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Die
Erfindung betrifft einen elektrischen Verbinder zum elektrischen
Verbinden einer ersten Leitung mit einer zweiten Leitung.
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Bei
derzeit auf dem Markt, insbesondere dem KFZ-Elektrik-Markt, befindlichen
und bekannten Systemen von so genannten Abgreifverbindern oder Schnellverbindern
werden zwei miteinander zu verbindende Kabel nebeneinander oder übereinander gelegt.
Sie werden angeschlossen, indem sie durchtrennt oder abisoliert
werden und indem man die Verbindungsstelle mittels Lötverbindung
oder mit Hilfe von Verbindern oder Klemmen zusammenfügt. Dies kann
an jeder beliebigen Stelle der Leitung vorgenommen werden, so dass
der nachträgliche
Anschluss von Verbrauchern oder Steuerelementen an vorhandene Systeme
möglich
ist.
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Bei
bekannten auf dem Markt befindlichen Systemen müssen die beiden Kabel, die
eine erste und eine damit zu verbindende zweite Leitung bilden, entweder
- • durchgeschnitten,
abisoliert und neu verlötet werden;
- • abisoliert
und verlötet
werden;
- • durchgeschnitten,
abisoliert und mit Schraub- oder Klemmverbinden angeschlossen werden;
- • mit
Klemverbindern durch die Isolierung angeklemmt werden oder
- • mit
Schneidverbindern durch die Isolierung angeklemmt werden.
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In
allen vorgenannten Fällen
wird dabei die Isolierung unterbrochen. Dadurch bedingt ist das
Eindringen von Feuchtigkeit möglich.
Die nachteilige Beeinträchtigung
wirkt sich dabei auf die elektrische Verbindung und somit auf das
gesamte angeschlossene System aus.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Querschnitte der Kabel und der Einzellitzen
beim Abschneiden verändert
und in ihrer Struktur umgestellt werden. Bei Lötverbindungen besteht, insbesondere in
vibationsgefährdeten
Bereichen, die Gefahr des anschließenden Kabelbruchs durch Verhärtung der Lötstelle.
Dies ist ebenso der Fall bei Verbindungen durch Klemmen. Durch das
Schließen
der Klemmen wird in der Regel ein harter Werkstoff der Klemme auf das
relativ weiche Material des Kabels drücken, wobei an der Austrittskante
der Verbindung auch die Gefahr eines Kabelbruchs gegeben ist.
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Ein
weiterer Nachteil kann sein, dass das Einbringen bekannter Verbinder
in Kabeln an engen Stellen oder in Kabelbäumen im Verbund oft mit Schwierigkeiten
verbunden ist, wenn die Kabel in der Länge nicht beigezogen werden
können,
und die Anschlüsse
in die Verbinder nicht eingezogen oder beim Befestigen nicht unter
Zug gehalten werden können.
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Bei
Lötverbindungen
oder bei Verbindern, die eine thermische Behandlung erfordern, ist
bei Einsatz in Engstellen oder in Bereichen von hitzeempfindlichen
Untergründen
eine saubere Verarbeitung, die für
eine gute elektrische Verbindung erforderlich ist, zumindest sehr
erschwert. Umliegenden Teile werden ebenfalls thermisch mit beansprucht, Beschädigungen
sind oft nur durch erhöhten
Aufwand einer Isolation oder Abschirmung beim Erhitzen zu vermeiden.
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Bei
selbst schneidenden Klemm-Verbindern kann ein unkontrolliertes Anschneiden
der Isolierung und der darin enthaltenen Leitung vorkommen. Aufgrund
einer ungenauen Definition der Kabelquerschnitte im Verhältnis zum
Verbinder ist oft nur eine tangentiale Anschneidung vorhanden, die
zum Herstellen eines ordnungsgemäßen Stromflusses
unzureichend ist. Ein zu dickes Kabel kann massiv beschädigt werden
mit der Folge, dass Stromflüsse
behindert werden oder Kabelbrüche
auftreten.
