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Die
Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Durch
die
DE 44 39 144 C2 ist
ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einem Druckfarbe aus
einem Farbreservoir aufnehmenden Farbduktor und mehreren Druckfarbe
auf einen Druckwerkszylinder auftragenden Farbauftragswalzen bekannt, wobei
eine einen vom Farbduktor kommenden Farbstrom in einen Hauptstrom
und in einen Nebenstrom aufteilende Farbstromtrennwalze vorgesehen ist,
wobei im Hauptstrom und im Nebenstrom jeweils eine von der Farbstromtrennwalze
auf zumindest eine der Farbauftragswalzen Druckfarbe übertragende
Reibwalze angeordnet ist. Der Walzenzug zwischen dem Farbduktor
und der Farbstromtrennwalze umfasst vier in Reihe angeordnete Walzen
und ist damit relativ lang, sodass auf der dem Farbduktor im Walzenzug
nachgeordneten Walze eine relativ dicke Farbschicht aufzutragen
ist, wenn die Farbauftragswalzen eine ganz bestimmte Menge an Druckfarbe auf
den Druckwerkszylinder auftragen sollen. Nach jeder Spaltstelle
zwischen zwei benachbarten, Druckfarbe übertragenden Walzen wird die
Farbschichtdicke auf der der Spaltstelle nachgeordneten Walze zwar
geringer, jedoch ist die jeweilige Farbschichtdicke zumindest auf
den ersten der vier dem Farbreservoir nahen Walzen aufgrund der
vielen Spaltstellen bis zum Druckwerkszylinder zwangsläufig relativ
hoch, was gerade bei einer schnelllaufenden Rotationsdruckmaschine
zu einem verstärkten Farbnebeln
führt.
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Durch
die WO 2004/024451 A1 ist ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine
mit einem Druckfarbe aus einem Farbreservoir aufnehmenden Farbduktor
und mehreren Druckfarbe auf einen Druckwerkszylinder auftragenden
Farbauftragswalzen bekannt, wobei eine einen vom Farbduktor kommenden
Farbstrom in einen Hauptstrom und in einen Nebenstrom aufteilende
Farbstromtrennwalze vorgesehen ist, wobei im Hauptstrom und im Nebenstrom jeweils
eine von der Farbstromtrennwalze auf zumindest eine der Farbauftragswalzen
Druckfarbe übertragende
Reibwalze angeordnet ist, wobei die in den Walzenzug einzuspeisende
Druckfarbe mit einer Kammerrakel direkt auf die Farbstromtrennwalze aufgetragen
wird. Die Farbstromtrennwalze ist dabei als eine Rasterwalze ausgebildet.
Ein derartiges Kurzfarbwerk weist keine Mittel zur zonenweise Farbmengendosierung
auf und ist nur für
den Einsatz in Verbindung mit einem feuchtmittellosen Trockenoffsetdruckverfahren
geeignet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Farbwerk einer Rotationsdruckmaschine
zu schaffen, wobei das Farbwerk bei seinem Einsatz in einer schnelllaufenden
Rotationsdruckmaschine mit einer Transportgeschwindigkeit des in
dieser Rotationsdruckmaschine bedruckten Bedruckstoffes von mehr
als 10 m/s weniger zum Farbnebeln neigt.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass der Farbduktor aufgrund der Kürze des Druckfarbe zum Druckwerkszylinder
transportierenden Walzenzuges, d. h. der geringeren Zahl an Farbspaltstellen,
nur eine vergleichsweise dünne
Farbschicht aus dem Farbreservoir aufnehmen und auf der dem Farbduktor
nachgeordneten Walze auftragen muss, um die am Druckwerkszylinder
benötigte
Menge an Druckfarbe bereitzustellen. Demzufolge sind die Farbschichten
auf den hauptsächlich
einen Farbnebel verursachenden Walzen, d. h. insbesondere auf der
Filmwalze relativ dünn,
weshalb das vorgeschlagene Farbwerk auch bei einem Einsatz in einer
schnelllaufenden Rotationsdruckmaschine mit einer Transportgeschwindigkeit
des in dieser Rotationsdruckmaschine bedruckten Bedruckstoffes von
mehr als 10 m/s weniger zum Farbnebeln neigt.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass das vorgeschlagene Farbwerk
aufgrund des kurzen Walzenzuges in einem laufenden Produktionsprozess schnell
auf eine z. B. an einer oder mehreren Farbzonen veränderte Einstellung
der Farbdosierung reagiert, sodass eine bis zur stabilen Bereitstellung
der neuen Farbmenge produzierte Makulaturmenge reduzierbar ist.
