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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Umschlaggerät mit einem
Umschlagausleger und einem Kabinenausleger, wobei der Kabinenausleger
einen ersten und einen zweiten Arm, welche über ein Verbindungselement
gelenkig miteinander verbunden sind, sowie ein erstes Stellglied
zum Bewegen des ersten Armes umfasst.
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Unter
Umschlaggeräten sind in diesem Zusammenhang Umschlaggeräte
beispielsweise für Holz, Schrott oder beliebige andere
Güter, aber auch Bagger und Kräne zu verstehen.
Mit dem Umschlagausleger können dabei die entsprechenden
Güter umgeschlagen werden, während der Kabinenausleger
dazu dient, die Position der Fahrerkabine zu verstellen. Hierdurch
erhält der Fahrer eine verbesserte Sicht über
den Arbeitsbereich, beispielsweise Ladeluken, Eisenbahnwagons oder ähnliches.
Der Kabinenausleger weist hierzu die gelenkig miteinander verbundenen
Arme auf, über welche die Position der Kabine gegenüber
dem Umschlaggerät verstellbar ist. Durch die verbesserte
Sicht sind präzisere und schnellere Arbeitsspiele durchführbar.
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Das
Umschlaggerät weist üblicherweise einen Umschlagausleger
und einen separaten Kabinenausleger auf, welche unabhängig
voneinander bewegt werden können. Der Umschlagausleger
ist dabei üblicherweise am Oberwagen angeordnet, welcher
gegenüber dem Unterwagen drehbar ist. Der Kabinenausleger
ist üblicherweise ebenfalls am Oberwagen des Umschlaggeräts
angelenkt und seitlich gegenüber dem Umschlagausleger versetzt.
An seinem freien Ende trägt der Kabinenausleger die Fahrerkabine,
welche so gegenüber dem Oberwagen beweglich ist.
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Gattungsgemäße
Umschlaggeräte sind dabei aus
DE 44 43 170 03 ,
EP 960 982 B1 und
DE 20 2004 019 708 bekannt,
bei welchen beide Arme aus Parallellenkergetrieben bestehen. Die
unteren Parallellenkerelemente beider Arme weisen jedoch eine gemeinsame
Anlenkachse am Verbindungselement auf, was eine ungünstige
Kräfteverteilung und einen stark eingeschränkten
Bewegungsablauf bedingt. Zudem sind die Stellglieder zur Bewegung
der Parallellenker entweder innerhalb des Parallelogramms angeordnet,
so dass sie auf Zug belastet sind, oder aber das Stellglied zum
Bewegen des ersten Armes ist zwischen dem ersten und dem zweiten
Arm angeordnet, was wiederum eine eingeschränkte Verstellgeometrie
bedeutet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Umschlaggerät
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zur Verfügung
zu stellen, welches eine verbesserte Kräfteverteilung und
Verstellgeometrie aufweist.
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Diese
Aufgabe wird von einem Umschlaggerät gemäß den
Ansprüchen 1 oder 2 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
hierzu das Stellglied zum Bewegen des ersten Armes über
einen Anlenkpunkt am Verbindungselement angelenkt, welcher unterhalb
des oder der Anlenkpunkte des ersten Arms angeordnet ist. So ergibt
sich eine erheblich verbesserte Kräfteverteilung, bei welcher
das Stellglied zudem durch das Gewicht der Kabine lediglich auf
Druck belastet wird. Die wirksame Fläche ergibt sich dabei aus
der Bodenseite des Hydraulikzylinders und ist daher größer
als im Stand der Technik. Zudem ergibt sich eine verbesserte Verstellgeometrie,
bei welcher die Verstellwege von erstem und zweitem Arm unabhängig
voneinander beliebig ausgelegt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Umschlaggerät,
bei welchem erfindungsgemäß der erste und der
zweite Arm jeweils über getrennte Anlenkachsen am Verbindungselement
angelenkt sind. Durch den Verzicht auf eine gemeinsame Anlenkachse
des ersten und des zweiten Arms am Verbindungselement wird ebenfalls
die Verstellgeometrie erheblich verbessert und eine flexiblere Auslegung
des Bewegungswegs des Kabinenauslegers möglich.
