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Die Erfindung betrifft einen Kreuzleger gemäß dem Oberbegriff des Vorrichtungsanspruches.
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Einen Kreuzleger der gattungsgemäßen Art zeigt die
EP1 870 499 B1 bzw. die
EP 0 865 521 B1 . Ein derartiger Kreuzleger besteht aus einem endlos umlaufenden Einlaufband, auf welchem der zu legende Flor in den Leger transportiert wird. Diesem Einlaufband ist zusätzlich ein den Flor bedeckendes Deckband zugeordnet, welches gegenläufig und mit gleicher Umlaufgeschwindigkeit zum Einlaufband läuft. Zwischen Einlaufband und dem Deckband wird der Flor gepresst gehalten. Ein in Transportrichtung des zugeführten Flors beweglich gelagerter und periodische Bewegungen ausführenden Oberwagen weist Umlenkwalzen für das Deck- und das Einlaufband auf. Der zunächst zwischen Einlauf- und Deckband gehaltene Flor wird nun auf ein Gegenband übergeben und folgend zwischen Gegen- und Einlaufband gehalten. Das Gegenband läuft mit gleicher Geschwindigkeit wie das Einlaufband und wird ebenfalls durch eine im Oberwagen angeordnete Umlenkwalze umgelenkt.
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Zwischen Gegen- und Einlaufband gehalten wird der Flor zu einem beweglich gelagerten Legewagen gefördert, der Umlenkwalzen (Legewalzen) für die beiden Bänder aufweist. Die beiden parallel nebeneinander liegenden Legewalzen für das Einlauf- und das Gegenband bilden eine Abgabestelle (Legespalt) für den zu legenden Flor, der nun auf einem unterhalb des Legewagens senkrecht zur Florrichtung laufenden Abzugband abgelegt wird. Der Legewagen führt hierzu periodische Bewegungen quer über die Breite des zu legenden Vlieses auf. Der Oberwagen bewegt sich in Abhängigkeit der Bewegung des Legewagens. Einlauf und Gegenband sind über weitere Umlenkwalzen um das Abzugsband herum bis unterhalb dem Abzugband geführt, dort sind entsprechend gelagerte Umlenkwalzen angeordnet, welche Ausgleichsbewegungen in Abhängigkeit der Bewegungen des Ober- und des Legewagens ausführen.
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An der Unterseite des quer zum Abzug band periodisch fahrenden Legewagens laufen Einlauf- und Gegenband horizontal gespannt zu außerhalb des Abzugbandes liegenden Umlenkwalzen. Je nach Bewegungsrichtung des Legewagens weist das Einlauf- bzw. das Gegenband die doppelte Geschwindigkeit des Legewagens (der Legegeschwindigkeit des Flors) auf. Die hohe Relativgeschwindigkeit zwischen Band und Floroberfläche (Oberfläche des gelegten Vlies) tritt in Fahrtrichtung des Legewagens vor diesem auf, also wo kein Flor geführt wird.
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Gewünscht ist eine enge Materialführung im Ablagebereich, allerdings weisen die horizontal gespannten Bänder auch einen Durchhang auf. Es kommt zu Reibung, Berührungen zwischen Band und Flor, welche ggf. elektrostatische Effekte verursachen können. Unkontrollierte Verschiebungen sind die Folge. Der hohe Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Bändern des Kreuzlegers und der Oberfläche des abgelegten Flors führt zu so einer qualitativen Verschlechterung der Produktoberfläche.
