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Die
Erfindung liegt auf dem Gebiet nicht-flüchtiger Halbleiterspeicherchips,
insbesondere betrifft diese magnetoresistive Speicherchips mit wahlfreiem
Zugriff, eine Abdeckungsstruktur für einen magnetoresistiven Übergang
und ein verbessertes Verfahren zu dessen Strukturierung.
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In
magnetoresistiven Speicheranordnungen mit wahlfreiem Zugriff (MRAM-Anordnungen)
wird typischerweise eine Mehrzahl von Speicherzellen (MRAM-Zellen)
an Kreuzungspunkten erster und zweiter Leiterbahnen (z. B. Bit-
und Wortleitungen) zwischen denselbigen angeordnet. Jede der MRAM-Zellen
weist im Allgemeinen eine magnetische Struktur (magnetoresistiver
Tunnelübergang oder
MTJ) auf, in der Information durch die Ausrichtungen der Magnetisierung
in einer magnetischen Schicht des MTJ gespeichert wird. Derart gespeicherte
Information lässt
sich über
lange Zeitspannen ohne zusätzliche
Energiezufuhr aufrechterhalten.
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Im
Allgemeinen weist der MTJ zwei magnetische Schichten mit verschiedenen
Koerzitivkräften auf,
die durch eine isolierende Barrierenschicht aus nicht-magnetischem
Material getrennt sind. Insbesondere ist die Magnetisierung einer
der magnetischen Schichten („Referenzschicht") fixiert oder gepinnt,
während
die Magnetisierung der anderen magnetischen Schicht („freie
Schicht") frei zwischen
zwei bevorzugten Richtungen entlang einer Vorzugsachse („leichte
Achse") der Magnetisierung
umgeschaltet werden kann.
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Das
Schreiben logischer Information in eine MRAM-Zelle erfolgt durch
Magnetisieren des magnetischen Materials der freien Schicht in einer
der beiden Richtungen entlang der Vorzugsachse der Magnetisierung,
was typischerweise durch Koppeln magnetischer Felder an die magnetische
freie Schicht erfolgt. Die magnetischen Felder werden typischerweise
dadurch er-zeugt, dass Ströme
durch die ersten und zweiten Stromleiterbahnen getrieben werden. Eine
Richtungsänderung
der Magnetisierung der freien Schicht wird ebenso als „Schreib-
oder Programmiervorgang" bezeichnet.
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Da
ein Tunnelstrom durch den MTJ von einer jeweiligen Ausrichtung der
Magnetisierungen dessen magnetischer Schichten abhängt, erfolgt
ein Lesen von logischer Information (magnetischer Zustände) einer
MRAM-Zelle durch Abtasten des elektrischen Widerstandes des MTJ,
wozu eine elektrische Spannung über
dem MTJ angelegt wird.
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Ein übliches
Verfahren zum Herstellen von MRAM-Zellen wird mit Bezug auf 1 und 2 beschrieben, die Querschnittsansichten
von Zwischenprodukten eines Herstellungsverfahrens zeigen. Obwohl
dies nicht in den Abbildungen dargestellt ist, wird vorab typischerweise
und entsprechend obigem Aufbau ein Halbleitersubstrat mit vorab
gefertigten aktiven Strukturen (typischerweise mit einem bekannten
CMOS Front-End-of-Line Prozess gefertigt) bereitgestellt, auf das
ein Zwischenschichtdielektrikum abgeschieden ist. Sodann wird eine
Metallisierungsebene innerhalb des Materials des Zwischenschichtdielektrikums
zur Ausbildung erster Leiterbahnen geformt, wonach eine MTJ-Schichtstruktur 10 abgeschieden
wird, die zum Herstellen einer Mehrzahl von MTJ-Stapeln zu strukturieren
ist, und wobei jeder der Stapel als Speicherelement der MRAM-Zellen
dient. Die MTJ-Schichtstruktur weist typischerweise eine Referenzschicht 1 auf
einer antiferromagnetischen Schicht 4 zum Pinnen der fixierten
Magnetisierung der Referenzschicht 1, eine Tunnelbarrierenschicht 3 über der
Referenzschicht 1 und eine freie Schicht 2 über der
Tunnelbarriere 3 auf (Abscheidung in umgekehrter Reihenfolge
ist ebenso möglich).
