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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erkennen eines Vorhandenseins eines Aufzugs auf einem Zylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zum Zweck des Erkennens des Vorhandenseins eines Aufzugs, nämlich einer Druckplatte, auf einem Zylinder, nämlich einem Formzylinder, sind optisch arbeitende Einrichtungen bekannt, vgl. z. B.
US 2002/0050216 A1 . Bei solchen optisch arbeitenden Einrichtungen besteht jedoch die Gefahr einer Verschmutzung beispielsweise aufgrund von Papierstaub, Farbnebel oder dgl. mit der Folge von möglichen Fehlfunktionen. Auch kann eine reflektierende Umgebung zu Fehlfunktionen führen.
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Die
EP 1 046 502 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Kontrolle der registergerechten Lage von Druckplatten auf einem Plattenzylinder, wobei ein Signalgeber einen Abstand zwischen der Vorderkante der Druckplatte und einem Anschlag erfasst.
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Die
EP 0 551 976 A1 offenbart eine Einrichtung zur Montage von Druckplatten mittels elektrisch abgetasteter Registerstifte. Durch Anstellen von Andrückrollen wird ein Stromkreis für die Registerstifte geschlossen.
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Durch die
DE 42 18 602 A1 ist eine Walze für das Montieren einer Hinterkante einer Druckplatte bekannt. Bei einem Ausweichen der Walze wird ein Schalter betätigt, dessen Signal ein Anhalten der Maschine bewirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Erkennen des Vorhandenseins eines Aufzugs auf einem Zylinder zu schaffen, bei der Fehlfunktionen aufgrund von Verschmutzung, Spiegelungen usw. reduziert werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, dass aufgrund des mechanisch arbeitenden Tastelements Verschmutzungen, Spiegelungen usw. der oben genannten Art keine Rolle mehr spielen und entsprechende Fehlfunktionen somit ausgeschlossen sind. Die mit dem Tastelement zusammenarbeitende Sensoreinrichtung kann in abgeschirmter Lage oder so weit vom Zylinder entfernt angeordnet werden, dass Verschmutzungen oder Störungen anderer Art in relevantem Umfang nicht auftreten.
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In besonders bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist eine Hebeleinrichtung vorgesehen mit einem den Tastweg des Tastelements im vorhandenen Hebelverhältnis vergrößernden Ende, wobei die Sensoreinrichtung im Bereich dieses Endes angeordnet ist. Durch diese Maßnahme ist der Schaltpunkt der Einrichtung leichter bzw. besser einstellbar.
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Das mechanische Tastelement kann insbesondere als ein auf einem Hebel der Hebeleinrichtung drehbar gelagertes Rad ausgebildet sein. In einer alternativen, ebenfalls besonders vorteilhaften, da einfachen und kostengünstigen Ausgestaltung wird das Tastelement von einer ohnehin in der Druckmaschine bereits vorhandenen Andrückrolle einer Plattenandrückeinrichtung einer automatisch oder halbautomatisch arbeitenden Plattenhandhabungseinrichtung der Druckmaschine gebildet, wie sie beispielsweise in der
WO 2005/007405 A2 ,
4 gezeigt ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Einrichtung in schematischer Darstellung;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung.
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Zunächst wird auf ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß 1 Bezug genommen. In einer im Übrigen nicht näher dargestellten Druckmaschine, insbesondere einer Rollenrotationsdruckmaschine, ist ein Zylinder 01, insbesondere ein Formzylinder 01 an einem nicht näher dargestellten Maschinengestell drehbar gelagert. Der Zylinder 01 ist zur Aufnahme eines austauschbaren Aufzugs 02, insbesondere einer Druckplatte 02, ausgebildet. Zu diesem Zweck kann der Zylinder 01, wie in 1 dargestellt, beispielsweise einen axial verlaufenden Kanal 03 mit zwei äußeren Kanten aufweisen, über die die Druckplatte 02 über ihre beiden endseitigen abgewinkelten Einhängekanten 04; 06 lösbar eingehängt ist. Die Druckplatte 02 kann beispielsweise aus 0,3 mm starker Aluminiumblech bestehen.
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Für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Druckmaschine und zur Vermeidung von Bedienungsfehlern ist es erforderlich, überprüfen zu können, ob sich auf dem Formzylinder 01 eine Druckplatte 02 befindet oder nicht. Aufgrund baulicher Gegebenheiten ist der Formzylinder 01 oftmals schlecht einsehbar, so dass eine entsprechende Erkennungseinrichtung 07 vorgesehen ist.
