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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Flachbandkabel für eine Wickelfeder
einer Lenkeinrichtung eines Fortbewegungsmittels, insbesondere eines Kraftfahrzeugs,
zur sicheren und dauerhaften elektrischen Signalübertragung zwischen der Lenkeinrichtung
und einem fortbewegungsmittelfesten elektrischen Anschluss. Ferner
betrifft die Erfindung eine Wickelfeder, insbesondere eine Loopback-
bzw. Kurzband-Wickelfeder, mit einem erfindungsgemäßen elektrischen
Flachbandkabel.
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Wickelfedern
dienen, z. B. im Kraftfahrzeugbereich, der Übertragung von elektrischen
Strom und Daten zwischen einem drehbaren Lenkrad und einer Fahrzeugelektrik
bzw. -elektronik. Für
sehr wichtige Sicherheitssysteme, wie den Airbag, sind Wickelfedern
unabdingbar, damit eine einwandfreie elektrische Verbindung, die
keine Unterbrechung bzw. Verzögerung
eines elektrischen Impulses zulässt,
gewährleistet
bleibt. Darüber
hinaus dienen Wickelfedern dazu, am Lenkrad vorgesehene Schalter,
Sensoren und/oder elektrische/elektronische Bauteile über elektrische
Leitungen mit den entsprechenden Bauteilen bzw. Auswerteeinheiten
im Fahrzeug elektrisch zu verbinden, die nicht der Drehbewegung
des Lenkrads folgen.
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Die
Wickelfeder befindet sich am Halter des Lenksäulenschalters und besteht aus
fahrzeugfesten und lenkradfesten, im Wesentlichen zylinderförmigen,
einander konzentrisch angeordneten Bauteilen, die über ein
flexibles Flachbandkabel (FFC) miteinander elektrisch verbunden
sind. Bei den sogenannten Kurzband-Wickelfedern ist das Flachbandkabel im
Wickelfedergehäuse
in einer Schlaufe geführt
(daher auch Loopback-Wickelfeder
genannt), wobei ein Ende des Flachbandkabels mit dem beweglichen Bauteil
(Rotor) und das andere Ende mit dem fahrzeugfesten Bauteil (Stator)
verbunden ist. Bei einer Dre hung des Lenkrads (Rotors) in eine Drehrichtung wird
das an den Stator gewickelte Flachbandkabel vom Rotor abgewickelt
und dann über
die Kabelschlaufe außen
auf den durchmesserkleineren Rotor aufgewickelt. Bei einer Drehbewegung
des Rotors in die andere Drehrichtung wird das auf den Rotor aufgewickelte
Flachbandkabel abgewickelt und über
die Kabelschlaufe wieder innen an den Stator gewickelt. Für den Einsatz
in modernen Kraftfahrzeugen müssen
Wickelfedern ca. fünf
vollständige
Umdrehungen des Lenkrads mitmachen, d. h. aus der Geradeausfahrposition
des Lenkrads heraus jeweils ca. zweieinhalb Umdrehungen nach rechts
bzw. ca. zweieinhalb Umdrehungen nach links.
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Bei
einem Überschreiten
des Drehbereichs der Wickelfeder bzw. der Lenkeinrichtung kommt
es in der einen Drehrichtung zu einer Schlaufenbildung des Flachbandkabels
und in der entgegengesetzten Drehrichtung zu erhöhten Zugspannungen innerhalb des
Flachbandkabels, wobei in letzterem Fall das Flachbandkabel an einem
Umlenkkörper
der Wickelfeder anliegt. Hierdurch kann in den beiden Extrempositionen
der Wickelfeder bzw. der Lenkeinrichtung das Flachbandkabel mit
der Zeit Schaden nehmen, was unbedingt zu vermeiden ist, da die
Wickelfeder eine sicherheitsrelevante Einrichtung des Fahrzeugs darstellt.
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Im
Stand der Technik gibt es zum Schutz von flexiblen Flachbandkabeln
auf diese aufklebbare Verstärkungsfolien
oder im Bereich der Wickelfeder einen Überdrehschutz an einem geeigneten
Bauteil.
