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Die
Erfindung betrifft eine Armauflage für eine Schiebetür
eines Fahrzeuges, insbesondere eines Personenkraftwagens, wobei
Mittel zum Überführen der Armauflage aus einer
eingefahrenen Nichtgebrauchsstellung in eine ausgefahrene Gebrauchsstellung
und umgekehrt vorgesehen sind.
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Bei
Fahrzeugen mit Schiebetüren ist nur wenig Platz zwischen
der in geschlossener Stellung befindlichen Schiebetür und
dem der Schiebetür benachbarten Sitz der der Schiebetür
zugeordneten Sitzreihe vorhanden. Auf Grund des geringen Abstandes
zwischen der Innenverkleidung der Schiebetür und dem Sitz
verbleibt nur wenig Platz zur Unterbringung einer Armauflage. Bekannte
Innenraumgestaltungen von Fahrzeugen sehen eine Armauflage entweder
in der Schiebetür oder direkt am Sitz vor. Die Schiebetür
muss beim Öffnen weiter senkrecht zur Schieberichtung ausfahren,
um nicht mit Teilen der Fahrzeugkarosserie zu kollidieren. Solche
Gestaltungen nutzen die Platzverhältnisse im Fahrzeug nicht
optimal und verkleinern infolgedessen den Innenraum.
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Eine
Armauflage für eine Schiebetür eines Fahrzeuges
der eingangs genannten Art ist aus der
JP 2005104173 A bekannt.
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Dort
ist die Armauflage starr ausgebildet und um deren Längsachse
aus der horizontalen Gebrauchsstellung in die vertikale Nichtgebrauchsstellung
nach unten klappbar. Die Schwenkbewegung zwischen den genannten
Gebrauchsstellungen erfolgt mittels eines mechanischen Stellabtriebs über eine
Kulissenführung, die mit der Verschiebebewegung der Schiebetür
gekoppelt ist. In der geschlossenen Stellung der Schiebetür
nimmt die Armauflage deren horizontale Gebrauchsstellung ein. Beim Öffnen
der Schiebetür wird die Mechanik der Armauflage über
die Kulissenführung beaufschlagt und schwenkt die Armauflage
in die vertikale Nichtgebrauchsstellung, so dass sie nicht mit der
Karosserie kollidieren kann.
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Eine
entsprechend schwenkbare Armauflage mit Stellantrieb ist ferner
in der
JP 2004284426
A beschrieben.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Armauflage der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass diese nur geringen baulichen
Aufwand erfordert und in der Nichtgebrauchsstellung sich durch einen
sehr geringen Platzbedarf und eine schmale Bauform auszeichnet.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch eine Armauflage für eine Schiebetür
eines Fahrzeuges dadurch, dass die Tür mindestens im Bereich
der Armauflage eine flexible, dehnbare Türinnenverkleidung
aufweist und die Armauflage zum Überführen von
der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung durch Ausüben
einer Kraft auf die Türinnenverkleidung ausgewölbt
wird.
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Erfindungsgemäß stellt
die Armauflage somit kein eigenständiges Bauteil der Schiebetür
dar, sondern bildet Bestandteil der Türinnenverkleidung,
wobei das Besondere darin zu sehen ist, dass die Türinnenverkleidung
im Bereich der zu bildenden Armauflage flexibel und dehnbar ist,
so dass durch Ausüben einer Kraft auf die Türinnenverkleidung
diese dort verformt wird und so die Form der Armauflage gebildet
wird. Falls diese Kraft nicht mehr auf die Türinnenverkleidung
einwirkt, zieht sich die Türinnenverkleidung wieder zusammen,
in deren Ausgangsstellung, die der Nichtgebrauchsstellung der Armauflage entspricht,
in der somit keine ausgewölbte Armauflage mehr vorhanden
ist. Die Elastizität der Türinnenverkleidung im
Bereich der Armauflage ermöglicht demzufolge deren reversible
Formveränderlichkeit.
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Die
beschriebene Formveränderung der Türinnenverkleidung
zur Ausbildung der Armauflage bzw. zum Rückgängigmachen
dieser Formveränderung kann auf unterschiedlichste Art
und Weise erfolgen. Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn die
Mittel zum Auswölben der Armauflage in deren Gebrauchsstellung
als auf die Türinnenverkleidung einwirkende Hebelkonstruktion
oder als auf die Türinnenverkleidung einwirkender aufblasbarer
Schlauch ausgebildet sind. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen,
dass die Armauflage nur in geschlossener Stellung der Schiebetür
hervortritt. Beim Öffnen der Schiebetür muss die
Armauflage verschwinden, um eine Kollision beim Öffnen
der Tür mit der Karosserie, konkret der Seitenwand des
Fahrzeuges, zu vermeiden. Dies kann beispielsweise mittels einer
Ankopplung an den Türöffner realisiert werden.