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Als
weiterer Nachteil werden das Gewicht und die Größe der eingesetzten Verbindungselemente
angesehen. Durch Vibrationen können
deshalb Kabelbrüche
provoziert werden. Die Größe lässt an Engstellen,
insbesondere bei Notwendigkeit von mehreren Anschlüssen an
einem Anschlusspunkt, Probleme aufkommen, insbesondere wenn in Kanälen oder
hinter passgenauen Verkleidungen gearbeitet werden muss.
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Aus
der
DE 100 23 220
C2 ist eine elektrische Verbindungsanordnung bekannt, mit
einem Träger,
auf dem ein elektrischer Anschlusskontakt ausgebildet ist und einem
elektrisch leitfähigem
Klebstoff, der auf den elektrischen Anschlusskontakt aufgebracht
ist. Mit dieser Verbindungsanordnung wird eine unmittelbare elektrische
und mechanische Verbindung eines Bauelements mit einem elektrischen Anschlusskontakt
auf einem Träger
mittels elektrisch leitfähigem
Klebstoff geschaffen. Eine Verbindung zweier elektrischer Leitungen
untereinander ist damit nicht möglich.
Zudem müssen
der elektrische Anschlusskontakt und der Träger speziell ausgebildet, nämlich mit
einer Vertiefung versehen sein.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht,
zwei elektrische Leiter oder Kabel, miteinander zu verbinden und
insbesondere nachträglich
an bestehenden Leitungen Anschlüsse
vorzunehmen, ohne die Leitungen zu beschädigen oder zu zerschneiden.
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Insbesondere
soll durch die Erfindung ein Verbinder geschaffen werden, mit dem
der Anschluss zweier Leitungen aneinander ohne spezielle Werkzeuge
oder thermische Behandlung vorgenommen werden kann, ohne dass die
einzelnen Fasern oder Litzen der zu verbindenden Leitungen oder
Kabel beschädigt
oder durchtrennt werden.
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Erfindungsgemäß wird hierzu
ein Verbinder mit den Merkmalen des Anspruches 1 oder des nebengeordneten
Anspruches 3 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine
mit dem Verbinder hergestellte elektrische Verbindung ist Gegenstand
des weiteren Nebenanspruchs.
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Der
Erfindung liegt die Grundidee zugrunde, dass sich ein anzuschließendes Kabel
mittels des Verbinders durch einfaches Anlegen und Ausüben von
manuellem Druck elektrisch sicher und dauerhaft mit einer bestehenden
Anschlussleitung verbinden lässt.
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Hierzu
wird gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung ein elektrischer Verbinder zum elektrischen
Verbinden einer ersten Leitung mit einer zweiten Leitung vorgeschlagen,
wobei der Verbinder versehen ist mit einem zum Umfassen von Teilstücken beider
Leitungen geeigneten Körper,
der einen Hohlraum zur Aufnahme der beiden Teilstücke aufweist und
zumindest aus einem ersten Teilelement und einem zweiten Teilelement
gebildet ist, die passend zueinander zum Bilden des Köpers zusammenfügbar sind,
wobei wenigstens eines der Teilelemente mit wenigstens einem eine
elektrisch leitende, fließfähige Masse
enthaltendem Rerservoir derart versehen ist, dass beim Zusammenfügen der
beiden Teilelemente die fließfähige Masse
in den Hohlraum austritt, um die beiden Leitungen elektrisch zu
verbinden.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein elektrischer Verbinder zum
elektrischen Verbinden einer ersten Leitung mit einer zweiten Leitung vorgeschlagen,
wobei der Verbinder versehen ist mit einem zum Umfassen von Teilstücken beider
Leitungen geeigneten Körper,
der einen Hohlraum zur Aufnahme der beiden Teilstücke aufweist
und zumindest aus einem ersten Teilelement und einem zweiten Teilelement
gebildet ist, die passend zueinander zum Bilden des Köpers zusammenfügbar sind,
wobei der Körper
derart ausgebildet ist, dass die beiden Teilstücke durch das Zusammenfügen der
beiden Teilelemente in gegenseitigen Kontakt gedrängt werden. Der
Kontakt kann unmittelbar durch Drängen der Teilstücke gegeneinander
oder mittelbar zum Beispiel durch Drängen beider Teilstücke gegen
ein Brückenkontaktelement
aus Metall oder dergleichen hergestellt werden.