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Für
den Fachmann ist es dabei offensichtlich, dass die in Anspruch 1
und 2 genannten Aspekte unabhängig voneinander von großem
Vorteil sind. Eine besonders vorteilhafte Kraftverteilung und Verstellgeometrie
ergibt sich aber insbesondere durch eine Kombination beider Merkmale,
bei welcher das Stellglied zum Bewegen des ersten Armes an einem Anlenkpunkt
unterhalb der Anlenkpunkte des ersten Armes am Verbindungsglied
angelenkt ist und der zweite Arm über separate Anlenkachsen
am Verbindungselement angelenkt ist. Hierdurch ergibt sich eine
maximale Flexibilität bei der Auslegung der Verstell- und
Bewegungsgeometrie des Kabinenauslegers sowie eine optimale Kraftableitung.
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Zudem
müssen bei den erfindungsgemäßen Umschlaggeräten,
um unterschiedliche Reichhöhen bzw. Reichweiten zu erreichen,
lediglich die Arme verlängert oder verkürzt werden,
während die Kinematik mit den Stellgliedern grundsätzlich
gleich bleiben kann. Hier muss höchstens der Kolbendurchmesser
der als Stellglieder verwendeten Hydraulikzylinder angepaßt
werden. So kann das erfindungsgemäße Umschlaggerät
mit minimalem konstruktivem Aufwand für unterschiedliche
Einsatzbedingungen bezüglich der Reichweite bzw. Reichhöhe
angepaßt werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteilhafterweise
ist dabei das Stellglied des zweiten Arms an der Unterseite des
zweiten Arms angeordnet. So wird auch dieses Stellglied durch das
Gewicht der Kabine lediglich auf Druck belastet, so dass sich auch
hier eine größere wirksame Fläche ergibt.
Auch werden so die beengten Platzverhältnisse innerhalb
der Parallellenker vermieden.
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Weiterhin
vorteilhafterweise sind erfindungsgemäß die Stellglieder
des ersten und/oder des zweiten Arms durch das Gewicht der Kabine
auf Druck belastet. Die hat die bereits oben genannten Vorteile bezüglich
der Kraftableitung und Verstellgeometrie.
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Weiterhin
vorteilhafterweise wird die Fahrerkabine bei dem erfindungsgemäßen
Umschlaggerät mittels Formschluß zwangsweise parallel
oder unter einem bestimmten Winkel zum Untergrund geführt. Hierdurch
muss die Ausrichtung der Kabine bei Bewegung des Kabinenauslegers
nicht nachgestellt werden, sondern erfolgt automatisch durch Formschluß.
Der Fahrer kann so die Kabine in die gewünschte Position
bringen, ohne dass sich der Winkel der Kabine zum Untergrund ändert.
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Vorteilhafterweise
sind hierzu der erste und/oder der zweite Arm als Parallellenker
ausgeführt. Dies ermöglicht auf relativ einfache
Art und Weise eine zwangsweise Parallelführung der Fahrerkabine.
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Vorteilhafterweise
umfasst der erste und/oder der zweite Arm des erfindungsgemäßen Kabinenauslegers
zumindest ein Tragelement, welches ein geschlossenes Kastenprofil
aufweist. Dies ergibt eine stabile Konstruktion, welche zugleich leicht
ist und dennoch steif auf Biegung und Torsionsbelastung reagiert.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist dabei der erste und/oder der zweite Arm als
Parallellenker ausgeführt und umfasst ein unten angeordnetes
Haupttragelement, welches ein geschlossenes Kastenprofil aufweist.
So übernimmt dieses Haupttragele ment die Hauptlast, und
die Koppelstangen und das Verbindungselement können einfacher
und gewichtsoptimiert ausgeführt werden.
