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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweisen von Nukleinsäure-Liganden
einer ersten Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation davon
unterscheidenden zweiten Ligandenart sowie zum Bestimmen der Konzentration
von Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart in einer Probe, wobei ein Träger bereitgestellt
wird, auf dem erste Nukleinsäuresonden
und zweite Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, und wobei die ersten Nukleinsäuresonden
und die zweiten Nukleinsäuresonden jeweils
bindungsspezifisch für
die Nukleinsäure-Liganden der ersten
und zweiten Ligandenart sind. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung mit einem Biosensor, der einen Träger aufweist,
auf dem zumindest erste Nukleinsäuresonden
und zweite Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, wobei die ersten Nukleinsäuresonden bindungsspezifisch
für Nukleinsäure-Liganden einer ersten
Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation davon unterscheidenden
zweiten Ligandenart sind. Dabei wird unter einer Punktmutation eine
Abweichung in einer einzigen Nukleinsäurebase des Nukleinsäurestrangs
des Nukleinsäure-Liganden
verstanden.
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Aus
H. -P. Lehr et al., Real-Time Detection of Nucleic Acid Interactions
by Total Internal Reflection Fluorescence, Analytical Chemistry,
Vol. 75, No. 10, May 15, 2003, Seiten 2414–2420 ist ein Verfahren zum
Nachweisen von Nukleinsäure-Liganden
einer ersten Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation
davon unterscheidenden zweiten Ligandenart in einer Probe bekannt.
Dabei wird ein Biosensor bereitgestellt, der als Träger einen
optischen Wellenleiter hat, der ein Einkoppelfenster aufweist, durch das
eine mittels eines Lasermoduls erzeugte optische Strahlung eingekoppelt
wird. An der Oberfläche des
Wellenleiters sind erste und zweite Teststellen vorgesehen, die
seitlich voneinander beabstandet sind. An den ersten Teststellen
sind 15-mer Oligonukleotide und an den zweiten Teststellen 17-mer
Oligonukleotide jeweils Im Evaneszenzfeld der in den Wellenleiter
eingekoppelten optischen Strahlung immobilisiert. Die 15-mer Oligonukleotide
sind für
einen in der Probe enthaltenen ersten Nukleinsäure-Liganden (Wildtyp) und
die 17-mer Oligonukleotide für
einen in der Probe enthaltenen zweiten Nukleinsäure-Liganden (Mutant) bindungsspezifisch.
Zum Nachweis der ersten und zweiten Nukleinsäure-Liganden wird die Probe bei einer Temperatur
von 20°C
derart mit den Teststellen in Kontakt gebracht, dass die ersten
Nukleinsäure-Liganden
an die 15-mer Oligonukleotide und die zweiten Nukleinsäure-Liganden
an die 17-mer Oligonukleotide binden können. Die so erhaltenen Liganden-Sonden-Komplexe
werden mit Cy5-Streptavidin
markiert. Das Cy5-Streptavidin wird durch das evaneszente Feld der
in den Wellenleiter eingekoppelten Strahlung zur Aussendung einer
Lumineszenzstrahlung angeregt. Diese wird mit Hilfe einer CCD-Kamera
ortsaufgelöst für die einzelnen
Teststellen gemessen. Danach wird die Temperatur im Minutentakt
in Schritten von 2°C von
20°C auf
80°C erhöht. Nach
jeder Temperaturerhöhung
wird jeweils für
jede Teststelle erneut die Lumineszenzstrahlung gemessen. Mit den
so erhaltenen Messwerten wird für
jeden Nukleinsäure-Liganden
eine sogenannte Schmelzkurve erstellt. Mit Hilfe der Schmelzkurven
ist es möglich,
zu überprüfen, ob in
der Probe Nukleinsäure-Liganden,
die sich durch eine Einzelpunkt-Mutation voreinander unterscheiden,
enthalten sind. Ein Nachteil des Verfahrens besteht jedoch darin,
dass es nur eine relativ geringe Nachweisempfindlichkeit für die in
der Probe enthaltenen Nukleinsäure-Liganden
ermöglicht.
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Aus
WO 2006/055299 A2 ist
ein Verfahren bekannt, bei dem eine Nukleinsäure-Liganden enthaltende Probe erhitzt wird
und bei dem die Änderung
der optischen Eigenschaften der Probe in Abhängigkeit von der Temperatur
gemessen wird. Mit dem Verfahren kann der Schmelzpunkt eines in
Lösung
befindlichen DNA-Doppelstrangs ermittelt werden. Das Verfahren ist
jedoch nicht dazu geeignet, die Schmelzpunkte von mindestens zwei
an eine Festphase gebundenen DNA-Doppelsträngen zu bestimmen.