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In
bevorzugter Ausgestaltung dieses zweiten Aspekts der Erfindung ist
zusätzlich
noch ein Reservoir einer fließfähigen Masse
vorgesehen, die beim Zusammenfügen
der Teilelemente aus dem Reservoir austritt und die Teilstücke umgibt,
um dann auszuhärten.
Dadurch werden die Leitungen und/oder die Teilelemente zusätzlich noch
mechanisch verbunden. Insbesondere, wenn eine fließfähige Masse eingesetzt
ist, die keine oder nur unzureichende elektrische Leitfähigkeit
besitzt, werden in weiter bevorzugter Ausgestaltung die Teilelemente
und das wenigstens eine Reservoir so ausgestaltet, dass eine vollständige Benetzung
der Teilstücke
im Verlaufe des Zusammenfügens
der Teilelemente erst dann erfolgt, wenn bereits der unmittelbare
oder mittelbare Kontakt hergestellt ist. Dies kann beispielsweise durch
eine federnde Ausgestaltung eines Brückenkontaktes erfolgen, der
sehr schnell den Kontakt herstellt, noch bevor das Reservoir aufgebrochen
wird.
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Besonders
ist die Kombination der Herstellung der elektrischen Verbindung
in dem Hohlraum durch Druckausübung
einerseits und die elektrisch leitend ausgebildete fließfähige Masse
andererseits bevorzugt.
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Durch
die Herstellung der Verbindung in einem Hohlraum, der durch Zusammenfügung zweier Teilelemente
gebildet wird, lässt
sich der Stromabgriff in einem Arbeitsgang herstellen und dauerhaft
sicherstellen.
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Auch
ist dadurch eine stromsichere Isolierung der Verbindung besonders
einfach gestaltbar, beispielsweise indem die Wände des Hohlraums elektrisch
isolierend oder der ganze Körper
aus elektrisch isolierendem Material, insbesondere Kunststoff hergestellt
wird.
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Vorteile
der Erfindung und/oder deren vorteilhaften Ausgestaltungen sind,
dass ein Elektroverbinder geschaffen werden kann, der
- • ohne
Werkzeuge manuell verriegelt werden kann,
- • langfristig
eine sichere elektrische Verbindung bietet,
- • sicher
isoliert,
- • korrosionssicher
ist,
- • möglichst
platzsparend ist,
- • aus
einem Bauteil besteht,
- • gewichtsarm
ist und/oder
- • kostengünstig in
Massen herstellbar ist.
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Der
Verbinder wird in besonders bevorzugter Ausgestaltung im wesentlichen
durch einen Körper aus
Kunststoff oder einem sonstigen elektrisch nicht leitfähigem Material
gebildet. Der Körper
ist unterteilt in zwei Teilelemente, vorzugsweise in einen Oberteil und
einen Unterteil des dann als Gehäuse
ausgestalteten Körpers.
