-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft einen Reißverschluss mit
auf Tragbändern
befestigten Kuppelgliedern, die bei der Betätigung auseinandergespreizt
und teilungsrichtig zu formschlüssiger
Verbindung ineinandergeschoben oder zur Lösung der Verbindung auseinandergezogen
werden, einen Artikel mit einem derartigen Reißverschluss sowie einen Schieber
für einen
derartigen Reißverschluss.
-
Stand der Technik
-
Bei
bekannten Reißverschlüssen mit
Kuppelgliederreihen, die auf Tragbändern befestigt sind, werden
die Kuppelglieder zum Ein- oder Auskuppeln durch ein geeignet geformtes
Führungselement ("Schieber") in der Tragbandebene
soweit auseinander gebogen, dass ein genügender Abstand zwischen den
Kuppelgliederflanken entsteht, um die Verriegelungsnocken der gegenüberliegenden
Kuppelglieder, die in die Kuppelgliederflanken eingreifen sollen,
hineinführen
zu können.
Wenn die Ebene der Tragbänder
horizontal ausgerichtet ist, findet bei den bekannten Reißverschlüssen das
Auseinanderbiegen oder -spreizen der Kuppelglieder ebenfalls in
dieser horizontalen Ebene statt.
-
Die
horizontale Ineinanderführung
und Trennung der Kuppelglieder bei bekannten Reißverschlüssen erfordert einen horizontalen
Abstand zwischen den zu verbindenden Kuppelgliederreihen, um Raum
für die
Aufspreizung zu bilden. Dieser Abstand und die für die Spreizung notwendige
S-förmige
Führung
der Kuppelgliederreihen bedingen einen Freiraum zwischen den Verschlusselementen
eines konventionellen Kuppelgliederreißverschlusses und den Elementen,
die der Reißverschluss
verbinden soll. Neben den Reißverschlusskuppelelementen
muss ein Bereich des Tragbandes neben den zu verbindenden Elementen
frei liegen, um die Spreizbewegung, die bei der Betätigung des
Reißverschlusses durch
die Bewegung des Führungselementes ("Schieber") über die
Kuppelgliederreihen bewirkt wird, zu ermöglichen. Die Kuppelgliederreihen
eines konventionellen Gliederreihen-Reißverschlusses können deshalb
nicht anliegend, ohne Abstand, zwischen die zu verbindenden Materialien
eingefügt werden.
Beispielsweise ist aus der
AT
291151 B ein Reißverschluss
mit schraubenförmigen
oder mäanderförmigen Verschlussgliederketten
bekannt, die an einem Tragband befestigt sind. Die Ineinanderführung und
Trennung der Verschlussglieder erfolgt wie oben beschrieben.
-
Es
ist ferner bekannt, so genannte Gleitverschlüsse, die aus zwei fortlaufenden
rippenförmigen Profilen
bestehen, vertikal, d.h. in einer Richtung weitgehend senkrecht
zu den Tragbändern,
auf denen die Profile angebracht sind, miteinander zu verbinden.
Derartige Profile sind jedoch in der senkrecht zur Kuppelachse verlaufenden
Ebene starr und können
selbst in der Kuppelachse nicht um Kurven oder Kanten geführt werden,
ohne an Festigkeit zu verlieren. Aus der
US 2005/0115033 A1 ist
ein Schieber für einen
derartigen Gleitverschluss bekannt, mittels dessen fortlaufende,
rippenförmige
Profile miteinander gekuppelt werden können.
-
Die
fortlaufenden Profile der Gleitverschlüsse werden zu ihrer Verbindung
ohne S-förmige
Biegung durch ein Führungselement
in einem flachen Winkel vertikal so ineinandergedrückt, dass
das notwendigerweise flexible Material, aus dem die fortlaufenden
Rippen geformt sind, horizontal auseinandergespreizt wird, um die
Gegenseite aufzunehmen. Die Profile sind deshalb nicht wie ein Kuppelgliederreißverschluss
nur formschlüssig,
sondern federnd unter Spannung miteinander verbunden.
-
Darstellung der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reißverschluss zu schaffen, der
dahingehend verbessert ist, dass der horizontale Abstand der Reihen
von Kuppelgliedern reduziert werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
durch den im Anspruch 1 beschriebenen Reißverschluss.
