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Die
vorliegende Erfindung betrifft Halbleiterspeicherbauelemente und
ein Betriebsverfahren für Halbleiterspeicherbauelemente
mit großer
Speicherkapazität.
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Charge-Trapping-Speicherbauelemente
sind bevorzugte Alternativen zu Floating-Gate-EEPROM-Bauelementen.
Sie können
besonders vorteilhaft in Chipkarten eingesetzt werden, die auf Flash-Speichern
basieren. Die Charge-Trapping-Speicherzellen werden durch Einbringen
von Ladungsträgern,
zum Beispiel Elektronen, in eine Charge-Trapping-Schicht programmiert,
wo sie gefangen werden und dauerhaft die Schwellenspannung der Transistorstruktur
der Speicherzelle ändern.
Falls die Ladungsträger,
die gefangen werden sollen, im Kanal genügend stark beschleunigt werden,
um ausreichend kinetische Energie zu gewinnen, können die sich so ergebenden
so genannten heißen
Ladungsträger
(insbesondere CHE, channel hot electrons) mittels einer vergleichsweise
geringen Spannung, die zwischen der Gateelektrode und dem Kanal
angelegt wird, in die Charge-Trapping-Schicht injiziert
werden. Insbesondere SONOS-Speicherzellen, die Oxid-Nitrid-Oxid-Schichtfolgen
als Speichermedium besitzen, werden üblicherweise durch Channel-Hot-Electron-Injection
programmiert.
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Charge-Trapping-Speicherzellen
eines besonderen Typus so genannter NROM-Zellen, die mit einer relativ
dicken unteren Begrenzungsschicht in der Speicherschichtfolge versehen
sind, können
verwendet werden, um Informationsbits an den Source-/Drain-Bereichen
an beiden Kanalenden unterhalb der betreffen den Gatekanten zu speichern.
Die programmierte Zelle wird in Gegenrichtung gelesen (reverse read)
um eine ausreichende Zwei-Bit-Trennung zu erreichen. Das Löschen wird
durch Injektion heißer
Löcher
vorgenommen.
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Die
Ladungsträger
müssen
eine Grenzschicht zwischen der Charge-Trapping-Schicht und dem elektrisch
leitfähigen
Material, aus dem sie kommen, insbesondere dem Halbleitermaterial
des Kanalbereiches, passieren. Das kann durch einen Tunnelprozess
erfolgen, der unter der Bezeichnung Fowler-Nordheim-Tunneln bekannt
ist. Dieser Prozess wird hervorgerufen durch Anlegen einer Spannung zwischen
dem Kanalbereich und der Gateelektrode, um Ladungsträger niedriger
Energie aus dem Kanalbereich durch die untere Grenzschicht in die
Charge-Trapping-Schicht zu ziehen.
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Die
Charge-Trapping-Speicherzelle kann durch Einbringen von Ladungsträgern entgegengesetzten
Vorzeichens in die Charge-Trapping-Schicht gelöscht werden.
Falls die Speicherzelle mit Elektronen programmiert wird, können heiße Löcher aus dem
Kanal injiziert werden, um die Zelle zu löschen, falls eine Beschleunigungsspannung
zwischen den Source-/Drain-Bereichen angelegt wird. Die positive Ladung
der Löcher
kompensiert zumindest teilweise die negative Ladung der gefangenen
Elektronen und stellt den ursprünglichen
gelöschten
Zustand der Speicherzelle wieder her. Diese Art des Löschens benötigt hohe
Stromstärken,
falls eine große
Anordnung von Speicherzellen gleichzeitig gelöscht wird.
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Ein
Löschen
kann auch durch Fowler-Nordheim-Tunneln von Löchern aus dem Kanal in die Charge-Trapping-Schicht
bewirkt werden, falls eine negative Spannung an die Gateelektrode
angelegt wird. Der Nachteil bei dieser Art des Löschens ist das Tunneln von
Elektronen aus der Elektrode in die Charge-Trapping-Schicht, so dass die Ladung
nicht vollständig
aus der Charge-Trapping-Schicht entfernt wird.
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Dieser
Effekt ist vorrangig von Bedeutung, wenn eine hohe negative Spannung
an die Gateelektrode angelegt wird, um den Löschvorgang zu beschleunigen.
