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Die Erfindung betrifft eine Zugentlastung eines Kabels für ein elektromotorisch betriebenes, handgeführtes Arbeitsgerät, welche ein mit einer Durchgangsöffnung versehenes und mit einem Gehäuse des Arbeitsgeräts bauteileinheitlich verbundenes Tragteil für ein in eine Schlaufe gelegtes Kabel beinhaltet, wobei auf der Innenseite des Tragteils ein Haken zur Einhängung der Schlaufe des Kabels vorgesehen und dabei der eine Hakenöffnung bildende freie Schenkel dieses Hakens von der Durchgangsöffnung weggerichtet ausgestaltet ist.
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Anwendung findet die Erfindung bei Arbeitsgeräten, insbesondere Heckenscheren, Kettensägen oder Rasentrimmern, bei denen das Elektrokabel zur Erfüllung gesetzlicher Vorschriften nur eine begrenzte Länge aufweisen darf und deshalb zur Stromversorgung des Arbeitsgeräts mit einer entfernt liegenden Steckdose, über ein mit einer elektrischen Kupplung ausgestattetes Kabel (Verlängerungskabel) mit dem Gerätestecker des Kabels am Arbeitsgerät verbunden werden muss. Dabei ist es erforderlich, dass das Lösen des Gerätesteckers aus der Kupplung des Kabels durch eine Zugentlastung des Kabels der Verlängerung wirksam unterbunden wird.
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Eine derartige als Zugentlastungsschelle ausgestaltete Lösung ist aus der
DE 80 25 512 U1 bekannt. Diese wird zur knickfreien Zugentlastung des Kabels mit einer Öse an einem Geräteholm oder am Gürtel des Benutzers befestigt.
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Nachteilig wirkt sich bei dieser Lösung aus, dass die Zugentlastungsschelle mit ihrer Öse nur labil am Arbeitsgerät befestigt werden kann, und außerdem die Gefahr besteht, dass sich die Schlaufe des lediglich vom Haken des Tragteils geklemmten Kabels von diesem löst, so dass eine wirksame Zugentlastung zwischen Gerätestecker und Kupplung des Verlängerungskabels nicht mehr gewährleistbar ist. Außerdem bereitet die wirksame Befestigung von Kabeln unterschiedlicher Durchmesser erhebliche Schwierigkeiten, da Kabel kleinerer Durchmesser nur ungenügend bzw. Kabel mit größeren Durchmessern nicht an der Zugentlastungsschelle fixierbar sind, weil der Abstand des Hakens zur Grundplatte unveränderlich ausgestaltet ist.
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Weiterhin ist eine gattungsgemäße Zugentlastung in der
DE 203 16 737 U1 offenbart. Auch bei dieser am Gehäuse des Arbeitsgeräts integrierten Kabelzugentlastung besteht die Gefahr, dass sich das Kabel vom Haken löst, wodurch die Zugentlastung nicht mehr abgesichert ist.
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Letztlich geht eine weitere Zugentlastung aus der der
DE 41 21 423 C2 hervor. Dabei wird die Schlaufe des Kabels in einen Hohlraum im Gehäuse des Arbeitsgeräts eingeführt, indem diese gegen eine Stirnwand eines somit verschwenkenden Verschlussteils gedrückt wird. Die anschließende Rückstellung des Verschlussteils in dessen Ausgangslage versperrt den Hohlraum und sichert gleichzeitig die Kabelschlaufe gegen Herausrutschen. Bei Zugbelastung des Kabels verkeilt sich dieses zwischen der kreisbogenförmigen Klemmfläche des Verschlussteils und dem nach außen einsteigenden Teil der Hohlraumwandung. Dadurch besteht die Gefahr, dass das relativ flexible Kabel einerseits beschädigt wird und andererseits derartig am Arbeitsgerät verklemmt, dass für die beabsichtigte Entfernung der Kabelschlaufe vom Arbeitsgerät erforderliche Betätigung des Verschlussteils nicht oder nur unter großer Kraftanstrengung und damit verbundener Verletzungsgefahr ermöglicht wird. Nachteilig wirkt sich dabei insbesondere aus, dass das die Lage der Kabelschlaufe am Arbeitsgerät sichernde Verschlussteil bei der Zugbelastung des Kabels selbst ebenfalls entsprechend auf Zug beansprucht wird. Zur Aufnahme dieser Kräfte ist somit dessen dementsprechende Dimensionierung erforderlich, was sich in einer erheblichen Baugröße widerspiegelt, wodurch diese Lösung für beschränkte Platzverhältnisse nicht einsetzbar ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Zugentlastung vorzuschlagen, die ein selbsttätiges Lösen des Kabels sicher ausschließen kann, deren Verschlussteil bei der Zugbelastung des Kabels selbst keiner Zugbeanspruchung unterliegt und eine geringe Baugröße aufweist. Dabei soll außerdem die Möglichkeit eröffnet werden, Kabel unterschiedlicher Durchmesser problemlos zu fixieren.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Zugentlastung mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass eine Zugbeanspruchung des Verschlussteiles ausgeschlossen, dessen Baugröße verringert und dabei dennoch ein selbsttätiges Lösen des Kabels sicher verhindert werden kann. Außerdem kann durch das schwenkbare Verschlussteil eine einfache Freigabe und Sperrung der Hakenöffnung erfolgen und damit die Schlaufe des Kabels unkompliziert in die Hakenöffnung eingeführt, gesichert und wieder aus dieser entnommen werden. Dabei wird es ermöglicht, dass auch Kabel unterschiedlicher Durchmesser problemlos fixierbar sind.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Patentansprüchen 2 bis 7 hervor.