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Die
DE 101 03 761 A1 offenbart
eine Wickelfeder für
ein Kraftfahrzeug, mit einem flexiblen, elektrischen Flachbandkabel,
wobei ein aus einer Wickelfederkassette herausgeführter Abschnitt
des Flachbandkabels mit einer aufgeklebten Verstärkungsfolie versehen ist. Der
Kabelabschnitt außerhalb
der Wickelfederkassette ist in einzelne Kabeläste aufgetrennt, die jeweils
einen Stecker für
fahrzeuginterne elektrischen Weiterkontaktierungen aufweisen.
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Problematisch
bei Wickelfedern, deren Flachbandkabel aufgeklebte Verstärkungselemente aufweisen,
ist, dass das Flachbandkabel nach dessen Herstellung bzw. vor dessen
Konfektionierung einem zusätzlichen
Bearbeitungsschritt unterworfen werden muss, um das Verstärkungselement
am Flachbandkabel vorsehen zu können,
was die Kosten erhöht
und die Handhabbarkeit verschlechtert.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes flexibles,
elektrisches Flachbandkabel für
eine Wickelfeder zur Verfügung
zu stellen, das für mechanische
Belastungen unanfällig
ist. Insbesondere soll hierbei der im Stand der Technik kostenaufwändige, zusätzliche
Bearbeitungsschritt entfallen, um ein kostengünstiges und einfach handzuhabendes
Flachbandkabel zu erhalten.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch ein flexibles, elektrisches Flachbandkabel,
insbesondere ein extrudiertes flexibles, elektrisches Flachbandkabel
für eine
Wickelfeder gelöst,
das einen Überdehnschutz
aufweist, der als eine Vergrößerung eines Querschnitts
des Flachbandkabels im bzw. am Flachbandkabel selbst ausgebildet
ist. Hierbei erstreckt sich der Überdehnschutz
in eine Längsrichtung
des Flachbandkabels, bevorzugt in einem Bereich wenigstens soweit über das
Flachbandkabel hinweg, in welchem es im Vergleich mit anderen Bereichen
des Flachbandkabels einer höheren
mechanischen Belastung ausgesetzt ist. Erfindungsgemäß ist der Überdehnschutz
bevorzugt einstückig
mit dem Flachbandkabel ausgebildet.
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Erfindungsgemäß kann man
nun, insbesondere bei extrudierten Flachbandkabeln, mittels geeigneter
Prozessführung
beim Extrudieren, z. B. mittels eines Schiebers im Extruderkopf,
den Querschnitt des Flachbandkabels abschnittsweise derart verdicken,
dass das Flachbandkabel mittels einer lokal erhöhten Steifigkeit einen Überdehnschutz
für das Flachbandkabel
bzw. einen Verdrehschutz für
die Wickelfeder bietet.
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Das
erfindungsgemäße Flachbandkabel
löst die
eingangs gestellte Aufgabe, ohne das Flachbandkabel zu verteuern,
da lediglich der Extrusionsprozess bei der Herstellung des Flachbandkabels
umgestellt werden muss. Allenfalls findet ein minimal erhöhter Materialaufwand
statt, was jedoch ein einzelnes erfindungsgemäßes Flachbandkabel bei den
zu produzierenden Stückzahlen
so gut wie nicht verteuert. Ferner wird erfindungsgemäß ein zusätzlicher Bearbeitungsschritt
für das
Flachbandkabel obsolet, wodurch ein Herstellungsabschnitt für das Flachbandkabel
vollständig
entfällt.
Ferner werden innerhalb der Wickelfeder keine Zusatzkomponenten
zur Überdrehsicherung
benötigt,
was die Herstellungskosten der Wickelfeder im Vergleich mit dem
Stand der Technik senkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der Überdehnschutz
des Flachbandkabels dasselbe Material auf, wie ein elektrisches Isoliermaterial
des Flachbandkabels. Hierdurch kann bei der Herstellung eines extrudierten
Flachbandkabels auf einen zweiten Extruder verzichtet werden und
die Verdickung eines Bereichs des Flachbandkabels durch den Einsatz
des Schiebers erhalten werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung befindet sich der erfindungsgemäße Überdehnschutz in einem Abschnitt/Bereich
innerhalb eines Längsendabschnitts
des Flachbandkabels. Ferner können
erfindungsgemäß beide
Längsendabschnitte
des Flachbandkabels jeweils in einem Abschnitt/Bereich einen erfindungsgemäßen Überdehnschutz
aufweisen. Hierbei erstreckt sich der Überdehnschutz bevorzugt über eine
gesamte Quererstreckung des Flachbandkabels hinweg, wodurch dessen
Herstellung vereinfacht ist.