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Weiter
vorzugsweise sind die beiden Teilelemente mittels eines Scharniers
oder eines Bands oder dergleichen verbunden, so dass sie auch in noch
nicht zusammengesetzten Zustand ein einzelnes Bauteil bilden und
dass nicht eines der Teilelemente verlegt werden kann. Außerdem braucht
man beim Anbringen zunächst
nur eines der Teilelemente anfassen und hat das andere dann gleich
zur Hand. Vorteilhafterweise lassen sich beide Teilelemente zusammen
herstellen, zum Beispiel aus Kunststoff spritzgießen. In
alternativer Ausgestaltung sind die beiden Teilelemente lose, jedoch
eindeutig indentifizierbar aufeinander fügbar.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung sind in die Teilelemente Kanäle eingearbeitet,
die die Leitungen, insbesondere Kabel, nach Entfernen einer eventuellen
Isolation an den beiden Teilstücken
definiert geführt
aufnehmen. Dadurch haben die Leitungen innerhalb des späteren Hohlraumes
einen definierten Verlauf. In einer Ausgestaltung sind die Kanäle derart
verlaufend, dass sie die Leitungen oder Kabel in eine Lage zwingt,
parallel oder über
Kreuz in Kontakt miteinander zu treten. In einer anderen Ausgestaltung
sind die Kanäle
nur in Fluidverbindung, wobei der elektrische Kontakt ausschließlich über das
dann in beide Kanäle
und die Fluidverbindung eingebrachte fließfähige elektrisch leitende Medium hergestellt
wird, das in weiter bevorzugter Ausgestaltung zum anschließenden Aushärten ausgebildet
ist. Bevorzugt wird hierzu ein elektrisch leitfähiger Kleber verwendet, der
nach dem Aushärten
die Teilelemente verbindet und die Teilstücke der Kabel umhüllt, so dass
eine sichere elektrisch leitende und gekapselte Verbindung eintritt.
In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind die Kanäle derart
ausgestaltet, dass sowohl ein Kontakt der Teilstücke untereinander als auch
eine zusätzliche
elektrische Verbindung durch das fließfähige Medium erfolgt.
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Die
Fixierung der Leitungen in der zuvor erläuterten Lage wird durch das
Zusammenfügen
der beiden Teilelemente erreicht, wobei die beiden Teilelemente
durch entsprechende technische Befestigungsvorrichtungen, wie zum
Beispiel durch Verrasten und/oder eine Steckverbindung fest, möglicherweise
auch wieder lösbar,
miteinander verriegelt werden können.
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In
besonders bevorzugter Ausgestaltung ist in einem oder beiden der
beiden Teilelemente als Reservoir wenigstens ein Vorratsbehälter mit
einer Klebemasse eingefügt.
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Die
saubere elektrische Verbindung wird hergestellt durch die mechanische
Verbindung der zu verbindenden Drähte oder Litzen der beiden
Leitungen unter Beifügung
einer vorzugsweise elektrisch leitenden (Klebe-)Masse. Diese wird
dadurch beigefügt,
indem die Klebemasse nach dem Einlegen der Teilstücke der
beiden Leitungen durch das Verbinden, insbesondere Verrasten der
beiden Teilelemente des Verbinders freigesetzt wird. Dies erfolgt zweckmäßigerweise
durch das Aufbrechen des oder der Vorratsbehälter durch mechanischen Druck.
Hier könnte
als Hilfsmittel eine entsprechende Ausformung (Dorn o.ä.) im Innern
des Verbinders zum Einsatz kommen.
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Die
Masse sollte in fließfähigem Zustand
lagerfähig
erhalten werden. Dies lässt
sich erreichen, indem sie beispielsweise unter einer Membran luftdicht
unter Verschluss gehalten wird oder als Zweikomponentensytem eingebracht
wird. Dabei könnte zweckmäßigerweise
eine Komponente im ersten Teilelement, zum Beispiel Oberteil, und
die zweite im zweiten Teilelelement, zum Beispiel Unterteil untergebracht
werden. Somit wird auch eine gute Lagerfähigkeit erhalten und gleichzeitig
eine schnelle sichere Verbindung nach Betätigen der Verriegelung des
Verbinders erhalten.
