CHIRURGISCHE SCHNEIDELEHRE
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine chirurgische Schneidelehre, insbesondere für die Scarfosteotomie des ersten Metatarsale, wobei die Schneidelehre einen geradlinigen Führungskanal zur Führung eines Sägeblattes einer Vorrichtung zur Osteotomie aufweist.
Schneidelehren bzw. Sägelehren zur Verwendung bei Osteoto- mien sind in unterschiedlichen Ausführungsformen beispielsweise aus der EP-A 0 374 086, der EP-A 0 570 187, der WO 88/04912 oder der WO 91/00061 bekannt geworden. Diese bekannten Säge- bzw. Schneidelehren dienen hiebei insbesondere zur Verwendung bei der Osteotomie langer Röhrenknochen, wie beispielsweise dem Femur, wobei durch entsprechende Formgebung eine Anlage, beispielsweise durch teilweises Umgreifen des Knochens, erzielt wird, worauf in weiterer Folge ein Sägeblatt einer Vorrichtung zur Osteotomie durch wenigstens einen in der Schneide- bzw. Sägelehre vorgesehenen, gerad- linigen Führungskanal geführt wird. Hiebei weist beispielsweise die Ausbildung gemäß der EP-A 0 374 086 zusätzlich eine zylindrisch gewölbte Auflageseite auf, welche auf den Femurschaft aufgelegt werden soll, um eine entsprechende Positionierung zu ermöglichen. Weiters ist beispielsweise aus der WO 88/04912 bekannt geworden, die Schneidelehre an externen Führungs- und Positioniereinrichtungen festzulegen, sodaß hieraus entsprechend große Schwierigkeiten bei einer exakten Positionierung relativ zu den zu schneidenden Knochen bzw. Knochenabschnitten resultieren. Weiters sind diese bekannten Säge- und Schneidelehren speziell auf derartig große Röhrenknochen abgestimmt, sodaß ihr Anwendungsbereich stark eingeschränkt ist und beispielsweise eine Anwendung bei einer Osteotomie kleinerer Knochen, wie beispielsweise dem ersten Mittelfußknochen, auch bei entsprechender Ver- kleinerung nicht möglich ist.
Bei der sogenannten Scarfosteotomie des ersten Metatarsale wird in diesem Mittelfußknochen entlang seiner Längser-
Streckung ein gerader Hauptschnitt durchgeführt, an welchen sich spitzwinkelig zwei weitere Schnitte anschließen, sodaß daraus eine etwa Z-förmige Schnittführung resultiert. Nach Durchführung dieser Schnitte können die Knochenteile gegen- einander verschoben werden, um eine gewünschte Korrektur der Stellung der Zehe und/oder Rotation derselben zu erzielen. Hiebei ist wesentlich, daß wenigstens eine Ebene, welche zur Erzielung des gewünschten Korrektureffektes in einem gewissen Ausmaß frei wählbar sein soll, exakt definiert ist, um nach Durchführung der aufeinander abgestimmten, spitzwinkelig zueinander verlaufenden Schnitte eine entsprechend einfache Korrekturverschiebung zu ermöglichen. Bisher war in diesem Zusammenhang bekannt, vorerst den Längsschnitt ohne Verwendung einer Schneidelehre möglichst exakt und gerad- linig auszuführen, worauf in weiterer Folge die spitzwinkelig hiezu verlaufenden, zusätzlichen Einschnitte vorgenommen wurden und zumeist ein entsprechendes überschneiden im Bereich des Aufeinandertreffens der Schnitte notwendig war, um eine sichere Trennung der zwei Knochenteile zu bewirken. Es ist unmittelbar einsichtig, daß durch ein derartiges freihändiges Schneiden auch bei äußerster Sorgfalt eine optimale Abstimmung der Schnittlinien dahingehend, daß diese drei Schnitte eine gemeinsame, durch die Enden des Längsschnittes definierte Ebene aufweisen, welche erst in weiterer Folge ein einfaches Verschieben der einzelnen Knochenteile zueinander ermöglicht, praktisch nicht durchführbar war, sodaß nach Vornahme der Korrektur und anschließendem Verschrauben eine entsprechend große Belastung auf die nicht aufeinander abgestimmten Schnittflächen auftritt, welche nicht nur die Gefahr von nachträglichen Brüchen bzw. Absplitterungen im Bereich der Schnittflächen, sondern auch einen verzögerten Heilungsprozeß mit sich bringt.
Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, eine chirur- gische Schneidelehre der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß eine sichere Verankerung einer Schneidelehre an einem Knochen unter definierter Festlegung einer Schnittebene gelingt und daß insbesondere für die Scarf-
osteotomie des ersten Metatarsale die für eine nachfolgende Verschiebung bzw. Korrektur der relativen Stellung der Knochenteile zueinander erforderliche, exakte Festlegung und Abstimmung der spitzwinkelig zueinander verlaufenden Schnittkanten ermöglicht wird. Weiters soll mit der erfindungsgemäßen Schneidelehre die Möglichkeit geschaffen werden, im Bereich von aneinander anschließenden Schnitten auf ein Überschneiden, welches zu einer Schwächung des Knochens in dem jeweiligen Bereich führen kann, weitestgehend zu ver- ziehten, um nachfolgend den Heilungsprozeß zu begünstigen und zu beschleunigen.
Zur Lösung dieser Aufgaben ist die erfindungsgemäße chirurgische Schneidelehre im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelehre in ihren Endbereichen in Anschluß an den Führungskanal zwei weitere Führungsöffnungen zur Aufnahme von zwei im zu schneidenden Knochen zu verankernden Führungselementen, insbesondere Bohrdrähten, aufweist, wobei die Führungsöffnungen in der Ebene des Führungskanals lie- gen. Da die erfindungsgemäße Schneidelehre einen geradlinigen Führungskanal aufweist, wird sichergestellt, daß der zuerst durchzuführende Längsschnitt tatsächlich geradlinig und in einer durch den Führungskanal der Schneidelehre definierten Ebene erfolgt, wobei weiters dadurch, daß erfin- dungsgemäß die zusätzlichen Führungsöffnungen in der Ebene des Führungskanals liegen, ebenfalls sichergestellt ist, daß die im zu schneidenden Knochen zu verankernden Führungselemente sowohl vollkommen parallel zu der Ebene des Führungs- kanals der Schneidelehre liegen als auch parallel zueinander orientiert sind. Diese zusätzlichen Führungselemente, insbesondere Bohrdrähte, begrenzen darüberhinaus die Längserstreckung des durch Hindurchführen eines Sägeblattes durch den Führungskanal auszuführenden Längsschnittes, welcher im wesentlichen in Längsrichtung des zu schneidenden Knochens liegt. Nach Fertigstellung des Längsschnittes kann die Schneidelehre von den zusätzlichen, im Knochen verankerten Führungselementen abgenommen werden, worauf in weiterer Folge eine Führungsöffnung auf ein Führungselement aufgeschoben
wird und ein spitzwinkelig dazu verlaufender Schnitt beispielsweise unter einem Winkel von 30 - 40° ausgeführt wird. Da die Schneidelehre wiederum über eine ihrer Führungsöffnungen an einem im Knochen verankerten Führungselement fest- gelegt wird, wird durch ein Hindurchführen eines Sägeblattes durch den geradlinigen Führungskanal sichergestellt, daß auch der spitzwinkelig zum Haupt- bzw. Längsschnitt verlaufende Schnitt ebenfalls vollkommen geradlinig ausgeführt wird, wobei durch das im Knochen verankerte Führungselement die eine für die nachfolgende Korrektur wesentliche Ebene sowohl für den bereits durchgeführten Längsschnitt als auch den spitzwinkelig dazu verlaufenden Schnitt eindeutig definiert und festgelegt ist. In analoger Weise wird anschließend der zweite spitzwinkelig verlaufende Schnitt durch ein Ansetzen der Schneidelehre am