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Die
Erfindung betrifft eine Fäkalienentleerungsvorrichtung
für ein
Toilettenbecken eines Pump-WC's
auf Booten und Jachten nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Fäkalienentleerungsvorrichtungen
sind in verschiedenen Ausführungen
bekannt. Eine Reihe auch kleinbauender Pump-WC's mit entsprechenden Fäkalienentleerungsvorrichtungen
sind beschrieben in einschlägigen
Fachzeitschriften oder in Prospekten unterschiedlicher Hersteller.
In der Regel sind Fäkalientank
und WC-Becken an unterschiedlichen Stellen im Bootskörper eingebaut.
Deshalb sind manchmal aufwendig konstruierte verwinkelte Rohrführungen
erforderlich um diese beiden Teile untereinander zu verbinden. Eine
mögliche
Ausführung
mit einfacher Rohrleitungsführung
ist zum Beispiel in einem Artikel der Zeitschrift Boote 2003, Heft
11 auf Seite 56 beschrieben. Allerdings ist diese Ausführung nur
für relativ
kleine Fäkalientanks
geeignet. Ein wesentliches Hauptproblem ist die große Verstopfungsgefahr
der Rohrleitungen bzw. Schlauchleitungen, da zum einen unterschiedliche
Rohrquerschnitte oder Schlauchquerschnitte der Verbindungsleitungen
und enge Kurvenradien aufeinander treffen. Je länger und verwinkelter die Rohrleitungen
sind, um so größer ist
die Verstopfungsgefahr für
das gesamte System. Auf der einen Seite sollte der Tank möglichst groß gewählt werden
um das Entleeren möglichst lange
(d. h. bis zum Einlaufen in einen Hafen) hinausschieben zu können und
auf der anderen Seite sind vor allem bei den stückzahlmäßig vorherrschenden kleineren
Bootstypen erhebliche Einschränkungen bezüglich des
zur Verfügung
stehenden Einbauraumes zu berücksichtigen.
Oft sind auch für
die Absaugung des WC-Beckens und die Entleerung des Fäkalientanks
zwei Pumpen vorgesehen bzw. aus Einbau und Bedienungsgründen angeordnet.
Beim Einsatz von Schlauchleitungen besteht außerdem längerfristig die Gefahr der
Geruchsbelästigung
selbst bei Einsatz von für
die Sanitärinstallation
zugelassenen Sanitärschläuchen. Aus
verständlichen
Umweltschutzgründen
werden in Zukunft zunehmend beträchtliche Einschränkungen
bezüglich
der Entleerung auf See, wie z. B. der Ostsee wirksam, so dass sich
dieses Problem in Zukunft nicht nur für alle neu zu bauenden, sondern
auch für
alle sich bereits in Benutzung befindenden Bootstypen und Bootsgrößen stellen dürfte. Vor
allem in Küstennähe ist eine
Entleerung in das Wasser aus hygienischen Gründen bereits zu verneinen bzw.
gesetzlich verboten.
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Aus
der
DE 20 2005
017 826 U1 ist eine gattungsgemäße Fäkalienentleerungsvorrichtung
bekannt, bei der ein Toilettenbecken direkt auf einem Fäkalientank
montiert ist. Eine Fäkalienpumpe
saugt über
ein im Tank integriertes Verbindungsrohr die Fäkalien ab und fördert sie über einen
Krümmer
und eine Schlauchverbindung in einen Tankeinlass. Entleert wird
der Fäkalientank über ein
Absaugrohr, wobei im Tank durch die Fäkalienpumpe ein Überdruck erzeugt
wird.
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Durch
die Anordnung vieler Verbindungsrohre mit Umlenkungen zwischen dem
Toilettenbecken, Fäkalienpumpe
und Fäkalientank
kann es zu Verstopfungen kommen. Zudem kann der Inhalt des Fäkalientanks
nicht mit der Pumpe direkt abgesaugt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Fäkalienentleerungsvorrichtung
für ein
Toilettenbecken eines Pump-WC's
auf Booten und Jachten so zu verbessern, dass es aus weniger Einzelteilen
als bisher besteht, die Pumpe den Fäkalientank direkt entleeren
kann, in einer sehr kompakten Ausführung wenig Einbauraum beansprucht,
einfach bedienbar ist, sowie schnell gereinigt und problemlos gewartet
werden kann, Verstopfungen weitgehend vermeidet und Geruchsbelästigungen
durch lange gasende Schlauchleitungen ausschließt.