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Die
EP 1 975 286 A1 beschreibt einen Leger vom Wagentyp, bei dem der Legewagen zwei Legewalzen aufweist, um welche Transportbänder geführt sind. Das obere und untere Trum der beiden Transportbänder wird durch je eine Spreizvorrichtung parallel geführt, je eine Umlenkwalze mit einem kleineren Durchmesser als der Abstand der Trums ist in der Höhe umschaltbar ausgeführt. Dadurch wird der gelegte Flor bei abgesenkter Umlenkwalze über die gesamte Legebreite bedeckt. Die beim Legen vorlaufende Umlenkwalze ist angehoben, so dass das Band zwischen dieser Umlenkwalze und der der Legewalze vorgeordneten Führungswalze der Spreizvorrichtung in einem spitzen Winkel nach oben läuft. Zwischen der Führungswalze der Spreizvorrichtung und der Legewalze läuft das Band parallel zum Abzugband und ggf. mit Kontakt zum gelegten Flor.
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Die vorliegende Erfindung geht somit aus von einem Kreuzleger zur Bildung eines Vlies aus mehreren Florlagen, bestehend aus einem endlos umlaufendem Einlaufband, einem gegenläufig und mit gleicher Geschwindigkeit endlos umlaufendem Gegenband, wobei Einlauf- und Gegenband um zwei benachbarte und einen Legespalt bildende Legewalzen geführt sind, wobei diese Legewalzen in einem Legewagen angeordnet sind, der oberhalb eines das zu legende Vlies aufnehmenden Abzugbandes quer zu diesem beweglich gelagert ist und periodisch hin- und herläuft, wobei die beiden Bänder beidseitig des Legespaltes parallel zur Ebene des Abzugsbandes gespannt zu im Leger angeordneten Umlenkwalzen laufen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige Vorrichtung insbesondere in Richtung Ablage und Produktqualität zu verbessern.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Vorrichtungsanspruches. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass Schaltmittel vorgesehen sind, durch welche das Einlauf- und Gegenband aus der parallel zur Ebene des Abzugsbandes verlaufenden Ebene heraus abgelenkt werden kann. Die Schaltmittel werden hierbei in Abhängigkeit der Bewegung des Legewagens gesteuert. Dies erfolgt in der Weise, dass das jeweils in Fahrtrichtung des Legewagens vordere Band von der Legewalze laufend angehoben wird und so in einem Winkel aus der ursprünglich parallel zur Ebene des Abzugbandes verlaufenden Ebene nach oben läuft. Das in Fahrtrichtung des Legewagens hintere Band bleibt in der ursprünglich parallelen Ebene und bedeckt so den gerade abgelegten Flor.
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Durch die erfindungsgemäßen Schaltmittel werden Einlauf- und Gegenband direkt von der jeweiligen Legewalze des Legewagens laufend aus der parallel zur Ebene des Abzugsbandes verlaufenden Ebene heraus abgelenkt.
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Durch das Anheben des in Fahrtrichtung vorderen Bandes werden Berührungen des mit der doppelten Legewagengeschwindigkeit laufenden Bandes und des in einem vorherigen Zyklus gelegten Flores vermieden. Auch negative Einflüsse, wie bspw. durch Schleppströmung, werden vermieden. Die Schaltmittel, durch welche das getaktete Anheben und wieder Absenken der Bänder in Abhängigkeit der Legewagenbewegung erfolgt, stehen hierzu in Signalverbindung mit der die Antriebe des Legers steuernden Steuerung.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Schaltmittel jeweils einer im Leger beweglich verstellbar gelagerten Umlenkwalze zugeordnet sind. Bei dieser Ausführung sind die Umlenkwalzen, zu denen Einlauf- und Gegenband laufen, im Wesentlichen in vertikaler Richtung auslenkbar gelagert, mit je einem Schaltmittel gekoppelt und so im Takte der Legewagenbewegung steuerbar sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Schaltmittel jeweils einer auf das Einlauf- und das Gegenband einwirkenden Stützwalze zugeordnet. Bei dieser Ausführungsform ist dem Einlauf- und dem Legeband im Bereich zwischen der Umlenkwalze und der Legewalze des Legewagens je eine Stützwalze zugeordnet, welche über je ein angelenktes Schaltmittel betätigbar ist. Im nichtbetätigten Zustand läuft das jeweilige Band parallel zur Ebene des Abzugbandes. Entsprechend der Spannung des Bandes liegt dieses auf der Stützwalze leicht auf.
