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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überwachungsverfahren und ein Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands, insbesondere einem Gurtstatus und einem Sitzbelegungsstatus in einem Flugzeug, ein Flugzeug mit einem Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands und eine Verwendung eines Überwachungssystems zum Überwachen eines Sitzzustands in einem Flugzeug.
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Hintergrund der Erfindung
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Während bestimmter Flugphasen, beispielsweise während des Rollvorgangs am Boden, während Start- und Landephasen oder aus anderen während des Reisefluges auftretenden Situationen, müssen alle Passagiere ihre Sitzplätze einnehmen und ihren Sicherheitsgurt anlegen. Die Passagiere werden üblicherweise durch beleuchtete Anschnallzeichen darauf hingewiesen, die solange leuchten, bis die Gefahrensituation beendet ist. Aufgabe der Flugbegleiter ist es hierbei, sicherzustellen, dass alle Passagiere ihren Sicherheitsgurt angelegt haben. Hierzu werden die Passagiere durch die Flugbegleiter per Augenschein dahingehend kontrolliert, ob sie tatsächlich angeschnallt sind, auf ihre Anschnallpflicht hingewiesen und bei Bedarf beim Anschnallen unterstützt.
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DE 10 2004 025 319 A1 offenbart ein Sitzstatusanzeigesystem für Passagierräume von Flugzeugen und Fahrzeugen sowie einen Sitz für Passagiere von Flugzeugen und Fahrzeugen und eine Bedien- und Anzeigeeinheit. Dabei wird ein Sitzstatus-Anzeigesystem offenbart, das für Passagierräume in Flugzeugen zur Anwendung kommen kann. Ein Sitz wird dabei adressiert und der Sitzzustand auf einer Anzeige dargestellt. Dabei kann auf der Anzeige die Belegung oder Nichtbelegung des Sitzes sowie der Zustand des Sitzgurts, beispielsweise ob dieser geöffnet oder geschlossen ist, angezeigt werden.
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US 5555458 A offenbart ein Anzeigesystem, das den Gurtstatus aller Passagiere auf einer zentralen Anzeigetafel für die Flugbegleiter anzeigt. Neben dem Gurtstatus wird ebenso der Status des Klapptisches und der Rückenlehne angezeigt. Die gleiche sitzspezifische Information wird für die Passagiere an jedem Passagiersitz individuell angezeigt.
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US 2006/0163430 A1 offenbart ein System zur analytischen Datenverarbeitung und grafischen Anzeige, welches Funktionen der Zuordnung von Gepäck zu den jeweiligen Passagieren sowie auch die Analyse von Zeitparametern von Bewegungen und Belegungen von Passagiersitzen erfasst und auf einer Anzeige darstellt.
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DE 10203139 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung des Gebrauchs eines Rücksitzgurts. Zu einer Basiszeit werden dabei die angelegten Sicherheitsgurte gemessen und daraus auf eine Sitzbelegung geschlossen. Ändert sich zu einem späteren Zeitpunkt die Anzahl der angelegten Sicherheitsgurte, wird ein Alarm ausgelöst. Sitzbelegungssensoren werden dabei nicht eingesetzt.
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DE 19606790 A1 und
DE 29613291 U1 offenbaren Gurtsensoren in Flugzeugen, welche einen Anschnallzustand eines Flugzeugsitzes messen können. Der Anschnallzustand wird an einer zentralen Anzeige dargestellt.
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Aus der
US 6,448,907 B1 ist ein Passagierverwaltungssystem für Flugzeuge bekannt, bei der Sicherungsgurte derart gesteuert werden können, dass sie ein manuelles Öffnen durch den Passagier zulassen oder nicht.
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Die
US 6,929,218 B1 zeigt eine modulare Sitzstruktur, bei der Flugzeugsitze Messkomponenten, wie beispielsweise Anschnallsensoren, aufweisen und bei der ein ungeschlossener Anschnallgurt an einer Anzeigevorrichtung angezeigt wird.
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Die
US 2003/0160497 A1 beschreibt ein Steuersystem für einen Anschnallgurt eines Flugzeugs, der einen elektromagnetischen Verschlussmechanismus aufweist. Durch Kontakt der Gurtkomponenten kann dabei ein Anschnallzustand festgestellt werden.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen der Passagiere zu unterstützen.
