DE102006030627B4 - Brandschutzvorrichtung für einen Raum - Google Patents
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Abstract
Brandschutzvorrichtung für einen zu schützenden Raum, in dem ein Gebäude und/oder Personen angeordnet ist bzw. sind, welche als Überzug aus feuerfestem Material ausgebildet ist und Abmessungen aufweist, welche größer als die räumlichen Erstreckungen des Raumes sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug aus mehreren Flächenabschnitten (1) zusammengesetzt ist, welche mit als Seilschlaufen (2) ausgebildeten Verbindungsmitteln miteinander verbunden sind, dass sie zumindest eine Trageinrichtung für die Flächenabschnitte (1) aufweist und dass die Trageinrichtung zumindest wenigstens ein Netzelement (10) umfasst, wobei die Seilschlaufen (2) zugleich als Kletterhilfen für Personen dienen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Brandschutzvorrichtung für einen zu schützenden Raum, in dem ein Gebäude und/oder Personen angeordnet ist bzw. sind, welche als Überzug aus feuerfestem Material ausgebildet ist und Abmessungen aufweist, welche größer als die räumlichen Erstreckungen des Raumes sind.
- Brände in Gebäuden können ihre Ursache häufig in technischen Defekten im Inneren des Gebäudes haben. Dafür sind bereits eine Vielzahl von Brandschutzvorrichtungen vorgeschlagen worden, um derartige Brände nicht entstehen zu lassen bzw. nach ihrem Entstehen zu bekämpfen.
- Bedroht ein Brand von außen ein Gebäude, wird es also beispielsweise durch ein brennendes Nachbarhaus oder durch einen sich nähernden Waldbrand gefährdet, so besteht der Brandschutz für dieses Gebäude im Wesentlichen aus dem Einsatz der Feuerwehr. Tritt aber eine Gefährdung ganzer Straßenzüge auf, wie z. B. bei einem Wald- bzw. Flächenbrand, ist ein Schutz sämtlicher Häuser aus Kapazitätsgründen bei einem Einsatz der Feuerwehr oftmals nicht möglich.
- Bei der
US 5 860 251 A ist eine Brandschutzvorrichtung zeltartig ausgebildet. Ein zeltartiger Aufbau wird von einem Gasvolumen getragen, dieser kann einen Abstand zu dem zu schützenden Raum aufweisen. Der Anordnung dieses zeltartigen Aufbaus dient ein auf dem First des Hauses angebrachter Pfosten, an dem einige Tragelemente befestigt sind. Diese stabilisieren wie Streben bei einem gewöhnlichen Zelt den zeltartigen Aufbau. - Der zeltartige Aufbau verursacht relativ komplizierte Aufbauarbeiten. Das Gestänge ist zu errichten, anschließend sind grolle Zeltbahnabschnitte von der Spitze des Aufbaus bis zum Fuß des Aufbaus anzuordnen. Bei einem größeren Haus entstehen so unhandliche Bauteile, welche gegebenenfalls mit Hilfe eines Kranes bewegt werden müssten. Dies ist insbesondere bei der Annäherung einer Waldbrandfront risikoreich, da gerade in diesem Moment unter Umständen kein Kran zur Verfügung steht.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzvorrichtung der obengenannten Gattung insbesondere für ein Wohngebäude aufzuzeigen, welche dem Eigentümer bzw. dem Bewohner dieses Gebäudes ermöglicht, sein Gebäude auch ohne Vorhandensein von Feuerwehrkräften in einfacher Weise und mit geringem apparativen Aufwand gegen eine Brandgefahr von außen zu schützen. Grundsätzlich soll die Brandschutzvorrichtung mit einfachen Mitteln vor Feuer schützen.
- Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Überzug aus mehreren Flächenabschnitten zusammengesetzt ist, welche mit als Seilschlaufen ausgebildeten Verbindungsmitteln miteinander verbunden sind, dass sie zumindest eine Trageinrichtung für die Flächenabschnitte aufweist und dass die Trageinrichtung zumindest wenigstens ein Netzelement umfasst, wobei die Seilschlaufen zugleich als Kletterhilfen für Personen dienen.
- Mit der erfindungsgemäßen Brandschutzvorrichtung ist keine aktive Bekämpfung eines auftretenden Feuers vorgesehen, vielmehr wird ein Raum passiv gegen Brandschäden geschützt. Dieser passiver Schutz wird durch den Überzug ausgebildet, welcher in eine Lage zwischen Gebäude und Feuerbedrohung zu bringen ist.
- Dazu ist es notwendig, den gefährdeten Raum, z. B. die gefährdete Seite eines Gebäudes oder sogar das ganze Gebäude insgesamt, mit diesem Überzug zu bedecken. Da dieser Überzug aus einem feuerfesten Material gefertigt ist, kann das Feuer an ihn herangetragen werden, der Überzug wird durch dieses Feuer aber nicht zerstört. Dadurch wird ein Anzünden von auf der anderen Seite des Überzuges befindlichen Bauteilen eines Gebäudes verhindert.
- Damit bei dem Abdecken einer Gebäudeseite oder eines Gebäudes insgesamt mit dem erfindungsgemäßen Überzug kein Kran oder dergleichen komplizierte und teure Vorrichtung benötigt wird, sieht die Erfindung vor, dass der Überzug aus mehreren Flächenabschnitten zusammengesetzt ist, welche mit Verbindungsmitteln miteinander verbunden sind. Die Flächenabschnitte können nacheinander an dem Gebäude befestigt werden bzw. auf Teile des Gebäudes aufgelegt werden. Sie werden miteinander verbunden, wobei sich das Auflegen eines Flächenabschnittes und das Verbinden dieses Flächenabschnittes mit bereits vorhandenen Flächenabschnitten abwechseln kann. Die erfindungsgemäße Brandschutzvorrichtung kann somit Schritt für Schritt aus mehreren Flächenabschnitten ausgebildet werden. Die dabei eingesetzten Verbindungsmittel sind als Seilschlaufen ausgebildet, welche miteinander verbunden werden können, um einander benachbarte Flächenabschnitte miteinander zu verbinden. Dabei wird vorzugsweise auf eine teilweise Abdeckung der einander benachbarten Flächenabschnitte geachtet, damit sich zwischen den einzelnen Flächenabschnitten keine Durchtrittsmöglichkeiten für das Feuer ausbilden. Die Seilschlaufen sind zugleich Kletterhilfen für Personen, welche die Flächenelemente an dem Haus befestigen.
- Die Brandschutzvorrichtung umfasst nach der Erfindung weiterhin zumindest eine Trageinrichtung für die Flächenabschnitte. Die Trageinrichtung kann eine Grundlage für die aufzubringenden Flächenabschnitte ausbilden, insbesondere dann, wenn sich an dem Gebäude selbst nicht genügend Anbringungsmöglichkeiten für die Flächenabschnitte befinden.
- Damit der Überzug auch einer längeren Feuerbelastung Stand halten kann, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Überzug mehrlagig ausgebildet ist und eine Lage mit einer Glasfaserschicht aufweist. Durch die mehrlagige Ausbildung ist gewährleistet, dass der Überzug robust ausgebildet ist, thermisch isolierend wirken kann und eine Feuerfestigkeit aufweisen kann. Dieser Feuerfestigkeit dient insbesondere die Lage mit der Glasfaserschicht. Ergänzend oder alternativ kann bei dem mehrlagigen Überzug vorgesehen sein, eine Schicht mit einer Mineralfaser vorzusehen. Auch diese Schicht zeichnet sich durch eine hohe Feuerfestigkeit aus. Die Mineralfaserschicht kann dabei z. B. eine Basaltfaserschicht sein.