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Wird das zugeordnete Schaltmittel betätigt, so läuft das Band nun von der Legewalze in einem Winkel zur Stützwalze aufwärts und von dieser wieder herab zur ortsfest im Leger angeordneten Umlenkwalze. Das Band erfährt so drei Umlenkungen. Stütz- und Umlenkwalze liegen außerhalb des Legebereiches neben dem Abzugband.
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Der Vorteil dieser zusätzlichen Stützwalze ist, dass das Band auch im nicht angehobenen Zustand eine Unterstützung erfährt. Die Stützwalze kann hierbei direkt am Rand des Abzugbandes platziert sein, so dass die Durchhangstrecke des Bandes zwischen Legewalze und Stützwalze minimiert wird.
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Bei den das An- und Absenken der Bänder bewirkenden Schaltmittel kann es sich um elektromotorische Antriebe handeln, mit denen die Hebe- und Senkbewegung gemäß einer vorgegebenen Kinematik gesteuert wird. So lassen sich der Hebe- und Senkbewegungen ohne negative Krafteinwirkung auf die Bandbewegung und somit auch den Legevorgang ausführen.
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Die Schaltmittel können auch als mit einem fluiden Medium beaufschlagbare Antriebe, also hydraulisch/pneumatisch ausgeführt sein, wobei in dieser Ausführung die Beaufschlagung der entsprechenden Antriebe, Zylinder mit dem Arbeitsmedium über elektrisch schaltbare Ventile erfolgt. Auch hier lässt sich eine vorgesehene Kinematik für die Hebe- und die Senkbewegung realisieren.
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Des Weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand der Zeichnungen. 1 und 2 zeigen einen Leger – einmal mit vor- und einmal mit zurücklaufendem Legewagen.
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Ein Flor F wird auf einem umlaufenden endlosen Einlaufband E abgelegt. Die Bewegungsrichtung des Flors F ist mit dem Pfeil gekennzeichnet. Der Flor F besitzt die Geschwindigkeit vF, mit der das Einlaufband E umläuft. Das Einlaufband E ist um Umlenkwalzen UE1–UE5 gespannt, ferner um eine in einem nicht weiter dargestellten Oberwagen angeordnete Umlenkwalze O, welche mit dem Oberwagen periodische Hin- und Herbewegungen ausführt. In 1 bewegt sich der Oberwagen mit der Umlenkwalze O in Richtung des Pfeils von links nach rechts.
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Das Einlaufband E läuft ferner um zwei Legewalzen LE, LG, welche in einem Legewagen LW parallel zueinander angeordnet sind. Die beiden Legewalzen LE, LG bilden einen Legespalt LS. Ein Gegenband G ist um Umlenkwalzen UG1–UG5 geführt, ferner noch im Legewagen LW um die Legewalze LG. Das Gegenband G läuft im Gegensinn zum Einlaufband E und mit gleicher Geschwindigkeit wie dieses. Der Flor F wird während der Bewegungen des Oberwagens von der Umlenkwalze O auf das Gegenband G übergeben und anschließend im Bereich zwischen Umlenkwalze O und Legewalze LG zwischen Einlauf- und Gegenbad E, G gepresst gehalten. Über den Legespalt LS zwischen den Fegewalzen LE, LG verlässt der Flor F den Legewagen LW und wird auf das sich bewegende Abzugbandes AB zu den Lagen des Vlieses V gelegt. Das Abzugsband AB läuft im rechten Winkel zu der Bewegungsrichtung des Legewagens LW sowie den von den Legewalzen LE, LG zu den Umlenkwalzen UE1, UG1 gespannten Bändern E, G.
