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Die
Erfindung betrifft ein Bett mit einer Matratze und wenigstens einem
Aktuator, der auf die Matratze einwirkt und an eine Steuervorrichtung
angeschlossen ist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine
Sensoranordnung zum Erfassen eines Matratzenklimas, eine Steuervorrichtung
mit einem Steuerausgang zum Anschluss wenigstens eines Aktuators eines
Betts mit einer Matratze, ein Verfahren zum Erfassen und Einstellen
eines Matratzenklimas eines solchen Bettes und ein Computerprogrammprodukt mit
Programmcode zur Ausführung auf einem Mikrocontroller einer
Steuervorrichtung.
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Betten
und Krankenliegen mit Aktuatoren, auch genannt Aktoren, die auf
eine Matratze mechanisch, thermisch oder in anderer Weise einwirken, sind
vielfach bekannt. Beispielsweise ist aus der
DE 2006 011 987 U1 bekannt,
ein Bett mit einem oder mehreren Stellmotoren auszurüsten,
um das Kopfteil oder Fußteil des Bettes aus einer flachen
Schlaf- in eine angewinkelte Position zu bringen. Aus der
DE 20 2005 020 485
U1 ist es bekannt, Heizelemente in eine Matratze zu integrieren,
um die Matratze auf eine für den Benutzer angenehme Temperatur
vorzuwärmen. Solche Aktuatoren werden in der Regel manuell
oder halbautomatisch über geeignete Steuervorrichtungen
wie Hand- oder Fußschalter bedient.
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Aus
der
EP 09 02 637 B1 ist
ein Bett mit einer einstellbaren Konfiguration bekannt, bei der über eine
Sensoreinrichtung das Vorliegen eines Zustands erfasst wird, der
von der Orien tierung eines Benutzerkörpers abhängt.
Ein derartiges Bett erlaubt es, die Konfiguration des Bettes automatisch
an die aktuelle Schlafposition eines Benutzers anzupassen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, den Liegekomfort eines Bettes
noch weiter zu erhöhen, um einem Benutzer einen angenehmen,
gesunden und erholsamen Schlaf zu gewähren.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Bett der oben genannten
Art mit wenigstens einer an die Steuervorrichtung angeschlossenen
Sensorschaltung gelöst, die dazu eingerichtet ist, wenigstens
einen Messwert zu erfassen, der ein Matratzenklima kennzeichnet.
Dabei ist die Steuervorrichtung dazu eingerichtet, den wenigstens
einen Aktuator in Abhängigkeit des erfassten Messwertes
der wenigstens einen Sensorschaltung anzusteuern.
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Mittels
der an die Steuervorrichtung angeschlossenen Sensorschaltung kann
ein Klima der Matratze, also insbesondere deren Temperatur, Feuchtigkeit
und/oder ein Druck beziehungsweise eine Auflagekraft auf die Matratze,
durch die Steuervorrichtung erkannt werden. Ausgehend von den Kenntnissen über
das Matratzenklima kann die Steuervorrichtung den wenigstens einen
Aktuator dann derart ansteuern, dass der Liegekomfort des Bettes für
einen Benutzer optimiert wird.
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In
vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst das Bett eine Belüftungseinrichtung,
eine Beheizungseinrichtung und/oder eine Verstelleinrichtung. Durch
diese Aktuatoren kann die Steuervorrichtung in vorteilhafter Weise
auf das Matratzenklima einwirken.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird ebenso gelöst durch eine
Sensoranordnung zum Erfassen eines Matratzenklimas, die dazu eingerichtet
ist, in einen Bereich einer Matratze integriert zu werden, und die
wenigstens einen Temperatursensor umfasst, der dazu eingerichtet
sind, die Temperatur in dem Bereich der Matratze zu erfassen.
