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Die
Erfindung betrifft eine Hochwasserstauwand mit vertikalen Stützpfeilern
und mit horizontal zwischen den Stützpfeilern angeordneten Dammbalken.
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Bekannte
Hochwasserstauwände
mit vertikalen Stützpfeilern
und mit horizontal zwischen den Stützpfeilern angeordneten Dammbalken
weisen üblicherweise
H-förmige
Stützpfeilerprofile
auf, wobei die einzelnen Dammbalken mit den gegenüber liegenden
Stirnseiten jeweils in den nutförmigen
seitlichen Aussparungen der vertikalen Stützpfeilern eingebracht und
angeordnet sind. Die einzelnen Dammbalken müssen dabei entweder schräg zwischen zwei
benachbarte Stützpfeiler
eingebracht und anschließend
in die waagrechte Endposition verkippt werden oder aber von oben
in die nutförmigen
Aussparungen der benachbarten Stützpfeiler
eingeschoben werden. Um die zwischen den übereinander angeordneten Dammbalken
befindlichen Spalten wasserdicht abdichten zu können, müssen die übereinander angeordneten Dammbalken
aufeinander gepresst werden.
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Das
Errichten. einer derartigen Hochwasserstauwand ist mit einem erheblichen
Montageaufwand verbunden. Das Einschieben der einzelnen Dammbalken
in die nutförmigen
Aussparungen der benachbarten Stützpfeiler
ist zeitaufwendig und insbesondere bei hohen Stützpfeilern mühsam. Das
Aufeinanderpressen der übereinander
angeordneten Dammbalken wird bei den bekannten Ausführungen
dadurch bewirkt, dass mittels geeigneter Anpressvorrichtung auf
den obersten Dammbalken eine Druckkraft ausgeübt wird, die ausreichend groß ist, um sämtliche übereinander
angeordneten Dammbalken dicht aneinander zu pressen. Eine nachträgliche Erhöhung einer
bereits errichteten und anstehendes Hochwasser belasteten Hochwasserstauwand
ist nur mit einem erheblichen Aufwand möglich, da die dichtende Verpressung
der einzelnen Dammbalken gelöst
werden muss, um einen oder mehrere zusätzliche Dammbalken von oben
zwischen den benachbarten Stützpfeilern
einzuführen
und anschließend die übereinander
angeordneten Dammbalken wieder verpressen zu können.
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Um
eine ausreichende mechanische Belastbarkeit und Drucksteifigkeit
aufzuweisen, sind die bekannten Dammbalken regelmäßig als
im Wesentlichen rechteckige Hohlprofile ausgestaltet. Da bei den üblichen
Dichtungsvorrichtungen eine wasserdichte Abdichtung derartiger Hochwasserstauwände erst
auf der landseitigen Wandfläche
bewirkt werden kann, werden die einzelnen Hohlräume der verwendeten Dammbalken
von dem anstehenden Hochwasser geflutet. Dabei setzt sich oftmals
Schlamm und Schmutz in den Hohlräumen
der Dammbalken ab, so dass nach deren Demontage eine aufwendige
Reinigung der oftmals nicht leicht zugänglichen Hohlräume erforderlich
wird. Hier wie im Folgenden wird mit „wasserseitig" die dem anstehenden
oder erwarteten Hochwasser zugewandte Seite und mit „landseitig" die dem Hochwasser
abgewandte Seite der Hochwasserstauwand bezeichnet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, eine Hochwasserstauwand
der eingangs genannten Gattung so auszugestalten, dass eine einfache
und schnelle Montage der Dammbalken ermöglicht wird und eine nach einer
Nutzung und Demontage der Hochwasserstauwand erforderliche Reinigung
der Dammbalken erleichtert wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Stützpfeiler
ein T-Profil aufweisen und die Dammbalken im Wesentlichen ebene Dammplatten
aufweisen, die an den entgegengesetzten Stirnseiten wasserseitig
jeweils an einem seitlichen Quersteg des zugeordneten Stützpfeilers befestigbar
sind.