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Überdies
ergibt sich der Vorteil, dass das vorgeschlagene Farbwerk in seinem
vergleichsweise kurzen Walzenzug nur ein relativ geringes Farbvolumen
vorhält,
wodurch auch die mit einer Reinigung des Farbwerks einhergehenden
Waschzeiten kurz gehalten werden können. Kurze Waschzeiten kommen
der insbesondere von im Zeitungsdruck tätigen Kunden erhobenen Forderung
nach kurzen Rüstzeiten
entgegen, denn die Waschzeiten sind Teil der Rüstzeiten.
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Ein
vorderlastiges Farbwerk mit mehreren, z. B. mindestens drei Farbauftragswalzen,
wie es hier vorgeschlagen wird, erzeugt auf dem Druckwerkszylinder,
an den die Farbauftragswalzen angestellt sind, bzw. auf der mindestens
einen Druckform, die auf diesem Druckwerkszylinder angeordnet ist,
einen gleichmäßigen Farbauftrag,
was für
die Qualität
des Druckerzeugnisses, das in der dieses Farbwerk aufweisenden Druckmaschine
produziert wird, ein wesentliches Kriterium ist. Klassische Zeitungsdruckmaschinen
weisen bisher üblicherweise
nur zwei Farbauftragswalzen auf. Drei Farbauftragswalzen vergleichmässigen den
Farbauftrag jedoch besser als nur zwei Farbauftragswalzen. Auch
vergleichmässigen
sie eine sich auf den Farbauftragswalzen in ihrem jeweiligen Farbfilm
ausbildende Schablone besser, sodass ein Farbwerk mit drei oder
mehr Farbauftragswalzen weniger zum Schablonieren neigt. Unter Schablonieren
versteht man eine sich in Druckrichtung des Druckwerkszylinders
schattenartig wiederholende, nicht erwünschte Abbildung eines davor liegenden
Druckbildteiles. Die Abbildung zeigt sich durch eine höhere oder
niedrigere Färbung
im Vergleich zum Umfeld. Schablonieren wird durch die Farbverteilung
im Farbwerk beeinflusst, insbesondere durch die Farbverteilung auf
den Farbauftragswalzen. Ist ein zuvor aufgeprägtes Farbprofil durch Farbrückspaltung
aufgrund des Bildes auf der Druckform vor der nächsten Einfärbung, d. h. Umdrehung der Farbauftragswalzen,
nicht genügend
abgebaut, d. h. vergleichmässigt,
so erfolgt ein teilweiser Übertrag des
bereits gedruckten Bildabschnittes in einen anderen des auf dem
Bedruckstoff zu druckenden Bildteil.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher beschrieben.
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In
der einzigen Figur ist beispielhaft ein Teil eines Druckwerks einer
Rotationsdruckmaschine dargestellt. Die Rotationsdruckmaschine arbeitet
vorzugsweise in einem Nassoffsetdruckverfahren. Ihr Einsatz ist
insbesondere im Zeitungsdruck vorgesehen. Das Druckwerk weist als
Druckwerkszylinder 01; 02 zumindest einen Übertragungszylinder 01 und einen
mit diesem Übertragungszylinder 01 zusammenwirkenden
Formzylinder 02 auf. Der Übertragungszylinder 01 erzeugt
auf einem nicht dargestellten Bedruckstoff, vorzugsweise auf einer
Materialbahn, insbesondere auf einer Papierbahn, mindestens ein
Druckbild. An den Formzylinder 02 sind in dem in der Figur
dargestellten Betriebsfall des Druckwerks zumindest ein Farbwerk
und vorzugsweise auch ein Feuchtwerk angestellt.