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Die Aufgabe wird durch ein Überwachungsverfahren und ein Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands für ein Flugzeug, durch ein Flugzeug und durch eine Verwendung eines Überwachungssystems zum Überwachen eines Sitzzustands in einem Flugzeug mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform wird ein Überwachungsverfahren zum Überwachen eines Sitzzustands für ein Flugzeug bereitgestellt. Ein Sitzbelegungszustand eines Sitzelements wird mittels eines Sitzbelegungssensors gemessen und der Anschnallzustand des Sitzelements, insbesondere eines Sitzgurts des Sitzelements, wird mittels eines Anschnallsensors gemessen. Der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand werden an eine Überwachungseinrichtung übermittelt. Die Überwachungseinrichtung erzeugt selbsttätig bei einer Kombination eines vorbestimmten Belegungszustands und eines vorbestimmten Anschnallzustands des Sitzelements ein Warnsignal.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird ein Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands für ein Flugzeug bereitgestellt. Das Überwachungssystem weist eine Überwachungseinrichtung und ein Sitzelement mit einem Sitzbelegungssensor und einem Anschnallsensor auf. Der Sitzbelegungssensor ist eingerichtet, den Sitzbelegungszustand des Sitzelements zu messen und der Anschnallsensor ist eingerichtet, einen Anschnallzustand des Sitzelements zu messen. Der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand sind der Überwachungseinrichtung übertragbar, wobei die Überwachungseinrichtung eingerichtet ist, bei einer Kombination eines vorbestimmten Belegungszustands und eines vorbestimmten Anschnallzustands ein Warnsignal selbsttätig zu erzeugen.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird ein Flugzeug mit einem Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands bereitgestellt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird ein Überwachungssystem zum Überwachen eines Sitzzustands in einem Flugzeug verwendet.
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„Selbsttätiges Erzeugen” bedeutet, dass die Überwachungseinrichtung bei bestimmten vorbestimmten Zuständen der Sitzbelegung bzw. des Anschnallzustands ohne manuelles Eingreifen ein Warnsignal aktiviert, d. h. ohne dass eine Bedienung durch eine Person erfordert wird.
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Unter einem vorbestimmten Sitzbelegungszustand wird beispielsweise ein mit einer Person belegter Sitz, ein mit einem Gegenstand belegter Sitz oder ein unbelegter Sitz verstanden. Unter Anschnallzustand wird der Zustand einer Sicherheitseinrichtung eines Sitzes verstanden, wie beispielsweise ein Gurtsystem. So kann der Anschnallzustand beispielsweise einen geöffneten Zustand oder einen geschlossenen Zustand des Gurtsystems anzeigen. In einem geöffneten Zustand ist beispielsweise eine Gurtschnalle und ein Gurtschloss getrennt voneinander, in einem geschlossenen Zustand sind die Gurtschnallen und die Gurtschlösser eingerastet.
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Aufgrund der Vorgabe von Sitzbelegungszuständen, Anschnallzuständen oder Kombinationen aus Anschnallzuständen und Sitzbelegungszuständen des Sitzelements kann die Überwachungseinrichtung verschiedene Warnsignale erzeugen. Die Überwachungseinrichtung kann beispielsweise bei einem belegten Sitz und einem offenen Anschnallgurt ein Warnsignal erzeugen, jedoch bei belegtem Sitz und geschlossenem Anschnallzustand das Warnsignal unterlassen. Damit kann beispielsweise ein Passagier mittels des Warnsignals auf das Aktivieren seines Anschnallgurtes hingewiesen werden und bei Schließen des Anschnallgurtes das Warnsignal erlöschen. Ferner kann bei einem freien Sitz, auf dem sich keine Person befindet, das Warnsignal deaktiviert werden. Öffnet ein Passagier beispielsweise seinen Anschnallgurt und verlässt seinen Sitzplatz, so kann ein Warnsignal deaktiviert werden, da es der Passagier aufgrund des Verlassens seines Sitzelements nicht wahrnehmen würde.