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Gelöst wird
diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Fäkalienentleerungsvorrichtung durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Die erfindungsgemäße Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC
auf Booten besteht, wie an sich bekannt, aus einem Fäkalientank,
zugehörigen Verbindungsrohren,
Zuführleitung
und Abführleitung und
Absperrventilen. Neuartig ist, dass anstelle räumlich getrennter Zuführ- und
Abführleitungen
nur eine kompakte räumlich
konzentrierte kurze Fäkalienleitung
aus mehreren untereinander verbundenen Einzelteilen angeordnet ist.
Aus diesem Grund ist sie vollständig
aus geruchsdichten Materialien wie z. B. aus PVC oder PE-Einzelteilen
ausführbar.
Erfindungsgemäß ist direkt
in der Fäkalienleitung
ein spezielles entsprechend groß dimensioniertes
Mehrwegeventil angeordnet. Es besteht aus einem Ventilgehäuse, in
dem zwei durchgehende, im Winkel von 90 Grad sich kreuzende Bohrungen
versetzt angeordnet sind. Im Inneren des Ventilgehäuses ist
ein rotationssymmetrischer drehbarer Ventileinsatz abgedichtet durch
Kegeldichtungen mit ebenfalls zwei durchgehenden im Winkel von 90
Grad versetzt sich kreuzenden Bohrungen angeordnet. Die Querschnitte
der Bohrungen von Ventilgehäuse
und Ventileinsatz sind aufeinander abgestimmt. Bevorzugt sind die
Querschnitte der Bohrungen gleich. Im rotationssymmetrischen drehbaren
Ventileinsatz ist eine diagonale Ventiltrennwand so angeordnet,
dass zwei getrennte Kanäle
entstehen. Diese beiden Kanäle
sind in ihrem Inneren so abgerundet ausgebildet, dass keine Verwirbelungen
in den Kanälen
erfolgen und die Fäkalien
ungehindert durchströmen
können.
Da diese Kanäle
einen bestimmten optimierten Durchströmquerschnitt haben, ist ein
Verstopfen bereits an dieser Einströmstelle weitgehend auszuschließen. Das Mehrwegeventil
ermöglicht
gleichzeitig ein Durchströmen
unabhängig
voneinander in mindestens je zwei Richtungen. Durch Verdrehen des
Ventileinsatzes um lediglich 180 Grad kann die Fäkalienströmung je nach Bedarf in verschiedene
Richtungen geleitet werden. Ein Ausgang der waagerechten Bohrung
des Ventilgehäuses
ist mit einer Fäkalienpumpe verbunden,
während
der andere Ausgang mit einem Absaugstutzen verbunden ist. Der obere
Ausgang der vertikalen Bohrung des Ventileinsatzes ist mit dem Toilettenbecken
verbunden und fungiert als Eintrittsöffnung für die Fäkalien, während der untere Ausgang der
vertikalen Bohrung in einen Rohrflansch mit einer Dichtung mündet, der
durch die Tanköffnung
in den Tank ragt und an dem ein Saugrohr befestigt ist. Dadurch
entsteht eine sehr kompakte Bauweise der gesamten Fäkalienentleerungsvorrichtung.
Im Mehrwegeventil ist vorteilhafterweise in seinem Inneren ein zusätzlicher
Dichtring aus Geruchsgründen
angeordnet.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In einer bevorzugten Ausbildung der Fäkalientankentleerungsvorrichtung
für Pump-WC's ist erfindungsgemäß das Toilettenbecken
direkt mit dem rotationssymmetrischen drehbaren Ventileinsatz ohne
Zwischenstück verbunden
und das Ventilgehäuse
auf dem Fäkalientank
angeordnet. Dies bedeutet, dass das Toilettenbecken flüssigkeits-
und geruchsdicht über
den Dicht- und Befestigungsring mittels Gewindestehbolzen mit dem
rotationssymmetrischen Ventileinsatz verbunden ist. Das Ventilgehäuse ist
wiederum direkt auf dem Fäkalientank
aufgesetzt und fest sowie dicht mit diesem verschraubt. Damit erfolgt
das Verstellen der Fließrichtung
der Fäkalien
durch ein Verdrehen des Toilettenbeckens jeweils um 180 Grad. In
der Grundstellung (Ventiltrennwand verläuft von links oben nach rechts
unten) ist sowohl die Absaugung der Fäkalien aus dem Toilettenbecken über die
Fäkalienpumpe
als auch eine Entleerung des Fäkalientanks
durch Absaugung über
den Absaugstutzen hafenseitig möglich.