zweiten im Knochen verankerten Führungselement durchgeführt, sodaß insgesamt die für die gewünschte Korrektur gewählte, gemeinsame Schnittebene vollkommen korrekt eingehalten werden kann und somit Belastungen im Bereich der Schnittflächen nach erfolg- ter Korrektur, beispielsweise durch Verschieben der Knochenelemente zueinander, und nachfolgendes Festlegen minimiert werden können. Durch die exakt aufeinander abgestimmten Schnittflächen werden darüberhinaus übermäßige Beanspruchungen im Bereich dieser Schnittflächen vermieden, sodaß insgesamt über größere Flächen eine Aufnahme der Belastungen erfolgen kann und derart insgesamt der Heilungsprozeß begünstigt wird. Weiters wird dadurch, daß erfindungsgemäß im Anschluß an den Führungskanal die FührungsÖffnungen für die im Knochen zu verankernden Führungselemente, insbesondere Bohrdrähte vorgesehen sind, eine Überschneidung und derart eine Schwächung des Knochens im Bereich der aufeinander treffenden Schnittflächen vermieden, da durch die im Knochen verankerten Führungselemente eine exakte Begrenzung der einzelnen Schnittlinien und auch ein vollständiges Durchtrennen des Knochens im Bereich dieser Schnittlinien über die gesamte Länge sichergestellt ist.
Für eine einfache Positionierung der gegenüber der Dicke eines Sägeblattes zumeist größere Abmessungen aufweisenden Führungselemente und für eine exakte Definierung des Führungskanals der Schneidelehre ist darüberhinaus gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Führungsöffnungen zumindest in der auf den Führungskanal normalen Richtung eine gegenüber dem Führungskanal vergrößerte Breite aufweisen. Durch die in einer normalen Richtung auf den Führungskanal vergrößerte Breite der zusätzlichen Führungsöff- nungen können diese exakt auf die Form bzw. die Abmessungen der im Knochen zu verankernden Führungselemente abgestimmt werden und es erfolgt eine exakte Festlegung der Führungselemente in den Endbereichen des unmittelbar anschließenden, geradlinigen Führungskanals der Schneidelehre.
Wie oben bereits angedeutet, ist für eine einwandfreie Schnittführung nicht nur eine für alle drei Schnittlinien gemeinsame Ebene Sorge zu tragen, sondern es muß darüberhinaus darauf geachtet werden, daß die zusätzlichen Füh- rungselemente bzw. Bohrdrähte nicht nur in einer gemeinsamen Ebene, sondern auch parallel zueinander verlaufen, um nach einem Umsetzen der Schneidelehre zur Durchführung der spitzwinkelig zum Längsschnitt verlaufenden Schnitte die gegenseitige Beziehung der Schnittlinien zueinander, welche in weiterer Folge ein ordnungsgemäßes Verschieben der Knochenteile ermöglicht, zu erhalten. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß bevorzugt vorgeschlagen, daß die Führungsöffnungen zueinander parallel ausgerichtet bzw. ausrichtbar sind.
Um nach einem Umsetzen der Schneidelehre eine exakte Festlegung der spitzwinkelig zum Längsschnitt verlaufenden Schnitte zu ermöglichen, ist besonders bevorzugt vorgesehen, daß an der Schneidelehre eine Winkelmeßeinrichtung festlegbar ist, welche zwei Aufnahmeöffnungen in einem dem Abstand der Führungsöffnungen der Schneidelehre entsprechenden Abstand aufweist und welche nach einem Umsetzen der Schneidelehre
zur Ausbildung spitzwinkeliger Schnitte an den Führungselementen anordenbar ist.
