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Die
Erfindung betrifft eine Klinge zum Abziehen von Verbindungsnähten von
Fußbodenbelägen mit
einem Schmalseiten aufweisenden, flachen Klingenkörper der
an einer zumindest teilweise in eine Schneidrichtung weisenden ersten
Schmalseite eine Schneide aufweist, wobei die erste Schmalseite
einen ersten Abschnitt umfasst, der entgegen der Schneidrichtung
in dem Klingenkörper
zurück
versetzt angeordnet ist, und der erste Abschnitt die Schneide aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner einen Klingenhalter mit der Klinge
und Verfahren zum Abziehen einer Verbindungsnaht mittels des Klingenhalters.
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Beim
Verlegen von Fußbodenbelägen werden
diese an ihren seitlichen Kanten unter Verwendung eines Schweißzusatzwerkstoffes
in der Regel verschweißt,
wobei sich an der Schweißnaht
ein über eine
obere Belagfläche überstehender Überstand ausbildet,
der anschließend
mittels einer Klinge bzw. eines Messerhalters mit Klinge abgezogen,
abgehobelt oder abgeschnitten wird. Üblicherweise wird hierzu ein
als sogenanntes Halbmondmesser ausgebildeter Messerhalter mit einer
an einer Schmalseite angeordneten Schneide eingesetzt, die sich
etwa über
einen Viertelkreis längs
erstreckt. Hierbei ist es üblich,
die Schweißnaht
zweimal abgeziehen, indem zuerst eine in der Regel dickere Schicht
mittels eines zusätzlichen
Schlittens und anschließend
eine dünnere
Schicht allein mittels des Halbmondmessers abgezogen wird. Der Umgang
mit dem Halbmondmesser ist gefährlich
und bedarf schon allein daher großen Geschicks und Übung.
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Im
Stand der Technik sind Klingen mit Schneiden offenbart, deren Schneiden
zumindest über
einen Abschnitt zurückversetzt
angeordnet sind. In der Druckschrift
DE 203 13 062 U1 wird eine Klinge mit einer
Schneide, die quer zur Schneidrichtung einen komplexen, gezackten
Verlauf mit dadurch zurückversetzten
Schneidabschnitte offenbart, wobei die Schneide mit einzelnen Spitzen
gefährlich
in Schneidrichtung vorragt. Die Schneide der Klinge gemäß der
US 60 98 292 A ist
bogenförmig,
d. h. gegen Schneidrichtung konkav in die Klinge verlaufend, ausgebildet,
wodurch die Schneide geschützter
in der Klinge angeordnet ist. In der
DE 76 08 668 U1 wird eine aufwendige Klinge
mit bogenförmigem
Gesamtverlauf seiner Schneide und einer Vielzahl von Einzelschneiden
beschrieben, wobei die Schneide insgesamt wie auch die Einzelschneiden
gefährlich konvex
in Schneidrichtung vorlaufend ausgebildet sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Klinge der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die einfacher und gefahrloser einsetzbar
ist.
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Die
gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Schneide beidseitig angeschliffen ist und dass die Schneide
eine bezüglich
eines Querschnittes senkrecht zur Längserstreckung der Schneide
außermittige
Schneidkante aufweist.
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Der
Klingenkörper
kann flach mit zwei großen
Seitenflächen,
einer ersten großen
Seitenfläche und
einer zweiten großen
Seitenfläche
ausgebildet sein, die parallel zueinander beabstandet und über Schmalseiten
miteinander verbunden sein können.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Klinge kann die Schneide
von zwei Seiten her angeschliffen sein. Hierdurch ergibt sich eine
Schneidkante der Schneide, die bezüglich einer Dickendimension
der Klinge in einem von den äußeren Seitenflächen beabstandeten
Bereich angeordnet ist. Hierdurch kann die Schneidkante der Klinge
weiter abgeschirmt und somit der Umgang mit der Klinge gefahrloser
gestaltet werden. Die Schneidkante ist bevorzug parallel zu den
Seitenflächen
angeordnet.
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In
Beabstandung zu beiden großen
Seitenflächen
kann die Schneide eine bezüglich
eines Querschnittes senkrecht zur Längserstreckung der Schneide
außermittige
Schneidkante aufweisen, die in einem Abstand a zu der ersten Seitenfläche und
in einem Abstand b zu der zweiten Seitenfläche beabstandet sind. Das Verhältnis der
Abstände
a/b kann kleiner 1, vorzugsweise kleiner oder gleich 1/2 und größer oder
gleich 1/10 sein.
