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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer mit einem Hochdruck-Speichereinspritzsystem
ausgerüsteten
Brennkraftmaschine, sowie eine Brennkraftmaschine mit einer Steuerungseinrichtung,
welche derart ausgebildet ist, dass sie das Verfahren ausführen kann.
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Bei
modernen Brennkraftmaschinen ist ein Trend hin zu einer immer höheren Drehmoment-
und Leistungsabgabe erkennbar. Eine Leistungssteigerung kann insbesondere
durch Vergrößerung des Hubraums,
meist verbunden mit einer Erhöhung
der Zylinderzahl, und/oder durch Aufladung der Brennkraftmaschine,
beispielsweise mittels eines Abgasturboladers oder eines mechanischen
Kompressors erreicht werden. Ferner kommt die so genannte Kraftstoff-Direkteinspritzung
mit Speichereinspritzsystemen immer häufiger zum Einsatz. Dabei wird der
Kraftstoff unter hohem Druck unmittelbar in den Brennraum eingespritzt.
Zur Realisierung des dafür nötigen hohen
Einspritzdruckes von ca. 150 bis 200 bar (bei Ottomotoren) werden
spezielle Hochdruckpumpen eingesetzt. Zur Gewährleistung einer hohen Startsicherheit
und einer stabilen Verbrennung bei Volllastbetrieb werden sehr hohe
Anforderungen an die Hochdruckpumpen, insbesondere am deren Förderleistung
gestellt. Gleichzeitig wird aufgrund des starken Wettbewerbs in
der Automobilbranche intensiv versucht, die Herstellungskosten der
Brennkraftmaschinen so gering wie möglich zu halten.
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Zum
Starten einer solchen Brennkraftmaschine kann sowohl ein Niederdruckstart
als auch ein Hochdruckstart durchgeführt werden. Bei einem Niederdruckstart
wird der Kraftstoff mit einem Druck von typischerweise 5 bar eingespritzt.
Gerade bei niedrigen Temperaturen kommt es dabei zu einer Anlagerung
von Kraftstoffteilen an den kalten Brennraumwänden, dem so genannten Wandfilm.
Diese Kraftstoffablagerungen nehmen nur teilweise oder gar nicht
an der Verbrennung teil. Dadurch kommt es zu einem deutlich erhöhtem Kraftstoffverbrauch
und Schadstoffausstoß während des
Startvorgangs. Aus diesem Grund wird der Startvorgang der Brennkraftmaschine
vorzugsweise als Hochdruckstart durchgeführt, bei dem der Kraftstoff
mit deutlich höherem Druck
in den Brennraum eingespritzt wird. Durch die feinere Zerstäubung des
Kraftstoffs wird Anlagerung von Kraftstoff bei niedrigen Temperaturen
erheblich reduziert, was sich positiv auf dem Kraftstoffverbrauch
und die Schadstoffemissionen auswirkt. Problematisch am Hochdruckstart
ist jedoch ein ausreichend schneller und stabiler Druckaufbau im
Einspritzsystem, um einen zügigen
Start und eine stabile Verbrennung sicherzustellen.
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Brennkraftmaschinen
mit solchen Speicher-Einspritzsystemen (Common Rail-Systemen) benötigen zum
Starten eine vergleichsweise längere Zeit,
da der Kraftstoffdruck erst aufgebaut werden muss. Dies macht sich
vor allem bei Fahrzeugen mit Start-Stop-Automatik negativ bemerkbar,
wenn geringe Leckagen vorhanden sind. Die Ursache für die längere Startzeit
des Common-Rail-Systems ist das große gespeicherte Kraftstoffvolumen
im Hochdruckbereich. Der Druck muss im gesamten Hochdruckbereich
erst auf den Mindesteinspritzdruck gebracht werden, bevor die erste
Einspritzung erfolgen kann. Um die Zeit zum Aufbau des minimalen
Raildrucks beim Startvorgang zu verkürzen, bieten sich folgende Möglichkeiten
an: Es kann das Volumen des Hochdruckspeichers verkleinert, das
Hubvolumen der Hochdruckpumpe vergrößert oder die Anlassdrehzahl
erhöht
werden. Jede dieser Maßnahmen
hat jedoch bestimmte Nachteile zur Folge. Eine Verringerung des
Hochdruckspeichervolumens scheidet aus, da dadurch die Dämpfung der
Druckpulsationen verringert und der gespeicherte Druckenergievorrat
vermindert wird. Dadurch würden
gerade die wesentlichen Vorteile der Common-Rail-Technik aufgehoben werden.