Neben der Wahl der Ebene des Hauptschnittes können ge- wünschte Korrektureffekte weiters dadurch beeinflußt werden, wie die zusätzlichen Führungselemente bzw. Bohrdrähte in der durch den Führungskanal vorgegebenen Ebene positioniert werden, da durch eine entsprechende Schrägstellung der Bohrdrähte und die nachfolgende Ausbildung der spitzwinkelig zum Längsschnitt verlaufenden Schnitte und das nachfolgende Verschieben zusätzlich entsprechende Verkürzungen und/oder Dreheffekte zur Korrektur von Fehlstellungen erzielt werden können. In diesem Zusammenhang ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Führungsöffnungen in in der Ebene des Füh- rungskanals an den beiden Enden der Schneidelehre verdrehbar gelagerten Einsätzen ausgebildet sind, wobei die Einsätze über beispielsweise stangenartige Verbindungen zu einer gemeinsamen Drehbewegung gekoppelt sind, wie dies einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidelehre entspricht. Durch die beispielsweise stangenartige Verbindung wird eine vollkommen sichere Parallelführung der Führungselemente erzielt, wobei darüberhinaus durch die Verdrehung der Einsätze an den Enden der Schneidelehre eine gewünschte Schrägstellung der Führungselemente in der Ebene des Hauptschnittes zusätzlich vorgegeben werden kann. Zur Aufrechterhaltung und Fixierung der relativen Lage der Führungselemente in der Ebene des Führungskanals wird darüberhinaus bevorzugt vorgeschlagen, daß die Einsätze in ihrer verdrehten Position verriegelbar sind. Bei Vorsehen von derartigen verdrehbar gelagerten Einsätzen können die Abmessungen der Führungsöffnungen unmittelbar an die Außenkontur der Führungselemente angepaßt werden, sodaß sich ein im wesentlichen formschlüssiger Sitz der Führungselemente in den Führungsöffnungen ergibt, da die relative Lage der Füh- rungselemente in der Ebene des Führungskanals durch Verdrehen bzw. Verschwenken der Einsätze einstellbar ist.
Für eine Anpassung an unterschiedliche Größen bzw. Abmessungen der zu behandelnden Knochen ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Abstand der Einsätze voneinander einstellbar ist.
Gemäß einer abgewandelten Ausführungsform, bei welcher die relative Lage der Führungselemente in der Ebene des Führungskanals der Schneidelehre in einem gewissen Ausmaß variiert werden kann, ist bevorzugt vorgesehen, daß die Füh- rungsoffnungen in Richtung der Ebene des Führungskanals gegenüber den Abmessungen der Führungselemente vergrößerte Abmessungen aufweisen, wobei in diesem Zusammenhang gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform vorgesehen ist, daß die Führungsöffnungen jeweils ausgehend vom mittleren Bereich mit sich in Richtung der Ebene des Führungskanals erweiternden, in der Draufsicht im wesentlichen doppelkegelförmigen Abmessungen bzw. Rändern ausgebildet sind. Durch derart vergrößerte Abmessungen der Führungsöffnungen in Richtung der Ebene des Führungskanals wird eine gewisse Ver- schwenkbarkeit der Führungselemente in der Ebene des Führungskanals ermöglicht, wobei bei Ausbildung mit im wesentlichen doppelkegelförmigen Abmessungen bzw. Rändern genau definierte Anlageflächen der Bohrdrähte für vorgegebene Schrägstellungen erzielbar sind, sodaß wiederum eine paral- lele Ausrichtung der an den Enden des Führungskanals vorgesehen Führungselemente in den FührungsÖffnungen erzielbar ist.
Für eine besonders einfache Handhabung ist darüberhinaus vorgesehen, daß die Schneidelehre an einem außenliegenden Ende mit einem Griffelement ausgebildet ist, wie diese einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entspricht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbei- spielen näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Schnittführung bei der Durchführung einer Scarfosteotomie des ersten Metatarsale unter Verwendung der erfindungsgemäßen chirurgischen Schneidelehre; Fig. 2 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäße chirurgische Schneidelehre;
Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2 auf die erfindungsgemäße chirurgische Schneidelehre, wobei Fig. 3 einen zentralen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 2 darstellt; und
Fig. 4 eine Seitenansicht auf eine weitere abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen chirurgischen Schneidelehre.
