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Die
Erfindung betrifft ein Dekorpapier, das mit thermisch härtbaren
Harzen imprägnierbar und mittels Tintenstrahl-Verfahren
bedruckbar ist, wobei das Dekorpapier als Laminat die gleiche Farbe
wie in seiner unbehandelten Form aufweist.
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Dekorpapiere
werden zur Herstellung von dekorativen Laminaten benötigt,
die als Baustoffe bei der Möbelherstellung und im Innenausbau
Anwendung finden. Bei den dekorativen Laminaten handelt es sich hauptsächlich
um sogenannte Hochdruck-Laminate (HPL) und Niederdruck-Laminate
(LPL). Zur Herstellung eines Hochdruck-Laminats wird das Dekorpapier
im unbedruckten oder bedruckten Zustand mit einem Harz imprägniert
und mit einer oder mehreren Lagen Kraftpapierbögen, die
in Phenolharz getränkt wurden (Kernpapiere), in einer Laminierpresse
bei einer Temperatur von etwa 110 bis 170°C und einem Druck
von etwa 5,5 bis 11 MPa verpresst. Anschließend wird der
so entstandene Schichtstoff (HPL) mit einem Trägermaterial
wie HDF- oder Spannplatte verleimt oder verklebt. Ein Niederdruck-Laminat
wird hergestellt, indem das unbedruckte oder bedruckte und mit einem
Harz imprägnierte Dekorpapier bei einer Temperatur von
160 bis 200°C und einem Druck von 1,25 bis 3,5 MPa direkt
mit der Trägerplatte verpresst wird.
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Die
Veredelung von Werkstoffoberflächen kann optischer Natur
(durch entsprechende Farbgebung) und/oder physikalischer Natur sein
(durch Beschichtung der Plattenober fläche mit entsprechender
Funktionalität und Struktur). Dekorpapiere können
mit oder ohne aufgedrucktes Muster verarbeitet werden.
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Das
Aufbringen des Druckmusters erfolgt üblicherweise im Tiefdruckverfahren.
Insbesondere bei der Erzeugung marktüblicher Druckmuster
weist diese Drucktechnik den Vorteil auf, große Papiermengen
mit hoher Maschinengeschwindigkeit zu bedrucken. Sollten die Muster
auf weiße Dekorpapiere gedruckt werden, kommt es zu einem
hohen Farbverbrauch und bei komplizierteren Mustern oftmals zu einer
mangelhaften Bildschärfe durch fehlende Bildpunkte.
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Daher
werden die herkömmlichen Dekormuster, die im Tiefdruckverfahren
hergestellt werden, üblicherweise auf farblich angepasstes
Dekorrohpapier gedruckt. So wird beispielsweise eine Eichennachbildung auf
ein braunes oder hellbraunes Papier gedruckt. Diese Vorgehensweise
hat zwei Vorteile. Zum einen wird das Druckbild natürlicher
durch mehr Homogenität und ausgewogene Farbgebung, zum
anderen wird der Verbrauch von Druckfarben reduziert.
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Die
aufzubringenden Muster haben entsprechend der Nachfrage der letzten
Jahre kompliziertere und individuellere Formen angenommen. Diese
Zunahme der Mustervielfalt geht jedoch mit einer Abnahme der herzustellenden
Mengen einher. Dies hat zur Folge, dass das Tiefdruck-Verfahren
für Kleinserien als nicht rentabel und bezüglich
der Druckqualität bei komplizierten Mustern als nicht ausreichend
zu bewerten ist. Die Herstellung kleiner Mengen ist aber gerade
im Bereich der Designentwicklung von Bedeutung.
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Von
den Drucktechniken, die den Anforderungen an Flexibilität
und Qualität standhalten, gewinnt das Tintenstrahl-Druckverfahren
(Ink-Jet) zunehmend an Bedeutung.
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Um
Dekorrohpapiere Ink-Jet-bedruckbar zu machen, werden diese mit einer
oder mehreren Funktionsschichten zur Aufnahme der Tinten und Fixierung
der Farbstoffe beschichtet. Ein solches Ink-Jet-bedruckbares Dekorpapier
ist beispielsweise in der
DE
199 16 546 A1 beschrieben.
