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Die Erfindung betrifft eine Stegstütze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein System bestehend aus einer solchen Stegstütze und einem an der Stegstütze gehaltenen Nasenpad nach Anspruch 9.
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In der Technik ist es seit langem bekannt, ein Nasenpad mittels einer sogenannten Stegstütze mit einem Brillenrahmen zu verbinden. Eine hierfür vorgesehene Stegstütze besteht in der Regel aus Metall und ein hierfür vorgesehenes Nasenpad besteht in der Regel aus Kunststoff, insbesondere aus einem weichen Kunststoff wie Silikon. In der Regel sind pro Brille zwei Stegstützen (welche grundsätzlich auch einteilig miteinander verbunden sein können) und zwei Nasenpads vorgesehen, wobei jede Stegstütze ein Nasenpad trägt. Traditionell wurden solche Systeme bestehend aus einer Stegstütze und einem Nasenpad zumeist bei Brillen mit Metallrahmen oder bei rahmenlosen Brillen eingesetzt. Aus der
DE 20 2015 000 836 U1 ist jedoch auch ein ähnliches System bekannt, welches dazu dient, ein weiches Nasenpad mit einem Kunststoffrahmen einer Brille zu verbinden.
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Aus der
DE 44 02 983 A1 ist eine Stegstütze und ein System bestehend aus einer Stegstütze und einem Nasenpad bekannt, bei welchem die Stegstütze einen Halteabschnitt und einen sich von diesem Halteabschnitt erstreckenden Verbindungsabschnitt aufweist. Das dem Halteabschnitt abgewandte Ende ist im vollständig montierten Zustand mit dem Brillenrahmen verbunden. Der Halteabschnitt weist vier Seiten auf, welche einen quadratischen Durchlass vollständig umschließen. Das Nasenpad, welches hieran angeordnet werden kann, weist einen aus einem Blockierabschnitt und einem verjüngten Durchtrittsabschnitt bestehenden Rastabschnitt auf, welcher unter elastischer Deformation des Blockierabschnitts in den Halteabschnitt eingerastet werden kann. Die Montagebewegung erfolgt hierbei senkrecht zu der Ebene, welche durch den Durchlass des Halteabschnittes definiert wird. Das System funktioniert sehr gut und ist insbesondere leicht zu montieren. Bei der Dimensionierung und bei der Materialwahl des Rastabschnittes des Nasenpads muss jedoch ein Kompromiss zwischen leichter Montierbarkeit und Verliersicherheit eingegangen werden.
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Die gattungsbildende
DE 75 41 054 U schlägt ein ähnliches System vor. Allerdings weist hier eine Seite des Halteabschnittes der Stegstütze einen Schlitz auf, welcher sich bis zum Durchlass erstreckt. Vor der Montage des Nasenpads wird der Halteabschnitt durch elastische Deformation aufgebogen, dann wird der entsprechende Abschnitt des Haltepads eingeführt und anschließend wird der Halteabschnitt durch elastische Deformation zurückgebogen. Hier ist eine sehr große Verliersicherheit des Nasenpads realisierbar, allerdings ist ein Auswechseln des Nasenpads, insbesondere durch den Benutzer selbst, äußerst schwierig.
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Die
DE 78 14 587 U1 schlägt ein System vor, bei dem der Halteabschnitt der Stegstütze zwei elastische Arme aufweist, zwischen die ein entsprechender Abschnitt des Nasenpads eingerastet wird. Die Montage erfolgt hier im Wesentlichen in Richtung der elastischen Arme, also im Wesentlichen senkrecht zur Montagerichtung der
DE 44 02 983 A1 . Auch hier muss ein Kompromiss zwischen Montagefreundlichkeit und Verliersicherheit gefunden werden.
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Aus der
DE 198 48 684 C2 ist eine aus Draht gebogene Stegstütze bekannt, welche notwendigerweise eine Öffnung aufweist (nämlich benachbart zum Drahtende), welche sich zum Durchlass erstreckt. Die hier vorgeschlagene Stegstütze ist in der Fertigung sehr aufwendig.
