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Die
Erfindung betrifft einen Entspannungsgurt zum angenähert waagerechten
Anlegen und Tragen im Bereich des menschlichen Oberkörpers, wobei
der Entspannungsgurt an einem Trägerelement
befestigte und miteinander lösbar
verbindbare Spanngurte aufweist, wobei das Trägerelement mit elastischen
Auflagen versehen ist, die rechts und links neben einem Wirbelsäulenabschnitt
zur Anlage kommen.
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Ein
derartiger Entspannungsgurt ist aus der
DE 27 11 170 A1 bekannt.
Dieser Entspannungsgurt ist zur Anlage im Bereich der menschlichen
Lendenwirbelsäule
vorgesehen und besteht aus einem einteiligen Gurt, an dem ein Trägerelement
beispielsweise mittels Schlaufen befestigt ist. An dem Trägerelement
sind nebeneinanderliegend zwei großflächige Auflagen beispielsweise
federnd befestigt. Diese großflächigen Auflagen
sollen rechts und links neben der Lendenwirbelsäule auf der Haut anliegen und eine
Entkrampfung der verspannten Rückenmuskulatur
bewirken. Problematisch ist, dass das Trägerelement auf dem Gurt verrutschten
kann und somit beispielsweise nicht auf die verspannte Muskulatur oder
eine Auflage direkt auf die Lendenwirbelsäule einwirkt. Beide Fälle sind
aber zu vermeiden. Weiterhin ist mit den großflächigen Auflagen nur eine begrenzte
Massagewirkung erreichbar. Zudem trägt der Entspannungsgurt bedingt
durch die großflächigen Auflagen
nicht unerheblich auf und ist daher unter normaler Kleidung kaum
tragbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Entspannungsgurt bereitzustellen,
der lagesicher angelegt und getragen werden kann und darüber hinaus
eine gute Massagewirkung aufweisen soll.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass das Trägerelement
eine sich angenähert über die
Breite des Rückens
erstreckende Länge
aufweist und zwei Reihen von Auflagen quer zu der Tragerichtung
des Trägerelements
angeordnet sind. Durch die sich angenähert über die Breite des Rückens erstreckende Länge ist
ein lagesicheres Anlegen und Tragen des Entspannungsgurtes gewährleistet.
Die zwei Reihen von Auflagen mit je Reihe mindestens zwei Auflagen bewirken
eine sehr gezielte und wirkungsvolle Massagewirkung in dem verspannten
Muskelbereich neben der Wirbelsäule,
beispielsweise verursacht durch Bandscheibenschäden. Weiterhin können die Auflagen
wesentlich kleiner als beim Stand der Technik ausgebildet sein,
da mit jeder Auflage nur ein kleiner Einwirkungsbereich abgedeckt
wird. Dadurch kann der Entspannungsgurt kaum auftragend ausgebildet
sein. Zudem ist der Entspannungsgurt durch insbesondere die zuvor
geschilderte Ausbildung leichtgewichtig. Schließlich kann der Entspannungsgurt
entlang der gesamten Wirbelsäule
vom an den Hals angrenzenden Bereich bis zum Bereich der Lenden
angelegt und getragen werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das Trägerelement als eine der Rückenkontur
angepasste beziehungsweise sich anpassende Schiene ausgebildet.
Eine solche Schiene ermöglicht
ein exaktes Positionieren der Auflagen, wobei die gewählte Position auch
zuverlässig
beigehalten wird. Die Schiene ist bevorzugt aus Duralaluminium mit
einer Dicke von 1,75 mm bis 2,00 mm oder anderen rückstellbaren Materialien
hergestellt. Die Schiene ist weiterhin bevorzugt kunststoffbeschichtet
und kann auf der der Haut zugewandten Seite darüber hinaus mit einem Anti-Rutsch-Belag
versehen sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Schiene ein die Wirbelsäule überdeckendes Mittelteil
und zwei Seitenteile auf, wobei die Seitenteile von dem Mittelteil
abgewandte Befestigungen in Form von Befestigungsschlitzen für die Spanngurte aufweisen.
