-
Die
Erfindung betrifft eine Airbagvorrichtung mit einer Airbagklappe,
ein Airbagmodul sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Instrumententafelmoduls.
-
Bei
Airbagabdeckungen ist es allgemein üblich, diese mittels eines
Scharniers an der Instrumententafel anzulenken, wobei das Scharnier
zwischen der Instrumententafel und einem Randbereich der Airbagabdeckung
angeordnet ist. Der Randbereich der Airbagabdeckung ist dabei mit
der Instrumententafel durch eine Sollbruchstelle verbunden. Wird bei
einem Aufprall der Airbag schlagartig entfaltetet, so wird hierdurch
die Sollbruchstelle gebrochen, so dass die Airbagabdeckung eine
Schwenkbewegung in den Fahrzeuginnenraum durchführt, in den sich der Airbag
entfaltet.
-
Aus
der
US 5,316,335 ist
eine Airbagabdeckung bekannt, bei der die Abtrennung der Airbagabdeckung
von der Instrumententafel im Falle eines Aufpralls durch Schneidmesser
erfolgt. Eine weitere Airbagabdeckung, bei der die Verbindung zur
Instrumententafel mit Schneiden getrennt wird, ist aus der
DE 196 46 548 bekannt.
-
Aus
der
DE 38 43 686 A1 ist
eine Abdeckung für
eine Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug bekannt. Dabei ist eine
innerhalb eines Armaturenbrettes befestigte Airbageinheit von einem
Deckel zum Fahrgastinnenraum hin abgedeckt. Der Deckel ist mit dem
Armaturenbrett rastverbunden, so dass der von der Airbageinheit
gasgefüllte
Airbag den Deckel von dem Armaturenbrett löst und sich dieser nach oben
in Richtung einer Windschutzscheibe verlagert.
-
Der
Deckel bleibt dabei über
ein Halteband mit dem Armaturenbrett verbunden. Bei gestrecktem Halteband
infolge des entfalteten Airbags dienen die Befestigungspunkte des
Haltebandes mit dem Deckel und dem Armaturenbrett als Drehachsen,
um die der Deckel schwenkt. Eine Weiterbildung dieser Abdeckung
ist aus der
EP 0 940
300 A1 bekannt. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist
das Anschlagen des Deckels an die Windschutzscheibe, was insbesondere
bei Kompaktwagen die Gefahr der Beschädigung oder Zerstörung der
Windschutzscheibe bedingt.
-
Aus
der
DE 196 46 543 ist
ein Innenverkleidungsteil für
Kraftfahrzeuge mit Airbag-Ausrüstung bekannt.
Bei der Auslösung
des Airbags wird der Abdeckbereich des Führungskanals längs seiner
Mittellinie aufgerissen. Der aufgerissene Bereich öffnet sich
in Form eines spitzen Ovals, ähnlich
der Form eines geöffneten
Fischmauls.
-
Aus
den Druckschriften
DE
100 01 040 C1 ,
DE
40 22 881 C2 und
EP
0 940 300 A1 sind verschiedene weitere Airbag-Abdeckungen
bekannt, die im Auslösefall
in den Fahrgastraum hineingeschleudert werden, wobei die Bewegung
der Abdeckung durch ein Rückhalteband
begrenzt wird. Ein gemeinsamer Nachteil ist hierbei, dass durch
den Eintritt der Abdeckung in den Fahrgastraum eine Verletzungsgefahr besteht.
-
Aus
der
EP 0 867 346 A1 ist
eine Airbagvorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Auslösen der
Airbagvorrichtung bekannt, bei dem eine Abdeckung der Austrittsöffnung des
Airbags innerhalb einer Außenkontur
der Airbagvorrichtung oder eines die Airbagvorrichtung enthaltenden
Fahrzeugteils im Auslösefall
bewegt wird. Diese Art der Bewegung erfordert allerdings eine aufwendige
Kulissenführung
für die
Bewegung der Abdeckeinrichtung innerhalb der Außenkontur.