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Aus
US 6 503 711 B1 sind
Sonden für
Fluoreszenz-DNA-Messungen bekannt. An eine Lichtleitfaser werden
Rezeptoren immobilisiert, um eine Eintauchsonde zu bilden. Die Sonde
wird in eine Lösung eingetaucht,
die eine zu den Sonden komplementäre DNA enthält. Wenn die DNA die Sonden
kontaktiert, hybridisiert sie an die Sonden. Mit Hilfe der Lichtleitfaser
wird eine Anregungsstrahlung zu den Sonden geleitet, die in Abhängigkeit
von der Bindung der DNA an die Sonde eine Fluoreszenzstrahlung induziert.
Die Lösung
mit der Sonde wird erwärmt,
um eine Schmelzkurve aufzuzeichnen. Dadurch sind geringe Unterschiede
in der DNA unterscheidbar. Die Eintauchsonde ist jedoch nicht dazu
geeignet, die Schmelzpunkte von mindestens zwei an eine Festphase
gebundenen DNA-Doppelsträngen
zu bestimmen.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und einen Biosensor der
eingangs genannten Art zu schaffen, die eine weitergehende Untersuchung der
Probe ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zum Nachweisen von Nukleinsäure-Liganden einer ersten Ligandenart und
einer sich durch eine Punktmutation davon unterscheidenden zweiten
Ligandenart sowie zum Bestimmen der Konzentration von Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart in einer Probe, wobei ein Träger bereitgestellt
wird, auf dem erste Nukleinsäuresonden
und zweite Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, wobei die ersten Nukleinsäuresonden bindungsspezifisch
für die
Nukleinsäure-Liganden
der ersten und zweiten Ligandenart und die zweiten Nukleinsäuresonden
bindungsspezifisch für
die Nukleinsäure-Liganden
der dritten Ligandenart sind, und wobei die Länge der ersten Nukleinsäuresonden
maximal 25 Nukleotide und die Länge
der zweiten Nukleinsäuresonden
minimal 35 Nukleotide beträgt,
umfassend folgende Schritte:
- a) Inkontaktbringen
der Probe mit den ersten Nukleinsäuresonden und den zweiten Nukleinsäuresonden,
derart, dass die Nukleinsäure-Liganden an
die ersten Nukleinsäuresonden
und die zweiten Nukleinsäuresonden
jeweils spezifisch hybridisieren können, wenn die Nukleinsäure-Liganden
in der Probe enthalten sind,
- b) Erfassung mindestens eines von der Hybridisierung der ersten
Nukleinsäuresonden
abhängigen
ersten Messwerts bei einer ersten Temperatur, die es ermöglicht,
die Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden im Wesentlichen aufrecht
zu erhalten,
- c) Einstellen einer zweiten Temperatur, die höher ist
als die Schmelztemperatur mindestens einer ersten Nukleinsäuresonde,
- d) Erfassung mindestens eines von der Hybridisierung der ersten
Nukleinsäuresonden
abhängigen
zweiten Messwerts und wenigstens eines von der Hybridisierung der
zweiten Nukleinsäuresonden
abhängigen
dritten Messwerts,
- e) Vergleich des ersten und zweiten Messwerts mit Referenzwerten
und in Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs ermitteln, ob die Nukleinsäure-Liganden der ersten
Ligandenart und/oder die Nukleinsäure-Liganden der zweiten Ligandenart
in der Probe enthalten sind,
- f) Bestimmung der Konzentration der Nukleinsäure-Liganden der dritten Ligandenart
in der Probe mit Hilfe des dritten Messwerts.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass mit Hilfe einer kurzen
Nukleinsäuresonde mit
einer Länge
von maximal 25 Nukleotiden auf einfache Weise nachgewiesen werden
kann, ob ein nicht mutierter Nukleinsäure-Ligand und/oder ein eine
Einzel-Punktmutation aufweisender Nukleinsäure-Ligand in der Probe enthalten
ist. Dabei wird davon Gebrauch gemacht, dass Nukleinsäure-Liganden
an eine kurze Nukleinsäuresonde
nur mit relativ geringer Bindungsenergie hybridisieren und dass
die Bindung durch Temperaturerhöhung
leicht wieder aufgelöst
werden kann. Dabei erfolgt die Auflösung der Bindung zwischen der
ersten Nukleinsäure sonde und
dem ersten Nukleinsäure-Liganden
einerseits und dem zweiten Nukleinsäure-Liganden andererseits bei
unterschiedlichen Temperaturen. Im Unterschied dazu hybridisieren
Nukleinsäure-Liganden
an lange Nukleinsäuresonden,
die eine Länge
von minimal 35 Nukleotiden aufweisen, mit einer höheren Bindungsenergie.
