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Die
Erfindung betrifft ein Rettungsboot, insbesondere für den Einsatz
in Hochwasser- bzw. Überschwemmungsgebieten.
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Um
Menschen aus Hochwassergebieten zu retten, insbesondere kranke oder
verletzte Menschen, werden üblicherweise
Hubschrauber oder Schlauchboote eingesetzt. Hubschraubereinsätze sind
kostspielig. Schlauchboote sind in ihren Einsatzmöglichkeiten
begrenzt. Die Rettung von Menschen über den wulstigen Schlauchbootrand
ist schwierig. Durch die Bauart bedingt bietet ein Schlauchboot
für einen
derartigen Einsatz im Allgemeinen auch nur eine instabile Plattform.
Herkömmliche
Wasserfahrzeuge sind ebenfalls nicht geeignet, da in Hochwassergebieten
die Wassertiefe oft nur gering, im Vorherein nicht bekannt und zudem
der Untergrund am Ufer schlammig oder aus anderen Gründen unwegsam
ist. Für
den Rettungseinsatz in Hochwassergebieten kommen im Grunde nur speziell
entwickelte Hochwasserboote oder Amphibienfahrzeuge in Frage. Ein
für den
Einsatz in Hochwassergebieten entwickeltes Hochwasserboot ist beispielsweise
aus der
DE 20
2004 012 105 U1 und ein Amphibienfahrzeug ist aus der
EP 0 386 102 B1 bekannt.
Die Bergung von verletzten oder geschwächten Menschen dürfte mit
den bekannten Wasser- und Amphibienfahrzeugen jedoch Probleme bereiten.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein für den Rettungseinsatz in Hochwassergebieten
geeignetes Rettungsboot zu schaffen, mit dem geschwächte oder
verletzte Menschen in unter den gegebenen Umständen für sie erträglichen Bedingungen gerettet
werden können.
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Die
Erfindung betrifft ein Rettungsboot mit einem für den Einsatz in Hochwassergebieten
geeigneten Bootskörper,
d. h. einem Bootskörper,
der so geformt ist, dass er bei gegebener Grundfläche des Rettungsboots
und maximaler Zuladung und somit maximalem Gewicht des Rettungsboots
ein so großes
Wasservolumen verdrängt,
dass sich das Rettungsboot im flachen Wasser schwimmend fortbewegen
kann. Der Tiefgang sollte bei maximaler Zuladung höchstens
1 Meter, vorzugsweise höchstens
70 cm sein. Der Bootskörper
ist nach oben vorzugsweise überall
offen, kann aber in vorteilhaften Ausführungen verschließbare Fächer für die Verstauung
von beispielsweise Rettungsgeräten,
Nahrungsmitteln, Decken, Verbandsmaterial und dergleichen aufweisen.
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Nach
der Erfindung umfasst das Rettungsboot eine Aufnahme für eine Krankentrage
und ein Getriebe, das die Aufnahme an dem Bootskörper abstützt und relativ zu dem Bootskörper verstellbar
lagert, so dass eine von der Aufnahme aufgenommene Krankentrage
zwischen einer Ausgangsposition, die sie bei Transportfahrt des
Rettungsboots einnimmt, und wenigstens einer Übergabeposition hin und her bewegbar
ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Krankentrage in der wenigstens
einen Übergabeposition
teilweise über
einen äußeren Umfangsrand
des Rettungsboots vorragt, so dass die Krankentrage von außerhalb
des Rettungsboots befindlichem Rettungspersonal bequem von der Aufnahme
und aus dem Rettungsboot genommen, vorzugsweise gezogen, werden
kann. Vorzugsweise ist die Aufnahme so geformt und an dem Getriebe
angeordnet, dass auch sie in der wenigstens einen Übergabeposition über den äußeren Umfangsrand
des Rettungsboots hinausragt, so dass außerhalb des Rettungsboots befindliches Rettungspersonal
eine Krankentrage mit einem darauf liegenden Menschen bequem auf
der Aufnahme absetzen und in das Rettungsboot bewegen, vorzugsweise
auf der Aufnahme aufliegend schieben kann. Das Getriebe mit der
Aufnahme vereinfacht den Rettungseinsatz und ermöglicht insbesondere eine bequeme
und für
einen zu bergenden Menschen schonende Übergabe in das Rettungsboot
und wieder aus dem Rettungsboot.
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In
bevorzugten Ausführungen
lagert das Getriebe die Aufnahme horizontal bewegbar, vorzugsweise
um eine Hochachse des Bootskörpers
drehbar oder schwenkbar. Die Aufnahme kann insbesondere in einer
Horizontalebene bewegbar sein. Anstatt einer bevorzugten Dreh- oder Schwenkbeweglichkeit oder
zusätzlich
zu solch einer Beweglichkeit kann das Getriebe die Aufnahme auch
translatorisch bewegbar lagern, beispielsweise längs einer rechtwinkelig oder
schräg
zu der Hochachse weisenden Bewegungsachse linear führen. Durch
die Verstellbarkeit quer zu der Hochachse kann eine von der Aufnahme
aufgenommene Krankentrage mit einem ihrer beiden längsseitigen
Enden über
den äußeren Umfangsrand
des Rettungsboots und somit in die Übergabeposition bewegt werden.
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Bevorzugten
Ausführungsformen
entspricht es, wenn das Getriebe die Aufnahme heb- und senkbar lagert.
Das Getriebe umfasst in derartigen Ausführungen einen Hebe- und Senkmechanismus,
der am Bootskörper
abgestützt
ist und die Aufnahme trägt.
Falls das Getriebe wie bevorzugt die Bewegbarkeit der Aufnahme sowohl
längs der
Hochachse als auch quer zu der Hochachse kinematisch vorgibt, bildet
das Getriebe den genannten Hebe- und Schwenkmechanismus,
der am Bootskörper
quer zu der Hochachse bewegbar abgestützt ist oder seinerseits die
Aufnahme quer zu der Hochachse bewegbar lagert. Die Querbewegbarkeit
ist vorzugsweise eine Dreh- oder Schwenkbewegbarkeit um die Hochachse.