-
Aus
der
DE 197 57 437
A1 ist ferner einer Airbagmodul mit Eigenantrieb für die Öffnung der
Abdeckklappe bekannt. Die Bewegung der Abdeckklappe zur Freigabe
der Austrittsöffnung
verläuft
dabei wiederum innerhalb der Außenkontur
der Instrumententafel, was eine aufwendige Führung der Bewegung der Abdeckklappe,
insbesondere eine Kulissenführung
oder über
eine Führung
mittels verschiedener Drehhebel erfordert.
-
Aus
der US-A-4 911 471 und aus der
DE 199 34 600 A1 sind weitere Airbagvorrichtungen
bekannt, bei denen eine Airbagklappe nach dem Auslösen des Airbags
in den Fahrzeuginnenraum hinein geöffnet wird. Ein gemeinsamer
Nachteil dieser Vorrichtung ist wiederum, dass insbesondere bei
einer „out
off position" Lage
des Beifahrers eine Verletzungsgefahr an der aus der Instrumententafel
ragenden geöffneten
Airbagklappe besteht.
-
Aus
der
DE 197 38 493
A1 ist eine Airbagabdeckung mit einem zwischen einem Airbag-Modul und
einem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordneten, von einer Umrandung
aus Kunststoffmaterial umgebenen und bei einer Aktivierung des Airbag mindestens
teilweise aus der Umrandung heraus in Richtung des Innenraums aufgestoßenen Klappendeckel
aus Kunststoffmaterial bekannt. Aus der
US 5,590,901 ist eine weitere Airbag-Abdeckung
bekannt, die hinter einer Ziertafel verborgen ist.
-
Aus
der zum Anmeldezeitpunkt unveröffentlichten
DE 101 06 661 ist eine
Vorrichtung zur Abdeckung eines Airbags bekannt, die Mittel zur Öffnung der
Abdeckung in einen Fahrzeug-Innenraum
hinein aufweist und Mittel zum Bewegen der geöffneten Abdeckung zumindest
teilweise aus dem Fahrzeug-Innenraum hinaus.
-
Ausgehend
von dem nachveröffentlichten Stand
der Technik der
DE 101 06 661 liegt
der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Airbagvorrichtung
mit einer Airbagklappe, ein verbessertes Airbagmodul sowie verbesserte
Verfahren zur Öffnung
einer Airbagklappe und zur Herstellung eines Instrumententafelmoduls
zu schaffen.
-
Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird jeweils durch die Merkmale
der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die
Erfindung ermöglicht
einen verbesserten Schutz der Insassen eines Fahrzeugs, insbesondere des
Beifahrers, und verbindet dies mit der Möglichkeit einer kostengünstigen
und konstruktiv nicht aufwendigen Realisierungsmöglichkeit.
-
Ein
besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass sich die Abdeckung
zwar zunächst
bei einem Aufprall in den Fahrzeuginnenraum hinein öffnet, dann
aber zumindest teilweise aus dem Fahrzeuginnenraum hinaus, beispielsweise
in einen Bereich unterhalb der Instrumententafel, bewegt wird. Dadurch
ist vermieden, dass sich Teile der Abdeckung nach Öffnung des
Airbags in einem Kopfaufschlagsbereich befinden. Dies führt zu einem
verbesserten Schutz auch dann, wenn zum Beispiel der Beifahrer nicht
angeschnallt ist oder sich „out
of position" (OOP)
befindet.
-
Ein
weiterer besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der
Schusskanal des Airbags unmittelbar auf die Abdeckung gerichtet
werden kann, ohne dass eine Umlenkung, eine Prallplatte oder dergleichen
erforderlich ist. Aufgrund dessen ist nur eine relativ geringe Expansionskraft
des Airbags nötig,
um die Abdeckung zu öffnen,
so dass ein relativ kleiner Gasgenerator eingesetzt werden kann.
Ein Airbag mit einem relativ geringem Gasdruck bedeutet aber ein
besonders hohes Maß an
Sicherheit für
die Fahrzeuginsassen, da Verletzungen durch die Entfaltung des Airbags
aufgrund des relativ geringen Entfaltungsdrucks vermieden werden.
