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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine
sowie eine Brennkraftmaschine mit einer Reglereinrichtung, welche derart
ausgebildet ist, dass sie das Verfahren ausführen kann.
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Bei
modernen Brennkraftmaschinen ist ein Trend hin zu einer immer höheren Drehmoment-
und Leistungsabgabe erkennbar. Eine Leistungssteigerung kann insbesondere
durch Vergrößerung des Hubraums,
meist verbunden mit einer Erhöhung
der Zylinderzahl, und/oder durch Aufladung der Brennkraftmaschine
mittels eines Abgasturboladers oder eines mechanischen Kompressors
erreicht werden. Ferner kommt die so genannte Kraftstoff-Direkteinspritzung
immer häufiger
zum Einsatz. Dabei wird der Kraftstoff unter hohem Druck unmittelbar
in den Brennraum eingespritzt. Zur Realisierung des dafür nötigen hohen
Einspritzdruckes von ca. 150 bis 200 bar (bei Ottomotoren) werden
spezielle Hochdruckpumpen eingesetzt. Zur Gewährleistung einer stabilen Verbrennung
unter Volllast sind die Anforderungen bezüglich der Förderleistung der Hochdruckpumpen
enorm. Gleichzeitig wird aufgrund des starken Wettbewerbs in der
Automobilbranche intensiv versucht, die Herstellungskosten der Brennkraftmaschinen
so gering wie möglich
zu halten.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass bei leistungsstarken Brennkraftmaschinen
mit zwei oder mehreren Zylinderbänken
jeder Zylinderbank ein unabhängig
arbeitendes Kraftstoffversorgungssystem zugeordnet ist. Dieses System
erweist sich jedoch als sehr kostspielig, da alle für die Kraftstoffversorgung
notwendigen Komponenten und Leitungen mehrfach vorgesehen sind.
Ferner ist der Platzbedarf im Motorraum sehr groß. Diese Lösung erweist sich insbesondere
im Falle eines Notbetriebs auch als relativ unflexibel, da bei Ausfall
eines der Kraftstoffversorgungssysteme eine komplette Zylinderbank
abgeschaltet oder mit niedrigem Druck betrieben werden muss.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Steuerverfahren
und eine Brennkraftmaschine bereitzustellen, durch welche eine größere Flexibilität hinsichtlich
der Kraftstoffversorgung möglich
ist und mittels denen die Herstellungskosten gesenkt werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren und die Brennkraftmaschine gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein
Steuerverfahren gemäß dem Anspruch
1 bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem
Druckspeicher, in welchem Kraftstoff unter Druck gespeichert wird,
um zumindest ein Einspritzventil mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff
zu versorgen. Die Brennkraftmaschine weist ferner zumindest zwei
Hochdruckpumpen auf, welche mit dem mindestens einen Druckspeicher
derart gekoppelt sind, dass sie diesem mindestens einen Druckspeicher
sowohl gemeinsam als auch einzeln Kraftstoff zuführen können. Gemäß dem Verfahren werden bei Erfüllung zumindest
einer Bedingung die Hochdruckpumpen in einem Sonderbetriebsmodus
betrieben, in dem nur eine der Hockdruckpumpen dem mindestens einen
Druckspeicher Kraftstoff zuführt.
Ansonsten werden die Hochdruckpumpen in einem Normalbetriebsmodus
betrieben, in dem die mindestens zwei Hochdruckpumpen dem mindestens
einen Druckspeicher gemeinsam Kraftstoff zuführen.
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Die
Brennkraftmaschine, auf welche sich das Verfahren bezieht, weist
sich durch eine kostengünstige
und zuverlässige
Lösung
für die
Kraftstoffversorgung des mindestens einen Druckspeichers aus. Dadurch,
dass die Kraftstoffzufuhr für
jeden Druckspeicher im Normalbetriebsmodus durch mindestens zwei
Hochdruckpumpen durchgeführt
wird, können auch
bei Verwendung kostengünstiger
und kompakter Einzylinderkolbenpumpen Druckpulsationen in den Druckspeichern
spürbar
reduziert und eine ausreichende Kraftstoffversorgung auch unter
Volllast sichergestellt werden. Hingegen muss bei der aus dem Stand
der Technik bekannten Lösung
zur Erreichung des gleichen Effekts pro Zylinderbank bzw. Druckspeicher
jeweils eine teuere und größer dimensionierte
Mehrzylinderkolbenpumpe vorgesehen werden.
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Da
gemäß dem Verfahren
in Abhängigkeit von
zumindest einer frei definierbaren Bedingung die Hochdruckpumpen
im Sonderbetriebsmodus oder im Normalbetriebsmodus betrieben werden
können,
ergibt sich ferner eine sehr hohe Flexibilität. Muss bei einer Brennkraftmaschine
mit mehreren Zylinderbänken
eine Zylinderbank aufgrund eines Defekts abgeschaltet werden (durch
Deaktivierung der Einspritzventile) so werden die übrigen Zylinderbänke im Normalbetriebsmodus
weiterhin durch alle Hochdruckpumpen mit Kraftstoff versorgt, sodass
die Brennkraftmaschine auch mit nur einer Zylinderbank eine höhere Leistungsabgabe
erreichen kann. Andererseits ist es beispielsweise möglich, bei
einem Defekt einer der Hochdruckpumpen, alle Zylinderbänke mit den
restlichen funktionierenden Hochdruckpumpen zu versorgen, was sich
positiv auf den Fahrkomfort auswirkt. Ferner ist es gemäß dem Verfahren
möglich,
bei einem Betrieb der Hochdruckpumpen im Sonderbetriebsmodus Einzeldiagnosen
oder Kennlinienanpassungen für
die einzelnen Hochdruckpumpen oder andere Komponenten durchzuführen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 2 ist jeder der zumindest
zwei Hochdruckpumpen jeweils ein steuerbares Ventil zugewiesen,
mittels dem die von der jeweiligen Hochdruckpumpe in den Druckspeicher
geförderte
Kraftstoffmenge einstellbar ist. Ferner ist der Brennkraftmaschine
eine Reglereinrichtung zugeordnet, welche mit den Ventilen gekoppelt
ist und den Druck im Druckspeicher unter Vorgabe von jeweils einem
Vorsteuerwert für
jedes Ventil regelt. Gemäß dem Verfahren
wird im Sonderbetriebsmodus zur Einstellung des Drucks im Druckspeicher
zunächst
ein Vorsteuerwert an das Ventil derjenigen Hochdruckpumpe, welche
den mindestens einen Druckspeicher Kraftstoff zuführt, übermittelt
und ein Korrekturwert für
dieses Ventil ermittelt, um den Druck im Druckspeicher auf einen
vorgegebenen Drucksollwert einzuregeln. Anschließend wird die Funktionsfähigkeit
der jeweiligen Hochdruckpumpe basierend auf dem ermittelten Korrekturwert
beurteilt.