Dadurch ist es möglich,
die zweite Temperatur derart zu wählen, dass zwar die bei der ersten
Temperatur eventuell vorhandene Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden
zum größten Teil
aufgelöst
wird, eine eventuell vorhandene Hybridisierung der zweiten Nukleinsäuresonden
aber im Wesentlichen erhalten bleibt. Bei der ersten Temperatur
eventuell vorhandene unspezifische Bindungen von Nukleinsäuren an
die zweiten Nukleinsäuresonden
lösen sich
aufgrund ihrer geringen Bindungsenergie bei der zweiten Temperatur
auf. Somit kann die im Vergleich zur Sensitivität der kurzen Nukleinsäure-Liganden
deutlich höhere
Sensitivität
der langen Nukleinsäure-Liganden
dazu genutzt werden, die Konzentration der zweiten Nukleinsäure-Liganden
in der Probe mit großer
Präzision
zu bestimmen. Die Nukleinsäuresonden
können
DNA- und/oder RNA-Sonden sein. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es,
mit nur einem einzigen Biosensor eine Probe auf Punktmutation(en)
und Genexpression(en) zu untersuchen.
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Vorteilhaft
ist, wenn bei der ersten Temperatur ein von der Hybridisierung der
zweiten Nukleinsäuresonden
abhängiger
vierter Messwert erfasst und mit einem Vergleichswert verglichen
wird. Die anhand der ersten, zweiten und dritten Messwerte gewonnen
Aussagen über
das Vorhandensein und die Konzentration der Nukleinsäure-Liganden
in der Probe können
dann mit Hilfe des vierten Messwerts auf Plausibilität überprüft werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stimmt ein Abschnitt
der Basensequenz der zweiten Nukleinsäuresonden mit der Basensequenz des
ersten Nukleinsäuresonden überein.
Der erste oder zweite Nukleinsäure-Ligand
kann in diesem Fall identisch mit dem dritten Nukleinsäure-Ligand
sein, so dass mit Hilfe des dritten Messwerts die Konzentration
des ersten oder zweiten Nukleinsäure-Ligands ermittelt
werden kann.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird auch durch ein Verfuhren zum Nachweisen
von Nukleinsäure-Liganden
einer ersten Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation
davon unterscheidenden zweiten Ligandenart sowie zum Bestim men der Konzentration
von Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart in einer Probe gelöst, bei dem ein Träger bereitgestellt
wird, auf dem erste Nukleinsäuresonden,
zweite Nukleinsäuresonden
und dritte Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, wobei sich die zweiten Nukleinsäuresonden
jeweils durch eine Nukleinsäurebase
von den ersten Nukleinsäuresonden unterscheiden,
wobei die ersten Nukleinsäuresonden für die Nukleinsäure-Liganden
der ersten Ligandenart, die zweiten Nukleinsäuresonden für die Nukleinsäure-Liganden
der zweiten Ligandenart und die dritten Nukleinsäuresonden für die Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart bindungsspezifisch sind, und wobei die
Länge der
ersten Nukleinsäuresonden
und der zweiten Nukleinsäuresonden
jeweils maximal 25 Nukleotide und die Länge der dritten Nukleinsäuresonden
minimal 35 Nukleotide beträgt, umfassend
folgende Schritte:
- a) Inkontaktbringen der
Probe mit den ersten Nukleinsäuresonden,
den zweiten Nukleinsäuresonden
und den dritten Nukleinsäuresonden,
derart, dass die Nukleinsäure-Liganden
spezifisch an die Nukleinsäuresonden
hybridisieren können,
wenn die Nukleinsäure-Liganden
in der Probe enthalten sind,
- b) Erfassung mindestens eines von der Hybridisierung der ersten
Nukleinsäuresonden
abhängigen
ersten Messwerts bei einer Temperatur, die es ermöglicht,
die Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden im Wesentlichen aufrecht
zu erhalten,
- c) Erfassung wenigstens eines von der Hybridisierung der zweiten
Nukleinsäuresonden
abhängigen
zweiten Messwerts bei einer Temperatur, die es ermöglicht,
die Hybridisierung der zweiten Nukleinsäuresonden im Wesentlichen aufrecht
zu erhalten,
- d) Erhöhen
der Temperatur auf einen Wert, der höher ist als die Schmelztemperatur
mindestens einer ersten Nukleinsäuresonde
und die Schmelztemperatur der mindestens einen zweiten Nukleinsäuresonde,
- e) Erfassung zumindest eines von der Hybridisierung der dritten
Nukleinsäuresonden
abhängigen dritten
Messwerts,
- f) Vergleich des ersten und zweiten Messwerts mit Referenzwerten
und in Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs ermitteln, ob die Nukleinsäure-Liganden der ersten
Ligandenart und/oder die Nukleinsäure-Liganden der zweiten Ligandenart
in der Probe enthalten sind,
- g) Bestimmung der Konzentration, welche die Nukleinsäure-Liganden
der dritten Ligandenart in der Probe aufweisen, mit Hilfe des dritten
Messwerts.