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Erfindungsgemäß kann der Überdehnschutz an
einer beliebigen Stelle des Flachbandkabels mit einer beliebigen
Form ausgebildet sein. Bevorzugt ist der Überdehnschutz jedoch an einer
einzigen Längsseite
des Flachbandkabels ausgebildet und er streckt sich dabei neben einer
gewissen Erstreckung in Längsrichtung über die
vollständige
Quererstreckung des Flachbandkabels hinweg; der Überdehnschutz besitzt also
angenähert
die Form eines Quaders. Hierbei ist der Überdehnschutz bevorzugt als
eine Verdickung des elektrischen Isoliermaterials auf einer Seite
der elektrischen Flachleiter des Flachbandkabels ausgebildet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist der Überdehnschutz
ungefähr
dieselbe Dicke wie das Flachbandkabel ohne Überdehnschutz auf. D. h. das
Flachbandkabel hat im Bereich des Überdehnschutzes eine im Vergleich
zu dessen übrigen Abschnitten
doppelte Dicke. Andere Dickenverhältnisse sind natürlich anwendbar.
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Eine
erfindungsgemäße Wickelfeder
weist ein solches, bevorzugt extrudiertes, flexibles, elektrisches
Flachbandkabel auf. Erfindungsgemäß sind bei jedem Flachbandkabel
(bevorzugt vier) der Wickelfeder ein oder zwei Überdehnschutz-Einrichtungen vorgesehen.
Die Überdehnschutz-Einrichtungen liegen
hierbei in einem mechanisch vergleichsweise höher belasteten Abschnitt des
Flachbandkabels. Dies ist insbesondere bei den Extrempositionen
der Wickelfeder (Wickelfeder ganz nach rechts oder ganz nach links
gedreht) gegeben, wobei derjenige Abschnitt des Flachbandkabels,
welcher in diesen Positionen die Distanz zwischen Rotor und Stator überbrückt, mechanisch
höher belastet
ist und daher bevorzugt mit dem erfindungsgemäßen Überdehnschutz versehen ist.
In diesen Positionen bildet das Flachbandkabel eine Schlaufe bzw.
liegt unter Zugkraftbeanspruchung eng an einem Umlenkkörper der Wickelfeder
an. Erfindungsgemäß ist der Überdehnschutz
dabei innerhalb eines Gehäuses
der Wickelfeder vorgesehen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
3D-Darstellung einer montierten, oben offenen, erfindungsgemäßen Kurzband-Wickelfeder;
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2 eine
abschnittsweise Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes, flexibles, elektrisches
Flachbandkabel nach einer ersten Ausführungsform;
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3 einen
Querschnitt des Flachbandkabels aus 2 in einem
Bereich außerhalb
eines Überdehnschutzes;
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4 einen
Querschnitt des Flachbandkabels aus 2 in einem
Bereich des erfindungsgemäßen Überdehnschutzes;
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5 einen
Längsschnitt
des erfindungsgemäßen Flachbandkabels
im Bereich des Überdehnschutzes;
und
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6 beispielhafte
zusätzliche
Ausführungsformen
von Überdehnschutz-Einrichtungen
für erfindungsgemäße Flachbandkabel.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines flexiblen, elektrischen
Flachbandkabels (FFC) für
eine Loopback- bzw. Kurzband-Wickelfeder erläutert. Die Erfindung soll jedoch
nicht auf solche Wickelfedern beschränkt sein, sondern ganz allgemein elektrische
Flachbandkabel betreffen, die z. B. auch bei herkömmlichen
Wickelfedern angewendet werden können.