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Das
Getriebe umfasst wenigstens ein mit dem Bootskörper verbundenes Gestellglied
und wenigstens ein weiteres Getriebeglied, das mit dem Gestellglied
ein Gelenk bildet. Diese beiden Getriebeglieder können insbesondere
ein Drehgelenk für
die Dreh- oder Schwenkbeweglichkeit der Aufnahme oder ein Schubgelenk
zum Heben und Senken der Aufnahme bilden. Die beiden Getriebeglieder
können miteinander
auch ein kombiniertes Dreh-Schub-Gelenk bilden. Bevorzugter umfasst
das Getriebe über das
Gestellglied hinaus wenigstens zwei weitere Getriebeglieder. Das
Gestellglied bildet mit einem der beiden weiteren Getriebeglieder
vorzugsweise ein Schubgelenk zum Heben und Senken der Aufnahme, während die
beiden weiteren Getriebeglieder miteinander ein Drehgelenk bilden.
Der Hebe- und Senkmechanismus muss nicht als einfaches Schubgelenk gebildet
sein, in anderen bevorzugten Ausführungen umfasst allein der
Hebe- und Senkmechanismus mehrere Getriebeglieder, die beispielsweise
zusammenwirkend einen Scherenmechanismus oder eine andere Art von
Gestänge
zum Heben und Senken der Aufnahme bilden. Der Getriebemechanismus, mittels
dem die Aufnahme quer zu der Hochachse bewegbar ist, kann ebenfalls
mehrere Getriebeglieder umfassen, obgleich einem einfachen Drehgelenk aus
zwei Getriebegliedern der Vorzug gegeben wird. Die Aufnahme ist
stets fest mit einem Ausgangsglied des Getriebes verbunden, wobei
die Verbindung lösbar
sein kann, oder bildet in einem Stück selbst ein solches Ausgangsglied,
das in der kinematischen Kette vom Gestellglied am weitesten entfernt
ist und die Schnittstelle bzw. Kontaktstelle für die Krankentrage bildet.
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Falls
die Krankentrage selbst bereits mit einem Hebe- und Senkmechanismus
ausgestattet ist, wie dies auf einen Teil der Krankentragen zutrifft,
wie sie üblicherweise
im Rettungseinsatz mit Straßenfahrzeugen
anzutreffen sind, kann bei dem Getriebe des Rettungsboots auf einen
Hebe- und Senkmechanismus verzichtet werden, obgleich auch bei Verwendung
nur derartiger Krankentragen das Rettungsboot vorzugsweise dennoch über den
genannten Hebe- und
Senkmechanismus verfügt.
Zum einen wird die Handhabung auch derartiger Krankentragen erleichtert,
und zum anderen schafft ein bei dem Rettungsboot vorgesehener Hebe-
und Senkmechanismus die Möglichkeit
des Hebens und Senkens auch bei Krankentragen, die über einen
eigenen Hebe- und Senkmechanismus nicht verfügen.
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Das
Getriebe kann zusätzlich
zu dem Mechanismus für
die Querbewegbarkeit oder dem Hebe- und Senkmechanismus einen Kippmechanismus umfassen,
mit dem die Aufnahme um eine horizontale Achse, die quer zu einer
Längsachse
der Krankentrage weist, gekippt werden kann, um die Übergabe der
Krankentrage zu erleichtern.
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Die
Aufnahme ist vorzugsweise so geformt, dass die Krankentrage auf
ihr ablegbar ist und sie der Krankentrage als Unterlage dient. Sie
kann einen als geschlossene Fläche,
beispielsweise aus einem Blech geformten Boden umfassen. Alternativ
können jedoch
auch Stangen und diese verbindende Streben die Aufnahme bilden.
Vorzugsweise verfügt
die Aufnahme ferner über
wenigstens eine Fixiereinrichtung, um die aufgenommene Krankentrage
an der Aufnahme in einer bestimmten Position zu fixieren. Die Aufnahme
bildet in bevorzugter Ausführung
eine Gleitbahn oder Laufbahn, auf welche die Krankentrage aufgeschoben
und von der die Krankentrage heruntergezogen werden kann. Vorteilhaft
ist es, wenn die Aufnahme mit einer Führung ausgestattet ist, längs der
die Krankentrage geführt
auf die Aufnahme schiebbar ist.
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Falls
das Getriebe wie bevorzugt sowohl über einen Hebe- und Senkmechanismus
als auch über
einen Mechanismus für
die Querbewegbarkeit verfügt,
ist der Mechanismus für
die Querbewegbarkeit vorzugsweise auf dem Hebe- und Senkmechanismus
angeordnet, so dass die Aufnahme nach dem Aufnehmen der Krankentrage
für den
Transport eines Menschen in einem ersten Schritt quer zu der Hochachse
positioniert wird, vorzugsweise über
einer zentralen Längsachse
des Rettungsboots, und dann in dieser Position abgesenkt werden
kann, um den Schwerpunkt des Rettungsboots möglichst tief zu halten.
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Das
Getriebe und die Aufnahme können
wie von Rettungsstraßenfahrzeugen
bekannt gebildet sein. Um die Kosten zu senken, können vorteilhafterweise
für derartige
Fahrzeuge entwickelte und als Baugruppen bereits erhältliche
Getriebe und Aufnahmen für
das Rettungsboot verwendet werden. Falls das Getriebe wie bevorzugt über die
Fähigkeit
der Querbewegbarkeit der Aufnahme verfügt, wird allerdings ein entsprechender
Mechanismus, beispielsweise ein Drehgelenk, noch zusätzlich integriert.
Andererseits entspricht es auch bereits bevorzugten Ausführungen,
wenn das Getriebe nur einen Mechanismus für die Querbewegbarkeit bildet.