Diese Aufteilung in drei Funktionsteile, die in einer ersten Ausbildung
einteilig gefertigt sind, vereinfacht die Fertigung insofern, dass
beispielsweise für
die Bereitstellung verschiedener Größen des Entspannungsgurtes
(klein, mittel, groß)
das Mittelteil gleich gefertigt wird und nur die Seitenteile unterschiedlich
lang gefertigt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind das Mittelteil und die Seitenteile
verdrehbar zueinander verbunden. Diese Ausbildung ermöglicht eine
optimale Anlage des Mittelteils an die entsprechende Rückenpartie
auch bei starken Verformungen der Wirbelsäule wie dies beispielsweise
bei einem sogenannten Hohlkreuz (Lordose) der Fall ist. Zudem besteht
die Möglichkeit
insbesondere das Mittelteil aus einem zu den Seitenteilen unterschiedlichen
Material zu fertigen. Die Verdrehung wird durch außenliegende Drehgelenke
ermöglicht.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Mittelteil ellipsenförmig ausgebildet
ist. Dadurch weist das Mittelteil eine größere Breite als die Seitenteile
auf. Dies hat den Vorteil, dass genügend Raum zur Anbringung von
Auflagen vorhanden ist. Da es andererseits unnötig ist, die Seitenteile ebenso
breit auszubilden, sind diese nur mit einer zum Anlegen und komfortablen
Tragen nötigen
Breite gefertigt.
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In
Weiterbildung der Erfindung weist das Mittelteil im Bereich zwischen
den beiden Reihen von Auflagen eine bogenförmige von der Wirbelsäule wegweisende
Kontur aufweist. Dadurch wird erreicht, dass das Mittelteil in keinem
Falle mit der Wirbelsäule in
Kontakt kommt.
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In
weiterer Ausgestaltung weist das Mittelteil im Bereich der Kontur
eine Ausnehmung auf. Diese Ausnehmung ist so ausgebildet, dass diese
ent lang der Wirbelsäule
verläuft.
Dadurch wird erreicht, dass auch bei extremer Verformung der Wirbelsäule das Mittelteil
nicht in Kontakt mit der Wirbelsäule
gerät, da
die Wirbelsäule
in diesem Fall in die Ausnehmung hineinragt.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das die Schiene so geformt, dass
das Mittelteil höhenversetzt
zu den Befestigungen an den Seitenteilen angeordnet ist. Dadurch
ist es möglich
den Entspannungsgurt beziehungsweise die Auflagen mit allen Mukelabschnitten
entlang der Wirbelsäule
in Kontakt treten zu lassen. So ist es möglich durch ein Umdrehen des Entspannungsgurtes
bei gleicher Anlage der Seitenteile beziehungsweise der Spannungsgurte
höher liegende
oder tieferliegende Muskelabschnitte entlang der Wirbelsäule zu erreichen.
Genauso ist es dadurch möglich,
bei weiblichen Personen auch die Muskelpartien im Bereich des Rückens in
Höhe der Brust
zu erreichen.