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In
der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 3 wird die jeweilige
Hochdruckpumpe als defekt beurteilt, falls der zugehörige Korrekturwert
einen vorgegebenen Grenzwertwert überschreitet.
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Die
Regelung des Drucks im Druckspeicher geschieht unter Vorgabe eines
Vorsteuerwerts für
die Ventile und einer anschließenden
Regelung auf den Drucksollwert. Zur Ermittlung des Vorsteuerwerts
ist in der Reglereinrichtung eine normierte Betriebscharakteristik
der steuerbaren Ventile, beispielsweise in Form von Kennlinien,
abgespeichert. Die Vorsteuerung der Ventile und die Einstellung
des Drucks in den Druckspeichern basiert auch auf der Annahme, dass
alle Hochdruckpumpen voll funktionsfähig sind. Aufgrund eines Defekts
der Hochdruckpumpen oder der zugehörigen Ventile kann es deshalb
nach der Vorgabe des Vorsteuerwerts zu einer signifikanten Abweichung
vom Drucksollwert kommen. Der von der Reglereinrichtung daraufhin
ermittelte Korrekturwert zum Ausgleich dieser Abweichung ist daher
entsprechend groß und
stellt daher ein Maß für die Funktionsfähigkeit
der Hochdruckpumpen und der zugehörigen Ventile dar. Daher ist
eine Beurteilung der Funktionsfähigkeit
der jeweiligen Hochdruckpumpe und/oder des zugehörigen Ventils basierend auf einer
Auswertung des zugehörigen
Korrekturwerts möglich.
Die Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 2 und
3 ermöglichen
daher eine einfache und kostengünstige
Beurteilung der Funktionsfähigkeit der
einzelnen Hochdruckpumpen und der zugehörigen Ventile. Unter einem
Defekt im Sinne des Anspruchs 3 ist jegliche Abweichung des Betriebsverhaltens
der Hochdruckpumpen und/oder der zugehörigen Ventile von dem normalen
Betriebsverhalten bei voller Funktionsfähigkeit zu verstehen. Dies
kann beispielsweise durch Al terung, Abnützung oder Bruch einzelner
Bauteile bedingt sein. Jedoch ist auch der totale Ausfall der Hochdruckpumpen
und der Ventile eingeschlossen.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 4 werden in dem
Fall, dass eine der Hochdruckpumpen als defekt beurteilt wird, die
Ventile im nachfolgenden Normalbetrieb derart angesteuert, dass
die Hochdruckpumpen unterschiedliche Kraftstoffmengen in den mindestens
einen Druckspeicher fördern.
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Wird
eine der Hochdruckpumpen und/oder das zugehörige Ventil als defekt erkannt,
so werden im Normalbetrieb die Ventile derart angesteuert, dass beispielsweise
eine verminderte Förderleistung
der defekten Hochdruckpumpe durch die anderen Hochdruckpumpen kompensiert
wird. Dadurch kann der Druck im Druckspeicher auch bei einer defekten Hochdruckpumpe
auf den Drucksollwert eingestellt werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 5 werden die Ventile
derart angesteuert, dass sie sich in einem Betriebsbereich befinden, in
dem ein im Wesentlichen linearer Zusammenhang zwischen der Stellgröße für das jeweilige
Ventil und der durch das jeweilige Ventil strömenden Kraftstoffmenge gilt.
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Durch
diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass sich alle Ventile
innerhalb des linearen Betriebsbereichs befinden, was die Steuerung
erheblich vereinfacht und präzisiert.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 6 ist den zumindest zwei
Hochdruckpumpen jeweils ein steuerbares Ventil zugewiesen, mittels
dem die von der jeweiligen Hochdruckpumpe in den Druckspeicher geförderte Kraftstoffmenge
einstellbar ist. Ferner ist der Brennkraftmaschine eine Reglereinrichtung
zugeordnet, welche mit den Ventilen gekoppelt ist und den Druck
im Druckspeicher unter Vorgabe von jeweils einem Vorsteuerwert für jedes
Ventil regelt. Gemäß dem Verfahren
wird im Sonderbetriebsmodus zur Einstellung des Drucks im Druckspeicher
zunächst
ein Vorsteuerwert an das Ventil derjenigen Hochdruckpumpe, welche
den mindestens einen Druckspeicher Kraftstoff zuführt, übermittelt
und anschließend
ein Korrekturwert für
dieses Ventil ermittelt, um den Druck im Druckspeicher auf einen
vorgegebenen Drucksollwert einzuregeln. Bei der nachfolgenden Regelung
des Drucks im Druckspeicher im Normalbetriebsmodus wird die Vorsteuerung
dieses Ventils unter Berücksichtigung
dieses Korrekturwerts durchgeführt.
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Die
Regelung des Drucks im Druckspeicher geschieht unter Vorgabe eines
Vorsteuerwerts für
die Ventile und einer anschließenden
Einregelung auf den Drucksollwert. Zur Ermittlung des Vorsteuerwerts
ist in der Reglereinrichtung die normierte Betriebscharakteristik
der steuerbaren Ventile, beispielsweise in Form von Kennlinien,
abgespeichert. Aufgrund von Fertigungstoleranzen weicht die tatsächliche
Betriebscharakteristik mancher Ventile von der normierten Betriebscharakteristik
ab. In diesem Fall kann es bei der Regelung des Drucks im Druckspeicher
zu einer relativ starken Belastung des I-Anteils der Reglereinrichtung und zu
einer verzögerten Einstellung
des Drucksollwerts kommen. Die Ausgestaltung des Verfahrens nach
Anspruch 2 ermöglicht eine
individuelle Anpassung der Vorsteuerung der Ventile ab die tatsächliche
Betriebscharakteristik eines jeden einzelnen Ventils. Dazu wird
für jedes
Ventil im Sonderbetriebsmodus ein Korrekturwert ermittelt. Die einzelnen
Korrekturwerte werden den Ventilen zugeordnet und abgespeichert.
Da die Vorsteuerung der Ventile bei der nachfolgenden Regelung des Drucks
im Normalbetriebsmodus die Korrekturwerte individuell berücksichtigt,
wird eine Belastung des I-Anteils verhindert und eine schnelle Einstellung
auf den Drucksollwert ermöglicht.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 7 werden die Verfahrensschritte
gemäß den Ansprüchen 2 oder
6 bezüglich
aller Ventile durchgeführt
und die ermittelten Korrekturwerte den jeweiligen Ventilen zugeordnet.
