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Die Erfindung bezieht sich auf eine Glasfalzeinlage aus Kunststoff, die eine Grundplatte mit einer Auflagefläche auf ihrer Oberfläche für eine in einem Rahmen zu fixierende Verglasung oder für einen Verglasungsklotz aufweist, wobei an der im montierten Zustand einem Überstand des Glasfalzes des Rahmens zugewandten Längsseite der Grundplatte von dieser vorstehende, elastisch deformierbare Klemmelemente zur Abstützung der Grundplatte ausgebildet sind.
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Glasfalzeinlagen werden bei der Verglasung von Profilrahmen dazu verwendet, die Glasfalze des Profilrahmens zur Aufnahme der Glasscheiben zu nivellieren oder auch zu erhöhen. Dabei werden Glasfalzeinlagen oftmals in Verbindung mit Verglasungsklötzen eingesetzt, die zwischen der Glasfalzeinlage und der Glasscheibe eingelegt werden, um das einbautechnisch erforderliche Untermaß der Glasscheiben bei deren Fixieren im Profilrahmen auszugleichen.
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Um die Glasfalzeinlagen straff in die Glasnut eindrücken zu können und damit ein unerwünschtes Verrutschen derselben dort zu vermeiden, ist es bekannt (
DE 92 03 570 U1 ), an der im montierten Zustand der Glasfalzeinlage dem Überstand des Glasfalzes des Rahmens zugewandten Längsseite derselben bogenförmig nach außen gewölbte Federstege einzusetzen, wodurch ein guter Klemmsitz und auch ein Ausgleich relativ großer Toleranzen erreicht werden kann. Nachteilig ist bei dieser Ausgestaltung jedoch, daß diese elastischen, gewölbt vorspringenden Stege im Einbauzustand relativ rasch relaxieren, so daß im Laufe der Zeit die Klemmwirkung deutlich nachläßt.
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Bei der Glasfalzeinlage aus der
DE 39 23 288 A1 ist eine Ausgestaltung beschrieben, bei welcher an der Längsseite der Grundplatte der Glasfalzeinlage ein Klemmelement in Form eines einzelnen federnden Fingers, der dort schräg vorragt, ausgebildet ist. Im eingebauten Zustand gelangt das freie Ende dieses Klemmelementes an einer Seitenwand des Glasfalzes zur Anlage und wird deformiert, wodurch sich eine eingeklemmte Einbausituation ergibt. Dort ist auch die Möglichkeit beschrieben, statt dieses einen Klemmelementes zwei federnd ausgebildete elastische Finger vorzusehen, die zueinander divergierend von der Grundplatte seitlich vorspringen und ebenfalls im Einbauzustand eine Klemmwirkung erzielen. Aber auch bei diesen Ausführungsformen relaxieren die im Einbauzustand elastisch verformten Finger relativ rasch, wodurch auch hier eine zeitabhängige Abnahme der Klemmwirkung im Glasfalz eintritt.
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Die Glasfalzeinlage aus der
DE 198 22 291 A1 weist an der einen Längsseite ihrer Grundplatte ein Klemmelement in Form einer zweischenkeligen Blattfeder auf, deren Federschenkel in einer parallel zur Auflagefläche der Grundplatte wie auch in einer quer zu dieser Auflagefläche verlaufenden Richtung elastisch auslenkbar sind. Durch diese Ausgestaltung ist der Federarm jedoch in seiner Länge und dabei auch in seiner elastischen Auslenkbarkeit durch die Querschnittsbreite des die Glasfalzeinlage aufnehmenden Glasfalzes beschränkt. Dabei kann es geschehen, daß die Elastizität des Federarms der Blattfeder zu gering ist und eine Beschädigung des Glasverbundes auftreten kann.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Glasfalzeinlage der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie bei ausreichender Toleranzaufnahme auch über eine längere Einbauzeit hinweg eine sehr gute Klemmwirkung in der Glasfalznut aufweist.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einer Glasfalzeinlage der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß als Klemmelemente eine Vielzahl von entlang der Längsseite der Grundplatte ausgebildeten offenen Bügeln vorgesehen sind, deren jeder aus zwei im unbelasteten Zustand voneinander in einem Abstand entfernten Formzungen gebildet ist, die jeweils spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sowie einstückig mit der Grundplatte ausgebildet sind und einen voneinander weg gewölbten Verlauf aufweisen.