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In
den weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen sind die Auflagen kugelsegmentförmig oder
zylinderförmig
mit einem abgerundeten Kopf ausgebildet. Dabei sind die Auflagen
aus einem atmungsaktiven, dauerbelastbaren, antibakteriellen und/oder speziell
für Diabetiker
geeigneten Polstermaterial hoher Rückstellfähigkeit gefertigt und es sind
in einer Reihe bevorzugt vier Auflagen angeordnet. Die Auflagen
können
unterschiedlich groß ausgebildet
und auch auswechselbar sein. Die Auflagen sind (gegebenenfalls auch
mit einem veränderbaren
Abstand zueinander) so auf dem Mittelteil angeordnet, dass die Auflagen
neben der Streckmuskulatur auch auf die Beugemuskulatur zwischen
den Querfortsätzen der
Wirbel einwirken. Durch diese Ausbildung und Anordnung wird eine
optimale Anpassung an die verspannte Muskelpartie und somit eine
sehr hohe Massagenwirkung beim normalen Tragen des Entspannungsgurtes
und bei normalen Bewegungen des Trägers erreicht. Dabei ergibt
sich eine ähnliche
Wirkung wie bei Anwendung des sogenannten Tennisballprinzips, bei
dem die entsprechende Person mit dem Rücken unter Zwischenfügung eines
Tennisballs auf einer Unterlage massierende Bewe gungen ausführt. Es
braucht auch kein spezielles Bewegungsprogramm während des Tragens des Entspannungsgurtes
absolviert werden, sondern der Entspannungsgurt kann beispielsweise
während
der Verrichtung normaler Hausarbeit getragen werden. Für ein gutes Massageergebnis
zur Entspannung des verspannten Muskelbereichs beziehungsweise zur
Schmerzerleichterung empfiehlt es sich den Entspannungsgurt zirka
eine halbe Stunde gegebenenfalls zweimal am Tag zu tragen. Insbesondere
erfolgt die Anwendung im sportlichen Bereich.
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In
Weiterbildung der Erfindung sind die Spanngurte Gummigurte mit Klettverschlüssen. Dadurch
lässt sich
der Entspannungsgurt leicht anlegen und auch wieder abnehmen. Die
Elastizität
der Gummigurte, die bevorzugt eine Breite von 45 mm aufweisen, stellt
sicher, dass zu keinem Zeitpunkt eine Einschnürung beispielsweise des Brustkorbs
hervorgerufen zum Beispiel durch Beugen auftritt. Die Klettverschlüsse ermöglichen
ein problemloses Anpassen an unterschiedliche Körperumfänge. Um aber eine optimale
Anpassung an unterschiedliche Größen und
Körperumfänge der
jeweiligen Träger
zu erreichen wird der Entspannungsgurt in drei Größen hergestellt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
beschrieben ist.
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Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf ein einstückiges Trägerelement
eines Entspannungsgurtes,
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2:
eine halbseitige Seitenansicht des Trägerelementes nach 1 mit
einem in einem Teilabschnitt dargestellten Spanngurt,
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3:
eine Draufsicht auf ein dreistückiges Trägerelement
eines Entspannungsgurtes,
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4:
eine halbseitige Seitenansicht des Trägerelementes nach 3 mit
einem in einem Teilabschnitt dargestellten Spanngurt,
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Das
Trägerelement 1 des
Entspannungsgurts gemäß 1 ist
einstückig
bestehend aus einem Mittelteil 2 und zwei Seitenteilen 3, 4 aus
mit Kunststoff beschichtetem Aluminium hergestellt. Das Mittelteil 2 weist
eine angenähert
ovale Kontur auf, die übergangslos
in die im wesentlichen bandförmige Kontur
der beiden Seitenteile 3, 4 übergeht. Die beiden Seitenteile 3, 4 weisen
Befestigungen in Form von endseitigen Befestigungsschlitzen 5 auf,
die sich in etwa über
die gesamte Breite der bandförmigen Kontur
der in diesem Bereich erweiterten Seitenteile 3, 4 erstreckt.
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Das
Mittelteil 2 weist eine Ausnehmung 7 auf, die
sich quer zu dem Trägerelement 1 erstreckt und
bei angelegtem Entspannungsgurt entlang der Wirbelsäule der
den Entspannungsgurt tragenden Person erstreckt. Rechts und links
entlang der Ausnehmung 6 sind zwei Reihen von jeweils vier
Auflagen 8 quer zu der Tragerichtung des Trägerelements 1 angeordnet.