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1 zeigt
eine Wickelfeder 1 mit fehlendem Gehäusedeckel, wobei die Wickelfeder 1 außen einen
innen hohlzylinderförmig
ausgestalteten Statur 100 aufweist, der fest mit einem
Fahrzeug verbindbar ist. Die Innenseite des Stators 100 ist
bezüglich
einer Achse R rotationssymmetrisch. Innerhalb des Stators 100 ist
ein außen
zylinderförmig
ausgestalteter Rotor 110 vorgesehen, der mit seiner Außenseite
koaxial zur Innenseite des Stators 100 angeordnet ist und sich
um die Rotationsachse R herum, bezüglich des Stators 100 drehen
kann. Der Rotor 110 ist im eingebauten Zustand mit einem
Lenkrad bzw. einem Lenkstock des Lenkrads fest verbunden und macht
die Drehbewegungen des Lenkrads mit, wohingegen der Statur 100 über zusätzliche
Bauteile fest mit einem Chassis des Fahrzeugs verbunden ist. Eine
kinematische Umkehr von Rotor 110 und Statur 100 ist
natürlich
möglich,
wobei dann das lenkrad- bzw.
lenkstockfeste Teil der Wickelfeder 1, der in der Wickelfeder 1 weiter
außerhalb
angeordnete Stator 100 (Rotor) ist.
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Am
Stator 100 ist an seiner hohlzylinderförmigen Innenseite über einen
elektrischen Anschluss 102 wenigstens ein Flachbandkabel 2 elektrisch
angeschlossen, welches mit einem Längsabschnitt, der je nach Drehposition
des Lenkrads (Rotors 110) kürzer oder länger sein kann, entlang der
Innenwand des Stators 100 spiralförmig nach innen geführt ist. Das
Flachbandkabel 2 ist weiterhin über eine 180°-Schlaufe 230 im
Orientierungssinn, mit welchem es am Stator 100 innen anliegt,
vom Stator 100 weg zum Rotor 110 geführt und
auf diesem mit einem Längsabschnitt,
der je nach Drehposition des Lenkrads kürzer oder länger sein kann, auf dessen
zylinderförmiger
Außenseite
mit einer der 180°-Schlaufe 230 entgegengesetzten
Orientierung spiralförmig aufgewickelt
und an einem elektrischen Anschluss 112 am Rotor 110 elektrisch
angeschlossen. Alternativ können
die elektrischen Anschlüsse 102, 112 am Stator 100 und/oder
am Rotor 110 dadurch ersetzt sein, dass das Flachbandkabel 2 durch
den Stator 100 und/oder durch den Rotor 110 hindurchgeführt ist und
mit einem Stecker außerhalb
des Stators 100 mit der Fahrzeugelektrik bzw. auf Seiten
des Rotors 110 mit einem entsprechenden anderen elektrischen
Stecker im Lenkrad verbunden ist. Hierbei kann das Flachbandkabel 2 außerhalb
des Stators 100 oder außerhalb des Rotors 110 in
einzelne Kabeläste
aufgetrennt sein.
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Der
Stator 100 weist einen Boden 132 auf, auf welchem
ein Umlenkkörper 120 oder
ein Umlenkkörper 122 (nicht
dargestellt) angeordnet ist. Hierbei kann der Umlenkkörper 120;
(122) frei beweglich auf dem Boden 132 liegen
oder in einer entsprechenden Nut im Boden 132 mit einem
Vorsprung (Führungsglied)
unten am Umlenkkörper 120;
(122) geführt sein.
Der Umlenkkörper 120;
(122) befindet sich in einem ringförmigen Hohlraum 140,
der zwischen Stator 100 und Rotor 110 ausgebildet
ist, und kann sich verschieblich in Umfangsrichtung des ringförmigen Hohlraums 140 bewegen.
Der Rotor 110 weist bevorzugt einen Gehäusedeckel auf, in welchem innen ebenfalls
eine Nut vorgesehen sein kann, in der der Umlenkkörper 120;
(122) mit einem Führungsglied führbar ist.
Es genügt
jedoch, wenn entweder im Stator 100 (also im Boden 132)
oder im Rotor 110 (also im Deckel) eine entsprechende Nut
vorgesehen ist, um den Umlenkkörper 120;
(122) zu führen.
