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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Fahrweg für schienengebundene Fahrzeuge,
bei dem einzelne, eine größere Längs- als
Querstreckung aufweisende Betonfertigteilplatten auf einer Tragschicht
angeordnet, in einer vorbestimmten Lage ausgerichtet und in dieser
Lage mit einer Vergussmasse vergossen sind, und der Fahrweg eine
Weiche mit einem Hauptteil und einem Endteil aufweist, in welchen
ein Stammgleis und zumindest ein Zweiggleis verläuft, sowie ein Verfahren zur
Herstellung von solchen Betonfertigteilplatten, wobei jede Betonfertigteilplatte
in einer Schalung betoniert wird..
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Aus
der
DE 69 45 362 ist
ein Bausatz für
eine Schienentragplatte für
Weichen bekannt. Hierbei sind Grundplatten vorgesehen, welche Höcker aufweisen, auf
welchen bewegliche Schienenelemente geführt sind. Die Grundplatten
sind relativ kompliziert ausgeführt
um die Anforderungen für
die Führung
der beweglichen Schienenelemente erfüllen zu können. Wie die einzelnen Bauteile
der Grundplatten aussehen, geht aus der Offenbarung dieser Druckschrift nicht
hervor. Auch ist daraus nicht zu entnehmen, wie die einzelnen Platten
auf dem Unterbau der Gleise verlegt sind.
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Die
DE 44 28 163 C1 offenbart
ein Verfahren zur Herstellung einer Festen Fahrbahn im Weichenbereich,
bei welcher eine Tragschicht kontinuierlich über den Weichenbereich hinweggeführt wird
und ein Stammgleisteil der Weiche auf der Tragschicht verlegt wird.
Ein Zweiggleisteil der Weiche wird anschließend eingebaut. Stammgleisteil
und Zweiggleisteil sind unabhängig
voneinander gefertigte Bauteile, welche kompliziert in ihrer Form
und als Betonfertigteile nur schwierig transportierbar sind.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit einen Fahrweg mit Betonfertigteilplatten
und ein Verfahren zur Herstellung von Betonfertigteilplatten für einen
Fahrweg in einem Weichenbereich zu schaffen, bei welchen mit nur
geringfügigen
Abwandlungen Betonfertigteilplatten einfach und schnell herstellbar
sind und individuelle Weichengestaltungen erlauben.
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Die
Aufgabe wird gelöst
mit einem Fahrweg und einem Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
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Erfindungsgemäß weist
ein Fahrweg für schienengebundene
Fahrzeuge einzelne, eine größere Längs- als
Quererstreckung aufweisende Betonfertigteilplatten auf. Die Betonfertigteilplatten
sind auf einer Tragschicht angeordnet und in einer vorbestimmten
Lage, meist mit Spindeln ausgerichtet. In dieser ausgerichteten
Lage werden sie mit der Tragschicht mittels einer Vergussmasse vergossen.
Der Fahrweg kann für
eine Feste Fahrbahn für
Hochgeschwindigkeitszüge,
aber auch für
Straßenbahnschienen
vorgesehen sein.
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Eine
Weiche in dem Fahrweg weist ein Hauptteil und ein Endteil auf, in
welchen ein Stammgleis und zumindest ein Zweiggleis verläuft. Je
nach Weichentyp ist es auch möglich,
dass mehrere Zweiggleise vorhanden sind. Die Erfindung ist auch auf
eine Kreuzungsweiche anwendbar, bei welcher sinngemäß ein Gleis
das Stammgleis und das andere Gleis das Zweiggleis bilden.