Wird das Toilettenbecken nur um 90 Grad verdreht, erfolgt ein sicherer
Geruchsverschluss des Toilettenbeckens, da in dieser Stellung beide
horizontale Bohrungen durch die Ventilgehäusewand verschlossen sind.
Verdunstet zum Beispiel der Wasserrest im Toilettenbecken bei längerer Nichtbenutzung,
der an sich als Geruchsverschluss fungiert, können in dieser Stellung keinerlei
geruchsbelastete Gase über
das Toilettenbecken austreten.
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In
einer besonderen Ausführung
der Erfindung ist die Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC's so ausgebildet,
dass das Toilettenbecken, das Mehrwegeventil, die Fäkalienpumpe,
das Zweiwegeventil und der Fäkalientank
direkt untereinander mittels Flanschverbindungen verbunden sind.
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Durch
diese Ausführung
ist es möglich,
diese einzelnen Bauteile der gesamten Fäkalienentleerungsvorrichtung
sehr schnell unabhängig
voneinander demontieren und montieren zu können, was die Wartung erheblich
vereinfacht.
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Eine
besonders platzsparende Bauweise der erfindungsgemäßen Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC's kann erreicht werden,
wenn das Mehrwegeventil mit darauf angeordneten Toilettenbecken,
die daran angeordnete Fäkalienpumpe
und das Zweiwegeventil direkt mit dem Fäkalientank verbunden und auf
der Fäkalientarilcoberseite
angeordnet sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist ein kombiniertes Tankbauteil vorgesehen, in das das Zweiwegeventil
integriert ist. Das integrierte Zweiwegeventil ist mit einem zusätzlich angeordneten
Stellhebel verbunden. Dieser Stellhebel ist mit dem Ventileinsatz
verbunden und so nach außen
geführt, dass
das integrierte Zweiwegeventil durch einfache Handbetätigung in
seinen zwei Stellungen einstellbar ist. Das Tankbauteil ist gasdicht über Dichtringe
mit dem Pumprohr verbunden. Dabei mündet der nach unten zeigende
Ausgang des Tankbauteils entweder in ein Fallrohr zum Fäkalientank
hin oder direkt in den Fäkalientank.
Sowohl dieses senkrecht oder stark fallend angeordnete Fallrohr
als auch der nach unten zeigende Ausgang besitzen mindestens einen
um 50 % größeren lichten
Querschnitt als das Pumpenrohr. Damit das Fallrohr dicht mit dem
kombinierten Tankbauteil verbunden werden kann, ist hier ebenfalls
ein Rohrflansch mit einer Dichtung angeordnet. Durch diese Dimensionierung
kann an dieser Stelle eine Verstopfung zuverlässig ausgeschlossen werden. Zusätzlich ist
am kombinierten Tankbauteil ein Schlauchanschlussstutzen zur Spülung mit
einer Reinigungsflüssigkeit
und ein Entlüftungsstutzen
zur Tankentlüftung
angeordnet. Der andere Ausgang des integrierten Zweiwegeventils
ist seinerseits mit einem Rohr zum Bordwanddurchlass verbunden.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
ist am Pumpenrohr an seiner höchsten
Stelle ein lösbarer
Reinigungs- und Kontrolldeckel angeordnet. Über diesen können das
Pumpenrohr gereinigt bzw. aufgetretene Verstopfungen beseitigt werden.
Das Pumprohr ist so ausgelegt, dass in ihm das WC Wasser vom letzten Spülvorgang
steht und es wirkt daher auch als Geruchsverschluss.
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Die
kompakte Bauweise aller Einzelteile der Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC
und insbesondere der räumlich
konzentrierten kurzen Fäkalienleitung
haben zudem den Vorteil, dass sie in Verbindung mit dem Mehrwegeventil
und dem zusätzlich
angeordneten Tankbauteil die Herstellung als Spritzgussteile ermöglichen
und damit vollständig aus
nichtausgasenden Werkstoffen gefertigt werden können. Es entsteht ein Baukastensystem
für unterschiedliche
Einbausituationen bei Booten und Jachten. Die Fäkalienentleerungsvorrichtung
weist eine Reihe von Vorteilen auf. Sowohl die benötigte Einbaufläche als
auch der erforderliche Einbauraum kann gegenüber den bisher bekannten Lösungen erheblich
reduziert werden. Zudem können
die Strömungsquerschnitte
im gesamten System optimiert werden, wodurch die Verstopfungsgefahr
erheblich reduziert werden kann. Wesentlicher Vorteil dieser neuartigen
Bauweise ist der vereinfachte Einbau dieser neuen Fäkalienentleerungsvorrichtung
und es eröffnet
sich damit die Möglichkeit,
auch eine Nachinstallation eines neuen, den heutigen Anforderungen entsprechenden,
Boots-WC problemlos vornehmen zu können. Dabei verringert sich
der Zeitaufwand, da sich die einzubauende Teilezahl erheblich reduziert. Außerdem wird
nur eine einzige Pumpe zum Betrieb benötigt. Bedingt durch die kurzen
Transportwege für die
Fäkalien,
sinkt der Wasserverbrauch erheblich. So kann z. B. pro Toilettenbenutzung
lediglich mit einem Wasserverbrauch zwischen 1,0 bis 1,5 Liter gespült werden.