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Durch
die Sensoranordnung können Messwerte für einen
definierten Bereich einer Matratze erfasst werden. Somit wird die
Bestimmung eines Matratzenklimas und der Einbau des Sensors in die
Matratze besonders einfach gestaltet.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Sensoranordnung zusätzlich
einen Feuchtigkeitssensor und/oder einen Kraftsensor, die dazu eingerichtet
ist, die Feuchtigkeit in beziehungsweise die Auflagekraft auf den
Bereich der Matratze zu erfassen. Durch den Feuchtigkeitssensor
ist es möglich, eine etwaige Schweißbildung des
Benutzers zu beobachten. Mittels des Kraftsensors ist es möglich,
die Auflagekraft auf die Matratze, die in Bezug auf die aktuelle
Schlafposition des Benutzers steht, zu erfassen.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird ebenso durch eine Steuervorrichtung
gemäß Anspruch 12 gelöst. Eine derartige
Steuervorrichtung ist dazu geeignet, Messwerte von wenigstens einer
Sensorschaltung über einen Sensoreingang zu erfassen und
zu verarbeiten sowie an wenigstens einem Steuerausgang der Steuervorrichtung
in Abhängigkeit der abgefragten Messwerte Steuersignale
für einen Aktuator bereit zu stellen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuervorrichtung zum gleichzeitigen
Anschluss mehrerer Sensoranordnungen geeignet. Durch den Anschluss
mehrerer Sensoranordnun gen kann das Matratzenklima in unterschiedlichen
Bereichen der Matratze bestimmt werden. Somit ist eine gezielte Beeinflussung
des Matratzenklimas in einzelnen Teilen der Matratze möglich.
Beispielsweise kann ein Fußende der Matratze angewärmt
werden, während ein zentraler Bereich der Matratze mittels
einer Belüftungseinrichtung belüftet wird.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum Erfassen
und Einstellen eines Matratzenklimas eines Bettes mit einer Matratze mit
den folgenden Schritten gelöst:
- – Erfassen
wenigstens eines Messwertes, der das Matratzenklima in einem Bereich
der Matratze kennzeichnet,
- – Vergleichen des wenigstens einen Messwertes mit wenigstens
einem Sollwert,
- – Bestimmen, ob eine Korrektur des Matratzenklimas
erforderlich ist, und
- – Aktivieren wenigstens eines Aktuators des Bettes,
wenn eine Korrektur des Matratzenklimas erforderlich ist.
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Durch
die oben genannten Verfahrensschritte wird ein Regelkreis zum Erfassen
und Einstellen eines Matratzenklimas geschlossen, über
den wenigstens ein Aktuator eines Bettes in Abhängigkeit des
Matratzenklimas angesteuert werden kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der Vergleich mit
dem wenigstens einen Sollwert, die Bestimmung, ob eine Korrektur
erforderlich ist, oder das Aktivieren des wenigstens einen Aktuators
in Abhängigkeit von einer Uhrzeit oder Benutzungsdauer
des Bettes durchgeführt.
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Durch
die zeitabhängige Anpassung des Verfahrens kann der Regelkreis
an die aktuelle Schlafphase eines Benutzers ange passt werden. Beispielsweise
ist es möglich, während einer Einschlafphase die
Matratze zu beheizen und vor oder nach dem Aufstehen die Matratze
zu belüften.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird beim Erkennen einer ungleichmäßigen Belastung
der Matratze durch Aktivieren wenigstens einer Verstelleinrichtung
die Position wenigstens eines Teils der Matratze verändert.
Durch Verändern der Position wenigstens eines Teils der
Matratze kann eine Schlafposition eines Benutzers stabilisiert oder
korrigiert werden. Beispielsweise ist es möglich, besonders
belastete Bereiche einer Matratze abzusenken, um eine Blutzirkulation
darauf befindlicher Körperteile zu verbessern.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird beim Erkennen einer erfassten
Temperatur, die unter einem Temperatursollwert liegt, durch Aktivieren
wenigstens einer Beheizungseinrichtung die Matratze beheizt. Somit
ist es beispielsweise möglich, besonders schlecht durchblutete
Körperteile, wie etwa Füße, zu erwärmen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird beim Erkennen einer erfassten
Feuchtigkeit, die über einem Feuchtigkeitssollwert liegt, durch
Aktivieren wenigstens einer Belüftungseinrichtung die Matratze
belüftet. Durch die Belüftung einer zu feuchten
Matratze kann einer für den Schläfer unangenehmen
und gesundheitsbeeinträchtigende Durchnässung
der Matratze entgegen gewirkt werden. Gleichzeitig wird die Temperatur
der Matratze in dem belüfteten Bereich durch Verdunstung
erniedrigt, so dass einer Schweißbildung durch den Benutzer
entgegen gewirkt wird.
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Gemäß weiteren
vorteilhaften Ausgestaltungen wird bei der Bestimmung, ob eine Korrektur
nötig ist, eine Mehrzahl von erfassten Messwerten miteinander
kombiniert. Dazu kann in einer weiteren Ausgestaltung auch eine
Fuzzy-Logik verwendet werden. Durch Kombination mehrerer Messwerte,
beispielsweise mittels einer Fuzzy-Logik, ist eine besonders vorteilhafte
Regelung des Matratzenklimas möglich, bei der mehrere Faktoren,
die das Matratzenklima beeinträchtigen, gesamtheitlich
und variabel entsprechend einer menschlichen Wahrnehmung betrachtet
werden.