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Üblicherweise
sind Ink-Jet-Papiere weiß. Die Ink-Jet-Druckfarben müssen
teils in großen Mengen aufgetragen werden, um dort, wo
es für das Muster erforderlich ist, die Weiße
des Basispapiers abzudecken.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Dekorpapier anzubieten, das die
gleichen Vorteile wie ein gefärbtes Dekorpapier beim Tiefdruck
aufweist, gleichzeitig aber kostengünstig in kleineren
Mengen hergestellt werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Dekorpapier vorzuschlagen,
das im Proofing-Bereich zu einer schnellen visuellen Bewertung eines
späteren Tiefdruckergebnisses Anwendung findet.
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Die
Aufgabe wird durch ein Dekorpapier gelöst, das ein Rohpapier
(Dekorrohpapier) und eine Tintenaufnahmeschicht enthält,
wobei die Tintenaufnahmeschicht so eingefärbt ist, dass
das Dekorpapier nach Imprägnierung mit üblichen
Imprägnierharzen und Verpressung als Laminat die gleiche
Färbung aufweist, wie ein Laminat aus einem Dekorpapier,
das keine Tintenaufnahmeschicht aufweist.
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Die
erfindungsgemäß einsetzbaren Rohpapiere sind solche,
die weder eine Leimung in der Masse noch eine Oberflächenleimung
erfahren haben. Diese bestehen im Wesentlichen aus Zellstoffen,
Pigmenten und Füllstoffen und üblichen Additiven. Übliche
Additive können Nassfestmittel, Retentionsmittel und Fixiermittel
sein. Dekorrohpapiere unterscheiden sich von üblichen Papieren
durch den sehr viel höheren Füllstoffanteil oder
Pigmentgehalt und das Fehlen einer beim Papier üblichen
Masseleimung oder Oberflächenleimung.
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Zur
Herstellung der Dekorrohpapiere können Nadelholz-Zellstoffe,
Laubholz-Zellstoffe oder Mischungen beider Zellstoffarten verwendet
werden. Bevorzugt wird der Einsatz von 100% Laubholzzellstoff. Aber auch
Mischungen aus Nadelholz-/Laubholz-Zellstoffen im Massenverhältnis
5:95 bis 50:50, insbesondere 10:90 bis 30:70 können verwendet
werden. Die Rohpapiere können auf einer Fourdrinier-Papiermaschine
oder einer Yankee-Papiermaschine hergestellt werden. Dazu kann das
Zellstoffgemisch bei einer Stoffdichte von 2 bis 5 Gew.% bis zu
einem Mahlgrad von 10 bis 45°SR gemahlen werden. In einer
Mischbütte können Füllstoffe und/oder
Pigmente, Farbpigmente und/oder Farbstoffe sowie Nassfestmittel
wie Polyamid/Polyamin-Epichlorhydrin-Harz, kationische Polyacrylate,
modifiziertes Melamin-Formaldehyd-Harz oder kationisierte Stärken
in bei der Herstellung von Dekorpapieren üblichen Mengen
zugesetzt und mit dem Zellstoffgemisch gut vermischt werden.
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Die
Füllstoffe und/oder Pigmente können in einer Menge
(Masse) bis zu 55 Gew.%, insbesondere 10 bis 45 Gew.%, bezogen auf
das Gewicht des Zellstoffs, zugegeben werden. Geeignete Pigmente
und Füllstoffe sind beispielsweise Ti tandioxid, Talkum,
Zinksulfid, Kaolin, Aluminiumoxid, Calciumcarbonat, Korund, Aluminium-
und Magnesiumsilikate oder deren Gemische.
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Der
in der Mischbütte erzeugte Dickstoff kann bis zu einer
Stoffdichte von etwa 1% verdünnt werden. Soweit erforderlich
können weitere Hilfsstoffe wie Retentionshilfsmittel, Entschäumer,
Farbstoffe und andere zuvor genannte Hilfsstoffe oder deren Gemische
zugesetzt werden. Dieser Dünnstoff wird über den
Stoffauflauf der Papiermaschine auf die Siebpartie geführt.
Es wird ein Faservlies gebildet und nach Entwässerung das
Rohpapier erhalten, welches anschließend noch getrocknet
wird. Die Flächengewichte der erzeugten Papiere können
15 bis 300 g/m2 betragen.
