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Die Erfindung betrifft einen Steckhülsendübel zur Halterung einer gewindelosen Blitzfangstange in einer Aufnahmeöffnung eines tragenden Teiles. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Fangeinrichtung.
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Fangstangensysteme werden zum Schutz von hoch stehenden Teilen auf Dächern gegen den Einschlag von Blitzen verwendet, wie z.B. von Lichtkuppeln, Ablufthauben, Kühlgeräten, Schornsteinen und vielem mehr. Hierzu werden besonders auf Flachdächern nach oben ragende Dachbestandteile, welche somit besonders der Gefahr eines Blitzeinschlages ausgesetzt sind, mit einer oder mehreren Fangeinrichtungen umstellt. Die auf diese Weise in unmittelbarer räumlicher Nähe von besonders gefährdeten Dachelementen unter Umständen in einer großen Anzahl auf einem Dach, zum Beispiel dem Flachdach einer Fertigungshalle, platzierten Fangeinrichtungen werden in üblicher Weise elektrisch leitend miteinander verbunden und an eine Blitzschutzanlage angeschlossen, z.B. einen Fundamenterder.
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Besonders beim Bau von Hallen, flachen Industriegebäuden und Fertigungsanlagen ist es häufig notwendig, eine sehr große Anzahl von entsprechenden Fangeinrichtung an besonders kritischen Stellen auf der Oberfläche eines Daches zu platzieren. Hierzu wird in der Regel zunächst ein Haltesockel an der jeweils gewünschten Stelle auf dem Dach abgelegt, z. B. neben einer Lichtkuppel oder einer Ablufthaube, und anschließend eine Blitzfangstange, welche eine Länge von mehreren Metern aufweisen kann, möglichst vertikal über eine entsprechende Aufnahmeöffnung mit dem Haltesockel verbunden. Dabei ist es erwünscht, dass diese Montage zügig und ohne besonderen Kraftaufwand durchgeführt werden kann.
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Es sind Fangeinrichtungen bekannt, bei denen der Haltesockel in Form eines Betontellers ausgeführt ist. In diesen ist zentrisch und vertikal eine Hülse z.B. aus Kunststoff mit Innengewinde einbetoniert. Eine dazugehörige Blitzfangstange weist an einem Ende ein entsprechendes Außengewinde auf, über welches die Blitzfangstange möglichst vertikal in das Innengewinde der Hülse im Sockel eingeschraubt wird. Eine solche Ausführung verursacht einen erhöhten Montageaufwand, da die Blitzfangstange, welche z.B. einen 2,5 m langen und 16 mm starken Aluminiumstab darstellen kann, mit Sorgfalt in die Hülse des Betontellers eingeschraubt werden muss. Da solche langen und dünnen Stangen von einer Person nur mit erhöhter Aufmerksamkeit handhabbar und drehbar sind, können bei einer Montage Beschädigungen des verbindenden Systems aus Außen- und Innengewinde nicht immer vermieden werden.
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Bei einer weiteren bekannten Ausführung einer Fangeinrichtung wird ein Keil zur Halterung der Blitzfangstange in der Aufnahmeöffnung verwendet. Hierzu weist die Aufnahmeöffnung im Haltesockel eine zusätzliche seitliche Nut auf, in die ein Keil eingelegt werden kann. Nach Einführung der Blitzfangstange in die Aufnahmeöffnung und der Einlage des Keiles in die Nut wird der Keil z.B. mit einem Hammer eingeschlagen und bewirkt eine Pressverbindung des Endes der Blitzfangstange in der Aufnahmeöffnung. Auch diese Ausführung verursacht einen hohen Montageaufwand. Zudem besteht bei der Hantierung mit einem Schlagwerkzeug die Gefahr, dass hervorstehende Konstruktionsteile auf einem Dach oder das Dach selbst, z.B. dessen Oberfläche und Abdichtung, beschädigt werden können. Eine solche Anordnung zum Halt einer Blitzfangstange mittels eines Beschwerungssockels ist aus der
DE G 94 07 712.6 bekannt.