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Einem
unkontrolliertem Austreten von Klebemasse aus dem Verbinder und
dem Eintritt von Feuchtigkeit, mechanischen Einflüssen oder
Verschmutzungen wird durch entsprechende Ausformung des Verbinders
an Austrittsöffnungen,
durch die die Leitungen den Verbinder-Körper verlassen, mit Dichteinrichtungen
entgegengetreten. Die Dichteinrichtungen können beispielsweise flexible
Lippen an den Austrittsöffnungen
enthalten, die sich dichtend an die durch die Austrittsöffnungen
geführten Leitungen
anlegen. Außerdem
kann dem Austreten der fließfähigen Masse
durch eine ausgewogene Menge derselben, so dass sie nur den beispielsweise durch
die Kanäle
gebildeten Hohlraum ausfüllt,
entgegengewirkt werden.
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Der
Verbinder kann als Verbinder zweier durchgängiger Leitungen mit vier Austrittsöffnungen ausgebildet
sein. In einer weiteren Ausgestaltung kann der Verbinder als Abgreifverbinder
zum Anschließen
eines Endes einer zweiten Leitung an eine durchgängige erste Leitung ohne Durchtrennen
der ersten Leitung mit wenigstens drei Austrittöffnungen ausgestattet sein,
wobei das abisolierte Ende der zweiten Leitung durch mechanischen
Druck und/oder elektrisch leitende Masse mit dem abisolierten, in dem
Körper
untergebrachten Zwischen-Teilstück
der ersten Leitung verbunden wird. Zumindest hat der Körper zwei
Austrittsöffnungen,
um in erfindungsgemäßer Weise
zwei Enden zweier Leitungen durch Druck und/oder elektrisch fließfähige Masse
zu verbinden.
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Eine
vorteilhafte Verwendung des Verbinders ist die KFZ-Elektrik. Insbesondere
könnte
der Verbinder zum Abgreifen der Strom- und Signalversorgung für einen
Anhänger
bei nachträglich
angebrachten Anhängersystemen
Verwendung finden. Dazu wird lediglich in den zu den Rückseiten
des Zugfahrzeuges geführten
Kabelbäumen
die entsprechende Leitung ausgesucht und mit dem Verbinder an den
entsprechenden Anhängerstromkreis
angeschlossen.
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Auch
anderes KFZ-Zubehör
ist mit dem hier beschriebenen Verbinder leicht und sicher an bestehende
Stromkreise im Kraftfahrzeug anschließbar.
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Diese
Verwendungsbeispiele sind nur als Beispiele genannt und keineswegs
abschließend. Auch
bei Erstausrüstungen
und auch außerhalb
der KFZ-Elektrik ist der Verbinder gut verwendbar.
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Es
wäre auch
denkbar, den Verbinder größer zu gestalten,
so dass nicht nur zwei sondern mehr Leitungen miteinander verbindbar
sind. Auch könnten
in einem Verbinder mehrere Verbindungen jeweils von Kabelpaaren
erfolgen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. Darin
zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines elektrischen
Verbinders, wobei innere Teile mit gestrichelten oder dünneren Linien
dargestellt sind;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines elektrischen
Verbinders, wobei innere Teile mit gestrichelten oder dünneren Linien
dargestellt sind; und
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3 eine
perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines elektrischen
Verbinders, wobei innere Teile mit gestrichelten oder dünneren Linien
dargestellt sind.
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In 1 bis 3 sind
drei Ausführungsformen
eines insgesamt mit 10 bezeichneten elektrischen Verbinders
dargestellt.
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In
allen Ausführungsformen
weist der Verbinder 10 einen Körper in Form eines Gehäuses 12,
das durch Zusammenfügen
eines ersten Teilelements in Form eines Unterteiles 14 und
eines zweiten Teilelements in Form eines Oberteiles 16 gebildet
ist.
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Das
Oberteil 16 und das Unterteil 14 sind gemeinsam
aus Kunststoff derart hergestellt, dass sie durch einen flexiblen
Steg 18 zueinander klappbar verbunden sind. Der Steg 18 bildet
so ein Scharnier 20. An der jeweils dem Steg 18 entgegengesetzten Seite
weisen die beiden Teilelemente 14, 16 zueinander
passende Teile einer Rastverbindung 22 auf. Die Figuren
zeigen den zusammengefügten
Zustand, in dem die beiden Teilelemente 14 und 16 unter
Umbiegung des Stegs 18 zueinander geklappt sind, so dass die
Rastverbindung 22 in Eingriff ist. Wie ersichtlich weisen
die beiden Teilelemente 14, 16 an ihren einander
zugewandten Seiten zueinander passende Strukturen auf, so dass sie
sich zu dem Gehäuse 12 zusammenfügen.
