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Die
Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für eine Fensterscheibe in einer
Fahrzeugkarosserie, insbesondere für eine in einer Fahrzeugtür beweglich
angeordnete Fensterscheibe, mit einem Grundkörper, welcher einen Aufnahmebereich
für einen
Rand der Fensterscheibe aufweist.
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Dichtungsanordnungen
für Fensterscheiben sind
in vielfältiger
Weise und Ausgestaltung bekannt. So ist aus der
DE 103 36 190 A1 eine Dichtung
für eine
Fensterscheibe einer rahmenlosen Fahrzeugtür als Dachrahmenfensterdichtung
bekannt. Diese Dichtung umfasst einen Grundkörper, mit einem Aufnahmebereich
in den ein oberer Rand einer Fensterscheibe einlaufen kann. Zwischen
dem Aufnahmebereich erstreckt sich eine elastische Mäanderschleife, welche
durch das Einlaufen der Fensterscheibe verformbar ist. An dieser
Mäanderschleife
kann ein flexibles Spannband an der der Fensterscheibe abgewandten
Seite der Mäanderschleife
ausgebildet sein.
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Darüber hinaus
ist aus der
DE 40 11
899 A1 eine Dichtung für
eine Seitenscheibe eines Fahrzeugs bekannt. Die Dichtung ist ebenfalls
am Dachrahmen angeordnet, wobei die Befestigung mit einem einfachen
angeformten Rand realisiert ist. An dem freiliegenden Ende des Randes
ist ein schlauchförmiges
Hohlprofil ausgebildet wobei im Inneren des schlauchförmigen Hohlprofils
ein flüssiges
oder halbflüssiges
Medium eingebracht ist.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtungsanordnung
für eine
Fensterscheibe zu schaffen, welche eine zuverlässige Abdichtung gewährleistet
und das Ein- und Auslaufen der Fensterscheibe in die Dichtungsanordnung
hinein beziehungsweise aus dieser heraus nicht beeinträchtigt.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Dichtungsanordnung, welche die Merkmale
nach Patentanspruch 1 aufweist, gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Dichtungsanordnung
für eine
Fensterscheibe in einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere für eine in
einer Fahrzeugtür beweglich
angeordnete Fensterscheibe, umfasst einen Grundkörper, welcher einen Aufnahmebereich für einen
Randbereich der Fensterscheibe aufweist. Der Grundkörper weist
zur Ausbildung des Aufnahmebereichs zwei gegenüberliegende Stege auf, wobei
an einem ersten Steg eine elastische Lippe und an einem zweiten
Steg ein elastisches Band angeordnet ist, welches sich über den
Aufnahmebereich erstreckt und mit der elastischen Lippe verbunden
ist, wobei die Lippe so angeordnet ist, dass sie im in den Aufnahmebereich
eingeführten
Zustand der Fensterscheibe an einer Außenseite der Fensterscheibe
zumindest bereichsweise anliegend angeordnet ist. Die Dichtungsanordnung
ermöglicht
insbesondere im oberen Randbereich der Fensterscheibe im geschlossenen
Zustand dieser Fensterscheibe eine verbesserte Dichtwirkung und
gewährleistet
darüber hinaus
durch die Ausgestaltung des elastischen Bandes und der Lippe sowie
deren Anordnung an dem Grundkörper
ein verbessertes Ein- und Auslaufen der Fensterscheibe in den Aufnahmebereich.
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Bevorzugt
ist das elastische Band und die elastische Lippe und der Grundkörper einstückig ausgebildet.
Die elastische Lippe ist in vorteilhafter Weise an einer dem Aufnahmebereich
zugewandeten Innenseite des zweiten Stegs ausgebildet. Bevorzugt
ist diese elastische Lippe zurückversetzt
zum vorderen Ende des zweiten Stegs insbesondere an einer Innenseite
und somit an einer dem Aufnahmebereich zugewandten Innenseite des
zweiten Stegs angeordnet. Neben einer platzsparenden Ausgestaltung
der Dichtungsanordnung kann auch eine optimale Verformung des elastischen
Bandes und/oder der elastischen Lippe beim Einlaufen oder Auslaufen der
Fensterscheibe in beziehungsweise aus dem Aufnahmebereich gewährleistet
werden und situationsabhängig
jeweils die geeignete Position dieser Elemente gewährleistet
werden.
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Die
elastische Lippe ist bevorzugt im Querschnitt dünn im Vergleich zum zweiten
Steg ausgebildet. Auch hier kann eine platzsparende Realisierung gewährleistet
werden, welche dennoch eine hohe Funktionalität ermöglicht.