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Bisher werden bei einer Gefahrensituation die Passagiere lediglich mittels eines Hinweissignals darauf hingewiesen, einen Gurt zu schließen. Das Hinweissignal leuchtet dabei konstant bis die Gefahrensituation vorüber ist, ohne den Passagier auf seinen aktuellen Anschnallzustand aktiv hinzuweisen. Mit dem Überwachungsverfahren und der Überwachungsvorrichtung zum Überwachen eines Sitzzustands werden mit der Überwachungseinrichtung ein Sitzbelegungszustand und ein Anschnallzustand festgestellt und daraus folgend Sicherheitsvorkehrungen bzw. die Warnsignale selbsttätig bzw. automatisch erzeugt. Dadurch muss ein Flugbegleiter nicht mehr die Sitzbelegungszustände und die Anschnallzustände manuell vergleichen und daraus folgend im Anschluss manuell ein Warnsignal geben, sondern kann sich derweil selbst in eine sichere Position begeben oder andere Tätigkeiten verüben. Dadurch wird das Flugbegleitpersonal aktiv bei der Herstellung eines gewünschten Kabinensicherheitsstatus unterstützt. Durch die Kombination des Anschnallstatus und des Belegungszustands können gezielt mittels der Warnsignale die nicht angeschnallten Passagiere selektiv darauf hingewiesen werden, den Sicherheitsgurt zu schließen. Dies lenkt die Aufmerksamkeit gezielt auf die nicht angeschnallten Passagiere und nicht auch auf die freien Sitze bzw. auf die Sitze, an denen die Passagiere bereits angeschnallt sind. Somit kann der Zeitaufwand der Flugbegleiter bei den Sicherheitskontrollen reduziert werden. Damit kann beispielsweise ebenfalls die visuelle Inspektion des Gurtzustands der Passagiere durch das Flugbegleitpersonal entfallen. Die Flugbegleiter können, im Falle dass alle Passagiere angeschnallt sind, sich selbst sofort auf ihrem Sitzplatz sichern. Nicht angeschnallte Passagiere können von überall in der Kabine sofort erkannt und zielgerichtet am Platz angesprochen werden. Hierdurch wird die Dauer der Überprüfungsvorgänge verkürzt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand kontinuierlich gemessen, so dass die Überwachungseinrichtung eine Änderung des Sitzbelegungszustands und des Anschnallzustands feststellt. Somit kann nicht nur einmalig ein Warnsignal abgegeben werden, sondern aufgrund einer ständigen Überprüfung des Sitzbelegungszustands und des Anschnallzustands jederzeit ein Warnsignal aktiviert werden. Da ein Flugbegleiter nicht permanent den Abgleich der Sitzbelegungszustände und der Anschnallzustände vornehmen kann, kann es einige Zeit dauern, bis ein Passagier auf seine Anschnallpflicht hingewiesen wird. Mittels der permanenten Überwachung der Sitzzustände mittels der Überwachungseinrichtung wird ein Passagier umgehend mittels eines Warnsignals auf seine Anschnallpflicht hingewiesen.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird die Überwachungseinrichtung manuell aktiviert. Damit kann die Überwachungseinrichtung beispielsweise durch die Flugbegleiter angeschaltet werden, so dass nur bei gewünschten Situationen eine Überwachung der Sitzzustände bereitgestellt wird. Ferner kann die Überwachungseinrichtung mit dem Anschnallhinweissystem gekoppelt sein, so dass bei manuellem Aktivieren der Anschnallhinweiszeichen die Überwachungseinrichtung ebenfalls aktiviert wird.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird die Überwachungseinrichtung automatisch aktiviert. Bei plötzlich auftretenden Gefahrensituationen können somit alle Passagiere durch die Warnsignale auf ihre Anschnallpflicht hingewiesen werden, so dass sich die Flugbegleiter selbst in Sicherheit bringen können. Somit müssen die Flugbegleiter nicht erst alle Passagiere auf ihre Anschnallpflicht hinweisen, sondern können in der dazu verwendeten Zeit sich selbst sichern.