-
Demzufolge
weist der erfindungsgemäße Reißverschluss
Reihen von zahlreichen Kuppelgliedern auf, die an Tragbändern angebracht
sind. Ferner ist ein Schieber derart entlang der Tragbänder verschiebbar,
dass die Reihen von Kuppelgliedern um eine Achse, die weitgehend
parallel zur Ebene der Tragbänder
und senkrecht zu der Kuppelgliederreihe verläuft, gekrümmt werden, so dass die Kuppelglieder
auseinandergespreizt werden. Mit anderen Worten werden die Kuppelglieder
nicht, wie bei herkömmlichen
Reißverschlüssen, in
der Ebene der Tragbänder
gekrümmt,
sondern gewissermaßen senkrecht
hierzu. Nachdem bei herkömmlichen
Reißverschlüssen von
einer horizontalen Aufspreizung die Rede sein kann, wenn von einer
horizontalen Ausrichtung der Tragbänder ausgegangen wird, kann der
erfindungsgemäße Reißverschluss
dahingehend beschrieben werden, dass er vertikal betätigbar ist, und
die Reihen von Kuppelgliedern bei horizontaler Ausrichtung der Tragbänder gewissermaßen vertikal, nämlich "aus der Ebene der
Tragbänder
heraus" gekrümmt werden.
Durch die Krümmung
in dieser Richtung werden die Kuppelglieder "vertikal" aufgespreizt, und der Abstand zwischen
diesen erhöht sich,
so dass die Verdickungen ("Verriegelungsnocken") der gegenüberliegenden
Kuppelglieder eintreten können,
und eine formschlüssige
Verbindung hergestellt wird.
-
Der
erfindungsgemäße Reißverschluss
ermöglicht
die Verbindung von Kuppelgliederreihen ohne horizontale Aufspreizung,
so dass die Kuppelgliederreihen ohne die sonst erforderlichen Abstände zum
zu verbindenden Material eingefügt
werden können.
Bei erfindungsgemäßer Gestaltung
kann der Reißverschluss
so eingebaut werden, dass in Draufsicht auf die zu verbindenden
Teile nur die Kuppelgliederreihen als Verbindungselement ohne das
neben den Kuppelgliedern verlaufende Tragband sichtbar sind. Da
die Kuppelgliederreihen bei der Betätigung nur vertikale Biegung
erfahren, können
in einer weiteren Ausführung
des erfindungsgemäßen Reißverschlusses
zur Herstellung von regen- oder
wasserdichten Verbindungen die Kuppelglieder so mit ihren Tragbändern verbunden
werden, dass sie in vertikaler Sicht durch ihre Tragbänder vollständig überdeckt
sind.
-
Beim
erfindungsgemäßen Reißverschluss werden
die zu verbindenden Kuppelglieder horizontal auf Tragbändern befestigt
und zur Betätigung
des Reißverschlusses
durch ein die erforderliche Spreizbewegung bewirkendes Führungsteil
(Schieber) nicht horizontal, sondern vertikal S-förmig spiegelbildlich
aus der Kupplungsachse ausgelenkt. Der Radius des aus der Kupplungsebene
herausführenden Sektors
der S-Biegung bewirkt
zwischen den nicht auf dem Tragband aufliegenden Kuppelgliederflanken
jeweils einen Abstand gleich oder größer der Abmessung der Verriegelungsnocken,
während
die dem Tragband anliegenden Kuppelgliederflanken den ursprünglichen
Abstand zueinander beibehalten.
-
Werden
gegenüberliegende,
S-förmig
aus der Tragbandebene ausgelenkte auseinandergespreizte Kuppelgliederreihenbereiche
vertikal ineinandergeschoben, so verbinden sich die Kuppelgliederreihen
bei Aufhebung der Biegung durch Weiterbewegung des Führungsteiles
formschlüssig,
ohne dass horizontal in der Verschlussebene eine Bewegung erfolgt
ist.
-
Der
in vertikaler Bewegung verbundene Reißverschluss mit Kuppelgliedern
weist alle Vorzüge
eines konventionellen Gliederreißverschlusses auf und kann,
anders als die eingangs erwähnten, vertikal
verbindbaren Gleitverschlüsse
mit rippenförmigen
Profilen, gebogen oder geknickt werden, ohne an Festigkeit zu verlieren.
-
Die
vorliegende Erfindung macht es möglich, einen
formschlüssig
arbeitenden Kuppel-Gliederreißverschluss
ohne horizontalen Abstand zwischen horizontal unflexible Teile wie
Kofferschalen u. dgl. einzubauen, so dass diese durch leicht zu
betätigende, sicher
und dauerhaft verriegelnde Kuppelgliederreihen mit geringstem Abstand
zueinander verbunden werden können.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
-
Bevorzugt
befinden sich beide Reihen von Kuppelgliedern, in einer Richtung
senkrecht zur Ebene der Tragbänder
betrachtet, zwischen den Tragbändern.