Unterhalb der antiferromagnetischen Schicht 4 können elektrisch
leitfähige
Schichten auf die ersten Leiterbahnen abgeschieden werden, z. B. eine
auf den ersten Leiterbahnen abgeschiedene erste leitfähige Schicht 6 aus
TaN und eine auf der ersten leitfähigen Schicht 6 abgeschiedene
zweite leitfähige
Schicht 5 aus Ta.
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Die
Referenzschicht 1 besteht typischerweise aus Dünnfilmen,
z. B. bestehend aus ferromagnetischen Legierungen, wie NiFe und
CoFe mit nicht-magnetischen Spacern aus Ru, Re, Os, Nb, Cr oder
Legierungen hiervon. Die Pinning (antiferromagnetische)-Schicht 4 besteht
typischerweise aus Platin-Mangan (PtMn) oder Iridium-Mangan (IrMn). Die
freie Schicht 2 besteht typischerweise aus Dünnfilmen,
z. B. ferromagnetischen Materialien mit oder ohne nicht-magnetischen
Spacern wie Ru, Re, Os, Nb, Cr oder Legierungen hiervon. Die Tunnelbarrierenschicht 3 besteht
typischerweise aus Al2O3.
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Bei
dem Verfahren zum Herstellen von MRAM-Zellen wird nach dem Abscheiden
der MTJ-Schichtstruktur 10 eine Abdeckungsstruktur 11 darauf
ausgebildet. Die Abdeckungsstruktur 11 besteht notwendigerweise
aus einer schützenden
Abdeckungsschicht 7, die über einer oberen magnetischen
Schicht (z. B. der freien Schicht 2) der MTJ-Schichtstruktur 10 ausgebildet
ist und die typischerweise eine Dicke von einigen 100 Atomlagen aufweist
und die MTJ-Schichtstruktur vor der Einwirkung durch die Umgebung,
wie deren Oxidation, schützen
soll. Die Abdeckungsschicht 7 besteht typischerweise aus
einem leitfähigen
Material wie Tantal (Ta), Tantalnitrid (TaN) oder Titannitrid (TiN).
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Die
Abdeckungsstruktur 11 weist zudem eine auf der Abdeckungsschicht 7 ausgebildete
Hartmaskenschicht 8 auf, die an schließend zur Strukturierung der
MTJ-Stapel geöffnet
wird. Gewöhnlich
wird eine leitfähiges
Material für
die Hartmaskenschicht 8 verwendet, das typischerweise dem
Material der Abdeckungsschicht 7 oder einem hierzu ähnlichen
Material entspricht, wie etwa Ta, TaN oder TiN, was jedoch zu einer
dürftigen Ätzselektivität der Hartmaskenschicht 8 in
Bezug zur Abdeckungsschicht 7 führt.
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Um
ein lithografisches Muster auf die MTJ-Stapel zu übertragen,
wird die Hartmaskenschicht 8 typischerweise durch reaktives
Ionenätzen (RIE)
hinunter bis zur oberen magnetischen Schicht des MTJ-Stapels strukturiert
(d. h. Öffnen
der Hartmaskenschicht und Abdeckungsschicht 7), gefolgt von
einem Abstreifen des Lackes und RIE des MTJ-Stapels.
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Um
eine gute Steuerung der magnetischen Eigenschaften als auch bestimmte
Integrationsschemata zu ermöglichen,
ist es erforderlich, dass das Verfahren zum Öffnen der Hartmaske zuverlässig auf der
freien Schicht 2 endet, ohne die freie Schicht 2 zu schädigen, was
jedoch eine sehr hohe Ätzselektivität (ca. größer als
80) im Hinblick auf die Ätzchemie
zum Öffnen
der Hartmaske in Bezug zum Material der freien Schicht 2 erforderlich
macht. Jedoch ist es aufgrund der dürftigen Ätzselektivität der Hartmaskenschicht 8 in
Bezug zur Abdeckungsschicht 7 wie oben beschrieben äußerst wahrscheinlich,
dass das magnetische Material der freien Schicht 2 während des Verfahrens
zum Öffnen
der Hartmaske beschädigt wird.
