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Die
Erfindung betrifft einen Liegend-Holzspalter gemäß Oberbegriff des Anspruchs
11, sowie einen Spalteinsatz dafür
gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Bekannte
Liegend-Holzspalter weisen herkömmlich
eine Ablagefläche
auf einem Ablageblock auf, auf dem ein zu spaltendes Holzstück, beispielsweise
ein zugesägtes
Stück eines
Baumstammes abgelegt werden kann. An einem Seitenende der Ablagefläche für das Holzstück ist ein
Spaltmesser fest mit dem Ablagebock verbunden, wohingegen am anderen
Seitenende der Ablagefläche
ein hydraulisch betriebener Kolben vorgesehen ist, mit dem das Holzstück gegen
das Spaltmesser gedrückt
wird.
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Auf
diese Weise gelingt es, auf komfortable Weise dicke Holzstämme in verschürbare Holzscheite
zu zerspalten. Für
besonders dicke Holzstämme sind
dabei nicht nur Spaltmesser mit einer Einfachklinge bekannt, sondern
auch noch Mehrfachspaltmesser bzw. – keile mit mehreren Einzelmessern oder
Keilen, die sternförmig
angeordnet sind, so dass sich ein in etwa tortenstückartiges
Scheitmuster in einer Normalebene zur Achse des zu zerspaltenden Holzstücks ergibt.
Derartige Mehrfachspaltmesser werden auch als Spaltkreuze bezeichnet
und oft in Zusammenhang mit austauschbaren Spalteinsätzen verkauft,
die auf entsprechenden Liegendholzspaltern montiert werden können, so
dass je nach Dicke der zu zerspaltenden Holzstücke eine Einfachklinge, ein
Spalteinsatz mit einem Viererspaltkreuz oder ein Spalteinsatz mit
einem Sechserspaltkreuz montiert werden kann.
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Ein
Spalter der vorstehend bezeichneten Art mit entsprechenden Spalteinsätzen ist
beispielsweise dem Prospekt „Profiprogramm
Forst- und Landwirt Brennholzaufarbeitungs- und Schreddermaschinen" der Fa. Südharzer
Maschinenbau, 99734 Nordhausen-Harz vom Juni 2004 zu entnehmen.
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Nachteilig
hierbei ist es, dass es immer wieder zu einem Verklemmen der Scheite
zwischen den Spaltmessern und zwischen den Spaltmessern und dem
Gestell kommt.
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Hiervon
ausgehend ist es daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Spalter und einen Spalteinsatz hierfür zu schaffen, bei dem die
Gefahr eines Verklemmens verringert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Spalteinsatzes mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst und
hinsichtlich des Liegend-Holzspalters mit den Merkmalen des Anspruchs
11.
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Erfindungsgemäß sind dabei – an dem
Liegend-Holzspalter oder an dem Spalteinsatz dafür – Spaltkeile vorgesehen, die
so angeordnet sind, dass das zu zerspaltende Holzstück in einem
in einer Normalebene zur Holzstückachse
in etwa tulpenblütenförmigen Scheitmuster
gespalten wird. Das heißt, dass
die Scheite nicht mehr nach Art von Tortenstücken alle gleich groß sind und
die gleiche Form aufweisen, sondern dass die Holzscheite wie die
Blütenblätter einer
Tulpe angeordnet sind und unterschiedliche Formen und Größen haben,
wobei die unteren Holzscheite flacher liegen als darüber Befindliche und
wobei die Holzscheite an ihren durch die Spaltkeile definierten
Trennlinien von innen nach außen ansteigen.