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Bei der erfindungsgemäßen Glasfalzeinlage wird durch die Vielzahl der Klemmelemente in Form von entlang einer Längsseite der Grundplatte ausgebildeten Bügeln für jedes Klemmelement zunächst kein geschlossener Querschnitt eingesetzt, wie dies im Stand der Technik bei der Verwendung relativ großer bogenförmiger Bügel der Fall ist, mit der Folge, daß dann beim verklemmenden Anbringen der Glasfalzeinlage am Glasfalzgrund ein kleinerer Kraftaufwand als bei der Verwendung geschlossener Klemmquerschnitte erforderlich ist. Dennoch können solche Klemmelemente immer noch relativ große Einbautoleranzen aufnehmen und zeigen im Einbauzustand auch ein deutlich langsameres Relaxieren als bei den bekannten bogenförmigen relativ großen Bügeln. Durch die Verwendung vieler relativ kleiner offener Bügel bei der Erfindung ergeben sich im verklemmten Zustand auch eine entsprechende Vielzahl von Abstützpunkten zwischen den elastisch verbogenen Formzungen und der Abstütz-Gegenfläche, wodurch ein über die Länge der Glasfalzeinlage relativ gleichmäßiger Klemmdruckverlauf erreichbar ist und nicht, wie bei manchen Ausführungen des Standes der Technik, nur an wenigen Klemmstellen Klemmkräfte übertragen werden.
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Die in Form offener Bügel ausgebildeten Klemmelemente können jede hierfür geeignete Form aufweisen. Ganz besonders bevorzugt werden aber die beiden Formzungen jedes offenen Bügels jeweils so ausgebildet, daß sie einen im Querschnitt im wesentlichen V-förmigen, seitlich voneinander weg ausknickenden Verlauf oder auch jeweils einen im Querschnitt bogenförmigen, insbesondere kreisbogenförmig ausgebildeten Verlauf aufweisen. Dabei befinden sich die Enden der beiden Formzungen jedes offenen Bügels aber in einem gewissen Abstand (in Längsrichtung der Grundplatte gesehen) voneinander, der die Öffnung des betreffenden Bügels darstellt.
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Bei der erfindungsgemäßen Glasfalzeinlage werden bevorzugt entlang der Längsseite, an der die offenen Bügel angebracht sind, mindestens vier offene Bügel vorgesehen, wobei besonders bevorzugt aber sechs oder, nochmals bevorzugt, acht solche offenen Bügel nebeneinander vorgesehen werden. Dadurch läßt sich beim verklemmten Zustand über eine Vielzahl von Kontaktstellen eine vergleichsmäßig gleichförmige Klemmkraftverteilung über die Länge der Grundplatte bei ausreichenden, aber nicht zu großen Klemmkräften erreichen.
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Die Formzungen können bei der erfindungsgemäßen Glasfalzeinlage in unterschiedlicher Ausgestaltung eingesetzt werden, wobei die Zungenform sowohl in ihrer Länge, wie auch in ihrer Dicke geeignet gewählt werden kann. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht aber darin, daß die Formzungen über ihre Längserstreckung hinweg jeweils mit einer konstanten Dicke und Breite ausgeführt sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei der erfindungsgemäßen Glasfalzeinlage jeder offene Bügel im unbelasteten Zustand um 5 mm bis 7 mm, bevorzugt aber um 6 mm, seitlich von der Grundplatte vorspringt, wobei erneut bevorzugt alle offenen Bügel im unbelasteten Zustand gleich weit von der Grundplatte vorragen.