Sobald die Tür geöffnet wird, werden die Mittel
zum Auswölben der Armauflage deaktiviert. Bei Verwendung
einer Hebelkonstruktion oder eines aufgeblasenen Schlauches bedeutet
dies, dass, sobald die Schiebetür geöffnet wird,
sich der Hebel zurückzieht oder aus dem Schlauch die Luft
entweicht und sich demnach die flexible Türinnenverkleidung
wieder zusammenzieht. Es ist genauso denkbar, die Armauflage zwischen den
beiden Stellungen mittels eines elektrischen Stellmotors zu verfahren,
wobei ein Stellglied des Stellmotors von innen auf die flexible,
dehnbare Türinnenverkleidung einwirkt. Auch ein manuelles
System ist denkbar, bei dem das Mittel unter einer Federvorspannung
in der geschlossenen Stellung der Schiebetür verharrt,
wobei ein manuelles Ausziehen der Armauflage erfolgt. Sobald die
Tür geöffnet wird, wird das federvorgespannte
Mittel entriegelt und versenkt sich in der Tür.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterentwicklung ist vorgesehen, dass die Mittel
zum Auswölben der Türinnenverkleidung außerhalb
des Verschiebewegs eines in der Tür gelagerten Sichtfensters
angeordnet sind. Unabhängig von der Stellung der Mittel zum
Auswölben der Türinnenverkleidung kann somit das
Sichtfenster nach unten verfahren oder aus der abgesenkten Position
wieder angehoben werden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung der Zeichnung und der Zeichnung selbst, ohne hierauf
beschränkt zu sein.
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In
der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
stark vereinfacht veranschaulicht, ohne hierauf beschränkt
zu sein. Es stellt dar:
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1 einen
Schnitt durch den für die Erfindung relevanten Teil einer
Schiebetür eines Personenkraftwagens, quer zur in Längsrichtung
der Schiebetür verlaufenden Verschieberichtung der Schiebetür
geschnitten, veranschaulicht für eine erste Ausführungsform,
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2 einen
entsprechenden Schnitt gemäß 1 durch
eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Armauflage.
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In 1 ist
ein äußerer Metallrahmen 1 und ein innerer
Metallrahmen 2 einer Schiebetür 3 gezeigt,
die in nicht veranschaulichter Art und Weise miteinander verbunden
sind und zwischen sich einen Raum 4 für ein Sichtfenster 5 bilden,
das einen oberen Spalt 6 zwischen den beiden Rahmen 1 und 2 durchsetzt
und in Richtung des Pfeiles A anhebbar sowie in Richtung des Pfeiles
B absenkbar ist.
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Der
innere Metallrahmen 2 der Schiebetür 3 ist
mittels eines steifen, dünnwandigen Formteils 7 aus
Kunststoff abgedeckt, das mit dem inneren Metallrahmen 2 verbunden
ist. Auf der dem Innenraum des Fahrzeuges zugewandten Seite ist
dieses Formteil 7 mit einer Türinnenverkleidung 8 versehen,
das aus einem flexiblen, dehnbaren Material besteht. Das Formteil 7 ist
im Bereich einer zu bildenden Armauflage, somit über die
Länge der zu bildenden Armauflage und deren Bauhöhe
mit einem Loch 9 versehen, so dass die flexible, dehnbare
Türinnenverkleidung 8 im Bereich des Formteils 7 auf
diesem anliegt und somit von diesem gestützt wird, während
die Türinnenverkleidung 8 das Loch 9 im
Wesentlichen eben überspannt, wie es in der 1 mit
strichlierten Linien für den dem Loch 9 zugeordneten
Bereich 10 der Türinnenverkleidung 8 verdeutlicht
ist. Dieser strichliert dargestellte Bereich 10 der Türinnenverkleidung 8 entspricht
der Armauflage in deren Nichtgebrauchsstellung, somit einer real
nicht existierenden Armauflage.