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Da
die Stützpfeiler
keine nutförmigen
seitlichen Aussparungen aufweisen, in welche die einzelnen Dammbalken
von oben eingeschoben werden müssen,
sondern die einzelnen Dammbalken von der Wasserseite aus an die
seitlichen Querstege der Stützpfeiler
angelegt und dort fixiert werden können, vereinfacht sich deren
Montage erheblich und kann ausschließlich von der Landseite aus
erfolgen. Die Dammbalken können
entweder klemmend oder rastend oder aber mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen
an den Stützpfeilern
befestigt und arretiert werden. Da auf Grund der wasserseitigen
Anordnung der Dammbalken das anstehende Hochwasser die Dammbalken
an die jeweiligen Querstege der Stützpfeiler presst, müssen die
verwendeten Befestigungsmittel keine großen Kräfte aufnehmen und dienen lediglich
dazu, ein unbeabsichtigtes Lösen
einzelner Dammbalken, die nicht oder noch nicht von einem anstehenden
Hochwasser erfasst sind, zu verhindern.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die ebenen Dammplatten an einer oder an beiden
Wandflächen
ausgeformte Verstärkungsrippen
aufweisen. Durch geeignet dimensionierte Verstärkungsrippen kann erreicht
werden, dass die ebenen Dammplatten dünnwandig ausgestaltet sein
können
und die Steifigkeit sowie die mechanische Belastbarkeit der Dammbalken
maßgeblich
durch die Anordnung und Ausgestaltung der Verstärkungsrippen bestimmt wird.
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Die
mit Verstärkungsrippen
versehenen ebenen Dammplatten können
beispielsweise aus Strangpressprofilen vergleichsweise einfach und kostengünstig hergestellt
werden.
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Auf
Grund des geringen Eigengewichts, das für derartige ebene Dammplatten
mit Verstärkungsrippen
erforderlich ist, können
die Dammbalken einfach und schnell transportiert werden. Trotz einer sehr
hohen mechanischen Belastbarkeit können die ebenen Dammplatten
mit den ausgeformten Verstärkungsrippen
schnell und einfach gereinigt werden, beispielsweise durch Abspritzen
mit Wasser oder einer geeigneten Reinigungsflüssigkeit. Da sämtliche Flächen von
außen
zugänglich
sind kann die notwendige Reinigung in einfacher Weise auch im noch montierten
Zustand der Dammbalken an der Hochwasserstauwand erfolgen.
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Die
Verstärkungsrippen
können
in Längsrichtung
verlaufen, um die Herstellung als Strangpressprofil bzw. das Extrodieren
derartiger Profile zu ermöglichen.
Die Verstärkungsrippen
können
aber auch quer oder schräg
verlaufend angeordnet sein. Es ist auch denkbar, dass die Verstärkungsrippen nicht
einstückig
an der ebenen Dammplatte ausgeformt, sondern nachträglich auf
den Dammplatten befestigt oder verklebt werden.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Breite
der ebenen Dammplatten das Fünffache
bis das Fünfzehnfache
der Höhe
der Dammplatten beträgt.
Hier wie im Folgenden wird als Breite der Dammplatten deren Abmessung,
bzw. Erstreckung in Richtung zwischen zwei benachbarten Stützpfeilern
und als Höhe
der Dammplatten deren Erstreckung senkrecht dazu in Richtung der
Höhe der
Wandfläche
bezeichnet. Als Modulbreite wird allgemein üblich der Abstand zwischen
den Mittellinien zweier benachbarter Stützpfeiler bezeichnet. Es hat
sich herausgestellt, dass Dammplatten mit einer Breite von 2,5 m
und einer Höhe
von 20 cm bis 35 cm sowie ausreichender mechanischer Belastbarkeit
mit einem Eigengewicht von weniger als 30 kg hergestellt werden
können. Derartige
Dammbalken können
von einer einzelnen Person gehandhabt werden. Die Montage und Demontage
solcher Dammbalken und damit der gesamten Hochwasserstauwand lässt sich
auf diese Weise vereinfachen und beschleunigen. In Abhängigkeit von
dem verwendeten Material kann die Breite in vorteilhafter Weise
etwa das Acht- bis Zwölffache
der Höhe
der Dammplatten betragen.