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Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine gattungsgemäße Stegstütze dahingehend weiterzubilden, dass sie als Stanzteil und damit sehr rationell hergestellt werden kann, wobei das Nasenpad einfach an ihr montiert werden kann und trotzdem mit hoher Verliersicherheit von ihr gehalten wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Stegstütze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein System bestehend aus einer solchen Stegstütze und einem Nasenpad ist in Anspruch 9 angegeben.
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Die erfindungsgemäße Stegstütze weist, wie die gattungsgemäße Stegstütze auch, eine Öffnung im Halteabschnitt auf, allerdings erstreckt sich diese in einem Eckbereich zwischen zwei Seiten (gemäß den hier getroffenen Definitionen zwischen der zweiten Seite und der vierten Seite), also anschließend an eine Ecke des rechteckigen Durchlasses. Vorzugsweise befindet sich die Öffnung hierbei im Wesentlichen gegenüber dem Anschlussbereich des Verbindungsabschnittes. Die Stegstütze und insbesondere deren Halteabschnitt sind so ausgebildet, dass der Halteabschnitt bei Montage des Nasenpads im Wesentlichen starr bleibt (d. h. es ist keine plastische oder elastische Deformation des Halteabschnittes bei Montage des Nasenpads notwendig). Die Montage des Nasenpads erfolgt in der Ebene, welche durch den vom Halteabschnitt umgebenen Durchlass definiert wird, wobei ein verjüngter Abschnitt des Nasenpads (in der Regel unter elastischer Deformation dieses Abschnitts) durch die Öffnung hindurchgeführt wird. Die Montagebewegung ist aufgrund der Position der Öffnung jedoch nicht linear. Eine entsprechende Demontagebewegung erfolgt analog, also in einer nicht-linearen Bewegung, wodurch eine unabsichtliche Demontage (d. h. ein Verlieren) des Nasenpads praktisch ausgeschlossen wird. Dennoch müssen bei der Montage keine sehr großen Kräfte überwunden werden. Vorzugsweise ist der Halteabschnitt (und somit der Durchlass) im Wesentlichen rechteckig, wobei es weiter bevorzugt ist, dass dieses Rechteck kein Quadrat ist. Hierdurch wird der erfindungsgemäße Erfolg zusätzlich gefördert. Bevorzugte Geometrien sind in den Ansprüchen 4 und 5 angegeben.
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Die erfindungsgemäße Stegstütze eignet sich insbesondere zur Anordnung an einen Kunststoffrahmen, wozu die Stegstütze bevorzugt nach Anspruch 6 ausgebildet ist.
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Da eine Deformation des Halteabschnittes unerwünscht ist, ist es bevorzugt (Anspruch 8), dass die Breiten der Seiten des Halteabschnitts die Dicke der Stegstütze übersteigt.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Stegstütze in einer Draufsicht,
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2 das in 1 Gezeigte in einer seitlichen Draufsicht aus Richtung R1 in 1,
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3 ein Nasenpad zur Anordnung an der Stegstütze der 1 in einer seitlichen Draufsicht,
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4 das in 3 Gezeigte in einer Draufsicht aus Richtung R2,
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5 das in 4 Gezeigte in einer Draufsicht aus Richtung R3,
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6 den Halteabschnitt der Stegstütze der 1 sowie den Durchtrittsabschnitt des Nasenpads der 4 in einem Zustand vor Montage des Nasenpads an der Stegstütze,
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7 das in 6 Gezeigte während der Montage des Nasenpads an der Stegstütze,
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8 das in 7 Gezeigte in einem weiter fortgeschrittenen Montagezustand und
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9 das in 8 Gezeigte nach Abschluss der Montage.
