DE10231617B4 - Innenverkleidungsteil für eine Seitentür - Google Patents

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Abstract

Innenverkleidungsteil für eine Seitentür eines Personenkraftwagens, die mit einem Seitenaufprallschutz in Form eines Airbags versehen ist, der in einem Ausschnitt des Innenverkleidungsteiles angeordnet ist, wobei der Ausschnitt von einem Formteil überdeckt ist, das mit einer Sollbruchlinie in zwei Hälften unterteilbar ist, und das zum Wageninneren hin durch eine mit dem Innenverkleidungsteil verbundene Dekorhaut überdeckt ist, die zweiteilbar ist, wobei die beiden Teile der Dekorhaut mittels einer bei einer Airbagauslösung aufreißenden Naht miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Naht (10) außerhalb des Bereichs des Ausschnitts (3) und im Bereich von zumindest einer Schmalseite (11, 12) des Innenverkleidungsteiles (1) außerhalb des sichtbaren Bereichs zum Liegen kommt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Innenverkleidungsteil für eine Seitentür nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Aus der DE 195 05 214 A1 ist ein Innenverkleidungsteil für eine Seitentür eines Personenkraftwagens bekannt. Die Seitentür ist mit einem Seitenaufprallschutz in Form eines Airbags versehen, der in einem Ausschnitt des Innenverkleidungsteils angeordnet ist. Der Ausschnitt ist von einem Formschaumteil überdeckt, das eine quer über die Breite des Ausschnitts verlaufende Sollbruchlinie auf halber Höhe des Ausschnitts aufweist, und das zum Wageninneren hin durch eine fest mit dem Innenverkleidungsteil verbundene Dekorhaut überdeckt ist. Die Dekorhaut ist auf Höhe der Sollbruchlinie zweigeteilt, wobei die beiden Teile der Dekorhaut mittels einer bei einer Airbagauslösung aufreißenden Naht miteinander verbunden sind. Dadurch wird das bekannte Schlagen eines großflächigen Lappens, der beispielsweise von oben oder unten öffnet, vermieden, wodurch ein sogenannter „Peitscheneffekt" verhindert wird. Die Naht ist so ausgelegt, dass sie über die gesamte Länge aufreißt, die Dekorhaut jedoch fest mit dem Innenverkleidungsteil verbunden bleibt. Als Dekorhaut dient unterschiedliches Dekormaterial, insbesondere Stoff, Leder oder Kunststofffolie.
  • Ferner ist aus der DE 199 32 327 A1 und aus der WO 99/08904 A1 jeweils eine Airbagabdeckung bekannt, bei der die von außen sichtbaren Markierungslinien der Airbagdurchtrittsöffnung nicht mit der funktionalen Sollbruchstelle übereinstimmen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Innenverkleidungsteil für eine Seitentür zu schaffen, das zum einen funktional für den Austritt eines Airbags in das Wageninnere geeignet ist, zum anderen vom Wageninneren aus jedoch auch im Bereich des Airbagaustritts eine ästhetisch und stilistisch ansprechende Gestaltung gewährleistet.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
  • Kerngedanke der Erfindung ist es, dass die Naht außerhalb des Bereichs des Ausschnitts und im Bereich von zumindest einer Schmalseite des Innenverkleidungsteiles zum Liegen kommt. Dadurch kann die Naht in einen Bereich gelegt werden, der außerhalb des sichtbaren Bereichs ist. Es kann die Naht zum Beispiel im Umbugbereich angeordnet sein, wo sie von einem an das Innenverkleidungsteil angrenzenden Bauteil verdeckt ist. Vorteilhafterweise kommt die Naht direkt an der Schmalseite des Innenverkleidungsteiles zum Liegen. So erfüllt die Naht ihre Funktion, ist aber selbst dann nicht sichtbar, wenn das angrenzende Bauteil nur auf Stoß ohne Überlappung angeordnet ist. Die optische Gestaltung des Innenverkleidungsteils wird auf diese Weise nicht mehr von der Naht beeinflusst.
