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Die
Erfindung betrifft einen Anfahrstrang für eine Stranggießanlage
zum Gießen
von Metallsträngen
unterschiedlicher Gießdicke,
insbesondere innerhalb eines großen Dickenbereiches, wobei
der Anfahrstrang einen Anfahrstrangkopf, ein Übergangsstück und eine Gliederkette umfasst.
Hierbei sind die Dicke des Anfahrstrangkopfes und des Übergangsstückes größer ist
als die Dicke der Gliederkette.
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Weiters
umfasst die Erfindung eine Stranggießanlage zum Gießen von
Metallsträngen
mit unterschiedlicher Gießdicke
mit einer auf unterschiedliche Gießdicken einstellbaren oder
auswechselbaren Stranggießkokille,
mit einer auf unterschiedliche Gießdicken einstellbaren Strangführung und
mit einem Anfahrstrang zum Starten eines Gießvorganges, der einen auf die
Gießdicke
in der Stranggießkokille
abgestimmten Anfahrstrangkopf, ein Übergangsstück und eine Gliederkette umfasst
und wobei die Stranggießanlage
mit einer Umlaufführung
für den
Anfahrstrang ausgestattet ist, die eine ebene Aufnahmefläche für den Anfahrstrang
auf der Gießbühne umfasst.
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Anfahrstränge werden
zum Starten eines kontinuierlichen Gießvorganges auf einer Stranggießanlage
benötigt.
Hierzu wird eine Stranggießkokille
ausgangsseitig mit dem Anfahrstrangkopf verschlossen, um Metallschmelze
in einem ersten Füllvorgang
in die Kokille einbringen zu können,
ohne dass diese Schmelze unmittelbar aus der Kokille wieder austritt.
Nach einem ersten Erstarrungsvorgang, bei dem ein mit dem Anfahrstrangkopf
verhaktes Startstück
eines Metallstranges mit einer stabilen Strangschale gebildet wird,
wird der sich kontinuierlich bildende Metallstrang mit dem Anfahrstrang
aus der Kokille ausgefördert
und durch die Strangführung der
Stranggießanlage
transportiert.
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Um
den Anfahrstrang mit dem Anfahrstrangkopf in die Startposition zu
bringen sind verschiedene Verfahrensweisen entwickelt worden. Nach
einer bekannten Ausführungsform
besteht die Möglichkeit, den
Anfahrstrang mit dem Anfahrstrangkopf in einer Aufwärtsbewegung
durch die Strangführung
bis in die Kokille zu fördern
und den Anfahrstrangkopf in der Kokille abzudichten. Nach einer
weiteren bekannten Ausführungsform
wird der Anfahrstrang in einer Kreislaufbewegung durch die Stranggießanlage
bewegt. Diese Kreislaufbewegung und die hierfür notwendigen Einrichtungen
sind beispielsweise in der DE-A 27 10 739 beschrieben. Hierbei wird
der Anfahrstrang für
seinen Einsatz auf einem Anfahrstrangwagen vorbereitet und von oben
durch die Kokille eingefädelt
(top feeding). Anschließend
wird der Anfahrstrang nach unten in die Strangführung bewegt, bis der Anfahrstrangkopf
die vorgesehene den Kokillenhohlraum ausgangsseitig verschließende Startposition
einnimmt. In dieser Position wird der Anfahrstrang von Treiberrollen
in der Strangführung gehalten
und der Anfahrstrangkopf in der Kokille abgedichtet und für den Guss
vorbereitet. Nach dem Füllen
der Stranggießkokille
mit Metallschmelze wird der Anfahrstrang mit den sich bildenden
Metallstrang durch die Strangführung
in den horizontalen Auslaufbereich gefördert, wo der Anfahrstrang
vom nachfolgenden Gießstrang
getrennt wird. Mit einem Hubwerk wird der Anfahrstrang vom Rollgang
nach oben abgehoben und wieder auf dem Anfahrstrangwagen abgelegt,
wo er für
den nächsten
Gießstart
vorbereitet wird.
