-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Halbleitervorrichtung,
eine Fertigungsvorrichtung hierfür
sowie einen Halbleiterwafer.
-
Bei
neuen Generationen von Halbleitervorrichtungen wird versucht, das
Substrat so dünn
wie möglich
zu halten. Insbesondere für
vertikale Halbleitervorrichtungen, wie beispielsweise vertikale DMOS-Leistungstransistoren,
ist die Dicke des Substrats maßgebend
für wichtige
Qualitätsparameter der
Halbleitervorrichtung. Insbesondere lässt sich der Einschaltwiderstand
durch ein starkes Dünnen der
Rückseite
der Halbleitervorrichtung, wobei die funktionalen Strukturen erhalten
bleiben, verringern.
-
Bei
einer vertikalen Halbleitervorrichtung bzw. bei einem Vertikalbauteil,
bei dem der elektrische Strom nicht entlang der Oberfläche, sondern von
der Vorderseite der Halbleitervorrichtung zur Rückseite der Halbleitervorrichtung
geführt
wird, ist das der Vorderseite benachbarte Volumen je nach Spannungsklasse
nur bis zu einer Tiefe von wenigen μm aktiv. Dieses Aktivvolumen
hat beispielsweise bei einer Sperrspannung von 50 V eine Dicke von
weniger als 10 μm.
Innerhalb dieser Schichtdicke findet im Sperrfall der Spannungsabbau
statt. Auch die maßgeblichen
Strukturen des Bauteils sind in dieser Schicht definiert.
-
Eine
vertikale Halbleitervorrichtung hätte dann einen optimalen Einschaltwiderstand
und optimale thermische Eigenschaften, wenn bei gegebener Sperrspannung
lediglich dieses Aktivvolumen aus dem verwendeten Halbleitermaterial
(z.B. Silizium) besteht. Die sich unmittelbar anschließenden Bereiche
sollten möglichst
ohne Zwischenschichten mit niederohmigen Kontaktelementen versehen
werden.
-
Häufig ist
es jedoch nötig,
ein gewisses Restvolumen an der Unterseite des Aktivvolumens bestehen
zu lassen, um eine Verletzung des Aktivvolumens, insbesondere von
möglichen
Trenchböden bzw.
Grabenböden
zu vermeiden und für
höhere Spannungsklassen
(beispielsweise > 40
V) eine Pufferschicht bzw. ein Puffervolumen für dynamische Raumladungszonen
vorzusehen.
-
Zur
Herstellung einer Vielzahl von Halbleitervorrichtungen werden beispielsweise
eine Vielzahl von Funktionsbereichen auf der Vorderseite eines Wafers
bzw. Halbeiterwafers vorgesehen. Nach der Fertigstellung der Funktionsbereiche
wird der Wafer in einem Schleifverfahren abgedünnt. Dabei wird so viel Substrat
von der Rückseite
des Halbleiterwafers abgetragen, bis der Halbleiterwafer und somit
auch die einzelne Halbleitervorrichtung die gewünschte Dicke aufweisen. Nach
dem Dünnen
des Halbleiterwafers werden die Halbleitervorrichtungen vereinzelt.
-
Es
ist bekannt, den Dünnungsprozess
abhängig
von der tatsächlichen
Dicke des Halbleiterwafers zu steuern. Hierfür eignet sich beispielsweise eine
kapazitive oder lasergestützte
Dickenbestimmung. Die Steuerung des Dünnungsprozesses bleibt jedoch
problematisch, da aufgrund der erheblichen Toleranzen, die bei der
Herstellung der Funktionsbereiche auftreten, das Aktivvolumen der
jeweiligen Halbleitervorrichtung variiert. So gehen auch Verformungen
des Halbleiterwafers in die Dickenbestimmung ein, so dass sich Fehler
ergeben.
