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Dreidimensionale
Kulissenvorrichtung, Verwendung der Kulissenvorrichtung und Verfahren
zur Aufnahme einer Fotografie Die Erfindung betrifft eine dreidimensionale
Kulissenvorrichtung zur Aufnahme einer Person, insbesondere zum
Fotografieren oder Abbilden der Person in der Kulissenvorrichtung.
Sie betrifft weiter ein Verfahren zur Aufnahme einer Fotografie.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
die die Aufnahme einer Fotografie einer Person erlaubt, wobei auf
der Fotografie ein unrealistischer Eindruck der Situation, in der
sich die Person befindet, entsteht.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
hat die Form einer dreidimensionale Kulissenvorrichtung zur Aufnahme
einer Person und weist wenigstens einen Schulterabschnitt, wenigstens
einen mit dem Schulterabschnitt verbundenen, zum Auflegen der Arme der
Person vorgesehenen Armabschnitt und ein mit dem Armabschnitt verbundenes
Befestigungselement zur Aufnahme mindestens eines Gegenstands auf.
Dabei ist die Kulissenvorrichtung selbst durch eine in der Kulissenvorrichtung
aufgenommene Person von mindestens einem Standpunkt aus verdeckbar.
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Einem
Grundgedanken der Erfindung zufolge sollte die Kulissenvorrichtung
geeignet sein den Eindruck zu erwecken, die Person halte einen schweren
und/oder schwer zu greifenden Gegenstand in den Händen. Dazu
sollte die Kulissenvorrichtung die Anbringung eines solchen Gegenstandes
erlauben, wobei das Gewicht dieses Gegenstandes jedoch von der Kulissenvorrichtung
und nicht von der Person aufgenommen werden sollte. Zu diesem Zweck
ist mit den Armabschnitten jeweils ein Befestigungselement verbunden,
an dem ein schwerer Gegenstand oder mehrere solcher Gegenstände eingehängt, festgeschraubt
oder auf andere Weise so befestigt werden können, dass die Kulissenvorrichtung
das Gewicht dieser Gegenstände
trägt.
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Andererseits
sollte jedoch zur Erweckung des Eindrucks, die Person halte den
Gegenstand in den Händen
und trage ihn somit auch selbst, die Kulissenvorrichtung selbst
beispielsweise auf einem Foto nicht als solche erkennbar sein. Insbesondere sollten
diejenigen Teile der Kulissenvorrichtung, die lediglich zum Halten
des schweren Gegenstands dienen, nicht sichtbar sein. Dazu sind
die betreffenden Abschnitte der Kulissenvorrichtung so angeordnet, dass
sie vom Standpunkt eines Fotografen aus durch die Person verdeckt
werden können.
Durch das Auflegen ihrer Arme verdeckt die Person die Armabschnitte,
durch ihren Körper
verdeckt sie die Schulterabschnitte mit den Gelenken. Damit die
Person die Kulissenvorrichtung betreten und sich in der erforderlichen
Weise aufstellen kann, kann die Kulissenvorrichtung durch Drehen
eines oder beider Schulterabschnitte sozusagen geöffnet werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Kulissenvorrichtung eine Symmetrieachse parallel
zu einer Körperlängsachse
der Person auf, wobei rechts und links von der Symmetrieachse und im
wesentlichen spiegelsymmetrisch zu dieser je ein Schulterabschnitt
und ein Armabschnitt angeordnet sind. Bei dieser Anordnung ist es
möglich
den Eindruck zu er zeugen, die Person halte in ihren beiden Händen einen
entsprechenden Gegenstand.
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Die
praktische Handhabung der Kulissenvorrichtung kann dadurch verbessert
sein, dass zwischen dem Schulterabschnitt und dem Befestigungselement
mindestens ein Gelenk angeordnet ist, durch das der Schulterabschnitt
und/oder der Armabschnitt um die Symmetrieachse oder um eine Achse
parallel zur Symmetrieachse drehbar sind. Dadurch kann die Kulissenvorrichtung
zur Aufnahme der Person gleichsam geöffnet und, wenn sich die Person
in der Kulissenvorrichtung platziert hat, wieder geschlossen werden.