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Die
elastische Lippe ist im Querschnitt länglich und keulenförmig ausgebildet.
Bevorzugt ist die elastische Lippe eckenfrei und das freie Ende
abgerundet ausgebildet.
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Die
elastische Lippe ist bevorzugt durch eine Sollknickstelle mit dem
Grundkörper
verbunden, wodurch die Positionsänderung
und insbesondere das Anliegen an eine Außenseite der Fensterscheibe
begünstigt
wird.
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Das
elastische Band mündet
in bevorzugter Weise etwa mittig an die elastische Lippe. Neben
der optimalen Anbindung durch diese Anordnung kann auch die Verformbarkeit
des elastischen Bandes und die Bewegung der elastischen Lippe sowie
auch das Anliegen der elastischen Lippe an die Fensterscheibe optimiert
werden.
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Vorzugsweise
ist beim Einlaufen der Fensterscheibe in ihre Endposition der obere
Randbereich der Fensterscheibe am elastischen Band angreifend und
durch das weitere Einlaufen in den Aufnahmebereich ist eine Verformung
des elastischen Bands bewirkbar, durch welche die elastische Lippe
automatisch in seine Anlageposition an die Außenseite der Fensterscheibe
bringbar ist. Durch diese Anordnung kann praktisch bei jedem Fensterstand
der Fensterscheibe die momentan optimale Positionierung der einzelnen
Komponenten, insbesondere der elastischen Lippe und des elastischen
Bandes, gewährleistet
werden. Allein durch die Bewegung der Fensterscheibe kann automatisch
die Position dieser Komponenten der Dichtungsanordnung eingestellt werden
und ist praktisch zu jeder Phase der Bewegung der Fensterscheibe
im Hinblick auf ein ordnungsgemäßes Einlaufen
der Fensterscheibe sowie ein optimales Abdichten positioniert. Insbesondere dann
wenn die elastische Lippe als Aeroakustiklippe ausgebildet ist,
und zwischen der Außenseite
der Fensterscheibe und dem äußeren Steg
des Grundkörpers
anliegend positioniert ist, kann durch diese Aeroakustiklippe auch
die Geräuschbildung
während der
Fortbewegung des Fahrzeugs diesbezüglich deutlich reduziert werden.
Bei der Ausgestaltung als Aeroakustiklippe wird somit im Spalt zwischen
der Fensterscheibe und dem äußeren Steg
des Grundkörpers
soweit außen
wie möglich
eine Abdichtung erzeugt, wodurch die Geräuschbildung wesentlich reduziert
werden kann.
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Insbesondere
beim Einlaufen der Fensterscheibe und beim Kontaktieren des oberen
Randbereichs der Fensterscheibe mit dem elastischen Band ist die
elastische Lippe beabstandet zur Außenseite der Fensterscheibe
angeordnet. Das elastische Band ist bevorzugt in der Endposition
der Fensterscheibe in dem Aufnahmebereich an dem oberen Randbereich
der Fensterscheibe anliegend angeordnet. Die elastische Lippe ist
in einer Querschnittansicht bevorzugt als Vollprofil ausgebildet.
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Bevorzugt
ist die Dichtungsanordnung und die Ausgestaltung des Grundkörpers mit
dem elastischen Band und der elastischen Lippe im Fensterrahmen
einer Fahrzeugtür
angeordnet. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Dichtungsanordnung
an einem Dachrahmen des Fahrzeugs angeordnet ist und die Fahrzeugtür ohne Fensterrahmen
ausgebildet ist, wobei der obere Randbereich der Fensterscheibe
dann in die Dichtung am Dachrahmen einläuft.
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Die
Funktionen eines als Schlauch ausgebildeten elastischen Bandes,
in den die Fensterscheibe einfährt,
und einer bevorzugt als Aeroakustiklippe ausgebildeten elastischen
Lippe ist so kombiniert, dass durch die Spannbandwirkung des elastischen Bandes
beim Einlaufen der Fensterscheibe in den Aufnahmebereich die Aeroakustiklippe
an die Scheibenaußenseite
angeführt
wird. Des Weiteren liegt bei geschlossener Fensterscheibe der Schlauch
beziehungsweise das elastische Spannband am oberen Ende der Fensterscheibe
somit am oberen Randbereich an. Diese Scheibenoberkante ist somit
bei geschlossener Scheibe bevorzugt immer vom Schlauch eingebettet
und gleichzeitig die Aeroakustiklippe durch die Spannbandwirkung
von außen
gegen die Scheibe angelegt.