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Aus
der US-A 4,632,175 ist bereits ein Anfahrstrang mit einem Anfahrstrangkopf
und einer daran anschließenden
Gliederkette bekannt, wobei der Anfahrstrangkopf eine größere Dicke
aufweist als die nachfolgende Gliederkette. Dieser bekannte Anfahrstrang
ist speziell für
Knüppelgießanlagen
mit Kreisbogenstrangführung
und einem Anfahrstrangspeicher mit gleichem Krümmungsradius konzipiert, sodass
hier bei konstanter Transportbahnkrümmung eine besondere Beweglichkeit
der einzelnen Glieder des Anfahrstranges zueinander nicht erforderlich
ist.
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Ein
Anfahrstrang der eingangs beschriebenen Art ist aus der
CH 504 256 bereits bekannt.
Er umfasst einen Anfahrkopf mit integrierten Verbindungseinrichtungen,
der das Ausfördern
des Warmstrang ermöglicht,
einen Zwischenteil, ausgebildet als keilförmiges Übergangsstück zwischen dem Anfahrkopf
und der Anfahrstrangkette und einer von Gliederelementen zusammengesetzten
Anfahrstrangkette. Der Anfahrkopf, der Zwischenteil und die Anfahrstrangkette
sind in ihrer Abfolge gelenkig miteinander verbunden. Die Anfahrstrangkette
besteht aus einer Vielzahl von gelenkig verbundenen Kettengliedern,
wie sie in der DE-A 27 01 164 und der DE-A 38 18 795 bereits beschrieben
sind. Bei einem Formatwechsel im Sinne einer Breitenänderung
des Gießstranges
werden seitlich Platten montiert. Bei einem Formatwechsel im Sinne
einer Dickenänderung des
Gussstranges wird hingegen der gesamte Anfahrstrang gewechselt.
Hierdurch ergibt sich jedoch ein erhöhter Investitionsaufwand durch
die umfangreiche Lagerhaltung einer größeren Anzahl kompletter Anfahrstrangsysteme.
Das große
Gewicht des Anfahrstranges bindet für die Wechseltätigkeit üblicherweise
den Hallenkran, der dadurch nicht mehr unbeschränkt für andere Tätigkeiten zur Verfügung steht.
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Zur
Vermeidung dieser Problematik ist es aus der EP-A 43 365 bereits
bekannt, bei Erzeugung von Gießsträngen unterschiedlicher
Dicke bei relativ geringem Dickenwechsel (üblicherweise bis etwa 20 mm)
lediglich den Anfahrkopf auszuwechseln und die Gliederkette zu belassen.
Demgegenüber
wird bei größerem Dickenwechsel
(üblicherweise über 20 mm)
sowohl der Anfahrkopf als auch das Übergangsglied gewechselt. Die
Gelenke der einzelnen Glieder des Anfahrstranges sind so ausgebildet,
das eine Schwenkbewegung benachbarter Glieder relativ zur gestreckten
Lage des Anfahrstranges nur in einer Richtung möglich ist, wobei sich die Schwenkrichtung
aus der vorgesehenen Kreislaufbewegung des Anfahrstranges ergibt.
Bei gestrecktem Aufliegen des Anfahrstranges auf der ebenen Stützfläche des Anfahrstrangwagens
stützt
sich dieser demnach mit dem Anfahrstrangkopf und mit einem weit
entfernten Glied der Anfahrstrangkette oder ohne Berücksichtigung
von Spiel in den Gelenken mit dem letzten Glied der Anfahrstrangkette
ab. Dies wiederum erschwert die Montagearbeit am Anfahrstrang bei
der Anpassung an die Strangdicke.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Nachteile des bekannten Standes
der Technik zu vermeiden und einen Anfahrstrang und eine Gießanlage mit
einem Anfahrstrang vorzuschlagen, bei dem mit geringem Montageaufwand,
insbesondere unter Ausschluss des Hallenkranes und mit geringem
Lagerbestand bzw. kleinem Lager- oder Abstellraum Anfahrstränge für unterschiedliche
Gießformate
bereit gestellt werden können.
Im Besonderen ist es Aufgabe der Erfindung einen Anfahrstrang und
eine Gießanlage
mit einem Anfahrstrang für
die Verwendung in einem großen
Dickenbereich der zu gießenden
Stränge
bereit zu stellen.