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird die Überwachungseinrichtung automatisch durch vorbestimmte Flugzustandsdaten aktiviert. Die Überwachungseinrichtung kann dabei Flugdaten bzw. Avionikdaten beispielsweise aus denn Bordnetz bzw. dem Bordcomputer erhalten und daraus eine Gefahrensituation analysieren. Bei Entstehen einer Gefahrensituation, wie beispielsweise bei Ankündigung von Turbulenzen, wird die Überwachungseinrichtung automatisch aktiviert, so dass Warnsignale versendet werden, um die Passagiere auf ihre Anschnallpflicht hinzuweisen. Mittels des selbsttätigen Steuerns der Überwachungseinrichtung kann die Aktivierung der Warnsignale nicht vergessen werden. Flugzustandsdaten können beispielsweise Daten über eine Höhenänderung des Flugzeugs, Wetterradardaten, Winddaten, Daten zur Erkennung von Turbulenzen oder Flugphasenspezifische Zeiten sein.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird die Überwachungseinrichtung automatisch bei vorbestimmten Parametern aktiviert. Die Parameter können dabei aus der Gruppe bestehend aus Zeitdauer eines Sitzzustandes, Anzahl nicht geschlossener Sicherheitsgurte, Toilettenbelegung und Anzahl an unbesetzten gebuchten Sitzplätzen ausgewählt sein. Unter Zeitdauer eines Sitzzustandes kann die Zeit verstanden werden, welche zwischen Aktivierung der Überwachungseinrichtung und Änderung des Anschnallzustands oder des Belegungszustands verstreicht. Wird beispielsweise bei ausgelöstem Anschnallhinweis eine Überwachungseinrichtung aktiviert und schließt der Passagier nach einer bestimmten Zeitdauer den Anschnallgurt seines Sitzes nicht, so entsendet die Überwachungseinrichtung automatisch ein Warnsignal. Ferner kann die Überwachungseinrichtung bei einer bestimmten Anzahl nicht geschlossener Sicherheitsgurte ein Warnsignal aktivieren. Ferner kann die Anzahl an unbesetzten gebuchten Sitzplätzen festgestellt werden, so dass bei einer bestimmten Anzahl von nicht gesicherten Passagieren die Überwachungseinrichtung aktiviert wird. Somit kann vermieden werden, dass sich zu viele Passagiere durch das Flugzeug bewegen.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird das Warnsignal an eine zentrale Anzeigeeinheit übermittelt, wobei das Warnsignal mittels der zentralen Anzeigeeinheit angezeigt wird. Unter Anzeigeeinheit werden beispielsweise Lautsprecher zur Ausgabe von Ton- oder Sprachsignalen verstanden wie auch elektronische Anzeigeschilder oder Monitore zum Darstellen von Bildern und Symbolen. Eine zentrale Anzeigeeinheit kann an einer zentralen Position im Flugzeug angebracht sein, so dass das Flugbegleitpersonal die Warnung bezüglich eines bestimmten Sicherheitsstatus eines Flugpassagiers zentral, d. h. an einer bestimmten Position, wahrnehmen kann. Auf dieser zentralen Anzeigeeinheit wird nicht nur permanent ein Sitzbelegungszustand und ein Anschnallzustand angezeigt, sondern zudem aufgrund des Abgleichs der Anschnallzustandsdaten und der Sitzbelegungsdaten mittels der Überwachungseinrichtung ein Warnsignal aktiviert. Somit muss ein Flugbegleiter nicht permanent die Belegungsdaten und Anschnallzustandsdaten vergleichen, sondern wird selbsttätig aufgrund des Vergleichs der Daten mittels des selbsttätig aktivierbaren Warnsignals auf eine Gefahrensituation hingewiesen. Daraus folgend kann ein Flugbegleiter zudem gezielt einen Flugpassagier zum Aktivieren der Sitzsicherheitssysteme anmahnen. Aufgrund des Warnsignals wird keine Änderung der Belegungszustände bzw. der Sitzzustände eines Flugzeugsitzes übersehen, sondern mittels Warnsystem sofort angezeigt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird eine Position des Sitzelements festgestellt, so dass auf der zentralen Anzeigeeinheit die Position des Sitzelements angezeigt werden kann. Somit kann das Flugbegleitpersonal allein anhand der zentralen Anzeigeeinheit sofort den Ort oder beispielsweise auch die Sitzreihe und die Sitznummer des Sitzelements, in welchem die Sicherheitseinrichtungen nicht aktiviert sind, identifizieren, ohne eine aufwändige Suche starten zu müssen. Die Sitzelemente können beispielsweise mittels Transponder oder ID-Chips identifizierbar sein.