Somit ist das Verfahren zum Öffnen
der Hartmaske in der Praxis sehr empfindlich auf jegliche Ungleichmäßigkeiten
auf der Scheibenoberfläche
und kann typischerweise lediglich mit einer zeitlich abgestimmten Ätzung durchgeführt werden.
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Im
Folgenden wird insbesondere Bezug auf 2 genommen,
wo dargestellt ist, dass beim Öffnen
der Hartmaskenschicht 8 aufgrund der dürftigen Ätzselektivität der Hartmaskenschicht 8 in
Bezug zur Abdeckungsschicht 7 Ätzschäden in geschädigten Zonen 9 der
MTJ-Schichtstruktur 10 auftreten können, insbesondere in der freien
Schicht 2.
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Im
Lichte obiger Betrachtungen besteht ein Bedürfnis nach einer neuen Abdeckungsstruktur
und einem Verfahren zur Strukturierung derselben, wobei ein Öffnen der
Hartmaskenschicht zur Strukturierung der MTJ-Stapel ohne Schädigen der MTJ-Schichtstruktur sichergestellt
werden soll.
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Ausführungsformen
der Erfindung geben einen Speicher und ein Verfahren zum Herstellen
des Speichers an. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff einschließlich eines
magnetoresistiven Übergangs
mit einer oberen magnetischen Schicht, einer Abdeckungsstruktur
mit einer auf der oberen magnetischen Schicht ausgebildeten Ätzstoppschicht
und einer auf der Ätzstoppschicht
ausgebildeten Hartmaskenschicht bereit. Die Ätzstoppschicht wird als ein Material
gewählt,
so dass eine zum Entfernen der Hartmaskenschicht verwendete Ätzchemie
eine Selektivität
gegenüber
der Ätzung
des Materials der Ätzstoppschicht
aufweist.
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Die
begleitenden Abbildungen dienen dem weiteren Verständnis der
Erfindung. Die Komponenten der Abbildungen sind nicht notwendigerweise maßstabstreu
zueinander dargestellt. Übereinstimmende
Bezugszeichen kennzeichnen ähnliche
oder gleichartige Komponenten.
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1 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Zwischenproduktes einer bekannten MRAM-Schichtstruktur
mit Abdeckungsstruktur.
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2 zeigt
das Zwischenprodukt von 1 nach dem Öffnen der Hartmaskenschicht.
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3 zeigt
eine Querschnittsansicht zur Darstellung eines Zwischenproduktes
einer MRAM-Schichtstruktur mit einer Abdeckungsstruktur gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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4 zeigt
das Zwischenprodukt von 3 nach dem Öffnen der Hartmaskenschicht.
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5 zeigt
das Zwischenprodukt von 4 nach dem Ätzen der Ätzstoppschicht sowie der freien Schicht
mit einer gemeinsamen Ätzchemie.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung wird Bezug zu den begleitenden
Abbildungen genommen, die spezifische Ausführungsformen als Möglichkeiten
zur Umsetzung der Erfindung zeigen. In diesem Zusammenhang wird
eine richtungsbezogene Terminologie wie „oben", „unten", „vorne", „hinten", „vorderer", „hinterer", usw. mit Bezug
zu den Ausrichtungen der beschriebenen Figuren verwendet. Da die
Komponenten der Ausführungsformen der
Erfindung in einer Vielzahl von Ausrichtungen positioniert werden
können,
dient die richtungsbezogene Terminologie der Erläuterung und ist keineswegs einschränkend. Somit
können
weitere Ausführungsformen
genutzt werden und strukturelle oder logische Änderungen lassen sich durchführen, ohne
vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Die folgende detaillierte
Beschreibung ist nicht in beschränkender
Weise auszulegen und der Schutzbereich der Erfindung wird durch
die beigefügten
Patentansprüche
definiert.
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Die
Erfindung gibt einen MRAM an einschließlich einer Abdeckungsstruktur
für eine Schichtstruktur
eines magnetoresistiven Übergangs sowie
ein Verfahren zu dessen Strukturierung als auch ein Verfahren zum
Strukturieren von Stapeln magnetoresistiver Übergänge.