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Es
ist vorgesehen, dass die Dammplatten aus Aluminium, aus glasfaserverstärkten Kunststoffen
(GFK) oder aus Kohlefaserverstärkten
Kunststoffen (KFK) bestehen. Bei einer geeigneten Ausgestaltung
der Verstärkungsrippen
können
die Dammbalken auch aus solchen besonders leichten Materialien hergestellt
werden und sind dennoch ausreichend mechanisch belastbar und widerstandsfähig, um
als Wandflächenelemente
bei Hochwasserstauwänden eingesetzt
werden zu können.
Sofern es nicht maßgeblich
auf das Eigengewicht der Dammbalken ankommt, sondern beispielsweise
deren einfache Herstellung oder eine besonders hohe mechanische
Belastbarkeit im Vordergrund stehen, können auch andere, geeignete
Materialien verwendet werden.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist
vorgesehen, dass die Dammplatten mittels Arretierungshebeln, die
langzeitig die Querstege der Stützpfeiler
umgreifen, an den Stützpfeilern
festlegbar sind. Da die Arretierungshebel vorzugsweise landseitig
angeordnet sind, können
die Dammbalken von der Landseite aus in die vorgesehene Position
gebracht und – ebenfalls landseitig – arretiert
werden. Die Hochwasserstauwand kann demzufolge auch an Abschnitten
errichtet werden, die nicht oder nur sehr schwer wasserseitig zugänglich sind.
Auch kann eine Kontrolle der Befestigung der einzelnen Dammbalken
an den Stützpfeilern
landseitig und während
einer Benutzung der Hochwasserstauwand, also während eines anstehenden Hochwassers
durchgeführt
werden.
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Um
die Zuverlässigkeit
und Sicherheit einer Festlegung der Dammbalken mittels Arretierungshebeln
zu erhöhen,
ist vorgesehen, dass die Arretierungshebel in einer die Dammplatten
an den Stützpfeilern
festlegenden Arretierungsposition mittels jeweils zugeordneter Sperrhebel
festlegbar sind. Die Sperrhebel dienen lediglich dazu, die zugeordneten Arretierungshebel
in einer die Dammplatten an den Stützpfeilern befestigenden Position
sichern und müssen
keine größeren Kräfte aufnehmen.
Die Sperrhebel können
deshalb erheblich kleiner als die Arretierungshebel ausgestaltet
sein. Zweckmäßigerweise ist
vorgesehen, dass die Sperrhebel selbsthemmend mit den Arretierungshebeln
in Eingriff bringbar sind. Es sind auch andere Sperrvorrichtungen
denkbar, welche das selbstständige
Zurückverstellen
der Arretierungshebel verhindern.
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Um
die mechanische Belastbarkeit der aus Stützpfeilern und Dammbalken errichteten
Hochwasserstauwand zu verbessern und insbesondere kurzzeitig und
lokal auftretende Belastungsspitzen besser aufnehmen zu können, ist
vorgesehen, dass zu beiden Seiten eines Stützpfeilers angeordnete benachbarte
Dammplatten über
den Stützpfeiler
hinweg mittels einer oder mehrerer Verbundklammern miteinander verbindbar
sind. Durch die Verbundklammern wird ein über einen Stützpfeiler
hinweg wirkender Verbund von Dammbalken erzeugt, so dass lokal an
einem Dammbalken auftretende Kräfte
auf mehrere, miteinander verbundene Dammbalken verteilt werden.
Durch die räumliche
Verteilung der Kräfte,
die zusätzlich
mehrere Dammbalken einschließlich
der jeweils zugeordneten Befestigungsvorrichtungen erfasst, wird
die mechanische Belastbarkeit der Hochwasserstauwand insbesondere
gegenüber kurzzeitig
auftretenden Belastungen, wie beispielsweise angeschwemmtes Treibgut
oder dergleichen, wesentlich verbessert.