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird das Warnsignal mittels der Überwachungseinrichtung an eine lokale Anzeigeeinheit übermittelt. Das Warnsignal wird mittels der lokalen Anzeigeeinheit angezeigt. Die lokale Anzeigeeinheit ist dabei im Wahrnehmungsbereich eines Passagiers eingerichtet. Unter Wahrnehmungsbereich versteht man das Umfeld eines Passagiers, in denn er die Warnsignale wahrnehmen kann. Dies bedeutet, dass im Falle von Tonsignalen die Anzeigeeinheit bzw. der Lautsprecher in Hörnähe des Passagiers angeordnet sein muss. Bestehen die Warnsignale aus Bildern, so muss die lokale Anzeigeeinheit im Sichtbereich des Passagiers angeordnet sein, so dass dieser die Warnsignale erkennen kann. Der Wahrnehmungsbereich kann somit beispielsweise in einem Bereich einer Rückenlehne des Vordersitzes, des Fußbodens, eines Deckenelements oder des Sitzelements selbst sein. Mittels der Anzeige der Warnsignale an der lokalen Anzeigeeinheit kann der Passagier umgehend und eindeutig auf die Sicherheitsvorkehrungen des Flugzeugsitzes aufmerksam gemacht werden und zum Aktivieren dieser angehalten werden. Eine individuelle Benachrichtigung des Passagiers durch das Flugbegleitpersonal ist nicht erforderlich, so dass das Flugbegleitpersonal selbst in einer gesicherten Position verharren kann bzw. sich Zeit zur Erledigung anderer Tätigkeiten verschafft. Ferner können damit die Warnsignale lokal und selektiv auf dieser lokalen Anzeigeeinheit angezeigt werden. Damit kann das Flugpersonal von jedem Ort des Passagierbereichs diejenigen Fluggäste identifizieren, die trotz situationsbedingter Anschnallpflicht nicht angeschnallt sind.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird das Warnsignal mittels der Überwachungseinrichtung an eine dezentrale Anzeigeeinheit übermittelt. Das Warnsignal wird mittels der dezentralen Anzeigeeinheit angezeigt, wobei die dezentrale Anzeigeeinheit dem Sitzelement zugeordnet ist. Die dezentrale Anzeigeeinheit zeigt einem Flugbegleiter an, welches Sitzelement einen offenen Anschnallzustand hat, so dass der Flugbegleiter gezielt die sich in denn Sitzelement befindenden Passagiere aufzufordern den Anschnallzustand zu ändern. Mittels der dezentralen Anzeigeeinheit können selektiv nicht angeschnallte Passagiere für die Flugbegleiter in der Flugzeugkabine anzeigt werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand in einem Speicherelement gespeichert. In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden im Speicherelement Passagierdaten bereitgestellt und der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand mit den Passagierdaten abgeglichen. Somit kann eine beliebige Verfügbarkeit und auch Nutzung von Information erreicht werden. Diese Informationen können zentral oder dezentral inner- oder außerhalb des Flugzeugs ausgewertet werden. Unter den Passagierdaten werden beispielsweise der Name und die Sitzposition verstanden. Somit kann jederzeit nachvollzogen werden, wann ein Passagier seinen Sitzplatz belegt hat und den Anschnallgurt aktiviert hat. Somit können wichtige Informationen erhalten werden, welche im Falle von Haftungsansprüchen gegen die Fluggesellschaften oder Schadensersatzansprüchen herangezogen werden können. Ferner kann nach dem Besteigen der Maschine und dem Hinsetzen der Passagiere die sonst übliche Zählroutine entfallen, indem ein Abgleich mit von Passagieren besetzten Sitzplatzelementen und gebuchten und am Zugang registrierten Passagieren stattfinden kann. Damit wird Zeit während der Boardingphase eingespart, da das manuelle Zählen durch die Flugbegleiter entfallen kann.