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Gemäß der Erfindung
sind die Betonfertigteilplatten so ausgebildet, dass sie im Bereich
der Weiche sowohl in Längs-
als auch in Querrichtung verlegt sind. Das bedeutet, dass die eine
Längserstreckung
aufweisenden Betonfertigteilplatten je nach Bedarf so gefertigt
sind, dass sie, wenn sie verlegt sind in Gleisrichtung gesehen entweder
eine größere Längserstreckung
oder eine größere Quererstreckung
haben. Hierdurch können
Betonfertigteilplatten verwendet werden, welche einander in ihrem Aufbau
stark ähnlich
sind. Eine industrielle Fertigung der Betonfertigteilplatten ist
hierdurch sehr einfach und schnell durchführbar, da sich die einzelnen
für eine
Weiche erforderlichen Betonfertigteilplatten zwar voneinander unterscheiden,
in ihrem Grundaufbau aber soweit übereinstimmen, dass sie in
derselben oder zumindest sehr ähnlichen
Fertigungsvorrichtung hergestellt werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Betonfertigteilplatten eine Größe aufweisen,
mit welcher sie in dem Hauptteil der Weiche in Längsrichtung verlegt sind. Im
Hauptteil der Weiche hat die Weiche eine relativ geringe Breite,
welche durch eine Längsverlegung
der Betonfertigteilplatten gut überbrückt werden
kann.
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Im
Endteil der Weiche ist die Weiche wesentlich breiter als in ihrem
Hauptteil. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Betonfertigteilplatten,
welche sich im Endteil der Weiche befinden, in Querrichtung verlegt sind.
Das bedeutet, dass in Richtung des Gleisverlaufes die Betonfertigteilplatten
eine geringere Länge als
Breite aufweisen. Hierdurch ist es bis zum Ende der Weiche, an welchem
wieder der normale Schienenverlauf mit üblichen, seriengefertigten
Betonfertigteilplatten erfolgt, möglich, beide Gleise, das heißt das Stammgleis
und das Zweiggleis auf einer Platte anzuordnen.
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Sowohl
im Hauptteil der Weiche als auch in ihrem Endteil weisen die einzelnen
Platten Abmessungen auf, welche ein bestimmtes Höchstmaß nicht überschreiten. Die Herstellung
dieser Betonfertigteilplatten ist somit industriell, nahezu in Serienfertigung möglich. Es
können
dieselben Fertigungsvorrichtungen für jede der einzelnen Betonfertigteilplatten,
welche für
eine Weiche benötigt
werden, verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
besteht die Tragschicht aus einer Frostschutzschicht und einer Sauberkeitsschicht.
Die Betonfertigteilplatten werden auf der Sauberkeitsschicht, die
aus einer unbewehrten Betonschicht besteht, ausgerichtet und anschließend mit
der Vergußmasse
fixiert.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Vergussmasse
eine Ortbetonschicht mit Bewehrung. Die Bewehrung wird auf der Sauberkeitsschicht
verlegt, bevor die Betonfertigteilplatte aufgesetzt und ausgerichtet
wird. Daraufhin wird der Hohlraum zwischen der Betonfertigteilplatte
und der Sauberkeitsschicht seitlich eingeschalt und schließlich mit
Beton ausgegossen. Hierdurch wird die Lage der Betonfertigteilplatte
fixiert.
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Um
eine besonders gute Verbindung der Betonfertigteilplatte mit der
Ortbetonschicht und damit über
die Ortbetonschicht zu den benachbarten Betonfertigteilplatten zu
erhalten, sind die Betonfertigteilplatten mit einer Anschlussbewehrung
versehen. Die Anschlußbewehrung
ragt in die Ortbetonschicht hinein und ist in besonders vorteilhafter
Ausbildung mit der Bewehrung der Ortbetonschicht, beispielsweise über Querstäbe verbunden.
Hierdurch entsteht eine innige und dauerhafte Verbindung.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
Gewindestähle
vorgesehen sein, über
welche benachbarte Betonfertigteilplatten miteinander verspannt
werden. Auch hierdurch entsteht eine feste Verbindung und Lagefixierung
der Betonfertigplatten, die den Fahrweg bilden, miteinander. Die
Verbindung mittels der Gewindestähle
ist nur dort möglich,
wo es der Weichenaufbau erlaubt. Auf diese Weise wird zumindest teilweise,
insbesondere im Hauptteil und im Endteil der Weiche, eine durchgehende,
auch aus Betonfertigteilplatten hergestellte zusammenhängende Fahrbahn
erhalten. Vor allem in Bereichen, in welchen Weichenstellantriebe
erforderlich sind, wird auf eine Verbindung der einzelnen Betonfertigteilplatten
mit Gewindestählen
verzichtet. Zumindest hier ist die Verbindung über die beschriebene Anschlußbewehrung
zu bevorzugen.