Zudem vereinfacht sich die Bedienung bei Entleerung des Fäkalientanks,
da nur eine einzige Pumpe betätigt
werden muss, denn es sind nur wenige Handgriffe, wie das Umstellen
des Mehrwegeventils (durch Drehen des Toilettenbeckens) und/oder
eines Zweiwegeventils und das Einschalten einer Fäkalienpumpe
notwendig. Es besteht des weiteren hierbei jederzeit die Möglichkeit
des Abpumpens der Fäkalien
ohne Ventilverstellung über
eine Absaugstation im Hafen außenbords
an Land. Zudem befinden sich alle Bedienelemente in der unmittelbaren
Reichweite des Benutzers.
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Zusammengefasst
sind die wesentlichen Vorteile der Ausführung der Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC's auf Booten:
- – sehr
kompakte Bauweise und dadurch sehr kleine Einbaumaße für das gesamte
Boots-WC
- – einfacher
und schneller Einbau und auch selbsttätiger Einbau möglich
- – weniger
Teile als bisher, nur eine einzige Fäkalienpumpe notwendig
- – kurze
Transportwege für
Fäkalien,
dadurch bedingt weniger Wasserverbrauch (nur zwischen 1,5 bis 2
Liter pro Spülvorgang)
- – schnelle
und einfache Bedienung bei Entleerung,
- – einfache
und schnelle Reparatur bei Störungen,
- - Möglichkeit
des Abpumpens hafenseitig in Grundstellung
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Die
Erfindung ist insbesondere anwendbar für alle Fäkalientankentleerungsvorrichtung
für Pump-WC's auf Booten und
kleinen Jachten.
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Die
Erfindung soll nachstehend an Hand der 1 bis 7 näher beschrieben
werden.
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1 zeigt
eine bevorzugte Ausführung
in direkter Anordnung aller Einzelteile auf der Oberfläche eines
Fäkalientanks
in Grundstellung,
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2 zeigt
eine bevorzugte Ausführung
in direkter Anordnung aller Einzelteile auf der Oberfläche des
Fäkalientanks
in Abpumpstellung nach Außenbord
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3 zeigt
eine Schnittdarstellung einer Ausführung eines Mehrwegeventils
-
4 zeigt
ein kombiniertes Tankbauteil mit integrierten Zweiwegeventil in
direkter Montage aller Einzelteile auf dem Fäkalientank
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5 zeigt
eine andere Ausführung
des kombinierten Tankbauteils in einer Anordnung auf einer Grundplatte
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6 zeigt
eine Anordnungsmöglichkeit
des kombinierten Tankbauteils in einer kompakten Anordnung im System
der Fäkalientankentleerungsvorrichtung
in direkter Montage aller Einzelteile auf dem Fäkalientank
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7 zeigt
eine andere Ausführungsform
eines kombinierten Tankbauteils in getrennter Ausführung vom
Fäkalientank
und der Anordnung auf einer Grundplatte
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In
einer vorteilhaften sehr kompakten Bauweise gemäß 1 der Fäkalienentleerungsvorrichtung
ist ein Toilettenbecken 1 direkt mit einem Mehrwegeventil 3 verbunden.
Das Mehrwegeventil 3 ist ohne Zwischenstück ebenfalls
direkt auf der Oberflächenwandung
eines Fäkalientanks 5 befestigt.