-
Besonders
vorteilhaft ist dabei, dass die Öffnung
der Airbagklappe in den Fahrzeuginnenraum hinein unmittelbar nach
dem Auslösen
des Airbags durch einen definierten Winkel begrenzt ist. Die entsprechende Öffnungsbewegung
um den definierten Winkel ist dabei vorzugsweise als Schwenkbewegung
um eine Achse an einem Ende eines Trägers der Airbagklappe realisiert.
-
Besonders
vorteilhaft ist ferner, dass die Öffnungsbewegung der Airbagklappe
nach einem genau vorgegebenen Bewegungsmuster verläuft. Dieses
ist vorzugsweise so gewählt,
dass die Schwenkbewegung in den Fahrzeuginnenraum hinein sowie auch
die nachfolgende Schwenkbewegung in Richtung unter die Instrumententafel
in einer aus dem Kopfaufschlagsbereich abgewandten Richtung durchgeführt wird.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird der definierte Öffnungswinkel
der Airbagklappe in den Fahrzeuginnenraum hinein durch einen bei
der Öffnung
der Airbagklappe gebildeten Anschlag an einem Endbereich des Trägers bestimmt.
Dies ist eine konstruktiv besonders günstige Lösung, da sie einerseits kostengünstig realisierbar
ist und andererseits ein größtmögliches
Maß an Sicherheit
gewährleistet.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Airbagklappe in der Austrittsöffnung der
Instrumententafel so positioniert, dass sich im wesentlichen eine
durchgehende Ebene ergibt, das heißt, die Berandung der Airbagklappe oder
die Berandung des Rahmens des Airbagmoduls schließt bündig mit
der Berandung der Instrumententafel in der Austrittsöffnung ab.
-
Vorzugsweise
sind auf der Oberfläche
der Airbagklappe Schneidmesser angeordnet. Dies erlaubt es, eine
homogene Dekorschicht auf die durch die Instrumententafel und die
Airbagklappe gebildete Ebene aufzubringen, und zwar ohne dass eine
aufwendige vorherige Schwächung
der Dekorschicht im Bereich der Austrittsöffnung erforderlich ist.
-
In
dieser bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung macht man sich also den Umstand zunutzte, dass die
Airbagklappe im wesentlichen aus dem Fahrzeuginnenraum hinausgezogen
wird. Aufgrund dessen ist die Anbringung von Schneidmessern an der
Airbagklappe zur Durchtrennung der Dekorschicht nicht bedenklich,
da ja die Schneidmesser zusammen mit der Airbagklappe sofort nach
der Öffnung
der Airbagklappe um den definierten Winkel in den Fahrzeuginnenraum
hinein, das heißt
nach dem Durchschneiden der Dekorschicht, wieder aus dem Fahrzeuginnenraum
hinaus unter die Instrumententafel gezogen wird.
-
Dadurch
ist jedes Verletzungsrisiko auch bei „out off position" durch die Schneidmesser
vermieden und gleichzeitig eine wesentliche Kosteneinsparung durch
Einsparung des sonst erforderlichen Schwächungsschritts zur Realisierung
einer Sollbruchstelle in dem Öffnungsbereich
in der Dekorschicht gegeben. Dies ist insbesondere vorteilhaft, da
eine sonst erforderliche Laserschwächung der Dekorschicht oder
dergleichen entfallen kann.
-
Ein
weiterer besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass als Dekorschicht
neben der üblichen
Dekorfolie auf einer Schaumstoffschicht auch Materialien gewählt werden
können,
die zäh
sind und für
die der Stand der Technik keine Verfahren zur Anbringung von Sollbruchstellen
angibt. Dies ist insbesondere für Leder,
das heißt
für Natur-
oder Kunstleder der Fall. Auch eine Instrumententafel mit Airbag
kann also aufgrund der vorliegenden Erfindung mit einer Dekorschicht
aus Leder ausgestattet werden. Ferner kann aufgrund der Erfindung
oft das sonst übliche
aufwendige Einnähen
von Lederteilen mit besonderen Nahttechniken verzichtet werden.