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Das
Farbwerk weist mehrere, vorzugsweise mindestens drei Farbauftragswalzen 03; 04; 06 auf, die
in einem laufenden Produktionsprozess der Rotationsdruckmaschine
an den Formzylinder 02 angestellt sind. Zwischen einem
Druckfarbe aus einem Farbreservoir 07 aufnehmenden Farbduktor 08 und den
Druckfarbe auf den Formzylinder 02 auftragenden Farbauftragswalzen 03; 04; 06 sind
mehrere Walzen 09; 11; 12; 13 angeordnet.
Die dem Farbduktor 08 in Transportrichtung der Druckfarbe
nächstfolgende
Walze 09 ist als eine Filmwalze 09 ausgebildet.
Sodann ist in Transportrichtung der Druckfarbe nach der Filmwalze 09 eine
als eine Farbstromtrennwalze 11 ausgebildete Walze 11 vorgesehen,
welche einen vom Farbduktor 08 kommenden Farbstrom A in einen
Hauptstrom B und in einen Nebenstrom C aufteilt. In der Figur ist
der zum Formzylinder 02 führende Verlauf des Hauptstroms
B durch eine durchgezogene Linie und der gleichfalls zum Formzylinder 02 führende Verlauf
des Nebenstroms C durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Im Hauptstrom
B und im Nebenstrom C ist jeweils eine von der Farbstromtrennwalze 11 auf
zumindest eine der Farbauftragswalzen 03; 04; 06 Druckfarbe übertragende
Walze 12; 13 angeordnet, wobei diese Walze 12; 13 jeweils als
eine Reibwalze 12; 13 ausgebildet ist. Sowohl
im Hauptstrom B als auch im Nebenstrom C wird aus dem Farbreservoir 07 entnommene
Druckfarbe jeweils mittels eines fünf aneinandergereihte Walzen 08; 09; 11; 12; 13; 03; 04; 06 aufweisenden
Walzenzuges auf den Formzylinder 02 aufgetragen, wobei der
Farbduktor 08, die Filmwalze 09, die Farbstromtrennwalze 11,
eine der Reibwalzen 12; 13 und eine der Farbauftragswalzen 03; 04; 06 jeweils
Bestandteil des jeweiligen zum Formzylinder 02 führenden Walzenzuges
sind. Zwischen dem Farbduktor 08 und der Farbstromtrennwalze 11 ist
demnach im Walzenzug nur eine einzige Walze 09 angeordnet,
wobei diese Walze 09 als eine Filmwalze 09 ausgebildet
ist.
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Als
Hauptstrom B wird derjenige Teil des vom Farbduktor 08 kommenden
Farbstroms A bezeichnet, der in Drehrichtung der Farbstromtrennwalze 11 von
dieser Farbstromtrennwalze 11 abgenommen und als erster über die
in diesem Hauptstrom B angeordnete Reibwalze 12 in Richtung
des Formzylinders 02 weitergeleitet wird. Derjenige Teil
des vom Farbduktor 08 kommenden Farbstroms A, der in Drehrichtung
der Farbstromtrennwalze 11 dem Hauptstrom B nachgeordnet
von dieser Farbstromtrennwalze 11 abgenommen und in Richtung
des Formzylinders 02 weitergeleitet wird, wird als Nebenstrom
C der aus dem Farbreservoir 07 entnommenen Druckfarbe bezeichnet.
Der Nebenstrom C kann wiederum in weitere Teilströme D; E
aufgeteilt sein, wenn an der im Nebenstrom C angeordneten Reibwalze 13 mehrere, insbesondere
zwei der Farbauftragswalzen 03; 04; 06 angestellt
sind. Da der Hauptstrom B des vom Farbduktor 08 kommenden
Farbstroms A den Formzylinder 02 in dessen Drehrichtung
zuerst; d. h. zumindest räumlich
vor dem Nebenstrom C und seinen Teilströmen D; E erreicht, wird ein
solches Farbwerk als vorderlastig bezeichnet. Die im Nebenstrom
C des vom Farbduktor 08 kommenden Farbstroms A transportierte Druckfarbe
wird z. B. auf den vom Hauptstrom B vorgefärbten Formzylinder 02 aufgetragen.