-
Zu
diesen Messfehlern addieren sich Toleranzen, die dem Dünnungsverfahren
inhärent
sind. So arbeitet das erwähnte
und bewährte
Schleifverfahren in der Praxis keineswegs völlig gleichmäßig, sondern
es treten über
dem Umfang des Wafers erhebliche Dickenschwankungen des abgedünnten Wafers
auf – je
nach konkreten Verfahrensbedingungen kann die resultierende Dicke
entweder im Randbereich oder aber in der Mitte des Wafers erheblich geringer
sein.
-
Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
einer qualitativ hochwertigen Halbleitervorrichtung bereitzustellen,
das möglichst
robust sein und eine hohe Ausbeute liefern sollte. Weiterhin ist
es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine entsprechende Fertigungsvorrichtung für eine Halbleitervorrichtung
mit besagten Eigenschaften sowie einen geeigneten Halbleiterwafer
als Verfahrens-Zwischenprodukt
bereitzustellen.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Fertigungsvorrichtung
nach Anspruch 10 und einen Halbleiterwafer nach Anspruch 15 gelöst.
-
Ein
Gedanke der Erfindung besteht also darin, beim Dünnungsprozess eine Dickenmessung
relativ zur Tiefe eines Grabens, der entweder einen Teil eines Funktionsbereichs
bildet oder ausschließlich für den Zweck
der Tiefenbestimmung angelegt wurde, durchzuführen. Der Graben, der als Dickenmaßstab dient,
wird also, in der Regel zusammen mit weiteren Gräben, auf der Vorderseite vorgesehen
und erstreckt sich in den Volumenbereich des Halbleiterwafers. Die
Dicke des Wafers kann mit seiner Hilfe bei der Fertigung, insbesondere
mit Blick auf das Aktivvolumen, wesentlich besser kontrolliert und
gleichmäßiger gestaltet
werden.
-
In
zweckmäßigen Ausführungen
umfasst das Dünnen
ein Ätzen
und/oder Schleifen einer Rückseite
des Halbleiterwafers.
-
In
einer Ausführungsform
wird mindestens über
den größeren Teil
der Vorderseite des Halbleiterwafers verteilt eine Vielzahl von
Gräben
mit im wesentlichen gleicher Tiefe erzeugt, und die Böden dieser
Gräben
werden als Schleif- und/oder Ätzstoppschicht
zur Beendigung oder zumindest wesentlichen Verlangsamung des Dünnens, insbesondere
in den Gräben
benachbarten Bereichen, genutzt. Durch eine große Vielzahl an Gräben können unterschiedlich
tief ausgeprägte
Funktionsbereiche besser berücksichtigt
und die Schleif- bzw. Ätzstopp-Funktion hinreichend
verlässlich
realisiert werden.
-
Mit
dem vorgeschlagenen Verfahren in dieser Ausgestaltung lässt sich
gegenüber
bekannten Techniken eine weit bessere Planarisierung der Wafer-Rückseite
erreichen, bis in die Größenordnung des
Zellen-Pitch hinein. Auch Prozess-Inhomogenitäten des chemisch-/mechanischen
Abtragvorganges lassen sich durch das Vorsehen der als Stützstellen
dienenden Abdünnungsgräben weitgehend
ausgleichen, und insgesamt lässt
sich eine sehr gute Gleichmäßigkeit
der resultierenden Waferdicke erreichen.
-
Sinnvollerweise
ist die vorbestimmte Tiefe größer als
eine Maximaltiefe der Funktionsbereiche. Ist, wie eingangs angesprochen,
eine Pufferzone zwischen dem Aktivbereich der Halbleitervorrichtung und
der Rückseite
des Halbleiterwafers erforderlich, so ist es vorteilhaft, wenn zumindest
ein "Dummygraben", der nicht Teil
des Funktionsbereichs ist, derart ausgebildet ist, dass dessen Tiefe
die Tiefe des Aktivbereichs der Halbleitervorrichtung übersteigt.
