech leichter seitlich verformbar, wodurch
die erläuterte
Herstellung einer Wirkverbindung zwischen dem Riegel und dem genannten
Anschlagabschnitt des Schlossgehäuses
beim axialen Versetzen des Schließzylinders oder des Teils hiervon
vereinfacht wird.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und der
Zeichnung angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
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Es
zeigen, jeweils in schematischer Darstellung,
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1 verschiedene Ansichten eines Bügelschlosses
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung,
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2 verschiedene Ansichten eines Bügelschlosses
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung, im Bereich eines Schließzylinders, und
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3 eine
Querschnittsansicht eines Schlosses gemäß einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, im Bereich eines Schließzylinders.
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Das
in 1 dargestellte erfindungsgemäße Bügelschloss
besitzt einen Schlosskörper 11 und
einen daran befestigbaren Schlossbügel 13, der lediglich
im Bereich seiner beiden Bügelenden
gezeigt ist. Das Bügelschloss
kann beispielsweise dazu verwendet werden, ein Zweirad abzusperren
oder an einem anderen Gegenstand, beispielsweise einem Fahrradständer, zu
sichern. 1a zeigt eine Querschnittsdarstellung
des Bügelschlosses,
wohingegen in 1b das Bügelschloss aus 1a in
einer aufgeschnittenen Perspektivdarstellung gezeigt und ein in 1a gezeigtes äußeres Schlossgehäuse 15 weggelassen
ist.
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In 1 ist das Bügelschloss in einer Verriegelungsstellung
dargestellt, in der die beiden Enden des Schlossbügels 13 jeweils
in eine zugeordnete Bügelendaufnahme 17 des
Schlosskörpers 11 eingeführt sind.
Zur Verriegelung des Schlossbügels 13 an dem
Schlosskörper 11 sind
zwei Riegel 19 vorgesehen, die in einem inneren Schlossgehäuse 21 des Schlosskörpers 11 in
Längsrichtung
verschiebbar angeordnet sind und jeweils in eine der beiden Bügelendaufnahmen 17 vorstehen.
Dort greifen die Riegel 19 in an den beiden Enden des Schlossbügels 13 ausgebildete
Riegelaufnahmen 23 ein, um den Schlossbügel 13 gegen eine
Entnahme aus dem Schlosskörper 11 zu
sichern. Die Riegel 19 sind an ihren jeweiligen Enden,
mit denen sie jeweils in die zugeordneten Riegelaufnahmen 23 des
Schlossbügels 13 eingreifen,
als massiver Riegelblock 25 ausgebildet, so dass eine stabile
Verriegelung realisiert ist.
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Die
Riegel 19 sind mittels eines mittig des Schlosskörpers 11 in
dem inneren Schlossgehäuse 21 angeordneten
Schließzylinders 27 zwischen
der in 1 gezeigten Verriegelungsstellung
und einer Freigabestellung (nicht dargestellt) bewegbar, wobei in
der Freigabestellung die beiden Riegel 19 aus den Riegelaufnahmen 23 des
Schlossbügels 13 zurückgezogen
sind. Die Bewegungsrichtung der beiden Riegel 19 verläuft dabei
jeweils senkrecht zu der Längsachse 29 des
Schließzylinders 27.
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Der
Schließzylinder 27 besitzt
ein Zylindergehäuse 31 und
einen in dem Zylindergehäuse 31 drehbar
gelagerten Zylinderkern 33. Der Zylinderkern 33 steht
dabei in drehfester Beziehung zu einem Mitnehmer 35, der
in axialer Verlängerung
des Zylinderkerns 33 und koaxial zu dem Zylinderkern 33 angeordnet
ist. Der Mitnehmer 35 kann ein integraler Teil des Zylinderkerns 33 sein
oder auf eine sonstige Weise (beispielsweise durch formschlüssigen Eingriff)
drehfest mit dem Zylinderkern 33 verbunden sein. Alternativ
kann eine sogenannte Automatik-Funktion realisiert sein.
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Der
Mitnehmer 35 weist zwei zu der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 jeweils
exzentrisch angeordnete Mitnehmernocken 37 auf, an denen
jeweils einer der beiden Riegel 19 angelenkt ist, wobei die
Riegel 19 an ihren dem Mitnehmer 35 zugewandten
Enden jeweils als Riegelblech 39 ausgebildet sind. Somit
sind die Riegel 19 über
den Mitnehmer 35 jeweils antriebswirksam mit dem Zylinderkern 33 gekoppelt,
so dass durch eine Drehung des Zylinderkerns 33 die Riegel 19 jeweils
zwischen der Freigabestellung und der Verriegelungsstellung bewegbar sind.