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Dadurch
wird für
jedes Ventil ein eindeutig zugeordneter Korrekturwert ermittelt,
sodass eine individuelle Anpassung der Vorsteuerung möglich ist. Dies
erhöht
die Genauigkeit der Vorsteuerung.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 8 steuert die Reglereinrichtung
während der
Regelung des Drucks im Normalbetriebsmodus die Ventile derart an,
dass jede Hochdruckpumpe dieselbe Kraftstoffmenge in den mindestens
einen Druckspeicher fördert.
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Dadurch
wird sichergestellt, dass jede Hochdruckpumpe über die Lebenszeit der Brennkraftmaschine
die gleiche Förderleistung
erbringt und frühzeitige
Defekte einzelner Hochdruckpumpen aufgrund einer ungleichmäßig verteilten
Förderleistung werden
vermieden. Dadurch kann die Betriebsicherheit der Brennkraftmaschine
gesteigert werden.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 9 ist die zumindest
eine Bedingung dann erfüllt,
wenn sich das Ventil derjenigen Hochdruckpumpe, welche während des
Sonderbetriebsmodus dem Druckspeicher Kraftstoff zuführen soll,
im Sonderbetriebsmodus in einem Betriebsbereich betrieben werden
kann, in dem ein im Wesentlichen linearer Zusammenhang zwischen
der Stellgröße für das Ventil
und der Durchflussrate an Kraftstoff durch das Ventil gilt.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 10 ist die zumindest
eine Bedingung dann erfüllt,
wenn sich die Brennkraftmaschine in einem Betriebsbereich befindet,
in dem die Förderleistung einer
der Hochdruckpumpen ausreicht, um den Druck im Druckspeicher auf
den Drucksollwert einzustellen.
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Durch
die beiden Ausgestaltungen des Verfahrens nach den Ansprüchen 9 und
10 wird sichergestellt, dass nur dann in den Sonderbetriebsmodus geschalten
wird, wenn die Anpassung der Betriebscharakteristik eines jeden
Ventils sinnvoll durchge führt
werden kann oder die Kraftstoffversorgung mittels nur einer Hochdruckpumpe
sichergestellt werden kann.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 11 weist die Brennkraftmaschine
zwei Druckspeicher auf und die zumindest eine Bedingung ist dann
erfüllt,
wenn eine der Hochdruckpumpen als defekt befunden wird.
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Durch
diese Ausgestaltung wird ein Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine
ermöglicht.
Bei einer defekten Hochdruckpumpe wird durch Umschaltung in den
Sonderbetriebsmodus eine Versorgung aller Druckspeicher durch die
andere, funktionierende Hochdruckpumpe bis zu einer bestimmten Lastgrenze
ermöglicht.
Dadurch müssen
nicht einzelne Zylinderbänke
abgeschaltet oder mit niedrigem Druck betrieben werden, da im Sonderbetriebsmodus
alle Druckspeicher durch nur eine Hochdruckpumpe mit Kraftstoff
versorgt werden können.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 12 ist die zumindest
eine Bedingung dann erfüllt,
wenn sich zumindest eine Betriebsgröße der Brennkraftmaschine über einen
vorgegebenen Zeitraum nicht mehr als um einen vorgegebenen Grenzbetrag ändert.
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Dadurch
wird sichergestellt, dass sich die Brennkraftmaschine in einem stationären Betriebspunkt
befindet, was für
die Genauigkeit der Ermittlung der Korrekturgrößen und die Anpassung der Vorsteuerung
an die tatsächliche
Betriebscharakteristik der Ventile vorteilhaft ist.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 13 wird bei Erfüllung einer
weiteren Bedingung von dem Sonderbetriebsmodus wieder in den Normalbetriebsmodus
umgeschaltet.
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Dabei
kann die weitere Bedingung gemäß der Ausgestaltung
nach Anspruch 14 dann erfüllt sein,
wenn die Brennkraftmaschine einen Betriebsbereich erreicht, in dem
die Förderleistung
der einen Hochdruckpumpe im Sonderbetriebsmodus nicht mehr aus reicht,
um den Druck im Druckspeicher auf den Drucksollwert einzustellen.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 15 kann die weitere
Bedingung dann erfüllt sein,
wenn sich das Ventil der Hochdruckpumpe in einem Betriebsbereich
befindet, in dem kein linearer Zusammenhang zwischen der Stellgröße für das Ventil
und der durch das Ventil strömenden
Kraftstoffmenge mehr gilt.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 16 kann die weitere
Bedingung dann erfüllt sein,
wenn die Ermittlung des Korrekturwerts für das Ventil abgeschlossen
ist.
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Gemäß den Ausgestaltungen
des Verfahrens nach den Ansprüchen
13 bis 16 wird von dem Sonderbetriebsmodus wieder in den Normalbetriebsmodus
umgeschaltet, wenn die Kraftstoffversorgung mittels nur einer Hochdruckpumpe
zur Erfüllung
der Leistungsanforderung an die Brennkraftmaschine nicht mehr sichergestellt
werden kann, die Ermittlung des Korrekturwerts aufgrund eines ungünstigen
Betriebsbereichs des Ventils nicht sinnvoll ermittelt werden kann,
oder die Ermittlung des Korrekturwerts bereits abgeschlossen ist.
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Eine
Brennkraftmaschine gemäß dem Anspruch
17 weist mindestens einen Druckspeicher auf, in welchem Kraftstoff
unter Druck gespeichert wird, um zumindest ein Einspritzventil mit
druckbeaufschlagten Kraftstoff zu versorgen. Die Brennkraftmaschine
umfasst ferner zumindest zwei Hochdruckpumpen, welche mit mindestens
einem der Druckspeicher derart gekoppelt sind, dass sie diesen mindestens
einen Druckspeicher sowohl gemeinsam als auch einzeln Kraftstoff
zuführen
können.
Die Brennkraftmaschine weist ferner eine Reglereinrichtung auf,
welche derart ausgebildet ist, dass die Kraftstoffmenge, welche
von den Hochdruckpumpen in den Druckspeicher gefördert wird, einstellen kann.
Bei Erfüllung
zumindest einer Bedingung werden die Hochdruckpumpen in einem Sonderbetriebsmodus
betrieben, in dem nur eine der Hochdruckpumpen den mindestens einen
Druckspeicher Kraftstoff zuführt.
Ansonsten werden die Hochdruckpumpen in einem Normalbetriebsmodus
betrieben, in dem die zumindest zwei Hochdruckpumpen den mindestens
einen Druckspeicher gemeinsam Kraftstoff zuführen.
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Bezüglich der
Vorteile der Brennkraftmaschine wird auf die Ausführungen
zu Anspruch 1 verwiesen. Die dort aufgeführten Vorteile gelten analog
für den
Gegenstand des Anspruchs 17.
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In
einer Ausgestaltung der Brennkraftmaschine nach Anspruch 18 handelt
es sich bei den Pumpen um Einzylinderkolbenpumpen.