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Weiterhin ist aus der
DE 10 2005 001 722 B3 eine Befestigungseinrichtung zur Aufnahme von Blitzfangstangen und deren Fixierung in Gewichtskörpern, insbesondere Betonsockelsteinen, für den äußeren Blitzschutz bekannt. Die Einrichtung umfasst einen Dübelkörper, welcher in eine Ausnehmung im Gewichtskörper einbringbar ist, wobei der Dübelkörper eine an das Aufnahmeende der Blitzfangstange angepasste Öffnung oder Bohrung besitzt. Der Dübelkörper weist weiterhin an seiner Oberseite einen tellerförmigen Eintreib- oder Einschlagflächenflansch auf. Zudem ist mindestens eine Längsaußenkante des Dübelkörpers als Keilfläche ausgebildet, um diesen in einer komplementären Keilfläche der Ausnehmung im Gewichtskörper zu halten. Am Dübelkörper sind in Längsrichtung verlaufende, fingerartige Fortsätze vorgesehen. Weiterhin durchdringt die Bohrung im Dübelkörper diesen in Längsrichtung komplett, wobei über mindestens einen Teilabschnitt der Bohrung diese ein Innengewinde entsprechend dem Außengewinde der Blitzfangstange aufweist, so dass beim Einschrauben der Blitzfangstange in den im Gewichtskörper eingetriebenen Dübel die fingerartigen Fortsätze in radialer Richtung aufgespreizt werden, um einen Halt zu bewirken.
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Der Dübelkörper dieser Befestigungseinrichtung stellt somit eine Art eines Spreizdübels mit Innengewinde dar. Hiermit ist aber der technische Nachteil verbunden, dass die Fertigung eines derartigen Dübels relativ aufwendig ist. Zudem muss eine speziell hierfür vorgesehene, mit einem Außengewinde versehene Blitzfangstange bewusst und mit Sorgfalt in den Dübelkörper eingedreht werden. Dies ist aufwendig, da bei der Eindrehung der Blitzfangstange u.U. erhebliche Drehkräfte aufgewendet werden müssen, um die gewünschte Aufspreizung der fingerartigen Fortsätze gegen die Wände der umgebenden Bohrung zu erzielen. Da Blitzfangstangen in der Regel dünne Stäbe darstellen, können derartige Drehkräfte u.U. nur von Montagepersonal unter Einsatz von Werkzeugen aufgebracht werden. Andererseits besteht dabei die Gefahr, dass das Gewinde im Inneren des aus einem Kunststoffmaterial bestehenden Dübels beim Eindrehen des mit einem Außengewinde versehenen Endes einer u.U. langen Blitzfangstange beschädigt wird. Im äußersten Fall kann dann nicht mehr die gewünschte Eindrehtiefe und Klemmwirkung erzielt werden, so dass der Dübel gegebenenfalls ausgetauscht und der Einschraubvorgang wiederholt werden muss.
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Schließlich ist aus der
DE 201 01 438 U1 eine weitere Vorrichtung zum Blitzschutz von Gebäuden bekannt. Diese weist eine radförmige Unterlageplatte mit einem hülsenartigen Spreizdübel im Zentrum auf. Der Spreizdübel weist Spreizteile auf, welche in Form von Spreizfingern ausgeführt und nahe des plattenseitigen Endes in der Wandung des Spreizdübels freigestellt sind. In der Gebrauchslage ist ein bevorzugt aus Beton gefertigter Standfuß mit einer zentrischen Lochung auf die radförmige Unterlageplatte aufgesetzt. Dabei wird der Standfuß auf der Unterseite von der Unterlageplatte eingefasst, und der Spreizdübel ragt von unten in die Lochung des Standesfußes hinein. Eine als ein glatter, gewindeloser zylindrischer Stab ausgebildete Blitzfangstange ist schließlich mit dem unteren Ende in den Spreizdübel einsteckbar. Dabei werden die von der Wandung des Dübelschaftes freigeschnittenen Spreizteile verklemmend gegen die innere Wandung der Lochung gedrückt. Schließlich wird von oben eine Klemme zur Stabilisierung in den Ringspalt zwischen Spreizdübel und Lochung eingesetzt. An diesen können Rundleiter angeschlossen werden.
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Auch diese Ausführung ist relativ aufwendig. Zudem kann eine ausreichend feste Verklemmung einer Blitzfangstange allein mit der radförmigen Unterlageplatte und dem im Zentrum hochragenden Spreizdübel nicht erreicht werden. Vielmehr muss von oben in den verbleibenden Ringspalt zusätzlich eine Klemme eingesetzt werden, um die notwendige Standfestigkeit in vertikaler Richtung zu gewährleisten.