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Es
ist vorgesehen, dass die Dammplatten eine oder mehrere Aussparungen
aufweisen, die mittels geeigneter Membrandichtungen abdeckbar sind, wobei
die Membrandichtung bei wasserseitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen
verschließt und
bei landseitiger Druckbeaufschlagung die Aussparungen freigibt.
Sofern in einem Einzelfall die Hochwasserstauwand überflutet
oder hinterspült
wird und einem Absinken des Hochwasserpegels auf der Rückseite
das noch anstehende Wasser durch die Hochwasserstauwand zurückgehalten
wird, geben die Membrandichtungen die Aussparungen frei, die dann
als Rückflussöffnungen
dienen und eine Abfließen
der landseitigen Wassermassen ermöglichen. Durch eine geeignete
Ausgestaltung der Aussparungen sowie der die Aussparungen bedeckenden Membrandichtungen
kann sichergestellt werden, dass die Membrandichtungen die Aussparungen dicht
decken und abdichten, wenn die Hochwasserstauwand durch wasserseitig
anstehendes Hochwasser belastet wird, während gleichzeitig bereits
ein geringer Überdruck
gegebenenfalls landseitig anstehender Wassermassen ausreicht, um
die Aussparungen freizugeben und einen gewünschten Rückfluss der landseitig anstehenden
Wassermassen auf die Wasserseite zu ermöglichen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
dass zwei übereinander
angeordnete Dammplatten miteinander in Eingriff bringbar sind. Vorzugsweise
ist dabei zwischen zwei übereinander
angeordneten Dammplatten eine Profildichtung angeordnet. Unabhängig von
einem Eingriff zweier übereinander
angeordneter Dammplatten wird durch die Profildichtung der Spalt zwischen
den benachbarten Dammplatten abgedichtet. Die Profildichtung kann
beispielsweise eine vorspringende Nase oder Dichtlippe aufweisen
und entweder auf Grund eines zu erzeugenden Anpressdrucks zwischen
den beiden Dammplatten oder aber auf Grund einer wasserseitigen
Bedeckung des Spalts über
die gesamte Länge
der Dammbalken hinweg die gewünschte
Dichtwirkung erzeugen.
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Die
Dammplatten können
beispielsweise auf Ihrer Oberseite eine nutförmige Ausnehmung aufweisen,
in welche die Unterseite der darüber
angeordneten Dammplatte eingeführt
werden kann, um durch eine derartige formschlüssige Verbindung der übereinander
angeordneten Dammplatten eine Verbundwirkung zu erzeugen und die
mechanische Belastbarkeit der Hochwasserstauwand zu erhöhen.
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In
vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass Um die Hochwasserstauwand
zusätzlich
zu verstärken
und abzusichern ist vorgesehen, dass ein Verstärkungselement oder ein zusätzliches
Verbindungsprofil landseitig zu beiden Seiten eines Dammbalkens
festlegbar ist, so dass das Verstärkungselement oder das zusätzliche
Verbindungsprofil in einem mittleren Bereich an dem Dammbalken anliegt und
diesen zusätzlich
abstützt.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgedankens näher
erläutert,
welches in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
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1 eine
seitliche Schnittansicht mehrerer übereinander angeordneter Dammbalken,
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2 eine
seitliche Schnittansicht gemäß 1,
wobei zusätzlich
ein Stützpfeiler
sowie den Stützpfeiler
umgreifender Verbundklammern dargestellt sind,
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3 eine
landseitige Ansicht einer Hochwasserstauwand im Bereich um einen
Stützpfeiler,
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4 eine
wasserseitige Ansicht der Hochwasserstauwand in einem Bereich gemäß 3,
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5 eine
wasserseitige Ansicht eines mehrere Stützpfeiler umfassenden Bereichs
der Hochwasserstauwand,
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6 eine
landseitige Ansicht des in 5 abgebildeten