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Abhängig
von der Anwendung und den Qualitätsanforderungen können
die erfindungsgemäß eingesetzten Dekorrohpapiere
wie folgt beschaffen sein:
- – glatt,
d. h. mit Glätte nach Bekk über 80 s,
- – ungeglättet < 80 s,
- – mit einem Yankeezylinder oder mit einem Kalander
geglättet,
- – nicht oder mit einem Kunstharz vorimprägniert,
- – sehr luftdurchlässig (Gurley-Werte unter
20 s/hml) oder dicht (Gurley-Werte über 20 s/hml) oder
sogar im Falle der Vorimprägnate extrem dicht mit Gurley-Werten über
200 s/hml.
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Zur
Einfärbung des erfindungsgemäßen Dekorpapiers
können anorganische Farbpigmente wie Metalloxide, -hydroxide
und -oxidhydrate, Metallsulfide, -sulfate, -chromate und -molybdate
oder Gemische davon, sowie organische Farbpigmente und/oder Farbstoffe
wie Carbonylfarbmittel (z. B. Chinone, Chinacridone), Cyaninfarbmittel,
Azofarbmittel, Azomethine und Methine, Phthalocyanine oder Dioxazine
eingesetzt werden. Insbesondere bevorzugt sind Gemische aus anorganischen
Farbpigmenten und organischen Farbpigmenten oder -stoffen. Die Menge
des Farbpigment(gemisch)s oder Farbstoff(gemisch)s kann je nach
Art des Stoffes von 0,0001 bis 5 Gew.% betragen, bezogen auf den
Zellstoff.
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Für
die Tintenaufnahmeschicht können alle bekannten Empfangsschichten
eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich meistens um hydrophile
Beschichtungen, die wasserlösliche oder wasserdispergierbare
Polymere enthalten.
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Die
Tintenaufnahmeschicht kann zusätzlich Füllstoffe,
Pigmente, farbstofffixierende Substanzen und weitere, in solchen
Schichten üblicherweise verwendete Hilfsstoffe enthalten.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die
Tintenaufnahmeschicht ein Pigment und ein Bindemittel in einem Mengenverhältnis
von 20:80 bis 80:20. Die Menge des Pigments in der Tintenaufnahmeschicht
beträgt vorzugsweise 5 bis 80 Gew.%, insbesondere jedoch
10 bis 60 Gew.%, bezogen auf das Trockengewicht der Schicht.
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Das
Pigment kann jedes beliebige, in den Ink-Jet-Aufzeichnungsmaterialien üblicherweise
verwendete Pigment sein, insbesondere jedoch Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid,
Böhmit und Kieselsäuren (z. B. eine gefällte
oder pyrogen erzeugte Kieselsäure).
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Das
Bindemittel kann ein wasserlösliches und/oder wasserdispergierbares
Polymer sein, beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylacetat, Stärke, Ge latine, Carboxymethylcellulose,
Ethylen/Vinylacetat, Styrol/Acrylsäureester-Copolymere
oder deren Gemische.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird die Tintenaufnahmeschicht
mit den gleichen Farbpigmenten und/oder Farbstoffen eingefärbt,
mit denen auch das Rohpapier eingefärbt wird.
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Die
Menge (Konzentration) des Farbpigments und/oder Farbstoffs in der
Tintenaufnahmeschicht, bezogen auf die getrocknete Tintenaufnahmeschicht,
beträgt vorzugsweise etwa 45 bis 75%, insbesondere 45 bis
65% der Menge des Farbpigments und/oder Farbstoffs im Rohpapier,
bezogen auf den Zellstoff (atro).
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Das
Auftragsgewicht der Tintenaufnahmeschicht kann 2 bis 25 g/m2 betragen, insbesondere 3 bis 20 g/m2, vorzugsweise jedoch 4 bis 15 g/m2. Die Tintenaufnahmeschicht kann mit üblichen
Auftragsverfahren wie Walzenauftrag-, Schlitzdüsenauftrag-,
Gravur- oder Nipp-Verfahren, Curtain Coating, Luftbürsten-
oder Rolirakeldosierung aufgetragen werden.
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Geeignete
Imprägnierharze sind die üblicherweise auf diesem
technischen Gebiet verwendeten Tränkharze, insbesondere
Melamin-Formaldehyd-Harz, Harnstoff-Formaldehyd-Harz, Phenol-Formaldehyd-Harz,
Polyacrylate, Acrylsäureester-Styrol-Copolymere und Polyvinylalkohol.
Die Harzmenge beträgt 50 bis 300%, vorzugsweise 95 bis
150%, bezogen auf das Flächengewicht des Dekorrohpapiers.