Die entsprechende Nut ist kreisringförmig innen im Boden 132 und/oder
innen im Deckel eines Wickelfedergehäuses 130 vorgesehen
und stellt für
das Führungsglied
des Umlenkkörpers 120;
(122) genügend
Radialspiel zur Verfügung,
dass er bei jeder Position des Lenkrads einfach und ohne Hemmung
in der entsprechenden Kreisringnut bewegbar ist.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Umlenkkörper 120 aus
wenigstens einer Rolle 122 und einem kreissegmentförmigen Führungsteil 124 gebildet,
wobei die Rolle 122 mit ihrer Drehachse parallel zur Rotationsachse
R auf dem Führungsteil 124 sitzend
und drehbar angeordnet ist. Die Rolle 122 bzw. der Umlenkkörper 120 dient
dazu, das mit der Schlaufe 230 zwischen Stator 100 und
Rotor 110 geführte
Flachbandkabel 2 zwischen Stator 100 und Rotor 110 zu
positionieren. Weitere mögliche
Umlenkkörper 120;
(122) bzw. Umlenkkörperbestandteile
sind z. B. Tonnen mit konkav oder konvex gekrümmten Umfangsmantellinien oder
Kugeln, die jeweils für
sich alleine oder in einem hintereinander geschalteten Verbund (z.
B. mithilfe eines Käfigs
o. ä.) als
Umlenkkörper
dienen. In einem weiteren, oben angedeuteten Ausführungsbeispiel
ist der Umlenkkörper 120 nur
eine Rolle 122.
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Bei
der in 1 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind
vier Flachbandkabel 2 vorgesehen und am Stator 100 sowie
am Rotor 110, z. B. mittels einer Crimpung oder einem Durchdringungskontakt,
elektrisch angeschlossen. Die vier Flachbandkabel 2 werden
von vier Umlenkkörpern 120 innerhalb
der Wickelfeder 1 positioniert. Hierbei deckt ein Umlenkkörper 120 etwas
weniger als 90° bzw.
etwas weniger als ein Viertel des inneren freien Umfangsrings der
Wickelfeder 1 ab, sodass je nach Drehrichtung des Rotors 110 das
Flachbandkabel 2 entweder an einer Rolle 122 des
Umlenkkörpers 120 oder
an einem Anschlag 125 des direkt benachbarten Umlenkkörpers 120 anliegt.
Der Anschlag 125 ist dabei bevorzugt wellenförmig oder
z. B. als ein Kreisabschnitt ausgebildet.
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Der
Umlenkkörper 120 kann
entweder durch die jeweilige Kabelschlaufe 230 mitgenommen
werden oder aber über
ein in den Fig. nicht dargestelltes Getriebe, z. B. ein Planeten-
oder Taumelscheibengetriebe, mitbewegt werden und so Transportaufgaben
für das
Flachbandkabel 2 übernehmen.
Ferner weist das vollständige
Wickelfedergehäuse 130 den mit
dem Boden 132 ausgebildeten Stator 100 als fahrzeugfesten
Bestandteil und den Rotor 110 mit dem Gehäusedeckel
auf, der sich mit dem Lenkstock bzw. dem Lenkrad des Fahrzeugs mitbewegt.
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Die
Innenteile der Wickelfeder 1 sind vollständig oder
nur teilweise aus flexiblen und/oder elastischen Werkstoffen hergestellt
und/oder weisen Elemente auf, welche aus weichen oder flexiblen Werkstoffen
hergestellt sind oder federnd sind. Insbesondere die häufig Verwendung
findenden Rollen 122 sind entweder vollständig aus
einem elastischen Material hergestellt oder weisen wenigstens einen elastischen Überzug in
einem Außendurchmesserbereich
auf, sodass es den Rollen 122 möglich ist, je nach Krafteinwirkung
von außen
ihren Durchmesser zu ändern.
Es ist es möglich,
einzelne oder aber auch alle Rollen 122 mit flexiblen Materialien
auszuführen. Sollten
nicht alle Rollen 122 innerhalb der erfindungsgemäßen Wickelfeder 1 mit
entsprechenden flexiblen Materialien ausgestaltet sein, so ist bevorzugt
diejenige Rolle 122 flexibel ausgeführt, an deren Außenumfangsabschnitt
das Flachbandkabel 2 anlegbar ist. Ferner ist insbesondere
der Anschlag 125 des Führungsteils 124 elastisch
bzw. flexibel ausgeführt.