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Das
Rettungsboot verfügt
in bevorzugten Ausführungsformen über einen
Wasserantrieb für
die schwimmende Fortbewegung und einen Amphibienantrieb für die Fortbewegung
im Gelände,
beispielsweise auf Schlamm oder Geröll, oder im seichten Wasser,
welches das Gewicht des Boots nicht mehr trägt. Der Amphibienantrieb kann
als Radantrieb mit wenigstens vier angetriebenen Rädern gebildet
sein. In einer bevorzugten Variante ist der Amphibienantrieb ein
Raupenantrieb. Der Raupenantrieb umfasst vorzugsweise zwei nebeneinander
angeordnete Antriebsraupen, die je von einem eigenen oder vorteilhafterweise
von einem gemeinsamen Motor angetrieben werden. Als Raupenantrieb
können
insbesondere bekannte Quad-Antriebe verwendet werden, genauer gesagt
ein halber Quad-Antrieb. Derartige Antriebe sind bekannt und bereits
im Handel erhältlich
und werden aus Kostengründen
einer Neuentwicklung nur für
das Rettungsboot vorgezogen. Der Amphibienantrieb, oder allgemeiner
Geländeantrieb, ist
in bevorzugten Ausführungen
aus einer beim Antreiben des Rettungsboots eingenommenen Ausfahrposition
in eine Einfahrposition bewegbar, in welcher der Antrieb hinter
einer Unterseite des Boots zurücksteht,
um eine reine Schwimmbewegung des Boots nicht zu behindern und andererseits
die Gefahr der Beschädigung
des Antriebs zu verringern. Die Ein- und Ausfahrbewegung kann eine
Schwenkbewegung, eine Linearbewegung oder beispielsweise auch eine
Kombination dieser Bewegungsarten sein.
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Als
Wasserantrieb kommt beispielsweise ein Wasserstrahlantrieb in Betracht.
Aus Kostengründen wird
jedoch ein Außenbordmotor
mit Antriebsschraube bevorzugt. Eine weitere Möglichkeit ist ein Antrieb mittels
Luftschraube, wobei die Luftschraube jedoch die Bewegungsfreiheit
bei der Bergung beeinträchtigt.
Ein Wasserantrieb mittels Außenbordmotor
bietet Kostenvorteile, da derartige Antriebssysteme in vielen Leistungsklassen
zu vergleichsweise geringen Kosten zur Verfügung stehen und über dies
bei den Rettungsdiensten oftmals bereits vorhanden sind, so dass
das Rettungsboot in derartigen Fällen
nur mit einer mechanischen Kupplung für den bereits vorhandenen Außenbordmotor
ausgestattet sein muss. Die Antriebschraube des Wasserantriebs ist
vorteilhafterweise ummantelt. Eine Ummantelung ist hydrodynamisch
von Vorteil und bietet ferner Schutz für die Antriebsschraube. Zum
Schutz eines Außenbordmotors und
einer dazugehörigen Antriebswelle
kann der Bootskörper
mit einer Einbuchtung geformt sein, in welcher die Komponenten des
Außenbord-Wasserantriebs
angeordnet sind.
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Der
Bootskörper
kann im Hinblick auf geringstmöglichen
Tiefgang im wesentlichen wannenförmig
sein mit vorzugsweise einem relativ zur Hochachse geneigten Bug.
In einer Abwandlung von einer einfachen Wannenform kann der Bootskörper zur
linken und zur rechten Seite einer zentralen Längsachse je einen in Längsrichtung
erstreckten, an der Unterseite nach unten vorragenden Verdränger aufweisen.
Die beiden lang gestreckten Verdränger verlaufen parallel nebeneinander
und sind mittels eines über
die zentrale Längsachse
des Bootskörpers
sich erstreckenden Bodens miteinander verbunden. Auf diese Weise
entsteht eine katamaranartige Bootskörperform. Die Verdränger sind
vorzugsweise so voluminös,
dass bereits allein sie beim Schwimmen ein dem Gewicht des Rettungsboots
entsprechendes Wasservolumen verdrängen. Gegebenenfalls taucht der
Boden einige Zentimeter unter die Wasserlinie. Zwischen den beiden
Verdrängern
bleibt unter dem Boden vorzugsweise bis zum Heck und vorzugsweise
bis zum Bug durchgehend ein kanalartiger Freiraum frei. In diesem
Kanal kann mit Vorteil der Wasserantrieb angeordnet sein, so dass
ihn die beiden Verdränger
zur Seite, aber auch zum Bug und zum Heck hin schützen. Ein
derartiger Schutz kommt insbesondere einem Außenbord-Wasserantrieb mit im Wasser
eingetauchter Schraube zugute. Weist der Bootskörper die beiden Verdränger auf,
ist es für
die Manövrierfähigkeit
des Rettungsboots von Vorteil, wenn der Wasserantrieb zwei im Abstand
nebeneinander angeordnete Antriebschrauben umfasst. Die beiden Antriebschrauben
können
je von einem eigenen Motor, beispielsweise Außenbordmotor, oder von einem
gemeinsamen Motor angetrieben werden.
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Ein
Bootskörper
mit einem linken und einem rechten Verdränger bietet Vorteile auch für den Amphibienantrieb,
falls ein solcher vorgesehen ist. Der Amphibienantrieb ist vorzugsweise
in dem genannten Freiraum zwischen den Verdrängern angeordnet und kann,
falls einfahrbar, in der Einfahrposition vorteilhafterweise hinter
den beiden Verdrängern
zurückstehen.
Es muss in solchen Ausführungen
kein Aufnahmeraum für
den Amphibienantrieb extra geschaffen werden, obgleich die Verdränger vorzugsweise
je einen Aufnahmeraum bilden, der den Amphibienantrieb in der Einfahrposition
zum Bug hin schützt,
indem die Verdränger
nach vorn je eine Schutzwand bilden, welche zumindest einen Teil
der Fläche,
vorzugsweise die gesamte Fläche
des Amphibienantriebs überdeckt.