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Einzylinderkolbenpumpen
weisen sich als kostengünstig
und Platz sparend aus. Ferner werden durch die Verwendung von mehreren
Einzylinderkolbenpumpen zur Versorgung des mindestens einen Druckspeichers
mit Kraftstoff Druckschwankungen reduziert.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. In
den Figuren sind:
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1 eine
schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine;
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2 eine
schematische Darstellung des Aufbaus einer Brennkraftmaschine mit
zwei Druckspeichern;
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3 eine
schematische Darstellung der Kennlinien der Ventile für die Hochdruckpumpen;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
eines Steuerverfahrens in Form eines Ablaufdiagramms;
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Steuerverfahrens in Form eines Ablaufdiagramms;
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In 1 ist
eine Brennkraftmaschine 1 mit einem Kraftstoffversorgungssystem
schematisch dargestellt. Aus Gründen der
besseren Übersichtlichkeit
ist die Darstellung stark vereinfacht ausgeführt.
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Die
Brennkraftmaschine 1 umfasst mindestens einen Zylinder 2 und
einen in dem Zylinder 2 auf und ab bewegbaren Kolben 3.
Die Brennkraftmaschine 1 umfasst ferner einen Ansaugtrakt 27,
in dem stromabwärts
einer Ansaugöffnung 4 ein
Lufttemperatursensor 32, ein Luftmassensensor 5,
eine Drosselklappe 6 sowie ein Saugrohr 7 angeordnet
sind. Der Ansaugtrakt 27 mündet in einem durch den Zylinder 2 und
den Kolben 3 begrenzten Brennraum 30. Die zur
Verbrennung nötige
Frischluft wird über
den Ansaugtrakt 27 in den Brennraum 30 eingeleitet,
wobei die Frischluftzufuhr durch Öffnen und Schließen eines
Einlassventils 8 gesteuert wird. Bei der hier dargestellten
Brennkraftmaschine 1 handelt es sich um eine Brennkraftmaschine 1 mit
Kraftstoffdirekteinspritzung, bei der der für die Verbrennung nötige Kraftstoff über ein
Einspritzventil 9 unmittelbar in den Brennraum eingespritzt
wird. Zur Auslösung
der Verbrennung dient eine ebenfalls in dem Brennraum 30 ragende
Zündkerze 10.
Die Verbrennungsabgase werden über
ein Auslassventil 11 in einen Abgastrakt 29 der
Brennkraftmaschine 1 abgeführt und mittels eines im Abgastrakt 29 angeordneten
Abgaskatalysators 12 gereinigt. Die Kraftübertragung
an einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt)
geschieht über
eine mit dem Kolben 3 gekoppelte Kurbelwelle 13.
Die Brennkraftmaschine 1 verfügt ferner über einen Kühlmitteltemperatursensor 14 zur
Erfassung der Kühlmitteltemperatur
T, einen Drehzahlsensor 15 zur Erfassung der Drehzahl der Kurbelwelle 13 sowie
einen Lambda-Sensor 16 zur Erfassung der Abgaszusammensetzung.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist ein Kraftstoffversorgungssystem
zugeordnet, welches einen Kraftstofftank 17 sowie eine
darin angeordnete Kraftstoffpumpe 18 aufweist. Der Kraftstoff
wird mittels der Kraftstoffpumpe 18 über eine Versorgungsleitung 19 einem
Druckspeicher 20 zugeführt.
Dabei handelt es sich um einen gemeinsamen Druckspeicher 20,
von dem aus die Einspritzventile 9 für mehrere Zylinder 2 mit
druckbeaufschlag tem Kraftstoff versorgt werden. In der Versorgungsleitung 19 sind
ferner ein Kraftstofffilter 21, eine erste Hochdruckpumpe 22 mit
einem zugeordneten ersten Ventil 31 und eine zweite Hochdruckpumpe 33 mit
einem zugeordneten zweiten Ventil 34 angeordnet. Wie weiter
unten noch näher
erläutert
wird, handelt es sich bei den Ventilen 31, 34 um
steuerbare Ventile 31, 34, deren Öffnungsgrad durch
Beaufschlagung mit einem Erregerstrom einstellbar ist. Die Hochdruckpumpen 22, 33 dienen
dazu, den durch die Kraftstoffpumpe 18 mit relativ niedrigem
Druck (ca. 3 Bar) geförderten
Kraftstoff dem Druckspeicher 20 mit hohem Druck zuzuführen (typischerweise
150 bis 200 bar). Die Hochdruckpumpen 22, 33 werden
dabei mittels eines eigenen Antriebs (nicht dargestellt), beispielsweise
eines Elektromotors, oder durch entsprechende Koppelung mit einer Nockenwelle
der Brennkraftmaschine 1 (nicht dargestellt) angetrieben.
Bei den Hochdruckpumpen 22, 33 kann es sich um
Einzylinder-Kolbenpumpen
oder Mehrzylinder-Kolbenpumpen handeln. Die Hochdruckpumpen 22, 33 und
ihre zugeordneten Ventilen 31, 34 sind in der
Versorgungsleitung 19 parallel angeordnet. Die druckseitigen
Ausgänge
der Hochdruckpumpen 22, 33 werden in der gemeinsamen Versorgungsleitung 19 zusammengeführt, sodass der
Druckspeicher 20, 40 sowohl von beiden Hochdruckpumpen 22, 33 gemeinsam
oder nur von einer Hochdruckpumpe 22, 33 mit Kraftstoff
versorgt werden kann. Zur Steuerung des Drucks im Druckspeicher 20 ist
diesem ein Drucksteuerventil 23 zugeordnet, über welches
der in dem Druckspeicher 20 befindliche Kraftstoff über eine
Rückflussleitung 24 in den
Kraftstofftank 17 zurückfließen kann.
Zur Überwachung
des Drucks im Druckspeicher 20 ist ferner ein Drucksensor 25 vorgesehen.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist eine Reglereinrichtung 26 zugeordnet,
welche über
Signal- und Datenleitungen mit allen Aktuatoren und Sensoren verbunden
ist. In der Reglereinrichtung 26 sind kennfeldbasierte
Motorsteuerungsfunktionen (KF1 bis KF5) softwaremäßig implementiert.
Basierend auf den Messwerten der Sensoren und den kennfeldbasierten
Motorsteuerungsfunktionen werden Steuersignale an die Aktuatoren
der Brennkraftmaschine 1 und des Kraftstoffversorgungssystems
ausge sendet. So ist die Reglereinrichtung 26 über die
Daten- und Signalleitungen mit der Kraftstoffpumpe 18,
dem Lufttemperatursensor 32, dem Luftmassensensor 5,
der Drosselklappe 6, dem Drucksteuerventil 23,
dem Drucksensor 25, dem Luftmassensensor 5, der Zündkerze 10,
dem Einspritzventil 9, dem Kühlmitteltemperatursensor 14,
dem Drehzahlsensor 15 und dem Lambda-Sensor 16 gekoppelt.