Da die Ladung in der Charge-Trapping-Schicht
stetig verringert wird, erlaubt das abnehmende negative Potenzial
in der Charge-Trapping-Schicht, dass immer mehr negative Ladungsträger aus
der Gateelektrode in die Charge-Trapping-Schicht strömen. Auf
diese Weise wird ein Sättigungszustand
erreicht, in dem restliche Ladung in der Charge-Trapping-Schicht
vorhanden ist, die nicht weiter reduziert werden kann. Eine niedrigere
Potenzialdifferenz kann zwischen der Gateelektrode und dem Kanal
angelegt werden, aber daraus resultiert ein langsamerer Löschprozess;
eine verzögerte
Löschung
kann bestimmte Arten von Überlöschen hervorrufen.
Das bedeutet, dass die Schwellenspannungen der Transistoren einen
breiten Bereich negativer Spannungen annehmen, abhängig von
der Löschzeit,
so dass es schließlich
verschiedene Zustände der
Speicherzellen, die zusammen gelöscht
worden sind, gibt.
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Ein
gelöschter
Zustand, der gut definiert ist, macht eine geringe Verteilung der
Schwellenspannungen erforderlich, so dass die Schwellenspannungen
aller Speicherzellen, die zu dem gelöschten Sektor gehören, innerhalb
desselben schmalen Bereiches liegen. Das Problem wird noch dadurch
erschwert, dass eine untere Grenzschicht zwischen dem Halbleitermaterial
des Kanalbereiches und der Charge-Trapping-Schicht vorzugsweise
eine minimale Dicke von etwa 3 nm aufweist, um einen guten Datenerhalt
zu gewährleisten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Speicher anzugeben, der
bei niedrigem Stromverbrauch von weniger als 30 mA betrieben werden kann,
aber eine Programmierrate von typisch 10 MB/s erreicht. Dieser Speicher
soll insbesondere bei Chipkarten einsetzbar sein, bei denen eine
extrem hohe Speicherkapazität
gefordert wird.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Verfahren zum Betrieb eines Speicherbauelementes
mit den Merkmalen des Anspruches 1 beziehungsweise mit dem Halbleiterspeicherbauelement
mit den Merkmalen des Anspruches 11 gelöst. Ausgestaltungen ergeben sich
aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Bei
dem Charge-Trapping-Bauelement mit einem Kanalbereich, einer Gateelektrode,
die ein elektrisches Feld in dem Kanalbereich kontrolliert und einer
Charge-Trapping-Schicht zwischen dem Kanalbereich und der Gateelektrode
wird die Schwellenspannung durch Anlegen einer Spannung zwischen
der Gateelektrode und dem Kanalbereich verändert. Das erzeugt einen ersten
Strom einer ersten Art von Ladungsträgern aus dem Kanalbereich in
die Charge-Trapping-Schicht und einen zweiten Strom einer zweiten
Art von Ladungsträgern
aus der Gateelektrode in die Charge-Trapping-Schicht. Der zweite Strom
wird gestoppt, wenn der Betrag der Stromstärke des zweiten Stromes mindestens
halb so groß ist wie
der Betrag der Stromstärke
des ersten Stromes. Eine Betriebsschaltung liefert eine Spannung
zwischen der Gateelektrode und dem Kanalbereich. Die Spannung ist
so gewählt,
dass sie einen ersten Strom einer ersten Art von Ladungsträgern aus
dem Kanalbereich in die Charge-Trapping-Schicht und einen zweiten
Strom einer zweiten Art von Ladungsträgern aus der Gateelektrode
in die Charge-Trapping-Schicht erzeugt, bis der Betrag der Stromstärke des
zweiten Stromes mindestens halb so groß ist wie der Betrag der Stromstärke des
ersten Stromes.
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Es
folgt eine genauere Beschreibung von Beispielen des Verfahrens und
des Bauelementes anhand der beigefügten Figuren.
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Die 1 zeigt
einen Querschnitt eines Ausgangsbeispiels einer erfindungsgemäßen Charge-Trapping-Speicherzelle.
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Die 2 zeigt ein Diagramm verschiedener Ladungsverteilungen
in einer programmierten Multi-Bit-Speicherzelle.
