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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Quarzglas mit
geringem OH-Gehalt, insbesondere von synthetischem, dichtem, homogenem,
hochreinem Quarzglas nach dem Direktschmelzprozess (Flammenhydrolyseprozess)
mit OH-Gehalten unter 600 ma-ppm, bspw. für den Einsatz als anpassbares
optisches Material für
Laseranwendungen oder als Ausgangsmaterial (bulk-Material) für die Herstellung
optischer Fasern.
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Gemäß dem Stand
der Technik erfolgt die Herstellung von Quarzglas mit hohem OH-Gehalt
durch das Flammenhydrolyseverfahren, bei dem ein meist gasförmiger Si-Träger, z.B.
Cl-freie Si-Träger,
wie bspw. Hexamethyldisiloxan (HMDSO), aber auch Cl-haltige Si-Träger, wie
bspw. SiCl4, mittels geeignetem Trägergas (O2, Inertgase, wie bspw. Ar, He) in eine Flamme
aus Brenngas und Oxidiergas transportiert und dort zu SiO2 umgesetzt wird. Die dabei entstehenden
Partikel gelangen auf ein rotierendes Quarzglassubstrat, wo das
abgeschiedene Material entweder durch den Wärmeeintrag der Flamme sofort
verglast wird (Direktverglasung bei 1600–2000°C; Direktschmelzprozess genannt),
oder aber, wenn die Substrattemperatur niedriger gewählt wird
(800–1600°C), ein poröser Sootkörper entsteht,
dessen Dichte je nach Temperatur variiert.
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Die
Abscheidung erfolgt dabei vorrangig in horizontaler Anordnung auf
ein rotierendes Quarzglassubstrat, welches zur Temperaturkonstanz
ringförmig
mit Feuerfestmaterial umgeben ist, welches vor der Abscheidung in
gleichem Maße,
wie das Substrat aufgeheizt werden muss. Dabei lässt sich die Oberflächensubstrattemperatur
in erster Linie über
die Flammentemperatur bzw. -zusammensetzung einstellen und während des Aufbau-Prozesses
durch einen Linearvorschub mit einer an die Aufbaurate angepassten
Geschwindigkeit auf 10 K konstant halten.
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Im
Fall der Sootabscheidung wird nachträglich zur Verglasung eine Hochtemperaturbehandlung
angeschlossen, bei porösen
Körper
in einem separaten Reaktor mit einer Aufheizgeschwindigkeit bis
15 K/min und Temperaturen bis zu 1600°C gesintert wird. Dabei kann
in Reaktionsgasatmosphären
wie bspw. Cl2 und Fluor, im Vakuum, in verschiedenen
Inertgasatmosphären
oder in definierten C/H-haltigen Atmosphären gearbeitet werden.
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Bei
den Direktschmelzprozessen werden in der Regel Quarzgläser mit
einem OH-Gehalt > 600 ma-ppm
erzielt.
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Die
Sootprozesse liefern in der Regel Quarzgläser mit einem OH-Gehalt < 300 ma-ppm.
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Die
EP 622340 A1 offenbart
bspw. ein Verfahren zur Herstellung von Quarzgläsern nach dem Direktschmelzverfahren,
deren OH-Gehalt ca. 500 bis 1400 ma-ppm beträgt. (Diese Quarzgläser sind
auch kommerziell verfügbar.)
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Bei
diesem Verfahren wird der niedrige OH-Gehalt durch eine Erhöhung des
Verhältnisses
H2/O2 erzielt, so
dass eine gezielte Einstellung des OH-Gehaltes im genannten Bereich
ermöglicht
wird.
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Nachteilig
bei dem Verfahren ist jedoch, dass die starke Erhöhung des
H2/O2-Verhältnisses
beim Direktschmelzverfahren technologisch nicht ohne weiteres beherrschbar
ist, da sich das Flammenbild und damit die Geometrien des aufzubauenden
Körpers
stark verändern,
was eine spezielle Anpassung der Abscheideanlage (bspw. Muffel,
Brenner) notwendig macht, insbesondere im Fall der im unteren Bereich
angegebenen OH-Gehalte.