Auch findet durch die zum Nebenstrom C und seinen Teilströmen D; E
gehörenden
Farbauftragswalzen 04; 06 eine Glättung des
im Hauptstrom B auf den Formzylinder 02 aufgetragenen Anteils
der Druckfarbe statt. Ein solches Farbwerk erzeugt einen gleichmäßigen Farbauftrag
auf dem einzufärbenden Formzylinder 02.
Ein Farbwerk, dessen Hauptstrom B des vom Farbduktor 08 kommenden
Farbstroms A den Formzylinder 02 in dessen Drehrichtung
erst nach dem auf dem Formzylinder 02 aufgetragenen Nebenstrom
C und seinen Teilströmen
D; E aufgetragen wird, wird als hinterlastig bezeichnet.
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Das
Farbreservoir 07, aus dem der Farbduktor 08 die
zum Formzylinder 02 zu transportierende Druckfarbe entnimmt,
ist z. B. als ein Farbkasten 07 oder als eine Farbwanne 07 ausgebildet,
wobei am Farbkasten 07 oder an der Farbwanne 07 in
Axialrichtung des Farbduktors 08 aneinandergereiht mehrere,
z. B. dreißig
bis sechzig Farbmesser (nicht dargestellt) vorgesehen sind, welche
jeweils mit einem nicht dargestellten Stellmittel vorzugsweise fernbetätigbar in
ihrer jeweiligen Anstellung an den Farbduktor 08 einstellbar
sind, wodurch eine zonenweise Dosierung der vom Farbduktor 08 aufgenommenen Druckfarbe
möglich
ist. Die mit der Einstellung des jeweiligen Farbmessers vorgenommene
Dosierung der Farbmenge äußert sich
in einer zu dieser Einstellung proportionalen Schichtdicke der Druckfarbe
in der betreffenden Zone auf der Mantelfläche des Farbduktors 08.
Das Farbwerk ist demnach in der bevorzugten Ausführung als ein Zonenfarbwerk
ausgebildet.
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Die
Walzen 03; 04; 06; 08; 09; 11; 12; 13 des Farbwerks
weisen in ihrer jeweiligen Axialrichtung eine Länge z. B. im Bereich von 500
mm bis 2.600 mm auf, insbesondere im Bereich von 1.400 mm bis 2.400
mm. Ihr Außendurchmesser
liegt z. B. im Bereich zwischen 50 mm und 300 mm, vorzugsweise zwischen
80 mm und 250 mm.
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Die
Farbstromtrennwalze 11 weist eine Mantelfläche vorzugsweise
aus einem elastischen Werkstoff auf, z. B. aus einem Gummi. Der
Elastomerwerkstoff der Farbstromtrennwalze 11 kann eine Schichtdicke
z. B. im Bereich zwischen 1 mm und 20 mm aufweisen, vorzugsweise
zwischen 5 mm und 15 mm. Die Mantelfläche der Farbstromtrennwalze 11 ist
vorzugsweise mit einer Härte
im Bereich zwischen 50 und 80 Shore (A) ausgebildet, wobei dieses
Maß für die Härte nach
DIN 53505 definiert ist. Je höher der
Wert dieser Härteangabe
ist, desto größer ist
die Härte
des Werkstoffs, der in diesem Fall für die Mantelfläche der
Farbstromtrennwalze 11 verwendet wird. Die Filmwalze 09 weist
eine Mantelfläche
mit einer stochastischen Struktur auf, d. h. eine Mantelfläche mit
einer unregelmäßigen Verteilung
von diese Oberfläche
strukturierenden Elementen, welche i. d. R. eine ungleichmäßige Form
und auch keine bestimmte Vorzugsrichtung aufweisen. Die Mantelfläche der
Filmwalze 09 besteht vorzugsweise aus Rilsan oder aus Kupfer.
