DE102006055031A1 - Hochwasserstauwand - Google Patents

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    • E02B3/10Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
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Abstract

Eine Hochwasserstauwand (1) weist vertikale Stützpfeiler (2) und horizontal zwischen den Stützpfeilern (2) angeordnete Dammbalken (5) auf, wobei die Stützpfeiler (2) ein T-Profil aufweisen und die Dammbalken (5) im Wesentlichen ebene Dammplatten (7) aufweisen, die an den entgegengesetzten Stirnseiten (6) wasserseitig an einem seitlichen Quersteg (4) des zugeordneten Stützpfeilers (2) festlegbar sind. Die ebenen Dammplatten (7) weisen an einer oder an beiden Wandflächen ausgeformte Verstärkungsrippen (8) auf. Die Länge der ebenen Dammplatten (7) beträgt das Fünffache bis das Fünfzehnfache der Breite der Dammplatten (7). Die Dammplatten (7) bestehen aus Aluminium, aus GFK oder aus KFK. Die Dammplatten (7) sind mittels Arretierungshebeln (16), die landseitig die Querstege (4) der Stützpfeiler (2) umgreifen, an den Stützpfeilern (2) festlegbar. Die zu beiden Seiten eines Stützpfeilers (2) angeordneten benachbarten Dammplatten (7) sind über den Stützpfeiler (2) hinweg mittels einer oder mehrerer Verbundklammern (18, 19) miteinander verbindbar.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Hochwasserstauwand mit vertikalen Stützpfeilern und mit horizontal zwischen den Stützpfeilern angeordneten Dammbalken.
  • Bekannte Hochwasserstauwände mit vertikalen Stützpfeilern und mit horizontal zwischen den Stützpfeilern angeordneten Dammbalken weisen üblicherweise H-förmige Stützpfeilerprofile auf, wobei die einzelnen Dammbalken mit den gegenüber liegenden Stirnseiten jeweils in den nutförmigen seitlichen Aussparungen der vertikalen Stützpfeilern eingebracht und angeordnet sind. Die einzelnen Dammbalken müssen dabei entweder schräg zwischen zwei benachbarte Stützpfeiler eingebracht und anschließend in die waagrechte Endposition verkippt werden oder aber von oben in die nutförmigen Aussparungen der benachbarten Stützpfeiler eingeschoben werden. Um die zwischen den übereinander angeordneten Dammbalken befindlichen Spalten wasserdicht abdichten zu können, müssen die übereinander angeordneten Dammbalken aufeinander gepresst werden.
  • Das Errichten. einer derartigen Hochwasserstauwand ist mit einem erheblichen Montageaufwand verbunden. Das Einschieben der einzelnen Dammbalken in die nutförmigen Aussparungen der benachbarten Stützpfeiler ist zeitaufwendig und insbesondere bei hohen Stützpfeilern mühsam. Das Aufeinanderpressen der übereinander angeordneten Dammbalken wird bei den bekannten Ausführungen dadurch bewirkt, dass mittels geeigneter Anpressvorrichtung auf den obersten Dammbalken eine Druckkraft ausgeübt wird, die ausreichend groß ist, um sämtliche übereinander angeordneten Dammbalken dicht aneinander zu pressen. Eine nachträgliche Erhöhung einer bereits errichteten und anstehendes Hochwasser belasteten Hochwasserstauwand ist nur mit einem erheblichen Aufwand möglich, da die dichtende Verpressung der einzelnen Dammbalken gelöst werden muss, um einen oder mehrere zusätzliche Dammbalken von oben zwischen den benachbarten Stützpfeilern einzuführen und anschließend die übereinander angeordneten Dammbalken wieder verpressen zu können.
