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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen fahrbaren Klappstuhl,
insbesondere für
den Transport von gehbehinderten, erwachsenen Personen.
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Üblicherweise
weisen derartige fahrbare Klappstühle eine Sitzfläche, eine
Rückenlehne,
vier Rollen bzw. Räder,
eine Fußstütze und
einen Handlauf oder zwei Griffe zum Anschieben des Stuhles auf.
So offenbart beispielsweise die
DE 24 54 557 B2 einen Klappstuhl bestehend
aus Sitzfläche,
Rückenlehne,
zwei Armlehnen, vier Rädern,
einer Fußstütze und
einem Handlauf zum Anschieben, der bei Nichtgebrauch zusammengefaltet
werden kann.
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Eine
andere Form eines fahrbaren Klappstuhles wird in der
DE 23 54 199 B2 beschrieben. Dieser
Klappstuhl weist anstelle des zuvor beschriebenen Handlaufes zum
Anschieben des Klappstuhles zwei Handgriffe auf und besitzt darüber hinaus zwei
Fußstützen, die
seitlich weggeklappt werden können.
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Eine
weitere Form eines klappbaren Krankenfahrstuhls ist beispielsweise
in der
DD 226 184 A1 beschrieben.
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Obwohl
alle diese Stühle
die Eigenschaft haben, dass sie bei Nichtgebrauch zusammengefaltet bzw.
-geklappt werden können,
sind sie im Hinblick auf ergonomische Gesichtspunkte, Handhabung, Packmaß im zusammengeklappten
Zustand, Gewicht, Transportierbarkeit und Flexibilität weitestgehend
ungenügend.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten
fahrbaren Klappstuhl bereitzustellen, der insbesondere ergonomisch vorteilhaft
ist, eine erleichterte Handhabung ermöglicht, kompakt zusammenklappbar,
leicht und flexibel einsetzbar sowie gut transportierbar ist. Diese
Aufgabe wird durch den in den Ansprüchen beschriebenen Klappstuhl
gelöst.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, dass der Klappstuhl
einen vorderen Rahmenteil und einen hinteren Rahmenteil aufweist, die
durch eine zentrale Querachse schwenkbar miteinander verbunden sind.
Dabei erstreckt sich der vordere Rahmenteil vorzugsweise von vorne
unten nach hinten oben und der hintere Rahmenteil von hinten unten
nach vorne oben und die beiden Rahmenteile überkreuzen einander im Bereich
der Querachse.
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Unterhalb
der Querachse sind die beiden Rahmenteile vorzugsweise mittels eines
Kniehebels miteinander verbunden, wobei die beiden Rahmenteile und
der Kniehebel bevorzugt ein spitzwinkliges Dreieck bilden. Der Kniehebel
ist dabei vorzugsweise derart montiert, dass sie sich in Richtung
auf die Querachse zu einknicken lässt.
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An
Stelle des Kniehebels ist aber auch ein steifes Verbindungsrahmenteil
denkbar, das an einem der beiden Rahmenteile schwenkbar gelagert
ist und mit dem jeweils anderen Rahmenteil über eine lösbare Steck- oder Einrastvorrichtung
verbunden ist.
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Bevorzugt
ist am oberen Ende des vorderen Rahmenteils ist als Verlängerung
desselben ein oberer Rahmenteil angebracht, wobei der obere Rahmenteil
vorzugsweise im Bereich der Querachse schwenkbar montiert ist. Er
kann aber auch beispielsweise in einem unteren Bereich des hinteren
Rahmenteils angebracht sein.