Die Vergrößerung des
Hubvolumens der Hochdruckpumpe bei gleichem Übersetzungsverhältnis hätte eine
für den
Betrieb überdimensionierte Pumpe
und damit eine erhöhte
Leistungsaufnahme zur Folge. Gerade bei Hochdrucksystemen muss aber
aus energieökonomischen
Grün den
auf eine leistungsangepasste Auslegung der Hochdruckpumpe geachtet
werden. Die Erhöhung
der Anlasserdrehzahl ist technisch ebenfalls unpraktikabel und begrenzt.
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Aus
der
DE 10 2006
047 977 B3 ist ein Verfahren zur Durchführung eines Hochdruckstarts
einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem zum Fördern von Kraftstoff von einem
Kraftstofftank zu einem Druckspeicher eine einzelne Hochdruckpumpe
und zur Steuerung des Drucks im Druckspeicher ein Druckeinstellmittel
verwendet wird, wobei die Hochdruckpumpe vor Durchführung einer
Kraftstoffeinspritzung in einen Brennraum der Brennkraftmaschine
betrieben wird, und das Druckeinstellmittel derart angesteuert wird,
dass während
des Betriebs der Hochdruckpumpe der Druckaufbau im Druckspeicher über einen
Druckgrenzwert, bei dessen Überschreitung
die Kraftstoffeinspritzung freigegeben wird, verzögert wird.
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In
der
DE 198 23 280
C1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer mit einer Kraftstoffdirekteinspritzung
arbeitenden Brennkraftmaschine während
des Starts beschrieben, wobei die Brennkraftmaschine wahlweise mit
homogenem oder geschichtetem Betrieb gestartet werden kann und hierfür vorbestimmte Motorsteuerungsparameter
für den
homogenen und den geschichteten Betrieb berechnet werden. Abhängig von
einer die Temperatur der Brennkraftmaschine charakterisierenden
Größe wird
zwischen dem Niederdruckstart mit homogenem Gemisch und dem Hochdruckstart
mit geschichtetem Gemisch umgeschaltet. Die Einspritzung beim Hochdruckstart wird
erst freigegeben, wenn der Druck im Hochdruckspeicher einen vorgegebenen
Schwellenwert überschreitet.
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Bei
Brennkraftmaschinen mit einem relativ großen Hubraum bzw. bei leistungsstarken
Brennkraftmaschinen mit sechs und mehr Zylindern, insbesondere bei
Brennkraftmaschinen, deren einzelne Zylinder verschiedenen Zylinderbänken zugeordnet sind,
kann es sinnvoll sein, mehr als eine Hochdruckpumpe einzuset zen,
um in allen Betriebsbereichen der Brennkraftmaschine immer eine
zuverlässige Kraftstoffversorgung
sicherzustellen.
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Aus
der
DE 10 2007
006 865 A1 ist ein Steuerverfahren für eine Brennkraftmaschine bekannt, mit
mindestens einem Druckspeicher, in welchem Kraftstoff unter Druck
gespeichert wird, um zumindest ein Einspritzventil mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff
zu versorgen, und zumindest zwei Hochdruckpumpen, welche mit dem
mindestens einen Druckspeicher derart gekoppelt sind, dass sie diesem
mindestens einen Druckspeicher sowohl gemeinsam als auch einzeln
Kraftstoff zuführen
können.
