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Die
Erfindung betrifft eine Airbag-Vorrichtung und ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil,
insbesondere eine Instrumententafel.
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Bei
Airbag-Abdeckungen ist es allgemein üblich, diese mittels eines
Scharniers an der Instrumententafel anzulenken, wobei das Scharnier
zwischen der Instrumententafel und einem Randbereich der Airbag-Abdeckung
angeordnet ist. Der Randbereich der Airbag-Abdeckung ist dabei mit
der Instrumententafel durch eine Soll-Bruchstelle verbunden. Wird bei einem
Aufprall der Airbag schlagartig entfaltet, so wird hierdurch die
Soll-Bruchstelle gebrochen, so dass die Airbag-Abdeckung eine Schwenkbewegung in
den Fahrzeug-Innenraum hinein durchführt, in den sich der Airbag
entfaltet.
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Aus
der
US 5,316,335 ist
eine Airbag-Abdeckung bekannt, bei der die Abtrennung der Airbag-Abdeckung
von der Instrumententafel im Falle eines Aufpralls durch Schneidmesser
erfolgt. Eine weitere Airbag-Abdeckung, bei der die Verbindung zur
Instrumententafel durch eine Schneide getrennt wird, ist aus der
DE 196 46 548 bekannt.
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Verschiedene
weitere Airbag-Vorrichtungen sind auch aus den
DE 38 43 686 A1 ,
EP 0 940 300 A1 ,
DE 196 46 543 A1 ,
DE 100 01 040 C1 ,
DE 40 22 881 C2 ,
EP 0 867 346 A1 ,
DE 197 57 437 A1 ,
US 4,911,471 A ,
DE 199 34 600 A1 und
DE 101 35 224 A1 bekannt,
sowie aus den Schriften
US 5,046,758 ,
DE 199 15 974 A1 ,
US 5,375,875 ,
US 5,035,444 und
US 5,108,128 .
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Dem
gegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine weitere Airbag-Vorrichtung und ein
Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil, insbesondere eine Instrumententafel,
zu schaffen.
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird jeweils mit den Merkmalen
der unabhängigen Patenansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Die
erfindungsgemäße Airbag-Vorrichtung hat
einen Airbag zur Entfaltung entlang eines Schusskanals und einen
Träger
für ein
Messer. Der Träger
ragt in den Schusskanal hinein und ist um eine erste Achse schwenkbar.
Ein Schutzelement ist um eine zweite Achse schwenkbar und überdeckt
die Schneide des Messers.
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Die
Erfindung ist besonders vorteilhaft, da sie die Verwendung eines
Messers für
die Abtrennung der Airbag-Abdeckung ermöglicht, ohne dass das Messer
ein Verletzungsrisiko für
die Insassen des Kraftfahrzeugs darstellt. Bei einem Aufschlag eines
der Kraftfahrzeug-Insassen auf die Airbag-Vorrichtung bzw. das Kraftfahr zeug-Innenverkleidungsteil
wird nämlich
durch das Schutzelement sichergestellt, dass sich der betreffende
Insasse nicht an der Schneide des Messers verletzen kann. Dies ermöglicht es,
eine erfindungsgemäße Airbag-Vorrichtung zum
Beispiel in einem Kopfaufschlagbereich oder einem Knieaufschlagbereich
anzuordnen.
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Nach
einer Ausführungsform
sind die ersten und zweiten Achsen jeweils am Rand des Schusskanals
angeordnet.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ist das Schutzelement winkelförmig.
Beispielsweise hat das Schutzelement einen Öffnungswinkel von 90° oder einen
stumpfen oder einen spitzen Winkel. Bei nicht entfaltetem Airbag
ist das Schutzelement so angeordnet, dass sich die Schneide innerhalb
des von dem Schutzelement eingeschlossenen Winkels befindet.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung hat die Airbag-Vorrichtung Arretierungsmittel zur
Arretierung des Trägers
in einer Öffnungsposition.
Die Arretierungsmittel können
beispielsweise an der ersten Achse ausgebildet sein. Hierzu kann
ein Rastelement an der ersten Achse angeordnet sein.