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Die 3 zeigt
ein Diagramm mit einem Vergleich der Änderungen der Schwellenspannungen
in der Zeit für
Löschspannungen
einschließlich
der erfindungsgemäßen Spannung.
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Die 4 zeigt
ein Diagramm der Änderung der
Schwellenspannung in der Zeit für
verschiedene Anfangswerte der Schwellenspannung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Die 5 zeigt
eine schematische Ansicht eines Speichers, der in teilweise programmierte
Sektoren unterteilt ist, die in Verbindung mit der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Die 1 zeigt
einen Querschnitt eines Beispiels einer Charge-Trapping-Speicherzelle.
An einer Hauptseite eines Halbleitersubstrates 1 befindet
sich ein Kanalbereich 2, der von einer Gateelektrode 3 kontrolliert
wird. Der Kanalbereich ist vorzugsweise in einer inneren Wanne angeordnet,
die in einer äußeren Wanne
angeordnet ist, die in dem Substrat ausgebildet ist. Das Substrat,
die äußere Wanne
und die innere Wanne haben abwechselnde Vorzeichen der Leitfähigkeit.
Im Beispiel eines N-Kanaltransistors der Speicherzelle ist die innere
Wanne p-leitend dotiert, die äußere Wanne
ist n-leitend dotiert, und das Substrat ist mit einer p-Grunddotierung
versehen. Die innere und äußere Wanne
sind vorzugsweise auf begrenzte Bereiche des Substrates eingeschränkt. Auf
diese Weise ist eine dreifache Wannenstruktur vorhanden, die ein
Löschen
nur eines Teils oder Sektors der Speicherzellenanordnung in einem
einzelnen Löschprozess
ermöglicht.
Eine Charge-Trapping-Schicht 4 aus
dielektrischem Material ersetzt das übliche Getedielektrikum. Sie
ist von dem Halbleitermaterial des Kanalbereiches 2 und
von der elektrisch leitfähigen
Gateelektrode 3 durch eine untere Begrenzungsschicht 5 und
eine obere Begrenzungsschicht 6 getrennt. Die Begrenzungsschichten
sind auch dielektrisches Material. Die Charge-Trapping-Schicht 4 kann
Siliziumnitrid sein, und die Begrenzungsschichten Siliziumoxid.
Das Betriebsverfahren hängt
nicht grundsätzlich
von den für
die Charge-Trapping-Schichtfolge vorgesehenen Materialien ab, kann
aber entsprechend modifiziert werden.
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Die
Transistorstruktur der Speicherzelle wird mit einem Source-Bereich 7 und
einem Drain-Bereich 8 vervollständigt, die durch dotiere Bereiche
im Halbleitermaterial gebildet sind. Das Halbleitersubstrat 1 ist
vorzugsweise mit einer Grunddotierung oder intrinsischen Dotierung
versehen, so dass die Grenzen des Source-Bereiches 7 und
des Drain-Bereiches 8 durch PN-Übergänge gebildet werden. Die oberen
Ränder
der PN-Übergänge sind
vorzugsweise unterhalb der unteren seitlichen Kanten der Gateelektrode 3 angeordnet,
so dass der Kanalbereich 2 vollständig von der Gateelektrode 3 überdeckt
wird, wie das in der 1 dargestellt ist.
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Die
Anordnung des Kanals, der Gateelektrode, der Source-/Drain-Bereiche
und der Charge-Trapping-Schichtfolge kann variiert werden, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es ist auch möglich, die Speicherzelle in
einer Wand eines Grabens in dem Halbleitersubstrat oder in einer
Wand oder Oberfläche
eines Steges aus Halbleitermaterial, der auf einer Oberseite des
Substrates angeordnet ist, oder in etwas Dementsprechendem anzuordnen.
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Das
in der 1 dargestellte Bauelement kann durch Injektion
heißer
Elektronen aus dem Kanal programmiert werden. Die Elektronen werden längs des
Kanalbereiches 2 durch eine Spannung beschleunigt, die
zwischen dem Source-Bereich 7 und dem Drain-Bereich 8 angelegt
wird, negativ an Source und positiv an Drain. Die Elektronen erhalten genügend kinetische
Energie, um in der Lage zu sein, die dielektrische untere Begrenzungsschicht 5 zu
passieren und in die Charge-Trapping-Schicht 4 zu gelangen. Zu diesem
Zweck wird eine relativ niedrige positive Spannung an die Gateelektrode 3 angelegt.