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Es
hat sich herausgestellt, dass durch die erfindungsgemäße
Vorgehensweise nicht nur Farbunterschiede zwischen der Verpressung
eines unbehandelten Dekorpapiers (ohne Tintenaufnahmeschicht) und
der Verpressung eines beschichteten Dekorpapiers vermieden werden
können, sondern auch die Füllstoff- und Pigmentmenge
im Rohpapier reduziert werden kann. Die Deckkraft (Opazität)
des daraus gefertigten, mit der Tintenaufnahmeschicht versehenen
Dekorpapiers ist im verpressten Zustand die gleiche wie die des
entsprechenden unbehandelten Dekorrohpapiers.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Es
wurde eine Zellstoffsuspension angesetzt, indem ein Zellstoffgemisch
aus 80 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff und 20 Gew.% Kiefer-Sulfatzellstoff
bei einer Stoffdichte von 5 bis zu einem Mahlgrad von 33°SR unter
Zugabe eines Farbpigment-/Farbstoffgemisches (Farbmix 1) gemahlen
wurde. Anschließend erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz
als Nassfestmittel. Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat
auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 40 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und ein eingefärbtes Dekorrohpapier mit
einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und
einem Aschegehalt von etwa 32 Gew.% gefertigt (Referenz 1). Die
Gewichtsangaben beziehen sich auf den Zellstoff.
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Im
nächsten Schritt wurde eine Streichmasse für die
Tintenaufnahmeschicht mit folgender Zusammensetzung angesetzt:
Wasser | 80
Gew.% |
Böhmit | 10
Gew.% |
Polyvinylalkohol | 5
Gew.% |
Polyvinylacetat | 4
Gew.% |
Quat.
Polyammoniumsalz | 1
Gew.% |
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Zur
Einfärbung der Streichfarbe wurde im ersten Ansatz derselbe
Farbmix wie im Rohpapier eingesetzt. Hierzu wurde eine etwa 5%ige
Farbpigment-/Farbstoffsuspension vorbereitet und in unterschiedlichen Dosierungen
der Streichmasse zugegeben. Die unterschiedlich farbintensiven Streichmassen
wurden jeweils mit einem Auftragsgewicht von 6 g/m2 auf
das Dekorrohpapier aufgetragen (Rakelauftrag/0,2 Rakel) und getrocknet.
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Das
unbeschichtete eingefärbte Dekorrohpapier (Referenz 1)
wurde mit Melamin-Formaldehydharz imprägniert. Das Flächengewicht
des Papiers nach Imprägnierung betrug 160 g/m2.
Das imprägnierte Papier wurde anschließend mit
einem Träger als Laminat (Referenzplatte 1) verpresst.
Ebenfalls imprägniert und verpresst zu Laminaten wurden
die beschichteten, unterschiedlich eingefärbten Dekorpapiere.
Das Verpressen bei allen Dekorpapieren erfolgte bei einer Temperatur
von 140°C und einem Druck von 9 MPa.
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Der
Farbraum der unterschiedlich eingefärbten Schichtstoffplatten
(Laminaten) wurde mit Hilfe eines Colorimeters gemessen und mit
dem Farbraum der Referenzplatte 1 verglichen. Wie in der Dekorpapierfertigung üblich
wurde anschließend kalkulatorisch und empirisch die Farbrezeptur
angepasst und die Streichversuche wiederholt. Der Vorgang wurde
abgeschlossen, nachdem die Abweichung der Farbwerte zwischen der Referenzplatte
und der Schichtstoffplatte aus beschichtetem Dekorpapier, gemessen
als Farbabstand ΔE, kleiner ist als 0,50. Auf diese Weise
wurde das optimierte Farbpigment-/Farbstoffgemisch zur Einfärbung
der Streichmasse (Farbmix 1 Opt. I) ermittelt.
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Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der optimiert eingefärbten
Tintenaufnahmeschicht mit zwei unterschiedlichen Auftragsgewichten
(3 g/m2 und 9 g/m2)
nochmals beschichtet (Dekorpapiere 1A und 1B). Die beschichteten
Dekorpapiere wurden wie oben imprägniert und zu Schichtstoffplatten
verpresst. Anschließend wurde der Farbraum der Platten
gemessen und der Farbabstand ΔE ermittelt (Tabelle 2).