Bei Erfüllung
zumindest einer Bedingung werden die Hochdruckpumpen in einem Sonderbetriebsmodus
betrieben, in dem nur eine der Hochdruckpumpen dem mindestens einen
Druckspeicher Kraftstoff zuführt,
und ansonsten die Hochdruckpumpen in einem Normalbetriebsmodus betrieben,
in dem die mindestens zwei Hochdruckpumpen dem mindestens einen
Druckspeicher gemeinsam Kraftstoff zuführen. Die zumindest eine Bedingung
ist beispielsweise dann erfüllt,
wenn sich die Brennkraftmaschine in einem Betriebsbereich befindet,
in dem die Förderleistung
einer der Hochdruckpumpen ausreicht, um den Druck im Druckspeicher
auf den Drucksollwert einzustellen. Die Bedingung ist auch erfüllt, wenn eine
der Hochdruckpumpen als defekt befunden wird. Die erwähnten Hochdruckpumpen
sind parallel geschaltet und werden entweder beide mechanisch von
der Nockenwelle angetrieben oder verfügen jeweils über einen
eigenen Antrieb, beispielsweise je einen Elektromotor.
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In
der
DE 101 11 837
B4 ist ein Kraftstoffzumesssystem für eine Brennkraftmaschine beschrieben,
das in seinem Hochdruckbereich mindestens eine Hochdruckpumpe aufweist.
Es ist ein elektrischer Antriebsmotor zum Antrieb der oder jeder Hochdruckpumpe
vorgesehen, wobei die mindestens eine Hochdruckpumpe als eine in
einen Rotor des oder jeden Antriebsmotors integrierte Kolbenpumpe ausgebildet
ist und die mindestens eine Hochdruckpumpe, der mindestens eine
Antriebsmotor, ein Drucksensor und eine elektronische Regeleinheit
zu einem Hochdruckpumpen-Modul zusammengefasst sind. Mehrere Hoch druckpumpen
werden entweder einzeln oder zu mehreren von einem elektrischen
Antriebsmotor angetrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerverfahren und eine
Brennkraftmaschine bereitzustellen, mit dem bzw. mit der eine größere Flexibilität hinsichtlich
der Kraftstoffversorgung der Brennkraftmaschine möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch das Verfahren und die Brennkraftmaschine gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein
Steuerverfahren gemäß dem Anspruch
1 bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit mindestens einem
Druckspeicher, in welchem Kraftstoff unter Druck gespeichert wird,
um zumindest ein Einspritzventil mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff
zu versorgen. Einer, mechanisch von der Brennkraftmaschine angetriebenen
Hochdruckpumpe welche mit dem mindestens einen Druckspeicher derart
gekoppelt ist, dass sie diesem mindestens einen Druckspeicher Kraftstoff
zuführen
kann, ist mindestens eine, unabhängig
von der Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe bezüglich der
Saug- und Druckseite parallel geschaltet. Bei Erfüllung zumindest
einer Bedingung werden die Hochdruckpumpen in einem Normalbetriebsmodus
betrieben, in dem nur die mindestens eine, mechanisch angetriebene Hochdruckpumpe
dem mindestens einen Druckspeicher Kraftstoff zuführt, und
ansonsten die Hochdruckpumpen in einem Sonderbetriebsmodus betrieben,
in dem die mindestens eine, mechanisch angetriebene Hochdruckpumpe
und die mindestens eine unabhängig
von der Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe (33)
gemeinsam dem mindestens einen Druckspeicher (20) Kraftstoff
zuführen.
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Da
gemäß dem Verfahren
in Abhängigkeit von
zumindest einer frei definierbaren Bedingung die Hochdruckpumpen
im Sonderbetriebsmodus oder im Normalbetriebsmodus betrieben werden
können,
ergibt sich ferner eine sehr hohe Flexibilität.
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Die
Brennkraftmaschine, auf welche sich das Verfahren bezieht, weist
sich durch eine kostengünstige
und zuverlässige
Lösung
für die
Kraftstoffversorgung des mindestens einen Druckspeichers aus. Dadurch,
dass die Kraftstoffzufuhr für
im Sonderbetriebsmodus durch die mindestens eine, mechanisch angetriebene
Hochdruckpumpe und die mindestens eine unabhängig von der Brennkraftmaschine
angetriebene Hochdruckpumpe (33) gemeinsam durchgeführt wird,
kann auch bei Verwendung kostengünstiger
und kompakter Einzylinderkolbenpumpen ein zuverlässiger Hochdruckstart der Brennkraftmaschine durchgeführt werden.