-
Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Gasgenerator nicht in dem Airbagmodul angeordnet,
sondern der Gasgenerator ist an einem geeigneten Ort in dem Fahrzeugs
angeordnet und mit dem Airbagmodul über eine Gasleitung verbunden.
Dies hat den besonderen Vorteil, dass der schwere Gasgenerator nicht
an dem Querträger
des Fahrzeugs – wie
sonst üblich – befestigt
werden muss, so dass der Querträger
zum Beispiel leichter ausgeführt
kann und ferner schwingungstechnisch optimiert wird. Alternativ
kann der Gasgenerator auch beispielsweise an der Fahrzeug-Stirnwand
angeordnet sein, insbesondere für den
Fall einer selbst tragenden Instrumententafel.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Anschlagen
der Abdeckung an die Windschutzscheibe vermieden wird, so dass es
nicht zu einer Beschädigung
der Windschutzscheibe aufgrund der Öffnung des Airbags kommen kann.
-
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass auch bei einem
sogenannten Sekundäraufprall eine
Verletzung des Beifahrers durch vorstehende Teile der Abdeckung
vermieden werden kann. Dazu kann die Abdeckung nahe der Windschutzscheibenwurzel
angeordnet sein. Die Anordnung nahe der Windschutzscheibenwurzel
liegt üblicherweise
außerhalb
des Kopfaufschlagbereiches, so dass einerseits auf aufwendige Konzepte
zur Erfüllung
der gesetzlichen Kopfaufschlaganforderungen verzichtet werden kann,
und andererseits eine aktive Unterstützung des Abtrennvorgangs der
Abdeckung durch bewegliche Messer, Dorne oder ähnliches ermöglicht ist,
ohne dass dies zu einer Verletzungsgefahr führt.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform führt die
Abdeckung bei der Öffnung
des Airbags zunächst
eine Schwenkbewegung um eine erste Achse aus, um nach Erreichen
eines maximalen Öffnungswinkels
in den Fahrzeuginnenraum hinein eine zweite Schwenkbewegung um eine
zweite Achse mit einer Bewegungsrichtung aus dem Fahrzeuginnenraum
hinaus zu beschreiben. Vorzugsweise verlaufen dabei beide Schwenkbewegungen
in einer dem Kopfaufschlagsbereich im wesentlichen abgewandten Richtung.
-
Die Öffnung der
Abdeckung in den Fahrzeuginnenraum hinein kann aber auch durch ein
Zugelement, beispielsweise ein Band oder Seil, anstelle eines Anschlags
begrenzt werden. Sobald der maximale Öffnungswinkel erreicht ist,
wird die Schwenkbewegung um die zweite Achse freigegeben. Die Freigabe
der Schwenkbewegung um die zweite Achse kann mechanisch oder mittels
einer elektronischen Steuerung erfolgen.
-
Es
ist jedoch auch möglich,
die Schwenkbewegungen um die erste und die zweite Achse zumindest
teilweise gleichzeitig durchzuführen.
Zur Unterstützung
der Schwenkbewegung um die zweite Achse können dabei Zug- oder Druckfedern
vorgesehen sein. Ferner kann der Antrieb für die Schwenkbewegungen auch
durch eine zusätzliche
pyrotechnische Ladung oder durch die Expansionskraft des Airbags geliefert
werden. Hierzu kann beispielsweise eine Umleitung von einem Teil
der Expansionskraft des Airbags in die Abdeckung erfolgen, so dass
diese die gewünschte
Bewegung durchführt.
-
Die
Mechanik zur Bewegung der Abdeckung kann auch als Parallelogramm
oder Mehrgelenkgestänge
ausgebildet sein. Ferner ist es möglich, die Abdeckung zwei-
oder mehrteilig auszubilden, wobei sich zumindest einer der Teile
der Abdeckung zunächst
in den Fahrzeuginnenraum hinein öffnet,
bevor es aus dem Fahrzeuginnenraum hinausbewegt wird.