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Der
in der Erfindung verwendete Ausdruck „magnetoresister Übergang" (MRJ) umfasst sowohl einen
magnetoresistiven Tunnelübergang
(MTJ), wie in üblichen
magnetoresistiven Tunnelübergangselementen
(MTJ-Elementen) mit einer dielektrischen Spacerschicht (Tunnelbarriere)
zwischen magnetischen freien und Referenz-Schichten verwendet, als auch
einen magnetoresistiven leitfähigen Übergang (MCJ),
wie in üblichen
Riesenmagnetowiderstandselementen (GMR-Elementen) mit einer nicht-magnetischen,
leitfähigen
Spacerschicht (leitfähige
Barriereschicht) zwischen magnetischen freien und Referenz-Schichten
verwendet. Um sowohl auf den magnetoresistiven Tunnelübergang
(MTJ) und den magnetoresistiven leitfähigen Übergang (MCJ) hinzuweisen,
welche in der Erfindung als Alternativen vorgesehen sind, wird hierin
der Ausdruck „MTJ/MCJ" verwendet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine Abdeckungsstruktur für
eine magnetoresistive Speicheranordnung mit wahlfreiem Zugriff (genauer
gesagt MTJ/MCJ-Schichtstruktur) eine auf einer oberen magnetischen
Schicht einer Schichtstruktur eines magnetoresistiven Übergangs MTJ/MCJ
ausgebildete Ätzstoppschicht
und eine auf der Ätzstoppschicht
ausgebildete Hartmaskenschicht. Die MTJ/MCJ-Schichtstruktur, die
einen Schichtstapel darstellt, dient dem Herstellen einer Mehrzahl
von MTJ/MCJ-Stapeln von MRAM-Zellen.
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Die Ätzstoppschicht
wird als Material gewählt,
so dass eine zum Entfernen der Hartmaskenschicht verwendete Ätzchemie
eine Selektivität
gegenüber
dem Ätzen
des Materials der Ätzstoppschicht
aufweist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine Abdeckungsstruktur für
eine magnetoresistive Speicheranordnung mit wahlfreiem Zugriff (genauer
gesagt MTJ/MCJ-Schichtstruktur) eine
auf einer oberen magnetischen Schicht einer MTJ/MCJ-Schichtstruktur
ausgebildete Ätzstoppschicht,
eine auf der Ätzstoppschicht
ausgebildete Abdeckungsschicht und eine auf der Abdeckungsschicht
ausgebildete Hartmaskenschicht. Die Ätzstoppschicht ist als ein
Material gewählt,
so dass eine zum Entfernen der Hartmaskenschicht verwendete Ätzchemie
eine Selektivität
gegenüber
der Ätzung des
Materials der Ätzstoppschicht
aufweist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung enthält
ein Verfahren zum Öffnen
einer Hartmaskenschicht einer MRAM-Anordnung die Schritte Strukturieren
einer auf der Hartmaskenschicht ausgebildeten Fotolackschicht und
Ausführen
eines Ätzprozesses
zum Entfernen freigelegter Bereiche der Hartmaskenschicht. Der Ätzprozess
endet auf einer Ätzstoppschicht,
die auf einer oberen magnetischen Schicht einer MTJ/MCJ-Schichtstruktur
ausgebildet ist. Danach wird die Ätzstoppschicht entfernt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet ein Verfahren zum Strukturieren (Gestalten)
wenigstens eines (im allgemeinen einer Mehrzahl von) MTJ/MCJ-Stapels
einer MRAM-Anordnung die Schritte Öffnen einer Hartmaskenschicht einer
MTJ/MCJ-Schichtstruktur durch Strukturieren einer auf der Hartmaskenschicht
ausgebildeten Fotolackschicht, Ausführen eines ersten Ätzprozesses zum
Entfernen freigelegter Bereiche der Hartmaskenschicht, wobei der
erste Ätzprozess
auf einer über
einer oberen magnetischen Schicht der MTJ/MCJ-Schichtstruktur ausgebildeten Ätzstoppschicht
endet. Das Verfahren weist zudem den Schritt Ausführen eines
zweiten Ätzprozesses
zum Entfernen der Ätzstoppschicht
auf. Beim zweiten Ätzprozess
zum Ätzen
der Ätzstoppschicht
wird wenigstens die obere magnetische Schicht der MTJ/MCJ-Schichtstruktur
ebenso unter Verwendung derselben Ätzchemie geätzt.