In Fig. 1 ist eine teilweise Seitenansicht des ersten Metatarsale 1 gezeigt, wobei ein sich im wesentlichen in Längsrichtung des Knochens 1 erstreckender Haupt- bzw. Längsschnitt 2 vorgesehen ist, an welchen spitzwinkelig zwei weitere Schnitte 3 und 4 anschließen, wobei der spitze Winkel beispielsweise zwischen 20 und 50° und insbesondere zwischen etwa 30 und 40° liegt. An den Enden des Hauptschnittes 2 sind im Knochen 1 Löcher 5 angedeutet, in welchen Führungs- elemente, beispielsweise Bohrdrähte verankert werden, welche in Führungsöffnungen einer in den nachfolgenden Figuren näher dargestellten chirurgischen Schneidelehre am Ende eines im wesentlichen geradlinigen Führungskanals positioniert werden.
In den Fig. 2 und 3 ist hiebei eine erste Ausführungsform einer allgemein mit 6 bezeichneten chirurgischen Schneidelehre dargestellt, wobei die Schneidelehre einen geradlinigen Führungskanal 7 aufweist, an dessen Enden in der Ebene des Führungskanals 7 liegende Führungsöffnungen 8 vorgesehen sind. Die Führungsöffnungen 8 weisen hiebei, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist, in einer Richtung normal auf die Ebene des Führungskanals 7 größere Abmessungen auf, um ein Einbringen eines Führungselementes, beispielsweise eines Bohrdrahtes, zu ermöglichen, wobei die üblichen Abmessungen
von Bohrdrähten im Bereich von etwa 1,5 mm Durchmesser liegen.
Es ist ersichtlich, daß durch die in der Ebene des Führungs- kanals 7 an den Enden desselben liegenden, zusätzlichen Führungsöffnungen 8 eine exakt parallele Positionierung der einzubringenden Bohrdrähte relativ zur Ebene des Führungs- kanals erzielbar ist, wobei die Schneidelehre 6 bei der Durchführung des Hauptschnittes 2 in Fig. 1 die strichliert mit 6' angedeutete Position einnimmt. In den Öffnungen 5 im Knochen sowie in den Führungsöffnungen 8 befindet sich hiebei ein nicht näher dargestellter. Bohrdraht, wobei nach Fertigstellung des Hauptschnittes 2 die Schneidelehre 6 bei im Knochen in den Löchern 5 verbleibenden Bohrdrähten abgezogen wird und zur Ausbildung des Schnittes 3 lediglich an einem Ende aufgesetzt wird, sodaß in der nunmehr strichpunktiert angedeuteten Lage 6" der Schneidelehre durch Einführen eines Sägeblattes in den Führungskanal 7 wiederum ein exakt geradliniger Schnitt erzielbar ist. Ebenso wird nach einem noch- maligen Umsetzen der Schneidelehre 6 der Schnitt 4 ausgeführt werden.
Durch die durch die Führungsöffnungen 8 der Schneidelehre 6 hindurchgeführten und im Knochen verbleibenden Bohrdrähte erfolgt somit nicht nur eine exakte Definierung und Aufrechterhaltung der durch den Führungskanal 7 vorgegebenen Ebene, in welcher der Längsschnitt 2 liegt, sondern es wird durch ein folgendes Verschwenken der Schneidelehre in die mit 6" angedeuteten Positionen über die Bohrdrähte die durch die Öffnungen 5 sowie die Hauptschnittlinie 2 vorgegebene Ebene aufrecht erhalten, sodaß nach vollständiger Durchtrennung des Knochens eine einfache Verschiebung entlang der aufeinander abgestimmten Schnittlinien erfolgen kann, um die gewünschten Korrektureffekte zu erzielen, während gleich- zeitig eine sich entlang der gesamten Schnittlinien 2, 3 und 4 erstreckende Auflagefläche erzielen läßt.
Für eine einfache Handhabung ist darüberhinaus bei der Ausbildung gemäß den Fig. 2 und 3 an einem Ende der Schneidelehre 6 zusätzlich ein Griffelement 9 angedeutet.