  • Die Dekorhaut besteht günstigerweise aus Stoff, Leder, Kunstleder, Alcantara oder Lorica oder einer Kunststofffolie wie beispielsweise aus PUR, PVC, ASA, ABS. Diese Materialen weisen bei einer entsprechenden Gestaltung eine hochwertige optische und haptische Anmutung auf. Allerdings kann eine derartige Dekorhaut sich unter Umständen relativ stark dehnen. Dies könnte die Entfaltung des Airbags beeinträchtigen, da der Airbagaustritt von der Dekorhaut verdeckt ist, deren Naht aufgrund der Dehnbarkeit der Dekorhaut erst relativ spät ausreichend hohen Kräften ausgesetzt ist, sodass sie aufreißt. Um dies zu verhindern ist idealerweise zwischen Formteil und Dekorhaut eine Zwischenlage angeordnet, die zumindest teilweise mit der Dekorhaut verbunden ist, und die sich nur wenig längen lässt. Aufgrund der Verbindung mit der Zwischenlage mit der Dekorhaut dehnt sich diese im Falle einer Airbagauslösung nicht stärker als die Zwischenlage. Dadurch erreichen die Kräfte an der Naht sehr schnell den notwendigen Grenzwert zum Aufreißen, sodass sich der Airbag schnell vollständig entfalten kann.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, anhand dessen die Erfindung im Folgenden näher beschrieben wird. Die Figuren zeigen in schematischer Darstellungsweise:
  • 1 ein Innenverkleidungsteil für eine Seitentür eines PKWs und
  • 2 einen Schnitt durch das Innenverkleidungsteil von 1 entlang der Schnittlinie II–II.
  • Ein Innenverkleidungsteil 1 nach 1 und 2 ist für eine Seitentür eines Personenkraftwagens vorgesehen. Durch eine stabile Anbindung des Innenverkleidungsteiles 1 an die Seitentür wird ein Absprengen des Innenverkleidungsteiles 1 bei einem Auslösen eines nachfolgend noch näher beschriebenen Airbags 2 verhindert. Das Innenverkleidungsteil 1 weist knapp oberhalb einer nicht näher bezeichneten Armlehne einen Ausschnitt 3 für einen Austritt des Airbags 2 ins Wageninnere 4 bei einem Seitenaufprall auf. Der Ausschnitt 3 ist mit einem Formteil 5 verschlossen, das mit einer Sollbruchlinie 6 versehen ist, die quer über die Breite des Ausschnitts 3 etwa auf halber Höhe verläuft. Das Formteil 5 kann auch einteilig mit dem Innenverkleidungsteil 1 ausgeführt sein. Zum Wageninneren 4 hin ist das Innenverkleidungsteil 1 und das Formteil 5 mit einem Weichschaum 7 kaschiert und darüber mit einer Zwischenlage 8 aus einer Gewebematte aus Polyamid überdeckt. Diese wiederum ist von einer Dekorhaut 9 aus Leder überdeckt. Die Dekorhaut 9 erzeugt im Wageninneren 4 das gewünschte gediegene Ambiente und fasst sich zusammen mit der darunter liegenden Schicht aus Weichschaum 7 angenehm an.
  • Die Dekorhaut 9 ist zweigeteilt, wobei die beiden Teile der Dekorhaut 9 mittels einer bei einer Auslösung des Airbags 2 aufreißenden Naht 10 miteinander verbunden sind. Die Naht 10 erstreckt sich entlang der linken und oberen Schmalseite 11 und 12 des Innenverkleidungsteiles 1. Der erste Teil der Dekorhaut 9 bildet so den gesamten sichtbaren Abschnitt der Dekorhaut 9 auf der dem Wageninneren 4 zugewandten Seite des Innenverkleidungsteiles 1, während der zweite Teil der Dekorhaut 9 eine Art Lederband im Umbugbereich entlang der linken und oberen Schmalseite 11 und 12 auf der dem Wageninneren 4 abgewandten Seite bildet und mit dem Innenverkleidungsteil 1 dort verklebt ist. Damit kommt die Naht 10 außerhalb des Bereichs des Ausschnitts 3 zum Liegen. Die Zwischenlage 8 ist in die Naht 10 mit eingenäht. Im unteren Umbugbereich 13 sind sowohl die Zwischenlage 8 als auch die Dekorhaut 9 mit dem Innenverkleidungsteil 1 verklebt. Alternativ könnte die Zwischenlage 8 und die Dekorhaut 9 im unteren Umbugbereich 13 auch einfach auf das Innenverkleidungsteil 1 getackert, geklammert, geklemmt oder geschweißt sein.