Weist der Bootskörper von
links nach rechts durchgehend einen flachen Boden, d.h. eine einfache
Wannenform auf, so ist in dem Boden vorzugsweise wenigstens eine
Einbuchtung geformt, in welcher der Amphibienantrieb in der Einfahrposition
aufgenommen ist. Falls der Amphibienantrieb wie bevorzugt mehrere
Antriebsmittel, beispielsweise Antriebsraupen, umfasst, kann für sämtliche
Antriebsmittel eine große
gemeinsame Einbuchtung oder für
jedes Antriebsmittel je eine Einbuchtung geformt sein.
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Um
das Rettungsboot auf der Straße
rasch zum Einsatzgebiet transportieren zu können, umfasst es in bevorzugten
Ausführungen
wenigstens zwei Räder,
auf denen es hinter einem Zugfahrzeug rollend transportiert werden
kann. Als Zugfahrzeug kommen beispielsweise die bei Feuerwehren
und anderen Rettungsdiensten üblichen
Fahrzeuge, aber beispielsweise auch normale Pkw mit Anhängerkupplung
in Betracht. Für
einen derartigen Transport verfügt
das Rettungsboot auch noch über
eine Anhängerkupplung,
die im Einsatz in das Rettungsboot eingefahren oder eingeklappt
werden kann. Die Räder
sind für
den schwimmenden Einsatz vorzugsweise in eine Einfahrposition bewegbar,
beispielsweise schwenkbar oder linear bewegbar, in der sie hinter
einer Unterseite des Rettungsboots zurückstehen und so die Wasserfahrt
nicht behindern und auch nicht beschädigt werden können. Die
Räder bilden
in der Einfahrposition vorzugsweise den hinteren Abschluss des Rettungsboots,
d.h. sie stehen in der Einfahrposition am Heck des Boots über den
Bootskörper
und vorzugsweise auch alle weiteren Komponenten des Rettungsboots
nach hinten ein Stück
weit vor, so dass sie bei Rückwärtsfahrt
Puffer bilden und ein Anstoßen
des Rettungsboots dämpfen.
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Vorteilhafte
Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
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Die
Merkmale, die den Amphibienantrieb, den Wasserantrieb, die Transportfähigkeit
auf der Straße
und die Form des Bootskörpers
betreffen, wirken zwar vorteilhaft mit der aus dem Getriebe und
der Aufnahme bestehenden Rettungsbaugruppe zusammen, können aber
auch je für
sich und in jeder Kombination ohne Rettungsbaugruppe bei dem Rettungsboot
verwirklicht sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An dem Ausführungsbeispiel
offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die
Gegenstände
der Ansprüche
und auch die vorstehend vorbeschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter.
Es zeigen:
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1 ein
Rettungsboot in perspektivischer Sicht auf den Bug,
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2 das
Rettungsboot in perspektivischer Sicht auf das Heck,
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3 eine
Rettungsbaugruppe zum Aufnehmen einer Krankentrage,
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4 das
Rettungsboot in einer Draufsicht,
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5 das
Rettungsboot in einer Seitenansicht und
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6 das
Rettungsboot in einer Ansicht auf den Bug.
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1 zeigt
ein Rettungsboot, das zur Rettung von Menschen insbesondere in Hochwassergebieten
eingesetzt werden kann. Das Rettungsboot weist einen flachen, in
diesem Sinne wannenförmigen,
nach oben offenen Bootskörper 1 auf.
Der Bootskörper 1 ist
Trägerplattform
für einen
Wasserantrieb, von dem in 1 ein im
Heckbereich angeordneter Außenbordmotor 18 zu
erkennen ist, für
einen Raupenantrieb mit zwei im Bugbereich des Rettungsboots parallel
nebeneinander angeordneten Antriebsraupen 25 und für zwei im
Heckbereich links und rechts außen
angeordnete Räder 23.
In 1 ist nur das linke Rad 23 zu erkennen.
Das Rad 23 ist aus der Ausfahrposition in die ebenfalls
dargestellte Einfahrposition bewegbar. Das in der Einfahrposition
befindliche Rad ist mit 23' bezeichnet.
Es handelt sich jeweils um das gleiche Rad, das lediglich in beiden möglichen
Endpositionen dargestellt ist. Die Antriebsraupen 25 sind
ebenfalls in eine Einfahrposition einfahrbar, in der sie wie die
Räder 23 hinter
einer Unterseite des Bootskörpers 1 zurückstehen.
In 1 nehmen die Antriebsraupen 25 eine Ausfahrposition
ein. Bei der Bewegung in ausreichend tiefem Wasser sind die Antriebsraupen 25 und
die Räder 23 eingefahren,
um die Schwimmbewegung nicht zu behindern. Desweiteren bildet der
Bootskörper 1 in
der jeweiligen Einfahrposition einen Schutz sowohl für die Räder 23 als
auch die Antriebsraupen 25. Bei Fahrt im seichten Wasser
oder Gelände,
beispielsweise in Schlamm oder Geröll, nehmen die Räder 23 und
die Antriebsraupen 25 jeweils ihre Ausfahrposition ein.
Der Wasserantrieb ist ebenfalls ein- und ausfahrbar. In 1 ist
der Motor des Wasserantriebs in der ausgefahrenen Position, die
er bei der Schwimmbewegung einnimmt, mit 18 und in der
Einfahrposition mit 18' bezeichnet.
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2 zeigt
das Rettungsboot in einer Sicht auf das Heck und die rechte Seite.
Mit X, Y und Z sind Hauptachsen des Rettungsboots bezeichnet, die
ein rechtwinkliges Koordinatensystem bilden. X bezeichnet die zentrale
Längsachse,
die mit der Fahrtrichtung des Rettungsboots bei Vorwärtsfahrt
zusammenfällt.