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Die
Arretierung des Trägers
in einer Öffnungsposition,
das heißt
in der von dem Träger
nach der vollständigen
Entfaltung des Airbags eingenommenen Position, hat den Vorteil,
dass sich der Träger mit
dem daran angeordneten Messer dann in einer definierten Position
befindet, in der das Messer auch bei einem nachfolgenden Sekundäraufprall
eines der Kraftfahrzeug-Insassen auf die Airbag-Vorrichtung bzw.
das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil kein Verletzungsrisiko darstellt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der Träger
mit dem Messer bei nicht entfaltetem Airbag zwischen dem Airbag
und der Airbag-Klappe angeordnet. Nach Auslösung des Airbags übt der sich
entfaltende Airbag auf den Träger
eine Kraft aus, durch die das Schutzelement weggeschwenkt wird und
der Träger
mit dem Messer in die Oberflächenschicht
einschneidet.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Airbag-Klappe mit einem Scharnier angelenkt, wobei
das Scharnier um eine Achse schwenkbar ist, die im wesentlichen
der ersten Achse entspricht oder gleicht.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil,
insbesondere eine Instrumententafel.
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Die
Erfindung ist besonders vorteilhaft, da sie es ermöglicht,
auf die sonst übliche
Reißnaht
der Belederung zu verzichten. Ferner ist es auch nicht erforderlich,
die Belederung vorzuschwächen.
Bei der Entfaltung des Airbags trifft dieser nämlich auf den Träger mit
dem zumindest einen Messer, so dass der Träger in Richtung auf die Airbag-Klappe
schwenkt. Dabei wird der Schutzmechanismus zur Seite geschwenkt
und das Messer zerschneidet die Belederung, so dass sich die Airbag-Klappe öffnen kann.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung hat die Trägerschicht
eine Schwächung,
wobei das Messer so angeordnet ist, dass es durch die Trägerschicht
im Bereich der Schwächung
in die Oberflächenschicht,
beispielsweise also die Belederung, einschneiden kann, wenn der
Träger
aufgrund einer Entfaltung des Airbags eine Schwenkbewegung um die
erste Achse ausführt.
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Beispielsweise
ist die Trägerschicht
vorgeschwächt
oder die Schwächung
ist durchgehend. Im letzteren Fall hat die Trägerschicht mehrere Stege. Die
Messer sind so angeordnet, dass sie zwischen den Stegen hindurch
die Oberflächenschicht
bei der Entfaltung des Airbags zerschneiden können.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung befindet sich zwischen der Trägerschicht des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
und seiner Oberflächenschicht
ein Abstandsgewirke. Hierbei handelt es sich beispielsweise um ein
textiles Material, dass dazu dient, einen so genannten Soft-Touch
zu erreichen. Vorzugsweise ist das Abstandsgewirke ganz oder teilweise
vorgeschwächt,
um das Auftrennen der Oberflächenschicht
zur Öffnung
der Airbag-Klappe zu erleichtern.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung hat die Trägerschicht
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
eine Öffnung,
durch die der Airbag bei seiner Entfaltung hindurch treten kann.
Beispielsweise wird bei dieser Ausführungsform eine weiche Airbag-Klappe
verwendet, insbesondere eine Airbag-Vorrichtung, wie sie an sich
aus der
DE 101 35 224
A1 bekannt ist.
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Das
oder die Messer können
so ausgebildet sein, dass die gesamte Öffnungskontur, die sich bei Öffnung der
Airbag-Klappe ergibt, aufgrund der Auslösung des Airbags ein- und/oder
zerschnitten wird.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird nach der Auslösung
des Airbags in dem Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil eine Öffnungskontur gebildet,
die beispielsweise U- oder H-förmig
sein kann. Ferner kann die Öffnungskontur
auch als Fischmaul-Öffnung
ausgebildet sein.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das zumindest eine Messer in einem Aufschlagbereich
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils angeordnet, beispielsweise
in einem Kopf- oder Knieaufschlagbereich. Dies wird aufgrund des
Schutzelements ermöglicht,
da dieses eine Verletzung eines Kraftfahrzeug-Insassen an dem zumindest
einen Messer aufgrund eines solchen Aufschlags ausschließt.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das zumindest eine Messer zusammen mit der Airbag-Klappe
nach deren Öffnung
in den Kraftfahrzeug-Innenraum hinein bewegt, wobei das Messer bei
vollständig
geöffneter
Airbag-Klappe in Richtung auf die Oberfläche des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
zeigt. Vorzugsweise wird das Messer in dieser Position arretiert.