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Gemäß
EP 1327612 A1 werden
Quarzgläser
mit OH-Gehalten von 125 bis 400 ma-ppm, welche insbesondere für die 193
nm Lithographie interessant sind, durch Mischen verschiedener Quarzgläser erhalten, die
zum einen aus dem Soot-Prozess (OVD, VAD-Prozess) stammen und dadurch
herstellungsbedingt einen niedrigen OH-Gehalt (< 200 ma-ppm) aufweisen, und zum anderen
aus Quarzgläsern
mit sehr hohem OH-Gehalt,
die im üblichen
Direktschmelzprozess hergestellt sind.
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Nachteilig
bei diesem Verfahren ist jedoch, dass es mehrere umfangreiche Technologieschritte
umfasst.
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Aus
WO 2005/082800 A1 sind
Quarzgläser
bekannt, welche über
einen Soot-Prozess hergestellt werden. Diese Sootkörper werden
einem Verdichtungsschritt unterzogen, bei dem gezielt mit bestimmten
Gasen gearbeitet werden muss, um OH-Gehalte zwischen 10 und 1200
pm in den Quarzgläsern
einzustellen, welche dann in Abhängigkeit
des OH-Gehaltes
und entsprechender H
2-Gehalte geeignetes
Verhalten, insbesondere gegenüber
ArF-Laserstrahlung bei 193 nm, haben sollen.
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WO 2004/065314 A1 offenbart,
dass bei der Herstellung von Soot-Körpern
für Quarzglas
kohlenstoffhaltige Si-Precursoren und Prozessgase verwendet werden,
um über
die Änderung
der Mikrostruktur der Gläser
definierte Eigenschaften, insbesondere Laserstabilitäten einzustellen.
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In
US 5.735.921 wird der Einsatz
von kohlenstoffhaltigen Brenngasen (meist CH
4 und
anderen reduzierenden Gasen) im Zusammenhang mit der Senkung des
O
2-Gehalts im Glas beschrieben.
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Gemäß
US 6.378.337 werden gasförmige Kohlenwasserstoffe
als Brenngase für
die Herstellung von synthetischem Quarzglas nach dem boule-Verfahren
verwendet, um ausschließlich
den molekularen Wasserstoffgehalt der erschmolzenen Gläser zu erhöhen.
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Aus
der Anmeldung
US 20050155388 ist
ein Verfahren zur Absenkung des OH-Gehaltes in Quarzglas bekannt,
das völlig
H
2-frei mit Brenngasen, wie CO, C
3O
2 oder COS, arbeitet.
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WO 97/05075 A1 offenbart
die Nutzung von Acetylen und anderen C-haltigen Brenngasen für die Behandlung
synthetischer Quarzgläser
mit dem Ziel des Feuerpolierens.
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Hierbei
wird dem üblichen
Brenngas (bspw. Erdgas) ein Anteil von 10–50% Acetylen mit dem Ziel
zugemischt, eine höhere
Wärmeübertragung
zur Glättung
stark strukturierter Glasoberflächen
zu erreichen.
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Aus
US 5,735,921 ist die Erzeugung
einer reduzierenden Atmosphäre
durch Verwendung von CO, Hydrazin, Diboran, bspw. beim Sintern (Verglasen)
eines vorher hergestellten Sootkörpers,
bekannt.
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Die
Anmeldung
US 20050155388 offenbart
die Zugabe bspw. von Acetylen als verbrennungsfördernde Substanz zu nicht eigenständig brennbaren
Gasen.