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Bei
der Erfindung wird die Ätzstoppschicht zum
Stoppen der Ätzung
der Öffnungen
der Hartmaskenschicht direkt auf die obere magnetische Schicht (z.
B. freie Schicht) der MTJ/MCJ-Schichtstruktur
abgeschieden. Demnach wird ein Ätzfenster
beim Öffnen
der Hartmaskenschicht verbessert und ein Kontakt der Ätzchemie beim Öffnen der
Hartmaske mit dem Material der freien Schicht vermieden.
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Das
für die Ätzstoppschicht
verwendete Material weist auf:
- (1) Hohe Selektivität zum Material
der Hartmaskenschicht während
des Öffnungsprozesses
der Hartmaskenschicht, um eine sehr dünne Ätzstoppschicht zu ermöglichen,
vorzugsweise in der Größenordnung
einiger Nanometer.
- (2) Vergleichsweise oder schnellere Ätzrate im Vergleich zu den
Materialien des MTJ/MCJ-Stapels während der MTJ/MCJ-Ätzung.
- (3) Vernachlässigbare
oder vorteilhafte Einflüsse hinsichtlich
der Eigenschaften der magnetischen freien Schicht.
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Für üblicherweise
eingesetzte Ätzchemikalien
und typischerweise verwendete Materialien der Hartmaskenschicht,
wie TiN oder TaN, und typisch verwendete Materialien für die freie
Schicht, wie NiFe oder CoFeB, stellen Ru und eine NiFeCr-Legierung beispielhafte
Materialien für
die Ätzstoppschicht
zum Erfüllen
obiger Anforderungen dar.
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Ein
Abscheiden der Ätzstoppschicht
direkt über
der oberen magnetischen Schicht der MTJ/MCJ-Schichtstruktur ermöglicht in
vorteilhafter Weise ein Weglassen der vorhergehend direkt über der
oberen magnetischen Schicht der MTJ/MCJ-Schichtstruktur abgeschiedenen
Abdeckungsschicht. Somit wird die Ätzstoppschicht nicht ausschließlich zum
Stoppen der Ätzung zur Öffnung der
Hartmaskenschicht verwendet, sondern diese dient ebenso dazu, zu
verhindern, dass die MTJ/MCJ-Schichtstruktur der Umgebung ausgesetzt wird
und insbesondere zum Verhindern deren Oxidation. Eine derartige
Schutzfunktion der Ätzstoppschicht
wird beispielsweise durch Verwendung von Ru und/oder einer NiFeCr-Legierung
als Material der Ätzstoppschicht
erzielt. Verglichen mit dem Fall, bei dem eine Ätzstoppschicht auf eine über der
oberen magnetischen Schicht der MTJ/MCJ-Schichtstruktur abgeschiedene
bekannte Abdeckungsschicht abgeschieden worden wäre, besteht bei der Erfindung
keine Notwendigkeit eines weiteren Schrittes zum Entfernen der Abdeckungsschicht.
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Als
weiterer Vorteil kann eine Strukturierung (Gestaltung) der MTJ/MCJ-Schichtstruktur
zum Herstellen von MTJ/MCJ-Stapeln
der MRAM-Zellen mit derselben Ätzchemie
wie bei der Ätzung
der Ätzstoppschicht
erfolgen. Demnach kann die Ätzung
der Ätzstoppschicht
fortgesetzt werden, um wenigstens die obere magnetische Schicht
(z. B. freie Schicht) der MTJ/MCJ-Schichtstruktur zu ätzen, ohne die Ätzchemie
austauschen zu müssen.