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Ferner
weist der Klappstuhl einen Sitz 6 auf, der ebenfalls an
dieser Querachse angelenkt ist. Der Sitz kann entweder direkt auf
der Querachse gelagert sein oder aber mittelbar über ein Verbindungsstück um diese
geschwenkt werden. Der Sitz weist vorzugsweise eine Rückenlehne
auf, die über
ein Gelenk schwenkbar mit dem Sitz verbunden ist, wodurch sich einerseits
die Neigung der Rückenlehne verstellen
lässt und
andererseits die Lehne beim Zusammenklappen auf den Sitz geklappt
werden kann. Die Rückenlehne
kann flächig ausgebaut
sein oder aus ergonomischen Gründen
beispielsweise Zwischenräume
aufweisen und/oder geeignet gekrümmt bzw.
gebogen sein. An ihrem oberen Ende besitzt die Rückenlehne bevorzugt eine Griffverriegelung,
mittels derer sie sich am oberen Rahmenteil arretieren lässt. Darüber hinaus
hat der Klappstuhl Laufrollen und/oder Lenkrollen, die vorzugsweise
jeweils in den Bereichen der unteren Enden des vorderen und hinteren
Rahmenteils montiert sind. Dabei können die Räder bzw. Rollen entweder direkt
an den entsprechenden Rahmenteilen montiert sein oder aber mittelbar über eine
Verbindungskonstruktion an diesen angebracht sein. Typischerweise
handelt es sich bei den beiden hinteren Rädern bzw. Rollen (z. B. um
kugelgelagerte) Laufrollen, die mittels einer Feststellbremse arretiert
werden können.
Vorne sind vorzugsweise Lenkrollen angebracht. Es ist aber auch
eine andere Räder/Rollen-Kombination
möglich.
Des weiteren kann eine zusätzliche
Bremse vorgesehen sein, die sich über einen an einem Handlauf
befindlichen Bremshebel bedienen lässt.
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Am
unteren Ende des vorderen Rahmenteils weist der Klappstuhl vorzugsweise
eine Fußstütze auf,
wobei die Fußstütze vorzugsweise
die gesamte Breite des Klappstuhles einnimmt, so dass ein wagenbreiter
Bewegungsraum bereitgestellt wird, und nach hinten umgeklappt werden
kann. Sie kann beispielsweise eine bügelförmige Konstruktion aufweisen
oder aber eine flächige,
z. B. stegartige Struktur aufweisen. Eine bügelförmige Ausführungsform hat den Vorteil,
dass die im Stuhl sitzende Person mit den Füßen wippen kann, was insbesondere
bei längeren
Fahrten erheblich zum Wohlbefinden beiträgt. Die Fußstütze ist dabei vorzugsweise
in etwa waagrecht, d. h. parallel zum Boden, ausgerichtet und bildet
zusammen mit dem vorderen Rahmenteil einen stumpfen Winkel. Sie
kann aber auch leicht verkippt ausgebildet sein und einen Winkel
zwischen 0 und 30 Grad mit der Horizontalen bilden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der vordere Rahmenteil an seinem unteren Ende abgewinkelt, so
dass ein Endstück
in etwa parallel zum Boden ausgerichtet ist und die Fußstütze auf
diesem aufliegt. Der vordere Rahmenteil kann aber auch bis zu den
Rädern
bzw. Rollen geradlinig verlaufen und die Fußstütze auf andere Weise in ihrer
horizontalen Lage stabilisiert werden. Es ist insbesondere auch eine
Konstruktion denkbar, wobei der Abstand zwischen Sitz und Fußstütze variabel
eingestellt werden kann und/oder die Neigung der Fußstütze variiert werden
kann.
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Das
obere Ende des hinteren Rahmenteils weist bevorzugt zwei Handgriffe
auf, die vorzugsweise einen Winkel mit dem Rahmenteil bilden. Sie
können
entweder integraler Bestandteil des hinteren Rahmenteils oder aber
an diesem angebracht sein.