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Um
eine Verbindung der Betonfertigteilplatten mit Gewindestählen einfach
durchführen
zu können,
ist es vorteilhaft, wenn die Gewindestähle im Wesentlichen in Richtung
des Gleises angeordnet sind. So sind einerseits Fer tigteilplatten
im Bereich der Weiche eingesetzt, bei welchen die Gewindestähle längs der
Längserstreckung
der Betonfertigteilplatten verlaufen aber andererseits auch andere Betonfertigteilplatten
vorgesehen, bei welchen die Gewindestähle eher zur Längserstreckung
der Betonfertigteilplatten verlaufen. Ersteres ist in vorteilhafter
Weise im Hauptteil der Weiche der Fall, letzteres im Endteil der
Weiche, in welchem die Betonfertigteilplatten in Querrichtung verlegt
sind.
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Um
einen kontinuierlichen Verlauf des Fahrweges zu erhalten ist es
vorteilhaft, wenn die Außenkontur
der Betonfertigteilplatten im Wesentlichen dem Verlauf des Stammgleises
und des Zweiggleises entspricht. Dies wird durch eine Umfangsfläche der
Betonfertigteilplatte erhalten, bei welcher zumindest eine Außenseite
nicht rechtwinklig zu den beiden daran anschließenden Außenseiten der Fertigteilplatte
verläuft.
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Weist
die Betonfertigteilplatte an ihrer Oberseite Bohrungen auf, so können dort
die Schienenbefestigungen, insbesondere Schrauben und Dübel oder
Schrauben und Muttern befestigt werden. Die Bohrungen können individuell
in der Betonfertigteilplatte eingebracht werden um dem gewünschten Schienenverlauf
sowohl des Stammgleises als auch des Zweiggleises gerecht zu werden.
Vorteilhafterweise werden sie nach dem Herstellen der Betonfertigteilplatte
an den für
die individuelle Weiche erforderlichen Stellen gebohrt.
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Sind
auf den Betonfertigteilplatten im wesentlichen quer zu den Schienen
verlaufende Auflagerbänke
angeordnet, auf denen die Schienenbefestigungen befestigt sind bzw.
die Bohrungen für
die Schienenbefestigungen eingebracht werden, so sind damit definierte,
ebene Bereiche vorhanden, in denen eine sichere Schienenbefestigung
ermöglicht
ist. Zwischen den Auflagerbänken
können
Bereiche mit Gefälle
zum besseren Ablaufen von Regenwasser und/oder Sollbruchstellen
in der Betonfertigteilplatte vorgesehen sein.
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Weisen
die Betonfertigteilplatten Sollbruchstellen auf, welche quer zum
Schienenverlauf angeordnet sind, so ist ein dauerhafter und wartungsarmer Einbau
und Gebrauch der Betonfertigteilplatten in dem Fahrweg gewährleistet.
Es entstehen in der Betonfertigteilplatte keine unkontrollierten
Risse, sondern nur im Bereich der Sollbruchstellen, welche hierfür vorgesehen
sind. Die Tragfähigkeit
der Betonfertigteilplatte wird hierdurch nicht unzulässig verringert.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von Betonfertigteilplatten für eine Weiche eines Fahrwegs
für schienengebundene
Fahrzeuge wird jedes Betonfertigteil in einer Schalung betoniert, welche
einen Schalboden mit einer Abmessung für ein bestimmtes Höchstmass
der Betonfertigteilplatten aufweist, welches zur Herstellung individueller Betonfertigteilplatten
der Weiche durch Befestigung von Schalwänden auf dem Schalboden reduziert wird.
An dem Schalboden werden quer zum späteren Schienenverlauf verlaufende
Schalformen für
Auflagerbänke
vorgesehen. Die Schalformen für
die Auflagerbänke
sind so auf dem Schalboden angeordnet, dass die Auflagerbänke quer
zu dem späteren
Schienenverlauf ausgerichtet sind.