-
Im
weiteren wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung zur Abdeckung eines Airbags, wie
sie in der DE 101 06 661.9-42 offenbart ist,
-
2 eine
bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Airbagvorrichtung
in geschlossenem Zustand,
-
3 die
Ausführungsform
der 2 nach einer Öffnung
der Airbagklappe um einen definierten Winkel,
-
4 die
Ausführungsform
der 2 und 3, nachdem die Airbagklappe
aus dem Fahrzeuginnenraum hinaus unter die Instrumententafel geschwenkt
worden ist,
-
5 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls,
-
6 eine
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Instrumententafelmoduls
mit einem Airbagmodul,
-
7 das
Airbagmodul der 6 nach Öffnung der Airbagklappe um
den definierten Winkel.
-
Ausgangspunkt
der vorliegenden Erfindung ist die in der DE 101 06 661.9-24 offenbarte
Erfindung. Die 1 zeigt eine Ausführungsform
dieser Erfindung:
Die 1 zeigt
eine schematische seitliche Schnittansicht einer Instrumententafel 1 in
einem Bereich der Airbagabdeckung 2. Die 1 zeigt
ferner eine Windschutzscheibe 3 und eine Person 4 mit
einem Kopf 5. Bei der gezeigten Person 4 handelt
es sich in dem hier betrachteten Ausführungsbeispiel um einen Beifahrer.
-
Unterhalb
der Instrumententafel 1 befindet sich ein Airbag 6 und
ein Öffnungsbereich 7 für den Airbag 6.
-
In
einem normalen Betriebszustand bildet die Airbag-Abdeckung 2 mit
der Instrumententafel 1 eine geschlossene Einheit. Dabei
weist die Verbindung der Airbagabdeckung 2 mit der Instrumententafel 1 eine
oder mehrere Sollbruchstellen 16 auf. Bei einem Aufprall
wird der Airbag 6 ausgelöst, so dass sich dieser in
den Öffnungsbereich 7 entfaltet
und auf die Innenseite der Airbagabdeckung 2 eine Kraft
ausübt.
Diese Kraft führt
zum Aufbrechen der Sollbruchstellen 16.
-
In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Airbagabdeckung 2 in einem der Person 4 abgewandten
Bereich mit einem Gelenk 8 an einem Träger 9 befestigt. Das
andere Ende des Trägers 9 ist
an einem Gelenk 10 befestigt. Oberhalb des Trägers 9 befindet
sich ein Anschlag 18; der Anschlag 18 berührt in dem
normalen Betriebszustand den Träger 9 oder
weist von dem Träger 9 nur
einen geringen Abstand auf. Ferner ist zwischen der Airbagabdeckung 2 und
dem Träger 9 ein
Band 11 mit einer Längenzugabe
befestigt.
-
Sobald
der sich entfaltende Airbag auf die Unterseite der Airbagabdeckung 2 auftrifft
und nachdem die Sollbruchstellen 16 zwischen der Airbagabdeckung
und der Instrumententafel 1 aufgebrochen sind, beginnt
sich die Airbagabdeckung aus ihrer mit 2.1 gekennzeichneten
Grundpo sition in die mit 2.2 gekennzeichnete Position in
den Fahrzeuginnenraum hinein zu öffnen.
Dabei erfolgt eine Schwenkbewegung um die durch das Gelenk 8 gebildete
Achse. Der Träger 9 bleibt
dabei zunächst
ortsfest, da er durch den Anschlag 18 entgegen des Drucks
des sich entfaltenden Airbags 6 gehalten wird. Die Schwenkbewegung
wird dabei in die Schwenkrichtung 12 auf die Windschutzscheibe 3 zu
durchgeführt.
-
Das
Band 11 wird hingegen aus seiner mit 11.1 gekennzeichneten
Grundposition hinaus in die mit 11.2 gekennzeichnete Position
hineinbewegt. Der Öffnungswinkel
zwischen der Airbagabdeckung 2 in deren Position 2.2 und
dem Träger 9 ist
durch die Länge
des Bandes 11 definiert. Sobald durch die Schwenkbewegung
um die durch das Gelenk 8 gebildete Achse das Band 11 vollständig gestrafft
ist, blockiert die Schwenkbewegung um das Gelenk 8. Alternativ
oder zusätzlich
kann auch eine Arretierung oder ein Anschlag an dem Gelenk 8 vorhanden
sein, um die Schwenkbewegung um das Gelenk 8 bei Erreichung
des maximalen Öffnungswinkels
zu stoppen.