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Die 1 und 2 zeigen eine Stegstütze 10, wobei 2 eine Draufsicht auf das in 1 Gezeigte aus Richtung R1 ist. Die Stegstütze ist insbesondere dazu vorgesehen, ein Nasenpad mit einem Brillenrahmen aus Kunststoff zu verbinden, wobei in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen ist, dass dies zwar die bevorzugte Anwendung ist, das erfindungsgemäße Prinzip, welches nachfolgend im Detail beschrieben wird, jedoch auch dazu verwendet werden könnte, ein Nasenpad mit einem anders gearteten Brillenrahmen zu verbinden, wozu jedoch der Verbindungsabschnitt der Stegstütze (siehe hierzu weiter unten) anders ausgebildet sein müsste.
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Die Stegstütze
10 ist ein einstückiges Metall-Stanzteil konstanter Dicke D, wobei die Dicke typischerweise zwischen 0,4 und 0,8 mm, vorzugsweise 0,6 mm beträgt. Das bevorzugte Material ist Edelstahl. Wie man der
1 entnimmt, weist die Stegstütze
10 drei Abschnitte, nämlich den bereits erwähnten Befestigungsabschnitt
40, einen Halteabschnitt
20 für ein Nasenpad und einen diese beiden Abschnitte verbindenden Verbindungsabschnitt
30 auf. Da der Befestigungsabschnitt, wie erwähnt, im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel dafür ausgebildet ist, die Stegstütze an einen Kunststoffrahmen einer Brille anzuordnen, weist er zwei Befestigungszapfen
42a,
42b und einen zwischen diesen Befestigungszapfen
42a,
42b angeordneten Verdrängerzapfen
43 auf, wie dies aus der
DE 20 2015 000 836 U1 bekannt ist. Wenn die Stegstütze an einem Brillenrahmen angeordnet ist und die Brille getragen wird, bildet der Halteabschnitt
20 in der Regel den untersten Teil der Stegstütze
10.
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Der Halteabschnitt 20 besteht aus vier Seiten, welche einen Durchlass 26 umgeben. Vorzugsweise weisen alle vier Seiten dieselbe Breite auf, wie dies der 1 zu entnehmen ist. Von der ersten Seite 21 erstrecken sich die zueinander parallelen dritten und vierten Seiten 23, 24 und von der dritten Seite erstreckt sich rechtwinkelig die zweite Seite 22, so dass sie der ersten Seite gegenüberliegt und parallel zu ihr ist. Der von den vier Seiten 21, 22, 23, 24 umschlossene Durchlass 26 hat eine Länge L und eine Breite B, wobei die Länge L die Breite B übersteigt.
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Der Übergang zum Verbindungsabschnitt 30 erfolgt im Eckbereich zwischen erster Seite 21 und dritter Seite 23, wobei im konkret gezeigten Ausführungsbeispiel die dritte Seite 23 eine Verlängerung des Verbindungsabschnitts 30 bildet und sich die erste Seite 21 senkrecht hiervon erstreckt. Gegenüber dem Eckbereich von erster Seite 21 und dritter Seite 23, also zwischen zweiter Seite 22 und vierter Seite 24 befindet sind eine Öffnung 25, das heißt, dass der durch die vier Seiten gebildete Rahmen nicht geschlossen ist. Die Öffnung 25 hat eine Weite W, welche vorzugsweise das 0,3- bis 0,7-fache der Breite des Durchlasses aufweist.
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Die 3 bis 5 zeigen ein Nasenpad 50 zur Anordnung am Halteabschnitt 20 der eben beschriebenen Stegstütze 10. Dieses Nasenpad 50 kann einstückig aus einem weichen Kunststoff, wie insbesondere Silikon, gegossen sein und hat eine Form, wie sie im Stand der Technik grundsätzlich bekannt ist. Das Nasenpad 50 weist einen Auflageabschnitt 52 mit einer Nasenauflagefläche 53, einen Blockierabschnitt 56 und einen Auflageabschnitt 52 und Blockierabschnitt 56 verbindenden, gegenüber diesen verjüngten Durchtrittsabschnitt 54 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat der Auflageabschnitt 52 einen Hauptabschnitt 52a und einen sich zwischen Hauptabschnitt 52a und Durchtrittsabschnitt 54 befindenden Übergangsabschnitt 52b.