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Durch das Merkmal des Patentanspruchs 2 wird eine sichere Lagerung des Verschlussteils erreicht.
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Durch die Merkmale der Patentansprüche 3 bis 6 ist allein durch Schwenken des Verschlussteils sowohl eine selbsttätige Fixierung der Verschlussteils bei gesperrter Hakenöffnung als auch eine einfache Freigabe der Hakenöffnung möglich.
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Die Ausgestaltung nach Patentanspruch 7 bewirkt, dass das Gehäuse des Arbeitsgeräts vom Betätigungselement des Verschlussteils nicht überragt wird, womit nach erfolgter Sperrung der Hakenöffnung ein unbeabsichtigtes Beaufschlagung des Betätigungselements und damit eine Überführung des Verschlussteils in die Freigabestellung ausgeschlossen werden kann.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht des griffseitigen Teils eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts
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2 eine Darstellung der Zugentlastung mit abgenommener (linker) Gehäusehalbschale 3'' des griffseitigen Teils eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts, wobei die Hakenöffnung vom Verschlussteil zur Einführung der Schlaufe des Kabels freigegeben ist
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3 eine Darstellung der Zugentlastung mit abgenommener (linker) Gehäusehalbschale 3'' des griffseitigen Teils eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts, wobei die Hakenöffnung vom Verschlussteil freigegeben und die Schlaufe des Kabels an den Haken angelegt ist
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4 eine Darstellung der Zugentlastung mit abgenommener (linker) Gehäusehalbschale 3'' des griffseitigen Teils eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts, wobei die Hakenöffnung vom Verschlussteil in einer gesperrten Zwischenstellung (Eingriff der Rastnase des Verschlussteils in die Rastvertiefung am Haken) dargestellt ist
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5 eine Darstellung der Zugentlastung mit abgenommener (linker) Gehäusehalbschale 3'' des griffseitigen Teils eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts, wobei die Hakenöffnung vom Verschlussteil in einer gesperrten Endstellung (zusätzliche Verklemmung der Rastkerbe des Verschlussteils mit der Rastkante am Gehäusedurchbruch) dargestellt ist (= Doppelsperrung)
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6 eine perspektivische Ansicht des Verschlussteils
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7 eine Seitenansicht des Verschlussteils
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In der 1 ist der griffseitige Teil 1 eines elektromotorisch betriebenen, handgeführten Arbeitsgeräts 2, beispielsweise einer Heckenschere, dargestellt. Dessen Gehäuse 3 besteht aus zwei miteinander verbunden Halbschalen 3', 3''. Dabei ist ein Tragteil 4 in das Gehäuse 3 integriert und damit bauteileinheitlich mit dem Gehäuse 3 des Arbeitsgeräts 2 ausgestaltet, wobei dieses eine Durchgangsöffnung 5 für ein in eine Schlaufe 6 gelegtes Kabel 7 beinhaltet. Auf der Innenseite 8 des Tragteils 4/griffseitigen Teils 1 des Gehäuses 3 ist ein Haken 9 zur Einhängung der Schlaufe 6 des Verlängerungskabels 7 vorgesehen und dabei der eine Hakenöffnung 10 bildende freie Schenkel 11 dieses Hakens 9 von der Durchgangsöffnung 5 weggerichtet ausgestaltet (2 bis 5). Außerdem weist das Gehäuse 3 ein mit einem Betätigungselement 12 ausgestattetes, einen Gehäusedurchbruch 13 durchgreifendes Verschlussteil 14 zur Sperrung oder Freigabe der Hakenöffnung 10 auf, wobei dieses Verschlussteil 14 auf der dem Haken 9 und der