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Bei
diesem Verfahren sind also zwei unterschiedliche kurze Nukleinsäuresonden
vorhanden, von denen die eine für
Nukleinsäure-Liganden
der ersten Ligandenart und die andere für Nukleinsäure-Liganden der zweiten Ligandenart
bindungsspezifisch ist. Dadurch ist es möglich, die für den Nachweis
der ersten und zweiten Nukleinsäure-Liganden benötigten ersten
und zweiten Messwerte bei derselben Temperatur zu messen. Diese
Temperatur wird so gewählt,
dass eine eventuell vorhandene Hybridisierung der ersten und zweiten
Nukleinsäuresonden im
Wesentlichen aufrechterhalten bleibt. Das kann dadurch erreicht
werden, dass die Temperatur kleiner gewählt wird als die Schmelztemperatur
der ersten und der zweiten Nukleinsäuresonden. Der dritte Messwert
wird bei einer Temperatur erfasst, bei der eine unspezifische Bindungen
von Nukleinsäuren
an die dritten Nukleinsäuresonden
im Wesentlichen vermieden wird. Auch mit diesem Verfahren kann mit
nur einem einzigen Biosensor eine Punktmutation und eine Genexpression
der Probe untersucht werden.
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Vorteilhaft
ist, wenn bei der zweiten Temperatur ein von der Hybridisierung
der ersten Nukleinsäuresonden
abhängiger
vierter Messwert und/oder ein von der Hybridisierung der zweiten
Nukleinsäuresonden
abhängiger
fünfter
Messwert erfasst und diese Messwerte mit Vergleichswerten verglichen
werden. Die anhand der ersten, zweiten und dritten Messwerte gewonnen
Aussagen über
das Vorhandensein und die Konzentration der Nukleinsäure-Liganden
in der Probe kann dann mit Hilfe des vierten und/oder fünften Messwerts
auf Plausibilität überprüft werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung stimmt ein Abschnitt
der Basensequenz der dritten Nukleinsäuresonden mit der Basensequenz der
ersten Nukleinsäuresonden
oder der der zweiten Nukleinsäuresonden überein.
Der erste oder zweite Nukleinsäure-Ligand
kann in diesem Fall identisch mit dem dritten Nukleinsäure-Ligand
sein, so dass mit Hilfe des dritten Messwerts die Konzentration
des ersten oder zweiten Nukleinsäure-Ligands
ermittelt werden kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in Abhängigkeit
von der Bindung der Nukleinsäure-Liganden
an die ersten Nukleinsäuresonden
eine erste Lumineszenzstrahlung und/oder in Abhängigkeit von der Bindung der
Nukleinsäure-Liganden
an die zweiten Nukleinsäuresonden
eine zweite Lumineszenzstrahlung erzeugt und/oder in Abhängigkeit
von der Bindung der Nukleinsäure-Liganden
an die dritten Nukleinsäuresonden
eine dritte Lumineszenzstrahlung erzeugt, wobei der erste Messwert
in Abhängigkeit
von der ersten Lumineszenzstrahlung und/oder der zweite Messwert
in Abhängigkeit
von der zweiten Lumineszenzstrahlung und/oder der dritte Messwert
in Abhängigkeit
von der dritten Lumineszenzstrahlung detektiert wird. Dabei kann
die Emission der Lumineszenzstrahlung durch eine chemische Reaktion
und/oder eine optische Anregungsstrahlung angeregt werden.
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Gegebenenfalls
ist es sogar möglich,
dass die Lumineszenzstrahlung durch Anregung eines optischen Markers
in einem evaneszenten elektromagnetischen Feld erzeugt wird. Dies
kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass die Nukleinsäure-Liganden
direkt auf der Oberfläche
eines eine optische Strahlung führenden
Wellenleiters immobilisiert sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird nach dem Erfassen des dritten Messwerts der Biosensor
derart erhitzt, dass die Hybridisierung der Nukleinsäuresonden
aufgelöst
wird, und danach wird das erfindungsgemäße Verfahren mit demselben
Biosensor erneut durchgeführt.
Der Biosensor kann also wieder verwendet werden. In vorteilhafter
Weise werden durch das Inkontaktbringen des Biosensors mit der Probe
eventuelle an der Oberfläche
des Trägers
befindliche frei Radikale gesättigt,
so dass nach dem Auflösen
der Hybridisierung bei der erneuten Durchführung des Verfahrens ein unspezifische
Bindung von Liganden an den Träger
weitestgehend vermieden wird. Das Verfahren ermöglicht dadurch eine hohe Messgenauigkeit.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung mit
einem Biosensor, der einen Träger
aufweist, auf dem zumindest erste Nukleinsäuresonden und zweite Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, wobei die ersten Nukleinsäuresonden bindungsspezifisch
für Nukleinsäure-Liganden
einer ersten Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation
davon unterscheidenden zweiten Ligandenart sind, wobei die Länge der
ersten Nukleinsäuresonden
maximal 25 Nukleotide und die Länge
der zweiten Nukleinsäuresonden
minimal 35 Nukleotide beträgt,
wobei die zweiten Nukleinsäuresonden
bindungsspezifisch für
Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart sind, mit einer Temperiereinrichtung,
mit einer zum Erfassen von Messwerten für die Hybridisierung der ersten
Nukleinsäuresonden
und der zweiten Nukleinsäuresonden
ausgestalteten Messeinrichtung, und mit einer mit der Messeinrichtung
und einem Datenspeicher für
Referenzwerte verbundenen Auswerteeinrichtung.