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Die
DE 20 2004 005 105 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Blitzschutz von Gebäuden mit einem flachen tellerförmigen Standfuß. Dieser enthält eine zentrale Lochung mit Steckhülse für eine Fangstange. Zur einfachen Aufstellung ist der Standfuß zwischen zwei vorhandenen Dachleitungshaltern angeordnet und über eine Kreuzklemme an der Fangstange mit einer schon vorhandenen Fangleitung auf der Dachfläche verbunden. Die Fangleitung samt Dachleitungshalter bildet das Widerlager zur standsicheren Anordnung der Fangstange.
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Die
DE 32 24 332 A1 offenbart eine Halterung für Blitzableiterdrähte aus einem Haltekörper und einem Beschwerungskörper. Der Haltekörper weist eine Grundplatte zur Dachauflage sowie einen damit verbundenen Zentrierungszapfen mit Halteleisten zum Anklipsen eines horizontal verlaufenden Blitzableiterdrahts auf. Der Beschwerungskörper ist topfförmig auf den Haltekörper aufgestülpt, sodass der Haltekörper auf der Dachfläche gegen Verrutschen gehemmt ist. Im Bereiche zwischen Beschwerungskörper und Zentrierungszapfen sind Distanzierungsvorsprünge zur Belüftung und zum Regenwasserablauf angeordnet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Steckhülsenübel zur Halterung einer Blitzfangstange und eine entsprechende Fangeinrichtung anzugeben, womit die Nachteile der bekannten Vorrichtungen überwunden werden können. Insbesondere soll ein Steckhülsendübel so weitergebildet werden, dass damit auf eine möglichst einfach handhabbare Weise eine stabile Verklemmung einer Blitzfangsstange möglichst mit nur einem einzigen Handgriff hergestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Steckhülsendübel gemäß dem Anspruch 1. Vorteilhafte weitere Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einer Fangeinrichtung gemäß Anspruch 9, welche eine gewindelose Blitzfangstange und einen erfindungsgemäßen Steckhülsendübel gemäß der Erfindung zu deren Halterung in einer Aufnahmevorrichtung eines tragenden Teils aufweist. Auch hierzu sind weitere vorteilhafte Ausführungen in den entsprechenden Unteransprüchen enthalten.
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Eine Fangeinrichtung gemäß der Erfindung weist den besonderen Vorteil auf, dass diese leicht montierbar ist. So ist die gewindelose Blitzfangstange z.B. nach einem Aufstecken des Steckhülsendübels an einem ihrer glatten Enden als ein erster Arbeitsschritt und dem Einstecken der Blitzfangstange gemeinsam mit dem Steckhülsendübel in eine bauseits an einem tragenden Teil vorhandene Aufnahmeöffnung als ein zweiter Arbeitsschritt per Hand bereits fertig montiert.
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Der erfindungsgemäße Steckhülsendübel weist einen hülsenförmigen, geschlossenen Schaft mit einem Aufnahmekanal für das eine Ende einer gewindelosen Blitzfangstange auf. Auf einer Innenmantelfläche des Schafts befinden sich erste Vorsprünge. Diese ragen in den Aufnahmekanal hinein und dienen zur Verklemmung mit einer eingesteckten, gewindelosen Fangstange. Weiterhin sind auch auf der Außenmantelfläche des Schafts zweite Vorsprünge vorhanden, welche zur Verklemmung des Steckhülsendübels in der Aufnahmeöffnung eines tragenden Teils, z.B. eines Haltesockels, dienen.
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Ein Steckhülsendübel mit einem solchen geschlossenen, durchgehenden Schaft, der nicht durch freigeschnittene Spreizelemente, eingeschnittene Gewinde, Schlitze, Ausbrüche und dergleichen bereichsweise geschwächt ist, ermöglicht eine besonders feste Verklemmung über die gesamte Länge des eingesteckten Endes einer gewindelosen Blitzfangstange. Dabei trägt der über die gesamte Längsrichtung durchgehende homogene Mantel des Schafts zu einer besonders standfesten, pendelsicheren Halterung der Blitzfangstange besonders in vertikaler Position bei. Eine damit ausgestattete Fangeinrichtung ist somit besonders robust gegenüber Biegekräften, die z.B. bei Sturm auf eine Blitzfangstange einwirken können.