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Unter
großem
Dickenbereich sind hier vorzugsweise Unterschiede in der Gießdicke der
zu gießenden
Metallstränge
zu verstehen, die über
20 mm liegen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Anfahrstrang der eingangs beschriebenen Art
dadurch erreicht, dass der Anfahrstrangkopf und das Übergangsstück eine
auswechselbare Baueinheit bilden und dieser Baueinheit ein Gelenk
zugeordnet ist, welches in einer ersten Verschwenkrichtung einen
vorbestimmten Schwenkwinkel (α)
zulässt
und in einer zweiten Verschwenkrichtung einen Schwenkwinkel (β) zulässt, der
auf die Dicke des Anfahrstrangkopfes und die Geometrie des Übergangsstückes abgestimmt
und durch eine Sperre begrenzt ist. Durch die Ausbildung des Anfahrstrangkopfes
und des Übergangsstückes als
kompakte Baueinheit, die für
verschiedene Strangdicken auf Lager gehalten wird, wird die Lagerwirtschaft
für die
Anfahrstränge
weitgehend optimiert.
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Der
Wechsel dieser Baueinheit erfolgt besonders einfach, leicht zugänglich und
mit geringem Montageaufwand auf dem Anfahrstrangwagen, jedenfalls
jedoch in einer gestreckten Position des Anfahrstranges, bei der
er von Anfahrstrangkopf bis zum letzten Glied der Anfahrstrangkette
eben aufliegt. In dieser Position ist ein die Gelenkverbindung zwischen
der Baueinheit und der Gliederkette herstellender Verbindungsbolzen
frei von äußeren Kräften und
kann entfernt werden, ohne dass der Anfahrstrang in besonderer Weise
abgestützt
werden muss, um diese günstige
Montageposition einzunehmen. Dies wird bei einem Übergangsstück, welches
in seiner äußeren Kontur
den Dickenunterschied zwischen Anfahrstrangkopf und Gliederkette
ausgleicht, dadurch erreicht, dass das Übergangsstück ein dickenreduzierendes
Element umfasst, dessen Querschnitt von einem rechtwinkeligen Trapez
gebildet ist und der Schwenkwinkel (β) in der zweiten Verschwenkrichtung
durch die geometrische Bedingung
bestimmt ist, wobei
- D (mm)
- = aktuelle Gießdicke (Dicke
des Anfahrstrangkopfes)
- d (mm)
- = minimale Gießdicke (Dicke
der Anfahrstrangkette)
- L (mm)
- = Länge des
dickenreduzierenden Elementes des Übergangsstückes
darstellt.
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Nach
einer möglichen
ersten Ausgestaltung der Erfindung verbindet das beschriebene Gelenk das
vorzugsweise trapezförmige Übergangsstück mit einem
ersten Glied der Gliederkette. Das Übergangsstück selbst kann mehrteilig ausgebildet
sein, wobei die einzelnen aufeinander folgenden Teile durch übliche Gelenke
verbunden sind, die die Kreislaufbewegung des Anfahrstranges zulassen.
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Der
Schwenkwinkel β wird
durch eine mechanische Sperre festgelegt, wobei diese Sperre durch
eine Stützfläche am ersten
Glied der Gliederkette und durch eine dazu korrespondierende Gegenstützfläche am Übergangsstück der auswechselbaren
Baueinheit festgelegt ist. Die Stützfläche am ersten Glied der Gliederkette
ist in ihrer Lage festgelegt und bleibt für alle an diese Gliederkette
ankuppelbaren Baueinheiten gleich. Die dazu korrespondierende Gegenstützfläche am Übergangsstück der Baueinheit
ist von der Gießdicke
bzw. der Dicke des Anfahrstrangkopfes und der Länge des Übergangsstückes abhängig und weist demnach in der
gestreckten Lage des Anfahrstranges eine spezielle Winkellage zur
Stützfläche am ersten
Glied der Gliederkette auf.