Auch die Mantelfläche
der Reibwalzen 12; 13 kann aus Rilsan oder aus
Kupfer ausgebildet sein.
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Die
stochastische Struktur der Mantelfläche der Filmwalze 09 ist
vorzugsweise durch in diese Mantelfläche eingelassene Hohlräume und
Vertiefungen ausgebildet, welche jeweils Strukturelemente bilden,
wobei die Hohlräume
und Vertiefungen in Radialrichtung der Filmwalze 09 eine
Tiefe im Bereich von z. B. 50 μm
und 400 μm
betragen können,
wobei diese Tiefe hinsichtlich der auf der Mantelfläche der Filmwalze 09 verteilten
Strukturelemente uneinheitlich ausgebildet ist. Die die Filmwalze 09 als
Rotationskörper
tatsächlich
begrenzende zylindrische Oberfläche
weist eine Rauheit mit einer absoluten Rautiefe Rt z.
B. im Bereich von 100 μm
bis 120 μm und
mit einer gemittelten Rautiefe Rz z. B.
im Bereich von 60 μm
bis 80 μm
auf, wobei diese Werte z. B. auch mit einem Perthometer, d. h. einem
Tastschnittgerät,
vorzugsweise gemäß einschlägigen Normen, z.
B. DIN EN ISO 4287, ermittelbar sind. Ein nach DIN 4776 aus einer
Abbott-Kurve ermittelter kleinster Materialanteil Mr1 (entsprechend
einem Traganteil der Spitzen) der Mantelfläche der Filmwalze 09 liegt z.
B. im Bereich zwischen 7 % und 13 %, vorzugsweise zwischen 9 % und
11 %. Ein nach DIN 4776 aus derselben Abbott-Kurve ermittelter größter Materialanteil
Mr2 (entsprechend einem Traganteil der Riefen) der Mantelfläche der
Filmwalze 09 liegt z. B. im Bereich zwischen 80 % und 95
%, vorzugsweise zwischen 85 % und 90 %. Die die Mantelfläche der
Filmwalze 09 porös
gestaltenden Hohlräume
und/oder Vertiefungen werden vorzugsweise durch Sandstrahlen oder
Kugelstrahlen hergestellt.
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Jeder
der an der Mantelfläche
der Filmwalze 09 offenen Hohlräume und/oder Vertiefungen bildet hinsichtlich
der zylinderförmigen
Bezugsfläche,
d. h. mit Bezug auf die geschlossen und glattwandig gedachte zylindrische
Oberfläche,
eine Leerfläche
aus, wobei die Leerfläche
dem Öffnungsquerschnitt
des jeweiligen Hohlraums oder der jeweiligen Vertiefung in der Ebene
der Bezugsfläche
entspricht. Die Summe der Leerflächen
aller an der Mantelfläche
der Filmwalze 09 vorhandenen Hohlräume und/oder Vertiefungen bildet
relativ zu der geschlossenen, gedachten zylindrischen Oberfläche einen
Leerflächenanteil,
wobei der Leerflächenanteil
maximal 35 % von dieser zylindrischen Oberfläche beträgt und vorzugsweise zwischen
20 % und 30 % liegt. In Abhängigkeit von
der Größe ihrer
jeweiligen Leerfläche
und ihrer jeweiligen Tiefe bilden die Hohlräume und/oder Vertiefungen der
Filmwalze 09 ein Leervolumen aus, wobei das Leervolumen
aller pro m2 gedachter zylindrischer Oberfläche vorhandenen
Hohlräume
und/oder Vertiefungen mindestens 50.000 mm3,
vorzugsweise mindestens 100.000 mm3, insbesondere
mindestens 150.000 mm3 beträgt.