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(weiter auf der ursprünglichen Beschreibungsseite 6)
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Dabei können die ersten und zweiten Vorsprünge unterschiedliche Formen aufweisen, z.B. noppen-, schuppen-, steg-, rippen- oder widerhakenförmig sein. Abhängig vom Material des Steckhülsendübels können die ersten, inneren bzw. die zweiten, äußeren Vorsprünge bei einem Einführvorgang des Fangstangenendes in den Aufnahmekanal bzw. bei einem Einführungsvorgang des Steckhülsendübels in einen Aufnahmekanal verformt werden, so dass eine besonders robuste Klemmwirkung erzielt wird.
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Besonders vorteilhaft sind die ersten, inneren Vorsprünge in Form von Innenstegen ausgeführt, welche in Längsrichtung entlang des Schaftes auf der Innenmantelfläche des Aufnahmekanals verlaufen. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in entsprechender Weise auch die zweiten, äußeren Vorsprünge in Form von Außenstegen ausgeführt, welche in Längsrichtung entlang des Schaftes auf dessen Außenmantelfläche verlaufen. Derartige Innen- und Außenstege können auch als Längsrippen bezeichnet werden.
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Ein Steckhülsendübel gemäß der Erfindung, welcher auch als Schlagdübel bezeichnet werden kann, ermöglicht im Vergleich zu Spreizdübeln zudem eine leichtere Montage. Durch ein einfaches Einstecken einer gewindelosen Blitzfangstange kann unter alleiniger Ausnutzung von deren Eigengewicht bereits ein dauerhafter Sitz der gewindelosen Blitzfangstange ohne den Einsatz von Werkzeugen erzielt werden kann. Dabei müssen an die Aufnahmeöffnung bis auf in die Einhaltung eines geeigneten Durchmessers keine besonderen Anforderungen gestellt werden. Im einfachsten Falle kann die Aufnahmeöffnung z.B. ein Bohrloch darstellen, welches mit einer Bohrmaschine in einen Bestandteil eines gegen Blitzeinschlag zu schützenden Baukörpers eingebracht worden ist.
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Sind die ersten und zweiten Vorsprünge im Aufnahmekanal und auf der Außenmantelfläche des Steckhülsendübels in Form von Innen- und Außenstegen ausgeführt, so ist es vorteilhaft, wenn die Innenstege auf der Innenmantelfläche und die Außenstege auf der Außenmantelfläche radial so verteilt angeordnet sind, dass die Innenstege bezüglich der Achse des Schaftes Winkellagen einnehmen, die annähernd zwischen den Winkellagen von den auf der Außenmantelfläche angeordneten benachbarten Außenstegen liegen. Dies wird nachfolgend am Beispiel der 2 und 3 noch näher erläutert werden. Mit einer derartigen Anordnung kann eine besonders hohe Klemmwirkung eines Steckhülsendübels mit eingesteckter Blitzfangstange im Inneren einer Aufnahmeöffnung erzielt werden. Aufgrund des winkelmäßigen Versatzes der Außenstege gegenüber den Innenstegen werden die jeweils zwischen zwei Innenstegen liegenden Wandbereiche des Schaftes durch den jeweils außen liegenden Außensteg geringfügig nach innen verformt. In der gleichen Weise werden aufgrund des winkelmäßigen Versatzes der Innenstege gegenüber den Außenstegen die jeweils zwischen zwei Außenstegen liegenden Wandbereiche des Schaftes durch den jeweils innen liegenden Innensteg geringfügig nach außen verformt.