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Aus
DE 10 2005 018 209
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Quarzglaskörpers bekannt,
bei dem einem Abscheidebrenner Glasausgangsmaterial und Brenngas
zugeführt,
daraus SiO
2-Partikel gebildet und diese
auf einem Träger
unter Bildung eines SiO
2-Rohlings schichtweise
abgeschieden werden. Um hiervon ausgehend ein reproduzierbares Verfahren
zur Herstellung eines hochreinen, homogenen Quarzglaskörpers anzugeben,
wird gemäß
DE 10 2005 018 209
A1 vorgeschlagen, dass ein Abscheidebrenner eingesetzt wird,
der mindestens teilweise aus Grafit besteht. Eine solche Vorrichtung
zur Herstellung eines Quarzglaskörpers
umfasst einen Abscheidebrenner mit einem einen Brennermund aufweisenden
Brennerkopf, in dem eine Vielzahl von Medienzufuhrleitungen für die Zufuhr
von Glasausgangsmaterial und Brenngas verlaufen, die am Brennermund
in Form von Düsenöffnungen
enden, wobei der Brennerkopf mindestens teilweise aus Grafit besteht.
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Bei
dem Verfahren gemäß
DE 10 2005 018 209
A1 handelt es sich um einen Sootprozess und nicht um einen
Direktschmelzprozess.
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EP 0 428 068 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer mit Metalloxid
versetzten Preform, bei denen ein zentraler Si-haltiger Trägergasstrom
mit einer radialen Abfolge von Trenngasstrom, Brenngasstrom und
O
2-Strom umgeben ist.
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Dabei
handelt es sich bei dem Verfahren um einen Sootprozess und nicht
um einen Direktschmelzprozess.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die zuvor stehend genannten
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden, insbesondere ein
einfach beherrschbares Verfahren zur Herstellung von synthetischem, dichtem
homogenem, hochreinem Quarzglas nach dem Direktschmelzprozess (Flammenhydrolyseprozess)
anzugeben, das unmittelbar (d.h. ohne nachträgliche Schritte zur OH-Absenkung
und OH-Homogenisierung) zu Quarzglas mit OH-Gehalten zwischen 300–600 ma-ppm
führt und,
somit aufwandgeringer ist, als bisher bekannte Verfahren, die zu
solchen OH-Gehalten führen.
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Das
vermittels des Verfahrens hergestellte Quarzglas soll für die Verwendung
als anpassbares optisches Material für die Mikrolithographie mit
verbesserter Beständigkeit
gegen UV-Laserstrahlung
sowie als Ausgangsmaterial für
die optische Faserherstellung dienen und folgende Eigenschaften
aufweisen
- – definiert
eingestellte OH- und Wasserstoffgehalte
- – Hochrein
und homogen (Blasen- und Schlierenfreiheit, geringe Spannungsdoppelbrechung)
- – hohe
Transmission
- – keine
störenden
Absorptionen im Wellenlängenbereich
der typischen Arbeitswellenlängen
(bspw. für
die Lithographie im UV-Bereich)
- – anpassbarer
OH- und Wasserstoffgehalt
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Patentanspruches gelöst
sowie durch vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß den Unteransprüchen ergänzt.
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Das
Wesen der Erfindung besteht darin, dass bei dem Verfahren zur Herstellung
von synthetischem, dichtem, homogenem, hochreinem Quarzglas nach
dem Direktschmelzprozess unter Verwendung eines Si-haltigen Trägergasstroms,
umgeben von einem Wasserstoff-Brenngasstrom
und einem Oxidationsgasstrom erfindungsgemäß zwischen dem Trägergasstrom
und dem Brenngasstrom ein Trenngasstrom generiert ist, wobei das
Verhältnis
der Durchflussgeschwindigkeiten von Trenngasstrom zu Trägergasstrom
(Reaktionsgasstrom) mindestens 2:1 beträgt, oder wobei das Verhältnis der
Durchflussgeschwindigkeiten von Trenngasstrom zu Si-haltigem Trägergasstrom
und zu dem Brenngasstrom 2:1 beträgt, so dass ein Quarzglas mit
geringem OH-Gehalt in einer an sich für den Direktschmelzprozess
bekannten Anordnung abscheidbar ist.