Ein rotationssymmetrischer Ventileinsatz 14 ist in einem Ventilgehäuse 13 konisch
drehbar gelagert. Rechts an einer horizontalen Bohrung 18 des
Ventilgehäuses 13 ist über eine
Flanschverbindung 16 die Saugöffnung einer elektrisch oder
von Hand betriebenen Fäkalienpumpe 4,
die seinerseits direkt auf der Oberflächenwandung des Fäkalientanks 5 angeordnet
ist, befestigt. Über
eine weitere Flanschverbindung 16 ist an der Austrittsöffnung der
Fäkalienpumpe 4 weiterführend ein
relativ kurzes Pumpenrohr 8 spezieller Form angeflanscht,
welches in ein Zweiwegeventil 9 mündet. Ein Ausgang des Zweiwegeventils 9 ist
entsprechend 1 über eine weitere Flanschverbindung 16 über ein
Zulaufrohr 10 mit dem Fäkalientank 5 verbunden.
Das Zweiwegeventil 9 ist ebenfalls auf der Oberflächenwandung
des Fäkalientanks 5 aufsitzend
befestigt. An den anderen Ausgang des Zweiwegeventils 9 ist
entsprechend 2 ein Rohr 11 oder
ein Schlauch, welches bzw. welcher zu einem Bordwanddurchlass nach
Außenbord
führt, über eine Flanschverbindung 16 befestigt.
An einer vertikalen Bohrung 19 des Ventilgehäuses 13 des
Mehrwegeventils 3 ist über
einen entsprechend konstruktiv gestalteten Rohrflansch 12,
der mit dem Ventilgehäuse über eine Dichtung 23 abgedichtet und verbunden
ist, ein Saugrohr 6 in den Fäkalientank 5 hineinragend
so angeordnet, dass es zum tiefsten Punkt des Fäkalientanks 5 führt. An
der linken Öffnung
der horizontalen Bohrung 18 des Ventilgehäuses 13 ist über eine weitere
Flanschverbindung 16 ein Absaugstutzen 7 angeordnet, über den
im Hafen der Fäkalientank 5 abgesaugt
werden kann. Im Inneren des Ventileinsatzes 14 ist, wie
aus 3 ersichtlich, eine schräg verlaufende Ventiltrennwand 15 so
angeordnet, dass zwei Kanäle
entstehen. Durch Verdrehen des Ventileinsatzes 14 kann
dadurch sowohl eine Einlauföffnung 20 als
auch das Saugrohr 6 jeweils nach links oder rechts in Eingriff
gebracht werden und der Fäkalienstrom
auf einfache Art und Weise nach Wunsch gesteuert werden. Im Bereich
der Einlauföffnung
der vertikalen Bohrung 19 des Ventileinsatzes 14 ist
nach oben hin eine Einlauferweiterung eingearbeitet um die Öffnung des
Ventileinsatzes 14 auf den Querschnitt eines handelsüblichen
Toilettenbeckens 1 für Boote
zu erweitern. In 1 ist die Grundstellung gezeigt,
in der die Fäkalien
aus der Einlauföffnung 20 über die
Pumpe in den Fäkalientank 5 gepumpt
werden können.
Das Zweiwegeventil 9 ist dabei so gestellt, dass über das
mittels einer weiteren Flanschverbindung 16 angeschlossene
und in den Fäkalientank 5 einmündende Zulaufrohr 10 beim
Abpumpen die Fäkalien
in den Fäkalientank 5 gelangen.
Gleichzeitig kann in dieser Stellung des Mehrwegeventils 3 über den
Absaugstutzen 7 der Fäkalientank 5 mittels einer
fremdbetätigten
zusätzlich
anzuschließenden Absaugvorrichtung üblicher
Bauweise (nicht gezeichnet) entleert werden. Aus diesem Grund ist
das Saugrohr 6 bis zum tiefsten Punkt des Fäkalientanks 5 geführt, so
dass beim Entleeren der Fäkalientank 5 nahezu
vollständig
entleert werden kann. Alle Einzelteile und Rohrleitungen sind innen
bevorzugt mit Radien abgerundet ausgebildet, so dass keinerlei Ecken
und Kanten entstehen, in denen sich Fäkalien festsetzen können. In
dieser Stellung ist das Toilettenbecken durch das in der Fäkalienleitung
verbleibende Restspülwasser
geruchsdicht verschlossen.