Die Elektronen werden in dem dielektrischen Material der Charge-Trapping-Schicht 4 gefangen,
so dass die akkumulierte Ladung die Schwellenspannung der Transistorstruktur
verändert.
Das kann in einem Lesevorgang festgestellt werden, der schlicht darin
besteht, dass geeignete Betriebsspannungen an Source, Drain und
Gate der Transistorstruktur angelegt werden und ein Strom von Source
nach Drain durch den Kanalbereich 2 gemessen wird. Dieser Strom
hängt von
der Spannung, die zwischen-Gate und Drain angelegt ist, ab. Die
notwendige Schwellenspannung wird durch das Programmieren der Speicherzelle
verändert.
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Die 2 zeigt ein Diagramm, in dem der in der 1 mit
s bezeichnete Abstand auf der Abszisse wiedergegeben ist. Die Kurven
in dem Diagramm zeigen die Ladungsdichteverteilung in der Charge-Trapping-Schicht 4.
Jede Kurve in der 2 repräsentiert
eine typische Ladungsverteilung in der Charge-Trapping-Schicht 4 der Speicherzelle
in einem programmierten Zustand. In den 2a und 2b sind
verschiedene Beispiele wiedergegeben, abhängig von unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen
der Speicherzelle. Falls die Speicherzelle durch CHE (channel hot
electrons) programmiert wird, ist die Ladung an einer der beiden
lateralen Grenzen der Charge-Trapping-Schicht 4 in der Position s1 oder s2 (2a)
konzentriert. Der Betrag der Ladung kann in dem Programmierprozess
variiert werden. Das ist auch eine Möglichkeit, mehr als ein Bit
zu speichern; Niveaus werden durch unterschiedliche Schwellenspannungen
unterschieden, die von dem Betrag der gespeicherten Ladung abhängen. Durch
die Richtung der beschleunigenden Spannung zwischen Source und Drain
wird das Kanalende ausgewählt, an
dem die Ladungsträger
in die Charge-Trapping-Schicht
injiziert werden.
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Die
Speicherzelle kann auch durch einen Tunnelprozess, üblicherweise
Fowler-Nordheim-Tunneln, programmiert werden, was durch Anlegen
einer Spannung zwischen dem Kanalbereich 2 und der Gateelektrode 3 ohne
beschleunigende Spannung zwischen Source und Drain hervorgerufen wird.
Falls Elektronen aus dem Kanal die untere Begrenzungsschicht 5 passieren
und in der Charge-Trapping-Schicht 4 gefangen werden sollen,
wird eine positive Spannung an die Gateelektrode 3 angelegt.
Da die Ladungsverteilung im Kanal in diesem Fall symmetrisch ist,
resultiert eine symmetrische Ladungsanhäufung in der Charge-Trapping-Schicht 4, wenn
Fowler-Nordheim-Tunneln verwendet wird. Das ist in der 2b mit
den vier Kurven dargestellt, die sich über den gesamten Abstand erstrecken,
der den Kanalbereich zwischen s1 und s2 wiedergibt.