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Dies
hat den Vorteil, dass auch bei einem so genannten Sekundär-Aufprall
keine Verletzungsgefahr der Kraftfahrzeug-Insassen durch das zumindest eine
Messer besteht, da dieses ja in Richtung auf die Oberfläche des
Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils zeigt.
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Im
Weiteren werden Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Schnitt einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils,
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2 eine
schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils;
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3 eine
Schnittansicht des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils der 2,
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4 eine
weitere Schnittansicht des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils der 2,
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5 eine
schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
mit einer aufkaschierten Oberflächen-Schicht
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6 einen
schematischen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
mit einem Abstandsgewirke,
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7 einen
schematischen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils
mit einem Träger,
der eine Öffnung
für den
Airbag hat,
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8 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils,
wobei die Airbag-Klappe mit dem Träger in ihrer geschlossenen
und in ihrer geöffneten
Position dargestellt ist.
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Einander
entsprechende Elemente der nachfolgenden Ausführungsformen sind jeweils mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
ein Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil 100, wie zum Beispiel
eine Instrumententafel oder ein anderes Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil.
Das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil hat eine formstabile Trägerschicht 102,
beispielsweise aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS). Auf der Trägerschicht
befindet sich eine Schaumschicht 104, zum Beispiel aus
Polyurethan-Schaum. Auf die Schaumschicht 104 ist die Oberflächensicht 106 des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 aufgebracht,
die in einer Einbauposition des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 vom
Kraftfahrzeug-Innenraum her sichtbar ist.
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Bei
der Oberflächensicht 106 kann
es sich um eine Dekorschicht aus einer Kunststofffolie handeln,
eine Slush-Haut, oder eine Oberflächensicht aus einem zähen Material,
wie zum Beispiel einem textilen Material oder aus Leder. Ferner
kann die Oberflächenschicht 106 auch
aus einer Materialmischung bestehen.
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Unterhalb
der Trägerschicht 102 ist
eine Airbag-Vorrichtung 108 angeordnet. Die Airbag-Vorrichtung 108 hat
einen zusammengefalteten Airbag 110, der sich in einem
Schusskanal 112 befindet. Der Schusskanal 112 hat
einander gegenüberliegende Begrenzungen 114 und 116.
Nach Auslösung
des Airbags 110 kann sich dieser entlang des Schusskanals 112 zwischen
den Begrenzungen 114 und 116 in Richtung auf die
Trägerschicht 102 des
Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 entfalten.
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An
der Begrenzung 116 des Schusskanals 112 ist ein
Träger 118 um
eine Achse 120 schwenkbar gelagert. Die Achse 120 befindet
sich an der Begrenzung 116 des Schusskanals 112 oberhalb
des zusammengefalteten Airbags 110, so dass der Träger 118 zwischen
dem zusammengefalteten Airbag 110 und der Unterseite der
Trägerschicht 102 in
den Schusskanal 112 hineinragt.
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An
seinem der Achse 120 fern liegenden Ende hält der Träger 118 ein
Messer 122, dessen Schneide 124 in Richtung auf
die Oberflächenschicht 106 zeigt.
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Wenn
der Träger 118 in
dem Richtungssinn 126, das heißt hier im Uhrzeigersinn, eine
Schwenkbewegung in Richtung auf die Oberflächenschicht 106 ausführt, so
trifft das Messer 122 mit seiner Schneide 124 auf
einen Bereich 128 der Trägerschicht 102, der
teilweise oder ganz vorgeschwächt ist.
Durch diesen Bereich 128 tritt das Messer 122 hindurch
und durchtrennt danach die Schaumschicht 104 und die darüber befindliche
Oberflächensicht 106.
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Oberhalb
der Achse 120 hat die Trägerschicht 102 in
ihrem Bereich 129 eine weitere Schwächung. Aufgrund der Schwächung in
diesem Bereich 129 kann die Trägerschicht 102 aufgrund
des Entfaltungsdrucks des Airbags 110 aufbrechen, um so
ein Aufschwenken der Airbag-Klappe zu ermöglichen.