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Weiterhin
vorteilhafterweise sind bei dem erfindungsgemäßen
Umschlaggerät der erste und/oder der zweite Arm des Kabinenauslegers
als Parallellenker ausgeführt, wobei das diesem Arm zugeordnete
Stellglied von außerhalb des Parallelogramms an den unteren
Arm angreift. So ergibt sich die bereits beschriebene optimale Kraftableitung
sowie Verstellgeometrie.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der erste und/oder der zweite Arm in seinem
Inneren mindestens ein Hohlprofil zur Aufnahme der zur Fahrerkabine
laufenden Kabel oder Schläuche auf. Insbesondere können
diese vorteilhafterweise innerhalb des geschlossenen Kastenprofils
verlaufen.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist das erfindungsgemäße
Verbindungselement ein Gelenk auf, dessen Schwenkachse senkrecht
auf den Anlenkachsen des ersten und/oder des zweiten Armes steht. Über
dieses Gelenk kann so die Kabine nicht nur bezüglich der
Höhe und der Auslegerweite verstellt werden, sondern auch
seitlich verschwenkt werden. Hierdurch kann z. B. der seitliche
Abstand zwischen dem Kabinenausleger und dem Umschlagausleger erhöht
werden, was gerade bei sperrigem Umschlaggut nötig werden
kann, um dennoch eine optimale Sicht auf die Ladestelle zu erhalten.
Vorteilhafterweise verläuft die Schwenkachse des Gelenks
dabei in vertikaler Richtung.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist dem Gelenk des Verbindungselements ein Stellglied
zugeordnet. Über dieses Stellglied kann die Kabine dann
entsprechend verschwenkt werden.
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Weiterhin
vorteilhafterweise verbindet das Gelenk des Verbindungselements
einen ersten und einen zweiten Teil des Verbindungselements gelenkig
miteinander, wobei der erste und der zweite Arm jeweils am ersten
bzw. am zweiten Teil des Verbindungselements angelenkt sind. Hierbei
ist es von besonderem Vorteil, dass er findungsgemäß der
erste und der zweite Arm jeweils über getrennte Anlenkachsen
am Verbindungselement angesenkt sind und auch das Stellglied nicht
zwischen den beiden Armen angeordnet ist.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist das Verbindungselement mindestens fünf
getrennte Anlenkachsen auf, und zwar jeweils zwei für die
als Parallellenker ausgeführten Arme des Kabinenauslegers
sowie eine für das Stellglied des ersten Armes. Hierdurch
können die drei Lagerstellen zur Lagerung und Verstellung
des ersten Armes beliebig zu den zwei Lagerstellen des zweiten Armes
angeordnet werden, so dass sich die Bewegungs- und Verstellgeometrie des
Auslegers beliebig an den Anwendungsfall anpassen lässt.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist der Kabinenausleger eine Andockposition
am Umschlaggerät, insbesondere am Oberwagen des Umschlaggeräts,
auf. So kann der Fahrer z. B. für Wartungsarbeiten auf
das Umschlaggerät bzw. den Oberwagen steigen, indem er
die Kabine in die Andockposition fährt.
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Weiterhin
vorteilhafterweise kann die Kabine durch den Kabinenausleger bis
zum Grundniveau abgesenkt werden. So kann der Fahrer entweder bereits
vom Boden aus zusteigen, oder er kann den Kabinenausleger dazu verwenden,
Ersatzteile auf das Umschlaggerät bzw. auf den Oberwagen
zu transportieren.
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Hierzu
weist das Umschlaggerät vorteilhafterweise eine Plattform
zum Transport von Material auf, welche an der Kabine angeordnet
ist. Durch diese Plattform können so auch größere
Elemente mit dem Kabinenausleger auf das Umschlaggerät
transportiert werden.
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Der
Zugang zur Fahrerkabine erfolgt dabei entweder vom Boden aus, wenn
die Kabine auf Grundniveau abgesenkt ist oder aber in der Andockposition
am Oberwagen. Ebenso ist es denkbar, dass der Kabinenausleger noch
eine weitere Zugangsposition aufweist, welche einen einfachen Zustieg
zur Fahrerkabine ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
und Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1:
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Umschlaggeräts,
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2:
eine weitere Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Umschlaggeräts,
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3:
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Umschlaggeräts mit abgesenkter Kabine,
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4:
eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Umschlaggeräts mit der Kabine in Andockposition am Oberwagen
und
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5:
eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Umschlaggeräts mit
drei Detailansichten.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Umschlaggeräts mit einem Umschlagausleger 1 sowie
einem Kabinenauslegers 2, welche am Oberwagen 5 des
erfindungsgemäßen Umschlaggeräts angeordnet
sind. Das Umschlaggerät ist dabei ein Mobilbagger, welcher über
den Unterwagen 6 verfahrbar ist. Ebenso gut kann die vorliegende
Erfindung aber auch für Raupenbagger sowie andere Umschlagbagger
eingesetzt werden. Der Umschlagausleger 1 weist in diesem
Fall zwei gelenkig miteinander verbundene Arme auf, welche über entsprechende
Stellglieder bewegt werden können. An der Spitze des Umschlagauslegers
wird dann je nach Einsatz ein entsprechender Greifer angebracht, mit
welchem das umzuschlagende Material gegriffen werden kann.