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Die
Klinge ragt nicht in einer Weise gefährlich hervor, kann sogar seitlich
durch die restliche erste Schmalseite geschützt werden. Ferner kann durch den
ersten Abschnitt die Lage und Länge
der Schneide so definiert ausgebildet sein, dass er exakt für den gewünschten
Anwendungsfall dimensioniert werden kann. Hierbei kann auch nur
ein Anschliffbereich des ersten Abschnittes zu der Schneide angeschliffen sein
und bei Bedarf, d. h. bei beispielsweise breiteren Schweißnähten, durch
Erweiterung eines Anschliffbereiches den breiteren Schweißnähten angepasst werden.
Vorzugsweise erstreckt sich die Schneide über den gesamten ersten Abschnitt.
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Infolge
der zurückversetzten
Positionierung des ersten Abschnittes mit der Schneide kann die Schmalseite
zumindest einen zweiten Abschnitt aufweisen, der in Schneidrichtung
den ersten Abschnitt überragt.
Vorteilhaft kann der zweite Abschnitt als Stützvorsprung zur Abstützung und
Führung
der Klinge auf dem zu bearbeitenden Fußbodenbelag ausgebildet sein,
der den Klingenkörper
in Schneidrichtung überragt.
Somit kann die Klinge zum Abziehen einer Verbindungsnaht zuerst über den
Stützvorsprung
auf dem zu bearbeitenden Fußbodenbelag
positioniert werden und anschließend die Schneide um eine Schwenkachse
senkrecht zur Schneidrichtung in eine bestimmte Schneidposition
hinein verschwenkt werden, wodurch der Einsatz der Klinge weiter
gefahrloser wird.
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Vorzugsweise
ist der erste Abschnitt bezüglich
der Längserstreckung
der ersten Schmalseite mittig angeordnet. Vorteilhaft kann sich
hieraus ergeben, dass, beidseitig an dem ersten Abschnitt anschließend, jeweils
ein Stützvorsprung
angeordnet ist. Somit kann die Klinge an zwei Punkten abgestützt werden,
welches wiederum eine genauere und damit sicherere Positionierung
der Schneide erlaubt. Eine vorteilhafte Kräftesymmetrie kann dadurch erzielt werden,
dass die Stützvorsprünge spiegelsymmetrisch
zur Längsachse
der Klinge ausgebildet sind. Diese Anordnung erlaubt es, dass die
Stützvorsprünge seitlich
rechts und links von der zu bearbeitenden Schweißnaht auf dem Fußbodenbelag
abgestützt werden
können,
während
die mittig angeordnete Klinge an der Schweißnaht angreifen kann. Vorzugsweise
erstrecken sich die Stützvorsprünge in Schneidrichtung
und können
somit zugleich als Führungselemente
zum Führen
der Klinge entlang einer Längserstreckung
der Schweißnaht
dienen, da die Stützvorsprünge beidseitig
der Schweißnacht
auf dem Fußbodenbelag
aufliegend in Längserstreckung der
Schweißnaht
geführt
werden und bei einer Abweichung der Schneidrichtung in Längserstreckung der
Schweißnaht
seitlich an der Schweißnaht
anstoßen
können.
Ferner können
die Vorsprünge
mit ihrer Längserstreckung
zum Anzeigen der aktuellen Richtung dienen. Hierbei kann eine entsprechende
Richtungsmarkierung zur Anzeige der Schneidrichtung auf den Stützvorsprüngen vorgesehen
sein.
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Die
Stützvorsprünge können sich
mit ihren in Schneidrichtung hinteren freien Enden in zwei Punkten
oder Flächen
abstützen,
deren Verbindungslinie senkrecht zur Schneidrichtung steht. Um eine
Verletzungsgefahr beim Umgang mit der Klinge weiter zu minimieren,
können
die ersten Abschnitte an in Schneidrichtung weisenden Enden seitlich
gerundet sein.
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Durch
die Beabstandung der Schneidkante von den großen Seitenflächen kann
die Klinge zum Abziehen der Schweißnaht zweifach eingesetzt werden,
indem sie, mit der zweiten großen
Seitenfläche als
zum Fußbodenbelag
hinweisenden Seitenfläche, einen über die
Oberfläche
des Fußbodenbelags überstehenden
größeren Über stand
zurücklässt als beim
Schneiden der Schweißnaht
mit der ersten großen
Seitenfläche
als zum Fußbodenbelag
hingewandten unteren Seitenfläche.