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Aufgrund
der Entfaltung des Airbags 110 öffnet sich eine Airbag-Klappe,
die durch einen Abschnitt 130 der Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 in
etwa zwischen dem Bereich 128 der Trägerschicht 102 und
der Achse 120 definiert ist.
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An
der Achse 120 kann ein Scharnier 132 angeordnet
sein, das um die Achse 120 schwenkbar ist. Bei der Auslösung des
Airbags 110 schwenkt das Scharnier 132 die Airbag-Klappe
in ihre Öffnungsposition.
Bei dem Scharnier 132 kann es sich um ein Metall- oder
Textilscharnier handeln.
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An
der Begrenzung 114 ist ein Schutzelement 134 um
eine Achse 136 schwenkbar gelagert. Das Schutzelement 134 dient
dazu, die Schneide 124 des Messers 122 abzudecken.
Dadurch wird sichergestellt, dass sich ein Fahrzeug-Insasse bei
einem Aufschlag, beispielsweise einem Kopf- oder Knieaufschlag,
auf dem Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil 100 nicht
an dem Messer 122 verletzen kann.
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Das
Schutzelement 134 hat einen Schenkel 138 und einen
Schenkel 140. Die Schenkel 138 und 140 schließen einen
Winkel ein, in den die Schneide 124 des Messers 122 hineinragt.
Bei der in der 1 gezeigten Ausführungsform
handelt es sich bei dem von den Schenkeln 138 und 140 eingeschlossenen Winkel
in etwa um einen rechten Winkel; es kann sich aber auch um einen
anderen Winkel handeln, wie zum Beispiel einen stumpfen oder einen
spitzen Winkel.
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Der
Schenkel 138 des Schutzelements 134 ist mit der
Achse 136 verbunden, so dass das Schutzelement 134 in
dem Richtungssinn 142, der dem Richtungssinn 126 gegenläufig ist,
schwenkbar ist.
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Um
Klappergeräusche
beim Betrieb des Kraftfahrzeugs zu vermeiden, kann das Schutzelement 134 durch
eine geeignete Maßnahme
gegen die Schneide 124 gedrückt werden, beispielsweise durch
eine Federkraft, die entgegen dem Richtungssinn 142 wirkt,
oder dadurch, dass die Toleranzen so gewählt sind, dass die Trägerschicht 102 im
Normalbetrieb das Schutzelement 134 gegen die Schneide 124 drückt.
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Die
Achse 120 kann Arretierungsmittel aufweisen, um die Airbag-Klappe
und den Träger 118 nach
der Auslösung
des Airbags 110 in ihrer geöffneten Position zu halten.
In der geöffneten
Position zeigt die Schneide 124 des Messers 122 in
Richtung auf die Oberflächenschicht 106.
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Falls
bei einem Sekundäraufprall
ein Fahrzeug-Insasse auf die geöffnete
Airbag-Klappe auftrifft,
so besteht aufgrund des Messers 122 keine Verletzungsgefahr,
da dessen Schneide ja in einer dem Kraftfahrzeug-Insassen abgewandte
Richtung, nämlich
in Richtung auf die Oberflächensicht 106 zeigt. Die
Arretierung der Airbag-Klappe
mit dem Träger 118 in
der geöffneten
Position ist daher als zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme
vorteilhaft. Beispielsweise können
an der Achse 120 ein oder mehrere Rastelemente vorgesehen
sein, um den Träger 118 und die
Airbag-Klappe, das heißt
das Scharnier 132, in der geöffneten Position zu arretieren.
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Aufgrund
der Auslösung
des Airbags 110 bei einem Aufprall des Kraftfahrzeugs erfolgt
also folgender Ablauf: Der sich entfaltende Airbag 110 trifft
auf den Träger 118,
so dass dieser in dem Richtungssinn 126 um die Achse 120 geschwenkt
wird. Dabei übt das
Messer 122 auf das Schutzelement 134 eine Kraft
aus, so dass dieses in dem Richtungssinn 142 seitlich weggeschwenkt
wird. Dadurch ist der Weg für eine
weitere Schwenkbewegung des Trägers 118 in dem
Richtungssinn 126 freigegeben.