In der Regel wird man allerdings nicht einen, sondern eine Vielzahl
von "Dummygräben" vorsehen, da ein einzelner
solcher Graben nur eine geringe Schleif- bzw. Ätzstopp-Funktion bietet.) Ein Öffnen dieser Gräben durch
das Abtragen der Rückseite
des Halbleiterwafers hat keine Auswirkung auf die Funktionsfähigkeit
der Halbleitervorrichtung; er kann also zur Festlegung eines geeigneten
Schleif- und/oder Ätzstopps
herangezogen werden. Da Funktionsgräben und "Dummygräben" in gleichen bzw. ähnlichen Verfahren erzeugt
werden können,
kann ein sinnvoller Tiefen-Bezug zwischen Funktionsgräben und "Dummygräben" hergestellt werden.
-
Die
letztgenannte Ausgestaltung ermöglicht es
insbesondere, die resultierende Waferdicke derart einzustellen,
dass eine ausreichende Epi-Pufferschicht unterhalb der zu den Funktionsbereichen
gehörenden
Gräben
für die
dynamische Erweiterung der Raumladungszone bereitgestellt wird.
Um eine ausreichende Dicke dieser Pufferzone über die gesamte Erstreckung
aller Funktionsbereiche zu sichern, kann eine kombinierte Anordnung
von "Dummygräben" an den Rändern der
Funktionsbereiche (im Sägerahmen)
und inmitten der Funktionsbereiche gewählt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird zur Steuerung des Schritts des Dünnens mindestens der elektrische
Widerstand und/oder die elektrische Kapazität zwischen dem Boden mindestens
eines der als Dickenmaßstab
genutzten Gräben
und der Rückseite
des Halbleiterwafers gemessen. Insbesondere wenn man auf den bereits
beschriebenen "Dummygraben" als Dickenmaßstab zurückgreift,
kann man in diesem elektrische Kontakte vorsehen, so dass beim Anschleifen
oder Durchschleifen des Bodenbereichs dieses "Dummygrabens" ein Stromkreis geschlossen wird, der
als Indikator bzw. als Dickenmaßstab
zur Steuerung des Dünnens
verwendet werden kann. Grundsätzlich
können
auch in einem "Dummygraben" eine Vielzahl von
Kontakten mit entsprechenden Leiterbahnen vorgesehen werden, die
eine genauere Bestimmung der Schleiftiefe beim Dünnen der Rückseite des Halbleiterwafers,
insbesondere relativ zum Funktionsbereich bzw. zum Aktivvolumen, anzeigen.
-
Auch
ist es möglich,
kapazitive Messungen mittels der als Dicken-Maßstab genutzten Gräben durchzuführen, die
sich nicht ausschließlich
auf die Gesamtdicke des Halbleiterwafers beziehen. Diese Gräben können derart
ausgestaltet werden, dass eine kapazitive Messung zwischen den Böden der Gräben und
der Rückseite
des Halbleiterwafers durchgeführt
werden kann.
-
Die
erwähnten
Verfahren der resistiven oder kapazitiven Erfassung der aktuellen
Dicke des Halbleiterwafers während
des Dünnungsprozesses
können
auch in verschiedenen Kombinationen miteinander und in verschiedenen
Abwandlungen genutzt werden. So ist in einer Ausführungsform
vorgesehen, dass die als Dicken-Maßstab dienenden
Gräben
mit einem Material gefüllt
sind, welches beim rückseitigen Öffnen der
Gräben
im Verlaufe des Dünnens, wenn
es auf die Wafer-Rückseite
gelangt und dort verteilt wird, eine Schicht mit besonderen elektrischen
Eigenschaften ausbildet, die bei einer Messung der beschriebenen
Art erfassbar sind. So führt die
Verteilung eines Oxids oder Nitrids, mit dem ein als Dicken-Maßstab genutzter
Graben gefüllt
war, auf der Wafer-Rückseite
zu einer wesentlichen Widerstandserhöhung. Diese kann dann als Signal
dafür dienen,
dass beim Dünnen
diejenige Dicke erreicht wurde, die der vorbestimmten Tiefe der
gefüllten
Gräben
entspricht.