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Die
zugrunde liegende Aufgabe wird schließlich durch ein Computerprogrammprodukt
mit Programmcodes zur Ausführung des Verfahrens auf einem
Mikrocontroller einer Steuervorrichtung gemäß Patentanspruch
24 gelöst.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung wird nachfolgend durch Ausführungsbeispiele anhand
von Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Anordnung eines Bettes mit
einer Matratze und wenigstens einem Aktuator, der auf die Matratze einwirkt
und an eine Steuervorrichtung angeschlossen ist,
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2 eine
schematische Darstellung einer zweiten Anordnung eines Bettes mit
einer Matratze und wenigstens einem Aktuator, der auf die Matratze einwirkt
und an eine Steuervorrichtung angeschlossen ist,
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3 ein
vereinfachter Schaltplan einer Sensoranordnung und
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4 ein
Ablaufdiagramm einer Ausgestaltung eines Verfahrens zum Erfassen
und Einstellen eines Matratzenklimas.
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1 zeigt
eine erste schematische Anordnung von Komponenten eines Bettes 1 mit
einer Matratze 2. Ein Bett im Sinne dieser Anmeldung umfasst dabei
jedes zum Liegen geeignete Möbelstück, dessen
Liegefläche über wenigstens einen Aktuator verfügt.
Dabei ist es unerheblich, ob es sich um eine fest mit dem Bett 1 verbundene
Matratze 2 in Form einer gepolsterten Auflagefläche
oder um eine abnehmbare Matratze 2 handelt. Auch der Gebrauch
des Bettes 1, also ob es sich um ein gewöhnliches
Bett zum nächtlichen Schlaf oder um eine Funktionsliege
zur kurzzeitigen Erholung oder Behandlung im medizinischen Bereich
handelt, ist unerheblich. Insbesondere sollen also Kranken- und
Massageliegen und ähnliche Vorrichtungen ausdrücklich
vom in der Anmeldung verwendeten Begriff "Bett" umfasst sein. Unter Aktuator,
auch genannt Aktor, ist jegliche Vorrichtung zu verstehen, die ein
Steuersignal empfängt und es in eine andere Größe
umwandelt, die auf die Matratze einwirkt. Ob es sich dabei um eine
mechanische, thermische, hydraulische oder sonstige Einwirkung handelt,
ist unerheblich. Insbesondere fallen unter diese Definition des
Begriffs "Aktuators" Stellmotoren, Heizelemente, Vibratoren, Lüfter
und so fort.
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Im
Ausführungsbeispiel umfasst das Bett 1 eine Steuervorrichtung 3.
Die Steuervorrichtung 3 wird über ein Netzteil 4,
beispielsweise einen Transformator, mit Energie versorgt. Außerdem
ist an die Steuervorrichtung 3 ein Handschalter 5 an geschlossen,
der eine manuelle Einflussnahme auf die Steuervorrichtung 3 gestattet.
Hierbei kann es sich beispielsweise um einen kabelgebundenen Handschalter
oder eine Anordnung bestehend aus einem Empfänger und einer
zugehörigen Infrarot- oder Funkfernbedienung handeln.
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Auf
die Matratze 2 wirken im Ausführungsbeispiel fünf
Aktuatoren 6 ein. Bei den Aktuatoren 6 kann es
sich beispielsweise um Stellmotoren, Heiz-, Kühl- oder
Belüftungseinrichtungen handeln. Auch andere, durch die
Steuervorrichtung 3 elektrisch ansteuerbare Aktuatoren 6 sind
möglich.
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Des
Weiteren umfasst die Matratze 2 im Ausführungsbeispiel
zwei als Mehrfachsensoren 7 ausgebildete Sensoranordnungen.
Ein erster Mehrfachsensor 7a ist in einen ersten Bereich 8a,
beispielsweise das Kopfende der Matratze 2 integriert.
Ein zweiter, optionaler Mehrfachsensor 7b ist in einen zweiten
Bereich 8b der Matratze 2 integriert. Beispielsweise
kann es sich bei dem zweiten Bereich 8b um ein Fußteil
oder einen Mittelteil der Matratze 2 handeln. Die Bereiche 8a und 8b dienen
als Messbereiche beziehungsweise -punkte zur Bestimmung eines Matratzenklimas.