Bekannt ist, dass sich die Schweißnaht mit ihrem Abhobeln infolge
eines Abbaues von inneren Spannungen zusammenziehen kann, wodurch
sich eventuell eine Rinne im Fußbodenbelag
ergeben kann. Mit der Positionierung der Schneidkante beabstandet
zu den beiden Seitenflächen
kann das Abziehen der Schweißnaht
in zwei Schritten erfolgen:
In einem ersten Schritt kann die
Klinge so angesetzt werden, dass die zweite Seitenfläche zu der
Oberfläche
des Fußbodenbelags
gewandt ist und ein bestimmter Überstand
nach Abziehen der Schweißnaht zurückbleibt.
Die Höhe
des Überstandes
kann über die
Positionierung der Schneidkante so eingestellt werden, dass die
Schweißnaht
nicht so weit zusammenfällt,
dass ihre Oberfläche
tiefer als die Oberfläche
des Fußbodenbelags
ist. In einem zweiten Arbeitsgang, in dem die erste Seitenfläche zum
Fußbodenbelag
gewandt ist, kann der Überstand
nahezu vollständig
abgehobelt bzw. abgezogen werden, wobei auch hier ein weiteres Einfallen
der Schweißnaht einkalkuliert
werden kann. Vorzugsweise beträgt
der den Überstand
beim zweiten Abziehen bestim mende Abstand a etwa 0,05 mm bis 0,15
mm, bevorzugter 0,05 mm bis 0,2 mm und idealerweise etwa oder um 0,1
mm.
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Vorzugsweise
ist die Schneide bezüglich
der Mittelachse der Klinge in Schneidrichtung spiegelsymmetrisch
ausgebildet ist. Ferner kann die Schneide zumindest bezüglich eines
mittleren Schneidenabschnittes senkrecht zur Schneidrichtung angeordnet
sein. Hierzu kann die Schneide linear ausbildet sein oder einen
gekrümmten
Verlauf aufweisen. Der gekrümmte
Verlauf kann beispielsweise sichelförmig oder parabelförmig ausgebildet
sein. Der gekrümmte Verlauf
hat gegenüber
dem linearen den Vorzug, dass das Schneiden bzw. Abziehen leichter
erfolgen kann, während
seine Herstellung mit definierten Verläufen aufwendiger ist als beim
linearen Verlauf.
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Vorzugsweise
kann ein in Schneidrichtung vorderer Endabschnitt der Klinge als
Befestigungsabschnitt zur Befestigung der Klinge in einem Klingenhalter
ausgebildet sein. Hierzu kann der Befestigungsabschnitt in einer
zweckmäßigen Ausbildung rechtwinklig
ausgebildet sein. Zur Verminderung der Dimensionierung der Klinge
und zur Materialersparnis können
die Seitenflächen
sich entgegen der Schneidrichtung vorzugsweise symmetrisch zu der Längsachse
der Klinge verjüngend
und zu dem Befestigungsabschnitt hin auslaufend ausgebildet sein. Ferner
kann in dem Befestigungsabschnitt ein endseitig offener und in Schneidrichtung
verlaufender Befestigungsschlitz oder eine Befestigungsöffnung zur
Aufnahme eines Verbindungsmittels, wie z. B. einer Schraube, angeordnet
sein.
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Ein
weiterer Vorzug wird darin gesehen, dass die Klinge flexibel ist.