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Der
Schließzylinder 27 ist
in einer Schließzylinderaufnahme 41 angeordnet.
Die Schließzylinderaufnahme 41 ist
dabei an ihrem den Riegeln 19 zugewandten Ende durch zwei
Fixieransätze 43 des
inneren Schlossgehäuses 21 begrenzt,
um in jeder der beiden möglichen
Positionen des Schließzylinders 27 in
dem Schlosskörper 11 das
Zylindergehäuse 31 und
damit den Schließzylinder 27 gegen
eine axiale Bewegung entlang der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 zu
sichern. Die Fixieransätze 43 fungieren
dabei als Sollbruchstellen, d. h. ab Erreichen einer vorbestimmten,
auf den Schließzylinder 27 ausgeübten Axialkraft,
wie sie bei einem Aufbruchversuch durch Einschlagen eines Aufbruchwerkzeugs
in den Schlüsselkanal
des Zylinderkerns 33 entsteht, brechen die Fixieransätze 43 ab
und geben den Schließzylinder 27 für eine Axialbewegung
entlang der Längsachse 29 des
Schließzylinders 27 frei.
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Die
Axialbewegung wird dabei dadurch ermöglicht, dass in axialer Verlängerung
des Schließzylinders 27 innerhalb
des äußeren Schlossgehäuses 15 ein
Aufnahmefreiraum 45 ausgebildet ist, in den der Schließzylinder 27 und
vor allem die an den Schließzylinder 27 angelenkten
Enden der Riegel 19 eintauchen können, wenn die Riegel 19 sich
in der gezeigten Verriegelungsstellung befinden. Der Schließzylinder 27 kann
somit aus einer Be triebslage, wie sie in 1 gezeigt
ist, durch Überwinden des
jeweils relevanten Fixieransatzes 43 in eine Sabotagelage
(nicht dargestellt) versetzt werden.
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Neben
den beiden Fixieransätzen 43 sind
an dem inneren Schlossgehäuse 21 weiterhin
zwei Halteansätze 47 ausgebildet,
wobei in 1 lediglich ein Halteansatz 47 dargestellt
ist. Die beiden Halteansätze 47 stehen
jeweils in den Aufnahmefreiraum 45 vor, sind jeweils einem
der beiden an den Mitnehmer 35 angelenkten Enden der Riegel 19 zugeordnet
und liegen benachbart zu diesen, wobei ein jedes der an den Mitnehmer 35 angelenkten
Enden der Riegel 19 im Bereich des zugeordneten Halteansatzes 47 endet,
so dass ein Eintauchen dieser Enden der Riegel 19 in den
Aufnahmefreiraum 45 aufgrund eines axialen Versetzens des
Schließzylinders 27 in
Richtung des Aufnahmefreiraums 45 grundsätzlich möglich ist. Die
Halteansätze 47 fungieren
ebenfalls als Sollbruchstellen, die bei Erreichen der vorbestimmten axialen
Kraftbeaufschlagung entlang der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 aufgrund
der Kraft abbrechen, die von den an den Mitnehmer 35 angelenkten
Enden der Riegel 19 ausgeübt wird.
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Als
Folge hiervon können
diese Enden der Riegel 19 unter plastischer Verformung
jeweils um einen zugeordneten Stützabschnitt 49 des
inneren Schlossgehäuses 21 herum
in den Aufnahmefreiraum hinein verbogen werden, wobei in 1 lediglich ein einziger derartiger Stützabschnitt 49 gezeigt ist.
Hierdurch wird zwischen dem jeweiligen Riegel 19 und dem
jeweiligen Stützabschnitt 49 des
inneren Schlossgehäuses 21 eine
Klemmverbindung geschaffen, die dafür sorgt, dass eine Bewegung
des jeweiligen Riegels 19 aus der Verriegelungsstellung in
die Freigabestellung zumindest erschwert wird. Vor allem wird aufgrund
des erläuterten
Verbiegens das jeweilige Ende der beiden Riegel 19 aus
der im Normalbetrieb vorgesehenen Bewegungsebene in Richtung eines
jeweiligen Anschlagabschnitts 50 des inneren Schlossgehäuses 21 versetzt,
wobei in 1b nur einer der beiden Anschlagabschnitte 50 gezeigt
ist. Jeder Anschlagabschnitt 50 ist durch eine Stirnfläche gebildet,
an der der jeweilige Halteansatz 47 angeformt ist, solange
dieser noch nicht abgebrochen worden ist. Die Anschlagabschnitte 50 dienen somit
als Anschläge
für die
Riegelenden, wobei sie die Riegel 19 gegen ein Verschieben
aus der Verriegelungsstellung in die Freigabestellung blockieren,
d. h. die Riegel 19 werden in der Sabotagelage des Schließzylinders 27 festgesetzt.