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In
einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform können
die als Mehrfachsensor 7a oder 7b ausgebildeten
Mehrfachsensoranordnungen auch mittels Einzelsensoren, die zusammen
eine Sensoranordnung bilden, in die Matratze 2 integriert
werden, um das Matratzenklima zu bestimmen. Die Verwendung von Einzelsensoren
erlaubt insbesondere eine nachträgliche Aufrüstung
eines Bettes 1 mit zusätzlichen Sensoren, während
die Verwendung von Mehrfachsensoren 7 Platzvorteile bietet
und die Herstellung der Matratze 2 vereinfacht.
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In
dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 weist
die Steuervorrichtung 3 fünf Steuerausgänge 9 sowie
eine Sensoreingang 10 auf. Wie dargestellt, ist der Sensoreingang 10 jedoch
zum Anschluss der beiden Mehrfachsensoren 7a und 7b geeignet.
Der Anschluss zweier Mehrfachsensoren 7 an einen gemeinsamen
Sensoreingang 10 wird über einen geeigneten Kabelbaum 11 vorgenommen.
Durch Verwendung des Kabelbaums 11 kann der elektrische Anschluss
von einem beziehungsweise zwei Mehrfachsensoren 7 an die
Steuervorrichtung 3 vereinfacht werden.
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In
einer weiteren, in der 2 dargestellten Ausgestaltung
umfasst die Matratze 2 nur eine einzelne Sensorschaltung 13,
beispielsweise einen Temperatursensor oder einen Feuchtigkeitssensor,
in einem zentralen Bereich 8. Das Bett umfasst des Weiteren
einen Aktuator 6, beispielsweise eine Heizeinrichtung,
die ebenfalls in dem zentralen Bereich 8 angeordnet ist.
Eine solche Anordnung ist besonders kostengünstig und erlaubt
den Aufbau einfacher Regelkreise für ein Bett 1.
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Als
Matratzenklima im Sinne der Anmeldung sind ein oder mehrere Messwerte
für einen Bereich 8 der Matratze 2 zu
verstehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einzelne Temperatur-
oder Feuchtigkeitsmesswerte, zeitliche Verläufe von Temperatur-
oder Feuchtigkeitsmesswerten, Messwerte für unterschiedliche
Bereiche 8a und 8b der Matratze 2 oder
unterschiedliche Arten von Messwerten, wie Temperatur und Feuchtigkeit,
für einen einzelnen Bereich 8a handeln. Das Matratzenklima
kann umso besser charakterisiert werden, je mehr Messwerte zur Verfügung
stehen. Für einfache Anwendungen reicht jedoch schon das
Bestimmen einzelner Messwerte aus.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Anordnungen der Betten 1 in
den 1 und 2 schematisch dargestellt sind.
Insbe sondere ist es vorteilhaft, die Sensoranordnungen in einer
Implementierung in etwa in der Mitte der Bereiche 8a und 8b beziehungsweise 8 und
nicht an deren Rand anzuordnen. Die genaue Anordnung kann dabei
sowohl von der Bettgeometrie als auch der Physiologie des Benutzers
abhängen.
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3 zeigt
einen vereinfachten Schaltplan einer Sensoranordnung in Form eines
Mehrfachsensors 7. Der Mehrfachsensor 7 umfasst
im dargestellten Ausführungsbeispiel einen integrierten
Schaltkreis 12, an dem im Ausführungsbeispiel
drei Sensorschaltungen 13a, 13b und 13c angeschlossen
sind. Alternativ ist es auch möglich, analoge Signale der Sensorschaltungen 13a, 13b und 13c direkt
an eine Steuervorrichtung 3 zu übertragen. In
diesem Fall kann auf die Verwendung eines integrierten Schaltkreises 12 in
dem Mehrfachsensor verzichtet werden.
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Bei
der Sensorschaltung 13a handelt es sich um einen Temperatursensor.
Die Sensorschaltung 13a enthält insbesondere einen
temperaturabhängigen Widerstand mit negativem Temperaturkoeffizienten
(NTC). Der NTC-Widerstand 14 dient zusammen mit einem weiteren
Widerstand R1 als Spannungsteiler, wobei
die Spannung am Mittelabgriff des Spannungsteilers repräsentativ
für die durch die Sensorschaltung 13a gemessenen
Temperatur Θ ist und durch den integrierten Schaltkreis 12 erfasst
wird.