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Die
Schalung weist ein bestimmtes Höchstmaß auf, welches
zur Herstellung individueller Betonfertigteilplatten der Weiche
reduziert wird. Als Höchstmaß bieten
sich Abmessungen an, welche den Abmessungen der den normalen Streckenverlauf
verwendeten Betonfertigteilplatten weitgehend entsprechen. So sind
derzeit Längen
bis etwa 10 Meter und Breiten bis etwa 4 Meter üblich. Die Betonfertigteilplatten
welche in der Weiche eingesetzt werden, entsprechen einem solchen
Raster. Es werden damit also Betonfertigteilplatten hergestellt,
welche entweder eine Länge
von bis zu 10 Meter und eine Breite von bis zu 4 Meter aufweisen
oder aber eine Länge
von bis zu 4 Meter und eine Breite von bis zu 10 Meter haben, jeweils
in Richtung des Gleisverlaufs gesehen. Hierdurch wird in vorteilhafter
Weise eine industrielle Fertigung der Betonfertigteilplatten, welche
im Bereich einer Weiche benötigt
werden, ermöglicht.
Die Herstellung einer Vielzahl individueller, nicht miteinander
ver wandter Bauteile, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist,
wird hierdurch vermieden.
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Gewindestähle zur
Herstellung längs-
und querverlegter Betonfertigteilplatten können bei Bedarf wahlweise in
Längs-
oder in Querrichtung der Betonfertigteilplatte eingelegt werden.
Gleiches gilt selbstverständlich
auch für
mit den Gewindestählen in
Verbindung stehenden Formgebungen, wie beispielsweise Taschen an
den Stirnseiten der Betonfertigteilplatten oder Sollbruchstellen,
welche quer zum Verlauf der Gewindestähle anzuordnen sind.
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Die
Herstellung der individuellen Betonfertigteilplatten erfolgt vorteilhafterweise
dadurch, dass die Schalung eine Einrichtung zur Aufnahme der Gewindestähle und
gegebenenfalls weitere mit den Gewindestählen verbundener Formgebungseinrichtungen aufweist,
welche zur Herstellung längs-
und querverlegter Betonfertigteilplatten um 90° gedreht werden können.
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Vorteilhafterweise
werden Löcher
zur Aufnahme von Schienenbefestigungen nach dem Betonieren der Fertigteilplatte
in die Platte eingebracht. Der exakte Gleisverlauf sowohl des Stammgleises als
auch des Zweiggleises kann hierdurch nach dem Betonieren festgelegt
werden. Dies bringt besondere Vorteile beim Betonieren der Betonfertigteilplatten, welches
sich hierdurch wesentlich vereinfacht.
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Die
Befestigung der Schienen auf der Betonfertigteilplatte kann mittels
Dübeln
in den Bohrungen erfolgen. Alternativ ist es aber auch vorteilhaft,
wenn an der Unterseite der Betonfertigteilplatte im Bereich der
Löcher
vor dem Verlegen der Betonfertigteilplatte Verankerungskörper für Befestigungsschrauben
angebracht werden. Dübel
erübrigen
sich in diesem Falle. Die Verankerungskörper, beispielsweise Muttern, werden
an der Betonfertigteilplatte vorläufig befestigt und schließlich in
der Vergußmasse
endgültig
fixiert. Die vorläufige
Befestigungseinrichtung kann entnommen werden und durch die Schienenbefestigung
ersetzt werden.
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Vorteilhaft
kann es auch sein, wenn die Löcher
zur Aufnahme von Schienenbefestigungen erst nach dem Verlegen der
Betonfertigteilplatten in die Platte eingebracht werden. Es werden
hierdurch die einzelnen Platten erst fest auf der Tragschicht verlegt und
gegebenenfalls ausgerichtet, fixiert und miteinander verbunden.
Erst anschließend
werden die Löcher
in die Platten eingebracht und die Schienenbefestigungen mit den
Schienen darauf befestigt. Der genaue Verlauf der Gleise wird somit
auf dem exakt verlegten Fahrweg festgelegt.