Bei der Reglereinrichtung kann es sich beispielsweise um einen PID-Regler
handeln.
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2 ist
eine vereinfachte Darstellung einer alternativen Ausgestaltung der
in 1 gezeigten Brennkraftmaschine 1. Die
in 2 dargestellte Brennkraftmaschine 1 unterscheidet
sich von dem in 1 dargestellten Aufbau lediglich
darin, dass sie zwei Zylinderbänke 35, 36 aufweist.
Jede Zylinderbank 35, 36 verfügt über vier Zylinder bzw. vier Brennräume 30 sowie über einen
jeweils zugeordneten Druckspeicher 20, 40. Jedem
Brennraum 30 ist ein Einspritzventil 10 zugeordnet,
welches von dem jeweiligen Druckspeicher 20, 40 mit
druckbeaufschlagten Kraftstoff versorgt wird. Wie das Ausführungsbeispiel
der 1 weist die Brennkraftmaschine 1 gemäß der 2 zwei
Hochdruckpumpen 22, 33 mit jeweils zugeordneten
Ventilen 31, 34 zur Versorgung der Druckspeicher 20, 40 mit
Kraftstoff auf. Die Richtung des Kraftstoffflusses ist in 2 durch Pfeile
dargestellt. Saugseitig sind die beiden Hochdruckpumpen 20, 40 mit
dem Kraftstofftank (in 2 nicht dargestellt) verbunden.
Druckseitig ist jede der Hochdruckpumpen 22, 33 über die
gemeinsame Versorgungsleitung 19 mit beiden Druckspeichern 20, 40 verbunden.
Dadurch wird gewährleistet,
dass die Hochdruckpumpen 22, 33 sowohl einzeln
als auch gemeinsam die Druckspeicher 20, 40 einer
jeden Zylinderbank 35, 36 mit druckbeaufschlagten
Kraftstoff versorgen können.
In 2 ist ferner an einen der Druckspeicher der Drucksensor 25 angebracht.
Es ist alternativ jedoch auch möglich
beide Druckspeicher 35, 36 mit einem Drucksensor
zu versehen.
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Wie
oben schon erwähnt
wurde, handelt es sich bei den Ventilen 31, 34 um
steuerbare Ventile 31, 34, deren Öffnungsgrad und
damit die durchströmende
Kraftstoffmenge in Abhängigkeit
von einem Erregerstrom von der Reglereinrichtung einstellbar ist.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass die beiden Ventile 31, 34 baugleich
sind. Die Betriebscharakteristik, dass heißt die Abhängigkeit der durch die Ventile 31, 34 strömenden Kraftstoffmenge VFF
von dem Erregerstrom I, ist in 3 in Form
eines Diagramms dargestellt. Eine Norm-Kennlinie VNORM (in 3 als
durchgezogene Linie dargestellt) dient als Basis für die Einstellung
der durch die Ventile 31, 34 strömenden Kraftstoffmenge
VFF zum Zwecke der Regelung des Drucks in den Druckspeichern. Die
Norm-Kennlinie VNORM wird in der Regel vom
Hersteller basierend auf Messungen an einer begrenzten Anzahl Testexemplaren
oder von Simulationen erstellt. Die tatsächliche Charakteristik der
einzelnen Ventile 31, 34 kann aufgrund von Alterung oder
Herstellungstoleranzen von der Norm-Kennlinie VNORM abweichen.
In 2 sind für
das erste Ventil 31 und für das zweite Ventil 34 beispielhaft
abweichende Kennlinien dargestellt. Die tatsächliche Charakteristik des
ersten Ventils 31 ist als gestrichelte Linie V1act und die tatsächliche Charakteristik des
zweiten Ventils 34 als strichpunktierte Linie V2act dargestellt.
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Gemäß Norm-Kennlinie
VNORM muss zur Einstellung einer durch die
Ventile 31, 34 strömenden Kraftstoffmenge VFFNORM das Ventil mit einem Erregerstrom INORM beaufschlagt werden. Aufgrund der abweichenden
Charakteristiken der beiden Ventile 31, 34 ergibt
sich jedoch bei einer Erregung mit dem Erregerstrom INORM beim
Ventil 31 ein geringerer Durchfluss VFF1act und
bei dem Ventil 34 ein größerer Durchfluss VFF2act.
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Durch
die abweichenden Betriebs-Charakteristika der Ventile 31, 34 kommt
es zu einer negativen Beeinflussung der Regelung des Drucks in den Druckspeichern.
Die Regelung funktioniert dabei derart, dass von der Reglereinrichtung
in Abhängigkeit vom
Betriebspunkt der Brennkraftmaschine 1 eine bestimmte Kraftstoffmenge
berechnet wird, welche zur Erzeugung des geforderten Drehmoments über die
Einspritzventile den Brennräu men
zugeführt
werden muss. Um diese Kraftstoffmenge zuführen zu können muss in dem Druckspeichern 20, 40 ein
vorgegebener Drucksollwert eingestellt und aufrechterhalten werden.
Dies dadurch gewährleistet,
dass durch die Hochdruckpumpen 22, 33 dieselbe
Kraftstoffmenge in die Druckspeicher 20, 40 gefördert wird,
wie aus diesen zur Einspritzung entnommen wird. Zur Regelung des
Drucks in den Druckspeichern 20, 40 müssen daher
die Ventile 31, 34 derart angesteuert werden,
dass die durchströmende
Kraftstoffmenge der den Brennräumen
zugemessenen Kraftstoffmenge entspricht. Dazu ermittelt die Reglereinrichtung 26 mittels
der Norm-Kennlinie VNorm unter Kenntnis
der zuzumessenden Kraftstoffmenge VFFNorm einen
Vorsteuerwert für
den Erregerstrom INorm für die Ventile. Die Ventile 31, 34 werden
dann mit diesem Erregerstrom INorm angesteuert.
Anschließend wird
mittels des Drucksensors 25 kontrolliert, ob der Druck
in den Druckspeichern 20, 40 den Drucksollwert
erreicht. Wird eine Druckabweichung erkannt, so ermittelt die Reglereinrichtung 26 für jedes
Ventil 31, 34 eine Korrekturgröße für den Erregerstrom für die Ventile 31, 34,
um die Druckabweichung auszuregeln und den Druck in den Druckspeichern 20, 40 auf den
Drucksollwert einzustellen.