Wird die Klinge mit ihrem in Schneidrichtung hinteren, Schneide
und Stützvorsprünge aufweisenden
Endabschnitt in einem spitzen Winkel auf den Fußbodenbelag aufgesetzt, so kann
die Klinge vorzugsweise so elastisch gebogen werden, dass der hintere
Endabschnitt zur flachen Anlage auf dem Fußbodenbelag kommen kann. Hierdurch
kann eine exakte Positionierung der Schneide mit ihrer Schneidkante
bezüglich
der Oberfläche
des Fußbodenbelags
erzielt werden. Dank der Verjüngung
der Seitenflächen
wird ein Biegewiderstand im Bereich der Verjüngung zunehmend geringer, so dass
eine elastische Durchbiegung der Klinge mit ihrem Aufsetzen auf
dem Fußbodenbelag
in diesen Bereich der sich verjüngenden
Seitenflächen
erfolgen kann. Vorzugsweise weist der in Schneidrichtung hintere
Abschnitt der Klinge, der vorzugsweise zugleich die Befestigungsvorsprünge sowie
die Schneide umfasst, eine rechtwinklige Umrissform auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Klinge kann eine zusätzliche
Schneide vorgesehen sein, die vorzugsweise an einer der ersten Schmalseite
gegenüber
liegenden zweiten Schmalseite angeordnet ist. Vorzugsweise ist auch
die zusätzliche
Klinge wie die erste Klinge zurückversetzt
angeordnet. Ein pro Schneide vorgesehener Stützvorsprung kann hierbei zugleich
als Befestigungsabschnitt ausgebildet sein. Die zusätzliche
Schneide kann als Ersatzschneide mit den gleichen Abständen der
Schneidkante zu den Seitenflächen
ausgebildet sein. Die zusätzliche Schneide
kann alternativ auch mit anderen Abständen der Schneidkante zu den
Seitenflächen
und/oder mit einem anderen Verlauf ausgebildet sein.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Klingenhalter mit einem Handteil
und einem Klingenteil, wobei das Klingenteil eine Klingenaufnahme
aufweist, in der eine Klinge gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
form- und/oder kraftschlüssig
angeordnet ist, so dass sie mit der Schneide in Schneidrichtung über die
Klingenaufnahme herausragt. Vorzugsweise weist der Klingenhalter
bei unbelasteter Klinge eine in Längsrichtung gestreckte Form auf.
Die Klinge ist vorzugsweise auswechselbar in dem Klingenhalter angeordnet.
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Die
Klinge kann, wie bereits zuvor beschrieben, einen in Schneidrichtung
vorderen, als Befestigungsabschnitt ausgebildeten Endabschnitt mit
einem endseitig offenen und in Schneidrichtung verlaufenden Befestigungsschlitz
oder einer Befestigungsöffnung
zur Aufnahme eines Verbindungsmittels aufweisen.
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Entsprechend
kann die Klingenaufnahme eine sich in Längsrichtung erstreckende U-förmige Schiene
mit Quersteg und Schenkeln aufweisen, in die die Klinge mit ihrem
Befestigungsabschnitt eingreift, während der übrige Teil der Klinge in Schneidrichtung
frei überstehen
kann. Zur Fixierung des Befestigungsabschnittes in der Klingenaufnahme
kann der Befestigungsabschnitt innenseitig mit seinen seitlichen
Schmalseiten an den Schenkeln und mit einer Seitenfläche an dem
Quersteg anliegend angeordnet sein. Zur weiteren Fixierung der Klinge
kann mittels einer durch den Befestigungsschlitz und durch eine
in den Quersteg vorgesehene Öffnung
geführt
angeordnete Schraubenverbindung vorgesehen sein. Hierdurch kann
die Klinge sicher in der Klingenaufnahme fixiert werden. Der aus
der Klingenaufnahme überstehend
Teil der Klinge kann in seiner Länge
so dimensioniert sein, dass eine optimale Durchbiegung der Klinge
erzielbar ist.
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Wie
bereits oben beschrieben, erlaubt die erfindungsgemäße Klinge
ein sicheres und effizientes Abziehen einer Verbindungsnaht von
Bodenbelägen, insbesondere
einer Schweißnaht
von Bodenbelägen. Der
Klingenhalter gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
weist eine Klinge gemäß einer
der zuvor beschriebenen Ausführungsformen auf,
wobei die Klinge einen flachen Körper
mit zwei großen
Seitenflächen,
einer ersten Seitenfläche
und einer zweiten Seitenfläche,
und Schmalseiten sowie eine an einer in einer Schneidrichtung hinteren
ersten Schmalseite angeordnete Schneide umfasst. Vorzugsweise ist
die Schneide beidseitig angeschliffen und weist eine bezüglich eines
Querschnittes senkrecht zur Längserstreckung
der Schneide außermittige
Schneidkante auf. Somit kann die Schneidkante in einem Abstand a
zu der ersten Seitenfläche
und in einem Abstand b zu der zweiten Seitenfläche beabstandet sein, wobei
das Verhältnis
der Abstände
a/b kleiner 1 ist.