-
Unter
Nutzung einer speziellen Füllung
der als Dicken-Maßstab
dienenden Gräben
kann der Dünnungsvorgang
auch als selbstregelnder Prozess ablaufen. Die Füllung der Gräben führt zu einer selbsttätigen Beendigung
des Dünnungsvorganges, da
die beispielsweise mit einem Oxid gefüllten Gräben als "Hindernisse" bei einem Schleif- bzw. Poliervorgang
wirken. Beim CMP-Verfahren
(Chemical Mechanical Polishing; einem Schleifverfahren mit zusätzlichem
Chemikalien-Einsatz) wird dann die durch den Einfluss der beteiligten
Chemikalie (eines Ätzmittels)
gebildete Passivierungsschicht an der Abtragungs-Front nicht mehr
hinreichend abgetragen, so dass die bestehen bleibende Passivierungsschicht den
Dünnungsvorgang
zum Stillstand bringt.
-
Insbesondere
bei der Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens als selbstregelnder
Dünnungsprozess,
wie hier beschrieben, lässt
sich in Verbindung mit der exakt vorgebbaren Tiefe der Abdünnungsgräben eine
sehr präzise
Prozesszeit-Steuerung erreichen. Dies bietet gegenüber bekannten
Verfahren mit messtechnischer Erfassung der erreichten Waferdicke
und zusätzlichen
Schritten zur Beendigung oder optionalen Fortführung des Dünnungsprozesses.
-
In
einer weiteren Ausführung
des Verfahrens ist vorgesehen, dass in einer ersten Phase zunächst ein
herkömmliches
Schleifverfahren mit hoher Abtragsgeschwindigkeit genutzt wird,
um in kurzer Zeit eine wesentliche Dickenreduzierung des Halbleiterwafers
herbeizuführen.
In einer zweiten Phase wird dann ein Verfahren angewendet, welches
sich zur Nutzung der erwähnten
Gräben
als Dicken-Maßstab eignet,
etwa das CMP-Verfahren oder ein Gas- bzw. Plasmaätzverfahren. In der zweiten
Phase erfolgt also gewissermaßen
eine Feinsteuerung des Dünnungsprozesses.
-
Im
Zusammenhang mit dem CMP-Verfahren bietet die Erfindung die spezielle
Möglichkeit
einer Verringerung der Dickentoleranzen über die Waferfläche mittels
der Wirkung einer Vielzahl von über
die Waferfläche
verteilten, gefüllten
Abdünnungsgräben als
CMP-"Stützstellen". Die Gräben wirken
im Sinne von über
die Waferfläche
verteilten Dicken-Abstandshaltern und somit der im CMP-Verfahren
eigenen Tendenz zu ungleichmäßigem Abtrag
von Substratmaterial entgegen.
-
In
weiteren Ausführungsformen
werden die Halbleitervorrichtungen im Wafer mittels eines Heraustrennens
von die Funktionsbereiche aufnehmenden Abschnitten vereinzelt, wobei
zumindest ein Teil der als Dickenmaßstab genutzten Gräben außerhalb der
jeweiligen Abschnitte, insbesondere auf einem Sägerahmen, vorgesehen sind.
Haben die Gräben, die
als Dickenmaßstab
genutzt werden, keine Funktion in der fertigen Halbleitervorrichtung,
so können diese
so auf dem Halbleiterwafer angeordnet werden, dass sie beim Schritt
des Vereinzelns zumindest teilweise entfernt werden.