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Die
flexible Ausgestaltung der Rolle 122 und/oder des Anschlags 125 bzw.
des Umlenkkörpers 120 ermöglicht ein
optima les Anlegen des Flachbandkabels 2 an die Rolle 122 bzw.
den Anschlag 125. Hierdurch kann einer Beschädigung des Flachbandkabels 2 insbesondere
bei einer Überschreitung
eines Drehbereichs der Wickelfeder 1 vorgebeugt werden.
Darüber
hinaus ist durch diese elastische Ausgestaltung einem Überdehnen
des Flachbandkabels 2 bis zu einer gewissen Grenze hin
vorgebeugt, die durch die elastische Verformbarkeit der Rolle 122 bzw.
des Anschlags 125 und der elastischen Verformbarkeit des
Flachbandkabels 2 bestimmt wird.
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Wird
der Drehbereich einer solchen Wickelfeder 1 weiter überschritten,
so kann das Flachbandkabel 2 beschädigt werden. Bei einem solchen Überschreiten
des Drehbereichs (Lenkrad vollständig nach
rechts oder vollständig
nach links gedreht) liegt ein jedes Flachbandkabel 2 bei
der jeweiligen extremen Lenkradposition immer in einer bestimmten Lage
innerhalb der Wickelfeder 1. D. h. bei einem jeweiligen Überschreiten
des Drehbereichs der Wickelfeder 1 werden jeweils immer
dieselben Abschnitte der Flachbandkabel 2 mechanisch höher belastet. Dies
ist problematisch, da sich bevorzugt an diesen Abschnitten Schäden am Flachbandkabel 2 bilden können. Jedoch
kann in diesen Bereichen im oder am Flachbandkabel 2 ein Überdehnschutz
vorgesehen werden, der anhand der 2–6 näher erläutert wird.
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2 zeigt
das erfindungsgemäße flexible, elektrische
Flachbandkabel 2 mit einer Mehrzahl von elektrischen Flachleitern 210.
Ein Querschnitt des Flachbandkabels 2 ist in 3 näher dargestellt,
wobei bei diesem Ausführungsbeispiel
sechs Flachleiter 210 vorgesehen sind. Die Anzahl der Flachleiter 210 innerhalb
des Flachbandkabels 2 kann beliebig variieren. Das erfindungsgemäße Flachbandkabel 2 ist bevorzugt
ein extrudiertes Flachbandkabel 2, wobei die Flachleiter 210 bei
der Herstellung des Flachbandkabels 2 mit einem elektrischen
Isoliermaterial 220 zu einem flachen Kabel kontinuierlich
vergossen werden.
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Erfindungsgemäß weist
das Flachbandkabel 2 einen Überdehnschutz 240 auf,
der bevorzugt innerhalb eines Längsendabschnitts 206 des
Flachbandkabels 2 vorgesehen ist. Der Überdehnschutz 240 kann
jedoch an einer beliebigen Stelle des Flachbandkabels 2 vorgesehen
sein. Bei vorliegender Erfindung ist der Überdehnschutz 240 in
demjenigen Bereich bzw. denjenigen Bereichen am Flachbandkabel 2 ausgebildet
bzw. vorgesehen, in welchen es mechanisch höher belastet ist als in einem
anderen Bereich, in dem z. B. nicht die Gefahr besteht, dass das
Flachbandkabel 2 überdehnt
wird. Eine solche höhere
mechanische Belastung tritt häufig
in der Nähe
eines Längsendes 200 des
Flachbandkabels 2 auf.
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Erfindungsgemäß befindet
sich der Überdehnschutz 240 an
einem Endabschnitt eines Mittenbereichs des Flachbandkabels 2 in
der Nähe
eines abisolierten Bereichs 250 für den elektrischen Anschluss 102, 112 des
Flachbandkabels 2 am Stator 100 bzw. Rotor 110.
Der Überdehnschutz 240 ist
dabei als Verdickung (s. 4 und 5) des Flachbandkabels 2 ausgebildet.
Bevorzugt ist dabei der Überdehnschutz 240 als
Verdickung des elektrischen Isoliermaterials 220 des Flachbandkabels 2 ausgebildet.