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Um
eine Verbindung der einzelnen Betonfertigteilplatten mit Gewindestählen nach
dem Ausrichten und Fixieren auf der Tragschicht einfach durchführen zu
können,
sind an den Stirnseiten der Betonfertigteilplatten Taschen vorgesehen,
in welchen die Gewindestähle
enden. In diesen Taschen werden die Gewindestähle mit beispielsweise Spannmuttern
miteinander verbunden und bewirken eine fest zusammenhängende Betonfläche, auf
welcher die Gleise dauerhaft befestigt werden können.
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Um
die Gewindestähle
ausreichend vorspannen zu können,
werden sie vorteilhafterweise an ihren Enden beispielsweise mit
Schrumpfschläuchen abgedeckt
um eine Verbindung zu dem Beton zu vermeiden. Im Bereich dieser
Abdeckungen können
die Gewindestähle
gespannt werden und bewirken somit ein festes Aneinanderpressen
zweier benachbarter Betonfertigteile. Das Verfahren der Verbindung
zweier solcher benachbarter Betonfertigteile ist in früheren Patentanmeldungen
der Anmelderin bereits beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist
aber natürlich
nicht auf diese Verbindungsverfahren beschränkt. Insbesondere die Verbindung über Anschlußbewehrungen
in der Ortbetonschicht ist ebenfalls sehr vorteilhaft.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Figuren beschrieben.
Es zeigt:
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1 eine
schematische Draufsicht auf eine Weiche,
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2 eine
Draufsicht auf ein längs
eingebautes Betonfertigteil,
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3 einen
Schnitt durch ein Betonfertigteil,
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4 eine
Draufsicht auf ein quer eingebautes Betonfertigteil,
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5 einen
Schnitt durch ein weiteres Betonfertigteil und
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6 eine
Draufsicht auf ein weiteres quer eingebautes Betonfertigteil.
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In 1 ist
eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Weiche 1,
welche in Form einer einfachen Bogenweiche ausgebildet ist, dargestellt.
Die Weiche 1 hat einen Weichenanfang 2 und ein
Weichenende 3. Sie weist ein Stammgleis 4 und
ein Zweiggleis 5 auf. Die Weiche 1 besteht aus
einem Hauptteil 6 und einem Endteil 7, welches
auch Herzstück
genannt wird. Das Hauptteil 6 ist dem Weichenanfang 2 zugeordnet,
während
das Endteil 7 am Weichenende 3 ist. Am Weichenanfang 2 und
am Weichenende 3 sowohl des Stammgleises 4 als
auch des Zweiggleises 5 sind jeweils Standardbetonfertigteilplatten 8 angeordnet,
wie sie üblicherweise
im einfachen Streckenverlauf verwendet werden.
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Im
Bereich der Weiche 1 befinden sich individuelle Betonfertigteilplatten 11–16.
Alle Betonfertigplatten 11–16 entsprechen einem
vorbestimmten Höchstraster
hinsichtlich ihrer Länge
und Breite, beispielsweise 10 × 4
m. Gemäß diesem
Raster sind im Bereich des Hauptteiles 6 der Weiche 1 die
Betonfertigteilplatten 11, 12 und 13 der
Länge nach
eingebaut, während
im Bereich des Endteils 7 der Weiche 1 die Betonfertigteilplatten 14, 15 und 16 quer
eingebaut sind. Die Betonfertigteilplatten 8 und 11–16 stoßen alle
aneinander an und können
hierdurch direkt über
Gewindestähle
oder indirekt über
eine Anschlußbewehrung
und eine darunter angeordnete Ortbetonschicht miteinander verbunden
werden. Durch diese Verbindung entsteht ein durchgehendes Betonband,
auf welches Stammgleis 4 und Zweiggleis 5 mitsamt
der Weiche 1 aufgebaut werden. Bei einer anderen, nicht
dargestellten Ausführung
kann es aber auch der Fall sein, dass einzelne der Betonfertigteilplatten 11-16 beabstandet
aneinander angeordnet werden, um einen Freiraum für die Ansteuerung
der Weiche 1 und deren beweglicher Bauteile zu gestatten.