Insbesondere kann die Ätzung
auf der Tunnelbarrierenschicht enden (d. h. Ätzen der oberen magnetischen
Schicht, z. B. freie Schicht); alternativ hierzu kann die Ätzung auch
auf Ru enden (das in der freien Schicht oder der Referenzschicht
vorhanden sein kann); alternativ hierzu kann die Ätzung auf
der antiferromagnetischen Schicht zum Pinnen der fixierten Magnetisierung
der Referenzschicht enden; und alternativ hierzu können die
gesamten MTJ/MCJ-Stapel mit derselben Ätzchemie wie die Ätzstoppschicht
geätzt
werden. Abhängig
von einer bestimmten zu erzielenden Ätztiefe kann die Ätzung zeitlich
abgestimmt sein oder auf einer Endpunktdetektion basieren.
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In 3 wird
eine beispielhafte Ausführungsform
der MTJ/MCJ-Schichtstruktur mit einer Abdeckungstruktur gemäß der Erfindung
erläutert.
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Wie
dargestellt ist, enthält
eine MTJ/MCJ-Schichtstruktur (Stapel von Schichten), gemeinsam mit
dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet, eine Referenzschicht 1,
eine auf der Referenzschicht 1 abgeschiedene Spacerschicht 3 (die eine
Tunnelbarrierenschicht im Falle eines MTJ oder eine leitfähige Schicht
im Falle eines MCJ darstellt) und eine auf der Spacerschicht 3 abgeschiedene freie
Schicht 2. Die Referenzschicht 1 ist auf einer
antiferromagnetischen Schicht 4 zum Pinnen der fixierten
Magnetisierung der Referenzschicht 1 abgeschieden. Unterhalb
der antiferromagnetischen Schicht 4 können elektrisch leitfähige Schichten
vorgesehen sein, z. B. eine erste leitfähige Schicht 6 aus TaN
und eine zweite leitfähige
Schicht 5 aus Ta, die auf die erste leitfähige Schicht 6 abgeschieden
ist. Die MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 dient der Herstellung
eines oder einer Mehrzahl von MTJ/MCJ-Stapeln, die die Speicherelemente
der MRAM-Zellen darstellen.
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Ein
Fachmann erkennt, dass der besondere Aufbau der MTJ/MCJ-Schicht-(Stapel-)Struktur 10 in 3 lediglich
beispielhaft ist und dass die Erfindung in gleicher Weise auf weitere
dem Fachmann bekannte Ausführungsformen
angewandt werden kann. Beispielsweise kann die MTJ/MCJ-Schichtstruktur eine
umgekehrte Reihenfolge und/oder eine oder mehrere mit der Referenzschicht
und/oder der freien Schicht verknüpfte magnetische Schichten
aufweisen, was typisch in synthetischen antiferromagnetischen freien
Schichten ist und diese kann auch mehr als eine Barriere aufweisen
(z. B. Stapel mit Doppelbarrieren).
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Die
Referenzschicht 1 besteht typischerweise aus Dünnfilmen,
z. B. aus ferromagnetischen Legierungen wie NiFe und CoFe mit nicht-magnetischen
Spacern aus Ru, Re, Os, Nb, Cr oder Legierungen hiervon. Die antiferromagnetische
Pinning-Schicht 4 besteht typischerweise aus Platin-Mangan
(PtMn) oder Iridium-Mangan
(IrMn). Die freie Schicht 2 besteht typischerweise aus
Dünnfilmen,
z. B. aus ferromagnetischen Materialien mit oder ohne nicht-magnetischen
Spacern wie Ru, Re, Os, Nb, Cr oder Legierungen hiervon. Im Falle,
dass die Spacerschicht 3 eine Tunnelbarrierenschicht (MTJ-)Schicht
ist, besteht die Spacerschicht 3 typischerweise aus Al2O3. Im Falle, dass
die Spacerschicht 3 eine leitfähige Schicht (MCJ) ist, besteht
die Spacerschicht 3 typischerweise aus Cu.
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Die
MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 ist typischerweise auf einem
Halbleitersubstrat abgeschieden, wobei das Halbleitersubstrat z.