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Die 3 ist
ein Diagramm, das zeigt, wie die Schwellenspannung einer Charge-Trapping-Speicherzelle
sich in einem Löschprozess über die
Zeit hinweg verändert,
wenn eine Löschspannung
Ve1, Ve2, Ve3, Ve4, Ve5 oder Ve6 zwischen
der Gateelektrode und dem Kanalbereich angelegt wird. Die Löschspannungen
sind entsprechend ihren Werten durchnummeriert. Die erste Löschspannung
Ve1 ist zum Beispiel –9 Volt, Ve3 typisch –11 Volt
und Ve4 typisch –12 Volt. Zum Zeitpunkt 0 besitzt
die programmierte Speicherzelle eine gewisse Schwellenspannung Vth. Falls die Speicherzelle durch Fowler-Nordheim-Tunneln
von Ladungsträgern
aus dem Kanalbereich in die Charge-Trapping-Schicht gelöscht wird, ändert sich die Schwellenspannung
gemäß der graphischen
Darstellung in dem Diagramm der 3. Im Löschprozess
wird ein elektrisches Potenzial an die Gateelektrode angelegt, das
typisch 10 Volt bis 20 Volt niedriger, das heißt negativer, ist als das Potenzial
des Kanalbereiches. Wenn die gespeicherten Ladungsträger Elektronen
sind, wird eine bezüglich
des Kanals negative Spannung an die Gateelektrode angelegt, um Löcher, das
heißt
positive Ladungsträger,
aus dem Kanal durch die untere Begrenzungsschicht 5 in
die Charge-Trapping-Schicht 4 zu ziehen und einen entsprechenden
Betrag negativer gefangener Ladungen zu kompensieren.
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Falls
die Löschspannung
in dem Bereich liegt, der in einem Löschprozess mittels heißer Löcher aus
dem Kanal angelegt wird, verändert
sich die Schwellenspannung typisch entsprechend den Kurven, die
zu Ve1, Ve2 oder
Ve3 in 3 gehören. Das Diagramm
zeigt, dass die Schwellenspannung sich stetig verringert, bis sie
negative Werte erreicht. Das ist ein Zustand des Überlöschens,
der nicht erwünscht
ist, weil er in sehr unterschiedlichen Zuständen der Speicherzellen, die zusammen
gelöscht
worden sind, resultiert. Es ist nicht möglich, die Löschzeit so
anzupassen, dass der gewünschte
Wert der Schwellenspannung für
jede gelöschte
Speicherzelle erhalten wird, weil die Speicherzellen abhängig von ihrem
Programmierzustand verschiedene Schwellenspannungen haben. Deshalb
erzeugt eine minimale Löschzeit,
die notwendig ist, um einen vollständig gelöschten Sektor zu erhalten,
eine weite Verteilung der resultierenden Schwellenspannungen.
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Falls
die Löschspannung
erhöht
wird, so dass eine negativere Spannung an die Gateelektrode 3 angelegt
wird, neigen die Kurven der Schwellenspannung dazu, das Charakteristikum
der zu Ve6 gehörenden Kurve zu zeigen. In
diesem Fall erreicht die Schwellenspannung einen Grenzwert 9 eines
Dauerzustandes. Das kann mit dem Tunneln von Elektronen aus der
Gateelektrode durch die obere Begrenzungsschicht 6 in die
Charge-Trapping-Schicht 4 erklärt werden.
Dieser Elektronenstrom in die Charge-Trapping-Schicht 4 nimmt
zu, während
immer mehr positive Ladungen die in der Charge-Trapping-Schicht 4 gefangenen
negativen Ladungen kompensieren. Auf diese Weise sind zwei einander entgegengesetzte
Ströme
vorhanden: Löcher,
die sich aus dem Kanal nach oben in die Charge-Trapping-Schicht 4 bewegen,
um die negative Ladung der gefangenen Elektronen zu kompensieren,
und Elektronen, die sich infolge der negativen Spannung an der Gateelektrode 3 und
des abnehmenden negativen Potenzials in der Charge-Trapping-Schicht 4 aus der
Gateelektrode in die Charge-Trapping-Schicht 4 bewegen.
Im Ergebnis können
die negativen Ladungen in der Charge-Trapping-Schicht 4 nicht vollständig kompensiert
werden, und die Speicherzelle wird nicht vollständig gelöscht. Die sich ergebende Schwellenspannung
liegt über
einem Wert, der zu einer Speicherzelle in einem Zustand gehört, in dem die
Charge-Trapping-Schicht 4 völlig leer
von Ladungsträgern
ist.
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Das
Betriebsverfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung macht von dem Wert der Schwellenspannung
im Dauerzustand Gebrauch, der erreicht wird, wenn das Löschen mit
einem Tunnelprozess von Ladungsträgern durchgeführt wird
und nicht durch Injektion heißer
Ladungsträger
bei einer niedrigeren Spannung zwischen der Gateelektrode und dem
Kanalbereich. Die Verwendung einer höheren Spannung an der Gateelektrode
resultiert nicht nur im Auftreten einer unteren Grenze der Schwellenspannung,
sondern hat den Vorteil einer erhöhten Löschgeschwindigkeit. Zu dem kann
die untere Begrenzungsschicht ausreichend dick gemacht werden, typisch
mindestens 3 nm, um einen guten Datenerhalt zu gewährleisten.