Hierbei ist die Verdickung des elektrischen Isoliermaterials 220 bevorzugt
nur an einer Längsseite 204 des
Flachbandkabels 2 ausgeführt, was in den 4 und 5 gut
zu erkennen ist. Darüber
hinaus ist es jedoch möglich,
die Verdickung auf beiden Längsseiten 204 des
Flachbandkabels 2 auszubilden, was mit gestrichelten Linien
in 5 verdeutlicht ist. Der Überdehnschutz 240 bzw.
die Verdickung ist bevorzugt stofflich einstückig mit dem elektrischen Isoliermaterial 220 ausgebildet.
Es ist jedoch auch möglich
den Überdehnschutz 240 als
separaten Bestandteil am Flachbandkabel 2 vorzusehen.
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In
den 1 und 5 sind Übergangsbereiche 245 zu
erkennen, mit welchem das Flachbandkabel 2 mit einem Durchmesser
D2 (s. 3) auf einen
Durchmesser D240 (s. 4) anwächst bzw.
abnimmt. Bevorzugt realisieren die Übergangsbereiche 245 einen
fließenden Übergang
(s. 5) des Durchmessers des Flachbandkabels 2 über eine Länge von
ca. 30 mm vom Durchmesser D2 = 0,26 ± 0,02
mm auf einen Durchmesser D240 = 0,6 + 0,08 mm.
Die elektrischen Flachleiter 210 haben dabei bevorzugt
eine Breite von 0,6 mm (Q-Richtrung s. u.) und eine Höhe von 0,102
mm, wobei die Flachleiter 210 mit einem Mittenabstand von
1,25 mm im Flachbandkabel 2 vorgesehen sind. Diese Angaben
können
jedoch beliebig variieren und insbesondere an eine mechanische Belastung
des Flachbandkabels 2 bzw. eine Stromtragfähigkeit
der Flachleiter 210 angepasst werden.
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Erfindungsgemäß erstreckt
sich der Überdehnschutz 240 über eine
gewisse Distanz (L240) in eine Längsrichtung
L des Flachbandkabels 2 hinweg, wobei die Längserstreckung
des Überdehnschutzes 240 wenigstens
einer Länge
eines Abschnitts am Flachbandkabel 2 entspricht, welcher
mechanisch höher
belastet ist, als ein Rest des Flachbandkabels 2. Ferner
erstreckt sich der Überdehnschutz 240 in eine
Querrichtung Q des Flachbandkabels 2, wobei er sich bevorzugt über eine
gesamte Quererstreckung von einem Querende 202 zum gegenüberliegenden
Querende 202 des Flachbandkabels 2 erstreckt (s. 2).
Hierbei ist der Überdehnschutz 240 (ohne
die beiderseitigen Übergangsbereiche 245)
angenähert
als quaderförmige
Verdickung im Flachbandkabel 2 ausgebildet. Eine Dicke
des Überdehnschutzes 240 (D240–D2) kann je nach mechanischer Belastung des
Flachbandkabels 2 gewählt werden.
Je größer die
mechanische Belastung im betreffenden Abschnitt des Flachbandkabels 2 ist,
desto dicker ist der Überdehnschutz 240 auszubilden. Ferner
kann der Überdehnschutz 240 aus
einem anderen, bevorzugt festeren, Material bestehen als das elektrische
Isoliermaterial 220 des Flachbandkabels. Hierbei ist eine
andere Herstellungsweise als mit einem Extruder mit Schieber zu
wählen.
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Befindet
sich die Wickelfeder 1 in einer ihrer beiden Extrempositionen,
so liegt ein Abschnitt oder Bereich des Überdehnschutzes 240 im
Bereich einer Schlaufenbildung des Flachbandkabels 2, oder
der Überdehnschutz 240 liegt
an einem Umlenk körper 120;
(122) an. Bevorzugt erstreckt sich der Überdehnschutz 240 innerhalb
der Wickelfeder 1 jedoch über diese Bereiche hinaus und
liegt ferner sowohl am Stator 100 als auch am Rotor 110 zusätzlich an. Hierbei
ist es bevorzugt, dass das Flachbandkabel 2 bzw. der Überdehnschutz 240 des
Flachbandkabels 2 mit jeweils ausreichend Reibschluss am
Stator 100 oder Rotor 110 anliegt, sodass keine
zu großen
Zugkräfte
in einen nicht verstärkten
Bereich des Flachbandkabels 2 eingeleitet werden.