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Die
an der Mantelfläche
der Filmwalze 09 angeordneten Hohlräume und/oder Vertiefungen strukturieren
somit mit ihrem jeweiligen Leerflächenanteil sowie mit ihrem
jeweiligen Leervolumen die Mantelfläche der Filmwalze 09 und
bilden dort ein Relief aus, wobei dieses Relief z. B. auf das rheologische Verhalten
der zu transportierenden Druckfarbe abstimmbar ist, insbesondere
auf die Viskosität und/oder
die Zügigkeit
der zu transportierenden Druckfarbe, sodass die Vorgänge des
Befüllens
und Entleerens der Hohlräume
und/oder Vertiefungen mit der zu transportierenden Druckfarbe sowie
ein Verhaften der zu transportierenden Druckfarbe während deren
jeweiligen Transports von dem Farbduktor 08 zur Farbstromtrennwalze 11 in
Abhängigkeit
von einer für
diese Filmwalze 09 an ihrer Mantelfläche vorgesehenen Drehgeschwindigkeit
optimiert sind, wobei eine die Drehgeschwindigkeit der Filmwalze 09 bedingende
Transportgeschwindigkeit des in dieser Rotationsdruckmaschine bedruckten
Bedruckstoffes z. B. im Bereich bis zu 20 m/s liegen kann, wobei
eine derartige Rotationsdruckmaschine insbesondere im Zeitungsdruck
eingesetzt ist. Die vorteilhafte Wirkung der in der Filmwalze 09 eingebrachten
Hohlräume und/oder
Vertiefungen kommt insbesondere bei einer höheren Transportgeschwindigkeit
des in dieser Rotationsdruckmaschine bedruckten Bedruckstoffes zur Geltung,
z. B. bei einer Transportgeschwindigkeit ab 10 m/s, insbesondere
im Bereich zwischen 10 m/s und 15 m/s. Die Produktionsgeschwindigkeit
der Druckmaschine kann auch durch die Drehzahl ihrer Druckwerkszylinder 01; 02 angegeben
sein, wobei diese Drehzahl der z. B. als Doppelumfangszylinder ausgebildeten
rotierenden Druckwerkszylinder 01; 02 z. B. mehr
als 40.000 Umdrehungen pro Stunde beträgt.
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Um
die Farbschichtdicke auf der Farbstromtrennwalze 11 zu
egalisieren und vom Farbduktor 08 überschüssig aufgetragene Druckfarbe
von der Mantelfläche
dieser Farbstromtrennwalze 11 zu entfernen, kann an der
Farbstromtrennwalze 11 eine weitere als eine Rakelwalze 14 ausgebildete
Walze 14 angestellt oder zumindest anstellbar sein, wobei
an der Rakelwalze 14 eine Rakel 16 angestellt
ist. Die Rakelwalze 14 ist an der Farbstromtrennwalze 11 in
deren Drehrichtung nach der Abzweigung des Nebenstromes C angestellt.
Die von der Rakelwalze 14 mit der Rakel 16 abgerakelte überschüssige Druckfarbe wird
z. B. in das Farbreservoir 07 zurückgeführt, was in der Figur durch
von der Rakelwalze 14 in deren Drehrichtung unterhalb der
Rakel 16 abtropfende Druckfarbe angedeutet ist.
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Überdies
kann eine Brückenwalze 17 vorgesehen
sein, wobei die Brückenwalze 17 gleichzeitig an
eine der Farbauftragswalzen 03 und an eine z. B. als eine
Feuchtauftragswalze 18 ausgebildete Walze 18 eines
an den Formzylinder 02 anstellbaren Feuchtwerks anstellbar
ist. Die Brückenwalze 17 ist vorzugsweise
an eine im Hauptstrom B angeordnete Farbauftragswalze 03 anstellbar.