B. in einer bekannten CMOS Front-End-of-Line-Fertigung gefertigte
aktive Strukturen aufweist. Auf dem Halbleitersubstrat ist ein Zwischenschichtdielektrikum
abgeschieden, worauf sich typischerweise eine Ausbildung einer (ersten)
Metallisierungsebene innerhalb des Materials des Zwischenschichtdielektrikums
zur Ausbildung von Leiterbahnen anschließt, die zur Erzeugung von mit
der freien Schicht zu koppelnden Magnetfeldern und/oder dem Abtasten
des elektrischen Widerstandes der herzustellenden MRAM-Zellen dienen
sollen.
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Während des
Verfahrens zum Herstellen von MRAM-Zellen wird nach dem Abscheiden
der MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 darauf eine Abdeckungsstruktur,
gemeinsam mit dem Bezugszeichen 11 gekennzeichnet, ausgebildet.
Die Abdeckungsstruktur 11 weist eine auf der oberen magnetischen Schicht
(z. B. freien Schicht 2) der MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 ausgebildete Ätzstoppschicht 12 auf,
die typischerweise eine Dicke in der Größenordnung einiger Nanometer
aufweist. Die Ätzstoppschicht 12 weist
ein nicht-magnetisches, elektrisch leitfähiges Material auf und besteht
beispielsweise aus Ru und/oder einer NiFeCr-Legierung. Außerdem kann
die Ätzstoppschicht
derart gewählt
werden, dass diese mit einer Sauerstoff-basierten Ätzchemie
entfernt werden kann und/oder korrosionsbeständig im Hinblick auf Halogen-basierte Ätzchemie
ist und/oder resistent gegenüber
wässrigen Reinigungsprozessen
nach der Ätzung
ist. Vorzugweise wird die Ätzstoppschicht
derart gewählt,
dass diese durch reaktives Ionenätzen
entfernt werden kann.
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Die
Abdeckungsstruktur 11 weist zudem eine auf der Ätzstoppschicht 12 ausgebildete
Hartmaskenschicht 8 auf, die nachfolgend zur Strukturierung der
MTJ/MCJ-Stapel geöffnet
wird. Die Hartmaskenschicht 8 kann aus einer oder mehreren
Schichten bestehen, wobei die Materialien derselbigen vorzugsweise
aus der Gruppe bestehend aus Ta, TaN, TiN, WN, SiO2 und
SiN ausgewählt
sind. Demnach kann die Hartmaskenschicht 8 beispielsweise
eine Doppelschicht aus TiN/SiO2 sein. Das Öffnen der Hartmaskenschicht 8 besteht
somit aus wenigstens einem Hartmaskenätzschritt, wobei mehrere Hartmaskenätzschritte
verschiedene Chemikalien und Ätzbedingungen
aufweisen können.
Besteht insbesondere eine Hartmaskenschicht 8 aus zwei
Schichten, wie einer TiN/SiO2-Doppelschicht,
so können zwei
Hartmaskenätzschritte
ausgeführt
werden.
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Die Ätzstoppschicht 12 dient,
neben ihrer Funktion des Stoppens der Ätzung der Abdeckungsstruktur 11,
d. h. dem Öffnen
der Hartmaskenschicht 8 zum Strukturieren (Gestalten) des
MTJ/MCJ-Stapels, dem Schutz der MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 gegenüber Umwelteinflüssen, wie
deren Oxidation. Somit ist es in vorteilhafter Weise möglich, auf
ein Abscheiden einer Abdeckungsschicht auf der oberen Schicht der
MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 zu verzichten.
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In 4 wird
das Zwischenprodukt von 3 nach dem Öffnen der Hartmaskenschicht 8 dargestellt.
Durch Übertragen eines
lithografischen Musters auf die MTJ/MCJ-Stapel wird die Hartmaskenschicht 8 typischerweise
durch reaktives Ionenätzen
(RIE) bis zur Ätzstoppschicht 12 hinunter
strukturiert. Genauer gesagt wird ein auf der Hartmaskenschicht 8 abgeschiedenes
Fotolackmaterial in ein gewünschtes
Muster der Hartmaskenschicht 8 entwickelt. Danach wird
das Material der freigelegten Hartmaskenschicht 8 unter
Verwendung des Fotolackmusters durch RIE mit einem Ätzstopp
auf (oder innerhalb) der Ätzstoppschicht 12 entfernt,
typischerweise gefolgt von einem Abstreifen des Lacks. Somit wird
beim Öffnen
der Hartmaskenschicht 8 der MTJ/MCJ-Schichtstapel 10 sicher
vor einer Beschädigung
durch die Ätzchemie
geschützt.