-
In
weiteren Ausführungsformen
wird in mindestens einem der als Dickenmaßstab genutzten Gräben mindestens
eine Elektrode aufgebaut. Alternativ zur Entfernung funktional überflüssiger Gräben im Zuge
der Vereinzelung kann der als Dickenmaßstab genutzte Graben also
zur Funktion der Halbleitervorrichtung beitragen. Beispielsweise
können mehrere
Elektroden innerhalb des Grabens vorgesehen werden, die sich nach
einem Durchtrennen des Bodens des Grabens beim Abtragen vertikal
von der Vorderseite der Halbleitervorrichtung bis zur Rückseite
erstrecken. Diese Elektroden können
als Leiterbahn zur Kontaktierung der Funktionsbereiche der Halbleitervorrichtung
verwendet werden.
-
Alternativ
kann der Graben auch als Justagemarke zur Justage von Strukturen
an der Vorderseite oder Rückseite
dienen. Auch können
mehrere durch ein sehr dünnes
Tunneloxid getrennte Elektroden in den Gräben vorgesehen werden, die
als mehrstufiger Spannungsteiler zwischen Drain- und Sourcepotential
ver wendet werden. Dabei können
auch Spannungen durch Trenchseitenwandkontakte abgegriffen werden
oder über
p- oder n-Gebiete an das Aktivvolumen, insbesondere an die Driftzonen,
weitergegeben werden.
-
In
weiteren Ausführungsformen
umfasst das Verfahren einen Schritt der Rückseitenoxidation zur Isolation
von nicht zu kontaktierenden Bereichen, der nach dem Schritt des
Dünnens
durchgeführt
wird. So können
auf der Rückseite
des Halbleiterwafers freigelegte elektrisch leitende Bereiche nachträglich verödet werden.
-
Es
ist möglich,
dass nach dem Dünnen
ein Teil der in den Gräben
angeordneten Elektroden mittels eines oxidierenden Verfahrens verödet wird.
So können
beispielsweise Elektroden, die den Drainbereich kontaktieren, von
denen die das Sourcepotential liefern getrennt werden. Dies kann
mittels anodischer Oxidation oder chemisch selektiver Oxidation erfolgen.
Nach dem Veröden
können
alle noch frei liegenden nicht oxidierten Elektroden mittels Metallisierung
kontaktiert werden. Die Kontaktierung des Draingebiets kann dann
mittels einer Metall-Fototechnik
seitlich des Funktionsbereichs oder streifenförmig über die Rückseite erfolgen.
-
Weitere
Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen oder Ausführungsbeispielen,
die mittels Abbildungen näher
erläutert
werden. Hierbei zeigen:
-
1 in
schematischer Darstellung das Funktionsprinzip einer Fertigungsvorrichtung
gemäß einer
Ausführung
der Erfindung,
-
2 einen
schematischen Querschnitt durch einen ersten Halbleiterwafer,
-
3 einen
schematischen Querschnitt durch den Halbleiterwafer aus 2 nach
dem Schritt des Dünnens,
-
4 einen
Ausschnitt aus 3,
-
5 ein
stark vereinfachtes Blockschaltbild einer Steuereinrichtung für eine erfindungsgemäße Fertigungsvorrichtung,
-
6 eine
schematische Draufsicht auf einen Halbleiterwafer als Zwischenprodukt
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
7 einen
schematischen Querschnitt durch einen zweiten Halbleiterwafer,
-
8 einen
schematischen Querschnitt durch den Halbleiter aus 7 nach
dem Schritt des Dünnens,
-
9 einen
Ausschnitt aus 8,
-
10 eine
Layout-Aufsicht auf eine GOX/FOX-Struktur und
-
11 einen
Schnitt durch die GOX/FOX-Struktur der 10.