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Um
den Schließzylinder 27 in
der Sabotagelage zu halten, weist die Schließzylinderaufnahme 41 im
Bereich ihres den Riegeln 19 zugewandten Endes eine Verjüngung 51 auf.
Bei einer axialen Bewegung des Schließzylinders 27 wird
dieser in der Verjüngung 51 verklemmt,
wobei die Verjüngung 51 als Rückhaltemittel
wirkt, um ein Rückkehren
des Schließzylinders 27 in
die in 1 gezeigte Betriebslage zu
verhindern.
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Das
erfindungsgemäße Bügelschloss
ist also derart konstruiert, dass bei einem gewaltsamen Aufbruchversuch
der Schließzylinder 27 aus
einer Betriebslage in eine Sabotagelage übergeht, in der ein Versetzen
der Riegel 19 in die Freigabestellung durch ein gewaltsames
Drehen des Zylinderkerns 33 verhindert wird.
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Nachfolgend
werden anhand der 2 und 3 weitere
Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben, wobei gleiche oder ähnliche Bestandteile mit denselben
Bezugszeichen versehen sind.
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Der
in 2a in einer Querschnittsansicht und in 2b in
einer Draufsicht dargestellte Ausschnitt des Bügelschlosses gemäß der zweiten
Ausführungsform
der Erfindung zeigt einen Schließzylinder 27, der
ein Zylindergehäuse 31 und
einen darin drehbar gelagerten Zylinderkern 33 um fasst.
Ein Mitnehmer 35 des Schließzylinders 27 ist
in axialer Verlängerung
des Zylinderkerns 33 über
einen Mitnehmeransatz 53 des Zylinderkerns 33 drehfest
mit dem Zylinderkern 33 verbunden. Der Mitnehmer 35 besitzt die
Form eines ovalen Zylinders, wie in 2b erkennbar
ist.
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Darüber hinaus
sind zwei bezüglich
des Schließzylinders 27 einander
gegenüberliegende Riegel 19 vorgesehen,
die jeweils in Richtung des Mitnehmers 35 vorgespannt sind,
wie anhand der Pfeile 55 erkennbar ist. In der in 2 gezeigten Verriegelungsstellung stehen
die Riegel 19 an einem Kontaktumfangsbereich 59 des
Mitnehmers 35 an, wobei die großen Halbachsen des Mitnehmers 35 fluchtend
zu den Riegelachsen 19 orientiert sind. Um die Riegel 19 in
eine Freigabestellung zu bewegen (nicht dargestellt), wird der Zylinderkern 33 um
90° um die
Längsachse 29 des
Schließzylinders 27 gedreht,
so dass dann die kleinen Halbachsen des Mitnehmers 35 fluchtend
zu den Riegelachsen 19 orientiert sind.
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Wird
nun versucht, das in 2 gezeigte Schloss
durch eine vorbestimmte Kraftbeaufschlagung in axialer Richtung
des Schließzylinders 27 aufzubrechen,
bewegt sich der Schließzylinder 27 mit dem
Mitnehmer 35 entlang einer Bewegungsrichtung 57,
welche der Richtung der Längsachse 29 des Schließzylinders 27 entspricht,
aus der in 2 gezeigten Betriebslage
in einen Aufnahmefreiraum 45 derart weit hinein, dass die
ursprüngliche
Position des Mitnehmers 35 durch das obere Ende 63 des
Zylindergehäuses 31 des
Schließzylinders 27,
welches einen Blockadeabschnitt definiert, eingenommen wird (Sabotaglage).
Da der Schließzylinder 27 an
seinem oberen Ende 63 kreiszylinderförmig ausgebildet ist und der
Durchmesser in dem Bereich 63 in etwa dem Durchmesser des
Mitnehmers 35 im Bereich der großen Halbachsen entspricht,
verbleiben die Riegel 19 auch in der Sabotagelage unverändert in
der in 2 dargestellten Verriegelungs stellung.
Die Riegel 19 sind in der Sabotagelage jedoch von dem Mitnehmer 35 entkoppelt.
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Wird
in der Sabotagelage der Zylinderkern 33 gedreht, dreht
auch der Mitnehmer 35 mit. Die Riegel 19 stehen
in der Sabotaglage aber nicht länger
an dem Kontaktumfangsbereich 59 des Mitnehmers 35 an,
sondern an dem Zylindergehäuse 31 des Schließzylinders 27,
so dass die Riegel 19 in ihrer in 2 gezeigten
Verriegelungsstellung verbleiben.