Bereichs der Hochwasserstauwand,
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7 eine
vergrößert dargestellte
Schnittansicht zweier übereinander
angeordneter Dammbalken,
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8 eine
Schnittansicht eines Dammbalkenelements,
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9 eine
landseitige Ansicht des in 8 dargestellten
Dammbalkenelements,
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10 eine
schematische Darstellung eines Stützpfeilers mit zwei an dem
Stützpfeiler
anliegenden Dammbalken, wobei zwei zusammenwirkende Verbundklammern
in einem zumindest teilweise gelösten
Zustand dargestellt sind,
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11 eine
Ansicht gemäß 10,
wobei die Verbundklammern in einer Befestigungsposition dargestellt
sind,
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12 eine
Ansicht einer Ecke in der Hochwasserstauwand mit rechtwinklig zueinander
angeordneten, an einem Eckstützpfeiler
festgelegten Dammbalken,
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13a bis d Schnittansichten im Verbindungsbereich
zweier übereinander
angeordneter Dammbalken mit einer abdichtenden Profildichtung, wobei
der obere Dammbalken schräg
angesetzt und schrittweise aufgerichtet dargestellt ist, und
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14 eine
Schnittansicht im Übergangsbereich
eines unteren Dammbalkens zu dem Boden mit einer anders ausgestalteten
abdichtenden Profildichtung und einem zusätzlichen nichtverformbaren
Verstärkungsprofil.
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In
den 1-4 sind verschiedene Ansichten
einer Hochwasserstauwand 1 im Bereich um einen Stützpfeiler 2 dargestellt.
Der Stützpfeiler 2 weist
eine im Wesentlichen T-förmige
Querschnittsfläche
mit einem Längssteg 3 und
zwei zu beiden Seiten seitliche vorspringenden Querstegen 4 auf. Der
Stützpfeiler 2 ist
so angeordnet, dass die beiden Querstege 4 längs des
Verlaufs der Hochwasserstauwand 1 ausgerichtet sind und
der Längssteg 3 wasserseitig
vorspringt.
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Auf
beiden Seiten des Stützpfeilers 2 sind
jeweils mehrere Dammbalken 5 übereinander angeordnet, so
dass sie im Bereich von jeweiligen Stirnseiten 6 wasserseitig
an den beiden Querstegen 4 der Stützpfeiler 2 anliegen.
Sobald die Hochwasserstauwand 1 bei einem steigenden Hochwasserpegel anstehendes
Hochwasser aufstaut, werden die einzelnen Dammbalken 5 durch
die wasserseitig anstehenden Wassermassen an die Querstege 4 der Stützpfeiler 2 angepresst.
Durch geeignete Streifendichtungen im Bereich der Querstege 4,
die nicht dargestellt sind, kann eine ausreichende Abdichtung der Hochwasserstauwand 1 im
Bereich der Stützpfeiler 2 gewährleistet
werden.
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Die
Dammbalken 5 weisen jeweils eine im Wesentlichen ebene
Dammplatte 7 auf, die durch beidseitig vorspringende Verstärkungsrippen 8 verstärkt wird.
Die Verstärkungsrippen 8 sind überwiegend
auf der Landseite der Dammplatten 7 ausgebildet, um diese
bei einem wasserseitig anstehenden Hochwasser entstehenden Druckkräfte besser
aufnehmen zu können.
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Durch
geeignete Ausformungen 9, 10 an einer Oberseite
bzw. Unterseite der Dammplatten 7 wird ein formschlüssiger Eingriff
von zwei übereinander
angeordneten Dammplatten 7 bewirkt. Zwischen den beiden übereinander
angeordneten Dammplatten 7 ist eine an die Formgebung der
Ausformungen 9, 10 angepasste Profildichtung 11 angeordnet. Durch
die in Eingriff stehenden Ausformungen 9, 10 in
Verbindung mit der Profildichtung 11 wird formschlüssige, wasserdicht
abgedichtete Verbindung von zwei übereinander angeordneten Dammbalken 5 gewährleistet.
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Der
jeweils unterste Dammbalken 5 ist durch eine wasserseitig
vorspringende Profildichtung 12 gegenüber dem Erdboden abgedichtet.