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Dem
Brenngas wird dabei gemäß der Erfindung
ein kohlenstoffhaltiges Gas zugemischt, so dass entgegen den bisher üblichen
Verfahren Quarzgläser
mit einem OH-Gehalt unter 600 ma-ppm bis hin zu 350 ma-ppm OH im Direktschmelzprozess
herstellbar sind.
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Das
kohlenstoffhaltige Gas ist besonders vorteilhaft Acetylen. Aber
auch CO, CH4 und anderer Kohlenwasserstoffgase
eignen sich für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die
kohlenstoffhaltigen Gase sind dabei mit dem Brenngas (üblich ist
gemäß dem Stand
der Technik bspw. der Einsatz von Wasserstoff) in einem Verhältnis H/C
von > 6 gemischt,
so dass sich die OH-Gehalte im Quarzglas durch entsprechende Mischungsverhältnisse
dieser beiden Gase zwischen 350 und 600 ma-ppm systematisch einstellen
lassen.
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Realisierbar
ist das Verfahren durch einen Knallgasbrenner, bei welchem die kohlenstoffhaltigen
Gase dem üblichen
Brenngas zugeführt
werden. Diese Zuführung
erfolgt bei einem vorgebbaren Verhältnis der einzelnen Strömungsgeschwindigkeiten
der Gase in einem Mehr-Düsen
Quarzglasringbrenner (vorrangig für SiCl4 als
Si-Träger,
aber auch bei der Verwendung eines chlorfreien Si-Trägers, vorrangig
Hexamethyldisiloxan). Die Strömungsverhältnisse
sind dabei über
die Größe der Ringspalte
und den Volumenstrom der Gasströme
regelbar.
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Das
Verhältnis
der Durchflussgeschwindigkeiten von Trenngasstrom zu Brenngasstrom
und/oder Trägergasstrom
(Reaktionsgasstrom) beträgt
erfindungsgemäß mindestens
2:1.
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Als
Brenner wird ein außenmischender
Ringbrenner mit bis zu 12 Düsen,
vorrangig aber mit 4-Düsen, dessen
Spaltbedingungen wie folgt speziell auf die Zumischung C-haltiger
Gase abgestimmt sind:
Die innere Düse dient der Zufuhr des Reaktionsgases
(bspw. SiCl4 oder HMDSO) mit einem geeigneten
Trägergas
(bspw. Ar, He, trockenes O2,), so dass der
Si-haltige Trägergasstrom
generierbar ist.
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Von
entscheidender Bedeutung für
das erfolgreiche Herstellen von Quarzglas mit den angestrebten OH-Gehalten
zwischen 350 und 600 ma-ppm
unter Zumischung kohlenstoffhaltiger Gase zum Brenngas ist die die
Mitteldüse
umschließende,
so genannte Trenndüse,
durch die der Trenngasstrom generiert wird. Diese Düse muss
mit hohen Durchflussgeschwindigkeiten des Trenngasstroms [mindestens
zweifach höher
als die des Brenngasstroms und/oder Trägergasstroms (Reaktionsgasstroms)]
betrieben werden, so dass ein Gasvorhang um den Reaktionsgasstrom
entsteht. Dies verhindert eine vorzeitige Umsetzung des Precursors
am Brennerkopf zu Partikeln und damit einen Sootaufbau am Düsenende.
Ein derartiger Sootaufbau würde
zum Verstopfen und im weiteren zu Überhitzungen am Brennerkopf
führen.
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Die
Durchflussgeschwindigkeit des Gasvorhangs (Trenngasstroms) muss
in einem definierten Verhältnis
zur Durchflussgeschwindigkeit des Trägergasstroms (Reaktionsgasstroms)
von mindestens 2:1 stehen, sollte jedoch nicht größer als
5:1 sein. Damit wird die Struktur der Flamme in der Art beeinflusst,
dass eine eng begrenzte Reaktionszone entsteht, in der das Acetylen,
oder ein anderes kohlenstoffhaltiges Gas am intensivsten auf die
Partikelbildung Einfluss nehmen kann.