-
Bei
der Herstellung von Halbleitervorrichtungen dienen als Ausgangsmaterial
kreisrunde Halbleiterwafer. 6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Halbleiterwafer 10 in
der Draufsicht. Ein Primärziel
bei der Fertigung von neuen Generationen von Halbleitervorrichtungen,
insbesondere von vertikalen Bauteilen, ist es, die Halbleitersubstrat-Dicke und
somit auch eine Waferdicke g (vgl. 2 und 3)
so gering wie möglich
zu halten. Hierfür
wird nach einem Ausbilden von Funktionsbereichen 30 (vgl. 6)
der Halbleiterwafer 10 so stark abgedünnt, dass nur noch ein sehr
geringer Teil seiner ursprünglichen
Dicke, umfassend einen Aktivbereich 15, verbleibt.
-
Beim
Schritt des Dünnens
des Halbleiterwafers 10 wird üblicherweise auf ein chemisch-mechanisches
Polierverfahren (CMP) zurückgegriffen.
Hierbei wird von einer Waferrückseite 13 mittels
einer Fertigungsvorrichtung 40, wie in 1 schematisch gezeigt,
Material abgetragen. Die Fertigungsvorrichtung 40 der
-
1 umfasst
einen Carrier 42, an dem der Halbleiterwafer 10 mit
seiner Vorderseite 12 angebracht ist, und einen Polierteller 41,
der Material von der Waferrückseite 13 abträgt. Um ein
ebenes Abtragen zu gewährleisten,
rotieren sowohl der Carrier 42 um dessen Längsachse,
die üblicherweise
mit der Mittenachse des Halbleiterwafers zusammenfällt, sowie
der Polierteller 41, auf den die Waferrückseite 13 mittels
des Carriers 42 aufgedrückt
wird. Während des
gesamten Poliervorgangs wird mittels einer Slurry-Vorrichtung 44 ein
chemisch und mechanisch aktives Poliermittel auf dem Polierteller 41 aufgebracht. Das
Material wird durch ein Ätzen
und ein Schleifen von der Waferrückseite 13 abgetragen.
-
Kritisch
für die
optimale Funktionalität
der zu fertigenden Halbleitervorrichtung ist die Bestimmung der
optimalen Waferdicke g (vgl. 3). Hierfür werden
eine Vielzahl von Abdünnungsgräben 20 in
dem Halbleiterwafer 10 vorgesehen. Diese Abdünnungsgräben 20 erstrecken
sich von der Wafervorderseite 12 in Richtung Waferrückseite 13.
Wie in dem Querschnitt der 2 gezeigt,
sind neben den Abdünnungsgräben 20 eine
Vielzahl von Funktionsgräben 32 angeordnet.
Diese Funktionsgräben 32 sind
ein Bestandteil des Aktivvolumens der jeweiligen Halbleitervorrichtung.
Sie erstrecken sich im wesentlichen parallel zu den Abdünnungsgräben 20,
haben aber eine geringere Tiefe.
-
Diese
Funktionsgräben 32 können beispielsweise
das Gate eines DMOS enthalten und entsprechende GOX- und/oder FOX-Gebiete
aufweisen. Somit tragen die Funktionsgräben 32 wesentlich
zur strukturellen und funktionalen Gestaltung des Aktivvolumens
bei.
-
In
einem ersten Ausführungsbeispiel
wird die optimale Waferdicke g mittels Vertikalelektroden 23, die
sich im Inneren der Abdünnungsgräben 20 befinden
(vgl. 4) bestimmt. Wie 4 zeigt,
weisen die Abdünnungsgräben 20 eine
Tiefe d auf, die größer als
eine Maximaltiefe a der Aktivbereiche 15 ist. Solange die
Abdünnungsgräben 20 intakt
sind, bilden Abdünnungsgrabenböden 21 zusammen
mit dem Substrat des Halbleiter wafers 10 eine Isolationsschicht,
die die Vertikalelektroden 23 gegenüber der Waferrückseite 13 elektrisch
isoliert. Sobald die Abdünnungsgrabenböden 21 durch
ein zunehmendes Abtragen des Substrats des Halbleiterwafers 12 aufgebrochen
werden, bilden besagte Vertikalelektroden 23 eine leitende
Verbindung zwischen der Wafervorderseite 12 und der Waferrückseite 13 (vgl. 3).
