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Die
Erfindung betrifft einen Kreuzleger nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Derartige
Kreuzleger sind aus der Praxis bekannt. Sie werden dort eingesetzt,
wo ein zunächst erzeugter
Faserverbund, der beispielsweise als Flor oder als Vlies ausgestaltet
sein kann, platzsparend gefaltet werden soll. Hierzu wird der Faserverbund mittels
eines Einlaufbandes dem Kreuzleger zugeführt, wobei quer zu diesem Einlaufband
ein weiteres Transportband verläuft.
Der Kreuzleger legt den Faserverbund auf diesem Transportband ab.
Dabei erfolgt eine Relativbewegung zwischen dem Kreuzleger und dem
Transportband, so dass kontinuierlich, während das Transportband läuft, der
Faserverbund zickzack-artig auf dem Transportband abgelegt wird. Die
bekannten Kreuzleger können
als Wagenleger ausgestaltet sein oder als Bandleger.
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Dabei
ist es aus der Praxis bekannt, den von einer Krempel gespeisten
Faserverbund lose auf dem Einlaufband aufliegend in den Kreuzleger
einzubringen. Mit zunehmend höheren
Bandlaufgeschwindigkeiten ergibt sich zunehmend das Problem, dass unerwünschte Faltenbildungen
insbesondere dort auftreten können,
wo der Faserverbund umgelenkt wird. Um dem zu begegnen ist es bekannt,
die im Vlies bzw. Flor eingeschlossene Luft aus dem Faserverbund
herauszudrücken.
Hierzu sind aufliegende bzw. anstellbare Walzen vorgesehen, die
glatte oder perforierte Oberflächen
aufweisen können
und welche eingeschlossene Luft aus dem Faserverbund herausdrücken.
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Auf
dem weiteren Weg über
das Einlaufband bis zur ersten Umlenkstelle des Kreuzlegers bewirken
jedoch die Rückstellkräfte der
Fasern, dass diese sich aus ihrer zunächst zusammengepressten Ausrichtung
wieder aufrichten, so dass der Faserverbund von der Druckbeanspruchung „erholt" und wieder Luft
aufnimmt. Dieser Lufteinschluss sowie die an der Umlenkstelle auf
den Faserverbund einwirkenden Fliehkräfte bewirken, dass sich das
Flächengebilde des
Faserverbundes an der ersten Umlenkstelle aufstellt, so dass die
unerwünschte
Blasen- oder Faltenbildung erfolgt. Treten dann noch unkontrollierte
Verzüge
des Faserverbundes auf, kann der schwache, sehr lockere Zusammenhalt
des Faserflors bzw. Faservlieses zerstört werden und der Faserverbund einreißen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Kreuzleger
dahingehend zu verbessern, dass dieser eine möglichst schonende und kontrollierte
Handhabung des Faserverbundes sicherstellt und die Bildung von Blasen
oder Falten am ersten Umlenkpunkt möglichst zuverlässig verhindert.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Kreuzleger mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die
Erfindung schlägt
mit anderen Worten vor, nicht nur irgendwo hinter der Krempel den
Faserverbund kurzfristig zu entlüften,
beispielsweise durch die vorbeschriebenen Walzen, sondern die Luft
kontrolliert aus dem Faserverbund zu pressen, bis der Faserverbund
an die erste Umlenkstelle gelangt, so dass die Zeit, die für eine Erholung
des Faserverbundes aufgrund der Rückstellkräfte der einzelnen Fasern erforderlich
ist, dem Faserverbund nicht zur Verfügung steht. Der Faserverbund
wird vielmehr vorschlagsgemäß unmittelbar
vor der ersten Umlenkstelle entlüftet,
so dass die durch den Lufteinschluss verursachten Störungen wie
Blasenbildung oder Faltenbildung nicht auftreten können und
dementsprechend der Faserverbund ungestört umgelenkt werden kann.
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Dabei
ist vorschlagsgemäß vorgesehen, dass
der Faserverbund mittels eines Abdeckbandes abgedeckt wird, so dass
die Entlüftung
problemlos flächig
und über
eine längere
Wegstrecke des Faserverbundes während
seines Transports auf dem Einlaufband erfolgen kann und nicht nur
linear wie mittels eine Andruckwalze.
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Das
Abdeckband kann auf einer lediglich vergleichsweise kurzen Wegstrecke
vor der ersten Umlenkstelle vorgesehen sein, falls dies für die gewünschte Entlüftung des
Faserverbundes ausreicht, um diesen problemlos um die erste Umlenkstelle
führen
zu können.
Alternativ kann vorgesehen sein, den Faserverbund über eine
lange Wegstrecke mit einem Abdeckband abzudecken, so dass besonders
hohe Bandgeschwindigkeiten möglich
werden, ohne durch Luftverwirbelungen den Faserverbund zu zerstören, so
dass der Faserverbund optimal geschützt zwischen einem Transportband – wie dem
Einlaufband – und
dem Abdeckband geführt
ist.