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6 zeigt
nun beispielhaft unterschiedliche Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Überdehnschutzes 240.
Ganz generell kann der Überdehnschutz 240 auf
einer oder beiden Längsseiten 204 des
Flachbandkabels 2 angeordnet sein. Besteht der Überdehnschutz 240 aus
einem zweiseitigen Überdehnschutz 240,
so können
beide Bestandteile des Überdehnschutzes 240 zueinander
symmetrisch oder zueinander unsymmetrisch bezüglich wenigstens einer der
Achsen L, Q, D des Flachbandkabels 2 liegen.
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Möglich sind
z. B. sich hauptsächlich
in Längsrichtung
L des Flachbandkabels 2 erstreckende Überdehnschutz-Einrichtungen 240,
die bevorzugt quaderförmig
ausgebildet sind, und in 6 oben dargestellt sind. Ferner
sind sich hauptsächlich in
Querrichtung Q erstreckende Überdehnschutz-Einrichtungen 240 möglich, wie
sie in der 6 im zweiten Flachbandkabel 2 von
oben dargestellt sind. Ferner (6 drittes
und viertes Flachbandkabel 2 von oben) sind nicht quaderförmige Überdehnschutz-Einrichtungen 240 im
oder am Flachbandkabel 2 möglich. Diese können z.
B. einen kreis- oder ellipsenförmigen
Grundriss besitzen. Ferner ist es möglich, einen beliebig gestalteten
Grundriss anzuwenden. Darüber
hinaus ist es möglich,
einen quaderförmigen,
diagonal verlaufenden Überdehnschutz 240 im
Flachbandkabel 2 vorzusehen oder einen Überdehnschutz 240 vorzusehen,
der aus obigen zusammengesetzt ist.
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Darüber hinaus
ist der erfindungsgemäße Überdehnschutz 240 bei
anderen Flachbandkabeln 2 vorsehbar, wobei z. B. deren
elektrische Isolierung aus aufeinandergeklebten Folien besteht.
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- 1
- Wickelfeder
- 100
- Stator,
feststehendes Bauteil
- 102
- elektrischer
Anschluss für
Flachbandkabel 2
- 110
- Rotor,
drehbares Bauteil
- 112
- elektrischer
Anschluss für
Flachbandkabel 2
- 120
- Umlenkkörper: z.
B. Rolle 122 oder Führungsteil 124 oder
Führungsteil 124 & Rolle 122
- 122
- Rolle,
Umlenkrolle, Tonne (konvex, konkav)
- 124
- Führungsteil,
bevorzugt kreissegmentförmig
- 125
- Anschlag,
bevorzugt wellenförmig
- 130
- Wickelfedergehäuse
- 132
- Boden
- 140
- ringförmiger Hohlraum
zwischen Stator 100 und Rotor 110
- R
- Rotationsachse,
Drehachse, konzentrische Achse (des Rotors 110)
- 2
- Elektrisches
Flachbandkabel, bevorzugt extrudiert
- 200
- Längsende
des Flachbandkabels 2
- 202
- Querende
des Flachbandkabels 2
- 204
- Längsseite
des Flachbandkabels 2
- 206
- Längsendabschnitt
des Flachbandkabels 2
- 210
- elektrischer
(Flach-)Leiter
- 220
- elektrisches
Isoliermaterial
- 230
- Schlaufe,
Kabelschlaufe, Umlenkschlaufe
- 240
- Überdehnschutz-(Einrichtung),
Verdickung
- 245
- Übergangsbereich
- 250
- Abisolierter
Bereich für
elektrischen Anschluss 102, 112 am Stator 100 oder
Rotor 110
- L
- Längsrichtung,
Längsachse
des Flachbandkabels 2
- Q
- Querrichtung,
Querachse des Flachbandkabels 2
- D
- Dickenrichtung,
Dickenachse des Flachbandkabels 2
- L240
- Länge des Überdehnschutzes 240
- D2
- Dicke
des Flachbandkabels 2
- D240
- Dicke
des Flachbandkabels 2 im Bereich des Überdehnschutzes 240