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Nach
einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
der Erfindung ist das Übergangsstück mehrteilig,
zumindest jedoch zweiteilig ausgebildet und umfasst mindestens ein
dickenreduzierendes Element, entlang dessen Längserstreckung die Dicke von
der Dicke (D) des Anfahrstrangkopfes auf die Dicke (d) der Gliederkette
abnimmt, und mindestens ein weiteres Element mit der konstanten
Dicke (d) der Gliederkette, wobei das erfindungsgemäße Gelenk das
dickenreduzierende Element mit dem nachfolgenden weiteren Element
verbindet.
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Der
Schwenkwinkel β wird
durch eine mechanische Sperre festgelegt, wobei diese Sperre in diesem
Fall durch eine Gegenstützfläche am dickenreduzierenden
Element des Übergangsstückes und durch
eine dazu korrespondierende Stützfläche am weiteren
Element des Übergangsstückes festgelegt ist.
Das Gelenk ist damit innerhalb der auswechselbaren Baueinheit angeordnet,
sodass ein funktionales Zusammenwirken mit der nachgeordneten Gliederkette
entfällt.
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Die
vorgeschlagenen Erfindung bezieht sich weiters auf eine Stranggießanlage
zum Gießen
von Metallsträngen
unterschiedlicher Gießdicke,
mit einer auf unterschiedliche Gießdicken einstellbaren oder
auswechselbaren Stranggießkokille,
mit einer auf unterschiedliche Gießdicken einstellbaren Strangführung und
mit einem Anfahrstrang zum Starten eines Gießvorganges, der einen auf die
Gießdicke
in der Stranggießkokille
abgestimmten Anfahrstrangkopf, ein Übergangsstück und eine Gliederkette umfasst
und wobei die Stranggießanlage
mit einer Umlaufführung
für den
Anfahrstrang ausgestattet ist, die eine ebenen Aufnahmefläche für den Anfahrstrang
auf einem Anfahrstrangwagen oder einer vergleichbaren Ablageeinrichtung
auf der Gießbühne umfasst.
Die eingangs gestellte Aufgabe wird hierbei dadurch gelöst, dass
der Anfahrstrangkopf und das Übergangsstücke eine
auswechselbare Baueinheit bilden und dieser Baueinheit ein Gelenk
zugeordnet ist und dieses Gelenk in einer ersten Verschwenkrichtung
einen Schwenkwinkel (α)
zulässt,
der auf die Geometrie der Umlaufführung in der Stranggießanlage
abgestimmt ist und in einer zweiten Verschwenkrichtung einen Schwenkwinkel
(β) zulässt, der
auf die Dicke des Anfahrstrangkopfes und die Geometrie des Übergangsstückes abgestimmt
und der durch eine Sperre begrenzt ist. Die ebene Aufnahmefläche für den Anfahrstrang
ist hierbei vorzugsweise auf einem Anfahrstrangwagen ausgebildet,
auf der der Anfahrstrang in einer Warteposition abseits der Stranggießkokille
für den
Einsatz vorbereitet und gegebenenfalls durch einen Wechsel der Baueinheit
auf das nächste
Gießformat
vorbereitet wird. Für
die Manipulation der Baueinheit genügt ein einfacher, leichter
Montagekran, beispielsweise ein Schwenkkran. Zudem ist zu bedenken,
dass der in der Einfädelposition
auf der Aufnahmefläche
aufliegende Anfahrstrang nur mit einem eigenen Traggerüst, das
ihn in seiner gestreckten Lage fixiert, gegen einen anderen Anfahrstrang
ausgewechselt werden könnte.
Ein Anheben an einem der Glieder der Gliederkette würde zu einem
zusammenklappen des Anfahrstranges führen, da für die Kreislaufbewegung in der
Stranggießanlagen
eine große
Beweglichkeit durch entsprechend große Schwenkwinkel α sichergestellt
sein muss.