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Vorteilhaft
ergibt sich dabei bei den untersten Holzscheiten aufgrund des Auflagepunkts
in der Nähe
der Mittelachse des Holzstücks
und dem gegenüber
sternförmigen
Spaltkreuzen – insbesondere Sechserspaltkreuzen – fehlenden
Gegenkräften
gegen ein Wegkippen der unteren Spaltkeile an den Spaltkanten ein
Kippmoment, welches dazu führt, dass
die unteren Spaltkeile nach außen
wegkippen oder zumindest die Tendenz dazu haben, so dass ein Verklemmen
der untersten Spaltkeile zwischen der Auflagefläche des Ablagebocks und den
Spaltkeilen des Spalteinsatzes bzw. des Liegend-Holzspalters vermieden
werden kann.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung
der Spaltkeile wird es ferner möglich,
die Spaltkeile mit einer größeren Keilbreite
und damit höheren
Spaltwirkung auszustatten, da trotz der gegenüber einem Spaltkreuz höheren Breite
ein Verklemmen der unteren Scheite wirksam vermieden werden kann.
Dadurch wird es wiederum möglich,
die Klingen der Spaltkeile bei gleicher Spaltwirkung insgesamt kürzer zu
gestalten. Mit den kürzeren
Klingen wird wiederum ein Beitrag dazu geleistet, das Verkeilen
der Holzscheite zwischen den einzelnen Klingen der Spaltkeile bzw.
den Spaltkeilen zu verhindern.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
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Um
das tulpenblütenförme Scheitmuster
zu erreichen weist der Spalteinsatz vorteilhaft Spaltkeile auf,
die so angeordnet sind, dass sie in der Normalebene zur Holzstückachse
entweder senkrecht verlaufen oder nach innen hin unter Neigung nach
unten, das heißt
in Richtung zur vertikalen Mittelachse des Holzstücks hin
nach unten abfallend.
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Dabei
wäre es
denkbar, in der Normalebene gekrümmt
verlaufende Spaltkeile einzusetzen. Bevorzugt sind jedoch gerade
Spaltkeile.
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Vorteilhaft
ist es ferner, wenn ein sich in senkrechter Richtung bevorzugt in
etwa dem Bereich der vertikalen Mittelachse des Holzstücks erstreckender
Hauptspaltkeil vorgesehen ist und weitere, bevorzugt zu dem Hauptspaltkeil
symmetrisch angeordnete, unter Neigung nach unten verlaufende Nebenspaltkeile.
Der Hauptspaltkeil kann dann eine größere Breite als die Nebenspaltkeile
aufweisen und weiter zum Holzstück
hin vorspringen, so dass beim Zusammenfahren der beiden Anschläge des Liegendholzspalters
zunächst
eine vertikale Hauptspaltung angesetzt wird und dann erst die Nebenspaltkeile
an dem vertikal bereits angespaltenen Holzstück zum Einsatz kommen. Der
Hauptspaltkeil kann dabei eine größere Keilbreite aufweisen und
damit auch eine größere Spaltbreite
hervorrufen als die Nebenspaltkeile, so dass die links und rechts
der vertikalen Achse befindlichen Holzscheite besonders weit auseinandergedrückt werden
und somit ein insbesondere auf die untersten Holzscheite, das heißt die auf
der Ablagefläche
des Ablagebocks aufliegenden Holzscheite, ein Kippmoment wirken
kann, ohne dass die Holzscheite beim Wegkippen nach außen zwischen
den Spaltkeilen bzw. zwischen der Ablageflächen und den untersten der
Spaltkeile verklemmen.
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Gemäß der Erfindung
lassen sich zwar auch bei einem herkömmlichen Viererspaltkreuz dadurch Vorteile
erzielen, dass ein breiterer Vertikalhauptspaltkeil verwendet wird
und ein weniger breiter horizontaler Nebenspaltkeil, so dass die
unte ren Holzscheite beim Spalten nach außen gesenkt werden und dadurch
leichter nach unten wegklappen können.
Wenn die Nebenspaltkeile aber zudem noch nach oben orientiert sind
können
die untersten Holzscheite auf der Ablagefläche des Ablagebocks bei der
Wegklappbewegung um den Auflagepunkt abrollen, wobei auch bei nicht
vollständig
ideal rund ausgebildeten Holzstücken
sichergestellt ist, dass die untersten Holzscheite dabei nicht an
den untersten der Nebenspaltkeile anschlagen.
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Besonders
vorteilhaft ist die Erfindung jedoch bei Spalteinsätzen für große Holzstücke bzw. -stämme, die
in mehr als vier Holzscheite zerlegt werden müssen, insbesondere sechs Holzscheite.