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Die Erkennungseinrichtung 07 umfasst eine Hebeleinrichtung 08 mit einem um eine maschinenfeste Schwenkachse 09 schwenkbar gelagerten Hebel 11, der ein mechanisches Tastelement 12, nämlich ein Rad 12 trägt, welches drehbar am Hebel 11 gelagert ist und durch Verschwenken des Hebels 11 an den Formzylinder 01 bzw. die hierauf befestigte Druckplatte 02, wie in 1 dargestellt, anstellbar bzw. in eine hiervon beabstandete Position abstellbar ist.
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Die Schwenkachse 09 ist unter einem Abstand L1 vom Drehpunkt des Rades 12 angeordnet. An dem der Schwenkachse 09 abgewandten Ende des Hebels 11 ist unter einem Abstand L2 eine Sensoreinrichtung 13 angeordnet. Das Verhältnis L2:L1 kann beispielsweise 5:1 sein, so dass ein in Schwenkrichtung des Hebels 11 gerichteter Weg des Rades 12 im Endbereich des Hebels 11, also im Bereich der Sensoreinrichtung 13, um den Faktor 5 vergrößert wird. Im Falle des Ausführungsbeispiels einer 0,3 mm dicken Druckplatte 02 ergibt sich somit im Bereich der Sensoreinrichtung 13 für die beiden Alternativen, dass auf den Formzylinder 01 eine Druckplatte 02 aufgespannt ist und dass keine Druckplatte 02 aufgespannt ist, ein Verstellweg von 1,5 mm. Aufgrund des den Verstellweg vergrößernden Hebelverhältnisses ist ein Einstellen des Schaltpunkts der Erkennungseinrichtung 07 stark vereinfacht.
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Die Sensoreinrichtung 13 ist vom Formzylinder 01 ausreichend beabstandet, um störende Verschmutzungen, Spiegelungen o. dgl. zu vermeiden. Zusätzlich kann zwischen der Sensoreinrichtung 13 und dem Formzylinder 01 ein schützendes Abdeckblech 15 angeordnet sein.
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Die Funktion der Sensoreinrichtung 13 ist völlig unabhängig vom konkreten Material des Aufzugs 02 bzw. der Druckplatte 02, nachdem im Falle der vorliegenden Erfindung mittels des Tastelements 12 nicht etwa eine optische, magnetische o. dgl. Eigenschaft eines Materials gemessen wird, sondern ein Weg bzw. ein Abstand.
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Die Sensoreinrichtung 13 selbst kann von bekannter Bauart und Funktionsweise sein und beispielsweise auf optischen, elektrischen oder magnetischen Funktionsprinzipien basieren und beispielsweise als Induktionssensoreinrichtung ausgebildet sein. Die Sensoreinrichtung 13 kann einen ortsfesten Sensor 14 umfassen sowie ein dem Sensor 14 gegenüberliegendes und mit dem Sensor 14 zusammenwirkendes, am Ende des Hebels 11 befestigtes Gegenstück 16. Es kann hier das für den Sensor 14 optimal geeignete Material ausgewählt werden, im Gegensatz zu dem Fall, dass der Sensor 14 direkt bzw. unmittelbar mit der Oberfläche des Formzylinders 01 bzw. der Druckplatte 02 zusammenarbeiten würde.
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An dem der Sensoreinrichtung 13 entgegengesetzten Ende des Hebels 11 greift eine Einrichtung 17 zum Beeinflussen der Anstellkraft des Tastelements 12, im Falle des Ausführungsbeispiels eine Federeinrichtung 17, im Einzelnen eine Spiralfeder 17 an, deren Federkraft ggf. verstellbar sein kann und die das Rad 12 mit einer definierten Vorspannung gegen den Zylinder 01 drückt. Insbesondere bei nicht waagrechten Einbausituationen des Hebels 11 ist eine solche Einrichtung 17 von gesteigerter Bedeutung.
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Des Weiteren greift an dem der Sensoreinrichtung 13 entgegengesetzten Ende des Hebels 11, der Federeinrichtung 17 gegenüberliegend, am Hebel 11 eine Abstelleinrichtung 18 an, die zum Abstellen des Rades 12 von der Zylinderoberfläche bzw. Druckplattenoberfläche insbesondere während des Druckbetriebes sorgt. Die Abstelleinrichtung 18 kann ein mit dem Hebel 11 in Kontakt befindliches, linear verschiebbares Betätigungselement 19, insbesondere einen Betätigungsbolzen 19 aufweisen, welcher elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigbar sein kann und im Falle des Ausführungsbeispiels als Kolbenstange einer Zylinder-Kolben-Einrichtung ausgebildet ist.