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Die
Umlaufführung
umfasst üblicherweise die
Stranggießkokille,
die Strangführung,
den Auslaufrollgang, ein Hubsystem für den Anfahrstrang und den
Anfahrstrangwagen mit einer ebenen Auflagefläche für den Anfahrstrang. Aus dem
Stand der Technik sind eine Vielzahl von Detailkonstruktionen für diese
einzelnen Bauteile bekannt. Diese können zur Umsetzung der Kreislaufbewegung
des Anfahrstranges beliebig kombiniert werden.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines nicht einschränkenden
Ausführungsbeispieles,
wobei auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen wird, die folgendes
zeigen:
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1 einen
schematischen Längsschnitt durch
eine Stranggießanlage
mit einer Umlaufführung
für einen
Anfahrstrang in einer möglichen
Ausführungsform,
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2 eine
mögliche
Ausführungsform
eines Anfahrstranges mit einem Anfahrstrangkopf, einem Übergangsstück und mehreren
Abschnitten der Gliederkette,
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3a den
auf dem Anfahrstrangwagen aufliegenden Anfahrstrang ohne erfindungsgemäße Ausgestaltung,
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3b den
auf dem Anfahrstrangwagen aufliegenden Anfahrstrang mit erfindungsgemäßer Ausgestaltung,
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4 das
Zusammenwirken des Übergangsstückes mit
einer anstellbaren Strangführungsrolle
in der Strangführung
einer Stranggießanlage.
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1 veranschaulicht
in einer schematischen Darstellung eine Stranggießanlage
zur Herstellung eines Stahlstranges und von Stahlstrangabschnitten
mit Brammenformat und die für
die Kreislaufbewegung eines Anfahrstranges notwendigen Einrichtungen
einer Umlaufführung.
Auf einer Gießbühne ist
eine in ihrem Gießformat
verstellbare oder auswechselbare Stranggießkokille 1 angedeutet,
an die sich eine Biegezone 2, eine Strangführung 3 und eine
Richtzone 5 anschließt.
Die Biegezone (in der Fachwelt als „Segment-0" bezeichnet) und die Richtzone können als
Teil der Strangführung
betrachtet werden. In diesen drei Bereichen wird während des Gießvorganges
der gegossene, teilerstarrte Metallstrang und zu Beginn des Gießvorganges
ein Anfahrstrang 7 von nicht dargestellten nicht angetriebenen und
dargestellten anstellbaren Strangführungsrollen 4 gestützt und
geregelt durch die Stranggießanlage bewegt.
Der in einer Einfädelposition
auf einem Anfahrstrangwagen 6 aufliegende Anfahrstrang 7 wird von
oben durch die Stranggießkokille 1 bis
in die Strangführung 3 kontrolliert
abgesenkt, bis ihn die ersten antreibbaren Strangführungsrollen 4 erfassen und
nach unten durch die bogenförmige
Strangführung
weiter fördern.
In dieser Position ist der Anfahrstrang 7 in 1 dargestellt.
Mit Gießbeginn
befindet sich der Anfahrstrang mit dem Anfahrstrangkopf in einer
Position, in der er die Stranggießkokille ausgangsseitig verschließt. Entlang
der Umlaufführung durchfährt der
Anfahrstrang nach dem Gießstart
gemeinsam mit dem Warmstrang die Strangführung 3 und anschließend, angetrieben
von Treibrollen 8, einen horizontalen Auslaufrollgang 9 bis
zu einer Endposition B, in der er ebenfalls dargestellt ist und
von der aus er von einer beliebigen Hubeinrichtung 10 angehoben
und auf einen bereitgestellten Anfahrstrangwagen 6 auf
der Gießbühne hochgefördert werden
kann. Die einerseits zum Hochfördern
des Anfahrstranges auf den Anfahrstrangwagen und andererseits zum
Einfädeln
des Anfahrstranges in die Stranggießkokille verwendete Hubeinrichtung,
die baulich zumindest teilweise dem Anfahrstrangwagen zugeordnet
ist, ist im Detail in der DE-A 27 10 739 beschrieben und kann selbstverständlich auch
durch beliebig andere Hub- und Transportmittel ersetzt werden. Der
Anfahrstrangwagen ist zwischen der Aufnahmeposition C und der Einfädelposition
D verfahrbar.
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In 2 ist
der erfindungsgemäße Anfahrstrang 7 in
einer möglichen
Ausführungsform
dargestellt, wie er auf Rollgangsrollen des Auslaufrollgang 9 der
Stranggießanlage
in gestreckter Lage aufliegt. Er umfasst einen Anfahrstrangkopf 11,
ein Übergangsstück 12 und
eine Gliederkette 13, die von einer Vielzahl von Gliedern 14, 15 ....,
von denen nur zwei dargestellt sind, gebildet ist. Der Anfahrkopf 11 und
das Übergangsstück 12 bestehen
aus getrennten Bauteilen, die starr aber lösbar miteinander verbunden
sind und die gemeinsam eine auswechselbare Baueinheit 16 bilden.