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Mit
Hilfe der Temperiereinrichtung und der Messeinrichtung können dann
ein erster Messwert für
die Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden bei einer Temperatur,
bei der eine eventuell vorhandene Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden
im Wesentlichen erhalten bleibt, ein zweiter Messwert für die Hybridisierung
der ersten Nukleinsäuresonden
bei einer Temperatur, die höher
ist als die Schmelztemperatur mindestens einer ersten Nukleinsäuresonde,
und ein dritter Messwert für
die Hybridisierung der zweiten Nukleinsäuresonden gemessen werden.
Die so erhaltenen Messwerte können
dann an die Auswerteeinrichtung übermittelt werden,
um die ersten und zweiten Messwerte mit den Referenzwerten zu vergleichen
und in Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein
der Nukleinsäure-Liganden
der ersten und zweiten Ligandenart in der Probe zu schließen. In
der Auswerteeinrichtung kann außerdem
aus dem dritten Messwert und ggf. mindestens einer im Datenspeicher
abgelegten Kenngröße die Konzentration
des dritten Liganden in der Probe bestimmt werden. Die Messeinrichtung, die
Auswerteeinrichtung und der Datenspeicher können ggf in einen Halbleiterchip
integriert sein. Die Nukleinsäuresonden
sind vorzugsweise kovalent auf dem Träger immobilisiert.
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Die
vorstehend genannte Aufgabe wird ferner gelöst durch eine Vorrichtung mit
einem Biosensor, der einen Träger
aufweist, auf dem zumindest erste Nukleinsäuresonden, zweite Nukleinsäuresonden
und dritte Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind, wobei sich die zweiten Nukleinsäuresonden
jeweils durch eine Nukleinsäurebase
von den ersten Nukleinsäuresonden
unterscheiden, wobei die ersten Nukleinsäuresonden für Nukleinsäure-Liganden einer ersten Ligandenart,
die zweiten Nukleinsäuresonden
für Nukleinsäure-Liganden
einer zweiten Ligandenart, die sich durch eine Punktmutation von
der ersten Ligandenart unterscheidet, und die dritten Nukleinsäuresonden
für die
Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart bindungsspezifisch sind, und wobei die
Länge der
ersten Nukleinsäuresonden
und der zweiten Nukleinsäuresonden
jeweils maximal 25 Nukleotide und die Länge der dritten Nukleinsäuresonden
minimal 35 Nukleotide beträgt,
mit einer Temperiereinrichtung, mit einer zum Erfassen von Messwerten
für die
Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden, der zweiten Nukleinsäuresonden
und der dritten Nukleinsäuresonden
ausgestalteten Messeinrichtung sowie mit einer mit der Messeinrichtung
und einem Datenspeicher für
Referenzwerte verbundenen Auswerteeinrichtung. Der Biosensor ist
bevorzugt als DNA-Microarray ausgestaltet.
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Mit
Hilfe der Temperiereinrichtung und der Messeinrichtung können dann
ein erster Messwert für
die Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden bei einer Temperatur,
bei der eine eventuell vorhandene Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden
im Wesentlichen erhalten bleibt, ein zweiter Messwert für eine entsprechende
Hybridisierung der zweiten Nukleinsäuresonden gemessen werden.
Ein dritter Messwert für
die Hybridisierung der dritten Nukleinsäuresonden kann bei einer Temperatur
gemessen werden, die höher
ist als die Schmelztemperatur mindestens einer ersten Nukleinsäuresonde
und die Schmelztemperatur der mindestens einen zweiten Nukleinsäuresonde.
Die so erhaltenen Messwerte können
dann an die Auswerteeinrichtung übermittelt werden,
um die ersten und zweiten Messwerte mit den Referenzwerten zu vergleichen
und in Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein
der Nukleinsäure-Liganden der ersten
und zweiten Ligandenart in der Probe zu schließen. In der Auswerteeinrichtung kann
außerdem
aus dem dritten Messwert und ggf. im Datenspeicher abgelegten Kenngrößen die
Konzentration des dritten Liganden in der Probe bestimmt werden.
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Vorteilhaft
ist, wenn unterhalb der ersten Nukleinsäuresonden, der zweiten Nukleinsäuresonden und/oder
der dritten Nukleinsäuresonden
jeweils ein optischer Sensor zum Detektieren von in Abhängigkeit
von der Hybridisierung der betreffenden Nukleinsäuresonden erzeugter Lumineszenzstrahlung
angeordnet ist. Die Lumineszenzstrahlung kann dann direkt an den
Nukleinsäuresonden
und somit mit entsprechend großer
Sensitivität
gemessen werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Träger eine
optische Wellenleiterschicht mit einem Einkoppelfenster für eine Anregungsstrahlung
auf, wobei die ersten Nukleinsäuresonden,
die zweiten Nukleinsäuresonden
und/oder die dritten Nukleinsäuresonden
direkt auf der Wellenleiterschicht immobilisiert sind. Die Emission
der Lumineszenzstrahlung kann dann durch das evaneszente Feld der
im Wellenleiter geführten
Anregungsstrahlung erfolgen.