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Umschlagausleger 1 und
Kabinenausleger 2 sind dabei nebeneinander so am Oberwagen 5 angeordnet,
dass die Bewegungsebenen der beiden Ausleger im we sentlichen parallel
zueinander angeordnet sind. Ebenso ist es aber denkbar, die Bewegungsebene
des Kabinenauslegers leicht schräg gegen die Bewegungsebene
des Umschlagauslegers zu stellen, so dass mit erhöhter
Auslegerweite des Kabinenauslegers auch der Abstand zum Umschlagausleger
steigt.
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Der
Oberwagen 5 ist bei dem gezeigten Umschlaggerät
drehbar am Unterwagen 6 angeordnet, so dass sowohl der
Umschlagauslegers als auch der Kabinenausleger, welche beide am
Oberwagen 5 angelenkt sind, durch Drehung des Oberwagens 5 in gleicher
Weise gedreht werden.
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Um
dem Fahrer des Umschlaggeräts eine optimale Sicht auf die
Umschlagstelle zu gewährleisten, umfasst der erfindungsgemäße
Kabinenausleger 2 einen ersten Arm 10 und einen
zweiten Arm 20, welche über ein Verbindungselement 30 gelenkig miteinander
verbunden sind. Der erste Arm 10 trägt dabei die
Fahrerkabine 3 des Umschlaggeräts. Hierfür
ist an dem ersten Arm 10 ein Tragwinkel 4 angeordnet,
welcher L-förmig ausgeführt ist und an dem die
Fahrerkabine 3 montiert ist. Der zweite Arm 20 ist dagegen
am Umschlaggerät, hier am Oberwagen 5, angelenkt.
Der erste Arm 10 wird dabei über ein Stellglied 15 bewegt,
der zweite Arm 20 über ein Stellglied 25.
Beide Stellglieder sind dabei als Hydrozylinder ausgeführt.
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Erfindungsgemäß ist
dabei das erste Stellglied 15 zur Bewegung des ersten Armes 10 über
einen Anlenkpunkt 33 am Verbindungselement 30 angelenkt,
welcher unterhalb der Anlenkpunkte 31 des ersten Arms 10 angeordnet
ist. Hierdurch wird das erste Stellglied 15 lediglich auf
Druck belastet. Außerdem ergibt sich eine verbesserte Verstellgeometrie,
bei welcher der erste und der zweite Arm unabhängig voneinander
bewegt werden können.
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Weiterhin
sind bei dem erfindungsgemäßen Umschlaggerät
der erste Arm und der zweite Arm 20 über jeweils
getrennte Anlenkachsen 31 und 32 am Verbindungselement
angelenkt. Dadurch, dass der erste Arm 10 und der zweite
Arm 20 keine gemeinsamen Anlenkachsen aufweisen, lässt
sich wiederum die Verstell- und Bewegungsgeometrie des Kabinenauslegers 2 optimal
einstellen.
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Auch
das Stellglied 25 des zweiten Arms 20 ist unterhalb
des zweiten Arms 20 angeordnet, so dass dieses ebenfalls
nur über Druck belastet wird.
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Der
erste und der zweite Arm des Kabinenauslegers 2 sind beide
als Parallellenker ausgeführt, so dass die Fahrerkabine
mittels Formschluß zwangsweise parallel zum Untergrund
geführt wird. Durch diese Parallellenkerausführung
wird durch ein Verstellen des Kabinenauslegers 2 also nur
die Position der Fahrerkabine 3, nicht aber deren Neigung verändert.