Die hohe Spannung zwischen der Gateelektrode und dem Kanalbereich
ermöglicht
ein Löschen
durch einen Tunnelprozess trotz der relativ dicken unteren Begrenzungsschicht.
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Die
Ladungsträger,
die von der Gateelektrode in das dielektrische Material tunneln,
müssen
eine Potenzialbarriere zwischen dem elektrisch leitfähigen Material
der Gateelektrode und dem dielektrischen Material durchqueren. Die
Barrierenhöhe
hängt von dem
Material der Gateelektrode ab und sollte hoch genug sein, um den
Betrag der tunnelnden Ladung klein zu halten. Besonders bevorzugte
Materialien für die
Gateelektrode sind hoch p-leitend dotiertes Polysilizium, Titannitrid
und Tantalnitrid.
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Die 4 zeigt
ein Diagramm der Schwellenspannung über der Löschzeit für mehrere verschiedene Anfangswerte.
Es wird angenommen, dass eine bezüglich des Kanals hinreichend
negative Spannung an die Gateelektrode angelegt wird, um einen Grenzwert 9 des
Dauerzustandes der Schwellenspannung zu erhalten, der nach einer
ausreichenden Dauer des Löschprozesses erreicht
wird. Der Grenzwert 9 des Dauerzustandes entspricht einem unteren
Grenzwert Vb der Schwellenspannung, der für alle Speicherzellen
des gelöschten
Sektors derselbe ist, unabhängig
von dem Anfangswert 10. Das Diagramm der 4 ist
idealisiert, aber es zeigt grundsätzlich, wie das Verfahren arbeitet.
Es zeigt außerdem,
dass der Dauerzustand auch bei denjenigen Speicherzellen erreicht
wird, die anfänglich
zum Beispiel eine Schwellenspannung unterhalb des Grenzwertes 9 des
Dauerzustandes besitzen, weil sie überhaupt noch nicht programmiert
worden sind und dementsprechend noch frei von gefangenen Ladungen
sind.
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Ausgehend
von dem niedrigsten dargestellten Anfangswert 10 der Schwellenspannung
oberhalb des unteren Grenzwertes Vb wird
nach der Zeit t1 ein Dauerzustand erreicht.
Speicherzellen mit einer höheren
anfänglichen
Schwellenspannung benötigen
eine längere
Löschzeit,
bis der Grenzwert 9 des Dauerzustandes zu Zeitpunkten t2, t3 beziehungsweise
t4 erreicht wird. Entsprechend dem Einsatz
der Speicherzelle als Einzel-Bit-Speicherzelle
oder Multi-Bit-Speicherzelle existiert ein Maximalwert der Schwellenspannung
Vth,max, der in einer beliebigen der Speicherzellen
auftreten kann. Deshalb bestimmt der maximale Wert der Schwellenspannung
die minimale Zeit, die notwendig ist, um die Schwellenspannung jeder
Speicherzelle des Sektors, der gelöscht werden soll, auf das Niveau
des unteren Grenzwertes Vb zu bringen.
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Es
kann ausreichen, wenn der untere Grenzwert innerhalb eines gewissen
Prozentsatzes erreicht wird, vorzugsweise etwa 5 Prozent des gesamten
Bereiches zwischen dem maximalen Wert der Schwellenspannung und
dem unteren Grenzwert Vb. Statt dessen kann
das Löschen
ausgeführt
werden, bis die Änderungsrate
des Wertes der Schwellenspannung pro Zeiteinheit auf ein Zehntel
des anfänglichen
Wertes dieser Änderungsrate
abgenommen hat. Der Wert der Schwellenspannung nimmt den unteren
Grenzwert nicht plötzlich
an, sondern eher asymptotisch. Aber das ist kein Hindernis für die Anwendung
dieses Betriebsverfahrens.