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Beide
Teilelemente 14, 16 weisen an ihren aufeinander
zu zu richtenden Innenseiten jeweils hälftige Strukturen zum Bilden
eines ersten Kanals 24 zur Aufnahme einer ersten Leitung 26 sowie
zum Bilden eines zweiten Kanals 28 zur Aufnahme einer zweiten
Leitung 30 auf.
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An
den Stirnseiten des Gehäuses 12 sind
die Mündungen
der Kanäle 28, 30 als
Austrittsöffnungen 32–35 für die Leitungen 26, 30 ausgestaltet.
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Weiter
weist wenigstens eines der beiden Teilelemente 14, 16,
hier zumindest das Unterteil 14, wenigstens ein Reservoir
in Form eines Vorratsbehälters 38 auf.
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In
einem noch nicht zusammengefügten
Zustand der beiden Teilelemente 14, 16 ist der
Vorratsbehälter 38 mit
einem elektrisch leitfähigen
Klebstoff in fließfähiger Form
befüllt
und mit einer Membran 40 verschlossen.
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Zumindest
die beiden Kanäle 24, 28 bilden einen
Hohlraum 42 in dem Gehäuse 12.
Beim Zusammenfügen
der beiden Teilelemente 14, 16 wird die Membran 40 des
Vorratsbehälters 38 aufgebrochen,
so dass sich der elektrisch leitfähige Klebstoff in den Hohlraum 42 ergießt und diesen
zumindest teilweise ausfüllt.
Der Klebstoff ist vorzugsweise pastös, so dass er zwar fließen kann,
aber nicht tropft.
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Bei
der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform ist der erste Kanal 24 und
der zweite Kanal 28 über
Kreuz geführt.
Weiter ist neben dem ersten Vorratsbehälter 38 an dem Unterteil 14 auch
an dem Oberteil 16 ein zweiter Vorratsbehälter zum
Bilden eines zweiten Reservoirs für den elektrisch leitfähigen Klebstoff
vorgesehen und mit einer zweiten Membran 46 verschlossen.
Jedem Vorratsbehälter 38, 44 ist
an dem jeweils anderen Teilelement ein Dorn 48, 49 zugeordnet,
der beim Zusammenklappen von Unterteil 14 und Oberteil 16 die
zugeordnete Membran 40, 46 durchsticht.
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Als
leitfähiger
Kleber kann beispielsweise ein Flüssigmetallkleber eingesetzt
sein. Ein Beispiel hierfür
ist der unter dem Handelsnamen „Locktide Typ 3450" erhältliche
Klebstoff.
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Die
in 1 dargestellte Ausgestaltung mit zwei Vorratsbehältern 38, 44 eröffnet aber
auch die Möglichkeit,
einen Zweikomponenten-Kleber zu verwenden, wobei die erste Komponente
in dem ersten Vorratsbehälter 38 und
die zweite Komponente in dem zweiten Vorratsbehälter 44 untergebracht
ist. Nach dem Aufbrechen der Vorratsbehälter 38, 44 findet
eine Vermischung der beiden Komponenten in dem Hohlraum 42 statt,
wonach der Klebstoff dann aushärten
kann. Wenigstens eine Komponente kann auch als rieselfähiges (und
damit ebenfalls fließfähig im hier
verstandenen Sinne) Pulver vorliegen.