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Folglich
ersetzt das kreiszylinderförmige
Zylindergehäuse 31 in
der Bewegungsebene der Riegel 19 den ovalzylinderförmigen Mitnehmer 35,
so dass unabhängig
von der Drehstellung des Zylinderkerns 33 die Riegel 19 gegen
eine Bewegung in die Freigabestellung blockiert sind. Die Riegel 19 werden
bei dieser Ausführungsform
der Erfindung nicht verformt.
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Der
in 3 gezeigte Ausschnitt eines Schlosses gemäß der dritten
Ausführungsform
der Erfindung umfasst einen Schließzylinder 27, der
ein Zylindergehäuse 31 und
einen darin drehbar gelagerten Zylinderkern 33 aufweist.
Der Zylinderkern 33 ist über einen Mitnehmeransatz 53 des
Zylinderkerns 33 mit einem Mitnehmer 35 drehfest
verbunden. Der Mitnehmer 35 bildet dabei eine Stirnwand
für den
Zylinderkern 33. Eine Drehung des Zylinderkerns 33 resultiert
in einer entsprechenden Drehung des Mitnehmers 35. Der
Mitnehmer 35 ist seitlich mit wenigstens einem Riegel (nicht
dargestellt) gekoppelt, wobei der Riegel zwischen einer Freigabestellung
und einer Verriegelungsstellung bewegbar ist.
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Wird
der Zylinderkern 33, welcher in 3 in einer
Betriebslage gezeigt ist, mit einer ausreichenden Kraft entlang
der Längsachse 29 des
Schließzylinders 29 beaufschlagt,
bricht der Mitnehmer 35 an einer umlaufenden Sollbruchstelle 61 durch,
so dass der innere Teil 65 des Mitnehmers 35 und
ein oberes Ende des Zylinderkerns 33 in einen in axialer
Verlängerung
des Schließzylinders 27 angeordneten
Aufnahmefreiraum 45 eintauchen können (Sabotagelage, nicht dargestellt).
Der abgebrochene äußere Rand
des Mitnehmers 35, mit dem der Riegel zusammenwirkt, verbleibt
dabei in seiner Position zwischen dem Zylindergehäuse 31 und
einem Abschnitt eines äußeren Schlossgehäuses 15.
In der Sabotagelage ist folglich die drehfeste Beziehung des Mitnehmers 35 zu
dem Zylinderkern 33 gelöst.
Der in 3 gezeigte Mechanismus kann beispielsweise auch
in einem Hangschloss mit Drehriegel verwendet werden.
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Alternativ
ist es auch möglich,
dass der Mitnehmer bereits zweiteilig ausgeführt ist, wobei die beiden Teile
in einer Betriebslage des Zylinderkerns drehfest, jedoch in axialer
Richtung lösbar
ineinander greifen, beispielsweise über eine Verzahnung, und wobei
der eine Teil des Mitnehmers drehfest oder in sonstiger Weise antriebswirksam
mit dem Zylinderkern verbunden und der andere Teil des Mitnehmers mit
dem Riegel gekoppelt ist (nicht dargestellt). Ein derartiges Schloss
kann analog zu dem Schloss gemäß 3 ausgebildet
sein, wobei lediglich der Bereich 61 nicht als Sollbruchstelle,
sondern als ein Bereich ausgebildet ist, in dem die beiden Teile
des Mitnehmers lösbar
antriebswirksam ineinander greifen.
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Wesentlich
bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen ist, dass in axialer
Verlängerung
des Schließzylinders
ein Aufnahmefreiraum ausgebildet ist, der eine axiale Bewegung des Schließzylinders
oder des Zylinderkerns in eine Sabotagelage ermöglicht, um die antriebswirksame Kopplung
zwischen dem Zylinderkern und wenigstens einem Riegel außer Funktion
zu setzen.
-
- 11
- Schlosskörper
- 13
- Schlossbügel
- 15
- äußeres Schlossgehäuse
- 17
- Bügelendaufnahme
- 19
- Riegel
- 21
- inneres
Schlossgehäuse
- 23
- Riegelaufnahme
- 25
- Riegelblock
- 27
- Schließzylinder
- 29
- Längsachse
- 31
- Zylindergehäuse
- 33
- Zylinderkern
- 35
- Mitnehmer
- 37
- Mitnehmernocken
- 39
- Riegelblech
- 41
- Schließzylinderaufnahme
- 43
- Fixieransatz
- 45
- Aufnahmefreiraum
- 47
- Halteansatz
- 49
- Stützabschnitt
- 50
- Anschlagabschnitt
- 51
- Verjüngung
- 53
- Mitnehmeransatz
- 55
- Richtung
der Vorspannung
- 57
- Bewegungsrichtung
- 59
- Kontaktumfangsbereich
- 61
- Sollbruchstelle
- 63
- Blockadeabschnitt
- 65
- innerer
Teil