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Die
Trenndüse
kann mit O2, mit einem Inertgas (Ar, He)
oder auch einer Mischung aus beidem betrieben werden.
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Bei
einem 4-Düsen-Brenner
wird in der nächsten
Düse Wasserstoff
+ kohlenstoffhaltiges Gas und in der weiteren das Oxidiergas (üblich ist gemäß dem Stand
der Technik bspw. der Einsatz von Sauerstoff) zugeführt.
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Eine
Erweiterung vom 4-Düsen-Brennerprinzip
zu einem Mehrringbrenner, wie sie üblicherweise beim Direktschmelzprozess
von Quarzglas verwendet werden, ist gemäß der Erfindung möglich.
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Bei
einem Mehrringbrenner werden im Wechsel Wasserstoff + kohlenstoffhaltiges
Gas und Sauerstoff zugeführt.
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Das
kohlenstoffhaltiges Gas wird erfindungsgemäß dem Wasserstoff in der Zuleitung
zugemischt (ein Abstand von mindestens 10 cm vor dem Brennerkopf
ist dabei vorteilhaft), so dass ausreichende Homogenität des vorgemischten
Brenngases am Brennerkopf erreicht wird.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Abscheiden von Quarzglas mit geringem OH-Gehalt nach dem Direktschmelzprozess
wird ein aufwendiger Mehrstufenprozess mit Schritten, wie bspw.
Trocknung, Chlorierung, Spülung,
Vortemperung in bestimmten Atmosphären und Sinterung vermieden.
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Gleichzeitig
ist ein H2-Gehalt > 5 × 1016 Molekülen/cm3 einstellbar, ohne das eine zusätzliche
H2-Behandlung erforderlich ist. Dies führt zur
Verringerung von Defekten und damit zu einer erhöhten Strahlungsbeständigkeit.
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Durch
die Zumischung kohlenstoffhaltiger Gase wird eine Profilierung des
OH-Gehalts über
dem Querschnitt vermieden, d.h. der radiale OH-Gradient im erzeugten Quarzglaskörper ist
gegenüber
dem Stand der Technik vergleichsweise gering.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Gläser
zeichnen sich neben den zwischen 350 und 600 ma-ppm liegenden OH-Gehalten
durch eine sehr gute Brechzahlhomogenität und Blasenfreiheit, einen
Gehalt an molekularem Wasserstoff größer 1 × 10 16 Moleküle/cm3, einen nicht nachweisbaren Cl-Gehalt (kleiner
10 ma-ppm) aus und erfüllen
damit die Voraussetzung als in den wesentlichen Eigenschaften anpassbares
Material für
UV-Laserlithographieprozesse, insbesondere die 193 nm-Lithographie.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen
und der Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne
die Erfindung auf diese zu beschränken. Dabei zeigt:
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1:
eine Ausführungsform
einer Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in
schematischer Übersichts-Längsschnittdarstellung,
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2a:
einen Querschnitt durch die Brennerdüsen der Anordnung gemäß 1,
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2b:
einen Querschnitt durch die Gasströme der Anordnung gemäß 1,
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3:
eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des OH-Gehalts vom
Gehalt der Kohlenmonoxideinheiten bei Zumischung unterschiedlicher
kohlenwasserstoffhaltiger Gase zum Wasserstoff-Brenngas, wobei die
verschiedenen Gase zur übersichtlicheren
Darstellung in stöchiometrisch äquivalenten
Kohlenmonoxidgehalten angegeben sind und
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4:
eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des OH-Gehalts von
der radialen Dimension.
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Die
in 1 dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht aus einem 4-Düsen-Ringbrenner 10,
einer Muffel 51, einem Pyrometer 61 und einem
Substrat 62, wobei die Muffel 51 gemäß dem Stand
der Technik den 4-Düsen-Ringbrenner 10 und
das Substrat 62 umschließt. Das Pyrometer 61 dient
zur Temperaturkontrolle auf der Oberfläche des abgeschiedenen Materials.