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Beim weiteren Ausführungsbeispiel nach
2 wird für das Tastelement
21 der Erkennungseinrichtung
07 auf ein in der Druckmaschine bereits vorhandenes Bauteil
22 zurückgegriffen, nämlich auf eine Andrückrolle
21, die eine von einer Mehrzahl von Andruckrollen
21 einer Plattenandrückeinrichtung
22 einer im Übrigen nicht näher dargestellten Plattenhandhabungseinrichtung ist, welche zum automatischen oder halbautomatischen Zuführen, Aufspannen, Lösen und/oder Abführen von Druckplatten
02 zum bzw. vom Formzylinder
01 dient und deren Plattenandrückeinrichtung
22 eine Mehrzahl von Andrückrollen
21 aufweist, die jeweils einzeln über Blattfedern
23 an einer sich über die axiale Länge des Zylinders
01 erstreckende und in Richtung zum Zylinder
01 hin anstellbare Rollenleiste
24 gelagert sind und in bestimmten Betriebsphasen gegen die Oberfläche des Zylinders
01 oder die hierauf befindlichen Druckplatte
02 gedrückt werden. Hinsichtlich Einzelheiten dieser Technologie wird ausdrücklich auf die bereits oben genannte
WO 2005/007405 A2 Bezug genommen.
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Im Falle des Ausführungsbeispiels nach 2 liegt ein Hebel 26 einer Hebeleinrichtung 25 mit seinem einen Ende mit einer Nase 27 von unten unter der Wirkung einer Feder 29 gegen die Blattfeder 23 einer Andrückrolle 21 an und folgt somit einer Bewegung der Blattfeder 23 und daher der Andrückrolle 21. An dem der Nase 27 entgegengesetzten Ende des Hebels 26 ist die Sensoreinrichtung 13 mit Sensor 14 angeordnet. Die Schwenkachse 28 des Hebels 26 ist dem die Nase 27 aufweisenden Ende des Hebels 26 näher als dem anderen Ende, um ein geeignetes Hebelverhältnis zu erzielen. Auf eine zusätzliche Abstelleinrichtung wie im Falle des ersten Ausführungsbeispiels kann hier verzichtet werden, nachdem während des Druckbetriebes die Andrückwalzen 21 ohnehin zwangsläufig vom Zylinder 01 bzw. der hierauf aufgespannten Druckplatte 02 abgestellt sind.
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Die Erkennungseinrichtung 07 dient der Vermeidung von Bedienungsfehlern. Eine Druckplattenerkennung wird benötigt, um die Bedienmaske, nach einem Stromausfall, im Voraus auszufüllen. Im laufenden Betrieb erfolgt die Kontrolle so, dass die Bedienmaske vom Drucker ausgefüllt wird, der Plattenwechselvorgang vom Drucker gestartet wird, das Seitenregister des Formzylinders auf Null fährt, die Druckplatten-Erkennungseinrichtung 07 aktiviert wird, mittels „UND”-Verknüpfung überprüft wird, ob „Druckplatte vorhanden” und „in Maske angewählt”, dann auch nur hier die Druckplatte abgespannt wird usw.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Zylinder, Formzylinder
- 02
- Aufzug, Druckplatte
- 03
- Kanal
- 04
- Einhängekante
- 05
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- 06
- Einhängekante
- 07
- Erkennungseinrichtung
- 08
- Hebeleinrichtung
- 09
- Schwenkachse
- 10
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- 11
- Hebel
- 12
- Tastelement, Rad
- 13
- Sensoreinrichtung
- 14
- Sensor
- 15
- Abdeckblech
- 16
- Gegenstück
- 17
- Einrichtung, Federeinrichtung, Spiralfeder
- 18
- Abstelleinrichtung
- 19
- Betätigungselement, Betätigungsbolzen
- 20
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- 21
- Tastelement, Andrückrolle
- 22
- Bauteil, Plattenandrückeinrichtung
- 23
- Blattfeder
- 24
- Rollenleiste
- 25
- Hebeleinrichtung
- 26
- Hebel
- 27
- Nase
- 28
- Schwenkachse
- 29
- Feder
- L1
- Abstand
- L2
- Abstand