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Das
Messer 122 tritt dann durch den Bereich 128 der
Trägerschicht 102 hindurch,
bis der Träger 118 das
Scharnier 132 erreicht. Aufgrund des Entfaltungsdrucks
des Airbags 110 werden dann der Träger 118 und das Scharnier 132 weiter
um die Achse 120 in dem Richtungssinn 126 geschwenkt,
wobei die Schneide 124 die Schaumschicht 104 und
die Oberflächenschicht 106 durchtrennt.
Dadurch öffnet sich
das Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil 100 in dem Abschnitt 130,
wodurch die geöffnete
Airbag-Klappe resultiert, die eine Austrittsöffnung für den sich entfaltenden Airbag 110 in
den Kraftfahrzeug-Innenraum hinein freigibt.
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Nachdem
der Träger 118 und
die Airbag-Klappe deren Öffnungsposition,
das heißt
die nach dem Aufschwenken erreichte Endposition, erreicht haben,
werden sie dort arretiert, indem sie beispielsweise mit den an der
Achse 120 angeordneten Rastmitteln verrasten (die Rastmittel
sind in den Figuren nicht dargestellt).
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Von
besonderem Vorteil ist hier, dass auf eine Schwächung der Oberflächenschicht 106 verzichtet
werden kann, auch wenn diese aus einem zähen Material, wie zum Beispiel
Leder, besteht.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht einer Ausführungsform
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100,
welches mehrere, durch Stege 144 voneinander getrennte
Bereiche 128 hat. In den Bereichen 128 ist die
Trägerschicht 102 (vgl. 1)
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 beispielsweise
mittels Fräsen
geschwächt.
Unterhalb der Bereiche 128 befindet sich jeweils ein Messer 122,
welches zur Durchtrennung der darüber liegenden Schaumschicht 104 und
der Ober flächenschicht 106 (vgl. 1)
dient, um eine Entfaltung des Airbags 110 zu ermöglichen.
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Durch
die Bereiche 128 wird eine Öffnungskontur 146 definiert,
die bei der hier betrachteten Ausführungsform U-förmig ist.
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Nach
Auslösung
des Airbags 110 erzeugen die Messer 122 so genannte
Initialschnitte in der Oberflächenschicht 106.
Das bedeutet, dass nicht die ganze Öffnungskontur 146 in
die Oberflächenschicht 106 geschnitten
wird, sondern nur diejenigen Bereiche der Oberflächenschicht 106, die
oberhalb der Bereiche 128 liegen. Aufgrund des Entfaltungsdrucks
des Airbags 110 werden die Stege 144 abgerissen
und die Oberflächenschicht 106 reist
entlang der gesamten Öffnungskontur 146 aufgrund
der von den Messern 122 erzeugten Initialschnitte auf.
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Die 3 zeigt
eine Schnittdarstellung (Schnitt A-A) des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 der 2 im
Bereich eines der Stege 144. Unterhalb des Stegs 144 ist
die Trägerschicht 102 gemäß der Ausführungsform
der 3 teilweise geschwächt, wie zum Beispiel durch
eine Ausfräsung.
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Auch
die Schwächung
in dem Bereich 129 (vgl. 1) kann
durch eine Ausfräsung
in der Trägerschicht 102 realisiert
sein.
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Die 4 zeigt
eine weitere Schnittansicht des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 durch einen
der Bereiche 128. In der Ausführungsform der 4 ist
die Trägerschicht 102 in
dem Bereich 128 vollständig
geschwächt,
das heißt,
in dem Bereich 128 ist die Trägerschicht 102 beispielsweise
durch eine Fräsung
vollständig
durchtrennt.
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Die 5 zeigt
eine weitere Ausführungsform
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100. Im
Unterschied zu der Ausführungsform
der 1 ist hier die Oberflächenschicht 106, beispielsweise
eine Belederung, auf einer Kunststoff-Oberfläche 148 aufkaschiert,
die sich auf der Schaumschicht 104 befindet.