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Wie
sich auch aus 2, bei welcher der besseren Übersicht
halber der Umschlagausleger 1 nicht dargestellt ist, ergibt,
besteht der erste Arm 10 dabei aus einem Haupttragelement 12 und
einer Koppelstange 10, welche jeweils über Anlenkpunkte 11 am
Tragwinkel 4 und über Anlenkpunkte 31 am Verbindungselement 30 angelenkt
sind. Ebenso besteht der zweite Arm 20 aus einem Haupttragelement 22 und
einer Koppelstange 23, welche über Anlenkpunkte 21 am
Oberwagen 5 und über Anlenkpunkte 32 am
Verbindungselement 30 angelenkt sind. Die Ausrichtung der
Anlenkpunkte 21 des zweiten Arms 20 am Oberwagen 5 zueinander
ergibt sich dabei automatisch aus der gewünschten Auslegerweite
bzw. Höhe des Kabinenauslegers. Ist insbesondere eine große
Auslegerhöhe wichtig, werden die Anlenkpunkte 21 deshalb
möglichst in horizontaler Linie angeordnet, wird dagegen
eine große Auslegerweite benötigt, werden die
Anlenkpunkte 21 stärker in einer vertikalen Linie
angeordnet. Die hier gezeigte schräge Anordnung stellt
daher einen Kompromiss aus Auslegerhöhe und Auslegerweite
dar. Im übrigen lässt sich der Bewegungsradius
des erfindungsgemäßen Auslegers auch über
die Ausrichtung der Anlenkpunkte 31 des ersten Arms 10 am
Verbindungselement entsprechend einstellen. Bei der vorliegenden
Erfindung ergibt sich hier durch die Verwendung von getrennten Anlenkachsen 31 und 32 der
ersten und zweiten Arm am Verbindungselement 30 eine erhöhte
Flexibilität, mit welcher die gewünschten Bewegungsradien
leicht erreicht werden können.
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Die
Haupttragelemente 12 und 22 sind dabei erfindungsgemäß als
geschlossene Kastenprofile ausgeführt, was ihnen bei leichter
Bauweise eine erhöhte Stabilität verleiht. Ebenso
können Kabel und Schläuche zur Fahrerkabine durch
die Hohlprofile in den Haupttragelementen 12 und 22 geführt
werden.
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Wie
bereits beschrieben, ist das dem ersten Arm 10 zugeordnete
erste Stellglied 15 über einen Anlenkpunkt 33 am
Verbindungselement 30 angelenkt, welcher sich unterhalb
der Anlenkpunkte 31 von Haupttragelement 12 und
Kopplungsstange 13 befindet. Hierdurch ist das erste Stellglied 15 unterhalb
des ersten Arms 10 angeordnet und nur auf Druck belastet.
Das erste Stellglied 15 ist hierfür weiterhin über
einen Anlenkpunkt 14 am ersten Arm 10, und zwar
am unten angeordneten Haupttragelement 12 des Parallellenkers
angelenkt. Das dem zweiten Arm 20 zugeordnete zweite Stellglied 25 ist über
einen Anlenkpunkt 24 am Haupttragelement 22 des ebenfalls
als Parallellenker ausgeführten zweiten Arms 20 angelenkt,
sowie über einen weiteren Anlenkpunkt am Oberwagen des
Umschlaggeräts 5. Die Stellglieder sind so, anders
als im Stand der Technik, nicht innerhalb der Parallellenker angeordnet,
sondern greifen von außerhalb an eines der beiden Parallellenkerelemente,
hier an das unten angeordnete Haupttragelement an. Hierdurch ergeben sich
die bereits oben beschriebenen Vorteile bei der Kraftableitung und
der Verstellgeometrie.
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In 3 wurde
die Kabine 3 durch den Kabinenausleger bis zum Grundniveau
abgesenkt und befindet sich auf einer Höhe mit dem Unterwagen 6. Hierdurch
kann entweder der Fahrer zusteigen oder aber Material auf die Plattform 7,
welche neben der Kabine 3 angeordnet ist, aufgeladen werden.
Die Plattform 7 ist dabei ebenfalls am Tragwinkel 4,
welcher mit dem ersten Arm 10 des Kabinenauslegers verbunden
ist, angeordnet. Die Plattform 7 verfügt dabei über
ein Geländer 9 mit einer über eine Kette abschließbaren
Zutrittsöffnung. Die Kabine 3 mit der Plattform 7 ist
links noch mal in Frontalansicht gezeigt.