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Ferner
befindet sich vorzugsweise am oberen Ende des oberen Rahmenteils
ein horizontaler Handgriff bzw. Handlauf zum Anschieben, wobei sich dieser
vorzugsweise über
die gesamte Breite des Klappstuhles erstreckt. Dadurch ist es beispielsweise auch
möglich,
den Klappstuhl mit dem Körper
anzuschieben. Außerdem
erleichtert der breite Handlauf das Anschieben bei Engstellen wie
z. B. Türen
oder Fluren, wo im Falle von seitlichen Handgriffen eine Verletzungsgefahr
z. B. der Handrücken
besteht. Auch der Handlauf kann entweder integraler Bestandteil
des oberen Rahmenteils oder aber an diesem angebracht sein. Vorzugsweise
ist der Handlauf mit dem oberen Rahmenteil über ein Element verbunden,
das mit dem oberen Rahmenteil einen Winkel bildet. Es ist ferner
vorteilhaft, wenn sich der Handlauf gegenüber dem oberen Rahmenteil in
Winkel und/oder Höhe
verstellen lässt,
um so an die Größe der anschiebenden
Person angepasst werden zu können.
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Des
weiteren besteht durch die Neigung des von hinten unten nach vorne
oben verlaufenden hinteren Rahmenteils sowie des oberen Rahmenteils genügend Freiraum
für die
Beine bzw. Knie der anschiebenden Person.
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Aufgrund
der zuvor beschriebenen Montage von vorderem, hinterem und oberem
Rahmenteil an einer zentralen Querachse ist es möglich, den fahrbaren Klappstuhl
zusammenzuklappen, indem die drei Rahmenteile um diese Achse geschwenkt
bzw. rotiert werden, so dass der vordere und hintere Rahmenteil
nebeneinander zu liegen kommen und der obere Rahmenteil vor oder
hinter den vorderen Rahmenteil zu liegen kommt. Der Sitz und die
Rückenlehne
können
dabei ebenfalls in die Ebene der drei Rahmenteile geschwenkt werden.
Im zusammengeklappten Zustand beträgt die Länge des Klappstuhles nicht
mehr als die Länge
des vorderen Rahmenteils und/oder des hinteren Rahmenteils, gemessen
vom Handgriff des hinteren Rahmenteils bis zur Laufrolle. Die Lenkrollen
sind dabei zwischen den Laufrollen positioniert.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung anhand einer schematische Skizze einer
Seitenansicht beschrieben, die in 1 dargestellt
ist.
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In
dieser bevorzugten Ausführungsform weist
der fahrbare Klappstuhl einen vorderen Rahmenteil 7, einen
hinteren Rahmenteil 12 und einen oberen Rahmenteil 15 auf,
wobei diese drei Rahmenteile alle so an einer zentralen Querachse 13 befestigt
sind, dass sich die drei Rahmenteile um diese Achse rotieren lassen.
Vorderer, hinterer und oberer Rahmenteil weisen dabei jeweils zwei
parallel zueinander verlaufende Rahmenelemente auf, die durch Querstreben 16, 17, 18, 19 voneinander
beabstandet sind und durch diese stabilisiert werden. Der vordere Rahmenteil 7 und
der hintere Rahmenteil 12 sind zusätzlich durch eine abwinkelbare
Verbindung 10, z. B. einen Kniehebel, miteinander verbunden.
Der hintere Rahmenteil 12 hat an seinem unteren Ende je
Seite eine kugelgelagerte Laufrolle 11, die sich mittels
einer Feststellbremse 14 feststellen lässt. Der vordere Rahmenteil 7 weist
an seinem unteren Ende eine Biegung bzw. Abwinkelung auf, so dass
das Endstück
dieses vorderen Rahmenteils 7 waagrecht, d. h. parallel
zum Boden, ausgerichtet ist. Unter diesem Endstück ist je Seite eine Lenkrolle 9 montiert.
Außerdem
befindet sich an diesem waagrechten Endstück eine Fußstütze 8, die die gesamte
Breite des Stuhles einnimmt und nach hinten, d. h. entlang des Kreissegmentes
F, umklappbar ist.
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Das
obere Ende des oberen Rahmenteils 15 weist ebenfalls eine
Biegung bzw. Abwinkelung sowie einen die ganze Wagenbreite einnehmenden Handlauf 1 auf.
Dieser dient dem Anschieben des fahrbaren Klappstuhles.
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Am
oberen Ende des hinteren Rahmenteils 12 befindet sich auf
jeder Seite des Stuhles ein Handgriff 5. Dieser dient dem
Benutzer zum Halten, Abstützen
und als seitliche Begrenzung.