  • Um eine ausreichende mechanische Belastbarkeit und Drucksteifigkeit aufzuweisen, sind die bekannten Dammbalken regelmäßig als im Wesentlichen rechteckige Hohlprofile ausgestaltet. Da bei den üblichen Dichtungsvorrichtungen eine wasserdichte Abdichtung derartiger Hochwasserstauwände erst auf der landseitigen Wandfläche bewirkt werden kann, werden die einzelnen Hohlräume der verwendeten Dammbalken von dem anstehenden Hochwasser geflutet. Dabei setzt sich oftmals Schlamm und Schmutz in den Hohlräumen der Dammbalken ab, so dass nach deren Demontage eine aufwendige Reinigung der oftmals nicht leicht zugänglichen Hohlräume erforderlich wird. Hier wie im Folgenden wird mit „wasserseitig" die dem anstehenden oder erwarteten Hochwasser zugewandte Seite und mit „landseitig" die dem Hochwasser abgewandte Seite der Hochwasserstauwand bezeichnet.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, eine Hochwasserstauwand der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass eine einfache und schnelle Montage der Dammbalken ermöglicht wird und eine nach einer Nutzung und Demontage der Hochwasserstauwand erforderliche Reinigung der Dammbalken erleichtert wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stützpfeiler ein T-Profil aufweisen und die Dammbalken im Wesentlichen ebene Dammplatten aufweisen, die an den entgegengesetzten Stirnseiten wasserseitig jeweils an einem seitlichen Quersteg des zugeordneten Stützpfeilers befestigbar sind.
  • Da die Stützpfeiler keine nutförmigen seitlichen Aussparungen aufweisen, in welche die einzelnen Dammbalken von oben eingeschoben werden müssen, sondern die einzelnen Dammbalken von der Wasserseite aus an die seitlichen Querstege der Stützpfeiler angelegt und dort fixiert werden können, vereinfacht sich deren Montage erheblich und kann ausschließlich von der Landseite aus erfolgen. Die Dammbalken können entweder klemmend oder rastend oder aber mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen an den Stützpfeilern befestigt und arretiert werden. Da auf Grund der wasserseitigen Anordnung der Dammbalken das anstehende Hochwasser die Dammbalken an die jeweiligen Querstege der Stützpfeiler presst, müssen die verwendeten Befestigungsmittel keine großen Kräfte aufnehmen und dienen lediglich dazu, ein unbeabsichtigtes Lösen einzelner Dammbalken, die nicht oder noch nicht von einem anstehenden Hochwasser erfasst sind, zu verhindern.
  • Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die ebenen Dammplatten an einer oder an beiden Wandflächen ausgeformte Verstärkungsrippen aufweisen. Durch geeignet dimensionierte Verstärkungsrippen kann erreicht werden, dass die ebenen Dammplatten dünnwandig ausgestaltet sein können und die Steifigkeit sowie die mechanische Belastbarkeit der Dammbalken maßgeblich durch die Anordnung und Ausgestaltung der Verstärkungsrippen bestimmt wird.
  • Die mit Verstärkungsrippen versehenen ebenen Dammplatten können beispielsweise aus Strangpressprofilen vergleichsweise einfach und kostengünstig hergestellt werden.
  • Auf Grund des geringen Eigengewichts, das für derartige ebene Dammplatten mit Verstärkungsrippen erforderlich ist, können die Dammbalken einfach und schnell transportiert werden. Trotz einer sehr hohen mechanischen Belastbarkeit können die ebenen Dammplatten mit den ausgeformten Verstärkungsrippen schnell und einfach gereinigt werden, beispielsweise durch Abspritzen mit Wasser oder einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit. Da sämtliche Flächen von außen zugänglich sind kann die notwendige Reinigung in einfacher Weise auch im noch montierten Zustand der Dammbalken an der Hochwasserstauwand erfolgen.
  • Die Verstärkungsrippen können in Längsrichtung verlaufen, um die Herstellung als Strangpressprofil bzw. das Extrodieren derartiger Profile zu ermöglichen. Die Verstärkungsrippen können aber auch quer oder schräg verlaufend angeordnet sein. Es ist auch denkbar, dass die Verstärkungsrippen nicht einstückig an der ebenen Dammplatte ausgeformt, sondern nachträglich auf den Dammplatten befestigt oder verklebt werden.
  • Gemäß einer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Breite der ebenen Dammplatten das Fünffache bis das Fünfzehnfache der Höhe der Dammplatten beträgt. Hier wie im Folgenden wird als Breite der Dammplatten deren Abmessung, bzw. Erstreckung in Richtung zwischen zwei benachbarten Stützpfeilern und als Höhe der Dammplatten deren Erstreckung senkrecht dazu in Richtung der Höhe der Wandfläche bezeichnet. Als Modulbreite wird allgemein üblich der Abstand zwischen den Mittellinien zweier benachbarter Stützpfeiler bezeichnet. Es hat sich herausgestellt, dass Dammplatten mit einer Breite von 2,5 m und einer Höhe von 20 cm bis 35 cm sowie ausreichender mechanischer Belastbarkeit mit einem Eigengewicht von weniger als 30 kg hergestellt werden können. Derartige Dammbalken können von einer einzelnen Person gehandhabt werden. Die Montage und Demontage solcher Dammbalken und damit der gesamten Hochwasserstauwand lässt sich auf diese Weise vereinfachen und beschleunigen. In Abhängigkeit von dem verwendeten Material kann die Breite in vorteilhafter Weise etwa das Acht- bis Zwölffache der Höhe der Dammplatten betragen.