Unterschiedlich dimensionierte Baueinheiten des Anfahrstranges,
die sich im Wesentlichen in der Dicke D unterscheiden, können an
die universell verwendbare Gliederkette angeschlossen werden. Der
Anfahrstrangkopf 7 weist einen Querschnitt auf, der geringfügig kleiner
als der Austrittsquerschnitt der Stranggießkokille ist, wodurch ein problemloses
Durchführen
des Anfahrstranges durch die Kokille gewährleistet ist. Das erste Glied 14 und
alle weiteren Glieder der Gliederkette weisen eine Dicke d auf,
die auf die kleinste auf der Gießanlage vergießbare Gießdicke abgestimmt
ist. Zwischen dem Anfahrkopf 11 und der Gliederkette 13 ist
ein mehrteiliges Übergangsstück 12 angeordnet, welches
dickenreduzierende Elemente 12a und ein weiteres Element 12b mit
der Dicke d der Gliederkette 13 umfasst. Die dickenreduzierenden
Elemente 12a weisen im Querschnitt die Form rechtwinkeliger Trapeze
auf und ermöglichen
den Übergang
von der Gießdicke
D auf die Dicke d der Gliederkette 13. Die dickenreduzierenden
Elemente 12a des Übergangsstückes 12 erstrecken
sich über
eine Länge
L, die durch den Keilwinkel des Übergangsstückes bestimmt
ist, da beim Durchleiten des Anfahrstranges durch die Strangführung, die
an die Gliederkette angestellten Treibrollen im Bereich des Übergangsstückes zurückgedrängt werden
müssen,
ohne dass dabei ein Verklemmen des Anfahrstranges eintritt (4).
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Das
dickenreduzierende Element 12a und das daran anschließende weitere
Element 12b des Übergangsstückes 12 sind
durch ein Gelenk 17 verbunden, welches einem Schwenkzapfen 18 umfasst, der
kammartig ineinander greifende Laschen des Übergangsstückes und des ersten Gliedes
der Gliederkette durchsetzt. Weitere Gelenke 19 zwischen den
einzelnen Elementen 12a des Übergangsstückes 12 und zwischen
den einzelnen Gliedern 14, 15, ... der Gliederkette
sind identisch ausgebildet. Jedes Gelenk 17, 19 lässt, ausgehend
von der gestreckten Lage des Anfahrstranges, Schwenkbewegungen in einer
Ebene normal zur Längserstreckung
des Schwenkzapfens in zwei Richtungen zu (Bildebene der 2).
Um die Kreislaufbewegung in der Stranggießanlage durchführen zu
können,
müssen
vom Anfahrstrang enge Radien, insbesondere beim Einfädeln in
die Stranggießkokille,
beim Abheben vom Auslaufrollgang und beim Aufbringen auf den Anfahrstrangwagen,
durchlaufen werden. In Abhängigkeit von
den konstruktiven Gegebenheiten der Stranggießanlage lassen die Gelenke 17, 19 eine
Schwenkbewegung innerhalb eines Schwenkwinkel (α) zu, der durch eine Sperre 20 begrenzt
ist. Diese Sperre 20 ist beispielshaft beim Gelenk 17 von
einer Stützfläche 21 am
Element 12b und von einer Gegenstützfläche 22 am benachbarten
dickenreduzierenden Element 12a des Übergangsstückes 12 gebildet.
Der für
die Kreislaufbewegung des Anfahrstranges notwendige Schwenkwinkel
(α) liegt üblicherweise
zwischen 30° und
60°.