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Bei
dem in 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel sind der erste
Kanal 24 und der zweite Kanal 26 parallel zueinander
geführt
und lediglich in Fluidverbindung. In einem Bereich, wo die beiden
Kanäle 24, 28 zueinander
offen sind, ist der Vorratsbehälter 38 vorgesehen,
der mit dem elektrisch leitfähigen
Klebstoff befüllt
ist und beim Zusammenfügen
der beiden Teilelemente 14, 16 aufbricht und so
die Fluidverbindung zwischen den Kanälen 24, 28 vollständig ausfüllt.
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Bei
dem in 3 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel ist eine ähnliche
Konfiguration wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel getroffen, wobei
aber an dem Oberteil 16 zusätzlich noch ein Brückenkontakt-Element 50 aus
Metall, beispielsweise Federstahl, angeordnet ist. Das Brückenkontakt-Element 50 hat
im Bereich der beiden Kanäle 24, 26 jeweils
eine Ausnehmung 52, 53, in der die beiden in den
Kanälen 24, 28 geführten Leitungen 26, 30 kontaktierend
aufgenommen werden können.
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Die
Austrittsöffnungen 32–35 sind
mit Dichteinrichtungen in Form von flexiblen Lippen 54 ausgerüstet.
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Die
dargestellten Ausgestaltungen von elektrischen Verbindern 10 dienen
dazu, an eine durchgängige
erste Leitung 26 ohne Durchtrennung derselben, eine zweite
durchgängige
Leitung 30 in sicherer Weise elektrisch anzuschließen.
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Hierzu
wird grundsätzlich
derart vorgegangen, dass ein erstes Teilstück 56 der ersten Leitung 26 – zum Beispiel
ein Kabel mit innerer Litze – auf
einer Länge
abisoliert wird, die kürzer
als der erste Kanal 24 ist. Ebenfalls wird ein zweites
Teilstück 58 der zweiten
Leitung 30 (z. B. ein vergleichbares kabel) auf einer Länge abisoliert,
die kürzer
als der zweite Kanal 28 ist. Das erste Teilstück 56 wird
daraufhin in eine der beiden Hälften
des ersten Kanals 24 an einem der beiden Teilelemente 14, 16 derart
gelegt, dass sich die links und rechts von dem ersten Teilstück 56 anschließenden noch
isolierten Teilbereiche der ersten Leitung 26 in der ersten
Austrittsöffnung 32 und
der dritten Austrittsöffnung 34 an
die dort vorhandenen flexiblen Lippen 54 dichtend anschließt. Daraufhin
werden die beiden Teilelemente 14, 16 unter Verwendung
des Stegs 18 als Scharnier 20 zusammengeklappt
und manuell zusammengepresst, bis die Rastverbindung 22 einrastet.
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Bei
der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform werden dabei die
beiden Teilstücke 56, 58 unmittelbar
aneinander gedrängt,
so dass ein unmittelbarer elektrischer Kontakt entsteht. Im weiteren Verlauf
des Zusammenpressens erfolgt dann ein Aufbrechen der beiden Vorratsbehälter 38, 44,
z. B. mittels des jeweiligen Dorns 48, 49, so
dass die sich kontaktierenden Teilstücke 56, 58 außenseitig
durch die Klebmasse umhüllt
werden, die dann anschließend
durch Berührung
mit Luft oder – bei
der Verwendung als Zweikomponentenkleber – durch die Vermischung der
beiden Komponenten aushärten.
In dem Fall, dass zunächst
durch das Zusammendringen der beiden Teilstücke 56, 58 ein
sicherer elektrischer Kontakt hergestellt wird, bevor die Klebmasse die
beiden Teilstücke 56, 58 benetzt,
muss die Klebmasse auch nicht unbedingt elektrisch leitfähig sein. Nach
Aushärten
des Klebstoffes sind dann die beiden Teilstücke 56, 58 mechanisch
mittels des Klebstoffes und dem Gehäuse 12 über die
Rastverbindung 22 fest aneinander verbunden. Das Gehäuse 12 wirkt
außerdem
als Isolation der abisolierten Teilstücke 56, 58 sowie
als Schutz für dieselben
gegenüber
Umwelteinflüssen.