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Ein
Einsatz des Klingenhalters kann folgende Verfahrensschritte aufweisen:
- • Bereitstellen
des Klingenhalters,
- • Aufsetzen
des Klingenhalters mit der Schneide auf den Fußbodenbelag, so dass die zweite
Seitenfläche
zur Schweißnaht
hin gewandt ist und die Schneide an der Schweißnaht ansetzt,
- • Erstes Überfahren
und Abziehen oder Abhobeln der Schweißnaht in Schneidrichtung, wobei
die Schweißnaht
bis auf einen vom Abstand b abhängigen,
bestimmten Überstand
abgezogen wird,
- • Wenden
und Aufsetzen des Klingenhalters mit der Schneide auf den Fußbodenbelag,
so dass die erste Seitenfläche
zur Schweißnaht
hin gewandt ist und die Schneide an der bereits bis auf den Überstand
abgezogenen Schweißnaht
ansetzt, und
- • zweites Überfahren
und Abziehen oder Abhobeln der Schweißnaht, wobei die Schweißnaht nahezu
vollständig
oder bis auf einen minimalen Restüberstand abgezogen wird.
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Das
Aufsetzen der Klinge kann unter Durchbiegen derselben hierbei so
erfolgen, dass ein in Schneidrichtung hinterer Endabschnitt mit
der Schneide und dem Stützvorsprung
zur flachen Anlage an den Bodenbelag gelangt, wodurch die Schneide
in einem definierten Winkel zur Verbindungsnaht angestellt wird.
Der Stützvorsprung
liegt dann seitlich der Verbindungsnaht an dem Fußbodenbelag
an und kann daher, wenn die Schneidrichtung von der der Längserstreckung
der Verbindungsnaht abweicht, seitlich an der Verbindungsnaht anstoßen, wodurch die
Abweichung der Schneidrichtung korrigiert wird.
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Wie
bereits zuvor beschrieben, erfolgt in der Regel mit dem ersten Überfahren
und Abziehen oder Abhobeln der Schweißnaht in Schweißrichtung
ein Abbau von inneren Spannungen in der Schweißnaht, infolge dessen die Schweißnaht um
einen bestimmten Betrag zusammenfallen kann. Daher wird der Überstand
bevorzugt so kalkuliert, dass das Einfallen der Schweißnaht nicht
bis unter die Oberfläche
des Bodenbelags geht. Mit dem zweiten Überfahren kann der Überstand
nahezu vollständig
abgezogen werden, wobei auch hier ein weiteres Einfallen der Schweißnaht erfolgen
kann, welches jedoch im Vergleich zu dem vorhergehenden minimal
ist und in die Dimensionierung des Abstandes a einbezogen werden
kann. Der Restüberstand
kann daher etwa 0,15 mm bis 0,05 mm, vorzugsweise etwa 0,1 mm betragen.
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In
einer weiteren Verfahrensvariante, in der die erste Schmalseite
einen ersten Abschnitt, der entgegen der Schneidrichtung in den
Klingenkörper
zurück
versetzt angeordnet ist und der die Schneide aufweist, und beidseitig
des ersten Abschnittes jeweils einen zweiten Abschnitt angeordnet
ist, der den Klingenkörper
in Schneidrichtung überragt
und der als Stützvorsprung
zum Abstützen
und zur Führung des
Klingenhalters auf dem Fußbodenbelag
ausgebildet ist, kann vorgesehen sein, dass die Stützvorsprünge beidseitig
der Schweißnaht
auf dem Fußbodenbelag
aufgesetzt werden, so dass die Schneide an der Schweißnaht ansetzt,
und dass die Stützvorsprünge während des
Abziehens oder Abhobelns der Schweißnaht in Schweißnahtlängsrichtung
bzw. in Schneidrichtung entlang der Schweißnaht auf dem Fußbodenbelag
abgleiten können.