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Es hat sich als besonders günstig erwiesen, wenn bei einer erfindungsgemäßen Glasfalzeinlage im unbelasteten Zustand die Endkanten der freien Enden der beiden Formzangen jedes offenen Bügels voneinander, in Längsrichtung der Grundplatte, um 3 mm bis 6 mm, besonders bevorzugt aber um 4 mm, entfernt sind.
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Die erfindungsgemäße Glasfalzeinlage läßt sich günstig als einstückiges Spritzguß-Kunststoffteil herstellen, wobei insbesondere zähelastische Kunststoffe hierfür eingesetzt werden können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Glasfalzeinlage;
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2 die Glasfalzeinlage aus 1, montiert im Glasfalzgrund eines Profilrahmenabschnitts eines Fensters oder einer Türe, und
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3 eine Vorderansicht der Anordnung aus 2.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in allen Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Glasfalzeinlage 1 in einer schrägen Perspektivansicht (von oben) gezeigt, wie sie bei der Verglasung von Profilrahmen eingesetzt wird, um diese in ihrer Formausbildung zur Aufnahme der Glasscheiben zu nivellieren und meist auch zu erhöhen.
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So zeigt 2, ebenfalls in einer schrägen Perspektivansicht von oben, eine solche Glasfalzeinlage 1 aus 1 in einem in den Glasfalz 9 eines Rahmenträgers 8 (von dem nur ein Abschnitt dargestellt ist) eingebauten Zustand.
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3 zeigt eine Vorderansicht der Anordnung aus 2 (gesehen auf die linke Seite der Darstellung aus 2), aus der die Einbausituation der Glasfalzeinlage 1 in dem Glasfalz 9 gut ersichtlich ist.
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Wie am besten 1 zeigt, weist die Glasfalzeinlage 1, die aus einem Kunststoff (bevorzugt einem zähelastischen Kunststoff) besteht, eine Grundplatte 2 auf, die auf ihrer Oberseite eine Auflagefläche 3 trägt, auf der im Einbauzustand eine Glasscheibe, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Verglasungsklotzes, aufliegt und auf der sie sich abstützt.
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Die Glasfalzeinlage 1 ist an ihren in Längsrichtung liegenden Enden mit senkrecht zu ihrer Längsrichtung verlaufenden Fixierstegen 11 versehen, die sich jeweils entlang eines großen Abschnitts der dortigen Endkante erstrecken und in ihrem Verlauf, wie dies aus 3 gut ersichtlich ist, nach oben über die Auflagefläche 3 der Glasfalzeinlage 1 hinausragen, um einen auf dieser angebrachten, in den Figuren nicht dargestellten Verglasungsklotz an einem Verrutschen in Längsrichtung der Glasfalzeinlage 1 zu hindern.
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Außerdem sind auf der Auflagefläche 3 eine Vielzahl paralleler, senkrecht zur Längsrichtung der Glasfalzeinlage 1 verlaufender Querrippen angebracht, die jeweils über die gesamte Breite der Glasfalzeinlage 1 vorliegen und mit an der Unterseite eines aufgebrachten Verglasungsklotzes in gleicher Form angebrachten Gegennuten gleicher Form und Größe, ebenfalls zum Erschweren eines seitlichen Verrutschens, zusammenwirken.
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Die Glasfalzeinlage 1 ist ferner an ihrer Längsseite 4, die im eingebauten Zustand dem Glasfalz-Überschlag 10 (vgl. 2 und 3) zugewandt ist, mit einer Vielzahl von Klemmelementen in Form offener Bügel 5 versehen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel sechs solche offenen Bügel 5 nebeneinander angeordnet sind. Es ist durchaus möglich, auch mehr als sechs offene Bügel 5 anzubringen, wobei allerdings weniger als vier offene Bügel entlang der Längsseite 4 nicht eingesetzt werden sollten, um die erfindungsgemäß erreichten vorteilhaften Wirkungen voll zu erhalten.