Zusätzlich kann
ebenfalls wasserseitig eine wasserundurchlässige elastische oder flexible
Folie 13 als Diffundationssperre angeordnet sein, die ein
allmähliches
Unterspülen
der Hochwasserstauwand 1 durch das anstehende und in das
Erdreich eindringende Hochwasser verhindern soll.
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Ebenfalls
die jeweils untersten Dammbalken 5 weisen zusätzlich in
einem Abstand über
dem Boden Aussparungen 14 auf, die durch eine wasserseitig
anliegende Membrandichtung 15 bedeckt und dicht verschlossen
sind. Die Aussparungen 14 sind ausreichend klein ausgestaltet
und die Membrandichtungen 15 ausreichend widerstandsfähig um der Druckbelastung
eines anstehenden Hochwassers auch dann widerstehen zu können, wenn
der Pegel des anstehenden Hochwassers bis an die maximale Höhe der Hochwasserstauwand 1 heranreicht.
Die Membrandichtung 15 weist vorzugsweise einen biegeelastischen
Bereich neben den Aussparungen 14 auf, so dass bereits
bei einem geringen landseitigen Überdruck
die Membrandichtung 15 die zugeordneten Aussparungen 14 freigibt
und einen gewünschten Rückfluss
von auf der Landseite befindlichen Wassermassen ermöglicht.
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Die
Dammbalken 5 werden landseitig durch Arretierungshebel 16 an
den Stützpfeilern 2 festgelegt.
Die Arretierungshebel 16 werden durch Sperrhebel 17 in
einer Arretierungsposition gesichert. Mittels Verbundklammern 18, 19 werden
zu beiden Seiten eines Stützpfeilers 2 angeordnete
benachbarte Dammbalken 5 miteinander verbunden. Die Ausgestaltung,
Anordnung und Funktionsweise des Arretierungshebels 16,
des Sperrhebels 17 und der Verbundklammern 18 und 19 werden
nachfolgend anhand der 10 und 11 detailliert
dargestellt.
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In
den 5 und 6 werden Ansichten eines mehrere
Stützpfeiler 2 umfassenden
Bereichs der Hochwasserstauwand 1 gezeigt. Ein zur Errichtung
und Befestigung der Stützpfeiler 2 jeweils
erforderliches Fundament 20 wird lediglich schematisch angedeutet.
Insbesondere bei Verwendung einer zum Erdboden hin abdichtenden
Bodenprofildichtung 12 sowie einer als Diffundationssperre
dienenden Folie 13 ist kein zusätzliches Streifenfundament
zwischen den einzelnen Stützpfeilern
erforderlich. Die sowohl wasserseitig (5) als auch
landseitig (6) vorspringenden Verstärkungsrippen 8 verlaufen
waagrecht in Richtung der Wandfläche
der Hochwasserstauwand und bestimmen deren optischen Gesamteindruck.
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In 7 sind
zur Veranschaulichung zwei übereinander
angeordnete Dammbalken 5 dargestellt. Der untere Dammbalken 5 weist
an seiner Unterseite eine zweiteilige Bodenprofildichtung 12 mit einer
wasserseitig vorspringenden Dichtlippe 21 auf. An den landseitig
vorspringenden Verstärkungsrippen 8 sind
Befestigungshülsen 22 angebracht
bzw. ausgeformt. An den Befestigungshülsen 22 können die
Arretierungshebel 16 sowie die Sperrhebel 17 gelagert
werden. Darüber
hinaus können
die Befestigungshülsen 22 zur
Befestigung und Festlegung der Verbundklammern 18, 19 dienen.
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Nachdem
der untere Dammbalken 5 zwischen zwei nicht dargestellten
Stützpfeilern 2 angeordnet
und mittels der Arretierungshebel 16 befestigt wurde, kann
anschließend
der darüber
vorgesehene Dammbalken 5 schräg, beispielsweise gemäß der durch
einen Pfeil 23 dargestellten Richtung auf den unteren Dammbalken 5 aufgeschoben
und an die Stützpfeiler 2 angeschwenkt
werden. Die obere Ausformung 9 des unteren Dammbalkens 5 kommt
dabei mit der unteren Ausformung 10 des oberen Dammbalkens 5 in
Eingriff durch das Verschwenken des oberen Dammbalkens 5 und
dessen Befestigung an den Stützpfeilern 2 wird
die zwischen den beiden Dammbalken 5 angeordnete Profildichtung 11 zusammengepresst
und eine wasserdichte Abdichtung zwischen den beiden Dammbalken 5 bewirkt.