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Das
Betriebsverfahren gemäß einem
Ausführungsbeispiel
dieser Erfindung ist insbesondere passend für extrem große Speicher
mit riesiger Speicherkapazität.
Das Löschen
solcher Speicher erfolgt für
alle Speicherzellen innerhalb desselben Sektors gemeinsam. Das Löschen kann
unabhängig
von den verschiedenen Programmierzuständen individueller Speicherzellen
innerhalb des Sektors, der gelöscht werden
soll, durchgeführt
werden. Das ist ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu Löschprozessen, die
die unterschiedlichen Schwellenspannungen berücksichtigen, zum Beispiel durch
ein Vorprogrammieren all derjenigen Speicherzellen, die noch nicht in
einem programmierten Zustand sind. Insbesondere bei sehr großen Speichern
erhöht
ein solches Verfahren die Löschzeit
erheblich. Deshalb ist das Betriebsverfahren gemäß dieser Erfindung geeignet, die
Löschzeit
wesentlich zu reduzieren, obwohl der individuelle Löschprozess
durch das Tunneln von Ladungsträgern
mehr Zeit beansprucht als eine Injektion heißer Ladungsträger.
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Dieses
Verfahren kann unabhängig
von dem Programmierzustand einzelner Speicherzellen und ohne Unterscheidung
zwischen programmierten und nicht programmierten Speicherzellen
angewendet werden. Sogar diejenigen Speicherzellen, die anfänglich eine
niedrigere Schwellenspannung haben, werden auf den Wert des Dauerzustandes
gebracht. Auf diese Weise erzeugt dieses Verfahren einen gelöschten Sektor
aus Speicherzellen mit Schwellenspannungen, die alle innerhalb eines
sehr kleinen Toleranzbereiches liegen.
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Das
Verfahren findet insbesondere Anwendung bei Speicherzellenanordnungen,
die eine minimale Abmessungsgröße von weniger
als 70 nm aufweisen. Die minimale Abmessungsgröße bezeichnet hierbei die halbe
Teilung (pitch) der schmalsten parallelen Anordnung elektrischer
Leiter, die auf dem Substrat vorgesehen werden, um die Speicherzellen zu
adressieren, mit anderen Worten die halbe Teilung derjenigen Ebene
der Adressierungsbahnen, die von allen Ebenen am stärksten miniaturisiert
ist, was insbesondere die Ebene der Wortleitungen der ersten Metallisierungsebene
sein kann.
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Die
bevorzugten Ausführungsbeispiele
des Speicherbauelementes, das mit diesem Verfahren betrieben wird,
besitzen Abmessungen und Betriebsspannungen, die in den nachfolgend
angegebenen Bereichen liegen. Der Wert der Spannung, die zwischen
der Gateelektrode und dem Kanalbereich während der Löschoperationen angelegt wird,
liegt vorzugsweise a) im Bereich von 12 Volt bis 23 Volt, stärker bevorzugt
b) im Bereich von 14 Volt bis 20 Volt und noch stärker bevorzugt
c) im Bereich von 15 Volt bis 18 Volt. Die untere Begrenzungsschicht 5,
die vorzugsweise aus Oxid gebildet ist, besitzt eine Dicke, die
sowohl im Hinblick auf bekannte Eigenschaften von Charge-Trapping-Speicherzellen
im Allgemeinen als auch im Hinblick auf das Betriebsverfahren gemäß dieser
Erfindung angepasst ist. Somit liegt der Wert der Dicke der unteren
Begrenzungsschicht 5 vorzugsweise im Bereich von 3 nm bis
4,5 nm im oben genannten Fall a), im Bereich von 3,2 nm bis 4,1
nm im Fall b) und im Bereich von 3,5 nm bis 3,8 nm im Fall c). Die
gesamte oxidäquivalente
Dicke der dielektrischen Schichtfolge, die das Gatedielektrikum
bildet und die untere Begrenzungsschicht 5, die Charge-Trapping-Schicht 4 und
die obere Begrenzungsschicht 6 aufweist, das heißt, die
Dicke einer ein zelnen Oxidschicht, die dieselbe Kapazität pro Flächeneinheit
liefert wie die Schichtfolge, wird vorzugsweise an die Dicke der
unteren Begrenzungsschicht, die kleinste Teilung der Speicherzellenanordnung
und die vorgesehene Betriebsspannung angepasst. Der Wert der gesamten
oxidäquivalenten
Dicke der dielektrischen Schichtfolge liegt vorzugsweise im Bereich
von 10 nm bis 15 nm im Fall a), im Bereich von 10 nm bis 14 nm im
Fall b) und im Bereich von 11 nm bis 13 nm im Fall c).