-
Die
Fertigungsvorrichtung gemäß 1 kann
beim Abdünnen
des Halbleiterwafers 10 diesen Effekt nutzen, um eine optimale
Waferdicke g zu erzielen. Hierfür
sind sowohl am Carrier 42 als auch am Polierteller 41 elektrische
Kontakte vorgesehen. Die Kontakte des Carriers 42 stehen
mit den Vertikalelektroden 23 in elektrischem Kontakt.
Ein CMP-Sensor 52 (vgl. 5) misst
während
des gesamten Abdünnungsprozesses
den elektrischen Widerstand zwischen den besagten Kontakten des
Polliertellers 40 und des Carriers. Sobald der CMP-Sensor 52 feststellt,
dass die Vertikalelektroden 23 eine elektrische Verbindung
zwischen Wafervorderseite 12 und Waferrückseite 13 bilden,
sendet er ein Signal an eine CMP-Steuerung 50, die mittels
CMP-Aktuatoren 55 den
Betrieb des Carriers 52, der Slurry-Vorrichtung 44 und
des Poliertellers 41 steuert. Sobald der Kontakt festgestellt
wird, beendet die CMP-Steuerung 50 den Abdünnungsprozess
und steuert besagte CMP-Aktuatoren 55 entsprechend.
-
Alternativ
kann in den Abdünnungsgräben 20 auch
eine Mehrzahl von unterschiedlich langen Vertikalelektroden 23 vorgesehen
werden. Beim Abdünnen
des Halbleiterwafers 10 könnte hiermit der Fortschritt
des Dünnungsprozesses
schrittweise überwacht
werden.
-
3 zeigt
den Querschnitt des Halbleiterwafers 10 aus 2 nach
dem Abdünnungsprozess. Unterhalb
der Funktionsgräben 32 verbleibt
lediglich eine geringe Menge von Restsubstrat. Eine optimale Waferdicke
g ist erreicht.
-
Im
ersten Ausführungsbeispiel
sind sämtliche
Abdünnungsgräben 20 derart
angeordnet, dass sie auf Sägerahmen 17 (vgl. 6)
liegen. In einem Vereinzelungsschritt, bei dem die einzelnen Halbleitervorrichtungen
aus dem Halbleiterwafer 10 ausgelöst werden, wird der Halbleiterwafer 10 entlang
der Sägerahmen 17 zertrennt.
Da die Abdünnungsgräben 20 auf
diesen Sägerahmen 17 liegen,
werden sie durch das Zerteilen des Halbleiterwafers 10 von
den Halbleitervorrichtungen abgetrennt.
-
Alternativ
können
die Abdünnungsgräben 20 mit
den jeweiligen Vertikalelektroden 23 auch als Bestandteil
der Halbeitervorrichtung nach dem Vereinzeln verbleiben. In diesem
Fall können
sie beispielsweise als Leiterbahnen zwischen der Vorderseite der Halbleitervorrichtung
und der Rückseite
der Halbleitervorrichtung dienen. Somit können Funktionsbereiche 30 auf
der Vorderseite beispielsweise Source und/oder Gate, auch von der
Rückseite
her kontaktiert werden.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel,
das in den 7 bis 9 dargestellt
ist, dienen die Funktionsgräben 32' gleichzeitig
als Abdünnungsgräben. Hierfür ist zumindest
der Abdünnungsgrabenboden 21' der Gräben 32' mit einer Nitrid-
oder Oxidschicht versehen, die den chemischen Ätzprozess, der beim Abdünnen angewandt
wird, stoppt. Beim Abdünnen
werden also die einzelnen Gräben
lediglich leicht angeschliffen. Die Funktionalität der Gräben wird diesen Vorgang nicht
beeinträchtigt.
-
7 zeigt
einen Halbleiterwafer 10' im Querschnitt.