Dazu sind vorteilhaft mehrere übereinander
angeordnete Nebenspaltkeile vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist
es dabei, wenn die weiter oben angeordneten Nebenspaltkeile steiler
geneigt sind als weiter unten angeordnete Nebenspaltkeile. Damit
kann auch für
die auf die untersten Holzscheite nach oben folgenden Holzscheite
sichergestellt werden, dass es nicht zu einem Verklemmen dieser
Holzscheite zwischen den Nebenspaltkeilen kommt, wenn sie eine Kippbewegung
nach außen
ausführen.
Besonders vorteilhaft ist es dabei wiederum, wenn die Nebenspaltkeile eine
gegenüber
dem durch sie erzeugten Spalt in dem Holzstück kurze Länge aufweisen, so dass die erzeugten
Holzscheite die Kippbewegung nach außen ausführen können.
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Um
trotz der Tulpenform des Scheitmusters möglichst gleich große, wenn
auch nicht gleichförmige
Holzscheite zu erzeugen ist es dabei vorteilhaft, wenn die untersten
Punkte der übereinander
angeordneten Nebenspaltkeile auf einer Seite des Hauptspaltkeils
voneinander beabstandet sind.
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Als
Neigungswinkel gegenüber
der Horizontalen hat sich bei einem Spalteinsatz mit einem Hauptspaltkeil
und vier Nebenspaltkeilen ein Winkel von 8°, vorzugsweise über 12° für die untersten
beiden Nebenspaltkeile erwiesen und von mindestens 30°, vorzugsweise über 40° für die oberen
beiden Nebenspaltkeile.
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Dabei
lassen sich die einzelnen Merkmale der Ausführungsformen gemäß der Ansprüche beliebig
kombinieren, soweit es sinnvoll erscheint.
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Nachfolgend
werden anhand schematischer Zeichnung bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Liegendholzspalters gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf den Liegendholzspalter der 1;
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3 eine
Schnittansicht entlang der Linie III-III in 1 mit einem
zusätzlich
eingezeichneten, zu zerspaltenden Holzstück; und
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4 die
Schnittansicht der 3 bei Erreichen der Endstellung
der Anschläge
des Liegendholzspalters und entsprechend zu Holzscheiten zerspaltenem
Holzsstück.
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Zunächst wird
Bezug auf die 1 und 2.
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Mit 1 ist
dabei generell der Liegendholzspalter bezeichnet. Der Liegendholzspalter 1 weist
dabei einen Bock 7 auf, an dem eine Ablagefläche 6 zur
liegenden Aufnahme von Holzstücken
oder Stücken von
Holzstämmen
vorgesehen ist, welche auf fachnotorisch bekannte Art, beispielsweise über Förderbänder dorthin
befördert
oder per Hand eingelegt werden können.
An den beiden Längsenden
der Ablagefläche 6 sind
zwei Anschläge 4, 5 vorgesehen. Der
Anschlag 4 ist dabei die dem eingelegten Holzstück zugewandte
Fläche
eines in einem Hydraulikzylinder 8 zum Holzstück hin und
von diesem weg bewegbaren Hydraulikkolbens 9. Zum Antrieb
der Zylinder-Kolbeneinheit 8, 9 ist dabei ein
Elektromotor 10 vorgesehen. Aber auch ein Benzinmotor wäre denkbar.
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An
dem gegenüberliegenden
Anschlag 5, welcher fest mit dem Ablagebock 7 verbunden
ist, ist ein Spalteinsatz 2 montiert bzw. angebracht, dessen Aufbau
und Funktionsweise unter Bezugnahme auf die 3 und 4 erläutert werden
soll.
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In
den 3 und 4 ist jeweils eine Schnittansicht
entlang der Linie III-III in 1 mit Blick
auf den Spalteinsatz dargestellt, wobei zur Erläuterung der Funkti onsweise
des Liegendholzspalters 1 bzw. des Spalteinsatzes 2 ein
zu zerspaltendes Holzstück
HS (3) bzw. ein bereits zu einzelnen Scheiten S1,
S2, S3, S4, S5, S6 zerspaltenes Holzstück (4) eingezeichnet
ist.