  • Es ist vorgesehen, dass die Dammplatten aus Aluminium, aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) oder aus Kohlefaserverstärkten Kunststoffen (KFK) bestehen. Bei einer geeigneten Ausgestaltung der Verstärkungsrippen können die Dammbalken auch aus solchen besonders leichten Materialien hergestellt werden und sind dennoch ausreichend mechanisch belastbar und widerstandsfähig, um als Wandflächenelemente bei Hochwasserstauwänden eingesetzt werden zu können. Sofern es nicht maßgeblich auf das Eigengewicht der Dammbalken ankommt, sondern beispielsweise deren einfache Herstellung oder eine besonders hohe mechanische Belastbarkeit im Vordergrund stehen, können auch andere, geeignete Materialien verwendet werden.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Dammplatten mittels Arretierungshebeln, die langzeitig die Querstege der Stützpfeiler umgreifen, an den Stützpfeilern festlegbar sind. Da die Arretierungshebel vorzugsweise landseitig angeordnet sind, können die Dammbalken von der Landseite aus in die vorgesehene Position gebracht und – ebenfalls landseitig – arretiert werden. Die Hochwasserstauwand kann demzufolge auch an Abschnitten errichtet werden, die nicht oder nur sehr schwer wasserseitig zugänglich sind. Auch kann eine Kontrolle der Befestigung der einzelnen Dammbalken an den Stützpfeilern landseitig und während einer Benutzung der Hochwasserstauwand, also während eines anstehenden Hochwassers durchgeführt werden.
  • Um die Zuverlässigkeit und Sicherheit einer Festlegung der Dammbalken mittels Arretierungshebeln zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Arretierungshebel in einer die Dammplatten an den Stützpfeilern festlegenden Arretierungsposition mittels jeweils zugeordneter Sperrhebel festlegbar sind. Die Sperrhebel dienen lediglich dazu, die zugeordneten Arretierungshebel in einer die Dammplatten an den Stützpfeilern befestigenden Position sichern und müssen keine größeren Kräfte aufnehmen. Die Sperrhebel können deshalb erheblich kleiner als die Arretierungshebel ausgestaltet sein. Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, dass die Sperrhebel selbsthemmend mit den Arretierungshebeln in Eingriff bringbar sind. Es sind auch andere Sperrvorrichtungen denkbar, welche das selbstständige Zurückverstellen der Arretierungshebel verhindern.
  • Um die mechanische Belastbarkeit der aus Stützpfeilern und Dammbalken errichteten Hochwasserstauwand zu verbessern und insbesondere kurzzeitig und lokal auftretende Belastungsspitzen besser aufnehmen zu können, ist vorgesehen, dass zu beiden Seiten eines Stützpfeilers angeordnete benachbarte Dammplatten über den Stützpfeiler hinweg mittels einer oder mehrerer Verbundklammern miteinander verbindbar sind. Durch die Verbundklammern wird ein über einen Stützpfeiler hinweg wirkender Verbund von Dammbalken erzeugt, so dass lokal an einem Dammbalken auftretende Kräfte auf mehrere, miteinander verbundene Dammbalken verteilt werden. Durch die räumliche Verteilung der Kräfte, die zusätzlich mehrere Dammbalken einschließlich der jeweils zugeordneten Befestigungsvorrichtungen erfasst, wird die mechanische Belastbarkeit der Hochwasserstauwand insbesondere gegenüber kurzzeitig auftretenden Belastungen, wie beispielsweise angeschwemmtes Treibgut oder dergleichen, wesentlich verbessert.