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Die
einzelnen Dammbalken 5 können kostengünstig durch
bekannte Strangpressverfahren hergestellt werden. Unabhängig von
einer vorgesehenen Anordnung der einzelnen Dammbalken 5 können diese
ein identisches Profil aufweisen, wie es in den 8 und 9 zur
Veranschaulichung dargestellt ist. Lediglich die Befestigungshülsen 22 sowie die
Aussparungen 14 müssen
gegebenenfalls nachträglich
angebracht bzw. ausgebohrt werden. Durch die Anordnung einer in
den 8 und 9 nicht dargestellten Bodenprofildichtung 12 sowie
gegebenenfalls durch die Anordnung von Aussparungen 14 und
einer die Aussparungen 14 bedeckenden Membrandichtung 15 wird
ein Dammbalken 5 individualisiert und seine Verwendung
als jeweils unterster Dammbalken 5 vorgegeben. Sowohl die
einzelnen Dammbalken 5 einschließlich der daran ausgeformten
Verstärkungsrippen 8 als
auch die jeweiligen Profildichtungen 11, 12 und
gegebenenfalls 15 können mit
bekannten Strangpressherstellungsverfahren oder Extrusionsverfahren
kostengünstig
hergestellt werden.
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In
den 10 und 11 werden
zur Veranschaulichung die einzelnen Schritte dargestellt, die zur
Befestigung und Sicherung zweier benachbarter Dammbalken 5 an
dem dazwischen befindlichen Stützpfeiler 2 erforderlich
sind. Der Dammbalken 5 wird wasserseitig an den Quersteg 4 des
zugeordneten Stützpfeilers 2 angeführt, wobei
der Arretierungshebel 16 und der Sperrhebel 17 jeweils
in einer geöffneten
Stellung positioniert sind. Zum Festlegen des Dammbalkens 5 wird
zunächst
der Arretierungshebel 16 in eine den Quersteg 4 landseitig
umgreifende Arretierungsposition verschwenkt, wie es durch einen Pfeil 24 angedeutet
ist. Anschließend
wird der Arretierungshebel 16 in seiner Arretierungsposition
durch ein Verschwenken des Sperrhebels 17 in Pfeilrichtung 25 gesichert,
wobei der Sperrhebel 17 selbsthemmend mit dem Arretierungshebel 16 in
Eingriff gebracht wird. Zwei Verbundklammern 18, 19,
die jeweils die Befestigungshülse 22 eines
zugeordneten Dammbalkens 5 umgreifen, werden den Stützpfeiler 2 umgreifend
formschlüssig
miteinander verbunden und bewirken eine den Stützpfeiler 2 übergreifende Verbundwirkung
benachbarter Dammbalken 5. Insbesondere in einem unteren
Bereich der Hochwasserstauwand 1 kann zur Verstärkung der
Stützpfeiler 2 ein
landseitig vorspringendes Verstärkungsschwert 26 vorgesehen
sein. Zur Befestigung der Verbundklammern 18, 19 weist
das Verstärkungsschwert
26 im Bereich der Verbundklammern 18, 19 eine
daran angepasste Aussparung 27 auf, durch die hindurch die
Verbundklammern 18, 19 miteinander in Eingriff bringbar
sind.
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In 12 wird
zur Veranschaulichung ein rechtwinkliger Verlauf der Hochwasserstauwand 1 dargestellt.
Die benachbarten Dammbalken 5 sind rechtwinklig zueinander
an jeweils zugeordneten, ebenfalls rechtwinklig zueinander ausgerichteten Querstreben 28 eines
im Wesentlichen rechtwinkligen Stützpfeilers 29 festgelegt.