Die Längsachse
X ist gleichzeitig eine Neutralachse des Boots, auf welcher der
Schwerpunkt des Boots liegt. Y bezeichnet eine zur Längsachse
X rechtwinklige Querachse, und Z ist die Hochachse des Bootskörpers 1,
die bei ruhigem Wasser eine Vertikale ist. Der Wasserantrieb umfasst
den bereits genannten Außenbordmotor 18 und
ferner eine Antriebsschraube 19, die der Motor 18 über eine
Welle antreibt. Die Antriebsschraube 19 wird über ihren
gesamten äußeren Umfang
von einer Ummantelung umgeben. Dieser Wasserantrieb 18, 19 ist
in einem Drehgelenk mit dem Bootskörper 1 um eine zu
der Welle des Wasserantriebs 18, 19 parallele
Drehachse schwenkbar verbunden. Durch die Schwenkbewegung wird die
Fahrtrichtung bestimmt. Unterstützend können am
Bootskörper 1 Steuerklappen
vorgesehen sein. Der Wasserantrieb 18, 19 ist
zwischen den zwei Endpositionen vorzugsweise in weitere Positionen
höhenverstellbar,
um die Antriebsschraube 19 in Anpassung an unterschiedlich
beschaffenen Untergrund, beispielsweise an Bewuchs, mehr oder weniger
tief in das Wasser eintauchen zu können.
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Im
vorderen, bugnahen Bereich des Bootskörpers 1 ist auf der
Längsachse
X ein Lenksystem mit einem Lenkrad 20 und einer Lenksäule 21 angeordnet.
Das Lenksystem entspricht in seiner Handhabung den von Jetski bekannten
Lenksystemen. Mit dem Lenksystem ist der Außenbordmotor 18 mit
der davon abragenden Antriebswelle und Antriebsschraube 19 verschwenkbar,
ferner ist dessen Antriebsleistung einstellbar. Mit dem Lenksystem
sind ferner der Raupenantrieb der Richtung nach lenkbar und die
Antriebsleistung des Raupenantriebs einstellbar. Durch Betätigung des
Lenksystems sind auch die Antriebsraupen 25 und die Räder 23 ein- und
ausfahrbar.
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Das
Rettungsboot verfügt über eine
fest installierte Baugruppe für
die Bergung und den Transport von verletzten oder geschwächten Menschen. Die
Baugruppe umfasst eine Aufnahme 10, auf der eine Krankentrage 6 abgelegt
und fixiert ist. Ein Sonnen- und Wetterschutz 8 überspannt
die Krankentrage 6 in der An eines Zelts. Die Baugruppe
umfasst ferner ein Untergestell, über das die Aufnahme 10 an dem
Bootskörper 1 abgestützt ist.
Das Untergestell ist auf dem Bootskörper 1 fest installiert
und als Getriebe gebildet, mittels dem die Aufnahme 10 relativ zu
dem Bootskörper 1 in
unterschiedliche Positionen verstellt bzw. bewegt werden kann. Die
Aufnahme 10 ist als tischartige Unterlage für die Krankentrage 6 geformt
und weist als solche in etwa die Länge und die Breite der Krankentrage 6 auf. 1 zeigt
die Aufnahme 10 und die Krankentrage 6 in einer
zentralen Ausgangsposition, welche die Aufnahme 10 und die
darauf abgelegte Krankentrage 6 während der Fahrt des Rettungsboots
einnehmen. In der Ausgangsposition sind die Aufnahme 10 und
die Krankentrage 6 mit ihrer gemeinsamen Längsachse parallel
zu der zentralen Längsachse
X ausgerichtet. Die Aufnahme 10 ist mit der Krankentrage 6 in
der Ausgangsposition ferner auf der Längsachse X angeordnet, so dass
um die X-Achse stattfindende Neigungsbewegungen des Boots einen
auf der Krankentrage 6 liegenden Menschen möglichst
wenig beeinträchtigen.
Die Aufnahme 10 ist abgesenkt, um den Schwerpunkt des Boots
so niedrig wie möglich
zu halten. Aus der Ausgangsposition ist die Aufnahme 10 in
eine Übergabeposition
bewegbar, die so gewählt
ist, dass die Krankentrage 6 auf einfache Weise und für einen
auf der Krankentrage 6 liegenden Menschen möglichst
schonend auf der Aufnahme 10 abgelegt und fixiert und nach
dem Transport von der Aufnahme genommen werden kann. In 1 ist
die Krankentrage 6 auch in der Übergabeposition eingezeichnet
und mit dem Bezugszeichen 6' versehen.
In der Übergabeposition
ragen die Aufnahme 10 und die Krankentrage 6' je mit einem
längsseitigen
Ende über
den äußeren Umfang
des Rettungsboots hinaus, so dass die Krankentrage 6' von außerhalb
des Rettungsboots befindlichem Rettungspersonal bequem von der Aufnahme 10 gezogen
oder auf der Aufnahme 10 abgelegt und auf der Aufnahme 10 aufliegend
in Richtung Bootsmitte geschoben werden kann.
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3 zeigt
die Aufnahme 10 mit dem stützenden Getriebe 14 herausgelöst aus dem
Rettungsboot. Angedeutet ist lediglich der Bootskörper 1.
Um die Aufnahme 10 aus der Ausgangsposition in die Übergabeposition
und wieder zurück
in die Ausgangsposition bewegen zu können, umfasst das Getriebe 14 einen
Hebe- und Senkmechanismus und einen Schwenkmechanismus. Den Hebe-
und Senkmechanismus bildet ein Schubgelenk bestehend aus einem fest
mit dem Bootskörper 1 verbundenen
Gestellglied 15 und einem Getriebeglied 16, die
miteinander das Schubgelenk 15, 16 bilden. Das
Getriebeglied 16 bildet mit einem weiteren Getriebeglied 17 ein
Drehgelenk. Die Aufnahme 10 ist in der Nähe eines
ihrer längsseitigen
Enden starr mit dem Getriebeglied 17 verbunden, so dass
sie bei einer Drehbewegung des Getriebeglieds 17 um dessen
Drehachse verschwenkt wird. Die Drehachse des Drehgelenks 16, 17 und
Schwenkachse der Aufnahme 10 fällt mit der Hochachse Z zusammen.