Sie glättet
nochmals den zum Formzylinder 02 führenden Hauptstrom B des vom
Farbduktor 08 kommenden Farbstroms A. Das Feuchtwerk ist
vorzugsweise als ein ein Feuchtmittel kontaktlos aufbringendes Feuchtwerk,
z. B. als ein Sprühfeuchtwerk
ausgebildet, sodass es einen Sprühbalken 19 aufweist,
wobei vorzugsweise mehrere in dem Sprühbalken 19 angeordnete
Sprühdüsen das
Feuchtmittel auf eine z. B. als eine Feuchtreiberwalze 21 ausgebildete
Walze 21 des Feuchtwerks aufsprühen. Das auf die Feuchtreiberwalze 21 aufgesprühte Feuchtmittel
wird von einer weiteren z. B. als eine Glättwalze 22 ausgebildete Walze 22 des
Feuchtwerks auf dessen Feuchtauftragswalze 18 und von dort
auf den Formzylinder 02 übertragen. Mit der Brückenwalze 17 ist
der zum Formzylinder 02 führende Hauptstrom B des vom Farbduktor 08 kommenden
Farbstroms A bis hin zur Feuchtauftragswalze 18 des Feuchtwerks
verlängerbar,
was den Vorteil hat, dass die über
den Hauptstrom B transportierte Druckfarbe bereits im Feuchtwerk
mit dem von diesem Feuchtwerk bereitgestellten Feuchtmittel in Kontakt
kommt und gemeinsam mit dem Feuchtmittel auf Formzylinder 02 aufgetragen
wird. In diesem Betriebsfall führt
von der im Hauptstrom B angeordneten Farbauftragswalze 03 nur
ein Teilstrom F von der im Hauptstrom B transportierten Druckfarbe
direkt zum Formzylinder 02.
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In
der Figur ist die Drehrichtung der jeweiligen Walzen 03; 04; 06; 08; 09; 11; 12; 13 des
Farbwerks, die der Brückenwalze 17,
die der Walzen 18; 21; 22 des Feuchtwerks
sowie die der Druckwerkszylinder 01; 02 jeweils
durch einen zugehörigen
Pfeil angedeutet.
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Trotz
der vergleichsweise geringen Anzahl von Farbspaltstellen in dem
Druckfarbe zum Druckwerkszylinder 02 transportierenden
Walzenzug erzeugt das vorgeschlagene Farbwerk auf dem Druckwerkszylinder 02 einen
gleichmäßigen Farbauftrag, denn
es sind dort mehr Walzen vorgesehen, wo sie zum Glätten des
Farbauftrags besonders benötigt werden,
nämlich
in unmittelbaren Kontakt mit dem Druckwerkszylinder 02,
wo vorzugsweise drei Farbauftragswalzen 03; 04; 06 vorgesehen
sind. Insbesondere durch die besondere, nämlich stochastische Struktur
der Mantelfläche
der Filmwalze 09 wird erreicht, dass das vorgeschlagene
Farbwerk kaum zum Schablonieren neigt. Im Ergebnis ist mit diesem Farbwerk
auch im Zeitungsdruck ein Druckerzeugnis mit einer hohen Druckqualität erzielbar,
was den immer weiter steigenden Qualitätsansprüchen im Zeitungsdruck Rechnung
trägt.
Selbst in einer schnelllaufenden Druckmaschine mit einer Transportgeschwindigkeit
des Bedruckstoffes von mehr als 10 m/s, vorzugsweise im Bereich
zwischen 10 m/s und 15 m/s, wie sie üblicherweise im Zeitungsdruck
eingesetzt wird, tritt aufgrund des kurzen Walzenzuges und der verwendeten
Filmwalze 09 der unerwünschte
Effekt des Farbnebelns kaum auf.
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- 01
- Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 02
- Druckwerkszylinder,
Formzylinder
- 03
- Farbauftragswalze
- 04
- Farbauftragswalze
- 05
- –
- 06
- Farbauftragswalze
- 07
- Farbreservoir,
Farbkasten, Farbwanne
- 08
- Farbduktor
- 09
- Walze,
Filmwalze
- 10
- –
- 11
- Walze,
Farbstromtrennwalze
- 12
- Walze,
Reibwalze
- 13
- Walze,
Reibwalze
- 14
- Walze,
Rakelwalze
- 15
- –
- 16
- Rakel
- 17
- Brückenwalze
- 18
- Walze,
Feuchtauftragswalze
- 19
- Sprühbalken
- 20
- –
- 21
- Walze,
Feuchtreiberwalze
- 22
- Walze,
Glättwalze
- A
- Farbstrom
- B
- Hauptstrom
- C
- Nebenstrom
- D
- Teilstrom
- E
- Teilstrom
- F
- Teilstrom