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Die Erfindung betrifft eine Faltvorrichtung für Heimtextilien und vergleichbare Materialien, bei welcher eine Faltung in eine Längsrichtung auf einem Transportband mit Hilfe von zwei symmetrisch verstellbaren Faltschablonen und zwei dazu parallel und drehbeweglich angeordneten Blasröhren durch Druckluft und/oder durch die bewegbaren Blasröhren mechanisch ausgeführt wird.
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Derartige Faltvorrichtungen werden in Wäschereibetrieben für das Falten von Heimtextilien eingesetzt, bei welchen in einer Längsrichtung das Material im Wesentlichen dreilagig und in einer Querrichtung vierlagig gefaltet wird, wobei die Querfaltung kein Bestandteil dieser Erfindung ist.
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Bei derartigen aus den
US 5 300 007 A ,
US 3 502 322 A und
US 5 921 908 A bekannten Faltvorrichtungen wird die Faltung des zu faltenden Materials nur mit Druckluft ausgeführt. Bei diesen Faltvorrichtungen sind die Blasröhren, die durch in diesen befindlichen Bohrungen die Richtung der Arbeitsluft vorgeben, neben den Faltschablonen fest eingebaut und eine Richtung der Arbeitsluft ist im Wesentlichen senkrecht nach oben oder leicht in die Faltrichtung orientiert. Diese Anordnung ist bei diesen Faltvorrichtungen notwendig, damit zuerst das zu faltende Material von den Transportbändern getrennt werden kann, weil erst nach der Trennung von den Transportbändern das zu faltende Material bei diesen Faltvorrichtungen gefaltet werden kann. Um diese Funktion zu erleichtern sind bei diesen Faltvorrichtungen Transportbänder vorgesehen, die sehr glatte Oberflächen aufweisen. Jedoch haben solche Transportbänder eine schlechte Transportfähigkeit, wodurch viele Betriebsstörungen verursacht werden.
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Ein weiterer Nachteil dieser Faltvorrichtungen liegt darin, dass die für das Trennen benötigte Druckluft sich entgegengesetzt der Faltrichtung bewegt und dadurch beim Falten viel Druckluft benötigt wird.
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Des Weiteren führt zu einem erhöhten Luftverbrauch der Umstand, dass die zu faltenden Materialien eine unterschiedliche Größe aufweisen können und der Luftdruck notwendigerweise für das schwerste Material eingestellt ist.
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Aus diesen Gründen ist es nicht sicher gewährleistet, dass das Material beim Durchlaufen durch die Faltvorrichtung gefaltet wird.
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Ein weiterer Nachteil der wie im Stand der Technik positionierten Druckluftrohre ist, dass nur jener Anteil der Druckluftkraft für das Falten wirksam ist, welcher in die Faltrichtung zeigt.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Faltvorrichtungen liegt darin, dass bei dem Falten die Druckluft das Material nicht ausglättet und dadurch in dem gefalteten Material Falten entstehen können.
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Das in der
US 5 921 908 A vorgeschlagene Luftkissen verbessert die Trennung des zu faltenden Materials von den Transportbändern und dadurch ist weniger Luft notwendig um das Material zu falten. Jedoch ist diese vorgeschlagene Lösung nur begrenzt einsetzbar, da mit Druckluft nicht alle Materialien gefaltet werden können, die in Wäschereibetrieben vorkommen und verarbeitet werden. Ein weiterer Nachteil dieser Faltvorrichtung liegt darin, dass das Transportband in zwei Ebenen unterteilt ist, wodurch beim Einlaufen des Materials in die Faltvorrichtung das Material deformiert wird und es dadurch zu Betriebsstörungen kommen kann.
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Ferner wird in der
DE 10 2005 050 855 A1 eine Legevorrichtung zum Legen von flachen Textilteilen mit Bändern zum Transport der Teile in Längsrichtung der Vorrichtung und mit einer Falteinrichtung zum Falten der Teile in Längsrichtung vorgeschlagen, bei welcher die Falteinrichtung einen Schwenkarm aufweist, der um eine in Längsrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkbar ist.
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In der
DE 38 25 332 A1 wird eine Falteinrichtung für Wäscheformteile bestehend aus einer Längsfaltvorrichtung, mit der das Wäschestück zuerst auf einer Auflagefläche der Länge nach zusammengelegt wird, und einer Querfaltvorrichtung vorgeschlagen, wobei die Querfaltvorrichtung als Faltschwert ausgebildet ist, das die längs gefalteten Wäschestücke durch einen Schlitz in der Auflagefläche fördert.