  • Es ist vorgesehen, dass die Dammplatten eine oder mehrere Aussparungen aufweisen, die mittels geeigneter Membrandichtungen abdeckbar sind, wobei die Membrandichtung bei wasserseitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen verschließt und bei landseitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen freigibt. Sofern in einem Einzelfall die Hochwasserstauwand überflutet oder hinterspült wird und einem Absinken des Hochwasserpegels auf der Rückseite das noch anstehende Wasser durch die Hochwasserstauwand zurückgehalten wird, geben die Membrandichtungen die Aussparungen frei, die dann als Rückflussöffnungen dienen und eine Abfließen der landseitigen Wassermassen ermöglichen. Durch eine geeignete Ausgestaltung der Aussparungen sowie der die Aussparungen bedeckenden Membrandichtungen kann sichergestellt werden, dass die Membrandichtungen die Aussparungen dicht decken und abdichten, wenn die Hochwasserstauwand durch wasserseitig anstehendes Hochwasser belastet wird, während gleichzeitig bereits ein geringer Überdruck gegebenenfalls landseitig anstehender Wassermassen ausreicht, um die Aussparungen freizugeben und einen gewünschten Rückfluss der landseitig anstehenden Wassermassen auf die Wasserseite zu ermöglichen.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass zwei übereinander angeordnete Dammplatten miteinander in Eingriff bringbar sind. Vorzugsweise ist dabei zwischen zwei übereinander angeordneten Dammplatten eine Profildichtung angeordnet. Unabhängig von einem Eingriff zweier übereinander angeordneter Dammplatten wird durch die Profildichtung der Spalt zwischen den benachbarten Dammplatten abgedichtet. Die Profildichtung kann beispielsweise eine vorspringende Nase oder Dichtlippe aufweisen und entweder auf Grund eines zu erzeugenden Anpressdrucks zwischen den beiden Dammplatten oder aber auf Grund einer wasserseitigen Bedeckung des Spalts über die gesamte Länge der Dammbalken hinweg die gewünschte Dichtwirkung erzeugen.
  • Die Dammplatten können beispielsweise auf Ihrer Oberseite eine nutförmige Ausnehmung aufweisen, in welche die Unterseite der darüber angeordneten Dammplatte eingeführt werden kann, um durch eine derartige formschlüssige Verbindung der übereinander angeordneten Dammplatten eine Verbundwirkung zu erzeugen und die mechanische Belastbarkeit der Hochwasserstauwand zu erhöhen.
  • In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass Um die Hochwasserstauwand zusätzlich zu verstärken und abzusichern ist vorgesehen, dass ein Verstärkungselement oder ein zusätzliches Verbindungsprofil landseitig zu beiden Seiten eines Dammbalkens festlegbar ist, so dass das Verstärkungselement oder das zusätzliche Verbindungsprofil in einem mittleren Bereich an dem Dammbalken anliegt und diesen zusätzlich abstützt.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens näher erläutert, welches in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
  • 1 eine seitliche Schnittansicht mehrerer übereinander angeordneter Dammbalken,
  • 2 eine seitliche Schnittansicht gemäß 1, wobei zusätzlich ein Stützpfeiler sowie den Stützpfeiler umgreifender Verbundklammern dargestellt sind,
  • 3 eine landseitige Ansicht einer Hochwasserstauwand im Bereich um einen Stützpfeiler,
  • 4 eine wasserseitige Ansicht der Hochwasserstauwand in einem Bereich gemäß 3,
  • 5 eine wasserseitige Ansicht eines mehrere Stützpfeiler umfassenden Bereichs der Hochwasserstauwand,
  • 6 eine landseitige Ansicht des in 5 abgebildeten Bereichs der Hochwasserstauwand,
  • 7 eine vergrößert dargestellte Schnittansicht zweier übereinander angeordneter Dammbalken,
  • 8 eine Schnittansicht eines Dammbalkenelements,
  • 9 eine landseitige Ansicht des in 8 dargestellten Dammbalkenelements,
  • 10 eine schematische Darstellung eines Stützpfeilers mit zwei an dem Stützpfeiler anliegenden Dammbalken, wobei zwei zusammenwirkende Verbundklammern in einem zumindest teilweise gelösten Zustand dargestellt sind,
  • 11 eine Ansicht gemäß 10, wobei die Verbundklammern in einer Befestigungsposition dargestellt sind,
  • 12 eine Ansicht einer Ecke in der Hochwasserstauwand mit rechtwinklig zueinander angeordneten, an einem Eckstützpfeiler festgelegten Dammbalken,
  • 13a bis d Schnittansichten im Verbindungsbereich zweier übereinander angeordneter Dammbalken mit einer abdichtenden Profildichtung, wobei der obere Dammbalken schräg angesetzt und schrittweise aufgerichtet dargestellt ist, und
  • 14 eine Schnittansicht im Übergangsbereich eines unteren Dammbalkens zu dem Boden mit einer anders ausgestalteten abdichtenden Profildichtung und einem zusätzlichen nichtverformbaren Verstärkungsprofil.