Dadurch können die
Stützvorsprünge gleichzeitig
als Führung
dienen, da sie bei einem nicht exakt der Schweißnaht folgendem Verfahren der
Klinge bzw. des Klingenhalters seitlich an der Schweißnaht anstoßen und
damit die Ausrichtung wieder in Schweißnahtrichtung hin korrigieren
können.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines in einer Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine Klinge,
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2 eine
perspektivische Schnittansicht der Klinge gemäß dem Schnittverlauf II-II
in 1,
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3 eine
perspektivische Draufsicht auf einen Klingenhalter,
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4 eine
Draufsicht auf den Klingenhalter gemäß 3,
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5 eine
Seitenansicht des Klingenhalters gemäß 1,
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6 eine
perspektivische Draufsicht auf einen Fußbodenbelag mit Schweißnaht und
ein Ausschnitt des angreifenden Klingenhalters bei einem ersten
Abziehen der Schweißnaht
und
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7 eine
perspektivische Draufsicht gemäß 6 bei
einem zweiten Abziehen des Klingenhalters.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Klinge 1 zum Abziehen
von in 6 und 7 dargestellten Verbindungsnähten V von Fußbodenbelägen F mit
einem Schmalseiten 2 aufweisenden, fachen Klingenkörper 3,
der an einer in Schneidrichtung s weisenden ersten Schmalseite 2.1 eine
Schneide 4 aufweist. Die erste Schmalseite 2.1 weist
einen ersten Abschnitt 5 auf, der entgegen der Schneidrichtung
s in den Klingenkörper 3 zurückversetzt
angeordnet ist. In dem ersten Abschnitt 5 ist die Schneide 4 angeordnet,
die sich über
den gesamten ersten Abschnitt 5 erstreckt. Die erste Schmalseite 2.1 weist
ferner beidseitig des ersten Abschnittes 5 jeweils einen
zweiten Abschnitt 6 auf, die den ersten Abschnitt 5 seitlich
begrenzen und in denen jeweils ein Stützvorsprung 7 ausgebildet
ist. Die Stützvorsprünge 7 erstrecken
sich in Schneidrichtung s. Wie der 1 entnehmbar,
ist die Klinge 1 spiegelsymmetrisch mit einer Längsachse 1 als
Spiegelsymmetrieachse ausgebildet. Die Stützvorsprünge 7 sind zur Verminderung
einer Verletzungsgefahr seitlich gerundet.
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Der
Klingenkörper 3 umfasst
ferner zwei in 1 in Zeichenebene liegende Seitenflächen, eine erste
Seitenfläche 8 und
eine zweite Seitenfläche 9, wobei
die erste Seitenfläche 8 sichtbar
und die zweite Seitenfläche 9 verdeckt
ist.
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Die
Klinge 1 weist in einem in Schneidrichtung s vorderen Endabschnitt 10 einen
Befestigungsabschnitt 11 zur Befestigung der Klinge 1 in
einem in den 3-7 dargestellten
Klingenhalter 12 auf. In dem Befestigungsabschnitt 11 ist
eine mittig angeordnete Befestigungsöffnung 13 vorgesehen,
durch die eine in 3-5 dargestellte
Schraube 14 zur Befestigung der Klinge 1 an den
Klingenhalter 12 führbar
ist.
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Der
Klingenkörper 3 verjüngt sich
linear in einem Übergangsbereich 15 von
einem in Schneidrichtung s hinterem Endabschnitt 16 mit
Schneide 4 und Stützvorsprüngen 7 zu
dem vorderen Endabschnitt 10 mit dem Befestigungsabschnitt 11.
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In 2 ist
eine perspektivische Schnittdarstellung gemäß dem Schnittverlauf II-II
in 1 gezeigt, wobei der Schnittverlauf sich im Wesentlichen auf
den hinteren Endabschnitt 16 bezieht. Der Zeichnung ist
entnehmbar, dass die Schneide 4 von beiden Seitenfläche 8, 9 her
angeschliffen ist und eine Schneidkante 17 ausbildet, die
bezüglich
einer Klingendicke außermittig
angeordnet ist sowie einen Abstand a zur hier transparent durchscheinend
gezeichneten ersten Seitenfläche 8 und
einem Abstand b zu der hier oberen zweiten Seitenfläche 9 aufweist,
wobei das Verhältnis
der Abstände
a, b mit etwa 1/7 hier deutlich kleiner als 1 ist. Die Schneidkante 17 ist
somit geschützt
zwischen den beiden Stützvorsprüngen 7 und
beabstandet zu den beiden Seitenflächen 8, 9 angeordnet.
Die Schneide 4 weist einen linearen Verlauf auf.