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Die 6 zeigt
eine weitere Ausführungsform
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100. Im
Unterschied zu den Ausführungsformen
der 1 und 5 befindet sich zwischen der
Oberflächenschicht 106 und
der Trägerschicht 102 keine Schaumschicht,
sondern ein Abstandsgewirke 150. Das Abstandsgewirke 150 dient
dazu, einen so genannten Soft-Touch des belederten Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 zu
erreichen.
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Abstandsgewirke
sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Es handelt sich
hierbei um Maschenstoffe, die aus zwei textilen Außenflächen bestehen.
Die textilen Außenflächen werden durch
Abstandsfäden
verbunden und gleichzeitig auf Distanz gehalten.
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Vorzugsweise
ist das Abstandsgewirke 150 in dem Bereich 128 geschwächt, so
dass das Messer 122 leichter die Oberflächenschicht 106 erreichen kann.
Die Schwächung
des Abstandsgewirke in dem Bereich 128 kann dadurch erfolgen,
dass das Abstandsgewirke 150 im Bereich der Öffnungskontur 146 (vgl. 2)
vorgeschnitten ist.
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Die
7 zeigt
eine weitere Ausführungsform
des Krafffahrzeug-Innenverkleidungsteils
100, bei
der die Trägerschicht
102 unterbrochen
ist, so dass eine Austrittsöffnung
152 für den sich
entfaltenden Airbag
110 in der Trägerschicht
102 gebildet
ist. In die Schaumschicht
104 ist bei dieser Ausführungsform
eine weiche Airbag-Klappe
154 integriert, wie es an sich
aus der
DE 101 35
224 A1 bekannt ist. Bei dieser Ausführungsform kann das Scharnier
132 entfallen.
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Ferner
ist es bei dieser Ausführungsform möglich, ein
Messer 122 einzusetzen, dass die ganze Öffnungskontur 146 schneidet,
da hier keine Stege 144 (vgl. 2) im Wege
stehen. Ein weiterer Vorteil besteht hier darin, dass die Airbag-Vorrichtung 108 nahe
der Windschutzscheibe angeordnet sein kann, da nicht die Gefahr
besteht, dass die weiche Airbag-Klappe 154 die Windschutzscheibe
beschädigt.
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Die 8 zeigt
schematisch eine Ausführungsform
des Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100 bei
geschlossener Airbag-Klappe 154, das heißt vor Auslösung des
Airbags 110 (vgl. 1 bis 7),
das heißt
in der "Position
I", und in der vollständig geöffneten
Position der Airbag-Klappe 154 ("Position II"), die die Airbag-Klappe 154 nach
der Entfaltung des Airbags 110 eingenommen hat. Wie aus
der 8 ersichtlich, schwenkt die Airbag-Klappe 154 zusammen
mit dem Träger 118,
der das Messer 122 trägt,
in die Position II. In der Position I zeigt die Schneide 124 des
Messers 122 in Richtung auf die Unterseite der Trägerschicht
und die Unterseite der Oberflächenschicht 106.
In der Position II zeigt die Schneide 124 des Messers 122 dagegen
in Richtung auf die Oberseite der Oberflächenschicht 106 des
Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteils 100. Auch bei einem
Sekundär-Aufprall
könnte
sich also ein Fahrzeug-Insasse nicht an der Schneide 124 des Messers
verletzen, da diese ja in eine dem Kraftfahrzeug-Insassen abgewandte
Richtung zeigt.
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- 100
- Kraftfahrzeug-Innenverkleidungsteil
- 102
- Trägerschicht
- 104
- Schaumschicht
- 106
- Oberflächenschicht
- 108
- Airbag-Vorrichtung
- 110
- Airbag
- 112
- Schusskanal
- 114
- Begrenzung
- 116
- Begrenzung
- 118
- Träger
- 120
- Achse
- 122
- Messer
- 124
- Schneide
- 126
- Richtungssinn
- 128
- Bereich
- 129
- Bereich
- 130
- Abschnitt
- 132
- Scharnier
- 134
- Schutzelement
- 136
- Achse
- 138
- Schenkel
- 140
- Schenkel
- 142
- Richtungssinn
- 144
- Steg
- 146
- Öffnungskontur
- 148
- Kunststoffoberfläche
- 150
- Abstandsgewirke
- 152
- Austrittsöffnung
- 154
- Airbag-Klappe