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Beispiel 2
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Es
wurde eine Zellstoffsuspensionen angesetzt, indem ein Zellstoffgemisch
aus 80 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff und 20 Gew.% Kiefer-Sulfatzellstoff
bei einer Stoffdichte von 5% bis zu einem Mahlgrad von 33°SR unter
Zugabe eines Farbpigmentgemisches (Farbmix 2) gemahlen wurde. Anschließend
erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz als Nassfestmittel.
Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert
von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 40 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und daraus ein eingefärbtes Dekorrohpapier
mit einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und einem
Aschegehalt von etwa 32 Gew.% gefertigt (Referenz 2). Die Gewichtsangaben
beziehen sich auf den Zellstoff.
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Entsprechend
dem gefärbten Dekorrohpapier wurde das zur Einfärbung
der Tintenaufnahmeschicht benötigte Farbpigment-/Farbstoffgemisch
ermittelt (Farbmix 2 Opt. I). Die Vorgehensweise bei der Ermittlung der
erforderlichen Menge des Farbpigment-/Farbstoffgemisches in der
Tintenaufnahmeschicht war wie in Beispiel 1.
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Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der optimiert eingefärbten
Tintenaufnahmeschicht mit einem Auftragsgewicht von 6 g/m2 nochmals beschichtet (Dekorpapier 2).
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Das
unbeschichtete Dekorrohpapier (Referenz 2) wurde wie oben angegeben
imprägniert und zu Schichtstoffplatte (Referenzplatte 2)
verpresst. Auf gleiche Weise wurde auch das beschichtete Dekorpapier
2 verarbeitet. Anschließend wurde der Farbraum der Platten
gemessen und der Farbabstand ΔE ermittelt (Tabelle 2).
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Beispiel 3
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Eine
Zellstoffsuspensionen aus 100 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff wurde bei
einer Stoffdichte von 5 bis zu einem Mahlgrad von 33°SR
unter Zugabe eines Farbpigmentgemisches (Farbmix 3) gemahlen. Anschließend
erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz als Nassfestmittel.
Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert
von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 40 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und daraus ein eingefärbtes Dekorrohpapier
mit einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und
einem Aschegehalt von etwa 32 Gew.% gefertigt (Referenz 3). Die
Gewichtsangaben beziehen sich auf den Zellstoff.
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Entsprechend
dem gefärbten Dekorrohpapier wurde das zur Einfärbung
der Tintenaufnahmeschicht benötigte Farbpigment-/Farbstoffgemisch
ermittelt (Farbmix 3 Opt. I). Die Vorgehensweise bei der Ermittlung der
erforderlichen Menge des Farbpigment-/Farbstoffgemisches in der
Tintenaufnahmeschicht war wie in Beispiel 1.
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Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der optimiert eingefärbten
Tintenaufnahmeschicht mit einem Auftragsgewicht von 6 g/m2 nochmals beschichtet (Dekorpapier 3).
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Das
unbeschichtete Dekorpapier wurde wie oben angegeben imprägniert
und zu Schichtstoffplatte (Referenzplatte 3) unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 verpresst. Ebenfalls imprägniert
und verpresst wurde das Dekorpapier 3. Anschließend wurde
der Farbraum der Schichtstoffplatten gemessen und der Farbabstand ΔE
ermittelt (Tabelle 2).
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Beispiel 4
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Eine
Zellstoffsuspensionen aus 100 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff wurde bei
einer Stoffdichte von 5% bis zu einem Mahlgrad von 33°SR
unter Zugabe eines Farbpigment-/Farbstoffgemisches (Farbmix 4) gemahlen.
Anschließend erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz
als Nassfestmittel. Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat
auf einen pH-Wert von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 40 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und daraus ein eingefärbtes Dekorrohpapier
mit einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und
einem Aschegehalt von etwa 32 Gew.% gefertigt (Referenz 2). Die
Gewichtsangaben beziehen sich auf den Zellstoff.
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Entsprechend
dem gefärbten Dekorrohpapier wurde das zur Einfärbung
der Tintenaufnahmeschicht benötigte Farbpig ment-/Farbstoffgemisch
ermittelt (Farbmix 4 Opt. I). Die Vorgehensweise bei der Ermittlung der
erforderlichen Menge des Gemisches in der Tintenaufnahmeschicht
war wie in Beispiel 1.
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Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der optimiert eingefärbten
Tintenaufnahmeschicht mit einem Auftragsgewicht von 18 g/m2 nochmals beschichtet (Dekorpapier 4).