  • In den 1-4 sind verschiedene Ansichten einer Hochwasserstauwand 1 im Bereich um einen Stützpfeiler 2 dargestellt. Der Stützpfeiler 2 weist eine im Wesentlichen T-förmige Querschnittsfläche mit einem Längssteg 3 und zwei zu beiden Seiten seitliche vorspringenden Querstegen 4 auf. Der Stützpfeiler 2 ist so angeordnet, dass die beiden Querstege 4 längs des Verlaufs der Hochwasserstauwand 1 ausgerichtet sind und der Längssteg 3 wasserseitig vorspringt.
  • Auf beiden Seiten des Stützpfeilers 2 sind jeweils mehrere Dammbalken 5 übereinander angeordnet, so dass sie im Bereich von jeweiligen Stirnseiten 6 wasserseitig an den beiden Querstegen 4 der Stützpfeiler 2 anliegen. Sobald die Hochwasserstauwand 1 bei einem steigenden Hochwasserpegel anstehendes Hochwasser aufstaut, werden die einzelnen Dammbalken 5 durch die wasserseitig anstehenden Wassermassen an die Querstege 4 der Stützpfeiler 2 angepresst. Durch geeignete Streifendichtungen im Bereich der Querstege 4, die nicht dargestellt sind, kann eine ausreichende Abdichtung der Hochwasserstauwand 1 im Bereich der Stützpfeiler 2 gewährleistet werden.
  • Die Dammbalken 5 weisen jeweils eine im Wesentlichen ebene Dammplatte 7 auf, die durch beidseitig vorspringende Verstärkungsrippen 8 verstärkt wird. Die Verstärkungsrippen 8 sind überwiegend auf der Landseite der Dammplatten 7 ausgebildet, um diese bei einem wasserseitig anstehenden Hochwasser entstehenden Druckkräfte besser aufnehmen zu können.
  • Durch geeignete Ausformungen 9, 10 an einer Oberseite bzw. Unterseite der Dammplatten 7 wird ein formschlüssiger Eingriff von zwei übereinander angeordneten Dammplatten 7 bewirkt. Zwischen den beiden übereinander angeordneten Dammplatten 7 ist eine an die Formgebung der Ausformungen 9, 10 angepasste Profildichtung 11 angeordnet. Durch die in Eingriff stehenden Ausformungen 9, 10 in Verbindung mit der Profildichtung 11 wird formschlüssige, wasserdicht abgedichtete Verbindung von zwei übereinander angeordneten Dammbalken 5 gewährleistet.
  • Der jeweils unterste Dammbalken 5 ist durch eine wasserseitig vorspringende Profildichtung 12 gegenüber dem Erdboden abgedichtet. Zusätzlich kann ebenfalls wasserseitig eine wasserundurchlässige elastische oder flexible Folie 13 als Diffundationssperre angeordnet sein, die ein allmähliches Unterspülen der Hochwasserstauwand 1 durch das anstehende und in das Erdreich eindringende Hochwasser verhindern soll.
  • Ebenfalls die jeweils untersten Dammbalken 5 weisen zusätzlich in einem Abstand über dem Boden Aussparungen 14 auf, die durch eine wasserseitig anliegende Membrandichtung 15 bedeckt und dicht verschlossen sind. Die Aussparungen 14 sind ausreichend klein ausgestaltet und die Membrandichtungen 15 ausreichend widerstandsfähig um der Druckbelastung eines anstehenden Hochwassers auch dann widerstehen zu können, wenn der Pegel des anstehenden Hochwassers bis an die maximale Höhe der Hochwasserstauwand 1 heranreicht. Die Membrandichtung 15 weist vorzugsweise einen biegeelastischen Bereich neben den Aussparungen 14 auf, so dass bereits bei einem geringen landseitigen Überdruck die Membrandichtung 15 die zugeordneten Aussparungen 14 freigibt und einen gewünschten Rückfluss von auf der Landseite befindlichen Wassermassen ermöglicht.