  • Wenn nun der Airbag 2 ausgelöst wird, vergrößert sich dieser schlagartig. Dadurch bricht das Formteil 5 und der Weichschaum 7 entlang der Sollbruchlinie 6 auf, sodass der Airbag 2 gegen die Zwischenlage 8 und die Dekorhaut 9 drückt. Aufgrund der dabei an der Naht 10 entstehenden Kräfte reißt diese auf. Die Krafteinleitung in die Naht 10 ist dabei durch die Zwischenlage 8 sichergestellt. Die Zwischenlage 8 und die Dekorhaut 9 reißen von dem Innenverkleidungsteil 1 von der oberen linken Ecke her ab, bis der Ausschnitt 3 so weit freigegeben ist, dass der Airbag 2 sich frei ins Wageninnere 4 entfalten kann.
  • Bei dieser Anordnung befindet sich die Naht 10 ausschließlich an der linken und oberen Schmalseite 11 und 12 des Innenverkleidungsteiles 1. Da andere Bauteile, wie zum Beispiel eine hier nicht dargestellte Türbrüstung, auf Stoß an das Innenverkleidungsteil 1 angrenzen, ist die Naht 10 vom Wageninneren 4 aus nicht sichtbar. Damit erhöht sich die Freiheit für den Designer des Innenverkleidungsteiles 1, da die Naht 10 nicht als sichtbares Funktionselement integriert werden muss. Dennoch wird das Aufreißen der Naht 10 durch die angrenzenden Bauteile nicht behindert, da die Schmalseiten 11 und 12 sehr schmal sind.
  • Die Dekorhaut 9 aus Leder ist bis zu einem gewissen Grad elastisch dehnbar. Diese Dehnbarkeit, die sogar chargenweise variieren kann, müsste ohne die Zwischenlage 8 bei der Dimensionierung der Naht 10 berücksichtigt werden. Je elastischer die Dekorhaut 9 wäre, desto schwächer müsste die Naht 10 ausgelegt werden. Die integrierte Zwischenlage 8 ermöglicht es aufgrund ihrer nur sehr geringen Dehnbarkeit, dass die Naht 10 unabhängig von der Dekorhaut 9 immer gleich ausgelegt werden kann. Dadurch sind bei der Entwicklung keine separaten Versuche erforderlich, um die Naht 10 für eine Dekorhaut 9 aus Leder und eine Dekorhaut 9 aus Stoff jeweils optimal auslegen zu können. Es ist nur eine einzige Auslegung erforderlich, die primär von der Zwischenlage 8 bestimmt wird.

Claims (10)

  1. Innenverkleidungsteil für eine Seitentür eines Personenkraftwagens, die mit einem Seitenaufprallschutz in Form eines Airbags versehen ist, der in einem Ausschnitt des Innenverkleidungsteiles angeordnet ist, wobei der Ausschnitt von einem Formteil überdeckt ist, das mit einer Sollbruchlinie in zwei Hälften unterteilbar ist, und das zum Wageninneren hin durch eine mit dem Innenverkleidungsteil verbundene Dekorhaut überdeckt ist, die zweiteilbar ist, wobei die beiden Teile der Dekorhaut mittels einer bei einer Airbagauslösung aufreißenden Naht miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Naht (10) außerhalb des Bereichs des Ausschnitts (3) und im Bereich von zumindest einer Schmalseite (11, 12) des Innenverkleidungsteiles (1) außerhalb des sichtbaren Bereichs zum Liegen kommt.
  2. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Naht (10) an der Schmalseite (11, 12) des Innenverkleidungsteiles (1) zum Liegen kommt.
  3. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich über den Bereich zweier aneinander stoßender Schmalseiten (11, 12) des Innenverkleidungsteiles (1) erstreckt.
  4. Innenverkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Formteil (5) und Dekorhaut (9) zumindest eine Zwischenlage (8) angeordnet ist, die zumindest teilweise mit der Dekorhaut (9) verbunden ist, und die eine geringe Dehnbarkeit aufweist.
  5. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage (8) eine Gewebematte ist.
  6. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage (8) mit der Dekorhaut (9) zumindest teilweise kraftschlüssig verbunden ist.
  7. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung durch Kleben, Tackern, Klammern, Schweißen oder Klemmen erzeugt wurde.
  8. Innenverkleidungsteil nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage (8) mit der Dekorhaut (9) zumindest auf einer der Naht (10) gegenüberliegenden Seite des Ausschnitts (3) kraftschlüssig verbunden ist.
  9. Innenverkleidungsteil nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenlage (8) zumindest teilweise in der Naht (10) mit eingenäht ist.
  10. Innenverkleidungsteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dekorhaut (9) aus Stoff, Leder oder Kunststofffolie besteht.
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