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Die
Sensorschaltung 13b ist zur Messung einer Feuchtigkeit Φ eingerichtet.
Insbesondere umfasst die Sensorschaltung 13b hierzu ein
Impedanzhygrometer 15, dessen Widerstand sich in Abhängigkeit
einer aufgenommenen Feuchtigkeitsmenge ändert. Das Impedanzhygrometer 15 ist
wiederum in einer Spannungsteilerschaltung mit einem weiteren Widerstand
R2 verschaltet, die an den integrierten Schaltkreis 12 angeschlossen
ist.
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Die
dritte Sensorschaltung 13c umfasst einen Drucksensor 16 zur
Druckerfassung. Beispielsweise kann es sich bei dem Drucksensor 16 um
einen Halbleiterbaustein mit einem piezoelektrischen Kristall handeln,
der ein elektrisches Signal, beispielsweise eine Spannung, in Abhängigkeit
der auf einer Oberfläche des Halbleiterbausteins wirkende Kraft
erzeugt. Das erzeugte Signal wird im Ausführungsbeispiel über
ein Widerstandsnetzwerk bestehend aus den Widerständen
R3 und R4 dem integrierten
Schaltkreis 12 zugeführt. In einer alternativen Ausgestaltung
wird das erzeugte Signal über den Kabelbaum 11 direkt
der Steuervorrichtung 3 zugeführt.
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Drucksensoren 16 wie
der Halbleiterbaustein können in der Regel nur die Kraft
auf eine verhältnismäßig kleine Auflagefläche
messen. Da in der hier beschriebenen Anwendung jedoch die Kraft
auf einen räumlich ausgedehnten Bereich 8a oder 8b einer Matratze
bestimmt werden soll, ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung ein
Luftkissen in dem Bereich 8a oder 8b der Matratze 2 vorgesehen,
das auf eine Messfläche des Drucksensors 16 einwirkt.
Zur Vereinfachung der Darstellung ist dieses mechanische Übertragungselement
in der 3 jedoch nicht dargestellt. Selbstverständlich
können auch andere Übertragungselemente mit Druck-
oder Kraftmesselementen, wie Feder- oder Hebelmechanismen mit Kraft-
oder Drucksensoren verschiedenen Bauarten, Verwendung finden.
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Der
integrierte Schaltkreis 12 erfasst Messwerte von den Sensorschaltkreisen 13a, 13b und 13c.
Hierfür weist der integrierte Schaltkreis 12 insbesondere
eine Vielzahl von Analog-zu-Digital-Wandlern (ADC) 17 auf.
Je nach Anzahl und Anordnung der Sensorschaltungen 13 kann
ein integrierter Schaltkreis 12 mit einer unterschiedlichen Anzahl
von Analog-zu- Digital-Wandlern 17 eingesetzt werden. Im
Ausführungsbeispiel weist der integrierte Schaltkreis vier
Analog-zu-Digital-Wandler 17 auf.
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Des
Weiteren weist der integrierter Schaltkreis 12 eine Mehrzahl
von Digital-zu-Analog-Wandlern (DAC) 18 auf. Die Digital-zu-Analog-Wandler 18 werden
zum Bereitstellen unterschiedlicher Betriebsspannungen für
die Sensorschaltungen 13a, 13b und 13c verwendet
und dienen außerdem zur Signalisierung der durch die Sensoren
erfassten Daten über eine Schnittstelle 19.
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Bei
der Schnittstelle 19 kann es sich beispielsweise um eine
serielle Schnittstelle handeln, bei der die Daten der einzelnen
Sensoren in digitalisierter Form nacheinander übertragen
werden. Selbstverständlich sind auch andere Schnittstellen 19,
beispielsweise analoge oder parallele digitale Schnittstellen zur
Datenübertragung möglich.
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Im
Ausführungsbeispiel umfasst die Schnittstelle 19 vier
Leitungen, eine zum Bereitstellen eines Taktsignals (CLK), eine
zur eigentlichen Datenübertragung (DATA), eine zum Zurücksetzen
des integrierten Schaltkreises 12 (RESET) und eine zum
Bereitstellen einer Betriebsspannung (VCC).
Sollen mehr als zwei Mehrfachsensoren 7 an ein gemeinsames Kabel
oder an einen gemeinsamen Sensoreingang 10 angeschlossen
werden, ist es beispielsweise möglich, das Takt-, das Rücksetz-
und das Betriebsspannungssignal parallel zu verschalten. Lediglich die
Datenleitung zur Kommunikation mit den einzelnen Mehrfachsensoren 7 muss
an unterschiedliche Leitungen angeschlossen sein.