In diesem Falle sind die einzelnen Betonfertigplatten 11-16,
welche nicht mit einer benachbarten Betonfertigteilplatte verbunden
sind, besonders fest auf dem Untergrund, der Tragschicht angeordnet.
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Während auf
den Standardbetonfertigteilplatten 8 das Stammgleis 4 und
das Zweiggleis 5 an auf der Betonfertigteilplatte 8 befindlichen
Höckern 20 in
herkömmlicher
Weise befestigt sind, sind die Gleise in Bereich der Weiche 1 direkt
auf den Betonfertigteilplatten 11-16 befestigt. Diese Befestigung
erfolgt beispielsweise in Bohrlöchern,
welche vor oder nach dem Verlegen der Betonfertigteilplatten 11-16 in die
Platten 11-16 eingebracht werden. Die Gleise und die Weichenteile
können
exakt verlegt werden, indem diese in den Bohrlöchern angeschraubt werden.
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In 2 ist
eine Draufsicht auf die längsverlegte
Betonfertigplattell dargestellt. An den Stirnseiten der Betonfertigteilplatte 11 sind
Taschen 21 angeordnet. In den Taschen 21 münden Gewindestähle 22,
welche in der Betonfertigteilplatte 11 einbetoniert sind.
An den Enden der Gewindestähle 22 wird
die Betonfertigteilplatte 11 mit ihren benachbarten Betonfertigteilplatten 8 bzw. 12 fest
verbunden, indem in bekannter Weise Spannschlösser mit den Gewindestählen 22 der
benachbarten Betonfertigteilplatten 8 und 12 verschraubt
werden und die Gewindestähle 22 durch
Drehung der Spannschlösser
gespannt werden. Um eine ausreichende Spannung zu erhalten, sind
die Gewindestähle 22 in
ihren Endbereichen nicht fest mit der Betonfertigteilplatte 11 verbunden.
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Wie
aus 3 zu entnehmen ist, sind hierfür die Gewindestähle 22 mit
Schrumpfschläuchen 23 versehen,
welche eine Bewegung der Gewindestähle 22 während des
Spannens in Bezug auf das Betonfertigteil 11 erlauben.
Vorteilhafterweise enden die Schrumpfschläuche 23 im Bereich
von Sollbruchstellen 24 um diese nicht zu überbrücken und
in ihrer Wirkung zu beeinträchtigen.
Die Sollbruchstellen 24 konzentrieren unvermeidliche Risse
der Betonfertigplatte 11 auf den Bereich der Sollbruchstellen 24. Hierdurch
ist eine Kontrolle der Betonfertigteilplatte 11 hinsichtlich
ihres Zustandes sehr leicht möglich.
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Die
Sollbruchstellen 24 liegen in einem Bereich 25,
der gegenüber
Auflagerbänken 26 tiefer ausgebildet
ist. Der Bereich 25 kann ein leichtes Gefälle aufweisen,
wodurch eine gute Entwässerung der
Betonfertigteilplatte 11 erfolgt. Die Auflagerbänke 26 bilden
einen Bereich, in dem die Schienenbefestigungen angebracht werden.
Sie sind vorzugsweise eben und erlauben ein individuelles Bohren
der Löcher,
in denen die Schrauben für
die Schienenbefestigungen eingebracht werden. Nach dem Bohren der Löcher werden
an der Unterseite der Betonfertigteilplatte 11 Muttern 27 als
Verankerungskörper
provisorisch mit Befestigungselementen 28 festgehalten. Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
ist nur eine Mutter 27 dargestellt. Es befinden sich jedoch
auf jeder Auflagerbank 26 mehrere dieser Verankerungskörper, nämlich einer
für jede
Schiene. Die Muttern 27 werden schließlich nach dem Verlegen der
Betonfertigteilplatte 11 in die Vergussschicht mit eingegossen und
für die
endgültige
Befestigung mit der Schienenbefestigung fixiert.
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In 4 ist
eine Draufsicht auf die Betonfertigteilplatte 16 dargestellt.