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An
der ersten Umlenkstelle kann das Abdeckband entsprechend einer besonders
bevorzugten Ausgestaltung des vorliegenden Vorschlags eine möglichst
materialschonende Umlenkung des Faserverbundes unterstützen, indem
das Abdeckband entweder der ersten Umlenkstelle über einen Teil ihres Umfangs
folgt. Alternativ dazu oder auch ergänzend dazu kann es – beispielsweise
mittels mehrerer Umlenkrollen – mehrfach
an die erste Umlenkstelle herangeführt werden, beispielsweise
mehrfach an den Umfang einer Umlenkrolle. Durch diese unterstützende Anlage
des Abdeckbandes wird nicht nur der Halt des Faserverbundes an der
ersten Umlenkeinrichtung verbessert, sondern durch den Anlagedruck wird
auch die zuvor erfolgte, vorteilhafte Entlüftung des Faserverbundes aufrechterhalten.
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Zudem
kann vorteilhaft vorgesehen sein, den Faserverbund nicht nur bis
und an der ersten Umlenkstelle, sondern auf seinem Weg durch den Kreuzleger über große Wegabschnitte
oder sogar möglichst
vollständig
abzudecken. Hierzu kann außer
dem vorerwähnten
Abdeckband, welches dem Einlaufband zugeordnet ist, die Anordnung
eines oder mehrerer weiterer Abdeckbänder und/oder Andruckrollen
vorgesehen sein.
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Um
eine intensive Entlüftung
zu ermöglichen und
das Eintragen von äußerer Luft
in den Faserverbund zu vermeiden, können nicht nur diese weiteren Abdeckbänder entsprechende
Luftkanäle
aufweisen, beispielsweise als Siebbänder ausgestaltet sein, sondern
auch die Andruckrollen können
Luftkanäle aufweisen,
beispielsweise perforiert sein.
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Bei
Verwendung eines geschlossenen Abdeckbandes könnte das Problem bestehen,
dass die zwischen dem Einlaufband und dem Abdeckband eingeschlossene
Luft den Faserverbund auseinander treibt und die für eine korrekte
Ablage des Faserverbundes erforderliche Struktur des Faserverbundes
zerstört.
Vorschlagsgemäße ist daher
vorgesehen, dass das Abdeckband zuverlässig die Entlüftung des
Faserverbunds ermöglicht.
Es kann hierzu mit Luftkanälen
versehen sein, die einen vom Faserverbund weg führenden Lufttransport durch
das Abdeckband hindurch ermöglichen.
Bei dickeren Abdeckbändern
kann der Lufttransport beispielsweise innerhalb des Abdeckbandes
erfolgen, beispielsweise zu seitlichen Austrittsöffnungen.
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Besonders
einfach, mit möglichst
kurzen Strömungswegen
für die
Luft besonders entlüftungswirksam,
die gewünschten
Andruckkräfte
auf den Faserverbund ermöglichend
und wirtschaftlich herstellbar kann das Abdeckband vorteilhaft als
Siebband ausgestaltet sein, also mit Luftkanälen, die sich quer durch die
Fläche
des Abdeckbandes erstrecken und nur so lang sind, wie das Abdeckband
dick ist. Hierdurch ist zuverlässig
sichergestellt, dass auch bei schnell laufenden Bändern eine
wirksame Entlüftung möglich ist
und sowohl die zwischen den beiden Bändern, nämlich dem Einlaufband und dem
Abdeckband, als auch die im Faserverbund selbst enthaltene Luft
abgeführt
werden kann.
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Bei
einem voluminösen
Faserverbund kann zur Erzielung höherer Anpresskräfte vorgesehen sein,
das Abdeckband schräg
gegenüber
dem Einlaufband anzustellen, so dass der Faserverbund in einen keilförmigen Spaltraum
zwischen Einlaufband und Abdeckband geführt wird und kontinuierlich
stärker
entlüftet
wird.
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Dabei
kann vorteilhaft eine Abwinklung des Einlaufbandes in seinem der
ersten Umlenkstelle nahen Bereich vorgesehen sein, um problemlos
die Schrägführung des
Abdeckbandes mittels Umlenkrollen und dergleichen zu ermöglichen.
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Durch
die Einstellung der Laufgeschwindigkeit des Abdeckbandes im Vergleich
zur Laufgeschwindigkeit des Transportbandes – wie z. B. des Einlaufbandes – kann innerhalb
des Kreuzlegers eine bewusste Stauchung oder auch Streckung des
Faserverbundes bewirkt werden, je nach Materialqualität des Faserverbundes
und den individuellen konstruktiven Gegebenheiten des Kreuzlegers,
so dass eine optimale Behandlung des Faserverbundes zur Erzielung
einer gewünschten,
am Ende des Kreuzlegers vorliegenden Materialqualität des Faserverbundes
ermöglicht
wird.
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Die
Erfindung wird anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend
näher erläutert. Dabei
zeigen die
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1 – 3 unterschiedliche
Ausführungsbeispiele
von Kreuzlegern.
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In
den Zeichnungen ist jeweils mit 1 insgesamt ein Kreuzleger
bezeichnet, wobei ein Faserverbund 2 als bandförmiges Flächengebilde
von einer Krempel als Faservlies oder Faserflor zum Kreuzleger 1 zugeführt wird.