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In 2 ist
die um 180 Grad gedrehte Stellung des Ventileinsatzes 14 des
Mehrwegeventils 3 in gleicher Anordnung aller Einzelteile
der Fäkalienentleerungsvorrichtung
gezeigt. In dieser Stellung des Mehrwegeventils 3 verläuft die
Ventiltrennwand 15 von rechts oben nach links unten (von
der Seite aus betrachtet), d. h. die untere Öffnung der Bohrung 19 ist
mit der rechten Öffnung
der Bohrung 18 verbunden und auf Durchgang gestellt. Dadurch
ist es möglich,
mittels der eigenbetätigten
Fäkalienpumpe 4 (bevorzugt über Bordnetz
betrieben) auf hoher See in den dafür zugelassenen Gebieten den
Fäkalientank 5 nach
Außenbord
abzupumpen. In dieser Stellung ist das Zweiwegeventil 9 so
gestellt, dass über
die Flanschverbindung 16 die Verbindung mit dem Rohr 11 zum
Bordwanddurchlass hergestellt ist. Nach Einschalten der Fäkalienpumpe 4 werden
die Fäkalien über das
Saugrohr 6 mit der Fäkalienpumpe 4,
durch das Pumpenrohr 8 und das Zweiwegeventil 9 durch das
Rohr 11 zum Bordwanddurchlass entsorgt. Die bevorzugte
Stellung des Toilettenbeckens 1 bei längerer Nichtnutzung der Toilette
ist allerdings eine um 90 Grad verdrehte Stellung des Toilettenbeckens 1, wo
eine völlige
Geruchsdichtheit mittels des Mehrwegeventils 3 erreicht
werden kann.
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In 3 ist
eine Schnittdarstellung einer Ausführung des Mehrwegeventils 3 gezeigt.
Im Ventilgehäuse 13 sind
durchgehend im Winkel von 90 Grad sich kreuzende Bohrungen versetzt
angeordnet. Dabei ist die horizontale Bohrung 18 und die
vertikale Bohrung 19 eingebracht. Auf der rechten Seite und
linken Seite ist das Ventilgehäuse 13 des
Mehrwegeventils 3 je als Flanschverbindung 16 ausgeführt. In
der Bohrung 19 ist der rotationssymmetrische konische Ventileinsatz 14 drehbar
geführt.
Unten ist das Ventilgehäuse 13 gegenüber dem
Rohrflansch 12 über
eine Dichtung 23 abgedichtet. Am Rohrflansch 12 ist
das Saugrohr 6 so befestigt, dass das Saugrohr 6 tief
durch eine Tanköffnung 21 in
den Fäkalientank 5 hineinragt.
Hierzu kann der Rohrflansch 12 auch mit Innen- oder Außengewinde
ausgeführt
sein. Im rotationssymmetrischen konischen Ventileinsatz 14 sind
ebenfalls die horizontale Bohrung 18 und die vertikale
Bohrung 19, die sich im Winkel von 90 Grad kreuzen, eingebracht.
Der Querschnitt der horizontalen Bohrung 18 des konischen Ventileinsatzes 14 ist
mit dem Querschnitt der horizontalen Bohrung des Ventilgehäuses identisch.
Bevorzugt sind alle Teile aus Kunststoffmaterial hergestellt, wodurch
eine Korrosion vermieden wird. Oben auf dem Ventileinsatz 14 ist
ein Dicht- und Befestigungsring 17 ausgebildet, auf dem
das Toilettenbecken 1 über
Gewindestehbolzen 2 dichtend befestigbar (d. h. bevorzugt
durch Verschrauben untereinander) ist. Im Inneren des Ventileinsatzes 14 ist
die Ventiltrennwand 15 angeordnet. In vorliegender Ausführung ist
dieser Ventileinsatz 14 als ein einstückiges Spritzgussteil ausgebildet.
Die Vorteile dieser sehr kompakten und zudem leichten Bauweise sind
das sehr kleine Einbaumaß und
die problemlose Nachrüstbarkeit
für verschiedenste
Bootstypen. Auf Grund der einfachen und aus wenigen Bauteilen bestehenden
Bauweise ist eine Bedienung, Wartung und Reinigung auch von Laien
problemlos auch auf See möglich.
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Der
Fäkalientank 5 und
insbesondere seine Oberflächenwandung
ist dabei so verstärkt
ausgebildet, dass er die Belastungen, die durch einen Benutzer des
Toilettenbeckens 1 hervorgerufen werden können, ohne
Undichtheiten übersteht.
Gleichzeitig ist auf entsprechend sichere Befestigung im Bootskörper zu
achten, damit die Belastungen abgeleitet werden können.
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Die 4 bis 6 zeigen
andere bevorzugte kompakte Ausführungen
in direkter Anordnung aller Einzelteile auf der verstärkten Tankoberfläche des
Fäkalientanks 5 in
verschiedenen Pumpstellungen. Dabei wird ein minimaler Flächen- und
Raumbedarf für
den Einbau realisiert. Es ist aber auch eine getrennte Montage der
Einzelteile an anderer Stelle als auf dem Fäkalientank 5 bei entsprechend
verlängerten
Verbindungsrohren denk- und ausführbar.