-
Die
mit 2.2 gekennzeichnete Position der Airbagabdeckung 2 wird
aufgrund des relativ kurzen Schwenkweges bereits wenige Millisekunden
nach einem Aufprall erreicht, zu einem Zeitpunkt also, zu dem die
Person 4 mit ihrem Kopf 5 noch relativ weit von
der Instrumententafel 1 entfernt ist.
-
Sobald
der maximale Öffnungswinkel
in der Position 2.2 erreicht ist, wirkt eine Kraftkomponente auf
den Träger 9,
die in Richtung auf das Innere das Instrumententafel 1 wirkt,
so dass die zweite Schwenkbewegung in die Schwenkrichtung 13 um das
Gelenk 10 erfolgt. Bei Beginn der zweiten Schwenkbewegung
setzt eine Abschälung
der Dekorschicht von der Schaumschicht im Bereich der Airbagabdeckung 2 ein.
-
Bei
der Bewegung um die durch das Gelenk 10 gebildete Achse
erreicht die Airbagabdeckung 2 ihre Endposition 2.3.
Die entsprechenden Positionen des Gelenks 8, des Trägers 9 und
des Bandes 11 sind mit 8.3, 9.3 bzw. 11.3 bezeichnet.
-
In
ihrer Endposition 2.3 ragt noch ein Endbereich 14 der
Airbagabdeckung 2 über
die Begrenzung der Instrumententafel 1 hinaus in den Fahrzeuginnenraum
hinein. Dies stellt jedoch für
die Person 4 keinerlei Gefahr dar, da sich der Endbereich 14 nahe der
Windschutzscheibenwurzel 15 und damit weit außerhalb
des möglichen
Kopfaufschlagsbereiches befindet – selbst dann, wenn die Person 4 nicht
angeschnallt ist oder sich in einer OOP Position befindet.
-
Ferner
bleibt in der Endpositon 2.3 die abgeschälte Dekorfolie
zusammenhängend
erhalten und an der Kante 17 der Instrumententafel 1 befestigt,
so dass im Fahrzeuginnenraum kein Verletzungsrisiko wegen losgelöster Teile
oder Partikel der Dekorfolie besteht.
-
Alternativ
kann die Mechanik zur Bewegung der Airbagabdeckung 2 auch
so ausgebildet sein, dass diese völlig unterhalb der Instrumententafel 1 in deren
Endposition verschwindet.
-
Die 2 zeigt
eine seitliche Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls.
Das Airbagmodul hat ein Gehäuse 20,
in dem sich ein Airbag befindet. Das Gehäuse 20 hat Befestigungsmittel 21 zur
Befestigung des Airbagmoduls an dessen Rahmen 22 in einer
entsprechenden Öffnung
einer Instrumententafel.
-
An
dem Gehäuse 20 ist
ein Träger 23 an
einer Achse 24 angelenkt. Die Airbagklappe 27 des
in der 2 gezeigten Moduls ist an einer Achse 25 des
Trägers 23 angelenkt.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform befindet
sich an dem Gehäuse 20 ein
Anschluss 26 für
einen Gasgenerator. Der Gasgenerator kann – anders als sonst üblich – an einer
geeigneten Stelle in dem Fahrzeug befestigt werden und über eine
Gasleitung mit dem Anschluss 26 verbunden werden. Dies
hat den Vorteil, dass der relativ schwere Gasgenerator nicht an
dem Querträger
des Fahrzeugs befestigt werden muss. Der Querträger kann also leichter ausgeführt werden;
ferner kann der Querträger schwingungstechnisch
optimiert werden.
-
Das
Airbagmodul der 2 ist als in sich geschlossene
Einheit ausgebildet, welche alle für die Realisierung einer Airbagfunktion
erforderlichen Teile, mit Ausnahme des Gasgenerators, beinhaltet.