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand einer Vielzahl von Flugzeugsitzen der Überwachungseinheit bereitgestellt. So kann die Überwachungseinheit eine Mehrzahl Vielzahl von Flugzeugsitzen und somit beispielsweise eine komplette Flugzeugkabine eines Flugzeugs überwachen.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird die Überwachungseinrichtung für eine vorbestimmte Auswahl aus der Vielzahl von Sitzelementen aktiviert. Somit können beispielsweise verschiedene Bereiche von Sitzelementen von der Überwachungseinheit überwacht werden. Somit können beispielsweise Bereiche mit bestimmten Personengruppen, wie beispielsweise allein reisende Kinder permanent und automatisch überwacht werden, so dass der Flugbegleiter nicht ständig seine Aufmerksamkeit auf diese Bereiche richten muss. Sollen einzelne Passagiere permanent angeschnallt sein, so können mittels der Überwachungseinheit nur diese Sitzelemente gezielt überwacht werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden die Warnsignale aus der Gruppe bestehend aus Tonsignalen, Leuchtsignalen, Vibrationssignalen, Bildsignalen und aufgezeichneten Sprachsignalen ausgewählt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden zumindest einer der Sitzbelegungszustände, der Anschnallzustände oder die Warnsignale mittels drahtloser Übertragungstechniken übermittelt. Damit können beispielsweise die Sitzbelegungszustände und Anschnallzustände des Sitzelements drahtlos an die Überwachungseinrichtung übermittelt werden, ohne dabei einschränkende Kabelverbindungen zu erfordern.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird der Anschnallsensor in das Gurtschloss des Sicherheitsgurtes des Sitzelements integriert, wobei der Anschnallsensor einen oder mehrere Hall-Sensoren aufweist. Mittels Hall-Sensoren wird der Anschnallzustand gemessen, so dass eine Verbindung des Gurtschlosses mit einer Gurtschnalle des Sitzelements erkannt wird.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird der Anschnallzustand an die Überwachungseinrichtung mittels eines in das Gurtband eingewebten Leiters übermittelt, wobei das Gurtband das Gurtschloss und die Sitzschnalle mit dem Sitzelement verbindet. Aufgrund des Einwebens eines Leiters in das Gurtband, welches das Gurtschloss und die Sitzschnalle mit dem Sitzelement verbindet, wird der Leiter vor Beschädigung geschützt. Somit reduziert sich die Häufigkeit eines Defekts des Leiters.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird der Sitzbelegungssensor in einem Sitzkissen des Sitzelements angeordnet. Ein Gewicht eines sich auf dem Sitzkissen befindenden Gegenstands wird gemessen, so dass ein Sitzbelegungszustand erfasst wird. Aufgrund der Gewichtsmessung kann festgestellt werden, ob sich ein Passagier oder ein Gegenstand auf dem Sitzelement befindet. Ein Fehlalarm kann somit verhindert werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird der Sitzbelegungssensor in dem Sitzkissen des Sitzelements angeordnet, wobei ein Sitzabdruck eines sich auf dem Sitzkissen befindenden Gegenstands gemessen wird, so dass der Sitzbelegungszustand festgestellt wird. Mittels Messen eines Sitzabdrucks kann gezielt bestimmt werden, ob sich eine Person oder ein beliebiger anderer Gegenstand auf dem Sitzelement befindet. Personen weisen dabei einen spezifischen Sitzabdruck auf, welcher sich von dem Sitzabdruck eines Gegenstands in der Regel unterscheidet. Somit können Fehlalarme sowie unnötige Warnsignale, welche beispielsweise für einen unbelegten Sitz, vermieden werden.
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Die Ausgestaltungen des Überwachungsverfahrens gelten auch für das Überwachungssystem, für das Flugzeug sowie für die Verwendung und umgekehrt.