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Nachfolgend
sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine
Vorrichtung zum Untersuchen einer Nukleinsäure-Liganden enthaltenden Probe,
mit einem Träger
der mehrere Teststellen aufweist, an denen Nukleinsäuresonden
immobilisiert sind,
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2 einen
Teillängsschnitt
durch ein erstes Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung,
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3 eine
graphische Darstellung von Schmelzkurven von Nukleinsäure-Sonden, wobei auf der
Abszisse die Temperatur T und auf der Ordinate das normierte Messsignal
aufgetragen ist,
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4 einen
Teillängsschnitt
durch ein zweites Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung. und
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5 eine
graphische Darstellung von Schmelzkurven von Nukleinsäure-Sonden, wobei auf der
Abszisse die Temperatur T und auf der Ordinate das normierte Messsignal
aufgetragen ist.
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Eine
in 1 im Ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung
zum Nachweisen von Nukleinsäure-Liganden 2 einer
ersten Ligandenart und einer sich durch eine Punktmutation M davon
unterscheidenden Nukleinsäure-Liganden 3 einer
zweiten Ligandenart sowie zum Bestimmen der Konzentration von Nukleinsäure-Liganden
einer dritten Ligandenart 4 in einer Probe hat einen Biosensor 5 der
einen Träger 6 aufweist,
der eine an seine Oberfläche
angrenzende eine optische Wellenleiterschicht 7 hat. Die
Wellenleiterschicht ist bevorzugt eine Polymerschicht. Sie kann
aber auch aus Glas bestehen.
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An
der Oberfläche
der Wellenleiterschicht 7 sind voneinander beabstandete
Teststellen angeordnet. An einer ersten Teststelle sind erste Nukleinsäuresonden 8 und
an einer zweiten Teststelle zweite Nukleinsäuresonden 9 immobilisiert.
Um die Übersichtlichkeit
der Zeichnung zu verbessern, sind in 2 vereinfacht
nur zwei erste Nukleinsäuresonde 8 und
eine zweite Nukleinsäuresonde 9 dargestellt.
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Die
Nukleinsäuresonden
8,
9 sind
bevorzugt über
eine in der Zeichnung nicht näher
dargestellte, nicht hybridisierende Zwischenschicht mit der Wellenleiterschicht
7 verbunden.
Die Zwischenschicht kann eine Nucleinsäuresequenz, wie z. B. Thymidin und/oder
PEG enthalten. Sie kann aber auch ein anderes Polymer aufweisen.
Die Herstellung derartiger Biosensoren ist beispielsweise aus
US 6 921 669 B2 und
WO 2002/10752 A grundsätzlich bekannt.
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Die
ersten Nukleinsäuresonden 8 sind
bindungsspezifisch für
die Nukleinsäure-Liganden 2 der ersten
Ligandenart und für
die Nukleinsäure-Liganden 3 zweiten
Ligandenart. Die zweiten Nukleinsäuresonden 9 sind bindungsspezifisch
für die
Nukleinsäure-Liganden 4 der
dritten Ligandenart. Die Nukleinsäure-Liganden 2, 3, 4 können DNA-
oder RNA-Liganden sein.
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Die
Länge der
ersten Nukleinsäuresonden 8 beträgt 20 Nukleotide
und die Länge
der zweiten Nukleinsäuresonden 9 beträgt 40 Nukleotide.
In der Zeichnung sind aus Gründen
der Übersichtlichkeit weniger
Nukleotide dargestellt. Wie in 3 erkennbar
ist, haben die zweiten Nukleinsäuresonden 9 wegen
ihrer größeren Länge die
eine höhere
Schmelztemperatur Tm2 als die Schmelztemperatur
Tm1 der ersten Nukleinsäuresonden 8. Unter
einer Schmelztemperatur wird die Temperatur verstanden, bei der das
Messsignal 50% des Messignals bei maximaler Hybridisie rung der betreffenden
Nukleinsäuresonde 8, 9 beträgt. In 3 ist
die Schmelzkurve der ersten Nukleinsäuresonden 8 mit 16a und
die Schmelzkurve der zweiten Nukleinsäuresonden 9 mit 16b bezeichnet.
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Die
Vorrichtung 1 hat außerdem
eine in der Zeichnung nicht näher
dargestellte Temperiereinrichtung, mit der an den Nukleinsäuresonden 8, 9 unterschiedliche
Temperaturen eingestellt werden können.
