DE102007023283A1

DE102007023283A1 - Seitlich neigbarer Kraftfahrzeugsitz

Info

Publication number: DE102007023283A1
Application number: DE200710023283
Authority: DE
Inventors: Hans-Dieter Fischer
Original assignee: Fischer Hans-Dieter Dipl-Ing (fh)
Current assignee: Fischer Hans-Dieter Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2007-05-18
Filing date: 2007-05-18
Publication date: 2008-11-20

Abstract

Der seitlich neigbare Fahrzeugsitz ist für Kraftfahrzeuge gedacht und dient den Insassen zu mehr Komfort und Sicherheit während des Kurvenfahrens. Die natürliche Körperhaltung eines Menschen, der sich auf einer gekrümmten Linie mit einer gewissen Geschwindigkeit befindet, ist die Neigung nach innen zum Kurvenmittelpunkt hin (z. B. beim Laufen, Fahrrad fahren, Motorrad fahren). Dieses sich nach Innenneigen bewirkt, dass die resultierende Kraft, die sich aus der horizontal gerichteten Zentrifugalkraft (Fliehkraft) und der senkrecht wirkenden Gewichtskraft ergibt, weiterhin durch die Körperlängsachse geht und somit das Gleichgewicht erhalten werden kann. Der Insasse in einem Kraftfahrzeug kann diese natürliche Bewegung durch die starre Bauweise der montierten Sitz nicht durchführen. Die Folge davon ist, dass er entweder gegen die Fahrzeugtür gepresst oder ins Innere des Fahrzeugraumes "gezogen" wird. Schalenförmige Autositze versuchen dabei, dem menschlichen Körper mehr Halt zu gewähren, können aber die seitlichen Druckkräfte dadurch nicht verhindern. Durch die Erfindung kommt die auf den menschlichen Körper normalerweise wirkende horizontale Fliehkraft nicht zur Wirkung. Der Sitz neigt sich entsprechend der Berechnung des Reglers (Berechnung aus gefahrenem Kurvenradius bzw. Lenkradeinschlag und der Geschwindigkeit des Fahrzeuges) seitlich so ab, dass die Körperlängsachse der Insassen weiterhin senkrecht zur Sitzoberfläche wirkt, gleich dem Prinzip des ...

Description

Die Erfindung betrifft einen Autositz, der in Abhängigkeit der Fliehkraft, die durch den gefahrenen Kurvenradius und der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges in unterschiedlich großer Auswirkung entsteht, seitlich in Fahrtrichtung nach rechts und links geneigt wird. Die bekannten Autositze sind starr in die Fahrzeuge montiert, so dass der Fahrzeuginsasse während der Kurvenfahrt entsprechend der Massenträgheit seitliche Zentrifugalkräfte erfährt, die ihn unfreiwillig entweder gegen die Fahrzeugtür drückt oder bei entgegen gesetzter Kurvenfahrt ins Fahrzeuginnere „zieht". Die Reaktionen des Fahrers oder der Mitfahrer sind ein verkrampftes Festhalten am Lenkrad oder an den vorhandenen Haltegriffen. Nicht selten ist auch ein Mithineinlegen des Fahrers in die Kurve zu beobachten, was auf Dauer sehr große Anstrengungen erfordert. Neuere schalenförmige Autositze versuchen dem Problem dadurch gerecht zu werden, dass sie dem Fahrer bzw. Beifahrer seitlich mehr Halt zu geben, wodurch aber die Anpresskräfte nicht verhindert werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Autositz zu schaffen, der die Vorteile der bekannten weitgehend bewahrt, jedoch durch die seitliche Neigungsmöglichkeit die Fliehkräfte aufhebt, die bei einer Kurvenfahrt horizontal auf den Körper der Fahrzeuginsassen wirken.
Die Erfindung ist so gestaltet, dass der Fahrzeugsitz (1) mittels eines elektrischen oder hydraulischen Antriebes über einen Mechanismus zur seitlichen Neigung gebracht wird. Die eine Möglichkeit der Gestaltung des Neigungsmechanismus ist, wie in der Zeichnung dargestellt, über bogenförmige Wälzführungen (2, 3, 4). Die Innenschiene (3) ist am Fahrzeugsitz und die Außenschiene (2) am Fahrzeugboden befestigt. Zwischen diesen Schienen befinden sich die Wälzkörper (4) in den Wälzkörperkäfigen. Auf der gebogenen Innenschiene befindet sich ein Zahnkranz (5), in dem das Ritzel (6) des Antriebsmotors (7) eingreift.
Der Antriebsmotor wird durch einen Regler (8) angesteuert. Der Regler (8) hat die Aufgabe, aus den physikalischen Größen wie Kurvenradius bzw. Lenkradeinschlag und Fahrzeuggeschwindigkeit dem Antriebsmotor (7) entsprechende Impulse zu geben, so dass dieser den Fahrzeugsitz über das Zahnradritzel und den Zahnkranz in die richtige Neigung bringt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
1: Geneigte Sitzposition, wie sie während einer Kurvenfahrt entstehen kann. Der Antriebsmotor dreht sich aufgrund der Impulse des Reglers und bewegt mit dem Zahnradritzel (6) über den Zahnkranz den Innenring (3) der Wälzführung, so dass der darauf befestigte Sitz in Neigung um den Winkel α gebracht wird.
2: Diese Sitzposition wird bei normaler Geradeausfahrt beibehalten.
3: Die Ansicht ist eine Schnittdarstellung. Sie zeigt die Wälzführung (Innen- und Außenring im Schnitt und die Wälzkörper), den Antriebsmotor mit Ritzel sowie den Regler.

Claims

Der seitlich neigbare Kraftfahrzeugsitz, dadurch gekennzeichnet, dass dieser in Kraftfahrzeugen verwendet wird, wobei sich der Sitz seitlich zur Fahrtrichtung nach rechts und links in Abhängigkeit des Kurvenradius bzw. des Lenkradeinschlages und der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges neigt.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftfahrzeugsitz mittels eines Neigemechanismus, wie z. B. einer bogenförmigen Wälzführung geführt und seitlich geneigt wird.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die am Kraftfahrzeugsitz befestigte Innenschiene der Wälzführung ein Zahnkranz befestigt ist, in das das Zahnradritzel des elektrischen Antriebes eingreift.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb Schaltimpulse durch einen Regler erhält.
Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler die physikalischen Werte aus Kurvenradius bzw. Lenkradstellung und Fahrgeschwindigkeit errechnet und die entsprechenden Impulse an den Antriebsmotor weiterleitet.