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Es
ist jedoch auch möglich, andere Kommunikationsprotokolle,
insbesondere Protokolle zu Buskommunikation einzusetzen. Bei Buskommunikationssystemen
wird mit den zu übertragenden Daten auch eine Kennung eines
Mehrfachsensors 7 beziehungsweise der einzelnen Sensorschaltungen 13a, 13b und 13c gesendet,
so dass mehrere Komponenten des Bettes 1, also insbesondere
mehrere Sensoranordnungen und/oder Aktuatoren 6 an nur
eine einzelne Datenleitung zur Kommunikation angeschlossen werden
können.
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Anstelle
der integrierten Mehrfachsensoren 7 können auch
Einzelsensoren eingesetzt werden, die jeweils nur den Druck p, die
Temperatur Θ oder die Feuchtigkeit Φ erfassen.
Beispielsweise kann in einem zentralen Bereich der Matratze 2 nur
die Temperatur Θ durch einen Einzelsensor erfasst werden. In
einer weiteren Ausgestaltung wird zusätzlich in einem Nackenbereich
der Druck p erfasst. Insbesondere bei solch verhältnismäßig
einfach aufgebauten Einzelsensoranordnungen ist ein direkter Anschluss an
die Steuervorrichtung 3 sinnvoll.
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4 zeigt
ein schematisches Ablauf- und Datenlaufdiagramm eines Verfahrens 30 zum
Erfassen und Einstellen eines Matratzenklimas.
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In
den Schritten 31, 32 und 33 werden die Temperatur Θ,
die Feuchtigkeit Φ beziehungsweise der Druck p oder die
Auflagekraft F auf einen Bereich 8 einer Matratze 2 erfasst.
Ob nur ein einzelner Messwert oder eine Vielzahl von Messwerten
erfasst werden, hängt dabei von der jeweils verwendeten Sensoranordnung
ab.
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Die
durch die verschiedenen Sensorschaltkreise 13 eines oder
mehrerer Sensoranordnungen von Einzelsensoren oder Mehrfach sensoren 7 der Matratze 2 erfassten
Werte werden in nachfolgenden Schritten 34, 35 und 36 mit
Temperatursollwerten ΘS, Feuchtigkeitssollwerten ΦS beziehungsweise Drucksollwerten PS oder Kraftsollwerten FS verglichen.
Alternativ ist es auch möglich, Differenzen ΔΘ, ΔΦ, Δp oder ΔF
zu ermitteln. Die Sollwerte können beispielsweise fest
in der Steuervorrichtung 3 vorgegeben sein, manuell über
eine Benutzerschnittstelle eingegeben werden oder automatisch aus
dem Benutzerverhalten bestimmt werden.
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Des
Weiteren wird in einem optionalen Schritt 37 die Zeit T,
zu der die einzelnen Messwerte erfasst wurden, einer Steuervorrichtung 3 zur
Verfügung gestellt. Bei der zur Verfügung gestellten
Zeit T kann es sich entweder um eine absolute Tages- beziehungsweise
Nachtzeit oder um eine Zeitdauer seit dem Eintreten eines bekannten
Ereignisses, wie beispielsweise ein Zeitraum der aktuellen Benutzung des
Bettes 1 liegen. Hierzu kann beispielsweise eine in die
Steuervorrichtung 3 integrierte Echtzeituhr dienen.
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In
einem nachfolgenden Schritt 38 wird aus dem oder den erfassten
Messwerten oder alternativ den Differenzen der Messwerte mit den
bereitgestellten Sollwerten sowie der bereit gestellte Zeit T und gegebenenfalls
der räumlichen Position der einzelnen Sensorschaltungen 13 ein
Klimamodell K der Matratze 2 berechnet.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung einer Steuervorrichtung 2,
von der mehrere Messwerte bestimmt werden, gehen die einzelnen Faktoren
dabei nicht in starrer Weise in ein vorbestimmtes Klimamodell K
ein, sondern werden unter Verwendung variabler Gewichtungen bei
der Berechnung des Klimamodells K verwendet. Es ist auch möglich,
anstatt starrer Zustandswerte, wie zum Beispiel "zu kalt" und "zu
feucht", durch Verwendung einer so genannten Fuzzy-Logik diese entsprechend der
menschlichen Wahrnehmung unschärfer zu fassen, zum Beispiel
"ein bisschen zu kalt" und "viel zu feucht".