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In 4 ist
ein kombiniertes Tankbauteil 24 mit integrierten Zweiwegeventil 25 im
Detail in direkter Montage aller Einzelteile auf dem Fäkalientank 5 gezeigt.
Dieses integrierte, verdrehbare Zweiwegeventil 25 ist mit
einem zusätzlich
angeordneten Stellhebel 28 verbunden. Dieser Stellhebel 28 ist
so nach oben geführt,
dass das integrierte Zweiwegeventil 25 durch einfache Handbetätigung in
seinen zwei Grundstellungen einstellbar ist. Hier ist eine Mittelstellung
des drehbaren Ventileinsatzes gezeigt, in der die beiden Ausgänge des
Zweiwegeventils 25 verschlossen sind. Das Tankbauteil 24 ist
gasdicht über
Dichtringe 27 mit dem Pumpenrohr 8 verbunden.
Dabei mündet
ein nach unten zeigender Ausgang 26 des integrierten Zweiwegeventils 25 direkt
in den Fäkalientank 5,
wobei dieser nach unten zeigende Ausgang 26 senkrecht angeordnet
ist und mindestens einen um 50 % größeren lichten Querschnitt als das
Pumpenrohr 8 besitzt. Durch diese Dimensionierung kann
an dieser Stelle eine Verstopfung zuverlässig ausgeschlossen werden.
Zusätzlich
ist am kombinierten Tankbauteil 24 ein zusätzlicher
Schlauchanschlussstutzen 30 zur Spülung mit einer Reinigungsflüssigkeit
und ein Entlüftungsstutzen 31 zur
Tankentlüftung
angeordnet. Ein anderer Ausgang 32 des integrierten Zweiwegeventils 25 ist
seinerseits über eine
Flanschverbindung 16 mit dem Rohr 11 zum Bordwanddurchlass
verbunden. Der drehbare Ventileinsatz des integrierten Zweiwegeventils 25 ist
dabei über
einen entsprechend zweiteilig ausgebildeten Klemmring 34 mit
dem Ventilgehäuse
gesichert. Hier ist eine Ventilstellung des integrierten Zweiwegeventils 25 gezeigt,
in der beide Ausgänge 26 und 32 gesperrt
sind.
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5 zeigt
eine andere Ausführung
des kombinierten Tankbauteils 24 in Anordnung auf einer gesonderten
Grundplatte 35, d. h. getrennt vom Fäkalientank 5. Zur
besseren Dichtigkeit sind zwischen Ventileinsatz und Ventilgehäuse des
integrierten Zweiwegeventils 25 Dichtringe 27 angeordnet.
Dabei mündet
der nach unten zeigende Ausgang 26 des integrierten Zweiwegeventils 25 in
ein Fallrohr 29, das zum Fäkalientank 5 hin geführt ist.
Damit das Fallrohr 29 dicht mit dem kombinierten Tankbauteil 24 verbunden
werden kann, ist hier ebenfalls ein Rohrflansch 12 mit
einer Dichtung 23 angeordnet. Dieses stark fallend angeordnete
Fallrohr 29, das in den Fäkalientank 5 mündet und
der nach unten zeigende Ausgang 26 besitzen mindestens
einen um 50 % größeren lichten
Querschnitt als das Pumpenrohr 8. Durch diese Dimensionierung
kann an dieser Stelle eine Verstopfung zuverlässig ausgeschlossen werden.
Zusätzlich
ist am kombinierten Tankbauteil 24, wie bereits vorstehend
beschrieben, der zusätzliche Schlauchanschlussstutzen 30 und
der Entlüftungsstutzen 31 oberhalb
des nach unten zeigenden Ausganges 26 angeordnet. Der andere
Ausgang 32 des integrierten Zweiwegeventils 25 ist
seinerseits mit dem Rohr 11 zum Bordwanddurchlass verbunden. Der
Ventileinsatz des integrierten Zweiwegeventils 25 ist hier
in der Stellung zum Abpumpen nach Außenbord gezeigt.
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Eine
Anordnungsmöglichkeit
des kombinierten Tankbauteils 24 mit integriertem Zweiwegeventil 25 ist
in einer sehr kompakten Anordnung im System der Fäkalienentleerungsvorrichtung
in 6 der Übersichtlichkeit
wegen abgebildet.