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Bei
dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Stellglieder 15 und 25 des ersten und zweiten
Armes 10 und 20 des Kabinenauslegers in der gezeigten Position
im Bereich ihrer minimalen Länge. Ebenso wäre
es aber durch eine andere Ausgestaltung der Stellglieder, der Arme
oder der Anlenkstellen möglich, den Kabinenausleger auch
unter das Grundniveau absenkbar auszugestalten, so dass er z. B.
unterhalb einer Kaimauer positioniert werden kann. Der Kabinenausleger
kann hier je nach Anwendungsfall entsprechend ausgelegt werden,
wobei eine erhöhte reichweite insbesondere durch eine einfache
Verlängerung der Arme 10 und 20 möglich
ist, ohne dass die Verstellgeometrie der Stellglieder 15 und 25 verändert
werden müsste..
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4 zeigt
den Kabinenausleger nun in seiner Andockposition am Umschlaggerät,
bei welchem die Plattform 7 an einer am Oberwagen 5 angeordneten
Plattform 8 andockt. Hierdurch ist es einerseits möglich,
von der Fahrerkabine direkt zum Oberwagen z. B. zu Wartungsarbeiten
zu gelangen. Ebenso ist es möglich, Material auf den Oberwagen 5 zu transportieren
und so den Kabinenausleger als Materiallift einzusetzen. Die Plattform 8 am
Oberwagen 5 weist ebenfalls ein Geländer 40 auf
und ist auch vom Unterwagen 6 aus über eine Leiter 41 zu
erreichen.
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5 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Umschlaggeräts, welches sich vom ersten Ausführungsbeispiel
lediglich in der Ausführung des Verbindungselements 30 unterscheidet.
Das Verbindungselement 30, welches rechts nochmals vergrößert
in Einzelansichten zu sehen ist, weist dabei ein Gelenk 34 auf,
dessen Schwenkachse senkrecht auf den Anlenkachsen 31 und 32 des ersten
und zweiten Armes steht. Über dieses Gelenk 34,
dessen Schwenkachse 34 vertikal angeordnet ist, lässt
sich der erste Arm 10 des Kabinenauslegers und damit auch
die Fahrerkabine selbst seitlich gegen den zweiten Arm 20 verschwenken,
so dass sich die Kabine von dem in 5 nicht
gezeigten Umschlagausleger, welcher im Bild hinter dem Kabinenausleger
angeordnet wäre, wegschwenken lässt. Hierzu weist
das Verbindungselement ein Stellglied 35 auf, über
welches sich das Gelenk 34 bewegen lässt.
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Das
Verbindungselement 30 weist dabei einen ersten Teil 38 und
einen zweiten Teil 39 auf, welche über das Gelenk 34 schwenkbar
miteinander verbunden sind.
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Am
ersten Teil 38 befinden sich die Anlenkpunkte 31 des
ersten Arms 10 sowie der Anlenkpunkt 33 des ersten
Stellgliedes 15. Am zweiten Teil 39 befinden sich
die Anlenkpunkte 32 des zweiten Arms 20. Das Stellglied 35 des
Gelenks 34 ist über Anlenkpunkte mit dem ersten
Teil 38 und dem zweiten Teil 39 des Verbindungselements 30 schwenkbar
verbunden und kann so die Schwenkstellung einstellen.
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Durch
das Gelenk 34 am Verbindungselement 30 ergibt
sich also die Möglichkeit, neben der Einstellung der Auslenkhöhe
und -weite auch noch die seitliche Position der Fahrerkabine zu
verändern, so dass eine beinahe beliebige dreidimensionale
Positionierung der Fahrerkabine möglich wird, welche eine
optimale Sicht auf die Umschlagstelle ermöglicht, ohne
dass hierdurch der Umschlagausleger in seiner Funktion beeinträchtigt
würde. Insbesondere kann so auch bei sperrigen Umschlaggütern,
bei welchen die Fahrerkabine einen gewissen Abstand vom Umschlagausleger
aufweisen muss, dennoch eine optimale Sicht gewährleistet
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 444317003 [0004]
- - EP 960982 B1 [0004]
- - DE 202004019708 [0004]