Mit anderen Worten befinden sich, um die vertikal gespreizten Kuppelgliederreihen
aufeinander drücken
und verbinden zu können,
die Tragbänder auf
der einen Seite oberhalb, auf der anderen Seite unterhalb der Kuppelgliederreihen.
Die beiden Reißverschluss-Seiten
werden so zueinander geführt, dass
das Tragband auf einer Seite oberhalb, auf der anderen Seite unterhalb
der zueinander gekehrten Gliederreihen verläuft und die Kuppelglieder zwischen
den Tragbändern
vertikal aufeinandertreffen.
-
Der
erfindungsgemäße Reißverschluss
bietet insbesondere den Vorteil, dass die Bereiche, in der Ebene
der Tragbänder, "neben" den Kuppelgliedern
nicht frei bleiben müssen.
Vielmehr können
die durch den Reißverschluss
zu verbindenden Materialien, beispielsweise Stoffbahnen, ohne "Lücke" verbunden werden. Dies ist insbesondere
für die
Herstellung wasserdichter Kleidung vorteilhaft, bei der ein wasserabweisendes
Material vollständig
die Kuppelglieder abdeckend angeordnet werden kann, so dass eine
besondere Dichtigkeit erreicht wird.
-
Wie
oben erwähnt,
können
die Kuppelglieder Abschnitte, auch als Kuppelgliederflanken bezeichnet,
aufweisen, die von den Tragbändern
entfernt angeordnet sind, so dass die Kuppelglieder in vorteilhafter
Weise mit jeweils zumindest einem Faden an dem jeweiligen Tragband
befestigt sein können,
der über
den von dem Tragband entfernten Abschnitt des jeweiligen Kuppelglieds
verläuft.
-
Für die Gestalt
der einzelnen Kuppelglieder hat sich eine ring-, beispielsweise
ovalring- oder schlaufenförmige
Gestalt als besonders günstig
erwiesen.
-
Besonders
vorteilhaft kann eine ganze Reihe von Kuppelgliedern durch eine
wendelförmige
Gestaltung erzeugt werden. In diesem Fall liegen einzelne Abschnitte
der Wendel an den Tragbändern
an, und andere Abschnitte, die als Kuppelflanken dienen, sind von
dem jeweiligen Tragband entfernt vorgesehen. An einem Abschnitt
zwischen dem an dem Tragband anliegenden Abschnitt und dem davon
entfernten Abschnitt können
in vorteilhafter Weise die Verdickungen oder Verriegelungsnocken
angeordnet sein, die sich beim Verriegeln des Reißverschlusses
jeweils zwischen zwei Kuppelgliedern der gegenüberliegenden Seite befinden,
so dass eine Verriegelung erfolgt.
-
Gegenstand
der Erfindung ist ferner ein Artikel, beispielsweise ein Kleidungsstück oder
ein Koffer, mit dem erfindungsgemäßen Reißverschluss, das/der sich ferner
dadurch auszeichnet, dass die zu verbindenden Materialien, beispielsweise
Stoffbahnen oder Kofferschalen, derart an den Tragbändern des
Reißverschlusses
angebracht sind, dass sie weitgehend unmittelbar aneinander anliegen
oder sich sogar überlappen.
-
Schließlich wird
mit der Erfindung ein neuartiger Schieber für einen Reißverschluss vorgestellt, der
sich für
den erfindungsgemäßen, vertikal
verbindbaren Reißverschluss
dadurch eignet, dass er, in einer Ebene senkrecht zur Verschiebungsrichtung, d.h.
in Richtung der Reihe der Kuppelglieder betrachtet, weitgehend S-förmig gestaltet
ist.
-
In
der genannten Ebene betrachtet wird zwischen dem oberen und mittleren
Schenkel des S das obere Tragband einschließlich der darauf angebrachten
Kuppelglieder angeordnet, und zwischen dem unteren und mittleren
Schenkel des S das untere Tragband einschließlich der daran angebrachten Kuppelglieder.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachfolgend
werden beispielhaft in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Reißverschlusses in einer ersten Ausführungsform;
-
2 eine
perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Reißverschlusses in einer zweiten Ausführungsform;
und
-
3 den
in 1 gezeigten Reißverschluss mit daran angebrachten,
zu verbindenden Materialien.