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In
nachfolgenden, optionalen Schritten 39 bis 43 werden
unterschiedliche Aktuatoren 6 des Bettes 1 von
der Steuervorrichtung 3 angesteuert, wenn dies zur Korrektur
des Matratzenklimas K nötig oder sinnvoll erscheint. Beispielsweise
kann ein Stellmotor M1, der die Neigung des Kopfendes des Bettes 1 einstellt,
im Schritt 39 betätigt werden. Im Schritt 40 wird
beispielsweise die Beheizung eines zentralen Bereichs des Bettes
durch ein Heizelement H1 aktiviert. In dem Schritt 41 wird
hingegen die Belüftung des zentralen Bereiches des Bettes 1 durch
ein Belüftungselement V1 aktiviert. Im Schritt 42 wird
ein Heizelement H2 am Fußendes des Bettes 1 aktiviert und
im Schritt 43 wird die Belüftung des Fußendes des
Bettes 1 durch einen Ventilator V2 aktiviert.
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Sowohl
das Erfassen der Messwerte in den Schritten 31, 32 und 33 als
auch das Aktivieren, Deaktivieren oder Regeln der Aktuatoren 6 in
den Schritten 39 bis 43 finden unabhängig
voneinander statt. Daher sind die verschiedenen Verfahrensschritte
in der 4 nebeneinander dargestellt. Ob die einzelnen
Schritte tatsächlich gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt
werden, hängt von den technischen Gegebenheiten der Steuervorrichtung 3 sowie
der Aktuatoren 6 und der Sensoranordnung ab. Beispielsweise
werden bei einer seriellen Kommunikation die Messwerte nacheinander übertragen,
während eine parallele Schnittstelle auch eine gleichzeitige
Erfassung mehrerer Messwerte gestattet.
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Insgesamt
wird durch das Verfahren 30 einen geschlossenen Regelkreis
für das Bett 1 bereitgestellt, bei dem als Reaktion
auf eine Messgröße eine Stellgröße
ausgegeben wird, die wiederum auf die Messgröße,
das Matratzenklima K, einwirkt. Aus diesem Grunde ist in der 4 ein
Pfeil dargestellt, der die erneute Ausführung sämtlicher
Schritte andeutet. Auf diese Weise kann durch eine oder mehrere
Sensorschaltungen 13 die Auswirkung der in den Schritten 39 bis 43 durch
die Aktuatoren 6 ergriffene Maßnahmen beobachtet
werden.
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Die
Steuervorrichtung 3 beziehungsweise ein Computerprogramm,
das auf einem Mikrocontroller abläuft, und das Programmcode
zur Ausführung eines Verfahrens zur Steuerung des Bettes
umfasst, können eine Vielzahl unterschiedlicher Regelungsfunktionen
enthalten.
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In
einer einfachen Ausgestaltung sind Aktuatoren 6 und Sensorschaltungen 13 paarweise
einander zugeordnet. Beispielsweise kann durch einen Temperatursensor
im Fußbereich eines Bettes 1 die Temperatur Θ erfasst
werden, mit einer Solltemperatur ΘS verglichen
werden und über ein kombiniertes Heiz- oder Kühlelement
so geregelt werden, dass die tatsächliche Temperatur Θ innerhalb
eines vordefinierten Toleranzbereiches der Solltemperatur ΘS liegt. Auf ähnliche Weise kann
auch die Feuchtigkeit Φ im Bereich einer Sollfeuchtigkeit ΦS mittels einer Belüftungseinheit
eingestellt werden.
-
Es
ist jedoch auch möglich, die Messwerte mehrerer Sensorschaltungen 13,
insbesondere sämtliche Messwerte eines Mehrfachsensors 7,
zur Ansteuerung eines einzelnen oder einer Vielzahl von Aktuatoren 6 gemeinsam
zu benutzen. Wird zum Beispiel durch eine erhöhte Temperatur Θ und
eine erhöhte Feuchtigkeit Φ festgestellt, dass
eine in dem Bett 1 befind liche Person schwitzt, kann diesem
allein durch Aktivieren eines Belüftungselements entgegen
gewirkt werden. Wird hingegen erkannt, dass sich keine Person mehr
in dem Bett 1 befindet, beispielsweise weil der Druck p
auf die Matratze 2 nachgelassen hat, die Feuchtigkeit Φ in
der Matratze 2 aber dennoch erhöht ist, kann durch
eine Kombination eines Heizelementes und eines Lüftungselementes
die Feuchtigkeit aus der Matratze 2 schnellstmöglich
entfernt werden.