Hakenöffnung 10 zugewandten Seite der Durchgangsöffnung 5 des Tragteiles 4 des Gehäuses 3 vorgesehen ist. Außerdem ist das Verschlussteil 14 auf einem im Gehäuse 3 gelagerten Achsbolzen 15 angeordnet. Dazu beinhaltet das Verschlussteil 14 ein sich einseitig verengendes Langloch 16 (6 und 7). Außerdem ist das Verschlussteil 14 hakenseitig mit einer Rastnase 17 ausgestattet, welche mit einer Rastvertiefung 18 am Haken 9 in Eingriff bringbar ausgestaltet ist. Zusätzlich ist das Verschlussteil 14 auf seiner dem Haken 9 zugewandten Seite mit beidseitig abstehenden Anschlagstegen 19 ausgeführt, welche bei Freigabe der Hakenöffnung 10 als Anschläge für das Verschlussteil 14 wirksam werden. Weiterhin beinhaltet das Verschlussteil 14 gehäuseseitig eine Rastkerbe 20, die mit einer Rastkante 21 am Gehäusedurchbruch 13 in Kontakt gebracht werden kann. Zur Vermeidung einer bei Sperrung der Hakenöffnung 10 unbeabsichtigten Beaufschlagung des Betätigungselements 12 des Verschlussteils 14 ist dieses – wenigsten in der Sperrstellung – innerhalb einer Vertiefung 22 des Gehäuses 3 angeordnet ist, so dass das Gehäuse 3 des Arbeitsgeräts 1 vom Betätigungselement 12 nicht überragt wird. Dadurch kann eine ungewollte Überführung des Verschlussteils in die Freigabestellung wirksam unterbunden werden.
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Die Funktionsweise der Zugentlastung soll nachfolgend beschrieben werden:
Soll das Kabel 7 mit seiner Schlaufe 6 in der in der 1 gezeigten Lage in der Zugentlastungsvorrichtung fixiert werden, in welcher die Hakenöffnung 10 vom Verschlussteil 14 blockiert worden ist, so wird das in eine Schlaufe 6 gelegte Verlängerungskabel 7 von unten durch die Durchgangsöffnung 5 geführt und über die vom Verschlussteil 14 freigegebene Hakenöffnung 10 am Haken 9 angehängt (2 und 3). Dies wird dadurch ermöglicht, dass das Verschlussteil 14 durch Drücken dessen Betätigungselements 12 in Richtung des Pfeils A aus der in der 1 gezeigten Stellung in die Freigabestellung gemäß 2 und 3 überführt worden ist. Dabei wird das Verschlussteil 14 auf dem Achsbolzen 15 vom rechten Teil seines sich mittig verengten Langlochs 16 in dessen linken Teil verschoben (siehe auch 6 und 7). Anschließend erfolgt die Beaufschlagung des Betätigungselements 12 des Verschlussteils 14 in Richtung des Pfeils B (4), wodurch zunächst die Rastnase 17 Verschlussteil 14 in die Rastvertiefung 18 am Haken 9 einschnappt. Ein weitergehendes Drücken des Betätigungselements 12 bewirkt, dass sich das bei der bisherigen Betätigung im linken Teil (5) seines sich verengenden Langlochs 16 auf dem Achsbolzen 15 geführte Verschlussteil 14 mit seiner Engstelle über den Achsbolzen 15 hinwegschnappend in den gemäß 5 bis 7 in den rechten Teil des Langlochs 16 verlagert. Dadurch erfolgt gleichzeitig die Verklemmung der Rastkerbe 20 des Verschlussteils 14 mit der Rastkante 21 am Gehäusedurchbruch 13, so dass eine sichere, doppelte Fixierung des Verschlussteils 14 bei der Sperrung der Hakenöffnung 10 erzielt (siehe auch 1) und ein Lösen der Schlaufe 6 aus dem Haken 9 ausgeschlossen werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- griffseitiger Teil von 3
- 2
- Arbeitsgerät
- 3
- Gehäuse
- 3'
- (rechte) Halbschale von 3
- 3''
- (linke) Halbschale von 3
- 4
- Tragteil von 3
- 5
- Durchgangsöffnung
- 6
- Schlaufe von 7
- 7
- Kabel
- 8
- Innenseite von 4 und 1
- 9
- Haken
- 10
- Hakenöffnung
- 11
- freier Schenkel an 9
- 12
- Betätigungselement von 14
- 13
- Gehäusedurchbruch
- 14
- Verschlussteil
- 15
- Achsbolzen
- 16
- Langloch in 14
- 17
- Rastnase an 14
- 18
- Rastvertiefung in 9, 11
- 19
- Anschlagstege an 14
- 20
- Rastkerbe an 14
- 21
- Rastkante an 3
- 22
- Vertiefung in 3