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Im
Bereich des Loches 9 ist entweder im Formteil 7 oder
in dem inneren Metallrahmen 2, je nach den Erfordernissen,
ein Hebel 11 über nicht näher veranschaulichte
Stellmittel um eine Achse 12 schwenkbar. Der Hebel 11 ist
im Bereich seines unteren Endes angelenkt und in seiner vertikal
orientierten Ausgangsstellung veranschaulicht, in der er, bezogen
auf die Position des Fahrzeuginsassen, hinter der Türinnenverkleidung 8 in
deren Bereich 10 angeordnet ist. Wird über die
Steilmittel der Hebel 11 aus der vertikalen Ausgangsstellung
in Richtung des Fahrzeuginnenraumes verschwenkt, kontaktiert der Hebel 11 mit
seinem der Schwenkachse abgewandten Ende die Türinnenverkleidung 8 im
oberen Endabschnittsbereichs 10 und wölbt dort
die Türinnenverkleidung 8 mit fortschreitender
Schwenkbewegung des Hebels 11 in den Türinnenraum.
Die Endstellung des Hebels 11 ist in der 1 mitveranschaulicht,
bei einem Schwenkwinkel, ausgehend von der Ausgangsstellung von
ungefähr 60°. Gezeigt ist für den gleichfalls
veranschaulichten ausgewölbten Bereich der Türinnenverkleidung 8 die
Bildung der Armauflage 13 durch die ausgewölbte
Form der Türinnenverkleidung 8 im Bereich 10.
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Es
ist insbesondere vorgesehen, dass die Türinnenverkleidung
auf der dem Innenraum zugewandten Seite weich ausgebildet ist, so
dass der Fahrzeuginsasse mit maximalem Komfort seinen Arm auf der
gebildeten Armauflage 13 ablegen kann.
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Rückgängig
gemacht wird die so geformte Armauflage 13 durch Rückschwenken
des Hebels 11 in seine vertikale Ausgangsstellung. Auf
Grund der Elastizität der Türinnenverkleidung 8 zieht
diese sich wieder zusammen, in die veranschaulichte gestrichelte
Position. Demzufolge kann die Schiebetür bei minimalem
Abstand zwischen der Türinnenverkleidung 8 und
der Seitenwand der Karosserie verschoben werden. Die Ausbildung
des Mittels zum Überführen der Armauflage 13 aus
der eingefahrenen Nichtgebrauchsstellung in die ausgefahrene Gebrauchsstellung
und umgekehrt mittels des flach ausgebildeten Hebels, ermöglicht
eine in der Bautiefe optimierte Gestaltung der Schiebetür,
so dass das Sichtfenster ohne Beeinflussung durch die Mittel zum Erzeugen
der Armauflage angehoben oder abgesenkt werden kann.
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Damit
beim Öffnen der Schiebetür 3 die Armauflage 13 verschwindet,
sind die Stellmittel zum Verschwenken des Hebels 11 an
die Türbewegung zu koppeln. Dies kann auf unterschiedliche
Art und Weise erfolgen.
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2 zeigt
eine modifizierte Gestaltung der Armauflage. Dort ist der um die
Achse 12 schwenkbare Hebel 11 mittels einer Zugfeder 14 beaufschlagt,
die am Hebel 11 am Formteil 7 oder dem inneren
Metallrahmen 2 angreift. Durch manuelles Schwenken des
Hebels 11 aus der strichelierten Position in die mit durchgezogener
Linie gezeigte Endposition wird die Armauflage 13 gebildet,
wobei in dieser Endposition der Hebel 11 rastiert. Sobald
die Schiebetür 3 geöffnet wird, wird
der mittels der Feder 14 vorgespannte Hebel 11 entriegelt
und schwenkt zurück, womit sich die Armauflage 13 quasi
wieder in der Türinnenverkleidung 8 versenkt.
In der 2 ist zusätzlich stark schematisch ein
Arm 15 im Schnitt dargestellt, um die Kontur der Armauflage 13 zu
verdeutlichen. Beim Ausführungsbeispiel nach der 2 ist
die Armauflage stärker gewölbt, auf Grund der
stärker gewölbten Ausbildung des Formteils 7 oberhalb
des Loches 9.
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- 1
- äußerer
Metallrahmen
- 2
- innerer
Metallrahmen
- 3
- Schiebetür
- 4
- Raum
- 5
- Sichtfenster
- 6
- Spalt
- 7
- Formteil
- 8
- Türinnenverkleidung
- 9
- Loch
- 10
- Bereich
- 11
- Hebel
- 12
- Achse
- 13
- Armauflage
- 14
- Zugfeder
- 115
- Arm
-
- Pfeil
A
-
- Pfeil
B
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2005104173
A [0003]
- - JP 2004284426 A [0005]