Die unabhängig
von der Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe dient dabei
als Startunterstützung,
so dass die mechanisch angetriebene Hochdruckpumpe für den Normalbetrieb
ausgelegt werden kann und nicht, wie im Falle des alleinigen Bereitstellenmüssen des
Kraftstoffes in solchen Betriebsbereichen überdimensioniert ausgelegt
werden muss.
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Durch
Zuschalten der unabhängig
von der Brennkraftmaschine angetriebenen Hochdruckpumpe bei Volllast
kann auch in diesem Betriebsbereich eine zuverlässige Kraftstoffversorgung
gewährleistet werden.
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Ebenso
ist durch das angegebene Verfahren auch ein schneller und sicherer
Start der Brennkraftmaschine bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine mit
einer Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung
gewährleistet.
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Wird
eine der Hochdruckpumpen und/oder das zugehörige Ventil als defekt erkannt,
so kann eine verminderte Förderleistung
der defekten Hochdruckpumpe durch die anderen Hochdruckpumpen kompensiert
wird. Dadurch kann der Druck im Druckspeicher auch bei einer defekten
Hochdruckpumpe zumindest im Normalbetrieb auf den Drucksollwert eingestellt
werden.
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Ist
die mindestens eine, unabhängig
von der Brennkraftmaschine angetriebene Hochdruckpumpe als elektrisch
angetriebene Pumpe ausgeführt,
so ergibt sich eine einfache und hinsicht lich Ihrer Kraftstoffförderrate
flexible Ansteuerung mittels der vorhandenen Steuerungseinrichtung.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figur näher erläutert. Sie
zeigt in schematischer Darstellung eine Brennkraftmaschine 1 mit einem
zugehörigen
Kraftstoffversorgungssystem. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
ist die Darstellung stark vereinfacht ausgeführt.
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Die
Brennkraftmaschine 1 umfasst mindestens einen Zylinder 2 und
einen in dem Zylinder 2 auf und ab bewegbaren Kolben 3.
Die Brennkraftmaschine 1 umfasst ferner einen Ansaugtrakt 27,
in dem stromabwärts
einer Ansaugöffnung 4 ein
Lufttemperatursensor 32, ein Luftmassensensor 5,
eine Drosselklappe 6 sowie ein Saugrohr 7 angeordnet
sind. Der Ansaugtrakt 27 mündet in einem durch den Zylinder 2 und
den Kolben 3 begrenzten Brennraum 30. Die zur
Verbrennung nötige
Frischluft wird über
den Ansaugtrakt 27 in den Brennraum 30 eingeleitet,
wobei die Frischluftzufuhr durch Öffnen und Schließen mindestens
eines Einlassventils 8 gesteuert wird. Bei der hier dargestellten
Brennkraftmaschine 1 handelt es sich um eine Brennkraftmaschine 1 mit
Kraftstoffdirekteinspritzung, bei welcher der für die Verbrennung nötige Kraftstoff über ein
Einspritzventil 9 unmittelbar in den Brennraum 30 eingespritzt
wird. Zur Auslösung
der Verbrennung dient eine ebenfalls in dem Brennraum 30 ragende
Zündkerze 10.
Die Verbrennungsabgase werden über
mindestens ein Auslassventil 11 in einen Abgastrakt 29 der
Brennkraftmaschine 1 abgeführt und mittels eines im Abgastrakt 29 angeordneten
Abgaskatalysators 12 gereinigt. Die Kraftübertragung
an einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt)
geschieht über
eine mit dem Kolben 3 gekoppelte Kurbelwelle 13.
Die Brennkraftmaschine 1 verfügt ferner über einen Kühlmitteltemperatursensor 14 zur
Erfassung der Kühlmitteltemperatur,
einen Drehzahlsensor 15 zur Erfassung der Drehzahl der
Kurbelwelle 13 sowie einen Abgassensor 16 zur
Erfassung der Abgaszusammensetzung. Vorzugsweise wird als Abgassensor 16 eine
Lambdasonde eingesetzt.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist eine Starteinrichtung 38 zum
elektrischen Starten zugeordnet, welche mit der Kurbelwelle 13 gekoppelt
ist. Die Starteinrichtung 38 kann dabei beispielsweise
einen herkömmlichen
Anlasser oder einen sogenannten integrierten Starter-Generator umfassen.