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Außerdem ist aus der
EP 0 881 320 B1 ein Faltwerkzeug zum Falten flacher Wäschestücke bekannt, welches unter anderem ein oberes Fördermittel für einen Seitenbereich des Wäschestücks umfasst, wobei das obere Fördermittel sich entlang einem Faltenläufer und oberhalb eines Basisfördermittels erstreckt und Luftblasvorrichtungen zum Falten des Seitenbereichs des Wäschestücks über den Faltenläufer vorgesehen sind und die Luftblasvorrichtungen eine Luftauslassöffnung umfassen, die seitwärts über den Faltenläufer weist und eine Luftauslassöffnung umfassen, die unterhalb des oberen Fördermittels liegt und nach oben weist, um den Seitenbereich des Wäschestücks vom oberen Fördermittel anzuheben.
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Schließlich wird in der
DE 197 37 066 A1 ein Verfahren zum Zuführen von Ärmeln aufweisenden Bekleidungsstücken zu einem Faltautomaten oder dergleichen vorgeschlagen, wobei die Bekleidungsstücke einzeln auf einer Auflegefläche des Faltautomaten aufgelegt, die Ärmel umgelegt und anschließend das jeweilige Bekleidungsstück einem nachfolgenden Faltbereich des Faltautomaten zugeführt wird, wobei die Ärmel durch Druckluft oder dergleichen geführt umgelegt werden. Die
DE 197 37 066 A1 schlägt ferner eine Vorrichtung zum Falten von Ärmeln aufweisenden Bekleidungsstücken, mit einer Auflegefläche für mindestens ein Rumpfteil des jeweiligen Bekleidungsstückes vor, bei welcher gegenüberliegenden Längsseitenrändern der Auflegefläche Organe zum Austritt von Druckluft oder dergleichen zugeordnet sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Faltvorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei welcher das zu faltende Material zum Einen mit erheblich weniger Druckluft gefaltet werden kann und zum Anderen auch Materialien, die mit Druckluft schwierig faltbar sind, schnell und zuverlässig um eine Faltschablone mechanisch unterstützt gefaltet werden. Des Weiteren soll die Trennung des Materials von den Transportbändern schneller und zuverlässiger ausgeführt werden, wobei die Faltungen mechanisch unterstützt einsetzen und dadurch die Trennung von dem Transportband erfolgt und mit der Druckluft die weitere Faltung ausgeführt wird. Weiterhin soll vorgesehen sein, dass das Transportband in einer Ebene aufgebaut werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einer Faltvorrichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Es ist vorgesehen, dass das zu faltende Material von einem im Wesentlichen in die Faltrichtung kreisförmig bewegbaren Blasrohr, welches direkt neben einer Faltschablone positioniert ist und drehbeweglich befestigt ist, durch eine Bewegung des Blasrohres von den Transportbändern getrennt wird und das zu faltende Material von dem Blasrohr über die Faltschablone in die Faltrichtung gezogen wird und eine Reibung zwischen dem zu faltenden Material und dem Blasrohr durch Druckluft, die dem Blasrohr zugeführt wird und durch in dem Blasrohr angeordnete Bohrungen, welche in die Faltrichtung zeigen, ausströmt, verringert wird und die Druckluft das Material in die Faltrichtung bewegt.
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Durch diese Maßnahmen wird während dem Falten das zu faltende Material zuerst mechanisch angehoben und kreisförmig um die Faltschablonen in die Faltrichtung bewegt, wodurch vorteilhafterweise eine sehr schnelle Trennung von dem Transportband zwangsläufig einsetzt, das zu faltende Material in die Faltrichtung beschleunigt und gleichzeitig dazu mit einer geringen Luftmenge weiterbewegt wird, bis die Faltung vollständig ausgeführt ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Faltvorrichtung gemäß Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Vorteilhafterweise wird die Druckluft den Blasröhren pulsierend zugeführt, wobei die Pulszeiten einstellbar sind und so können unterschiedliche Luftmengen und Luftdrücke eingestellt werden.
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Zeiten, in welchen das Blasrohr sich bewegt und/oder Druckluft ausströmt, sind separat einstellbar, wodurch die Faltung wahlweise mit der Druckluft, mit der mechanischen Bewegung, und/oder mit der Anwendung beider Funktionen durchführbar ist.