  • Die Dammbalken 5 werden landseitig durch Arretierungshebel 16 an den Stützpfeilern 2 festgelegt. Die Arretierungshebel 16 werden durch Sperrhebel 17 in einer Arretierungsposition gesichert. Mittels Verbundklammern 18, 19 werden zu beiden Seiten eines Stützpfeilers 2 angeordnete benachbarte Dammbalken 5 miteinander verbunden. Die Ausgestaltung, Anordnung und Funktionsweise des Arretierungshebels 16, des Sperrhebels 17 und der Verbundklammern 18 und 19 werden nachfolgend anhand der 10 und 11 detailliert dargestellt.
  • In den 5 und 6 werden Ansichten eines mehrere Stützpfeiler 2 umfassenden Bereichs der Hochwasserstauwand 1 gezeigt. Ein zur Errichtung und Befestigung der Stützpfeiler 2 jeweils erforderliches Fundament 20 wird lediglich schematisch angedeutet. Insbesondere bei Verwendung einer zum Erdboden hin abdichtenden Bodenprofildichtung 12 sowie einer als Diffundationssperre dienenden Folie 13 ist kein zusätzliches Streifenfundament zwischen den einzelnen Stützpfeilern erforderlich. Die sowohl wasserseitig (5) als auch landseitig (6) vorspringenden Verstärkungsrippen 8 verlaufen waagrecht in Richtung der Wandfläche der Hochwasserstauwand und bestimmen deren optischen Gesamteindruck.
  • In 7 sind zur Veranschaulichung zwei übereinander angeordnete Dammbalken 5 dargestellt. Der untere Dammbalken 5 weist an seiner Unterseite eine zweiteilige Bodenprofildichtung 12 mit einer wasserseitig vorspringenden Dichtlippe 21 auf. An den landseitig vorspringenden Verstärkungsrippen 8 sind Befestigungshülsen 22 angebracht bzw. ausgeformt. An den Befestigungshülsen 22 können die Arretierungshebel 16 sowie die Sperrhebel 17 gelagert werden. Darüber hinaus können die Befestigungshülsen 22 zur Befestigung und Festlegung der Verbundklammern 18, 19 dienen.
  • Nachdem der untere Dammbalken 5 zwischen zwei nicht dargestellten Stützpfeilern 2 angeordnet und mittels der Arretierungshebel 16 befestigt wurde, kann anschließend der darüber vorgesehene Dammbalken 5 schräg, beispielsweise gemäß der durch einen Pfeil 23 dargestellten Richtung auf den unteren Dammbalken 5 aufgeschoben und an die Stützpfeiler 2 angeschwenkt werden. Die obere Ausformung 9 des unteren Dammbalkens 5 kommt dabei mit der unteren Ausformung 10 des oberen Dammbalkens 5 in Eingriff durch das Verschwenken des oberen Dammbalkens 5 und dessen Befestigung an den Stützpfeilern 2 wird die zwischen den beiden Dammbalken 5 angeordnete Profildichtung 11 zusammengepresst und eine wasserdichte Abdichtung zwischen den beiden Dammbalken 5 bewirkt.
  • Die einzelnen Dammbalken 5 können kostengünstig durch bekannte Strangpressverfahren hergestellt werden. Unabhängig von einer vorgesehenen Anordnung der einzelnen Dammbalken 5 können diese ein identisches Profil aufweisen, wie es in den 8 und 9 zur Veranschaulichung dargestellt ist. Lediglich die Befestigungshülsen 22 sowie die Aussparungen 14 müssen gegebenenfalls nachträglich angebracht bzw. ausgebohrt werden. Durch die Anordnung einer in den 8 und 9 nicht dargestellten Bodenprofildichtung 12 sowie gegebenenfalls durch die Anordnung von Aussparungen 14 und einer die Aussparungen 14 bedeckenden Membrandichtung 15 wird ein Dammbalken 5 individualisiert und seine Verwendung als jeweils unterster Dammbalken 5 vorgegeben. Sowohl die einzelnen Dammbalken 5 einschließlich der daran ausgeformten Verstärkungsrippen 8 als auch die jeweiligen Profildichtungen 11, 12 und gegebenenfalls 15 können mit bekannten Strangpressherstellungsverfahren oder Extrusionsverfahren kostengünstig hergestellt werden.