Die Hebe- und Senkbarkeit und die Drehbeweglichkeit sind in 3 mit Richtungspfeilen
angedeutet.
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Die
Aufnahme 10 weist an ihren beiden äußeren Längsseiten Führungen 12 in Form
von durchgehend erstreckten Schienen auf, längs denen die Krankentrage 6 beim
Aufschieben und beim Abnehmen in Längsrichtung der Aufnahme 10 geführt wird. Angedeutet
ist ferner eine Fixiereinrichtung 13, die mit der Krankentrage 6 automatisch
verrastet, wenn die Krankentrage 6 bis in eine mittels
der Fixiereinrichtung 13 vorgegebene Position aufgeschoben wird.
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Die
Baugruppe umfasst ferner ein Stellorgan für die Verstellung des Hebe-
und Senkmechanismus 15, 16 und ein weiteres Stellorgan
für die
Verstellbewegungen des Drehgelenks 16, 17. Bei
den beiden Stellorganen kann es sich insbesondere um Elektromotoren
handeln. Desweiteren ist neben dem Getriebe 14 oder vorzugsweise
im Lenksystem 20, 21 integriert eine Steuerung
mit einer Bedienungseinrichtung für die Stellorgane vorgesehen.
In einer vorteilhaften Variante ist die Bedienungseinrichtung als Fernsteuerung
gebildet, oder es ist eine Fernsteuerung zusätzlich zu einer fest installierten
Bedienungseinrichtung vorhanden. Alternativ zu je einem Stellorgan
pro Gelenk, könnte
auch nur ein einziges Stellorgan vorgesehen und jeweils über ein
Verstellgetriebe mit den Getriebegliedern 15, 16 und 17 verbunden sein.
Das Getriebe würde
eine mechanische Ablaufsteuerung bilden, welche die Reihenfolge
der Bewegungen der Getriebeglieder 16 und 17 vorgibt.
Die Lösung
mit je wenigstens einem Stellorgan pro Gelenk, wobei jedes dieser
Steuerorgane einzeln und wahlfrei steuerbar ist, wird jedoch bevorzugt.
Bei anderen Formen eines Getriebes mit mehr als zwei Getriebegliedern
für eine
Funktion ist vorzugsweise pro Funktion ein eigenes Stellorgan vorgesehen.
Bei den Getriebefunktionen handelt es sich um das Heben und Senken,
das Querbewegen, insbesondere Drehen oder Schwenken um eine Hochachse,
oder beispielsweise um ein Kippen um eine Kippachse, die quer zu
der Hochachse Z weist.
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Die
Aufnahme 10 des Ausführungsbeispiels weist
einen plattenförmigen
Boden 11 aus stabilem Blech auf, der an seiner Unterseite
verstärkt
sein kann. Die Führungen 12 sind
an den beiden Längsseiten
des Bodens 11 durch Umkanten des Blechs geformt. Der Boden 11 bildet
eine Laufbahn für
die vorzugsweise mit Rollen bestückte
Krankentrage 6. Für
einfache Feldtragen, die Rollen nicht aufweisen, bildet der Boden 11 eine
Gleitbahn, so dass jede Art von üblichen
Krankentragen bequem in Längsrichtung
der Aufnahme 10 aufgeschoben und abgezogen werden kann.
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4 zeigt
das Rettungsboot in einer Draufsicht, wobei die beiden das Drehgelenk
bildenden Getriebeglieder 16 und 17 durch die
als durchsichtig dargestellte Krankentrage 6 bzw. 6' und Aufnahme 10 zu
erkennen sind.
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5 zeigt
das Rettungsboot in einer Seitenansicht. Die Räder 23 und die Antriebsraupen 25 nehmen
jeweils ihre Ausfahrposition ein. In diesem Zustand kann das Rettungsboot
durch seichtes Wasser, über
nachgiebigen Untergrund oder anderes schwieriges Gelände fahren.
Den Antrieb besorgt der Raupenantrieb. Der Raupenantrieb umfasst über die beiden
Antriebsraupen 25 hinaus einen für beide Antriebsraupen 25 gemeinsamen
Antriebsmotor 27, der im vorderen Teil des Rettungsboots
hinter den Antriebsraupen 25 in Bootsmitte nahe bei dem
Lenksystem 20, 21 angeordnet ist. Im Bootskörper 1 ist über den
Antriebsraupen 25 je eine Raupenaufnahme 26, d.h.
ein Aufnahmeraum für
die Antriebsraupen 25 gebildet, in den die Antriebsraupen 25 eingefahren
werden können,
so dass sie in der Einfahrposition hinter der Unterseite des Bootskörpers 1 und
hinter dem Bug zurückstehen.
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Die
Räder 23 sind
wie bereits erwähnt
je in eine Radaufnahme 24 des Bootskörpers 1 einfahrbar.
Bei Antrieb des Rettungsboots mittels des Raupenantriebs 25, 27 ist
der Wasserantrieb 18, 19 vorzugsweise abgeschaltet
und befindet sich in der eingefahrenen Position, die für den Außenbordmotor
mit 18' und
die Schraube mit 19' bezeichnet
ist. Im Ausführungsbeispiel
stehen die Räder 23' in ihrer Einfahrposition
hinter den am Heck des Rettungsboots angeordneten Komponenten, insbesondere
hinter dem Wasserantrieb 18, 19, zurück. Andererseits
ragen sie über
das Heck des Bootskörpers 1 nach
hinten vor. In einer Weiterentwicklung kann der Bootskörper 1 am
Heck eine Einbuchtung für
den Wasserantrieb 18, 19 aufweisen, die so tief
ist, dass der Wasserantrieb nicht mehr über die in der Einfahrposition
befindlichen Räder 23' nach hinten
hinausragt, sondern ein Stück
weit zurücksteht.
Das gleiche gilt für
die in den Figuren erkennbaren, am Heck angeordneten Fußtritte.