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Insbesondere wird während dem Faltvorgang das zu faltende Material über die Transportbänder gezogen, welche vorteilhafterweise luftdurchlässig ausgebildet sind und so der Transport des zu faltenden Materials erleichtert wird. Insbesondere wird verhindert, dass zwischen dem Material und dem Transportband durch den Injektoreffekt ein Vakuum entsteht.
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In einer Zeichnung ist die Erfindung beispielhaft dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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1 zeigt eine Darstellung einer Faltvorrichtung, bei welcher eine symmetrische Anordnung und die Funktionsweise der Faltvorrichtung mit Antrieb und Einlaufband ersichtlich sind;
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2 zeigt eine Schnittdarstellung dieser Faltvorrichtung aus welcher eine Verstellung und Betätigung der Blasröhren und Faltschablonen ersichtlich ist, wobei links in der Darstellung eine Grundstellung eines der Blasrohre und rechts in der Darstellung ein eingeschwenkter Zustand eines der Blasrohre dargestellt sind.
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In der 1 ist der Aufbau einer Längsfaltvorrichtung dargestellt, bei welcher unterschiedlich große Materialien auf die folgende Weise faltbar sind:
Wird ein zu faltendes Material 1 auf das stehende oder mit einer konstanten Geschwindigkeit laufende Einlaufband 2, welches von einem separaten Antriebsmotor 4 angetrieben wird, in Hand- oder Automatikbetrieb abgelegt, wird es durch einen Sensor 3 erkannt und in die Längsfaltvorrichtung weitertransportiert, welche zwei verstellbare Faltschablonen 6, luftdurchlässig ausgebildete und mit einem Antriebsmotor 14 angetriebene Transportbänder 10 und zwei drehbeweglich angeordnete Blasröhren 8 umfasst.
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Sobald das zu faltende Material 9 mit einer Hinterkante die Längsfaltvorrichtung erreicht und einen Bereich eines Sensors 7 verlassen hat, wird zuerst mit dieser Faltvorrichtung eine erste Seite des zu faltenden Materials 9 und danach eine weitere Seite des zu faltenden Materials 9 um die Faltschablonen 6 gefaltet. Ist nun die Faltung wahlweise ein oder beiderseitig vollständig ausgeführt, kann das Material 9 in eine Querfaltvorrichtung weitertransportiert werden, wobei die Querfaltvorrichtung in 1 zeichnerisch nicht dargestellt ist und kein Bestandteil dieser Erfindung ist.
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Soll nun ein Material mit anderen Abmessungen gefaltet werden, wobei die Abmessungen durch den Sensor 7 registriert werden, wird ein Programm ablaufen um die Faltschablonen 6 mit den Blasröhren 8 zusammen für dieses Material 9 automatisch einzustellen. Hierfür sind zwei symmetrisch angeordnete Verstellplatten 11 vorgesehen, welche die Faltschablonen 6 mit den Blasröhren 8 in ihre vorgesehene Position einstellen.
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In der 2 ist eine Querschnittsdarstellung der Faltvorrichtung dargestellt, in welcher die Betätigungselemente mit ihrer Funktionsweise erkennbar sind.
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Die Faltschablonen 6, welche eine Breite der Faltung festlegen, sind auf Führungswellen 5 beweglich angeordnet und die Verstellplatten 11, welche für die Einstellung der Faltbreite vorgesehen sind, sind auf Führungswellen 12 beweglich angeordnet.
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Die Betätigungselemente der Blasröhren 8 sind an den Verstellplatten 11 durch Halteplatten 13 durch Lagerungen 15 drehbeweglich befestigt und sind an beiden Enden mit einem Luftzylinder 16 bewegbar.
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Die Verstellplatten 11 sind mit zwei symmetrisch angeordneten Verstellhebeln 17 verbunden und für die stufenlose Einstellbreite der Faltung zuständig.
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An die Blasröhren 8 sind Steuerventile 18 angeschlossen, welche die Blasröhren 8 mit Druckluft versorgen.
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Die Versorgung mit Druckluft erfolgt unabhängig von der mechanischen Betätigung des Blasrohres 8 und kann beispielsweise in Abhängigkeit von Materialeigenschaften des zu faltenden Materials 9 ein- und ausgeschaltet werden.
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Die mechanische Betätigung ist ebenfalls separat einschaltbar, so dass die Faltung entweder ohne oder mit Hilfe der mechanischen Betätigung oder nur mit der mechanischen Betätigung ausgeführt werden kann.