  • In den 10 und 11 werden zur Veranschaulichung die einzelnen Schritte dargestellt, die zur Befestigung und Sicherung zweier benachbarter Dammbalken 5 an dem dazwischen befindlichen Stützpfeiler 2 erforderlich sind. Der Dammbalken 5 wird wasserseitig an den Quersteg 4 des zugeordneten Stützpfeilers 2 angeführt, wobei der Arretierungshebel 16 und der Sperrhebel 17 jeweils in einer geöffneten Stellung positioniert sind. Zum Festlegen des Dammbalkens 5 wird zunächst der Arretierungshebel 16 in eine den Quersteg 4 landseitig umgreifende Arretierungsposition verschwenkt, wie es durch einen Pfeil 24 angedeutet ist. Anschließend wird der Arretierungshebel 16 in seiner Arretierungsposition durch ein Verschwenken des Sperrhebels 17 in Pfeilrichtung 25 gesichert, wobei der Sperrhebel 17 selbsthemmend mit dem Arretierungshebel 16 in Eingriff gebracht wird. Zwei Verbundklammern 18, 19, die jeweils die Befestigungshülse 22 eines zugeordneten Dammbalkens 5 umgreifen, werden den Stützpfeiler 2 umgreifend formschlüssig miteinander verbunden und bewirken eine den Stützpfeiler 2 übergreifende Verbundwirkung benachbarter Dammbalken 5. Insbesondere in einem unteren Bereich der Hochwasserstauwand 1 kann zur Verstärkung der Stützpfeiler 2 ein landseitig vorspringendes Verstärkungsschwert 26 vorgesehen sein. Zur Befestigung der Verbundklammern 18, 19 weist das Verstärkungsschwert 26 im Bereich der Verbundklammern 18, 19 eine daran angepasste Aussparung 27 auf, durch die hindurch die Verbundklammern 18, 19 miteinander in Eingriff bringbar sind.
  • In 12 wird zur Veranschaulichung ein rechtwinkliger Verlauf der Hochwasserstauwand 1 dargestellt. Die benachbarten Dammbalken 5 sind rechtwinklig zueinander an jeweils zugeordneten, ebenfalls rechtwinklig zueinander ausgerichteten Querstreben 28 eines im Wesentlichen rechtwinkligen Stützpfeilers 29 festgelegt. Die Formgebung der den Stützpfeiler 29 landseitig umgreifenden Verbundklammern 30, 31 ist an den Stützpfeiler 29 angepasst.
  • Zusätzlich können unabhängig von dem Verlauf der Hochwasserstauwand 1 im Bodenbereich zusätzliche Verstärkungselemente 32 landseitig angeordnet werden. Die Verstärkungselemente 32 werden beidseitig durch daran angepasste Anschläge 33 im Bereich der Stützpfeiler 2, bzw. 29 festgelegt bzw. gesichert und liegen in ihrem mittleren Bereich an den Dammbalken 5 an. An Stelle der Verstärkungselemente 32 können auch zusätzliche Verbindungsprofile längs der landseitigen Oberfläche der Dammbalken 5 angeordnet und beispielsweise an den Befestigungshülsen 22 befestigt oder gelagert werden.
  • Die einzelnen Dammbalken 5 weisen vorzugsweise eine Breite von etwa 2 m bis 3 m auf. In der Praxis haben sich Dammbalken 5 mit einer Breite von 2,5 m als besonders vorteilhaft herausgestellt. Die Höhe der Dammbalken 5 beträgt vorzugsweise zwischen 0,2 m und 0,4 m. Die Dammbalken 5 sind aus Aluminium, aus GFK oder aus KFK hergestellt. Derartige Dammbalken 5 weisen einschließlich der daran ausgeformten Verstärkungsrippen 8 bei den vorangehend genannten Abmessungen ein Gesamtgewicht von etwa 20–40 kg auf. Die Dammbalken 5 können demzufolge von einer Person bzw. von zwei Personen gehandhabt und montiert werden. Zusätzliche Hilfsgeräte wie beispielsweise Gabelstapler oder Kraftfahrzeuge mit einer Lasthubeinrichtung sind nicht zwingend erforderlich. Die Dammbalken 5 können rationell und Platz sparend gestapelt, gelagert und transportiert werden. Es sind nur wenige verschiedene Einzelteile erforderlich, die gesondert hergestellt werden müssen, um die Hochwasserstauwand 1 errichten zu können.