- Die Trageinrichtung kann ein Seilelement und weiterhin wenigstens ein Netzelement umfassen. Dieses Netzelement kann zusammen mit dem Seilelement dazu eingesetzt werden, dass Gebäude mit einem netzartigen Überzug zu versehen, an dem dann die Flächenabschnitte mit Hilfe ihrer vorzugsweise vorhandenen Seilschlaufen befestigt werden. Das Seilelement dient dabei vorzugsweise dem Anbringen des Netzelementes.
- Seilschlaufen können auch auf den Ober- und Unterseiten der Flächenabschnitte angeordnet sein, um an bereits befestigten Flächenabschnitten hinaufklettern zu können. In den Flächenabschnitten können Abstandshalter angeordnet sein, welche eine Aufweitung des einzelnen Flächenelementes beispielsweise durch ein voneinander Ablösen der einzelnen Lagen, verhindern.
- Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, daß die Lage des Überzuges mit einem nicht brennbaren Material gefüllt sind. Dieses nicht brennbare Material isoliert die beiden gegenüberlegenden Seiten der Flächenabschnitte voneinander. Die umlaufenden Ränder des Überzuges können durch geschlossene Nähte ausgebildet sein, damit im Überzug vorhandenes nicht brennbares Material nicht aus den Flächenabschnitten herausfällt. Zur weiteren Festigung des mehrlagigen Überzuges können noch Nieten vorgesehen sein.
- Schließlich sieht eine Weiterbildung der Erfindung noch vor, dass mit dem Überzug selbst ein zu schützender Raum ausgebildet ist. Insbesondere mit mehreren Flächenabschnitten ist ein zeltartiger Aufbau herstellbar, der eine Schutzmöglichkeit insbesondere für Personen bildet. Flächenabschnitte können dabei mehrlagig übereinandergelegt werden, um eine bessere Wärmeisolation auszubilden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht eines Flächenabschnittes der als Überzug ausgebildeten Brandschutzvorrichtung für ein Gebäude, -
2 : eine maßstäblich vergrößerte Querschnittsansicht des Flächenabschnittes gemäß1 , -
3a –3d : Seitenansichten eines Gebäudes, an dem die erfindungsgemäße Brandschutzvorrichtung angebracht wird, -
4 : eine weitere, maßstäblich vergrößerte Seitenansicht des Gebäudes gemäß3a bis3d mit angebrachter Brandschutzvorrichtung und -
5 : eine teilweise geschnittene Ansicht einer zeltartigen Aufstellmöglichkeit von Flächenabschnitten. - Die Brandschutzvorrichtung nach den Figuren besteht aus einzelnen Flächenabschnitten
1 . Jeder Flächenabschnitt1 liegt in Form einer Matte vor, diese ist mehrlagig ausgebildet. An den Rändern des Flächenabschnittes1 und auf der Oberseite des Flächenabschnittes1 sind als Seilschlaufen2 ausgebildete Verbindungsmittel bzw. Steigmittel angeordnet. -
2 zeigt die Seilschlaufe2 auf der Oberseite des Flächenabschnittes1 . Die obere Lage des Flächenabschnittes1 ist durch eine Glasfaserschicht3 ausgebildet, welche eine aluminiumbeschichtete Oberfläche4 aufweist. Die unterste Lage des Flächenabschnittes1 wird durch einen feuerfesten Stoff5 , beispielsweise eine Mineralfaserschicht, ausgebildet. - Der Hohlraum zwischen der Glasfaserschicht
3 und dem Stoff5 ist mit Flocken6 aus einem feuerfesten Material gefüllt. In der Stofflage5 sind Durchbrüche7 angeordnet, welche dem Einfüllen der Flocken6 in den Flächenabschnitt1 dienen. - Nach dem in
3a bis3d gezeigten Ablauf wird bei der Anordnung einer erfindungsgemäßen Brandschutzvorrichtung an einem Gebäude8 schrittweise vorgegangen. Zunächst wird an dem Gebäude8 eine Trageinrichtung angeordnet. Diese Trageinrichtung umfasst ein Seilelement9 und ein Netzelement10 . Das Netzelement10 liegt zunächst separat von dem Gebäude8 vor. Auch das Seilelement9 ist zunächst neben dem Gebäude8 angeordnet, es wird von einer Winde11 abgenommen und mit Hilfe einer Wurfeinrichtung12 über das Gebäude8 hinweg geschleudert. Am freien Ende des Seilelementes9 ist ein Haken13 angeordnet, in den nach3b das Netzelement10 eingehängt werden kann. - In