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In
den 3-5 ist der Klingenhalter 12 in
verschiedenen Ansichten gezeigt. Der Klingenhalter 12 weist
ein Handteil 18 und ein Klingenteil 19 mit der
Klinge 1 auf, die über
den Befestigungsabschnitt 11 mit einer mit dem Handteil 18 fest
verbundenen Klingenaufnahme 21 form- und kraftschlüssig angeordnet
ist. Wie unmittelbar den 3-5 entnehmbar,
ragt die Klinge 1 um ein Vielfaches der Längserstreckung
des Befestigungsabschnittes 11 aus der Klingenaufnahme 21 heraus,
sodass die Klinge 1, wie in den nachfolgenden Abbildungen
gezeigt, mit Aufsetzen auf den Fußbodenbelag F leicht elastisch
auslenkbar ist.
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Die
Klingenaufnahme 21 weist ein U-förmiges Querschnittsprofil mit
einem Quersteg 22 und zwei Schenkeln 23 auf. Die
Klinge 1 liegt mit ihren seitlichen Schmalseiten 2 innenseitig
an den Schenkeln 23 und hier mit der ersten Seitenfläche 8 flächig an
dem Quersteg 22 an. Ferner ist die Klinge 1 in
ihrer Position in der Klingenaufnahme 21 durch die Schraube 14 fixiert,
die durch eine mit einem hier nicht explizit dargestellten Innengewinde
versehene Öffnung 20 in
der Klingenaufnahme 21 geführt und fixiert ist.
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In
den 6 und 7 wird schematisch ein möglicher
Einsatz des Klingenhalters 12 gezeigt. Hierzu wird der
Klingenhalter 12, der sich in mechanisch unbelasteter Lage
gemäß den 3-5 geradlinig
erstreckt, in einem spitzen Winkel gegen den Fußbodenbelag F so geführt, dass
die beiden Stützvorsprünge 7 eine
hier als Schweißnaht
S ausgebildete Verbindungsnaht V beidseitig umgreifen und der Klingenkörper 3 so
elastisch ausgelenkt wird, dass er mit seinem hinteren Endabschnitt 16 zur
Anlage an den Fußbodenbelag
F kommt. Ferner ist in diesem Verfahrensschritt die zweite Seitenfläche 9 dem
Fußbodenbelag
F zugewandt (6). Mit Verfahren des Klingenhalters 12 in
Schneidrichtung s, hier gleich der Längsrichtung 1 der
Schweißnaht
S, wird eine erste Schicht 24 unter Zurücklassung eines Überstandes 25 abgehobelt
bzw. abgeschnitten. Zum Abschneiden des Überstandes 25 wird
der Klingenhalter 12 um 180° um seine Längsachse 1 gedreht
erneut so auf den Fußbodenbelag
F angestellt, dass die beiden Stützvorsprünge 7 den Überstand 25 beidseitig
umgreifen und der hintere Endabschnitt 16 flächig an
dem Fußbodenbelag
F anliegt. Dabei ist die erste Seitenfläche 8 dem Fußbodenbelag
F zugewandt, von der die Schneidkante 17 mit dem Abstand a
wesentlich geringer beabstandet ist als von der zweiten Seitenfläche 9.
Dadurch wird der Überstand 25 nahezu
vollständig
abgehobelt. Durch das bereits geschilderte Schwinden der Schweißnaht S
in Folge des Abbaus von inneren Spannungen beim Abhobeln des Überstandes 25 ist
die Schweißnaht
S vollkommen oder nahezu vollkommen eingeebnet.
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- 1
- Klinge
- 2
- Schmalseite
- 2.1
- erste
Schmalseite
- 3
- Klingenkörper
- 4
- Schneide
- 5
- erster
Abschnitt
- 6
- zweiter
Abschnitt
- 7
- Stützvorsprung
- 8
- erste
Seitenfläche
- 9
- zweite
Seitenfläche
- 10
- vorderer
Endabschnitt
- 11
- Befestigungsabschnitt
- 12
- Klingenhalter
- 13
- Befestigungsöffnung
- 14
- Schraubverbindung
- 15
- Übergangsbereich
- 16
- hinterer
Endabschnitt
- 17
- Schneidkante
- 18
- Handteil
- 19
- Klingenteil
- 20
- Öffnung
- 21
- Klingenaufnahme
- 22
- Quersteg
- 23
- Schenkel
- 24
- erste
Schicht
- 25
- Überstand
- s
- Schneidrichtung
- 1
- Längsachse
- F
- Fußbodenbelag
- S
- Schweißnaht
- V
- Verbindungsnaht