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Der Querschnitt des Durchtrittsabschnittes 54 (siehe hierzu 4) entspricht im Wesentlichen dem Querschnitt des Durchlasses 26 des Halteabschnittes 20 der Stegstütze 10. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind Länge l und Breite b jedoch geringfügig geringer, sodass das an der Stegstütze montierte Nasenpad etwas Spiel hat. Dies ist jedoch nicht zwingend. Aufgrund der Weichheit des Nasenpads könnten Länge l und Breite B des Durchtrittsabschnittes Länge L und Breite B des Durchlasses 26 sogar leicht übersteigen, sodass ein Press-Sitz ohne Spiel erreicht wird. Die Dicke des Durchtrittsabschnittes 54 ist in der Regel immer größer als die Dicke D der Stegstütze 10.
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Mit Bezug auf die 6 bis 9 wird nun die Montage des eben beschriebenen Nasenpads am Halteabschnitt der oben beschriebenen Stegstütze beschrieben, wobei der Übersichtlichkeit halber lediglich der Durchtrittsabschnitt 54 des Nasenpads 50 dargestellt ist. Wie man der 6 entnimmt, ist in einem Ausgangszustand die obere Schmalseite 54a des Durchtrittsabschnittes 54 in Richtung der Öffnung 25 orientiert, d. h. im Wesentlichen jeweils im 45°-Winkel zur zweiten Seite 22 und zur vierten Seite 24. In dieser Orientierung erfolgt nun ein Durchführen des Durchtrittsabschnittes 54 durch die Öffnung 25, wobei der Durchtrittsabschnitt 54 elastisch deformiert, nämlich gequetscht wird, wie man dies der 7 entnimmt. Gegen Ende des Durchschiebens des Durchtrittsabschnittes 54 durch die Öffnung 25 (8) erfolgt eine Änderung der Durchschubrichtung, d. h. das Nasenpad 50 wird bezüglich des Halteabschnittes 20 gedreht, wobei die Drehachse senkrecht zur Ebene des Durchlasses 25 steht. 9 zeigt den Abschluss des Montageabschnittes.
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Die Demontage des Nasenpads erfolgt genau umgekehrt wie eben beschrieben. Es ist leicht zu sehen, dass dies praktisch nicht unabsichtlich geschehen kann, da eine relative komplexe Bewegung durchgeführt werden muss. Somit wird das Ziel erreicht, eine Stegstütze zur Verfügung zu stellen, an welcher ein Nasenpad leicht zu montieren ist, jedoch praktisch nicht verloren gehen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stegstütze
- 20
- Halteabschnitt
- 21
- erste Seite
- 22
- zweite Seite
- 23
- dritte Seite
- 24
- vierte Seite
- 25
- Öffnung
- 26
- Durchlass
- 30
- Verbindungsabschnitt
- 40
- Befestigungsabschnitt
- 42a, b
- Befestigungszapfen
- 43
- Verdrängerzapfen
- 50
- Nasenpad
- 52
- Auflageabschnitt
- 53
- Nasenauflagefläche
- 52a
- Hauptabschnitt
- 52b
- Übergangsabschnitt
- 54
- Durchtrittsabschnitt
- 54a
- obere Schmalseite
- 56
- Blockierabschnitt
- L
- Länge des Durchlasses
- B
- Breite des Durchlasses
- l
- Länge des Durchtrittsabschnittes
- b
- Breite des Durchtrittsabschnittes
- D
- Dicke der Stegstütze
- W
- Weite der Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015000836 U1 [0002, 0024]
- DE 4402983 A1 [0003, 0005]
- DE 7541054 U [0004]
- DE 7814587 U1 [0005]
- DE 19848684 C2 [0006]