Der Aufbau entspricht im Wesentlichen der Betonfertigteilplatte 11 aus 2. Unterschiedlich
ist jedoch, dass die Betonfertigteilplatte 16 quer in die
Weiche 1 eingebaut wird, da die Weiche 1 im Bereich
des Endteils 7 relativ breit ist. Zum Anschluss der Standardbetonfertigteilplatten 8 des
Stammgleises 4 und des Zweiggleises 5 sind insgesamt
vier Pakete mit Gewindestählen 22 vorgesehen,
welche jeweils in den Taschen 21 münden. Auch bei der Beton fertigteilplatte 16 werden
nicht dargestellte Bohrlöcher
eingebracht, mit Hilfe derer die Gleise und die Bauteile der Weiche 1 auf
der Betonfertigteilplatte 16 befestigt werden.
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Die
Gewindestähle 22,
welche dem Zweiggleis 5 zugeordnet sind, laufen in den
Betonfertigteilplatten 12–15 allmählich aus
und sind darin fest fixiert um die Spannwirkung entfalten zu können.
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Die
Betonfertigteilplatten 11–16 der Weiche 1 können im
Wesentlichen ebenso wie die Standardbetonfertigteilplatten 8 verlegt
sein. Das bedeutet, dass in den Betonfertigteilplatten 11–16 beispielsweise
in herkömmlicher
Weise Spindeln eingebaut sind, mit welchen die Betonfertigteilplatten 11–16 auf
der Tragschicht in ihrer Höhe
justiert werden. Nachdem die Justierung erfolgt ist, werden die
Betonfertigteilplatten 11–16 auf der Tragschicht
und zueinander fixiert. Hierzu werden die Betonfertigteilplatten 8 und 11–16 mit
einer Untergussmasse unterfüllt
um eine feste Position der Betonfertigteilplatten 8 und 11–16 bezüglich der
Tragschicht zu erhalten. Anschließend werden sie über die
Gewindestähle 22,
soweit erforderlich und bezüglich
der Weicheneinbauten möglich,
miteinander verspannt. Schließlich
werden die Taschen 21 mit Beton verfüllt um die Lage der Betonfertigteilplatten 11–16 dauerhaft
zueinander zu fixieren.
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Bezüglich der
Herstellung der Betonfertigteilplatten 11–16 ist
bedeutsam, dass sie mit einer einzigen Grundschalung hergestellt
werden können.
Diese Grundschalung, welche das maximale Raster hinsichtlich Länge und
Breite der Betonfertigteilplatten 11–16 bestimmt, wird
durch Zwischenwände,
welche auch in ihrem Winkel zu den übrigen Wänden verstellbar sind, abgetrennt.
Hierdurch ist es möglich kleinere
als die maximal möglichen
Betonfertigbauteilplatten zu betonieren. An der grundsätzlichen Lage
der Gewindestähle 22 und
der Taschen 21 ändert
sich nichts, solange die Betonfertigteilplatten für den Längseinbau
vorgesehen sind. Werden die gefertigten Betonfertigteilplatten jedoch
für den
Quereinbau benötigt,
so werden die Ge windestähle 22 und
die erforderlichen Taschen 21 sowie Schalformen für die Auflagerbänke um 90° gedreht
in der Schalung eingesetzt. Es entsteht beim Betonieren hierdurch
ein Betonfertigbauteil 14–16, in welchem die
Gewindestähle 22 quer
und Auflagerbänke
längs zur
Längserstreckung
des Betonfertigbauteils 14–16 verlaufen und
die Taschen 21 in der Längsseite
des Betonfertigbauteils 14-16 angeordnet sind. Im Gegensatz
hierzu sind bei längs
eingebauten Betonfertigteilplatten 11–13 die Gewindestähle 22 entlang
der Längserstreckung
der Betonfertigteilplatten 11–13 einbetoniert,
die Taschen 21 befinden sich an den kürzeren Stirnseiten der Betonfertigteilplatten 11–13 und
die Auflagerbänke
verlaufen quer zur Längserstreckung
der Betonfertigteilplatten 11–13. Sofern in den
Platten Sollbruchstellen 24 vorgesehen sind, werden diese
ebenfalls gedreht, so dass auch sie quer zu den Gewindestählen 22 bzw.
zur zur Längserstreckung
der Betonfertigteilplatten 11–13 verlaufen.