In solch einer Weiterentwicklung würden die in der Einfahrposition
befindlichen Räder 23' bei schwimmender
Fortbewegung des Rettungsboots eine Art Heckdämpfer bilden, um bei Rückwärtsfahrt
Stöße abfangen
zu können.
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Über die
beiden Bewegungsarten des Schwimmens und amphibischen Forbewegens
hinaus ist das Rettungsboot auch für den Transport auf der Straße eingerichtet,
um hinter einem Zugfahrzeug auch über größere Entfernungen rasch zum Einsatzort
transportiert werden zu können.
In dieser dritten Bewegungsart nehmen die Antriebsraupen 25 und
der Wasserantrieb 18, 19 jeweils ihre Einfahrposition
ein. Gegebenenfalls wird der Wasserantrieb 18, 19 auch
zuvor vom Bootskörper 1 abmontiert
und im Bootsinneren gelagert. Für
den Transport hinter einem Zugfahrzeug ist im Bugbereich des Rettungsboots
eine ein- und ausfahrbare Anhängerkupplung 28 vorgesehen,
die in 4 im ausgefahrenen Zustand skizziert ist.
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6 zeigt
das Rettungsboot in einer Ansicht auf den Bug. Der Bootskörper 1 hat
im Ganzen gesehen zwar einen gewissen Wannencharakter, weist im
Querschnitt jedoch in Abwandlung von einer einfachen Wanne die Form
eines flachen W-Profils auf, dessen drei Übergangsbereiche in die Breite
gezogen sind. Auf diese Weise ist der Bootskörper 1 in einen linken
Verdränger 2,
einen rechten Verdränger 3 und
einen die beiden Verdränger 2 und 3 verbindenden
Boden 4 unterteilt. Der Boden 4 ist im Ausführungsbeispiel
plan, könnte
jedoch in einer Abwandlung auch gewölbt sein. Die plane Form ist günstig für die Anordnung
der die Krankentrage 6 aufnehmenden Baugruppe 10, 14.
Die beiden Räder 23 sind
links und rechts ein klein wenig hinter den Seitenwänden des
Bootskörpers 1 eingerückt angeordnet.
Die beiden Verdränger 2 und 3 bilden
an ihren Außenseiten
jeweils einen der beiden Aufnahmeräume 24 für die Räder 23.
Die beiden Aufnahmeräume 24 sind
zur Unterseite, zur jeweiligen Außenseite und zum Heck hin offen,
ansonsten jedoch wasserdicht abgeschlossen.
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Zwischen
den einander zugewandten Innenseiten der Verdränger 2 und 3 und
dem Boden 4 verbleibt in Längsrichtung vom Bug bis zum
Heck durchgehend ein Kanal bzw. Freiraum, in den die Welle und die
Antriebsschraube 19 des Wasserantriebs 18, 19 ragen.
Die Antriebsschraube 19 ragt in ihrer dargestellten, tiefsten
Position über
die Unterseite des Bootskörpers 1,
im Ausführungsbeispiel über die
Verdränger 2 und 3,
vor. Zum Schutz der Antriebsschraube 19 kann deren tiefste
Position in einer Abwandlung so vorgegeben sein, dass die Unterseite der
Antriebsschraube 19 und die Unterseite des Bootskörpers 1 auf
gleicher Höhe
liegen oder die Antriebsschraube 19 einschließlich der
Ummantelung ein kleines Stück
weit hinter der Unterseite, im Ausführungsbeispiel der geraden
Verbindungslinie der Unterseiten der beiden Verdränger 2 und 3,
zurücksteht.
In noch einer Abwandlung kann der Wasserantrieb 18 und 19 nicht
nur zwischen der Ausfahrposition und der Einfahrposition hin und
her beweglich angeordnet sein, sondern es kann zwischen diesen beiden
Endpositionen wenigstens eine Zwischenposition vorgegeben sein,
in der die Antriebsschraube 19 wie vorstehend beschrieben
durch die Unterseite des Bootskörpers 1 geschützt wird,
im Ausführungsbeispiel
also vollkommen in dem Kanal zwischen den Verdrängern 2 und 3 aufgenommen
ist.
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Im
Bugbereich sind die Verdränger 2 und 3 jeweils
an ihrer Innenseite eingebuchtet. Die beiden Einbuchtungen bilden
je eine der Aufnahmen 26 für die Antriebsraupen 25.
Die Aufnahmen 26 sind zu der Unterseite und an den Innenseiten
der Verdränger 2 und 3 offen,
ansonsten umgeben die Verdränger 3 die
Antriebsraupen 25 und deren Einfahrposition und schützen die
eingefahrenen Antriebsraupen 25 bei Schwimmfahrt.
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An
der Unterseite der Verdränger 2 und 3 ist jeweils
ein Schutzprofil 5 befestigt. Die beiden Schutzprofile 5 bilden
jeweils eine Art Kufe und sind in Erfüllung ihrer Schutzfunktion
am Bug und vorzugsweise auch am Heck ein Stück weit hochgezogen. Sie bilden
die tiefste Stelle des Bootskörpers 1, d.h.
der Bootskörper 1 setzt
auf den Schutzprofilen 5 auf, sollte er bei schwimmender
Fortbewegung auf Grund laufen. Die Schutzprofile 5 dienen
als Verschleißprofile
und haben bei einem Auflaufen zusätzlich eine dämpfende
Wirkung. Sie sind vorzugsweise lösbar
am Bootskörper 1 befestigt,
so dass sie nach übermäßigem Verschleiß ausgetauscht
werden können.
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Nachfolgend
werden am Beispiel eines einfachen Einsatzverlaufs die einzelnen
Funktionen des Rettungsboots im Zusammenhang erläutert.