Insbesondere ist in dem Gehäuse 20 ein
Schusskanal für
den Airbag gebildet. Nach einer alternativen Ausführungsform
kann jedoch auch ein Gasgenerator – wie sonst üblich – mit in
das Airbagmodul integriert sein.
-
Das
Airbagmodul der 2 kann als separates Bauteil
hergestellt werden und als komplettes System mittels der Befestigungselemente 21 in
die Instrumententafel eingebaut werden.
-
Der
Rahmen 22 ist dabei nicht zwingend erforderlich. Zum Beispiel
kann das Gehäuse 20 so ausgestaltet
sein, dass es unmittelbar mittels entsprechender Befestigungselemente
an dem Gehäuse 20 an
der Instrumententafel befestigt werden kann.
-
Die 3 zeigt
das Airbagmodul der 2, nachdem der Airbag ausgelöst worden
ist. Der Airbag tritt nach seiner Auslösung aus der Austrittsöffnung 30 des
Gehäuses 20 aus
und prallt gegen die Unterseite der noch geschlossenen Airbagklappe 27. Durch
die aufgrund des Aufpralls des Airbags auf die Airbagklappe 27 wirkenden
Kräften öffnet sich
die Airbagklappe 27 um einen Winkel 31. Der Winkel 31 ist
dadurch definiert, dass die in der Airbagklappe 27 befindliche
Ausnehmung mit der Außenkontur
des Trägers 23 in
dessen Endbereich einen Anschlag bildet. Nach einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel rastet
dabei die Außenkontur
des Endbereiches des Trägers 23 formschlüssig in
die Ausnehmung der Airbagklappe 27 ein. Alternativ wird
der Anschlag nur kraftschlüssig
durch die fortwährend
wirkende Expansionskraft des Airbags gebildet.
-
Nachdem
der Anschlag gebildet worden ist, wirkt aufgrund der um den Winkel 31 geöffneten
Airbagklappe 27 eine resultierende Kraft in eine Richtung
unterhalb des Rahmens 22. Aufgrund dieser Kraft schwenkt
der Träger 23 mit
der um den Winkel 31 geöffneten
Airbagklappe 27 um die Achse 24.
-
Die
Endposition der Schwenkbewegung um die Achse 24 ist in
der 4 dargestellt. Die Schwenkbewegung um die Achse 24 wird
durch einen Anschlag 33 an dem Gehäuse 20 mit der Airbagklappe 27 und/oder
den Träger 23 begrenzt.
-
Die 5 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Airbagmoduls der 2, 3 und 4 im
geschlossenen Zustand. Die Airbagklappe 7 weist entlang
ihrer Berandung 34 Schneidelemente 35 auf. Solche
Schneidelemente 35 können
dabei auf der Airbagklappe 27 angeordnet sein, ohne dass
dieses ein sicherheitstechnisches Risiko darstellt. Schließlich wird
die Airbagklappe 27 nach einer initialen Öffnung um
den Winkel 31 (vgl. 3) in den
Fahrzeuginnenraum hinein unter die Instrumententafel gezogen, so
dass auch die Schneidelemente 35 keine Gefahr darstellen
können.
-
Die 6 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform des Airbagmoduls
der 2 bis 5, welches an dem Träger 36 einer
Instrumententafel mittels der Befestigungselemente 21 befestigt
ist. Dabei bildet die Oberfläche
der Airbagklappe 27 und des Rahmens 22 mit dem
Träger 36 eine gekrümmte Ebene,
das heißt
die Airbagklappe 27 und der Rahmen 22 sind bündig mit
einer Berandung 37 des Trägers 36 angeordnet.
-
Bei
der Anordnung der 6 ist besonders vorteilhaft,
dass das Airbagmodul als in sich geschlossenes System gefertigt
und angeliefert werden kann. Dieses wird dann mittels der Befestigungselemente 21 an
dem Träger 36 der
Instrumententafel fixiert.