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Im
Idealfall, das heißt
wenn die tatsächlichen Betriebs-Charakteristika aller
Ventile 31, 34 der Norm-Kennlinie VNORM entsprechen,
ist die Vorsteuerung sehr exakt und es ergeben sich nach der Vorsteuerung
nur geringe Abweichungen vom Drucksollwert. Aufgrund der Abweichungen
der tatsächlichen Betriebs-Charakteristika
der Ventile 31, 34 strömt jedoch zuviel oder zuwenig
Kraftstoff durch die Ventile 31, 34 und damit
in die Druckspeicher 20, 40, so dass der vorgegebene
Drucksollwert in den Druckspeichern 20, 40 alleine
durch die Vorsteuerung nicht exakt erreicht wird. Je nach Größe der Druckabweichung
sind die von der Reglereinrichtung berechneten Korrekturwerte für den Erregerstrom
entsprechend groß,
was zu einer unerwünschten
Belastung des Integralanteils (I-Anteil)
der Reglereinrichtung und zu einer Beeinträchtigung der Dynamik und der Stabilität der Regelung
führen
kann. Ferner kann die Einstellung des gewünschten Drucksollwerts im Druckspeicher
aufgrund der Reglerdynamik verzögert
ablaufen, was sich negativ auf die Einspritzung auswirken kann.
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Anhand
des Ablaufdiagramms der 4 wird ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Steuerverfahrens für
die Brennkraftmaschine 1 erläutert, anhand dessen die oben
genannten Nachteile beseitigt werden können.
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Das
Verfahren wird in Schritt 400, beispielsweise beim Anlassen
der Brennkraftmaschine 1, gestartet. Zunächst werden
die Hochdruckpumpen in Schritt 401 in einem Normalbetriebsmodus
betrieben. In diesem Normalbetriebsmodus steuert die Reglereinrichtung 26 die
den Hochdruckpumpen 22, 33 zugeordneten Ventile 31, 34 derart
an, dass die Druckspeicher 20, 40 von beiden Hochdruckpumpen 22, 33 mit
Kraftstoff versorgt werden. Dazu werden die Ventile 31, 34 auf
die oben erläuterte
Weise mit einem Erregerstrom beaufschlagt und dadurch zu einem gewissen
Grad geöffnet,
so dass der Druck in den Druckspeichern 20, 40 den
vorgegebenen Drucksollwert erreicht.
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In
Schritt 402 wird von der Reglereinrichtung 26 überprüft, ob eine
oder mehrere Bedingungen erfüllt
sind, um von dem Normalbetriebsmodus in einen Sonderbetriebsmodus
umzuschalten. Im Sonderbetriebsmodus werden die Ventile 31, 34 der
Hochdruckpumpen 22, 33 derart angesteuert, dass
die Druckspeicher 20, 40 von nur einer der Hochdruckpumpen 22, 33 mit
Kraftstoff versorgt werden. Die Bedingung kann beispielsweise dann
erfüllt
sein, wenn sich die Brennkraftmaschine 1 in einem Betriebsbereich
befindet, in dem die Förderleistung
von nur einer der Hochdruckpumpen 22, 33 ausreicht,
um den Druck im Druckspeicher 20, 40 auf dem vorgegebenen
Drucksollwert zu halten. Dies ist notwendig, um eine stabile Kraftstoffeinspritzung
und Verbrennung zu gewährleisten.
Zusätzlich
oder alternativ dazu kann die Bedingung beispielsweise dann erfüllt sein,
wenn die Brennkraftmaschine 1 sich in einem im Wesentlichen
stationären
Betriebszustand befindet. Dies kann beispielsweise von der Reglereinrichtung 26 dadurch
erkannt werden, dass sich zumindest eine Betriebsgröße der Brenn kraftmaschine 1, vorzugsweise
die Drehzahl oder der Frischluftmassenstrom im Ansaugtrakt, über einen
vorgegebenen Zeitraum nicht mehr als um einen vorgegebenen Grenzbetrag ändern. Zusätzlich oder
alternativ dazu kann die Bedingung dann erfüllt sein, wenn sich das Ventil 31, 34 derjenigen
Hochdruckpumpe 22, 33, welche während des
Sonderbetriebsmodus den Druckspeichern 20, 40 Kraftstoff
zuführen
soll, im Sonderbetriebsmodus in einem Betriebsbereich betrieben
werden kann, in dem das Ventil ein im Wesentlichen lineares Betriebsverhalten
aufweist. Unter Verweis auf 3 bedeutet
das ein lineares Betriebsverhalten einen im Wesentlichen linearen
Zusammenhang zwischen dem Erregerstrom I und der durch das Ventil
durchströmenden
Kraftstoffmenge VFF (in 3 durch die Ziffern 1 und 2 begrenzt).
In diesem Bereich ist das Betriebsverhalten des Ventils am genauesten
bestimmbar, was sich vorteilhaft auf die Genauigkeit der Vorsteuerung
bzw. der Regelung des Drucks im Druckspeicher 20, 40 auswirkt.
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Ist
die zumindest eine Bedingung nicht erfüllt, so werden die Hochdruckpumpen
weiterhin im Normalbetriebsmodus betrieben und die Abfrage in Schritt 402 wiederholt.
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Ist
jedoch die mindestens eine Bedingung erfüllt, so wird im Schritt 403 der
Betrieb der Hochdruckpumpen vom Normalbetriebmodus in den Sonderbetriebsmodus
umgeschaltet. Wie oben schon erwähnt
wurde, werden im Sonderbetriebsmodus die Ventile 31, 34 der
Hochdruckpumpen derart angesteuert, dass die Druckspeicher 20, 40 von
nur einer der Hochdruckpumpen 22, 33 mit Kraftstoff
versorgt werden. Dazu bleibt nur das Ventil einer Hochdruckpumpe
geöffnet,
während
die anderen Ventile 31, 34 geschlossen werden.
Um den Druck in den Druckspeichern 20, 40 auf
den Drucksollwert einzustellen, wird für das Ventil der Hochdruckpumpe,
welche die Druckspeicher 20, 40 mit Kraftstoff
versorgt, von der Reglereinrichtung basierend auf der abgespeicherten
Normkennlinie VNORM und unter Kenntnis der
in die Brennräume
einzuspritzenden Kraftstoffmenge VFFNorm ein
Vorsteuerwert INorm um für den Erregerstrom für dieses
Ventil 31, 34 vorgegeben.
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Wie
jedoch schon weiter oben erläutert
wurde, kann die Betriebscharakteristik des Ventils 31, 34 von
der normierten Kennlinie VNORM abweichen.