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Die
Brennkraftmaschine 1 weist ein Kraftstoffversorgungssystem
auf, welches einen Kraftstoffvorratsbehälter 17 sowie eine
darin angeordnete, elektrisch angetriebene Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 aufweist.
Der Kraftstoff wird mittels der Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 in
eine Versorgungsleitung 19 gepumpt, welche zu mindestens
einem Druckspeicher 20 führt. Dabei handelt es sich um
einen gemeinsamen Druckspeicher 20, von dem aus die Einspritzventile 9 für mehrere
Zylinder 2 mit druckbeaufschlagtem Kraftstoff versorgt
werden. Alternativ kann die Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 auch
außerhalb
des Kraftstoffvorratsbehälters 17 in der
Versorgungsleitung 19 angeordnet sein.
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In
der Versorgungsleitung 19 sind ferner ein Kraftstofffilter 21,
eine erste Hochdruckpumpe 22 mit einem zugeordneten ersten
Ventil 31 und parallel dazu eine zweite Hochdruckpumpe 33 angeordnet. Bei
dem Ventil 31 handelt es sich dabei um ein sogenanntes
Volumenstromsteuerventil (VCV, volume control valve), das mittels
elektrischer Stellsignale ansteuerbar ist und dadurch das Volumen
an Kraftstoff steuert, welches der Hochdruckpumpe 22 zugeführt wird.
Die Hochdruckpumpen 22, 33 dienen dazu, den durch
die Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 mit relativ niedrigem
Druck (ca. 3 bis 6 bar) geförderten
Kraftstoff dem Druckspeicher 20 mit hohem Druck zuzuführen (typischerweise
150 bis 200 bar).
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Die
Hochdruckpumpe 22 wird mittels entsprechender Koppelung
von einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine 1 (nicht dargestellt)
oder der Kurbelwelle 13 der Brennkraftmaschine angetrieben und
fördert
damit bei konstanter Drehzahl der Kurbelwelle 13 ein von
dem Ventil 31 abhängiges
Kraftstoffvolumen in den Kraftstoffspeicher 20.
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Die
Hochdruckpumpe 33 weist einen, von der Bewegung der Kurbelwelle 13 unabhängigen Antrieb,
beispielsweise einen Elektromotor auf. Hierzu ist die Hochdruckpumpe 33 mit
einer Stromversorgungseinheit, in der Regel mit dem das Bordnetz
des mit der Brennkraftmaschine 1 ausgestatteten Fahrzeuges
speisenden Akkumulator 35 verbunden, vorzugsweise unter
Zwischenschaltung eines Leistungsschalters (nicht dargestellt).
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Die
Förderleistung
dieser elektrisch angetriebenen Hochdruckpumpe 33 kann
somit durch Variation des Stellsignals für den Elektromotor eingestellt werden.
Bei den Hochdruckpumpen 22, 33 kann es sich um
Einzylinder-Kolbenpumpen, Mehrzylinder-Kolbenpumpen oder Mehrzylinder-Radialkolben-Pumpen
handeln. Die Hochdruckpumpen 22, 33 sind in der
Versorgungsleitung 19 parallel angeordnet. Die druckseitigen
Ausgänge
der Hochdruckpumpen 22, 33 werden in der gemeinsamen
Versorgungsleitung 19 zusammengeführt, sodass der Druckspeicher 20,
sowohl von beiden Hochdruckpumpen 22, 33 gemeinsam
oder nur von einer der beiden Hochdruckpumpen 22, 33 mit
Kraftstoff versorgt werden kann. Alternativ kann vorgesehen sein, dass
mehr als ein qDruckspeicher 20 vorgesehen ist, insbesondere
jeder Hochdruckpumpe 22, 33 ein separater Druckspeicher
zugeordnet ist.
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Zur
Einstellung des Drucks im Druckspeicher 20 ist diesem optional
ein Drucksteuerventil 23 zugeordnet, über welches der in dem Druckspeicher 20 befindliche
Kraftstoff über
eine Rückflussleitung 24 in die
Leitung 19 zurückfließen kann.