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Bei
einer geöffneten
Fensterscheibe sind der Schlauch und die elastische Lippe so miteinander verbunden,
dass diese elastische Lippe von der Außenseite der Fensterscheibe
so weit beabstandet ist, dass der Einlauf der Fensterscheibe in
allen Toleranzlagen gewährleistet
ist und die elastische Lippe nicht von der hochlaufenden Fensterscheibe
eingefangen oder berührt
wird. Durch das Einlaufen der Fensterscheibe und somit die Kontaktierung
zumindest des oberen Randbereichs der Fensterscheibe mit dem elastischen
Band wird beim weiteren Einlaufen das elastische Band beziehungsweise
der Schlauch verformt und dadurch die elastische Lippe an die Außenseite
der Fensterscheibe angezogen. Die Dichtwirkung des gesamten Profils
wird dadurch wesentlich verbessert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch eine Dichtungsanordnung gemäß einem
ersten Funktionszustand;
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2 eine
Schnittdarstellung der Dichtungsanordnung gemäß 1 in einem
zweiten Funktionszustand; und
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3 eine
Schnittdarstellung der Dichtungsanordnung gemäß 1 in einem
dritten Funktionszustand.
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In
den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine Schnittdarstellung einer einstückig ausgebildeten Dichtungsanordnung
I für eine Fensterscheibe,
welche in einer Fahrzeugtür
beweglich angeordnet ist. Die Schnittdarstellung ist in dem Dachbereich
zugewandten Teil der Fahrzeugtür
ausschnittweise gezeigt.
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Die
Dichtungsanordnung I umfasst einen Grundkörper 2, welcher einen
Aufnahmebereich 3 aufweist. Der Aufnahmebereich 3 wird
dabei durch in der Schnittdarstellung im Wesentlichen U-förmigen Teilbereich
des Grundkörpers 2 gebildet,
wobei dazu der Grundkörper 2 einen
inneren Steg 21 und einen äußeren Steg 22 umfasst.
Die Stege 21 und 22 haben im Ausführungsbeispiel
unterschiedliche Ausmaße
und Formgebungen.
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Das
elastische Band 4 erstreckt sich im Wesentlichen über den
gesamten Aufnahmebereich 3 und ist mit einem ersten Ende 4a mit
dem oberen Ende des inneren Stegs 21 einstückig verbunden. Wie
in 1 zu erkennen ist, ist an der Innenseite 222 des äußeren Stegs 22 eine
elastische Aeroakustiklippe 5 ausgebildet, welche im Querschnitt
dünner und
kürzer
als der äußere Steg 22 konzipiert
ist. Wie zu erkennen ist, ist diese Aeroakustiklippe 5 an
der Innenseite 222 zurückversetzt
zum vorderen Ende 221 des äußeren Stegs 22 angeordnet
und über
eine Sollknickstelle 223 einstückig mit diesem äußeren Steg 22 ausgebildet.
An dieser Sollknickstelle 223 wird hauptsächlich die
Bewegung dieser Aeroakustiklippe 5 erreicht.
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Die
Aeroakustiklippe 5 ist im Querschnitt keulenförmig gestaltet
und erstreckt sich senkrecht zur Figurenenebene als durchgehende
Komponente.
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Ein
zweites Ende 4b des elastischen Bandes beziehungsweise
des Spannbandes mündet
an einer ersten Seite 5a in etwa mittig an die Aeroakustiklippe 5 und
ist einstückig
mit dieser Aeroakustiklippe 5 verbunden. In dem in 1 gezeigten
Zustand, in dem eine Fensterscheibe 1 (2)
geöffnet
ist und insbesondere noch keinen Kontakt zu dem elastischen Band 4 aufweist,
in diese so ausgebildet, dass sich ein vorderes Ende 51 der
Aeroakustiklippe 5 über das
vordere Ende 221 des äußeren Stegs 22 hinaus erstreckt.
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In
diesem in 1 gezeigten Funktionszustand
der Dichtungsanordnung I weist das elastische Band 4 einen
in Richtung des Aufnahmebereichs 3 gekrümmten Verlauf auf.
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Läuft die
Fensterscheibe an den Grundkörper 2 heran,
wird, wie im nachfolgenden noch erläutert, das elastische Band 4 in
Richtung des als Luftraum ausgebildeten Aufnahmebereichs 3 geschoben.