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Dabei
ist gezeigt, wie der andere Ausgang 32 des integrierten
Zweiwegeventils 25 mit dem Rohr 11 zum Bordwanddurchlass
verbunden ist. Hier sind die Stellungen des Ventileinsatzes 14 des
Mehrwegeventils 3 und des Ventileinsatzes des integrierten Zweiwegeventils 25 so
ausgerichtet, dass der Fäkalientank 5 auf
hoher See mit der einzig angeordneten Fäkalienpumpe 4 geleert
werden kann.
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Eine
weitere mögliche
andere Ausführungsform
einer Fäkalienentleerungsvorrichtung
für, Pump-WC
auf Booten und Jachten, wobei die Einzelteile, wie Toilettenbecken 1,
Mehrwegeventil 3, Pumpenrohr 8, Fäkalienpumpe 4 und
kombinierten Tankbauteil 24 mit integriertem Zweiwegeventil 25 in
getrennter Anordnung vom Fäkalientank 5 angeordnet sind,
ist in 7 gezeigt. Dabei sind die Einzelteile wie Toilettenbecken 1,
Mehrwegeventil 3, Pumpenrohr 8, Fäkalienpumpe 4 und
kombiniertes Tankbauteil 24 mit integriertem Zweiwegeventil 25 auf
einer entsprechend stabilen verstärkten Grundplatte 35 angeordnet.
Der Fäkalientank 5 kann
hierbei an einer beliebigen anderen Stelle im Bootskörper unterhalb des
Niveaus der Grundplatte 35 angeordnet sein. Es sind dann
lediglich zwei längere
Verbindungsrohre oder Verbindungsschläuche als Absaugverbindung und
Fäkalienzuführverbindung
(mit entsprechend längerer
Ausbildung des Fallrohrs 29) anzuordnen. Hierbei ist die
Grundstellung des Ventileinsatzes 14 des Mehrwegeventils 3 so
ausgerichtet, dass der Fäkalientank 5 über den
Absaugstutzen 7 hafenseitig abgepumpt und entleert werden
kann. In dieser Stellung ist gleichzeitig das Abpumpen der Fäkalien aus dem
Toilettenbecken 1 in den Fäkalientank 5 bei entsprechender
Stellung des drehbaren Ventileinsatzes des integrierten Zweiwegeventils 25 möglich. Im
Toilettenbecken 1, im waagerechten Teil des Pumpenrohrs 8 und
auch in der Fäkalienpumpe 4 bleibt
ein bestimmter Flüssigkeitspegel
stehen, so dass in dieser Grundstellung ein zuverlässiger Geruchsverschluss
gewährleistet
ist. Das gesamte System der zughörigen
Einzelteile der Fäkalienentleerungsvorrichtung
für Pump-WC
auf Booten und Jachten ist so ausgelegt, dass ein universelles Baukastensystem für verschiedene
Anwendungsfälle
mit lediglich zwei Leitungen bereit steht, mit dem sich die meisten
Boote und Jachten problemlos neu ausrüsten oder nachrüsten lassen.
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- 1
- Toilettenbecken
- 2
- Gewindestehbolzen
- 3
- Mehrwegeventil
- 4
- Fäkalienpumpe
- 5
- Fäkalientank
- 6
- Saugrohr
- 7
- Absaugstutzen
- 8
- Pumpenrohr
- 9
- Zweiwegeventil
- 10
- Zulaufrohr
- 11
- Rohr
zum Bordwanddurchlass
- 12
- Rohrflansch
mit Dichtung
- 13
- Ventilgehäuse
- 14
- Ventileinsatz
- 15
- Ventiltrennwand
- 16
- Flanschverbindungen
- 17
- Dicht-
und Befestigungsring
- 18
- Horizontale
Bohrung
- 19
- Vertikale
Bohrung
- 20
- Einlauföffnung
- 21
- Tanköffnung
- 22
- Einlauferweiterung
- 23
- Dichtung
mit Dichtring
- 24
- kombiniertes
Tankbauteil
- 25
- Zweiwegeventil
- 26
- nach
unten zeigender Ausgang
- 27
- Dichtring
- 28
- Stellhebel
- 29
- Fallrohr
- 30
- zusätzlicher
Schlauchanschlussstutzen
- 31
- Entlüftungsstutzen
- 32
- Anderer
Ausgang
- 33
- Reinigungs-
und Kontrolldeckel
- 34
- Klemmring
- 35
- Grundplatte