Auf diese Weise ist gleichzeitig ein vollständiges Verdecken der Kulissenvorrichtung
durch die Person, eine weitgehend natürliche Körperhaltung der Person und
eine einfache Handhabung der Kulissenvorrichtung möglich.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Schulterabschnitte in der Schulterhöhe der Person
angeordnet. Alternativ ist es auch möglich, die Schulterabschnitte
in einer anderen Höhe
anzuordnen und so nach oben oder unten zu führen, dass die Armabschnitte
in der Armhöhe
der Person zu liegen kommen.
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Vorteilhafterweise
weisen die Armabschnitte jeweils einen O-berarmabschnitt und einen Unterarmabschnitt
auf, wobei der Oberarmabschnitt und zugehörige Unterarmabschnitt jeweils
miteinander einen Winkel α bilden
und der Unterarmabschnitt im Wesentlichen waagerecht angeordnet
ist. Bei dieser Anordnung kann die Person ihre Arme bequem auf die
Armabschnitte auflegen, wobei ihre Arme sich bei geeigneter Wahl
des Winkels α in
einer Stellung befinden, wie sie für eine Person beim Tragen des
entsprechenden Gegenstands typisch ist. Um jeweils den passenden
Winkel wählen
zu können,
ist der Winkel α vorteilhafterweise
variierbar. Dies kann beispielsweise durch ein zwischen Oberarm-
und Unterarmabschnitt angeordnetes Gelenk erfolgen.
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Da
die Kulissenvorrichtung das Gewicht des schweren Gegenstands aufnehmen
soll, muss sie so anbringbar sein, dass sie trotz des Gewichts stabil
ist. Dazu kann sie beispielsweise mit den Schulterabschnitten oder
einem unmittelbar zwischen den Schulterabschnitten angeordneten
Zentralabschnitt an eine Wand montierbar sein.
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Um
die Kulissenvorrichtung optimal auf die sie benutzende Person einstellen
zu können,
weisen die Armabschnitte eine Länge
L zwischen dem Schulterabschnitt und dem zugeordneten Befestigungselement
auf, wobei L variierbar ist. Auch bei Personen mit besonders kurzen
oder langen Armen ist es dann möglich,
die Teile der Kulissenvorrichtung, die nicht sichtbar sein sollen,
durch die Person zu verdecken.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Schulterabschnitte mit einem im wesentlichen
senkrechten Zentralabschnitt verbunden. Dieser Zentralabschnitt
kann der Stabilisierung der Kulissenvorrichtung und/oder ihrer Montage
dienen. Über
den Zentralabschnitt kann die Kulissenvorrichtung beispielsweise
an eine Wand oder auf einen Sockel montiert oder aber direkt in
den Boden geschraubt sein. Der Zentralabschnitt kann auch eine Plattform
oder eine sonstige Vorrichtung zur Anbringung eines Gegengewichts
für den
oder die schweren Gegenstände
aufweisen.
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Damit
die Person den Zentralabschnitt vollständig verdecken kann, weist
dieser eine Höhe
H auf, wobei H variierbar ist. Wie bei der Länge L der Armabschnitte ist
es dann möglich, auch
große
oder kleine Personen in der Kulissenvorrichtung so aufzustellen,
dass diese alle Teile der Kulissenvorrichtung, die nicht sichtbar
sein sollen, verdecken. Es ist jedoch auch möglich, die Person jeweils auf
einem ihrer Größe angepassten
Podest zu platzieren, statt die Höhe H zu variieren.
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Die
Befestigungselemente, die an den Armabschnitten angeordnet sind,
sind so gestaltet, dass sie die Befestigung eines schweren Gegenstandes
oder auch mehrerer Gegenstände
erlauben. In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
sie zur Aufnahme einer Anzahl von Bierkrügen vorgesehen, insbesondere
von mit Henkeln versehen Maßkrügen. Dabei
sind die Befestigungselemente so gestaltet, dass eine solche Anzahl
von Maßkrügen, die
von geübten
Servierern typischerweise gleichzeitig getragen werden kann, stabil
beispielsweise eingehängt
werden kann.