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Das
Rettungsboot wird auf der Straße
hinter einem Zugfahrzeug zum Einsatzort transportiert. Während des
Straßentransports
sind die Räder 23 ausgefahren
und die Antriebsraupen 25 eingefahren. Der Wasserantrieb
nimmt seine in 5 mit 18' und 19' angedeutete Einfahrposition ein
oder ist gänzlich abmontiert
und wird beispielsweise im Bootskörper 1 gelagert. Am
Einsatzort besetzt das Rettungspersonal das Rettungsboot, die Antriebsraupen 25 werden ausgefahren,
und das Rettungsboot wird vom Zugfahrzeug abgekuppelt. Das Rettungsboot
ist nun eigenständig
manövrierfähig und
kann von der Besatzung mittels des Raupenantriebs im Uferbereich
des Hochwassergebiets manövriert
und in das Wasser gefahren werden.
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Sobald
die Wassertiefe für
eine rein schwimmende Fortbewegung ausreicht, werden die Räder 23 und
die Antriebsraupen 25 eingefahren und der Wasserantrieb 18, 19 ausgefahren.
Die Besatzung des Rettungsboots besteht vorzugsweise aus zwei oder
drei Mann. Ein Besatzungsmitglied steuert das Boot, die anderen
Besatzungsmitglieder sind in erster Linie mit der Bergung verletzter
Menschen befasst. Das Rettungsboot ist bereits oder wird erst am Einsatzort
mit wenigstens einer Krankentrage 6 ausgerüstet, die
dann auf der Aufnahme 10 fixiert aufliegt.
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Zur
Bergung eines Verletzten wird in einem ersten Schritt der Hebe-
und Senkmechanismus 15, 16 (3)
nach oben ausgefahren. Im ausgefahrenen Zustand wird die Aufnahme 10 mit
der Krankentrage 6 im Drehgelenk 16, 17 aus
der zentralen Ausgangsposition in die Übergabeposition geschwenkt. Zwei
Besatzungsmitglieder verlassen das Rettungsboot und nehmen die Krankentrage 6 von
der Aufnahme 10. Nachdem sie den Verletzten auf der Krankentrage 6 gelagert
und gesichert haben, setzen sie die Krankentrage 6 mit
einer ihrer längsseitigen Enden
auf der über
den äußeren Umfang
des Rettungsboots, im Ausführungsbeispiel über die
Reling, ragenden Aufnahme 10 ab und schieben die Krankentrage 6 längs den
Führungen 12 auf
die Aufnahme 10, bis die Krankentrage 6 mit der
Fixiereinrichtung 13 verrastet. Eine automatische Verrastung erleichtert
die Arbeit des Rettungspersonals. Ein auf dem Rettungsboot verbliebenes
Besatzungsmitglied steuert die Stellorgane für das Getriebe 14,
so dass die Aufnahme 10 mit der darauf befindlichen Krankentrage 6 in
Parallelstellung zu der Längsachse
X geschwenkt und in der eingeschwenkten Position in die Ausgangsposition
wieder abgesenkt wird.
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Falls
ein Mensch aus dem Wasser geborgen werden muss, kann die Aufnahme 10 mit
der Krankentrage 6 in der Ausgangsposition belassen werden.
Der zu rettende Mensch wird an Bord gezogen und auf der Krankentrage 6 gesichert.
Für die Rettung
kann es erforderlich sein, dass ein oder mehrere Besatzungsmitglieder
zu dem zu rettenden Menschen ins Wasser steigen. In Abhängigkeit
von den äußeren Umständen kann
es auch bei der Rettung direkt aus dem Wasser von Vorteil sein,
wenn die Aufnahme 10 mit der Krankentrage 6 in
die Übergabeposition
bewegt wird, um den betreffenden Menschen in der Übergabeposition
auf der Krankentrage 6 abzulegen und zu sichern.
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Das
Rettungsboot schwimmt nun angetrieben von dem Wasserantrieb 18, 19 zum
Ufer. Sobald es mit dem Bug an dem Untergrund anstößt, werden die
Räder 23 und
die Antriebsraupen 25 ausgefahren und der Wasserantrieb 18, 19 automatisch
eingefahren oder von Hand eingeholt. Das Rettungsboot bewegt sich
mittels seines Raupenantriebs zu einem für die Übergabe des Verletzten geeigneten
Ort, wo die Aufnahme 10 mittels des Getriebes 14 wieder
in die Übergabeposition
bewegt und der Verletzte auf der Krankentrage 6 liegend
von weiterem Rettungspersonal übernommen
wird. Während
der gesamten Bergeoperation, insbesondere während der Aufnahme in das Rettungsboot
und der Übergabe
von dem Rettungsboot an nachgelagerte Rettungseinheiten, verbleibt
der Verletzte auf der Krankentrage 6, muss also nicht umgelagert
werden, soweit der Einsatz des Rettungsboots betroffen ist. Nach
der Übergabe
des Verletzten nimmt das Rettungsboot eine neue Krankentrage 6 auf.
Es können
auch mehrere Krankentragen 6 auf dem Rettungsboot vorrätig gelagert
werden. Hierfür
bietet der Bootskörper 1 im
Bereich seiner beiden Verdränger 2 und 3 einen
gewissen Stauraum.
-
Das
Rettungsboot ist nun bereit für
einen weiteren Einsatz.
-
- 1
- Bootskörper
- 2
- Verdränger
- 3
- Verdränger
- 4
- Boden
- 5
- Schutzprofil
- 6
- Krankentrage
- 7
- Rolle
- 8
- Sonnen-
und Wetterschutz
- 9
-
- 10
- Aufnahme
- 11
- Boden
- 12
- Führung
- 13
- Fixiereinrichtung
- 14
- Getriebe
- 15
- Getriebeglied
- 16
- Getriebeglied
- 17
- Getriebeglied
- 18
- Motor
- 19
- Schraube
- 20
- Lenker
- 21
- Lenksäule
- 22
-
- 23
- Rad
- 24
- Radaufnahme
- 25
- Antriebsraupe
- 26
- Raupenaufnahme
- 27
- Motor
- 28
- Anhängerkupplung
- X
- Längsachse
- Y
- Querachse
- Z
- Hochachse