3c wird die Seileinrichtung9 wieder auf die Winde11 zurückgeführt. Das Netzelement10 wird dabei über das Gebäude8 gezogen. Falls das Netzelement10 an vorstehenden Eckenvorsprüngen des Daches z. B. im Bereich von Gauben hinterhaken kann, so kann das Netzelement10 zugleich als Aufstiegshilfe für Hilfspersonen dienen, welche die Überführung des Netzelementes10 unterstützen können. - In der Darstellung der
3 sind Seilelement9 und Winde11 bereits entfernt. Das Netzelement10 ist vollständig über das Gebäude8 gezogen worden, es kann nun mit Flächenabschnitten1 belegt wenden. Die Flächenabschnitte1 werden mit Hilfe der Seilschlaufen2 am Netzelement10 befestigt. - Befestigte Flächenabschnitte
1 über die gesamte Höhe eines Gebäudes8 sind in4 gezeigt. Die Flächenabschnitte1 liegen schuppenartig mit Überlappungen übereinander, sie bilden einen Schutz gegen ein Feuer14 aus. - Das in
5 gezeigte Zelt Ist aus mehreren Flächenabschnitten1 ausgebildet. Die Flächenabschnitte1 liegen jeweils dreilagig aufeinander. Die einzelnen Flächenabschnitte1 haben dabei jeweils die vorbeschriebene lagenweise Ausbildung. - In den Flächenabschnitten
1 können Öffnungen15 vorgesehen sein, durch welche Personen in das Innere des Zeltes gelangen. Diese Öffnungen15 können verschließbar ausgebildet sein.5 zeigt nach, daß in den Flächenabschnitten1 Abstandshalter16 angeordnet sind.
Claims (9)
- Brandschutzvorrichtung für einen zu schützenden Raum, in dem ein Gebäude und/oder Personen angeordnet ist bzw. sind, welche als Überzug aus feuerfestem Material ausgebildet ist und Abmessungen aufweist, welche größer als die räumlichen Erstreckungen des Raumes sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug aus mehreren Flächenabschnitten (
1 ) zusammengesetzt ist, welche mit als Seilschlaufen (2 ) ausgebildeten Verbindungsmitteln miteinander verbunden sind, dass sie zumindest eine Trageinrichtung für die Flächenabschnitte (1 ) aufweist und dass die Trageinrichtung zumindest wenigstens ein Netzelement (10 ) umfasst, wobei die Seilschlaufen (2 ) zugleich als Kletterhilfen für Personen dienen. - Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug mehrlagig ausgebildet ist und eine Lage mit einer Glasfaserschicht (
3 ) aufweist. - Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Überzug mehrlagig ausgebildet ist und eine Schicht mit einer Mineralfaser aufweist.
- Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mineralfaserschicht eine Basaltfaserschicht ist.
- Brandschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung zumindest ein Seilelement (
9 ) umfasst. - Brandschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen des Überzuges mit einem nicht brennbaren Material gefüllt sind.
- Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufenden Ränder des Überzuges durch geschlossene Nähte ausgebildet sind.
- Brandschutzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen des Überzuges durch Nieten miteinander verbunden sind.
- Brandschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Überzug selbst ein zu schützender Raum ausgebildet ist.
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R079 | Amendment of ipc main class |
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