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Bezogen auf die Bewegungsrichtung von Einlauf- und Gegenband E, G – gekennzeichnet durch die Pfeile – sind den Umlenkwalzen UE1, UG1 Stützwalzen SE, SG vorgeordnet, deren Höhenposition durch je ein zugeordnetes Schaltmittel SSE, SSG veränderbar ist.
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Bei der in 1 dargestellten Situation fährt der Legewagen L von links nach rechts über das Abzugsband AB für das zu legende Vlies V. Die Zufuhrgeschwindigkeit des Flores F beträgt vF. Der Oberwagen mit der Umlenkwalze O bewegt sich in der gezeigten Legephase ebenfalls von links nach rechts.
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Der Legewagen bewegt sich mit einer Geschwindigkeit vF über den Abzugstisch, demzufolge legt sich das Einlaufband E ohne Relativgeschwindigkeit auf die Lagen des Vlies V. Das Gegenband G läuft ebenfalls mit der Geschwindigkeit vF. Das aus dem Legewagen LW in Richtung Umlenkwalze UG1 auslaufende Gegenband G weist eine Geschwindigkeit vG = 2·vF auf, läuft also mit der doppelten Florgeschwindigkeit über die Lagen des Vlies V. Während dieser Phase des Legens, also bei der Bewegung des Legewagens LW von links nach rechts, ist das der Stützwalze SG zugeordnete Schaltmittel SSG aktiviert, so dass das zwischen Legewalze LG und Umlenkwalze UG1 gespannt laufende Gegenband G nach oben ausgelenkt wird und so nicht mehr parallel zur Ebene des Abzugstisch AB läuft. Die Vliesstruktur störende Berührungen von Gegenband G und Vlies V werden so vermieden. Die linke Stützwalze SE ist in ihrer unteren Position, wo keine Umlenkung des Einlaufbandes E vorliegt. Wie bereits erläutert liegt das Legeband ruhend auf dem Vlies V.
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2 zeigt die zweite Phase des Legevorganges, bei der der Legewagen L von rechts nach links fährt und entsprechend eine weitere Lage legt. Die Stützwalze SG ist nun abgesenkt, so dass das Gegenband G ohne Relativbewegung auf dem Vlies aufgelegt wird. Die linke Stützwalze SE ist nun durch aktivieren des Schaltmittels SSE angehoben und bewirkt analog zur Situation von 1 ein Abheben des Einlaufbandes E vom Vlies V. Das aus dem Legewagen LW in Richtung Stütz- und Umlenkwalze SE, UE1 laufende Einlaufband E weist eine Geschwindigkeit vE = 2·vF relativ zu dem Vlies V auf.
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Die Schaltmittel SSE, SSG der Stützwalzen SE, SG sind mit einer nicht dargestellten Steuerung verbunden, welche auch die Ansteuerung der Antriebe für die einzelnen Bänder E, G sowie des Legewagens LW vornimmt. Die Aktivierung der Schaltmittel SSE, SSG erfolgt so genau synchron zu der Bewegung des Legewagens LW.
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Bezugszeichenliste
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- F
- Flor
- E
- Einlaufband
- G
- Gegenband
- O
- Umlenkwalze Oberwagen
- LW
- Legewagen
- V
- Vlies
- LE
- Legewalze (Einlaufband)
- LG
- Legewalze (Gegenband)
- LS
- Legespalt
- UE1–UE5
- Umlenkwalzen (Einlaufband)
- UG1–UG5
- Umlenkwalzen (Gegenband)
- SE
- Stützwalze Einlaufband
- SG
- Stützwalze Gegenband
- SSE
- Schaltmittel Stützwalze Einlaufband
- SSG
- Schaltmittel Stützwalze Gegenband
- VF
- Geschwindigkeit Flor F
- vE
- Geschwindigkeit Einlaufband E (relativ zu Vlies V)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1870499 B1 [0002]
- EP 0865521 B1 [0002]
- EP 1975286 A1 [0006]