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Wie
auch der 2 zu entnehmen ist weist der
Spalt 1, 2 dabei einen in etwa auf der vertikalen Mittellinie
sich erstreckenden Hauptspaltkeil 22 auf, sowie vier Nebenspaltkeile 24, 25, 26, 27,
welche sich von der vertikalen Mittellinie aus nach außen hin unter
Neigung nach oben erstrecken.
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Wenn
nun der Hydraulikkolben 9 mit der Anschlagfläche 4 auf
das Holzstück
zu verfahren wird und dieses gegen die Klingen der Spaltkeile 22, 24, 25, 26, 27 des
Spalteinsatzes 2 drückt,
wie dies in der 3 bei Erreichen der Klingen
durch das Holzstück HS
dargestellt wird, ergibt sich das Eingangs beschriebene, tulpenblütenförmige Schnitt.
Beim weiteren Verfahren des Hydraulikkolbens 9 in Richtung zum
Spalteinsatz 2 hin bis zum Erreichen der in 4 dargestellten
Endlage dringen die Spaltkeile 22, 24, 25, 26 weiter
in das Holzstück
ein und zerspalten es in die einzelnen Holzscheite S1, S2, S3, S4,
S5, S6.
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Dabei
weisen die oberen beiden Holzscheite S1, S2 die Form von durch Einsatz
eines gewöhnlichen
Sechserspaltkreuzes hergestellten Holzscheits auf, wohingegen die
Form der mittleren Holzscheite S3, S4 und der unteren Holzscheite
S5, S6 von der gewohnten Holzscheitform abweichen, weil die Nebenspaltkeile 24, 25, 26, 27 sich
von der vertikalen Mittelachse aus nach oben geneigt nach außen erstrecken.
Die unteren Holzscheite S5, S6 liegen nach dem Spalten nur noch
an ihrem untersten, innen gelegenen Punkt auf der Ablagefläche 6 des
Ablagebocks 7 auf, so dass durch ihr Eigengewicht ein Kippmoment
entsteht, welches die untersten Holzscheite S5, S6 nach außen wegkippen
lässt,
wobei durch die Neigung der Nebenspaltkeile 26, 27 sichergestellt
ist, dass es zu keinem Verkeilen der untersten Holzscheite S5, S6
zwischen der Ablagefläche
und den unteren Nebenspaltkeile 26, 27 kommt.
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Dazu
trägt auch
bei, dass der sich vertikal erstreckende Hauptspaltkeil 22 eine
gegenüber
den Nebenspaltkeilen große
Breite aufweist, der die beiden unteren Holzscheite S5, S6 soweit
nach außen drängt, dass
sie zumindest am dem Spalt einsatz 2 zugewandten Ende des
Holzstücks
in der Endlage nicht mehr an den unteren Nebenspaltkeilen 26, 27 anliegen.
Entsprechendes gilt für
die beiden mittleren Holzscheite S3, S4, die ebenfalls von dem Hauptspaltkeil
nach außen
abgedrängt
werden und auf dem jeweiligen unteren Nebenspaltkeil 26, 27 aufliegen.
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Aufgrund
der kurzen Länge
der unteren Nebenspaltkeile 26, 27 ergibt sich
auch für
die mittleren Holzscheite S3, S4 ein Kippmoment, das dazu führt, dass
diese aus ihrer auf den unteren Nebenspaltkeilen 26, 27 aufliegenden
Lage heraus nach außen wegkippen.
Schließlich
sind auch die beiden oberen Nebenspaltkeile 24, 25 so
kurz, dass der Massenschwerpunkt der beiden oberen Holzscheite S1,
S2 weiter außen
als die Außenkante
der oberen Nebenspaltkeile 24, 25 liegt und auch
diese Holzscheite S1, S2 nach außen wegkippen können.
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Selbstverständlich sind
Abweichungen von den gezeigten Varianten möglich, ohne den Grundgedanken
der Erfindung zu verlassen.