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Die
dreidimensionale Kulissenvorrichtung kann beispielsweise zum Fotografieren
oder Filmen einer Person in der Kulissenvorrichtung, beispielsweise
zur Anfertigung von Erinnerungsfotos an eine Reise, verwendet werden.
Als schwerer Gegenstand, der mittels der Befestigungselemente an
der Kulissenvorrichtung 1 befestigt wird, kann dann ein
regionaltypischer Gegenstand wie beispielsweise ein Fass, ein Tablett
mit Gläsern
oder eine Anzahl von Bierkrügen
gewählt
werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
zur Aufnahme einer Fotografie mindestens einer Person weist das
folgende Schritte auf: Zunächst
wird eine Kulissenvorrichtung mit wenigstens einem Schulterabschnitt,
wenigstens einem mit dem Schulterabschnitt verbundenen, zum Auflegen
der Arme der Person vorgesehenen Armabschnitt und einem mit dem
Armabschnitt verbundenen Befestigungselement zur Aufnahme mindestens
eines Gegenstands bereitgestellt. Außerdem wird mindestens ein
Gegenstand bereitgestellt, beispielsweise ein schwerer Gegenstand
wie eine Anzahl Bierkrüge.
Der oder die Gegenstände
werden und an dem Befestigungselement befestigt. Anschließend wird
eine Person innerhalb der Kulissenvorrichtung unter Auflegen ihrer Arme
auf die Armabschnitte platziert. Die Fotografie wird von einem Standpunkt
aus aufgenommen, an dem die Kulissenvorrichtung durch die Person
verdeckt ist.
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Dabei
ist es insbesondere vorteilhaft, dass auch ein ungeübter Fotograf
die Person ohne Schwierigkeiten so fotografieren kann, dass der
gewünschte
Eindruck erzielt wird. Durch die körpergerechte Form der Kulissenvorrichtung
ist diese besonders leicht zu bedienen und zu benutzen, so dass
weder ein geübter
Fotograf noch Personal zur Einweisung der Person oder des Fotografen
notwendig sind.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Figuren
näher erläutert.
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1 zeigt
schematisch eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Kulissenvorrichtung
und
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2 zeigt
schematisch eine zweite Ausführungsform
der Kulissenvorrichtung.
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Gleiche
Teile sind in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die
dreidimensionale Kulissenvorrichtung 1 gemäß 1 weist
spiegelsymmetrisch zur Achse A angeordnete Schulterabschnitte 2 mit
Gelenken 3 und Armabschnitten 4 auf, wobei die
Schulterabschnitte 2 bzw. die ihnen zugeordneten Gelenke 3 durch
einen Zentralabschnitt 8 verbunden sind. Die Armabschnitte 4 umfassen
Oberarmabschnitte 5, die an einem Ende mit den nahezu waagerechten
Schulterabschnitten und am andern Ende mit ebenfalls nahezu waagerechten
Unterarmabschnitten 6 verbunden sind. Die Unterarmabschnitte 6 sind
an ihrem freien Ende mit Befestigungselementen 7 versehen. Dabei
sind die Befestigungselemente 7 zur Aufnahme eines oder
mehrerer schwerer Gegenstände
vorgesehen.
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Die
Oberarmabschnitte bilden mit den Unterarmabschnitten einen Winkel α, der beispielsweise 100
Grad betragen kann. Er kann jedoch auch mittels eines nicht dargestellten
Gelenks oder Scharniers variierbar sein. Die Armabschnitte 4 sind
zum Auflegen von Armen einer Person vorgesehen, die vor bzw. in
der Kulissenvorrichtung 1 steht. Die Längen lu und
lo von Unterarm- und Oberarmabschnitten,
die sich zusammen zur Länge
L der Armabschnitte 4 addieren, sind daher möglichst
genau der mittleren Armlänge
von Personen angepasst. Diese Längen können jedoch
auch variierbar sein.
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Bei
dieser Ausführungsform
weist jeder der Schulterabschnitte 2 ein Gelenk 3 auf.
Es ist jedoch auch möglich,
nur an einem der Schulterabschnitte 2 ein Gelenk 3 vorzusehen.