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Dies hat den Vorteil, dass bei geeigneter Abstimmung der Dimensionen aller Komponenten sowohl der Steckhülsendübel leicht gängig auf das Ende einer Blitzfangstange aufsteckbar, als auch das mit dem Steckhülsendübel ausgerüstete Ende ohne großen Kraftaufwand in die Aufnahmeöffnung eines Haltesockels einschiebbar ist. Auf Grund einer dabei im Querschnitt auftretenden geringförmigen, wellenartigen Verformung der Wandung des geschlossenen, hülsenförmigen Schaftes wird eine hohe Klemmwirkung erzielt. Vorteilhaft kann hierzu der Schaft vom Kopfende bis zum Fußende zusätzlich geringfügige konisch verjüngt sein. Bevorzugt besteht der Dübel aus einem witterungsbeständigen, verformbaren Kunststoffmaterial, z.B. Polypropylen.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn der Schaft des Steckhülsendübels am Kopfende von einem Auflagering umgeben ist. Dieser stützt sich nach vollständigem Einstecken des Dübels in einer Aufnahmeöffnung auf einer umgebenden Oberfläche ab. Vorteilhaft kann hierdurch ein unerwünscht starkes Hineinrutschen des Steckhülsendübels in die Aufnahmeöffnung vermieden werden. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Ende des Schaftes eine Bodenöffnung auf. Eine solche nach unten offene Aufnahmeöffnung z.B. in einem als Haltesockel dienenden Bodenteller hat den Vorteil, dass von oben eindringendes Wasser nach unten abgeleitet werden kann. Vorteilhaft kann schließlich die Bodenöffnung z.B. kreuzförmig angeordnete Versteifungsstege aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung kann eine mit einem derartigen Steckhülsendübel ausgestattete Fangeinrichtung einen zusätzlichen Haltesockel aufweisen, der mit einer entsprechenden Aufnahmeöffnung für den Steckhülsendübel ausgerüstet ist. Eine Fangeinrichtung dieser Art kann auf übliche Weise an beliebigen Stellen mit z.B. auf einem Flachdach platziert werden, ohne dass eine Beschädigung z.B. der Beschichtung des Daches zu befürchten ist. Auch hierbei müssen an die Geometrie der im Haltesockel befindlichen Aufnahmeöffnung bis auf die Einhaltung eines vorgegebenen Durchmessers und einer geeigneten Tiefe keine weiteren Anforderungen gestellt werden. Es ist somit möglich, nicht nur Haltesockel einzusetzen, welcher bereits fertigungsseitig mit einer entsprechenden Aufnahmeöffnung ausgerüstet sind. Vielmehr können insbesondere bei Vorliegen von unerwarteten, ungünstigen Aufstellbedingungen für eine Fangeinrichtung eine oder auch mehreren alternative Aufnahmeöffnungen nachträglich z.B. in einen Haltesockel oder einen ausgewählten Bestandteil eines Baukörpers eingebracht werden. Vorteilhaft sind derartige Haltesockel aus Beton gefertigt und können die Form eines Bodentellers aufweisen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden an Hand der kurz angeführten Figuren nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Seitenansicht auf eine beispielhafte Ausführung einer Fangeinrichtung gemäß der Erfindung mit einem Steckhülsendübel zur Halterung einer gewindelosen Blitzfangstange in einem Haltesockel,
- 2 eine besonders vorteilhafte Ausführung für einen Steckhülsendübel gemäß der Erfindung, und
- 3 den vorteilhaften Steckhülsendübel von 2 in einer Draufsicht.
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1 zeigt in einer perspektivischen Seitenansicht eine beispielhafte Ausführung einer erfindungsgemäß gestalteten Fangeinrichtung 1, welche eine gewindelose Blitzfangstange 2, einen Steckhülsendübel 3 mit einem hülsenförmigen, geschlossenen Schaft und einen als Betonteller 40 ausgeführten Haltesockel 4 aufweist. Zur Montage der Fangeinrichtung 1 wird vorteilhaft zunächst die Blitzfangstange 2 über deren unteren Ende 20 in den Aufnahmekanal 31 des Steckhülsendübels 3 eingeführt. Die Aufstellung der Fangeinrichtung kann abgeschlossen werden, in dem eine Person die Blitzfangstange 2 auf einfache Weise über den Steckhülsendübel 3 in eine Aufnahmeöffnung 41 des Haltesockels 4 einschiebt. Zum Ausführung dieser beiden Arbeitsschritte sind keinerlei Werkzeuge erforderlich, so dass die Aufstellung der im Beispiel der 1 gezeigten Fangeinrichtung z.B. auf einem Flachdach schnell und ohne die Gefahr einer möglichen Beschädigung von Dachelementen durchgeführt werden kann.
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2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführung für einen Steckhülsendübel 3 gemäß der Erfindung. Dessen hülsenförmiger Schaft 30 ist vom Kopfende 301 bis zum Fußende 302 erfindungsgemäß komplett geschlossen, und zudem vorteilhaft geringfügig konisch verjüngt. Weiterhin ist die Innenmantelfläche 35 des Schaftes 30 mit ersten Vorsprüngen 36 belegt, welche in den Aufnahmekanal 31 hineinragen. Zudem ist auch die Außenmantelfläche 33 des Schaftes 30 mit zweiten Vorsprüngen 34 belegt. Die Oberflächen dieser Vorsprünge werden bei der Einführung einer Blitzfangstange in den Aufnahmekanal beziehungsweise bei der Einführung des Steckhülsendübels in eine Aufnahmeöffnung aufgrund der dabei auftretenden Druck- und Reibungskräfte geringfügige verformt und passen sich dabei an die Kontur der Blitzfangstange beziehungsweise der Aufnahmeöffnung an.