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Die bisher eingesetzten permanenten Hinweissignale zum Schließen der Sitzgurte werden mittels der Warnsignale unterstützt, so dass der Passagier aktiv auf seine Anschnallpflicht hingewiesen wird. Die Warnsignale können Hinweistöne, Sprachnachrichten, Lichtsignale, Bildsignale oder Vibrationen aufweisen. Ferner werden nicht nur die Passagiere aufgefordert, den Gurt zu schließen, sondern zudem die Flugbegleiter auf einen bestimmten Sitzzustand hingewiesen. Das Flugbegleitpersonal wird somit aktiv bei der Herstellung des gewünschten Kabinenstatus unterstützt. Ferner kann eine automatische Aktivierung von aufgezeichneten, gespeicherten Ansagen an die Passagiere geschaltet werden, sobald nach definierten Parameter (z. B. Zeit, Anzahl nicht geschlossener Sicherheitsgurte, Toilettenbelegung, unbesetzte gebuchte Sitzplätze), ein bestimmter Kabinenstatus nicht erreicht wurde. Durch die Verwendung von Sitzsensoren, mit der Möglichkeit eine Belegung durch einen Passagier oder eines anders geartetes Objektes zu unterscheiden, wird nur an den Sitzen zum Anschnallen aufgefordert bzw. auf nicht angeschnallte Passagiere selektiv hingewiesen, auf denen ein Passagier sitzt. Dies lenkt die Aufmerksamkeit gezielt auf die nicht angeschnallten Passagiere und nicht auch auf die Sitze auf denen sich keine Passagiere befinden und an denen das Gurtschloss folglich nicht geschlossen sein muß. Die Warnsignale können zudem mittels bereits verfügbarer Anzeigen lokal und selektiv angezeigt werden. Damit kann das Flugpersonal von jedem Ort des Passagierbereichs diejenigen Fluggäste identifizieren, die trotz Anschnallpflicht nicht angeschnallt sind. Eine zusätzliche zentrale Anzeige, die aktiviert wird, wenn mindestens ein Passagier nicht angeschnallt ist, wird als Alarmierung in der Nähe der Flugbegleiter-Stationen (Cabin Attendant Station) bereitgestellt. Ferner kann die visuelle Inspektion des Gurtzustands bei den Passagieren entfallen. Die Überwachungseinrichtung kann ferner in ein zentrales Kabinennetzwerk integriert werden, so dass kein separates Netzwerk notwendig ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Überwachungssystems;
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2 ein Ablaufschema einer beispielhaften Ausführungsform des Überwachungsverfahrens;
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3 eine schematische Darstellung einer zentralen Anzeigeeinheit gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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4 eine Darstellung eines Gurtschlosses mit einem Anschnallsensor gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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Detaillierte Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen
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Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
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1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform des Überwachungssystems zum Überwachen eines Sitzzustands für ein Flugzeug. Mittels eines Sitzbelegungssensors 14 eines Sitzelements 2 wird ein Sitzbelegungszustand gemessen und mittels eines Anschnallsensors 13 ein Anschnallzustand des Sitzelements 2 gemessen. Der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand werden einer Überwachungseinrichtung 1 übermittelt. Die Überwachungseinrichtung 1 kann ein Warnsignal selbsttätig steuern und das Warnsignal beispielsweise bei einem vorbestimmten Sitzbelegungszustand und einem vorbestimmten Anschnallzustand des Sitzelements 2 aktivieren. Befindet sich ein Passagier in dem Sitzelement, so stellt sich beispielsweise der Sitzbelegungszustand auf „belegt”. Ist der Passagier beispielsweise angeschnallt befindet sich der Anschnallzustand auf „gesichert”. Erkennt die Überwachungseinrichtung 1 anhand des Anschnallzustands, dass der Anschnallsensor 13 beispielsweise einen geöffneten Gurt meldet, so aktiviert die Überwachungseinrichtung 1 automatisch ein Warnsignal. Diese Aktivierung des Warnsignals muss dabei nicht länger durch das Flugbegleitpersonal durchgeführt werden.
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Ferner zeigt 1 eine Aktivierungseinheit 3, mit der manuell ein Gurtanschnallhinweis 11 und zudem die Überwachungseinrichtung 1 aktiviert werden. Somit kann je nach Gefahrensituation die Überwachungseinrichtung 1 aktiviert werden. Durch eine manuelle Schaltfunktion der Überwachungseinrichtung 1 kann diese ebenfalls deaktiviert werden, so dass keine unnötigen Warnsignale entsendet werden.