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In 5 ist
die Befestigung einer Betonfertigteilplatte 11 mittels
einer Anschlussbewehrung 30 dargestellt. Die Betonfertigteilplatte 11 ist
auf einer Frostschutzschicht 31 aufgebaut. Auf der Frostschutzschicht 31 ist
eine Sauberkeitsschicht 32 aufgetragen, welche in der Regel
ein unbewehrtes Betonband ist. Die Betonfertigteilplatte 11 ist
mit nicht dargestellten Spindeln auf dieser Sauberkeitsschicht 32 ausgerichtet.
Zwischen der Sauberkeitsschicht 32 und der Betonfertigteilplatte 11 ist
eine Bewehrung 33 ausgelegt. Die Bewehrung 33 verstärkt eine
Vergussschicht 34, welche zwischen der Betonfertigteilplatte 11 und
der Sauberkeitsschicht 32 nach dem Ausrichten der Betonfertigteilplatte 11 eingefüllt wird.
Um die Betonfertigteilplatte 11 dauerhaft auf der Vergussschicht 34 zu
fixieren, ist die Anschlussbewehrung 30 vorgesehen. Diese
ragt aus der Unterseite der Betonfertigteilplatte 11 in
die Vergussschicht 34 hinein. Mittels Querstangen 35 erfolgt
eine Art Verzahnung zwischen der Anschlussbewehrung 30 und
der Bewehrung 33.
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Ebenso
wie in 3 ist auch hier die Mutter 27 mit einer
Befestigungsvorrichtung 28 auf einer der Auflagerbänke 26 an
der benötigten
Stelle befestigt.
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Die
Mutter 27 ist in die Vergussschicht 34 eingegossen
und hierdurch fixiert. Nach dem Verfestigen der Vergussschicht 34 kann
die Befestigungseinrichtung 28 entfernt und die eigentliche
Schienenbefestigung angebracht werden.
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In 6 ist
eine Draufsicht auf eine Betonfertigteilplatte dargestellt. Es ist
ersichtlich, dass die Auflagerbänke 26 für die individuelle
Anordnung von Schienenbefestigungen 36 dient. Je nach Bedarf kann
auf der Auflagerbank 26 die Schienenbefestigung 36 angeordnet
werden. Eine individuelle Befestigung der Gleise im Bereich der
Weiche ist hierdurch ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht,
dass einerseits die Schienenbefestigungen auf den einfachen Platten
der Weiche bereits im Werk montiert werden und somit sehr präzise auf
den Platten angeordnet werden können.
Im Gegensatz hierzu ermöglicht
die vorliegende Erfindung aber auch, dass das Herzstück der Weiche
vor Ort montiert wird. Schiene und Schienenbefestigung werden hierzu
beispielsweise in einem Stück
an den Montageort angeliefert und dort in die vorgefestigten Löcher der
Betonfertigteilplatten eingesetzt.
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Aufgrund
der Erfindung ist es möglich
mit standardisierten Methoden und bewährten Verlegeverfahren Betonfertigteilplatten 11–16 zu
schaffen, welche jeweils individuell sind um die Weiche 1 zu schaffen
und dennoch eine Ähnlichkeit
aufweisen, mit welcher sie in denselben Fertigungsvorrichtungen
betoniert werden können.
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Die
Erfindung ist selbstverständlich
nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So
sind andere, als die dargestellten Verlegeverfahren möglich. Außerdem können die
Betonfertigbauteile 11–16 auch
bereits Aufnahmen für
die Schienen beinhalten, wodurch das Anbringen von Bohrungen nach
dem Verlegen der Betonfertigteilplatten 11–16 nicht
oder nur in be schränktem
Maße erforderlich
ist. Es sind vielfältige
Weichenformen mit der vorliegenden Erfindung herstellbar.