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Hierdurch wird einerseits ein Ausgleich gegenüber Toleranzen bewirkt und andererseits ein passgenauer Sitz mit hohen Haltekräften.
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Bei der in 2 dargestellten besonders vorteilhaften Ausführung des Steckhülsendübels 3 sind die ersten Vorsprünge in Form von Innenstege 36 ausgeführt, welche annähernd tangential entlang des Schaftes 30 auf der Innenmantelfläche 35 des Aufnahmekanals 31 vom Kopfende 301 bis zum Fußende 302 verlaufen. Diese Innenstege 36 können auch als Rippen bezeichnet werden, welche sich in Längsrichtung L entlang des Schaftes erstrecken. Entsprechend sind vorteilhaft die zweiten Vorsprünge in Form von Außenstegen 34 ausgeführt, welche annähernd tangential auf der Außenmantelfläche 33 des Schaftes 30 ebenfalls vom Kopfende 301 bis zum Fußende 302 verlaufen. Auch diese Außenstege 34 können als Rippen bezeichnet werden, welche sich in Längsrichtung L entlang des Schaftes erstrecken. Schließlich ist am Kopfende 301 des Dübelschaftes 30 ein Auflagering 33 angeformt, welcher den Eingangsbereich des zylinderförmigen Aufnahmekanals 31 umgibt.
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3 zeigt schließlich den Steckhülsendübel von 2 in einer Draufsicht auf dessen Kopfende 301. Dabei sind die oberen Enden der in das Innere des Aufnahmekanals 31 ragenden Innenstege 36 zu sehen. Diese sind vorteilhaft regelmäßig auf der Innenmantelfläche 35 verteilt. Im Beispiel der 3 sind sechs derartige Innenstege 36 in einem radialen Winkelabstand von jeweils 60° voneinander angeordnet. Weiterhin sind in 3 in strichlierter Linie die unterhalb des Auflagerings 32 liegenden Außenstege 34 dargestellt. Auch diese sind vorteilhaft gleichmäßig auf der Außenmantelfläche 33 des Dübelschaftes 30 verteilt. Im Beispiel der 3 sind ebenfalls sechs Außenstege 34 vorhanden und jeweils mit einem radialen Winkel von 60° voneinander beabstandet.
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Besonders vorteilhaft sind in der Ausführung von 3 die Innenstege 36 auf der Innenmantelfläche 35 und die Außenstege 34 auf der Außenmantelfläche 33 radial so verteilt angeordnet, dass die Innenstege 36 bezüglich der radialen Achse A des Schaftes 30 Winkellagen einnehmen, die annähernd zwischen den Winkellagen der auf der Außenmantelfläche 33 angeordneten Außenstege 34 liegen. Wie bereits oben erläutert wurde, wirken somit die z. B. zwischen zwei Innenstegen 36 befindlichen Bereiche 39 der Innenmantelfläche des Schaftes wie Ausdehnungsbereiche, wenn beim Einführen des Steckhülsendübels in eine Aufnahmeöffnung 41 eine radial nach innen gerichtete Druckkraft auf den gegenüberliegend auf der Außenmantelfläche 33 des Dübelschaftes befindlichen Außensteg 34 ausgeübt wird. In der gleichen Weise wirken die zwischen zwei Außenstegen 34 befindlichen Bereiche 40 der Außenmantelfläche 33 ebenfalls wie Ausdehnungsbereiche, wenn beim Einführen einer Blitzfangstange in den Aufnahmekanal 31 des Steckhülsendübels eine radial nach außen gerichtete Druckkraft auf den gegenüberliegend auf der Innenmantelfläche angeordnete Innenstege 36 ausgeübt wird.
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Vorteilhaft ist die am Fußende 302 befindliche Bodenöffnung 37 des Aufnahmekanals 31 mit Versteifungsstegen 38 versehen. Diese erstrecken sich bevorzugt kreuzförmig über die Bodenöffnung und verbinden dabei gegenüberliegende Bereiche des Dübelschaftes 30.