Bei der in Fig. 4 dargestellten, abgewandelten Ausführungs- for ist die Schneidelehre wiederum mit 6 bezeichnet, wobei in der dargestellten Seitenansicht ersichtlich ist, daß an den Endbereichen verdreh- bzw. verschwenkbare Einsätze 10 vorgesehen sind, welche jeweils in einer strichliert ange- deuteten Führungsöffnung 11 die Anordnung eines schematisch angedeuteten Bohrdrahtes bzw. allgemein eines Führungselementes 12 ermöglichen. Um eine vollständig parallele Ausrichtung der Führungselemente bzw. Bohrdrähte 12 sicherzustellen, sind hiebei die Einsätze 10 miteinander über stan- genartige Verbindungen 13 gekoppelt, wobei zusätzlich eine entsprechende Verriegelung der Einsätze 10 in ihrer jeweiligen Drehlage, beispielsweise durch schematisch angedeutete Rastnasen 14 oder dgl., vorgesehen sein kann. Diese Rastnasen können darüberhinaus gleichzeitig als Markierungen für die gewählte Winkellage dienen. Durch die in Richtung des nicht näher dargestellten Führungskanals mögliche Verschwen- kung der Einsätze 10 kann eine entsprechend gewünschte Schrägstellung des Führungselementes erzielt werden, welche zusätzliche Korrekturen bei Aufrechterhaltung der gegensei- tigen Lage der Schnittlinien 2, 3 und 4 und insbesondere bei exakter Festlegung in einer Ebene durch die zueinander parallel ausgerichteten Bohrdrähte 12 ermöglicht.
Während bei der Ausbildung gemäß Fig. 4 durch die schwenk- baren Einsätze 10 die Abmessungen der Führungsöffnungen 11 im Inneren der Einsätze 10 unmittelbar an die Abmessungen der Bohrdrähte 12 abgestimmt werden können und durch eine Verdrehbarkeit eine Schrägstellung der Bohrdrähte in der Ebene des Führungskanals 7 erzielbar ist, ist bei der Aus- führung gemäß den Fig. 2 und 3 vorgesehen, daß die Führungsöffnungen 8 in Richtung des Führungskanals 7 mit sich zu den Außenkanten hin erweiternden, im wesentlichen doppelkegelförmigen Rändern bzw. Außenkonturen 15 ausgebildet sind.
Diese geneigten Außenränder 15 ermöglichen ebenfalls eine Schrägstellung der bei dieser Ausführungsform nicht näher dargestellten, einzubringenden Führungselemente, wobei zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Parallelität auch in der Ebene des Führungskanals 7 eine entsprechende Anlage an den Rändern 15 vorgenommen werden kann. Darüberhinaus können für unterschiedliche Einsatzzwecke Schneidelehren mit entsprechend unterschiedlichen Öffnungswinkeln der doppelkegelförmigen Ränder 15 vorgesehen sein.
In Fig. 3 ist darüberhinaus eine an der Schneidelehre 6 festlegbare Winkelmeßeinrichtung 18 angedeutet, welche zwei Aufnahmeöffnungen 19 aufweist, in welchen die Bohrdrähte aufgenommen werden können. Mit einer schematisch angedeu- teten Skalierung 20 kann derart die Einstellung eines exaken Winkels der spitzwinkelig zum Hauptschnitt 2 verlaufenden Schnitte 3, 4 eingestellt werden.
Für eine Verstellung des gegenseitigen Abstandes der in den Führungsöffnungen aufzunehmenden Bohrdrähte 12 kann darüberhinaus bei der Ausbildung gemäß Fig. 4 vorgesehen sein, daß die Einsätze 10 nicht nur im Sinne des Doppelpfeiles 16 verdrehbar sind, sondern auch im Sinne des Doppelpfeiles 17 in Richtung des geradlinigen Führungskanals 7 verstellbar ge- lagert sind, sodaß der Abstand zwischen den Führungsöffnungen 11 ebenfalls einstellbar ist.