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Ein
weiterer Vorteil kann erreicht werden, wenn das Löschverfahren
mit einer besonderen Verwaltung des Zugriffs auf die Speichersektoren
kombiniert wird. Das wird in Verbindung mit 5 beschrieben,
die eine schematische Ansicht der Speicherzellenanordnung, unterteilt
in mehrere Sektoren 11, in diesem Beispiel insgesamt zwölf Sektoren,
zeigt. In der vereinfachten Wiedergabe ist jeder Sektor durch einen
quadratischen Bereich der Speicherzellenanordnung wiedergegeben
und mit den Zahlen von eins bis zwölf durchnummeriert, die in
der linken oberen Ecke eingetragen sind. In jedem Sektor ist ein
schraffierter Bereich dargestellt, der den Bereich bezeichnet, der
von gültigen
Dateien eingenommen wird, die die gespeicherte Information enthalten.
Es wird angenommen, dass die gültigen
Dateien einen zusammenhängenden
Bereich einnehmen, wobei der komplementäre Bereich jedes Sektors nur
ungültige
Dateien enthält.
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Beim
Betrieb des Speicherbauelementes wird ein Algorithmus implementiert,
der den gültigen Dateien
und ungültigen
Dateien jedes Sektors Rechnung trägt. Falls der Anteil der Speicherkapazität eines
Sektors, der von gültigen
Dateien eingenommen wird, kleiner geworden ist als ein vorgegebener
bestimmter Anteil, werden alle gültigen
Dateien des betreffenden Sektors in einen freien Bereich eines anderen
Sektors kopiert, vorzugsweise eines Sektors, der bereits fast vollständig gefüllt ist.
In dem in der 5 dargestellten Beispiel werden
die gültigen
Dateien von Sektor 4 in Sektor 8 kopiert, die gültigen Reste in den Sektoren
7 und 9 werden beide in den Sektor 5 kopiert, und die Sektoren 4,
7 und 9 werden anschließend
gelöscht.
Dieser Algorithmus ermöglicht
einen wirtschaftlichen Löschprozess
ganzer Sektoren gemeinsam.
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Der
Löschprozess
mittels Tunnelns von Ladungsträgern
benötigt
mehr Zeit als das Löschen durch
heiße
Löcher.
Deshalb ist es bevorzugt, das Löschen
im Hintergrund durchzuführen,
während
der Rest des Speichers in der üblichen
Weise betrieben wird. Das Löschen
der Sektoren beeinträchtigt
das Programmieren und Lesen in anderen Sektoren nicht. Dieses Betriebsverfahren,
vorzugsweise mit dem beschriebenen Algorithmus, ist daher insbesondere
geeignet für
sehr große
Speicher. Daher sind Charge-Trapping-Speicher die erste Wahl für den Entwurf
zukünftiger
Speicheranwendungen, insbesondere in Verbindung mit Chipkarten oder
anderen Speichermedien, die vorgesehen sind, enorm große Informationsinhalte
in einem kompakten und leicht verfügbaren Format zur Verfügung zu
stellen.
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- 1
- Halbleitersubstrat
- 2
- Kanalbereich
- 3
- Gateelektrode
- 4
- Charge-Trapping-Schicht
- 5
- untere
Begrenzungsschicht
- 6
- obere
Begrenzungsschicht
- 7
- Source-Bereich
- 8
- Drain-Bereich
- 9
- Grenzwert
im Dauerzustand
- 10
- Anfangswert
der Schwellenspannung
- 11
- Sektor
in der Anordnung aus Speicherzellen
- C
- Ladungsdichte
- s
- Abstand
- Vb
- unterer
Grenzwert der Schwellenspannung
- Vth
- Schwellenspannung
- Vei
- Löschspannung