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Zum
Erzeugen einer Anregungsstrahlung für einen optischen Marker, der
zur Markierung der Hybrdisierungsstellen der Nukleinsäuresonden
8,
9 dient,
ist eine optische Strahlungsquelle
10 vorgesehen. Die Strahlungsquelle
10 ist
einem Einkoppelfenster
11 der Wellenleiterschicht
7 zugewandt. Durch
das Einkoppelfenster
11 wird die Anregungsstrahlung derart
in die Wellenleiterschicht
7 eingekoppelt, dass an den
Grenzflächen
der Wellenleiterschicht
7 Totalreflexion auftritt. Die
mit dem Marker markierten hybridisierten Nukleinsäuresonden
8,
9 sind
im Evaneszenzfeld der in der Wellenleiterschicht
7 geführten Anregungsstrahlung
angeordnet. Durch die Anregungsstrahlung werden die Marker zur Aussendung
einer Lumineszenzstrahlung angeregt. Die evaneszente Anregung eines
Markers ist aus
WO 2006/24314
A als solches bekannt bekannt und wird auch als „TIRF-Verfahren" (Total Internal
Reflection Fluorescence) bezeichnet. Wenn die Nukleinsäuresonden
8,
9 DNA-Sonden
sind, kann der optische Marker beispielsweise Cy5-dUTP sein. Bei RNA-Sonden
kann als Marker Cy5-UTP verwendet werden.
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Zum
Detektieren der Lumineszenzstrahlung sind unter den einzelnen Teststellen
optische Sensoren 12a, 12b in den Träger 6 integriert.
Die Sensoren 12a, 12b sind mit einer Auswerteeinrichtung 13 verbunden.
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Zum
Untersuchen der Probe wird diese zunächst derart mit den ersten
Nukleinsäuresonden 8 und
den zweiten Nukleinsäuresonden 9 in
Kontakt gebracht, dass die Nukleinsäure-Liganden 2, 3, 4 spezifisch
an die Nukleinsäuresonden 8, 9 hybridisieren
können,
wenn sie in der Probe enthalten sind. Hybridisierte Nukleinsäuresonden 8, 9 werden
mit dem Marker markiert und danach werden auf dem Träger 6 eventuell
noch vorhandene frei Marker und/oder freie Nukleinsäureliganden 2, 3,4 durch
einen Spülvorgang
von dem Träger 6 entfernt.
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Dann
wird mit Hilfe der Temperiereinrichtung eine Temperatur T1 eingestellt, bei der die Hybridisierung
der ersten Nukleinsäuresonden 8 im
Wesentlichen aufrechterhalten wird. Die Temperatur T1 ist kleiner
als die Schmelztemperatur Tm1 mindestens
einer ersten Nukleinsäuresonde 8 und
kann beispielsweise 40°C
betragen. Mit Hilfe des Sensors 12a wird mindestens ein
von der Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden 8 abhängiger erster
Messwert erfasst. Die Schmelztemperatur Tm1 kann
experimentell oder durch Berechnung mittels der sogenannten 4+2 Formel
ermittelt werden. Diese besagt, dass sich die Schmelztemperatur
einer Nukleinsäuresonde 8, 9 durch
jede G- und C-Base, welche die Nukleinsäuresonde 8, 9 aufweist,
jeweils um 4°C
und durch jede A- und T-Base jeweils um 2°C erhöht. Die Basensequenz der Nukleinsäuresonden 8, 9 kann
beispielsweise einer Gen-Datenbank entnommen werden.
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Nun
wird eine zweite Temperatur T2 eingestellt,
die höher
ist als die Schmelztemperatur Tm1 mindestens
einer ersten Nukleinsäuresonde 8.
Diese Temperatur kann beispielsweise 70°C betragen. Nachdem sich die
Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonde 8 aufgrund
der Wärmeeinwirkung überwiegend
aufgelöst
hat, werden mit Hilfe des Sensors 12a mindestens ein von
der Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden 8 abhängiger zweiter
Messwert und mit Hilfe des Sensors 12b mindestens ein von der
Hybridisierung der zweiten Nukleinsäuresonden 8 abhängiger dritter
Messwert erfasst.
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Die
ersten und zweiten Messwerte werden mittels der Auswerteeinrichtung 13 mit
Referenzwerten verglichen, die in einem mit der Auswerteeinrichtung 13 verbundenen
Datenspeicher 14 abgelegt sind. Die Referenzwerte können experimentell
ermittelt werden. In Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs wird ermittelt, ob die Nukleinsäure-Liganden 2 der
ersten Ligandenart und/oder die Nukleinsäure-Liganden 3 der zweiten Ligandenart
in der Probe enthalten sind.
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In
der Auswerteeinrichtung 13 wird außerdem die Konzentration der
Nukleinsäure-Liganden 4 der
dritten Ligandenart mit Hilfe des dritten Messwerts und einer im
Datenspeicher 14 abgelegten Kenngröße, die beispielsweise durch
Kalibration bestimmt werden kann, berechnet. Die Ergebnisse der Auswertung
können
an einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten, mit der
Auswerteeinrichtung verbundenen Ausgabegerät, wie zum Beispiel einem Monitor
und/oder Drucker, zur Anzeige gebracht werden.