-
Ausführliche Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
der Erfindung
-
In 1 ist
der erfindungsgemäße Reißverschluss 10 in
einer teilweise geöffneten
Stellung dargestellt. Der Reißverschluss 10 besteht
im Wesentlichen aus zwei Tragbändern 12, 14,
an denen jeweils Reihen von Kuppelgliedern 16, 18 angebracht
sind. Bei der gezeigten Ausführungsform
sind die Kuppelglieder jeweils im Wesentlichen in der Form eines ovalen
Ringes gestaltet. Zum Öffnen
und Schließen des
Reißverschlusses
ist ein Schieber 20 vorgesehen, der, wie in 1 erkennbar,
in einer Ebene senkrecht zu der Verschieberichtung S-förmig ist. Der
Aufbau stellt sich somit im Bereich des Schiebers 20 von
oben nach unten wie folgt dar: Unterhalb des oberen Schenkels 22 des
Schiebers 20 befindet sich das obere Tragband 14,
darunter folgen die beiden Reihen von Kuppelgliedern 18, 16 und
das untere Tragband 12. Darunter befindet sich der in 1 nicht
erkennbare untere Schenkel des Schiebers 20. Die S-förmige Gestalt
des Schiebers 20 ergibt sich dadurch, dass der obere Schenkel 22 sowie
der nicht erkennbare untere Schenkel mit dem mittleren, in der Zeichnung
vergleichsweise dick dargestellten Schenkel 24 durch kurze
Stege 26, 28 verbunden ist.
-
Beim Öffnen, wenn
also der Schieber gemäß 1 von
dem Betrachter weg, d.h. nach links oben verschoben wird, werden
die Reihen von Kuppelgliedern 16, 18 aus der Ebene
der Tragbänder 12, 14 herausgekrümmt, so
dass sich der Abstand zwischen den Kuppelgliedern derselben Reihe
zumindest in demjenigen Bereich erhöht, der von dem jeweiligen Tragband 12, 14 entfernt
liegt. Dieses Aufspreizen ermöglicht
den Verriegelungsnocken auszutreten, so dass die formschlüssige Verbindung
gelöst
wird. Beim Schließen
geschieht der umgekehrte Vorgang. Durch Bewegung des Schiebers gemäß 1 nach rechts
vorne, werden die einzelnen Kuppelglieder jeweils zwischen zwei
Kuppelglieder der anderen Reihe eingeführt, so dass auch die verdickten
Verriegelungsnocken eintreten können,
und ein Formschluss hergestellt wird.
-
Dies
gilt in gleicher Weise für
die in 2 dargestellte Ausführungsform. Diese unterscheidet sich
von der in 1 gezeigten Ausführungsform
im Wesentlichen durch die Form der Kuppelglieder. Bei der Ausführungsform
von 2 sind zahlreiche Kuppelglieder an einer fortlaufenden
Wendel vorgesehen, die zahlreiche Abschnitte 30, die an
dem jeweiligen Tragband 12 anliegen, sowie davon entfernte Abschnitte 32 aufweist.
Beim Öffnen
und Schließen wird
durch die Krümmung
der Tragbänder 12, 14 und das
Aufspreizen der einzelnen Kuppelglieder insbesondere der Abstand
zwischen den von dem jeweiligen Tragband entfernt liegenden Abschnitten 32 erhöht, so dass
die Verriegelungsnocken 34 zwischen zwei gegenüberliegende
Kuppelglieder eintreten können.
In 2 ist bereits angedeutet, dass die Tragbänder 12, 14 so
vorgesehen sein können,
dass sie die Reihen von Kuppelgliedern überdecken. Beispielsweise könnte das
obere Tragband 14 zur linken Seite hin derart verbreitert
sein, dass auch die Kuppelglieder, die an dem unteren Tragband 12 angebracht
sind, abgedeckt werden. Indem auch diejenigen Materialien, die durch
den erfindungsgemäßen Reißverschluss
verbunden sein sollen, wie für
das Tragband 14 beschrieben, verbreitert werden, kann eine
besonders günstige
Abdeckung, auch im Bereich der Kuppelglieder, erfolgen.
-
Dies
ist für
die Ausführungsform
von 1 in 3 gezeigt. Beispielhaft sind
vergleichsweise dicke Materialien 36 dargestellt, bei denen
es sich beispielsweise um Teile von Kofferschalen handeln kann.
Wie durch die Pfeile angedeutet, können diese nahezu aneinander
anliegend vorgesehen werden. Dies ist optisch besonders günstig. Im
Falle von miteinander zu verbindenden, wasserdichten oder -abweisenden
Stoffen kann somit eine besonders gut wasserabweisende Verbindung
der Materialien geschaffen werden. Darüber hinaus können flexible
Materialien sogar in überlappender
Anordnung angebracht werden. Beispielsweise könnte das in 3 links
dargestellte Material an den Kuppelgliedern enden, während sich
das in 3 rechts dargestellte Material bis über das
Ende des linken Materials erstrecken kann, so dass eine Überlappung
vorliegt.