Im Bereich einer ersten Anpressrolle 3 wird die Bewegungsrichtung
des Faserverbundes 2 umgelenkt und gleichzeitig Luft aus
dem Faserverbund herausgedrückt.
Anschließend
gelangt der Faserverbund 2 über ein Einlaufband 4 zu einer
ersten Umlenkstelle 5 des Kreuzlegers 1. Der ersten
Umlenkstelle 5 vorgelagert und bis an diese erste Umlenkstelle 5 heranreichend
ist ein als Siebband ausgestaltetes Abdeckband 6 vorgesehen,
welches die Entlüftung
des Faserverbundes 2 bis zur Umlenkstelle 5 sicherstellt.
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Bei
den Ausführungsbeispielen
der 1 und 3 verläuft das Abdeckband 6 dem
Faserverbund 2 anliegend nahezu von der ersten Anpressrolle 3 bis
zur ersten Umlenkstelle 5.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 2 ist das Einlaufband 4 vor der ersten
Umlenkstelle 5 abgewinkelt, so dass das Abdeckband 6 in
diesem letzten, abgewinkelten Bereich des Einlaufbandes 4 vor der
ersten Umlenkstelle 5 dem Einlaufband 4 keilförmig zugeführt werden
kann und einen sich stetig verringernden Spalt bewirkt, in welchen
der Faserverbund 2 hineingeführt wird, so dass der Faserverbund 2 innerhalb
dieses Spaltes kontinuierlich stärker
entlüftet
wird, bis er an die erste Umlenkstelle 5 gelangt.
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Aufgrund
der Abwinklung des Einlaufbandes 4 ist oberhalb des horizontal
verlaufenden Abschnitts des Einlaufbandes 4 ausreichend
Bauraum vorhanden, um das Abdeckband 6 über Umlenkrollen 7 so zu
führen,
dass es im abgewinkelten Bereich des Einlaufbandes 4 diesem
Einlaufband 4 schräg
und mit immer geringerem Abstand angenähert werden kann.
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Auch
im Bereich der ersten Umlenkstelle 5 selbst ist bei den
dargestellten Ausführungsbeispielen
vorgesehen, den Faserverbund 2 zu entlüften und an diesen Umlenkstellen 5 auftretenden
Fliehkräften, die
auf den Faserverbund 2 einwirken, entgegenzuwirken, so
dass der Verbund der einzelnen Fasern innerhalb des Faserverbundes 2 möglichst
ungestört bleibt
und die Bildung von Blasen oder Falten im Bereich der ersten Umlenkstelle 5 zuverlässig vermieden
wird. Zu diesem Zweck sind Andruckrollen 8 vorgesehen,
die gleichzeitig auch als Umlenkrollen dienen, um das Abdeckband 6 und
ein ggf. weiteres, unteres Abdeckband 9 zu führen.
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Der
Bereich der ersten Umlenkstelle 5 ist bei dem Ausführungsbeispiel
der 1 seitlich hin und her beweglich gelagert, also
in Längsrichtung
des Faserverbundes 2. Der Faserverbund 2 läuft von
dieser ersten Umlenkstelle 5 zu einer Ablagestelle 10,
die, wie aus den Pfeilen ersichtlich ist, ebenfalls hin und her
beweglich gelagert ist, so dass sie den Faserverbund 2 auf
einem Transportband ablegen kann, welches quer zum Einlaufband 4 und
quer zur Papierebene der 1 verläuft, so dass der Faserverbund 2 auf
diesem in den Zeichnungen nicht dargestellten Transportband zickzack-mäßig gefaltet
abgelegt wird. Da diese zweite Ablagestelle 10 im Vergleich zur
Geschwindigkeit des Einlaufbandes 4 ständig wechselnd voreilt und
nacheilt, dient die seitliche Beweglichkeit der ersten Umlenkstelle 5 dazu,
durch dieses Vor- und Nacheilen der Ablagestelle 10 ansonsten
entstehende Lockerungen bzw. Zugbeanspruchungen im Faserverbund 2 zu
vermeiden.
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Im
Bereich der Ablagestelle 10 wird der Faserverbund 2 noch
einmal umgelenkt und durch die Führung
des Einlaufbandes 4 sowie eines aus den drei Darstellungen
ersichtlichen weiteren Abdeckbandes 9 wird der Faserverbund 2 auch
zwischen der ersten Umlenkstelle 5 und der Ablagestelle 10 entlüftet, da
die beiden entsprechenden Bänder 4 und 9 den
Faserverbund 2 zwischen sich führen, so dass der Faserverbund 2 nahezu
auf seinem gesamten Weg durch den Kreuzleger 1 abgedeckt
geführt
ist.
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Zudem
können
Umlenkrollen 11 im Bereich dieser Ablagestelle 10 so
angeordnet sein, dass sie als Andruckrollen auch dort eine Entlüftung des
Faserverbundes 2 bewirken, wo der Faserverbund in einem
Kurvenverlauf geführt
wird.