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Auch
andere Regelungsfunktionen können entweder automatisch
oder halbautomatisch aus den erfassten Messwerten abgeleitet werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung kann ein Benutzer des Bettes 1 über
eine zusätzliche Bedieneinrichtung, wie beispielsweise
einen Handschalter 5, auf die Funktionsweise der Steuervorrichtung 3 Einfluss
nehmen.
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Beispielsweise
kann ein Benutzer das Bett 1 durch Betätigen des
Handschalters 5 in eine vordefinierte Position bringen,
beispielsweise um Fernsehen zu sehen. Wird nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit
T vermutet oder erkannt, dass der Benutzer eingeschlafen ist, kann
das Kopfende des Bettes 1 automatisch herabgesenkt werden
und ein zuvor aktiviertes Heizelement deaktiviert werden. Ein Einschlafen
einer Person kann beispielsweise daran erkannt werden, dass der
Druck p in einem Bereich des Bettes 1 über längere
Zeit konstant bleibt oder eine Körpertemperatur und somit
die Temperatur Θ im Bereich 8 abfällt.
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Es
ist auch möglich, die Steuerschaltung 3 selbstlernend
auszugestalten. Beispielsweise kann die Steuerschaltung 3 durch
wiederholtes Aktivieren eines Heizelementes durch den Benutzer erkennen, dass
die momentan eingestellte Solltemperatur ΘS zu niedrig
ist. In diesem Fall kann die Solltemperatur ΘS angehoben
werden, damit zu einem späteren Zeitpunkt ein Heizelement
des Bettes 1 automatisch durch die Steuervorrichtung 3 aktiviert
wird, ohne dass es einer manuellen Einwirkung des Benutzers bedarf.
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Auch
andere Erkenntnisse über das Matratzenklima K oder das
Schlafverhalten eines Benutzers des Bettes 1 können
durch statistische Beobachtungen durch die Steuervorrichtung 3 erfasst
werden. Beispielsweise ist es möglich, durch die Bestimmung
des zeitlichen Temperaturverlaufs der Matratze die unterschiedlichen
Schlafphasen eines Benutzers des Bettes 1 zu bestimmen.
-
Je
nach Komplexität des implementierten Regelkreises kann
die Steuervorrichtung 3 ganz oder teilweise als Computerprogramm
implementiert werden. Beispielsweise ist es möglich, einen
frei programmierbaren Mikroprozessor in eine Steuervorrichtung 3 einzubauen,
auf dem ein Programm zum Erfassen und Einstellen des Matratzenklimas
K abläuft.
-
Ähnlich
wie bei den Mehrfachsensoren 7 ist eine Kommunikation zwischen
der Steuervorrichtung 3, eventuell vorhandenen Bedienelementen,
wie etwa dem Handschalter 5, sowie den an die Steuervorrichtung 3 angeschlossen
Aktuatoren 6 auf verschiedenem Wege möglich. Beispielsweise
ist es möglich, Relais oder Leistungsschalter zur direkten Ansteuerung
von Motoren, Heiz- oder Belüftungselementen direkt in die
Steuervorrichtung 3 zu integrieren. Alternativ ist es auch
möglich, solche Komponenten mit eigenen Steuervorrichtungen
auszurüsten und statt dessen über eine serielle
oder andersartige Schnittstelle mit der zentralen Steuervorrichtung 3 zu verbinden.
-
- 1
- Bett
- 2
- Matratze
- 3
- Steuervorrichtung
- 4
- Netzteil
- 5
- Handschalter
- 6
- Aktuator
- 7
- Mehrfachsensor
- 8
- Bereich
- 9
- Steuerausgang
- 10
- Steuereingang
- 11
- Kabelbaum
- 12
- integrierter
Schaltkreis
- 13
- Sensorschaltung
- 14
- NTC-Widerstand
- 15
- Impedanz-Hygrometer
- 16
- Drucksensor
- 17
- Analog-zu-Digital-Wandler
- 18
- Digital-zu-Analog-Wandler
- 19
- Schnittstelle
- 30
bis 43
- Verfahrensschritte
- Θ
- Temperatur
- Φ
- Feuchtigkeit
- p
- Druck
- F
- Kraft
- T
- Zeit
- K
- Matratzenklima
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2006011987
U1 [0002]
- - DE 202005020485 U1 [0002]
- - EP 0902637 B1 [0003]