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Bei
einem in 4 gezeigten weiteren Ausführungsbeispiel
sind auf dem Träger 6 an
einer ersten Teststelle erste Nukleinsäuresonden 8, an einer zweiten
Teststelle zweite Nukleinsäuresonden 9 und an
einer dritten Teststelle dritte Nukleinsäuresonden 15 auf der
Wellenleiterschicht 7 immobilisiert. Die zweiten Nukleinsäuresonden 7 unterscheiden
sich jeweils durch eine Nukleinsäurebase
B von den ersten Nukleinsäuresonden 8 und
stimmen im Übrigen mit
diesen überein.
Die ersten Nukleinsäuresonden 7 sind
für die
Nukleinsäure-Liganden 2 der
ersten Ligandenart, die zweiten Nukleinsäuresonden 8 für die Nukleinsäure-Liganden 3 der
zweiten Ligandenart und die dritten Nukleinsäuresonden 15 für die Nukleinsäure-Liganden 4 einer
dritten Ligandenart bindungsspezifisch. Die Länge der ersten Nukleinsäuresonden 2 und
der zweiten Nukleinsäuresonden 3 beträgt jeweils
20 Nukleotide und die Länge
der dritten Nukleinsäuresonden 15 beträgt 40 Nukleotide.
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Zum
Untersuchen der Probe wird diese derart mit den Nukleinsäuresonden 8, 9, 15 in
Kontakt gebracht, dass die Nukleinsäure-Liganden 2, 3, 4 spezifisch
an die Nukleinsäuresonden 8, 9, 15 hybridisieren
können,
wenn die entsprechenden Nukleinsäure-Liganden 2, 3, 4 in
der Probe enthalten sind. Hybridisierte Nukleinsäuresonden 8, 9, 15 werden mit
dem Marker markiert und danach werden auf dem Träger 6 eventuell noch
vorhandene frei Marker und/oder freie Nukleinsäureliganden 2, 3, 4 durch
einen Spülvorgang
von dem Träger 6 entfernt.
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Dann
wird mit Hilfe der Temperiereinrichtung eine Temperatur T1 eingestellt, bei der die Hybridisierung
der ersten Nukleinsäuresonden 8 und
der zweiten Nukleinsäuresonden 9 im
Wesentlichen aufrechterhalten wird. Bei dieser Temperatur werden
mit Hilfe eines ersten Sensors 12a ein von der Hybridisierung der
ersten Nukleinsäuresonden 8 abhängiger erster Messwert
und mit Hilfe eines zweiten Sensors 12b ein von der Hybridisierung
der zweiten Nukleinsäuresonden 9 abhängiger zweiter
Messwert erfasst.
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Dann
wird die Temperatur mit Hilfe der Temperiereinrichtung auf einen
Wert T2 erhöht, der höher ist als die Schmelztemperatur
Tm1 mindestens einer ersten Nukleinsäuresonde 8 und
die Schmelztemperatur Tm2 wenigstens einer
zweiten Nukleinsäuresonde 9 und
kleiner ist als die Schmelztemperatur Tm3 mindestens
einer dritten Nukleinsäuresonde 15.
In 5 ist die Schmelzkurve der ersten Nukleinsäuresonden 8 mit 16a,
die Schmelzkurve der zweiten Nukleinsäuresonden 9 mit 16b und
die Schmelzkurve der dritten Nukleinsäuresonden 15 mit 16c bezeichnet.
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Die
Temperatur T2 kann beispielsweise 70°C betragen.
Die Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonde 8 und der
zweiten Nukleinsäuresonde 9 löst sich
dabei aufgrund der Wärmeeinwirkung überwiegend
auf (siehe 5). Außerdem werden eventuell vorhandene
unspezifische Bindungen von Nukleinsäuren an die dritte Nukleinsäuresonden 15 aufgelöst.
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Dann
werden mit Hilfe eines dritten Sensors 12b ein von der
Hybridisierung der dritten Nukleinsäuresonden 15 abhängiger dritter
Messwert, mit Hilfe des ersten Sensors 12a ein von der
Hybridisierung der ersten Nukleinsäuresonden 8 abhängiger vierter Messwert
und mit Hilfe des zweiten Sensors 12b ein von der Hybridisierung
der zweiten Nukleinsäuresonden 9 abhängiger fünfter Messwert
erfasst.
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Die
ersten, zweiten, vierten und fünften Messwerte
werden mittels der Auswerteeinrichtung 13 mit Referenz-
bzw. Vergleichswerten verglichen, die in dem Datenspeicher 14 abgelegt
sind. In Abhängigkeit
vom Ergebnis dieses Vergleichs wird ermittelt, ob die Nukleinsäure-Liganden 2 der
ersten Ligandenart und/oder die Nukleinsäure-Liganden 3 der zweiten
Ligandenart in der Probe enthalten sind.
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In
der Auswerteeinrichtung 13 wird außerdem die Konzentration der
Nukleinsäure-Liganden 4 der
dritten Ligandenart mit Hilfe des dritten Messwerts und einer im
Datenspeicher 14 abgelegten Kenngröße berechnet.