Weist das Ventil beispielsweise eine Betriebscharakteristik gemäß der Kennlinie
V1Act auf, so würde das bedeuten, dass unter
Vorgabe des Vorsteuerwerts INorm für den Erregerstrom
anstatt des erwarteten Kraftstoffmenge VFFNorm nur
eine geringere Kraftstoffmenge VFF1act durch
das Ventil 31, 34 strömt. In diesem Fall würde von
dem Drucksensor 25 eine Abnahme des Drucks im Druckspeicher 20, 40 vom
Drucksollwert festgestellt werden, da die von den Einspritzventilen 10 zugemessene
Kraftstoffmenge VFFNorm größer ist als
die über
das Ventil nachströmende
Kraftstoffmenge VFF1act. In diesem Fall
ermittelt die Reglereinrichtung 26 in Schritt 405 einen
Korrekturwert ΔI1
für den Erregerstrom
des Ventils 31, 34, mit welchem das Ventil 31, 34 zusätzlich beaufschlagt
wird, um damit den Druck in den Druckspeichern 20, 40 auf
den Drucksollwert einzuregeln. Beispielsweise kann als Korrekturwert ΔI1, ΔI2 ein Ausgangswert
der Reglereinrichtung 26, insbesondere der Wert des I-Anteils, im
ausgeregelten Zustand, d. h. in dem Zustand, in dem der Druck im
Druckspeicher den Drucksollwert erreicht hat, verwendet werden.
Durch diesen Korrekturwert ΔI1, ΔI2 ergibt
sich letztendlich ein korrigierter Vorsteuerwert für den Erregerstrom
des Ventils, bei welchem durch das Ventil 31, 34 die
geforderte Kraftstoffmenge VNORM fließen kann.
Auf diese Weise entspricht die durch das Ventil 31, 34 strömende Kraftstoffmenge
der durch die Einspritzventile eingespritzte Kraftstoffmenge VFFNorm und die Druckabweichung wird ausgeregelt.
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Entspricht
die tatsächliche
Betriebscharakteristik des Ventil 31, 34 jedoch
der Kennlinie V2Act so würde durch das Ventil 31, 34 unter
Vorgabe des Vorsteuerwertes INorm anstatt
der erforderlichen Kraftstoffmenge VFFNORM eine
größere Kraftstoffmenge VFF2Act strömen.
In diesem Fall würde
es zu einer Zunahme des Drucks in den Druckspeichern 20, 40 kommen,
da die den Druckspeichern 20, 40 durch das Ventil 31, 34 zugeführte Kraftstoffmenge
VFF2Act größer ist als die über die
Einspritz ventile 10 zugemessene Kraftstoffmenge VFFNORM. Analog zu dem vorherigen Fall würde die
Reglereinrichtung 26 auch hier in Reaktion auf die Druckabweichung
einen Korrekturwert ΔI2
für den
Erregerstrom des Ventils 31, 34 ermitteln, so
dass der korrigierte Erregerstrom I2ACT am
Ventil anliegt. Bei diesem korrigierten Erregerstrom fließt dann
die gewünschte
Kraftstoffmenge VFFNORM durch das Ventil 31, 34 und
die Druckabweichung wird ausgeregelt.
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Im
Schritt 406 wird der berechnete Korrekturwert ΔI1, ΔI2 dem entsprechenden
Ventil 31, 34 zugeordnet und abgespeichert.
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In
Schritt 407 prüft
die Reglereinrichtung, ob der Korrekturwert größer ist als ein vorgegebener Grenzwert.
Der Grenzwert ist dabei derart gewählt, dass bei einer Überschreitung
davon ausgegangen werden kann, dass die Hochdruckpumpe 22, 33 und/oder
das zugehörige
Ventil 31, 34 einen Defekt aufweist. Die zugrunde
liegende Idee ist darin zu sehen, dass bei einem zu hohen Korrekturwert
das Betriebsverhalten der Hochdruckpumpe 22, 33 und/oder
des zugehörigen
Ventils 31, 34 in signifikantem Ausmaß von dem
normalen Betriebsverhalten, wie es bei voller Funktionsfähigkeit
unter Berücksichtigung
von Fertigungstoleranzen zu erwarten ist, abweicht. Ist dies der
Fall, so erfolgt in Schritt 408 ein Eintrag in einen Fehlerspeicher
der Reglereinrichtung 26 und/oder eine Ausgabe eines optischen
oder akustischen Warnsignals. Andernfalls wird Schritt 408 übersprungen.
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Im
Schritt 409 prüft
die Reglereinrichtung 26, ob zumindest eine weitere Bedingung
erfüllt
ist und eine Umschaltung vom Sonderbetriebsmodus in den Normalbetriebsmodus
erfolgen kann. Diese weitere Bedingung kann beispielsweise dann
erfüllt
sein, wenn die Brennkraftmaschine 1 in einem Betriebsbereich
betrieben wird, in dem die Förderleistung
der Hochdruckpumpe 22, 33 selbst bei voll geöffneten Ventil 31, 34 nicht
mehr ausreicht, um den Druck im Druckspeicher 20, 40 auf
den Drucksollwert einzustellen. Zusätzlich oder alternativ dazu
kann die weitere Bedingung dann erfüllt sein, wenn sich das Ventil 31, 34 der
Hochdruckpumpe 22, 33 in einem Betriebsbereich
betrieben wird, in dem kein linearer Zusammenhang mehr zwischen
dem Erregerstrom I und der durchfließenden Kraftstoffmenge VFF
gilt. Zusätzlich
oder alternativ dazu kann die weitere Bedingung dann erfüllt sein,
wenn die Ermittlung des Korrekturwerts für das Ventil 31, 34 bereits
abgeschlossen ist.
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Bei
Erfüllung
zumindest einer der weiteren Bedingungen wird im Schritt 410 von
dem Sonderbetriebsmodus in den Normalbetriebsmodus umgeschaltet.
Ansonsten werden die Hochdruckpumpen 22, 33 weiterhin
im Sonderbetriebsmodus betrieben und die Abfrage gemäß Schritt 409 wiederholt.
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Nach
dem Umschalten in den Normalregelmodus wird den Druckspeichern 20, 40 wieder
mittels aller Hochdruckpumpen 22, 33 Kraftstoff
zugeführt. Dazu
werden die Ventile 31, 34 aller Hochdruckpumpen 22, 33 um
ein geeignetes Maß geöffnet. Die
Einstellung des Drucks in den Druckspeichern 20, 40 auf den
Drucksollwert geschieht auch hier wiederum zunächst durch Vorgabe eines korrigierten
Vorsteuerwertes INorm,corr für den Erregerstrom,
welcher auf dem gemäß der Norm-Kennlinie
VNORM ermittelten Vorsteuerwert INorm und zusätzlich auf dem in Schritt 405 ermittelten
Korrekturwerts ΔI1, ΔI2 basiert.
In einer einfachen Ausgestaltung wird der korrigierte Vorsteuerwert
INorm,corr durch Addition des normierten
Vorsteuerwerts INORM mit dem Korrekturwert ΔI1, ΔI2 erhalten.