Die an der Wafervorderseite 12' angeordneten Gräben 32' besitzen im
Wesentlichen alle die gleiche Tiefe. Nach dem Schritt des Dünnens weist
der Halbleiterwafer 10' die
End-Waferdicke g auf (vgl. 8). Die
optimale End-Waferdicke g wird durch das besagte Verfahren bestimmt.
Wie aus 9 ersichtlich, sind die mit
einer Nitrid- oder Oxidschicht versehenen Grabenböden 21' beim Prozess des
Dünnens
leicht angeschliffen. Die Oxid- oder
Nitridschicht wird bei dem gewählten
CMP-Prozess nur mit geringer Rate mechanisch abgetragen. Sobald die
Grabenböden 21' erreicht werden,
wird also der Abtragungsprozess zumindest an diesen Stellen gestoppt.
Die Gräben
bilden praktisch eine Stützstruktur
für das
Schleifpad und machen somit eine Bestimmung der optimalen Endwaferdicke
g möglich.
-
Es
bietet sich an, das besagte Verfahren bei der Herstellung von DMOS-Halbleitervorrichtungen mit
einer GOX/FOX-Strukturierung
zu verwenden. Wie anhand der 10 und 11 näher erläutert, werden
hier über
ein Gateoxidbereichs 60 im Graben mittels getilteter Seitenwandimplantation
ein Sourcegebiet 64 und selbstjustierend dazu ein Bodygebiet 66 eingebracht
und diffundiert. Es ergeben sich dadurch in fast allen Kanalstrompfaden
nahezu identische Bedingung und letztendlich eine enge und homogene
Vth-Verteilung. Diese positive Vth-Verteilung 70 lässt sich
seitlich des Gateoxidbereichs 60 besonders gut gewährleisten.
-
Eine
Ausnahme bilden die Stellen, an denen das GOX in das dickere FOX übergeht.
Hier ergeben sich durch Stress bei der Oxidation Dünnstellen
im Oxid und nicht zuletzt bedingt dadurch andere Dotierstoffprofile,
die wiederum in variierenden Vth-Kanalstrompfaden
resultieren. Um diese kritische Vth-Verteilung 72 zu beseitigen,
wird gemäß einem
der beschriebenen Verfahren das Dickoxidgebiet im Bodenbereich und
die kritischen Dick- zu Dünnoxidübergänge beim
Dünnen
von der Waferrückseite 13 her weggenommen.
Der Halbleiterwafer 10 wird bis zur End-Waferdicke g abgedünnt. Es
erfolgt also ein Abdünnen
bis zur Gateelektrode des DMOS im Gateoxidbereich 60. Anschließend kann
durch anodische Oxidation der Gateelektrode wieder die Isolation
zur Waferrückseite 13 hergestellt
werden.
-
- 10;
10'
- Halbleiterwafer
- 12;
12'
- Wafervorderseite
- 13;
13'
- Waferrückseite
- 15
- Aktivbereich
- 17
- Sägerahmen
- 18
- Schnittkante
- 20
- Abdünnungsgraben
- 21;
21
- Abdünnungsgrabenboden
- 23
- Vertikalelektrode
- 30
- Funktionsbereich
- 32;
32
- Funktionsgraben
- 40
- Fertigungsvorrichtung
- 41
- Polierteller
- 42
- Halteeinrichtung
- 44
- Slurry-Vorrichtung
- 50
- CMP-Steuerung
- 52
- CMP-Sensor
- 55
- CMP-Aktuator
- 60
- Gateoxidbereich
- 62
- Feldoxidbereich
- 64
- Sourcegebiet
- 66
- Bodygebiet
- 70
- positive
Vth-Verteilung
- 72
- kritische
Vth-Verteilung
- a
- Maximaltiefe
der Aktivbereiche
- d
- Tiefe
der Abdünnungsgräben
- g
- End-Waferdicke