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Ferner zeigt 1, dass die Überwachungseinrichtung 1 eine zentrale Anzeigeeinheit 6 oder eine lokale Anzeigeeinheit 7 steuern kann. Die zentrale Anzeigeeinheit 6 und die lokale Anzeigeeinheit 7 können dabei unterschiedliche Warnsignale anzeigen. So können beispielsweise Tonsignale 8, welche beispielsweise aus Sinustönen oder sogar aus aufgezeichneten Sprachsignalen 8 bestehen, aus Leuchtsignalen 9 oder aus Bildsignalen 10 ausgewählt sein.
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2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm des Überwachungsverfahren zum Überwachen eines Sitzzustands. Zunächst wird die Überwachungseinheit 1 automatisch oder manuell aktiviert (Schritt 21). Die Überwachungseinrichtung (Schritt 21) erhält die Sitzzustandsinformationen, welche den Anschnallzustand sowie den Sitzbelegungszustand eines Sitzelements 2 enthalten können (Schritt 22). Die Überwachungseinrichtung 1 erkennt aus den Sitzzustandsdaten, ob ein Sitz mit einer Person belegt ist und ein Anschnallgurt beispielsweise nicht aktiviert ist (Schritt 23). Sind alle Personen in ihren Sitzelementen 2 gesichert, so werden die Sitzzustandsdaten gelöscht (Schritt 24) und im Fall, dass das Überwachungssystem noch aktiv ist (Schritt 26), erneut gemessen. Im Falle, dass einige Passagiere nicht angeschnallt in ihren Sitzelementen 2 sitzen (Schritt 23), aktiviert die Überwachungseinrichtung 1 Warnsignale (Schritt 25). In Schritt 24 und 25 können zudem die zu denn Zeitpunkt gemessenen Sitzzustandsdaten, wie beispielsweise der Anschnallstatus oder der Sitzbelegungszustand, gespeichert und später ausgewertet werden. Falls die Überwachungseinrichtung 1 noch aktiv ist (Schritt 26), wird erneut der Sitzbelegungszustand und der Anschnallzustand eines Sitzelements 2 gemessen. Schließt ein Passagier seinen Sitzgurt, so ändert sich der Anschnallzustand, so dass die Überwachungseinheit 1 in Schritt 23 entscheidet, keine Warnsignale zu aktivieren. Diese Prüfung der Überwachungseinrichtung 1 verläuft zyklisch, bis in Schritt 21 die Überwachungseinrichtung deaktiviert wird.
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Die Überwachungseinrichtung 1 kann dabei manuell oder automatisch aufgrund von Flugdaten oder sonstigen vorgegebenen Daten gesteuert werden.
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3 zeigt eine beispielhafte Darstellungsmöglichkeiten einer zentralen Anzeigeeinheit 6, in der ebenfalls ein Überblick über die Sitzzustände von einzelnen Sitzelementen 2 dargestellt werden können.
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4 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Gurtschlosses 12, welches einen Gurtsensor 13 aufweist. Der Gurtsensor 13 besteht beispielsweise aus einem Hall-Sensor, welcher Änderungen in Magnetfeldern messen kann. Wird eine Gurtschnalle in das Gurtschloss 12 eingeklickt, so ändert sich das Magnetfeld, so dass der Hall-Sensor 13 eine Änderung des Anschnallzustandes detektieren kann.
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In einem Sitzelement 2 mit einem Sitzpolster, indem ein Sitzbelegungssensor 14 angeordnet ist, kann beispielsweise eine Sitzabdruckform gemessen werden, so dass daraus ein Belegungszustand des Sitzes erkennbar ist. Menschen weisen dabei spezifische Sitzbelegungsformen auf. Diese Sitzabdruckform eines Menschen weist unterschiedliche Formen als beispielsweise ein Koffer oder eine Tasche auf. Zu der Sitzbelegungsform kann der Sitzbelegungssensor 14 zudem das Gewicht eines sich auf dem Sitzpolster befindenden Gegenstands messen.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend” keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine” oder „ein” keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.