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Falls
in Schritt 407 kein Defekt der Hochdruckpumpen 22, 33 und/oder
der zugehörigen
Ventile 31, 34 festgestellt wurde, werden im Normalregelmodus
die Ventile 31, 34 derart angesteuert, dass alle
Hochdruckpumpen 22, 33 die gleiche Kraftstoffmenge
fördern.
Dazu teilt die Reglereinrichtung die zur Darstellung des geforderten
Drehmoments bzw. der geforderten Leistung zuzumessende Kraftstoffmenge
VFFNORM durch die Anzahl der Hochdruckpumpen 22, 33 geteilt
und steuert die jeweils zugeordneten Ventile 31, 34 derart
an, dass jedes Ventil diesen einheitlichen Bruchteil der Gesamtkraftstoffmenge
VFFNORM den Druckspeichern 20, 40 zuführt. Dadurch
wird gewährleistet,
dass jede Kraftstoffpumpe 22, 33 über die
Lebensdauer der Brennkraftmaschine 1 die gleiche Förderleistung
erbringt, wodurch eine Gleichverteilung der Förderlast erreicht wird und die
Betriebssicherheit der Brennkraftmaschine 1 gesteigert
werden kann.
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Falls
jedoch in Schritt 407 ein Defekt einer der Hochdruckpumpen 22, 33 und/oder
der Ventile 31, 34 festgestellt wurde, werden
die Ventile der Hochdruckpumpen 22, 33 derart
angesteuert, dass die Hochdruckpumpen 22, 33 den
Druckspeichern 20, 40 unterschiedliche Kraftstoffmengen
zuführen. Dies
geschieht derart, dass die verminderte Förderleistung der defekten Kraftstoffpumpe 22, 33 durch die
verbleibenden, voll funktionsfähigen
Kraftstoffpumpen 22, 33 kompensiert wird, so dass
der Druck in den Druckspeichern 20, 40 auf den
Drucksollwert eingestellt wird. Dabei können die Ventile (31, 34) derart
angesteuert werden, dass alle Ventile in dem linearen Betriebsbereich
(in 3 durch die Punkte 1 und 2 begrenzt)
betrieben werden, was die Regelung erheblich vereinfacht. Auf diese
Weise kann auch bei Defekt einer Kraftstoffpumpe 22, 33 oder
eines der Ventile 31, 34 die Brennkraftmaschine
weiterhin in einem weitem Lastbereich betrieben werden.
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Ausgehend
von Schritt 410 können
nun die Schritte 402 bis 410 wiederholt werden,
wobei die Schritte 403 bis 409 nacheinander für alle Ventile 31, 34 durchgeführt werden.
Vorteilhafterweise werden die Schritte 403 bis 409 für alle Ventile 31, 34 individuell
durchlaufen. Dadurch wird erreicht, dass für jedes der Ventile 31, 34 ein
individuell zugeordneter Korrekturwert ermittelt und abgespeichert
wird. Durch diesen Adaptionsprozess werden Abweichungen der Betriebscharakteristik
aller Ventile 31, 34 von der vorgegebenen normierten
Betriebscharakteristik ausgeglichen. Nach Ermittlung eines individuellen Korrekturwerts
für alle
der Ventile 31, 34 kann sichergestellt werden,
dass alle Hochdruckpumpen 22, 33 dieselbe Förderleistung
bringen, wodurch Ungleichmäßigkeiten
in der Lebensdauer der Hochdruckpumpen 22, 33 vermieden
werden können.
Gleichzeitig wird die Regelung des Drucks im Druckspeicher 20, 40 auf
den Drucksollwert exakter und schneller. Dies ist dadurch zu begründen, dass
die aufgrund der Norm-Kennlinie
VNorm und der Korrekturwerte ermittelten
korrigierten Vorsteuerwerte für
die einzelnen Ventile 31, 34 sehr exakt sind und
eine Nachregelung unter Belastung des I-Anteils der Reglereinrichtung 26 weitgehend
minimiert werden kann. Dadurch wird auch die Stabilität des gesamten
Regelprozesses gesteigert.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Steuerverfahrens dargestellt. Dieses Verfahren ist auf Brennkraftmaschinen
mit zwei Hochdruckpumpen 22, 33 anzuwenden.
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Das
Verfahren wird in Schritt 500, beispielsweise beim Anlassen
der Brennkraftmaschine 1, gestartet. Zunächst werden
die Hochdruckpumpen in Schritt 501 im Normalbetriebsmodus
betrieben. Wie im Ausführungsbeispiel
der 4 werden die Druckspeicher 20, 40 mit
allen Hochdruckpumpen 22, 33 mit Kraftstoff versorgt.
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In
Schritt 502 prüft
die Reglereinrichtung 26 ob eine der Hochdruckpumpen 22, 33 defekt
ist. Ist dies nicht der Fall, werden die Hochdruckpumpen 22, 33 weiter
im Normalbetriebsmodus betrieben.
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Im
Fall eines Defekts einer der Hochdruckpumpen 22, 33 wird
in Schritt 503 in den Sonderbetriebsmodus umgeschaltet.
Dabei werden die Druckspeicher 20, 40 mit der
jeweils anderen, korrekt funktionierenden Hochdruckpumpe 22, 33 mit
Kraftstoff versorgt. Dazu wird das Ventil 31, 34 der
defekten Hochdruckpumpe 22, 33 geschlossen und
das Ventil 31, 34 der funktionierenden Hochdruckpumpe 22, 33 derart
angesteuert, dass die zur Einstellung des Drucksollwerts in den
Druckspeichern zuzuführende Kraftstoffmenge
durch dieses Ventil 31, 34 fließt. Da die
von der funktionierenden Hochdruckpumpe 22, 33 geförderte Kraftstoffmenge
begrenzt ist, kann die Brennkraftma schine 1 eventuell nur
bis zu einer geringeren Lastgrenze betrieben werden.
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Das
Verfahren wird dann beim Abschalten der Brennkraftmaschine in Schritt 504 beendet.
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Diese
Ausgestaltung des Verfahren bietet Vorteile für den Notlauf der Brennkraftmaschine 1 bei einer
defekten Hochdruckpumpen 22, 33. Alle Druckspeicher 20, 40 werden
von der funktionierenden Hochdruckpumpe 22, 33 weiter
mit Kraftstoff versorgt, so dass alle Zylinderbänke auch in dieser Situation
weiter betrieben werden können.
Dies steigert den Komfort. Weiterhin kann die funktionierende Hochdruckpumpe 22, 33 bis
zu ihrer Leistungsgrenze betrieben werden, sodass auch im Notlauf
ein ausreichendes Drehmoment von der Brennkraftmaschine 1 erzeugt
werden kann.