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In 5 ist
das Zwischenprodukt von 4 nach dem Ätzen der Ätzstoppschicht 12 dargestellt. Demnach
wurden in einem einzelnen Ätzschritt
die Ätzstoppschicht 12 und
die obere Schicht (z. B. freie Schicht 2 wie in 5 gezeigt)
des MTJ/MCJ-Schichtstapels 10 durch RIE unter Verwendung
derselben Ätzchemie
entfernt. Ätzen
von sowohl der Ätzstoppschicht
als auch der freien Schicht kann in einer zeitlich abgestimmten Ätzung oder
einer Ätzung
mit Endpunktdetektion erfolgen. Obwohl nicht in 5 dargestellt,
kann die Ätzstoppschicht 12 und
zwei oder mehrere Schichten (oder Teile von Schichten) des MTJ/MCJ-Schichtstapels 10 beispielsweise
durch RIE unter Verwendung derselben Ätzchemie entfernt werden. Insbesondere
lässt sich
in einem einzelnen Ätzschritt
ein Ätzen
der Ätzstoppschicht 12 und
eines gesamten MTJ/MCJ-Stapels durchführen.
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Somit
lässt sich
ein Öffnen
der Hartmaskenschicht 8 und ein Strukturieren (Gestalten)
der MTJ/MCJ-Schichtstruktur 10 zum Herstellen von MTJ/MCJ-Stapeln
in einem Zweischritt-Ätzprozess durchführen, d.
h. einem ersten Ätzschritt
zum Öffnen der
Hartmaskenschicht 8 und einem zweiten Ätzschritt zum Entfernen der Ätzstoppschicht 12 und Ätzen einer
oder meh rerer Schichten (oder Teilen hiervon) oder Gestalten der
gesamten MTJ/MCJ-Stapel unter Verwendung derselben Ätzchemie.
Im Falle, dass die Hartmaskenschicht 8 aus mehreren Schichten
besteht, kann das Ätzen
der Hartmaskenschicht 8 ebenso aus mehreren Ätzschritten
bestehen, die verschiedene Chemikalien und Ätzbedingungen aufweisen können.
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Obwohl
dies nicht in den Abbildungen dargestellt ist, kann eine üblicherweise
eingesetzte Abdeckungsschicht, wie im einleitenden Teil beschrieben ist,
auf der Ätzstoppschicht 12 aus
z. B. Ta, TaN oder TiN ausgebildet werden.
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Bei
einem Verfahren zum Herstellen von MRAM-Zellen wird typischerweise
wenigstens einer der Spülvorgänge in deionisiertem
Wasser und sauren wässrigen
Lösungen
nach dem Ätzen
der Hartmaskenschicht ausgeführt.
Andernfalls kann wenigstens einer der Spülvorgänge mit deionisiertem Wasser
und sauren wässrigen
Lösungen
nach dem Entfernen der Ätzstoppschicht
(und optional von Teil (en) der MTJ/MCJ-Schichtstruktur) ausgeführt werden.
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Nach
dem Strukturieren der MTJ/MCJ-Stapel, wie oben beschrieben, werden
bekannte Schritte einer CMOS-Back-End-of-Line-Fertigung, die einem Fachmann prinzipiell
bekannt sind und deshalb keiner weiteren Erläuterung bedürfen, beispielsweise zum Ausbilden
weiterer Leiterbahnen in einer oder mehreren Metallisierungsebenen,
die jeweils durch Zwischenschichtdielektrika voneinander getrennt sind,
durchgeführt.
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Obwohl
spezifische Ausführungsformen hierin
dargestellt und erläutert
wurden, erkennt ein Fachmann, dass eine Vielfalt geänderter
und/oder äquivalenter
Implementierungen die gezeigten spezifischen Ausführungsformen
ersetzen können,
ohne vom Schutzbereich der Erfindung abzuweichen. Die Erfindung wird
lediglich durch die Patentansprüche und
derer Äquivalente
beschränkt.