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Die
Dichtungsanordnung I und insbesondere der Grundkörper 2 weisen des
Weiteren ein bogenförmiges
Dichtungsteil 23 auf, welches mit seiner Anlagefläche 23a beim
Einlaufen einer Fensterscheibe in den geschlossenen Zustand zumindest
bereichsweise an einer Innenseite dieser Fensterscheibe anliegt.
Das Dichtungsteil 23 ist elastisch ausgebildet und insbesondere über eine
Sollknickstelle 23b knickbar.
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Im
Grundkörper 2 ist
ein weiterer Aufnahmebereich 6 ausgebildet, in welchen
ein Karosserieteil des Fahrzeugs und insbesondere ein Karosserieteil 7 der
Fahrzeugtür
eingreifen kann. In der gezeigten Darstellung umfasst dieses Karosserieteil 7 einen auslaufenden
Steg 71, welcher in diesen Aufnahmebereich 6 einführbar ist
und durch eine Mehrzahl an Dichtlippen 61, welche an diesem
Steg 71 anliegen, abgedichtet ist. Zur Verstärkung dieses
Aufnahmebereichs 6 ist in den Grundkörper 2 ein entsprechend geformtes
Stabilisierungselement 8, welches bevorzugt aus Metall
ausgebildet ist, integriert. Durch diese Versteifung kann die Formgebung
des Grundkörpers im
Bereich der Einbringung des Stegs 71 stabilisiert werden.
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Darüber hinaus
weist die Dichtungsanordnung I ein Befestigungsteil 24 auf,
welches als Rastelement ausgebildet ist und zur Befestigung der
Dichtungsanordnung, insbesondere des Grundkörpers 2 an dem Karosserieteil 7 vorgesehen
ist.
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Ausgehend
von der in 1 gezeigten ersten Funktionsstellung,
bei der eine Fensterscheibe 1 (2) geöffnet ist,
wird diese Fensterscheibe sukzessive geschlossen, wodurch gemäß der Darstellung
in 2 zu erkennen ist, dass sich ein oberer Randbereich 1a der
Fensterscheibe 1 in Richtung des Aufnahmebereichs 3 bewegt
und in diesen einläuft.
Wie dabei zu erkennen ist, legt sich das Dichtungsteil 23 mit
seiner Anlagefläche 23a an
die Innenseite 12 der Fensterscheibe 1 an und
wird dabei über
die Sollknickstelle 23b entsprechend geknickt beziehungsweise
weggedrückt.
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Bei
der Bewegung der Fensterscheibe 1 nach oben wird durch
den vorderen oberen Randbereich 1a das elastische Band 4 kontaktiert
und im Weiteren durch das weitere Einlaufen der Fensterscheibe 1 nach
oben gedrückt.
Durch diese Bewegung wird über
die Spannbandwirkung des elastischen Bandes 4 automatisch
die Aeroakustiklippe 5, welche im in 2 gezeigten
Zustand noch beabstandet zur Fensterscheibe 1 und insbesondere
zur Außenseite 11 angeordnet
ist, in Richtung zu dieser Außenseite 11 hingezogen.
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Im
vollständig
geschlossenen Zustand der Fensterscheibe 1, wie er in 3 gezeigt
ist, liegt die Aeroakustiklippe 5 zumindest bereichsweise
an der Außenseite 11 der
Fensterscheibe 1 an. Darüber hinaus ist der obere Randbereich 1a der
Fensterscheibe 1 zumindest bereichsweise von dem elastischen Band 4 umgeben
und in dieses eingebettet. Ausgehend von der Darstellung gemäß 2 wird
die Aeroakustiklippe 5 durch die Bewegung der Fensterscheibe 1 nach
oben und somit auch der Formung des elastischen Bandes 4 an
die Außenseite 11 herangezogen
und dabei insbesondere im Bereich der Sollknickstelle 223 gebogen.
Durch die Aeroakustiklippe 5 wird der Spalt zwischen der
Fensterscheibe 1 und dem Steg 22 relativ weit
außen
abgedichtet. Durch diese Anordnung und die Formgebung der Lippe 5 wird
eine Windgeräuschbildung
an dieser Stelle während
der Fahrt deutlich reduziert.
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Die
Darstellungen in den 1 bis 3 zeigen
Schnittansichten im Dachbereich eines Fahrzeugs, wobei das Karosserieteil 7 dem
Fensterrahmen der Fahrzeugtür
des Fahrzeugs zugeordnet ist.