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Der
obere Rahmenteil 15 kann mit Hilfe eines Bügels 4 zur
Sicherung im ausgeklappten Zustand am vorderen Rahmenteil 7 arretiert
werden. Ein Sitz 6 ist schwenkbar auf der Querachse 13 gelagert.
Dieser Sitz 6 ist über
eine Gelenkverbindung mit der Rückenlehne 2 verbunden.
Letztere lässt
sich mittels einer Griffverriegelung 3 an der Querstrebe 19 des
oberen Rahmens 15 arretieren. Aufgrund der Lagerung auf
der Querachse 13 und mittels der Gelenkverbindung ist eine
Verstellung der Neigung von sowohl Sitz 6 als auch Rückenlehne 2 möglich.
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Zum
Zusammenklappen des fahrbaren Klappstuhls in dieser bevorzugten
Ausführungsform wird
die Verbindung 10 gelöst
und die Griffverriegelung 3 der Rückenlehne geöffnet. Dann
wird die Knickverbindung 10 in Richtung der Querachse 13,
d. h. entlang des Pfeils E, eingeknickt. Dabei rotieren der vordere
Rahmenteil 7 und der hintere Rahmenteil 12 entsprechend
den skizzierten Richtungen B und A um die Querachse 13 und
kommen nach vollendeter Rotation nebeneinander, d. h. innerhalb
einer Ebene, zu liegen. Außerdem
wird der Bügel
zur Sicherung 4 gelöst
und der obere Rahmenteil 15 um die Achse 13 entlang
der Richtung C nach unten gedreht. Schließlich wird der Sitz 6 entlang
des Pfeils D in die Ebene des vorderen Rahmenteils 7 geschwenkt
und die Rückenlehne 2 in
entgegengesetzter Richtung an die Unterseite des Sitzes 6 rotiert.
Ist der Klappstuhl auf diese Weise zusammengeklappt worden, sind
die beiden Lenkrollen 9 zwischen den beiden Laufrollen 11 positioniert.
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Der
so beschriebene fahrbare Klappstuhl hat mehrere Vorteile. Zum einen
lässt er
sich wie bereits beschrieben auf einfache Weise und rasch sehr klein zusammenklappen,
was Handhabung und Transport sehr erleichtert und den Fahrstuhl
flexibel einsetzbar macht. Die Konstruktion ist einfach und kostengünstig sowie
in Leichtbauweise ausführbar.
Des weiteren ist er so konstruiert, dass es für eine ältere, gebrechliche oder kranke
Person einfach ist, sich auf diesen Stuhl zu setzen, da z. B. die
Fußstütze zurückgeklappt
werden kann und somit die Person bis direkt vor dem Sitz stehen
kann. Darüber
hinaus ermöglicht der
Handlauf über
die gesamte Breite des Stuhles ein einfaches Anschieben des fahrbaren
Klappstuhls durch eine weitere Person. Es ist aber insbesondere von
Bedeutung, dass dieser fahrbare Klappstuhl im Vergleich zu herkömmlichen
fahrbaren Klappstühlen verbesserte ergonomische
Eigenschaften aufweist. Es ist nämlich
gerade für ältere, gebrechliche
und kranke Menschen von großem
Interesse, die Sitzfläche
und deren Neigung sowie die Neigung der Rückenlehne nach deren individuellen
Bedürfnissen
anpassen zu können.
Speziell bei längerem
Sitzen in einem solchen fahrbaren Klappstuhl ist es auch wichtig,
die Neigung von Sitzfläche
und Rückenlehen
von Zeit zu Zeit zu verändern,
um bestimmte Muskeln nach einer gewissen Zeit entlasten zu können. Außerdem kann
dadurch eine Verlagerung des Gewichts auf einen anderen Bereich
der Gesäßfläche erreicht
werden, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn die im Klappstuhl
sitzende Person unter dem sogenannten Dekubitus, d. h. unter Wundliegen,
leidet.