Zur Überwachung und
Regelung des Drucks im Druckspeicher 20 ist ferner ein
Drucksensor 25 vorgesehen.
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Ferner
kann in der Versorgungsleitung 19 zwischen der Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 und den
beiden Hochdruckpumpen 22, 33 ein mechanischer
Regulator 28 vorgesehen sein (strichlinierte Darstellung
in der Figur), welcher ausgangsseitig über eine nicht näher bezeichnete
Kraftstoffleitung mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 17 verbunden
ist. Der mechanische Regulator 28 ist vorzugsweise ein einfaches
federbelastetes Ventil in der Art eines Rückschlagventils, wobei die
Federkon stante so gewählt
ist, dass in der Versorgungsleitung 19 stromaufwärts der
beiden Hochdruckpumpen 22, 33 ein vorgegebener
Niederdruck von beispielsweise 3 bis 6 bar nicht überschritten
wird. Die Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18 ist vorzugsweise
so ausgelegt, dass sie während
des Betriebs der Brennkraftmaschine 1 immer eine ausreichend
hohe Kraftstoffmenge liefert, die gewährleistet, dass der vorgegebene
Niederdruck nicht unterschritten wird.
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Zum
Einleiten einer Vorlaufphase für
die elektrisch angetriebene Hochdruckpumpe 33 ist eine Auslösevorrichtung 36 vorgesehen,
bei deren Aktivierung noch vor dem Betätigen des Anlassers und damit
vor Drehung der Kurbelwelle 13 und Förderbeginn der mechanisch angetriebenen
Hochdruckpumpe 22 schon ein Druckaufbau durch die elektrisch
angetriebene Hochdruckpumpe 33 erfolgt. Die Auslösevorrichtung 36 ist
bevorzugt als elektrischer Schalter ausgebildet, bei dessen Schließen die
elektrisch angetriebene Hochdruckpumpe 33 mit Strom versorgt wird.
Der Schaltvorgang kann hierbei beispielsweise durch Betätigen eines
Türkontaktes,
einer Fernbedienung, einer Zentralverriegelung oder durch Einführen des
Zündschlüssels in
das Zündschloss, durch
Erkennen einer Sitzbelegung des Fahrersitzes oder dergleichen erkannt
werden.
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Der
Brennkraftmaschine 1 ist eine Steuerungsvorrichtung 26 zugeordnet,
welche über
Signal- und Datenleitungen mit allen Stellgliedern und Sensoren
verbunden ist. In der Steuerungsvorrichtung 26 sind mehrere,
kennfeldbasierte Motorsteuerungsfunktionen KF1 bis KF5 softwaremäßig implementiert,
insbesondere ist in der Steuerungsvorrichtung 26 eine sogenannte
Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung 37 implementiert, mit
dessen Hilfe bei Vorhandensein bestimmter Bedingungen und/oder Anforderungen
die Brennkraftmaschine 1 unabhängig von einem Fahrer des mit
der Brennkraftmaschine 1 angetriebenen Kraftfahrzeuges
automatisch gestoppt und gestartet wird. Die Stopp-Start-Automatik-Vorrichtung 37 ist
elektrisch mit der Starteinrichtung 38 verbunden.
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Basierend
auf den Messwerten der Sensoren und den kennfeldbasierten Motorsteuerungsfunktionen
werden Steuersignale an die Stellglieder der Brennkraftmaschine 1 und
des Kraftstoffversorgungssystems ausgesendet. So ist die Steuerungsvorrichtung 26 über die
Daten- und Signalleitungen mit der Niederdruck-Kraftstoffpumpe 18, dem Lufttemperatursensor 32,
dem Luftmassensensor 5, der Drosselklappe 6, dem
Drucksteuerventil 23, dem Drucksensor 25, dem
Luftmassensensor 5, der Zündkerze 10, dem Einspritzventil 9,
dem Kühlmitteltemperatursensor 14,
dem Drehzahlsensor 15, dem Abgassensor 16, der
Auslösevorrichtung 36,
dem Ventil 31, der Starteinrichtung 38 und der
elektrisch angetriebenen Hochdruckpumpe 33 gekoppelt.