-
In
einem nächsten
Bearbeitungsschritt kann dann eine Dekorfolie auf die durch den
Träger 36, den
Rahmen 22 und die Airbagklappe 27 gebildete Ebene
aufgebracht werden. Hierbei kann es sich um eine übliche Dekorfolie
aus Kunststoff auf einer Schaumstoffschicht handeln oder auch um
eine Schicht aus Leder, insbesondere Natur- oder Kunstleder.
-
Eine
Schwächung
der Dekorschicht zur Realisierung einer Sollbruchstelle im Bereich
der Austrittsöffnung
des Airbags, das heißt
entlang der Berandung 34 der Airbagklappe 27 ist
nicht erforderlich, da die Dekorschicht durch die Schneidelemente 35 bei der Öffnung der
Airbagklappe 27 um den Winkel 31 (vgl. 3)
in den Fahrzeuginnenraum hin durchtrennt wird. Dabei wird ein Bereich
aus der Dekorschicht durch die Schneidelemente 35 ausgeschnitten,
welcher im wesentlichen der Kontur der Airbagklappe 27 entspricht.
Der durch die Schneidelemente 35 ausgeschnittene Bereich
der Dekorfolie bleibt zwischen den Schneidelementen 35 hängen und
wird zusammen mit der Bewegung der Airbagklappe 27 unter
den Träger 36 aus
dem Fahrzeuginnenraum hinausbewegt.
-
Die 7 zeigt
eine perspektivische Ansicht des Airbagmoduls der 2 bis 6 mit
einer um den Winkel 31 (vgl. 3) geöffneten
Airbagklappe 27.
-
Die
mit Bezug auf die
2 bis
7 dargestellte
Ausführungsform
der Erfindung ist gegenüber der
DE 101 06 661 insofern
besonders vorteilhaft, als das Halteband durch einen formschlüssigen Anschlag
an dem Träger
23 ersetzt
wird. Diese Konstruktion ist zugleich sicherer und kostengünstig herzustellen.
-
Bei
dem Gehäuse 20 des
Airbagmoduls kann es sich um ein einstückiges Kunststoffspritzgießteil handeln,
wodurch im Vergleich zum Stand der Technik eine Gewichtseinsparung
verbunden ist. Durch die Kapselung des Airbags in dem Gehäuse 20 wird
darüber
hinaus die Gefahr einer Beschädigung
des Airbags vermieden.
-
Die
Befestigungselemente 21 können durch Kleben, Schrauben
oder Nieten oder eine andere Befestigungstechnik realisiert werden.
Mit solchen Befestigungselementen wird der Rahmen 22 des
Airbagmoduls mit dem Träger 36 der
Instrumententafel (vgl. 6) verbunden, so dass der Schusskanal
des Airbags in dem Gehäuse 20 entsprechend
ausgerichtet wird.
-
Von
besonderem Vorteil ist bei der gezeigten Ausführungsform der Erfindung ferner,
dass in der Dekorschicht keine Nähte,
Sollbruchstellen oder dergleichen im Bereich der Airbagklappe 27 erforderlich sind,
wodurch eine ansprechendere Optik gewährleistet ist.
-
- 1
- Instrumententafel
- 2
- Airbag-Abdeckung
- 3
- Windschutzscheibe
- 4
- Person
- 5
- Kopf
- 6
- Airbag
- 7
- Öffnungsbereich
- 8
- Gelenk
- 9
- Träger
- 10
- Gelenk
- 11
- Band
- 12
- Schwenkrichtung
- 13
- Schwenkrichtung
- 14
- Endbereich
- 15
- Windschutzscheibenwurzel
- 16
- Sollbruchstelle
- 17
- Kante
- 18
- Anschlag
- 20
- Gehäuse
- 21
- Befestigungselement
- 22
- Rahmen
- 23
- Träger
- 24
- Achse
- 25
- Achse
- 26
- Anschluss
- 27
- Airbagklappe
- 30
- Austrittsöffnung
- 31
- Winkel
- 32
- Ausnehmung
- 33
- Anschlag
- 34
- Berandung
- 35
- Schneidelement
- 36
- Träger
- 37
- Berandung