  • In 13a bis d wird der Übergangsbereich zwischen zwei Dammbalken 5 mit einer Profildichtung 34 dargestellt, deren Querschnittsfläche abweichend zu der in den 7 und 8 dargestellten Profildichtung 11 ausgestaltet ist. Eine entsprechende Ausformung 35 an der Unterseite des oberen Dammbalkens 5 sowie eine Ausformung 36 an der Oberseite des unteren Dammbalkens 5 sind an die Ausgestaltung der Profildichtung 34 angepasst. Eine im Querschnitt kreisbogenförmige Ausgestaltung 37 an der Oberseite der Ausformung 36 sowie eine daran angepasste Ausnehmung 38 an der Unterseite der Ausformung 35 ermöglichen es, den oberen Dammbalken 5 schräg auf den unteren Dammbalken 5 aufzusetzen (siehe 13a) und gleichzeitig mit dem vertikalen Ausrichten des oberen Dammbalkens 5 die zwischen den Dammbalken 5 angeordnete Profildichtung 34 zusammenzupressen, um eine zuverlässige flüssigkeitsdichte Abdichtung zu erhalten (siehe 13b bis d).
  • Bei einer unveränderten Ausgestaltung der Ausformung 35 an der Unterseite des Dammbalkens 5 kann dort an Stelle der Profildichtung 32 ein Bodendichtungsprofil 39 zusammen mit einem einschiebbaren Verstärkungsprofil 40 aus einem weitgehend unverformbaren Material eingeführt und festgelegt werden. Das einschiebbare Verstärkungsprofil 40 verhindert ein Verrutschen oder Ablösen des Bodendichtungsprofils 39 auch bei hohen Druckkräften, die durch ein anstehendes Hochwasser erzeugt werden.

Claims (12)

  1. Hochwasserstauwand mit vertikalen Stützpfeilern und mit horizontal zwischen den Stützpfeilern angeordneten Dammbalken, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützpfeiler (2) ein T-Profil aufweisen und die Dammbalken (5) im Wesentlichen ebene Dammplatten (7) aufweisen, die an den entgegengesetzten Stirnseiten (6) wasserseitig an einem seitlichen Quersteg (4) des zugeordneten Stützpfeilers (2) festlegbar sind.
  2. Hochwasserstauwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ebenen Dammplatten (7) an einer oder an beiden Wandflächen ausgeformte Verstärkungsrippen (8) aufweisen.
  3. Hochwasserstauwand nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der ebenen Dammplatten (7) das Fünffache bis das Fünfzehnfache der Höhe der Dammplatten (7) beträgt.
  4. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei übereinander angeordneten Dammplatten (7) eine Profildichtung (11) angeordnet ist.
  5. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verstärkungselement (32) oder ein zusätzliches Verbindungsprofil landseitig zu beiden Seiten eines Dammbalkens (5) festlegbar ist, so dass das Verstärkungselement (32) oder das zusätzliche Verbindungsprofil in einem mittleren Bereich an dem Dammbalken (5) anliegt und diesen zusätzlich abstützt.
  6. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodendichtungsprofil (39) zusammen mit einem Verstärkungsprofil (40) aus einem weitgehend unverformbaren Material an einer Unterseite des Dammbalkens (5) befestigbar ist.
  7. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei übereinander angeordnete Dammplatten (7) miteinander in Eingriff bringbar sind.
  8. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dammplatten (7) mittels Arretierungshebeln (16), die landseitig die Querstege (4) der Stützpfeiler (2) umgreifen, an den Stützpfeilern (2) festlegbar sind.
  9. Hochwasserstauwand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungshebel (16) in einer die Dammplatten (7) an den Stützpfeilern (2) festlegenden Arretierungsposition mittels jeweils zugeordneter Sperrhebel (17) festlegbar sind.
  10. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu beiden Seiten eines Stützpfeilers (2) angeordnete benachbarte Dammplatten (7) über den Stützpfeiler (2) hinweg mittels einer oder mehrerer Verbundklammern (18, 19) miteinander verbindbar sind.
  11. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dammplatten (7) eine oder mehrere Aussparungen (14) aufweisen, die mittels geeigneter Membrandichtungen (15) abdeckbar sind, wobei die Membrandichtungen bei wasserseitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen (14) verschließen und bei langzeitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen (14) freigeben.
  12. Hochwasserstauwand nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dammplatten (7) aus Aluminium, aus GFK oder aus KFK bestehen.
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