Die flexiblen Lippen 54 dienen dazu, einerseits das Austreten
der Klebmasse aus dem Gehäuse 12 zu
vermeiden, andererseits das Eindringen von unerwünschten Stoffen wie beispielsweise
auch Feuchtigkeit in das Innere des Gehäuses 12 zu vermeiden.
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Bei
der in 2 dargestellten zweiten Ausgestaltung sind die
Kanäle 24, 26 derart
geführt,
dass sich die beiden Teilstücke 56, 58 nicht
berühren.
Hier wird die elektrische Verbindung ausschließlich durch die elektrisch
leitfähige
Klebmasse aus dem Vorratsbehälter 38 hergestellt,
der beim Zusammenklappen von Unterteil und Oberteil und den dadurch
und die beiden Teilstücke 1 und 2 aufgebrachten
Druck platzt, so dass der enthaltene elektrisch leitfähige Klebstoff
herausgepresst wird und den Hohlraum 42 befüllt. Aufgrund
des Lufteintrittes härtet
der elektrisch leitfähige
Kleber dann aus, so dass auch hier eine sichere elektrische und
mechanische Verbindung hergestellt wird.
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Bei
der in 3 dargestellten dritten Ausgestaltung wird zusätzlich noch
ein mittelbarer elektrischer Kontakt zwischen den beiden in den
Ausnehmungen 52 und 53 aufgenommenen Teilstücken 56 und 58 hergestellt.
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Bei
einer Abwandlung dieser dritten Ausgestaltung sind die Ränder der
Ausnehmungen 52 und 53 als Messerkanten ausgebildet,
wobei die Ausnehmungen 52 und 53 mit kleinerem
Innendurchmesser ausgestattet sind als die inneren Drähte oder
Litzen der beiden Leitungen 26, 30. In dem Fall
müssen
die beiden Teilstücke 56, 58 vor
dem Einlegen in die Kanäle 24, 28 nicht
unbedingt abisoliert werden. Beim Zusammendrücken der beiden Teilelemente 14, 16 schneiden
die Wände
der Ausnehmungen 52, 53 in die Isolierung und
in die Drähte
der Leitungen 26, 30 ein und stellen so über das
Brückenkontaktelement 50 einen
mittelbaren elektrischen Kontakt her. Der von den Wänden der
Ausnehmungen 52, 53 aufgeschnittene Teil wird
durch diese Wände
eingenommen, so dass dieses Einschneiden keine negativen Auswirkungen
auf den Drahtquerschnitt hat. In dieser relativen Lage werden die
Teilstücke 56, 58 mit
dem Brückenkontaktelement 50 und
den beiden Teilelementen 14, 16 über den
metallisch leitenden Klebstoff aus dem Vorratsbehälter 38 fixiert.
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- 10
- elektrischer
Verbinder
- 12
- Gehäuse (Körper)
- 14
- Unterteil
(erstes Teilelement)
- 16
- Oberteil
(zweites Teilelement)
- 18
- Steg
- 20
- Scharnier
- 22
- Rastverbindung
- 24
- erster
Kanal
- 26
- erste
Leitung
- 28
- zweiter
Kanal
- 30
- zweite
Leitung
- 32
- erste
Austrittsöffnung
- 33
- zweite
Austrittsöffnung
- 34
- dritte
Austrittsöffnung
- 35
- vierte
Austrittsöffnung
- 38
- (erster)
Vorratsbehälter
(Reservoir)
- 40
- (erste)
Membran
- 42
- Hohlraum
- 44
- (zweiter)
Vorratsbehälter
- 46
- (zweite)
Membran
- 48
- Dorn
- 49
- Dorn
- 50
- Brückenkontaktelement
- 52
- Ausnehmung
- 53
- Ausnehmung
- 54
- flexible
Lippen (Dichteinrichtung)
- 56
- erstes
Teilstück
- 58
- zweites
Teilstück