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Im einzelnen zeigt 1 (oder auch 2), daß jeder offene Bügel 5 aus zwei Formzungen 6 besteht, die, voneinander in einem gewissen Abstand A entfernt, aus der entsprechenden Längsseite 4 der Glasfalzeinlage 1 auslaufen und in ihrem Verlauf spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind. Sie sind einstückig mit der Grundplatte 2 ausgebildet. Jede Formzunge 6 weist einen gewölbten Verlauf auf, wobei die Wölbungen der zwei jeweils einen offenen Bügel 5 bildenden Formzungen 6 voneinander weg gerichtet sind, wie dies in 1 und auch in 2 gut ersichtlich ist:
Dort ist der Verlauf jeder Formzunge 6, der sich bei der Draufsicht auf diese Formzunge 6 darstellt, V-förmig vorgesehen, wobei die Ausbuchtung bzw. Auswölbung in diesem Verlauf jeweils von der anderen Formzunge 6 weg gerichtet ist.
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Statt dem in den 1 und 2 dargestellten im wesentlichen V-förmigen Verlauf jeder Formzunge 6 könnten die Formzungen 6 aber auch mit einer runden Wölbung ausgeführt sein, die im unbelasteten Zustand bevorzugt kreisabschnittförmig verläuft.
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Bei all diesen seitlich ausgewölbten Formgebungen für die Formzungen 6 ist aber sicherzustellen, daß diese im unbelasteten Zustand mit ihren von der Glasfalzeinlage 1 vorspringenden Endabschnitten schräg zu der zugewandten Oberfläche des Glasfalz-Überschlages 10 ausgerichtet sind, so daß sie bei der Montage und bei dem Andrücken gegen diese Oberfläche infolge ihrer anfänglichen schrägen Anlage bei der beim Einbau erfolgenden Deformation so verformt werden, daß sich die Endkanten 7 beider Formzungen 6 jedes Bügels 5 unter Verkleinerung des zwischen ihnen vorliegenden offenen Spaltes einander annähern.
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Somit liegen beim Einbau der Glasfalzeinlage 1 in den Glasfalz 9 eines Rahmenträgers 8 eine Vielzahl von Kontaktpunkten zwischen den Formzungen 6 und der zugewandten Gegenfläche des Glasfalz-Überschlages 10 vor, und zwar entlang der Längsseite 4 der Glasfalzeinlage 1, so daß sich im verklemmten Zustand eine über die Längsseite 4 hinweg relativ gleichmäßige Druckverteilung infolge der Vielzahl der offenen Bügel 5 zwischen der Glasfalzeinlage 1 und dem Glasfalz-Überschlag 10 ausbildet, was zu einem sicheren und festen Sitz der Glasfalzeinlage 1 im Glasfalz 9 führt.
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Die Formzungen 6 der offenen Bügel 5 werden relativ klein ausgebildet, wobei sie, im unbelasteten Zustand, um 5 mm bis 7 mm von der Grundplatte 2 seitlich vorspringen.
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Des weiteren werden die offenen Bügel 5 vorteilhafterweise so angebracht, daß alle Formzungen 6 gleich weit seitlich von der Grundplatte 2 vorspringen.
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Die Formzungen 6 sind außerdem so ausgeführt, daß sie bevorzugt, wie in den Figuren dargestellt, über ihren Verlauf hinweg eine stets gleichbleibende Dicke d aufweisen.
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Wie aus 3 ersichtlich ist, stehen auf der Unterseite der Grundplatte 2 von dieser Längsstege (ohne Bezugszeichen) ab, die unterschiedliche Höhen aufweisen. Dabei ist die Formgebung so gewählt, daß bei in den Glasfalz 9 eingesetzter Glasfalzeinlage 1 deren Auflagefläche 3 waagrecht liegt, obgleich der Glasfalz 9 des Profilrahmens 8 geneigte Oberflächenabschnitte aufweist und zum Glasfalz-Überschlag 10 hin abfällt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9203570 U1 [0003]
- DE 3923288 A1 [0004]
- DE 19822291 A1 [0005]