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Wenn
der Anfahrstrang im Zuge seiner Kreislaufbewegung auf der ebenen
Aufnahmefläche 23 des
Anfahrstrangwagens 6 aufliegt, dann ist für ein ebenes
Aufliegen eine Schwenkbeweglichkeit zwischen den dickenreduzierenden
Elementen 12a und dem weiteren Element 12b des Übergangsstückes 12 in
der zur Ausrichtung des Schwenkwinkels (α) entgegengesetzten Richtung
notwendig, um ein nur auf zwei Linien abgestütztes Aufliegen des Anfahrstranges
zu vermeiden. Diese ungünstige
Lage des Anfahrstranges ist in 3a schematisch
dargestellt. Sie ergibt sich aus dem Dickenunterschied zwischen
Anfahrkopf und Gliederkette.
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3b veranschaulicht
die aus der Geometrie des Anfahrstranges abzuleitende Bedingung
für den
notwendigen Schwenkwinkel (β),
um ein flächiges
Aufliegend des Anfahrstranges auch in dieser Position sicher zu
gewährleisten.
Erst in dieser Position ist es möglich,
das Gelenk 17 zu entlasten und die von Anfahrstrangkopf 11 und Übergangsstück 12 gebildete
Baueinheit 16 ohne zusätzliche
Unterstützungsmaßnahmen
auszuwechseln. 2 zeigt eine mögliche Ausführungsform
einer den Schwenkwinkel (β)
beschränkenden
Sperre 24. Diese Sperre 24 ist von einer Stützfläche 25 am
Element 12b und von einer Gegenstützfläche 26 am benachbarten
dickenreduzierenden Element 12a des Übergangsstück 12 gebildet. Um
ein flächiges
Aufliegen des Anfahrstranges auf der Auflagefläche des Anfahrstrangwagens zu
gewährleisten,
wird ein Schwenkwinkel (β)
zwischen 0,5° und
10° vorgeschlagen,
wobei das Übergangsstück möglichst
kurz gehalten werden soll.
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Eine
nicht näher
dargestellte weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Anfahrstranges kann
ebenfalls anhand der Darstellung in 2 erläutert werden.
Das Übergangsstück 12 besteht
ausschließlich
aus einem oder mehreren dickenreduzierenden Elementen 12a,
wobei das Gelenk 17 das dickenreduzierende Element 12a des Übergangsstückes 12 der
austauschbaren Baueinheit 16 unmittelbar mit dem ersten
Glied 14 der Gliederkette 13 verbindet. Das zuvor
beschriebene weitere Element 12b entfällt bei dieser Ausführungsform
des Anfahrstranges. Alle bisher zum Schwenkwinkel (α) und zum Schwenkwinkel
(β) dargelegten
Ausführungen
gelten hier unverändert.
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Wie
in 4 veranschaulicht, wird der Anfahrstrang 7 auf
seinem Weg durch die Strangführung 3 durch
anstellbare Strangführungsrollen 4 gehalten
und bewegt. Im Bereich des Übergangsstückes 12 muss
die Strangführungsrolle 4 gegen
einen dem Schwenkwinkel (β)
entsprechenden Keilwinkel (β)
unter Last zurückweichen.
Hierbei darf ein Klemmen verursachender Keilwinkel nicht erreicht
bzw. überschritten
werden. Ergibt sich aus dieser Bedingung eine zu große Länge L für das Übergangsstück 12,
so dass die notwendigen Radien für
die Kreislaufbewegung nicht mehr durchfahren werden können, so
ist es durchaus möglich,
das Übergangsstück auch
zwei- oder mehrteilig auszubilden, wobei die dickenreduzierenden
Teile des Übergangsstückes durch
ein Gelenk 17 der beschriebenen Art verbunden sind. Dieses
Gelenk ist so ausgebildet, dass ein Schwenkwinkel (α) gleichermaßen wie
bei den anderen Gelenken möglich
ist.
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Der
erfindungsgemäße Anfahrstrang
und die Stranggießanlage
mit dem erfindungsgemäßen Anfahrstrang
ist in ihrer Anwendung nicht auf die Herstellung von Stahlsträngen beschränkt, sondern
kann auch bei der Herstellung von Strängen aus anderen Metallen und
Metalllegierungen verwendet werden. Der erfindungsgemäße Anfahrstrang
kann gleichermaßen
für die
Herstellung von Metallsträngen
mit Brammenformat, Bloomformat oder spezielle Sonderformate eingesetzt
werden.