Das Gelenk 3 ermöglicht eine
Drehung der Schulterabschnitte 2 und somit auch der mit
ihnen verbundenen Armabschnitte 4 um die Achsen B1 bzw.
B2 und hat die Funktion, ein Aufklappen der Kulissenvorrichtung 1 zu
ermöglichen, um
eine Person innerhalb der Kulissenvorrichtung 1 zu platzieren.
Dabei betritt die Person die aufgeklappte Kulissenvorrichtung 1 und
stellt sich so auf, dass sie vor der Kulissenvorrichtung 1 mit
dem Rücken
zu ihr steht. Anschließend
kann die Kulissenvorrichtung 1 durch Drehen der Schulterabschnitte 2 wieder
zugeklappt werden, und die Person legt ihre Arme auf die Armabschnitte 4 rechts
und links der Symmetrieachse A auf. Die Symmetrieachse A liegt dann
parallel zu der Körperlängsachse
der Person. Die Person verdeckt bei dieser Aufstellung sowohl die
Schulterabschnitte 2 als auch die Armabschnitte 4.
Sichtbar bleibt jedoch der Gegenstand, der in die Befestigungselemente 7 eingehängt oder
an ihnen auf andere Weise fixiert ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, das
in 2 dargestellt ist, ist der Zentralabschnitt 8 als
Stange ausgeführt,
die die Kulissenvorrichtung 1 in einem auf dem Boden stehenden
Podest 9 verankert. Es sind jedoch auch andere Formen der
Befestigung und Stabilisierung der Kulissenvorrichtung 1 denkbar,
beispielsweise kann sie schon mit den Gelenken 3 oder einem
wie in 1 dargestellten kurzen Zentralabschnitt 8 in
einer Wand verankert sein.
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Die
Kulissenvorrichtung 1 gemäß 2 weist
ein dem Podest 9 bzw. dem Zentralabschnitt 8 zugeordnetes
Gegengewicht 11 auf. Dieses Gegengewicht 11 dient
der Ausbalancierung der gesamten Kulissenvorrichtung 1 bei
Anbringen eines schweren Gegenstands an den Befestigungselementen.
Es kann jedoch auch gleichzeitig, wie in 2 dargestellt,
beispielsweise in Form eines Bierfasses als Dekoration und Bildhintergrund
verwendet werden. Wenn der Zentralabschnitt 8 beispielsweise
mit dem Boden fest und stabil verbunden wird, ist ein Gegengewicht 11 nicht
notwendig. Soll die Kulissenvorrichtung 1 jedoch mobil
sein, ist das Gegengewicht 11 eine besonders einfache Möglichkeit
zur Stabilisierung der Kulissenvorrichtung 1.
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In 2 sind
als schwere Gegenstände
Bierkrüge 10 vorgesehen,
die mit ihren Henkeln in die Befestigungselemente 7 eingehängt sind.
Befindet sich eine Person in der vorgesehenen Weise in der Kulissenvorrichtung 1,
steht sie also mit dem Rücken
zu dem Zentralabschnitt 8 und legt ihre Arme jeweils auf die
Armabschnitte 4 auf, so ist es möglich, einen Fotografen so
vor ihr zu positionieren, dass die Person von seinem Standpunkt
aus den Zentralabschnitt 8, die Schulterabschnitte 2 und
die Armabschnitte 4 verdeckt. Lediglich sichtbar sind bei
dieser Anordnung neben dem Fass als Gegengewicht 11 die
Bierkrüge 10.
Auf diese Weise wird am Standpunkt des Fotografen der Eindruck erweckt,
die in der Kulissenvorrichtung 1 stehenden Person trage
die Bierkrüge 10, wie
ein geübter
Servierer, selbst.
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- 1
- Kulissenvorrichtung
- 2
- Schulterabschnitt
- 3
- Gelenk
- 4
- Armabschnitt
- 5
- Oberarmabschnitt
- 6
- Unterarmabschnitt
- 7
- Befestigungselement
- 8
- Zentralabschnitt
- 9
- Podest
- 10
- Bierkrüge
- 11
- Gegengewicht
- lu
- Länge des
Unterarmabschnitts
- lo
- Länge des
Oberarmabschnitts
- H
- Höhe