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Die
halbseitige Seitenansicht des Trägerelementes 1 gemäß 2 zeigt
die der Rückenform
angepasste Wölbung
des Seitenteils 3, dass in einen angenährten geraden Verlauf des Mittelteils 2 in Richtung
zu der Ausnehmung 7 ausläuft. Das Mittelteil 2 weist
im mittleren Bereich, also entlang der Ausnehmung 6 eine
bogenförmige
von der Wirbelsäule
wegweisende Kontur 6 auf. Die Auflagen 8 sind kugelsegmentförmig ausgebildet
und an dem Mittelteil 2 festgeklebt.
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Der
in einem Teilabschnitt dargestellte Spanngurt 9 ist durch
den Befestigungsschlitz 5 geführt und mit einem Klettverschluss 10 län genverstellbar
festgelegt. Das nicht dargestellte zweite Ende des Spanngurts 9 weist
an einem der beiden Spanngurte ebenfalls einen längenverstellbaren Klettverschluss
und an dem zweiten Spanngurt, der an dem zweiten Seitenteil angebracht
ist, eine Öse auf,
durch die das zweite Ende des ersten Spanngurts durchgeführt wird
und mit dem Klettverschluss festgelegt wird. Durch diesen leicht
zu öffnenden
und zu verschließenden
Verschluss wird der Entspannungsgurt an dem Körper der entsprechenden Person
angelegt und abgelegt. Mit den verschiedenen Möglichkeiten der Längenverstellbarkeit
kann eine individuelle Längenanpassung
an den Körperumfang verschiedener
Personen erfolgen.
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Der
Entspannungsgurt gemäß den 3 und 4 unterscheidet
sich im Wesentlichen von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
dadurch, dass das Mittelteil 2a verdrehbar mit den Seitenteilen 3a, 4a verbunden
ist. Hierzu ist jeweils ein Drehgelenk 11 vorhanden, das
mit einem einen Bolzen 12 tragenden Grundteil 13 an
dem Mittelteil 2a, beispielsweise durch eine Klebe- oder
Nietverbindung, befestigt ist. Der Bolzen 12 ist durch
ein an dem Seitenteil 3a beziehungsweise 4a befestigten Gegenstück 14 zu
dem Grundteil 12 hindurch gesteckt und beispielsweise mit
einem Splint 15 gesichert. Dadurch wird auch der Schwenkbereich
des Mittelteils 2a gegenüber den Seitenteilen 3a, 4a begrenzt
und eine verdrehte und folglich verkehrte Anlage des Mittelteils 2a an
dem Rücken
des Trägers ausgeschlossen.
Selbstverständlich
kann diese verdrehbare Verbindung im Rahmen des Erfindungsgegenstandes
auch anders ausgebildet sein.
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Weiterhin
ist bei diesem Ausführungsbeispiel die
bandförmige
Kontur der beiden Seitenteile 3a, 4a anders als
bei den Seitenteilen 3, 4 ausgeformt. Schließlich sind
die Auflagen 8a bei diesem Ausführungsbeispiel zylinderförmig mit
einem abgerundeten Kopf ausgebildet und durch Befestigungslöcher in dem
Mittelteil 2a befestigt und somit leicht austauschbar.
Dies ist besonders vorteilhaft, wenn unterschiedlich große Auflagen 8a insgesamt
oder einzeln montiert werden sollen. Selbstverständlich können die Auflagen 8a auch
kugelsegmentförmig
ausgebildet sein.
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- 1
- Trägerelement
- 2,
2a
- Mittelteil
- 3,
3a
- Seitenteil
- 4,
4a
- Seitenteil
- 5
- Befestigungsschlitz
- 6
- Kontur
- 7
- Ausnehmung
- 8,
8a
- Auflage
- 9
- Spanngurt
- 10
- Klettverschluss
- 11
- Drehgelenk
- 12
- Bolzen
- 13
- Grundteil
- 14
- Gegenstück
- 15
- Splint