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Der
4-Düsen-Ringbrenner 10 umfasst
eine Mitteldüse 11,
eine Trenngasdüse 21,
eine Brenngasdüse 31 und
eine Oxidationsgasdüse 41.
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Gemäß dem Verfahren
wird der 4-Düsen-Ringbrenner 10 in
der Art betrieben, dass in die Mitteldüse 11 ein Si-haltiger
Trägergasstrom,
in die Trenngasdüse 21 ein
Trenngasstrom, in die Brenngasdüse 31 ein Brenngas
und in die Oxidationsgasdüse 41 ein
Oxitationsgas eingespeist wird.
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Dabei
kann die Abscheidung der beim Flammenhydrolyseverfahren entstehenden
amorphen Partikel in vertikaler oder horizontaler Anordnung erfolgen.
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Dazu
wird ein Substratstab drehbar gelagert. Gegenüber der Substratfläche befindet
sich der Brenner, wobei die Mündung
des Brenners zum Substrat zeigt, so dass in der Flamme entstehendes
Material auf der Stirnfläche
des Stabes abgeschieden und bei Temperaturen > 1600°C
direkt verglast wird. Die Flammentemperatur wird durch die Zusammensetzung
Brenngas H2 und Oxidationsrgas O2 eingestellt, so dass ausreichende Temperaturen
für eine
Direktverglasung von > 1600°C erreicht
werden.
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Der
vorzugsweise verwendete Brenner ist ein 4-Düsen-Quarzglas-Ringbrenner 10 und
weist die in 2 dargestellte Belegung
der Ringdüsen
auf.
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Durch
die Mitteldüse 11 wird
der Si-haltige Trägergasstrom 1,
der aus Trägergas
(z.B. Ar, He, O2) und Si-Träger (z.B.
SiCl4, HMDSO) besteht, geleitet. Die zweite,
sogenannte Trenngasdüse 21,
generiert mittels Trenngasstrom 2 den Gasvorhang und wird
vorzugsweise mit O2 betrieben. Es kann aber
auch ein Inertgas (Ar, He) oder auch eine Mischung aus beidem verwendet
werden.
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In
die dritte, sogenannte Brenngasdüse 31 wird
das übliche
Brenngas 3, hier Wasserstoff, und erfindungsgemäß das zugemischte
kohlenstoffhaltige Gas eingeleitet. Zur ausreichenden Durchmischung
wird das kohlenstoffhaltige Gas mindestens 10 cm vor der Brennermündung dem
H2 über
ein T-Stück
zugemischt. In die vierte sogenannte Oxidationsgasdüse 41 wird
das Oxidationsgas 4 in Form von O2 eingeleitet.
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Die
Durchflussgeschwindigkeit des Gasvorhangs in der Trenndüse 21 muss
in einem definierten Verhältnis
zur Durchflussgeschwindigkeit des Si-haltigen Trägergasstromes durch Mitteldüse 11 von
mindestens 2:1, aber nicht größer als
5:1, stehen.
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Die
Mündung
des gezündeten
Brenners 10 steht dem Substrat 62 gegenüber, so
dass sich die in der Flamme entstehenden Partikel auf dem Substrat 62 absetzen
und durch die hohe Substrattemperatur unmittelbar verglasen. Der
resultierende OH-Gehalt wird durch das Verhältnis von H und C gemäß 3 in
der Flamme eingestellt.
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1. und 2. Ausführungsbeispiel
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Die
einzelnen Düsen
des 4-Ring-Quarzglasbrenners 10 werden in der o.g. Reihenfolge
mit den in der Tabelle 1 angegebenen Durchflussmengen belegt.
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Das
H2/O2-Verhältnis beträgt dabei
2,68, wie auch bei der Vergleichsprobe 1, der kein C-haltiges Gas zugemischt
wird.
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In
dem Ausführungsbeispiel
wird als zuzumischendes C-haltiges Gas Acetylen (C2H2) verwendet, wobei einmal 4,4 slm und einmal
2,2 slm in vorgenannter Weise dem H2, hier
30 slm, zugemischt werden. Das entspricht einem H/C-Verhältnis von
7,9 bzw. 14,6.