Die Formgebung der den Stützpfeiler 29 landseitig
umgreifenden Verbundklammern 30, 31 ist an den
Stützpfeiler 29 angepasst.
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Zusätzlich können unabhängig von
dem Verlauf der Hochwasserstauwand 1 im Bodenbereich zusätzliche
Verstärkungselemente 32 landseitig
angeordnet werden. Die Verstärkungselemente 32 werden
beidseitig durch daran angepasste Anschläge 33 im Bereich der
Stützpfeiler 2,
bzw. 29 festgelegt bzw. gesichert und liegen in ihrem mittleren
Bereich an den Dammbalken 5 an. An Stelle der Verstärkungselemente 32 können auch
zusätzliche
Verbindungsprofile längs
der landseitigen Oberfläche
der Dammbalken 5 angeordnet und beispielsweise an den Befestigungshülsen 22 befestigt
oder gelagert werden.
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Die
einzelnen Dammbalken 5 weisen vorzugsweise eine Breite
von etwa 2 m bis 3 m auf. In der Praxis haben sich Dammbalken 5 mit
einer Breite von 2,5 m als besonders vorteilhaft herausgestellt. Die
Höhe der
Dammbalken 5 beträgt
vorzugsweise zwischen 0,2 m und 0,4 m. Die Dammbalken 5 sind aus
Aluminium, aus GFK oder aus KFK hergestellt. Derartige Dammbalken 5 weisen
einschließlich
der daran ausgeformten Verstärkungsrippen 8 bei
den vorangehend genannten Abmessungen ein Gesamtgewicht von etwa
20–40
kg auf. Die Dammbalken 5 können demzufolge von einer Person
bzw. von zwei Personen gehandhabt und montiert werden. Zusätzliche
Hilfsgeräte
wie beispielsweise Gabelstapler oder Kraftfahrzeuge mit einer Lasthubeinrichtung sind
nicht zwingend erforderlich. Die Dammbalken 5 können rationell
und Platz sparend gestapelt, gelagert und transportiert werden.
Es sind nur wenige verschiedene Einzelteile erforderlich, die gesondert hergestellt
werden müssen,
um die Hochwasserstauwand 1 errichten zu können.
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In 13a bis d wird der Übergangsbereich zwischen zwei
Dammbalken 5 mit einer Profildichtung 34 dargestellt,
deren Querschnittsfläche
abweichend zu der in den 7 und 8 dargestellten Profildichtung 11 ausgestaltet
ist. Eine entsprechende Ausformung 35 an der Unterseite
des oberen Dammbalkens 5 sowie eine Ausformung 36 an
der Oberseite des unteren Dammbalkens 5 sind an die Ausgestaltung
der Profildichtung 34 angepasst. Eine im Querschnitt kreisbogenförmige Ausgestaltung 37 an
der Oberseite der Ausformung 36 sowie eine daran angepasste
Ausnehmung 38 an der Unterseite der Ausformung 35 ermöglichen
es, den oberen Dammbalken 5 schräg auf den unteren Dammbalken 5 aufzusetzen
(siehe 13a) und gleichzeitig mit dem
vertikalen Ausrichten des oberen Dammbalkens 5 die zwischen
den Dammbalken 5 angeordnete Profildichtung 34 zusammenzupressen,
um eine zuverlässige
flüssigkeitsdichte
Abdichtung zu erhalten (siehe 13b bis
d).
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Bei
einer unveränderten
Ausgestaltung der Ausformung 35 an der Unterseite des Dammbalkens 5 kann
dort an Stelle der Profildichtung 32 ein Bodendichtungsprofil 39 zusammen
mit einem einschiebbaren Verstärkungsprofil 40 aus
einem weitgehend unverformbaren Material eingeführt und festgelegt werden.
Das einschiebbare Verstärkungsprofil 40 verhindert
ein Verrutschen oder Ablösen
des Bodendichtungsprofils 39 auch bei hohen Druckkräften, die durch
ein anstehendes Hochwasser erzeugt werden.