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Das
Referenzpapier 4 wurde wie im Beispiel 1 imprägniert und
zu Referenzplatte 4 verpresst. Ebenfalls imprägniert und
verpresst wurde das beschichtete Dekorpapier 4. Anschließend
wurde der Farbraum der Platten gemessen und der Farbabstand ΔE
ermittelt (Tabelle 2).
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Beispiel 5
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Es
wurde eine Zellstoffsuspensionen angesetzt, indem ein Zellstoffgemisch
aus 80 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff und 20 Gew.% Kiefer-Sulfatzellstoff
bei einer Stoffdichte von 5 bis zu einem Mahlgrad von 33°SR unter
Zugabe eines Farbpigmentgemisches (Farbmix 1) gemahlen wurde. Anschließend
erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz als Nassfestmittel.
Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert
von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 36 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und daraus ein eingefärbtes Dekorrohpapier
mit einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und einem
Aschegehalt von etwa 30 Gew.% gefertigt (Referenz 5). Die Gewichtsangaben
beziehen sich auf den Zellstoff.
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Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der gemäß Beispiel
1 mit dem Farbmix 1 Opt. I eingefärbten Tintenaufnahmeschicht
beschichtet. Das Auftragsgewicht betrug 6 g/m2 Dekorpapier
5).
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Das
Referenzpapier 5 wurde wie im Beispiel 1 imprägniert und
zu Referenzplatte 5 verpresst. Ebenfalls imprägniert und
verpresst wurde das beschichtete Dekorpapier 5. Anschließend
wurde der Farbraum der Platten gemessen und der Farbabstand ΔE
ermittelt (Tabelle 2).
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Beispiel 6
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Eine
Zellstoffsuspensionen aus 100 Gew.% Eukalyptus-Zellstoff wurde bei
einer Stoffdichte von 5% bis zu einem Mahlgrad von 33°SR
unter Zugabe eines Farbpigmentgemisches (Farbmix 3) gemahlen. Anschließend
erfolgte die Zugabe von 1,8 Gew.% Epichlorhydrinharz als Nassfestmittel.
Diese Zellstoffsuspension wurde mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert
von 6,5 bis 7 eingestellt. Danach wurde der Zellstoffsuspension
ein Gemisch aus 36 Gew.% Titandioxid und 5 Gew.% Talkum, 0,11 Gew.%
eines Retentionshilfsmittels und 0,03 Gew.% eines Entschäumers
zugefügt und daraus ein eingefärbtes Dekorrohpapier
mit einem Flächengewicht von etwa 80 g/m2 und
einem Aschegehalt von etwa 30 Gew.% gefertigt (Referenz 6). Die
Gewichtsangaben beziehen sich auf den Zellstoff.
-
Das
Dekorrohpapier wurde dann mit der gemäß Beispiel
3 mit dem Farbmix 3 Opt. I eingefärbten Tintenaufnahmeschicht
beschichtet. Das Auftragsgewicht betrug 6 g/m2 Dekorpapier
6).
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Das
Referenzpapier 6 wurde wie im Beispiel 1 imprägniert und
zu Referenzplatte 6 verpresst. Ebenfalls imprägniert und
verpresst wurde das beschichtete Dekorpapier 6. Anschließend
wurde der Farbraum der Platten gemessen und der Farbabstand ΔE
ermittelt (Tabelle 2).
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Vergleichsbeispiel V1
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Das
Dekorrohpapier aus Beispiel 1 (Referenz 1) wurde mit der in Beispiel
1 beschriebenen Tintenaufnahmeschicht in einer Auftragsmenge von
3 g/m2 beschichtet, jedoch ohne Farbstoffe
und/oder Farbpigmente (Dekorpapier V1). Das beschichtete Dekorpapier
wurde wie in den anderen Beispielen imprägniert und zu
einem Laminat verpresst. Anschließend wurde der Farbraum
der Platte gemessen und mit dem Farbraum der Referenzplatte 1 verglichen.
Ermittelt wurde der Farbabstand ΔE (Tabelle 2).