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In
die Trenngasdüse 21 werden
4 slm O2 als Gasvorhang (Trenngasstrom 2)
geleitet, so dass ein Verhältnis
von > 2,5 für das Verhältnis der
Durchflussgeschwindigkeiten von Trenngasstrom 2 (Gasvorhang)
zu Si-haltigem Trägergasstrom 1 realisiert
ist (Tabelle 2).
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Im
resultierenden Glas stellt sich ein OH-Gehalt von 320 ma-ppm bzw.
470 ma-ppm homogen verteilt über
dem Querschnitt der Probe ein gegenüber einem OH-Gehalt von ca.
980–1000
ma-ppm ohne die Zumischung (Vergleichsprobe 1).
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3. Ausführungsbeispiel
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Die
einzelnen Düsen
des 4-Ring-Quarzglasbrenner 10 werden mit den in der Tabelle
1 angegebenen Gasen belegt.
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Die
Durchflussmengen für
Wasserstoff und Sauerstoff sind mit 36 slm und 13,4 slm so eingestellt,
dass das H2/O2-Verhältnis 2,68
beträgt,
wie auch in Vergleichsprobe 1.
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4,8
slm O2 werden in den Gasvorhang (Trenngasdüse 21)
geleitet, das Verhältnis
der Durchflussgeschwindigkeiten des Trenngasstroms 2 zum
Si-haltigen Trägergasstrom 1 beträgt damit > 3,0.
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Als
C-haltiges Gas werden in diesem Fall dem Wasserstoff 10 slm Kohlenmonoxid
zugemischt.
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Das
H/C-Verhältnis
beträgt
7,2. Im resultierenden Glas wird dadurch ein homogen verteilter
OH-Gehalt von 600 ma-ppm eingestellt.
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4. Ausführungsbeispiel
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Die
einzelnen Düsen
des 4-Ring-Quarzglasbrenners 10 werden mit den in der Tabelle
1 (5) angegebenen Gasen belegt.
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Die
Durchflussmengen für
den Brenngasstrom 3 (Wasserstoff) und den Oxidationsgasstrom 4 (Sauerstoff)
sind in der Art variiert, dass das H2/O2-Verhältnis
bei diesem Beispiel 3,2 beträgt.
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Dabei
werden 3.6 slm O2 dem Gasvorhang (Trenndüse 21)
zugeführt.
Das entspricht einem Verhältnis der
Durchflussgeschwindigkeiten von Trenngasstrom 2 durch die
Trenndüse 21 zu
Si-haltigem Trägergasstrom 1 durch
die Mitteldüse 11 zu
von > 2.
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Dem
Brenngasstrom 3 (Wasserstoff), hier 35 slm, werden 1,8
slm Acetylen zugemischt, was ein H/C-Verhältnis von 20,4 ergibt.
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Dies
führt im
resultierenden Glas zu einem in weiten Bereichen homogen verteilten
OH-Gehalt von 530 ma-ppm im Unterschied zu ca. 800 ma-ppm ohne die
Zumischung des Acetylens (Vergleichsprobe 2). Das heißt, auch
bei variierenden H2/O2-Verhältnissen
wird der OH-Gehalt
des direktgeschmolzenen Quarzglases durch Zumischung eines kohlenstoffhaltigen
Gases stark abgesenkt.
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Alle
in der Beschreibung, dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel, den Ansprüchen und
Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch
in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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- 1
- Si-haltiger
Trägergasstrom
- 2
- Trenngasstrom
(Gasvorhang)
- 3
- Brenngasstrom
- 4
- Oxidationsgasstrom
- 10
- 4-Düsen-Ringbrenner
- 11
- Mitteldüse
- 21
- Trenngasdüse
- 31
- Brenngasdüse
- 41
- Oxidationsgasdüse
- 51
- Muffel
- 61
- Pyrometer
- 62
- Substrat
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