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Vergleichsbeispiel V2
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Das
Dekorrohpapier aus Beispiel 1 (Referenz 1) wurde mit einer Tintenaufnahmeschicht
beschichtet, die ein Gemisch von Farbpigment-/Farbstoffen aufwies,
wie es im Dekorpapier 1B eingesetzt wurde, jedoch in einer Konzentration
von 37,7% (Farbmix 1 Opt. II) der Menge des entsprechenden Gemisches
im Rohpapier (Tabelle 1). Das Auftragsgewicht der Tintenaufnahmeschicht
betrug 9 g/m2. Die Weiterverarbeitung des
Dekorpapiers (Imprägnierung und Verpressung) erfolgte wie
in den anderen Beispielen. Anschließend wurde der Farbraum
der Platte gemessen und mit dem Farbraum der Referenzplatte 1 verglichen.
Der ermittelte Farbabstand ΔE ist in Tabelle 2 angegeben.
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Vergleichsbeispiel V3
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Das
Dekorrohpapier aus Beispiel 3 (Referenz 3) wurde mit einer Tintenaufnahmeschicht
beschichtet, die ein Gemisch von Farbpigment-/Farbstoffen aufwies,
wie es im Dekorpapier 3 eingesetzt wurde, jedoch in einer Konzentration von
80,7% (Farbmix 3 Opt. II) der Menge des entsprechenden Gemisches
im Rohpapier (Tabelle 1). Das Auftragsgewicht der Tintenaufnahmeschicht
betrug 6 g/m2. Die Weiterverarbeitung des
Dekorpapiers (Imprägnierung und Verpressung) erfolgte wie
in den anderen Beispielen. Anschließend wurde der Farbraum
der Platte gemessen und mit dem Farbraum der Referenzplatte 3 verglichen.
Der ermittelte Farbabstand ΔE ist in Tabelle 2 angegeben.
In Tabelle 1 sind die erfindungsgemäß eingefärbten
Dekorpapiere sowie die Vergleichsbeispiele zusammengestellt.
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Prüfung
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Die
Farbmessungen an den hergestellten Schichtstoffplatten wurden mit
Hilfe eines Colorimeters Modell: SF 600 der Fa. Datacolor durchgeführt.
Ermittelt wurde der Farbabstand ΔE zwischen der Referenzplatte und
der Schichtstoffplatte mit dem beschichteten Dekorpapier. Der Farbabstand
wird gemäß
DIN 6174 berechnet.
Die Berechnung basiert auf dem CIE L*a*b*-Farbraumsystem. Es werden
die L*a*b*-Werte von Probe und Referenz gemessen und der Farbabstand
durch folgende Gleichung ermittelt:
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Je
kleiner der Farbabstand ΔE ist, desto geringer ist der
Unterschied zwischen einem für den Tiefdruck geeigneten
Dekorpapier und einem für Kleinserien geeigneten Ink-Jet-bedruckbaren
Dekorpapier.
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Zur
Bewertung der Opazität wurde der Farbraum der Laminate
aus Beispiel 5 und 6 gemessen, mit dem Farbraum der Referenzplatten
1 und 3 verglichen und der Opazitätsunterschied ΔOpazität
ermittelt. Bei gleicher Opazität be trägt der Unterschied
zwischen den zu vergleichenden Laminaten ΔOpazität < 1%.
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Die
Messungen erfolgten unter folgenden Messbedingungen:
Test:
CIELab D65 10°, DIN 5033
Lichtquelle:
gepulstes Xenonlicht, UV Filter: 100
Physikalische Filterung
D65 (angenähertes Tageslicht)
Spektralbereich 360
nm bis 700 nm
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Die
Messergebnisse sind in Tabellen 2 und 3 zusammengestellt.
Tabelle 2 Farbprüfergebnisse
Beispiele | Farbabstand ΔE |
Beispiel
1A | 0,20 |
Beispiel
1B | 0,43 |
Beispiel
2 | 0,29 |
Beispiel
3 | 0,37 |
Beispiel
4 | 0,42 |
Beispiel
5 | 0,35 |
Beispiel
6 | 0,38 |
Vergleichsbeispiel
V1 | 1,51 |
Vergleichsbeispiel
V2 | 0,85 |
Vergleichsbeispiel
V3 | > 2 |
Tabelle 3 Bewertung der Opazität
Vergleich | ΔOpazität |
Dekorpapier
5 | Referenz
1 | < 1% |
Dekorpapier
6 | Referenz
3 | < 1% |
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Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich weisen alle erfindungsgemäß hergestellten
Dekorpapiere einen geringen Farbabstand auf. Die Einsparung von
Titandioxid führt nicht zur Verschlechterung der Opazität
(Tabelle 3).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 6174 [0057]
- - DIN 5033 [0060]