DE102006011610A1 - Sitzbefestigungssystem sowie schlauchförmiges Befestigungsband - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Sitzbefestigungssystem, insbesondere für Fahrgastsitze, wie Fahrzeug- oder Fluggastsitze, mit einem Sitzteilpolster, in dem oder an dem mindestens ein linienförmiges Befestigungselement geführt ist, mit mindestens einem Bezugteil (14) für das jeweils zuordenbaren Sitzteilpolster, wobei das Bezugteil (14) zumindest ein schlauchförmiges Befestigungsband (32) aufweist, in dem mindestens ein weiteres linienförmiges Befestigungselement (38) geführt ist, und mit mindestens einem Verbindungselement (22) zum Herstellen einer Verbindung zwischen den linienförmigen Befestigungselementen (18, 38) zwecks Festlegen des jeweiligen Bezugteils (14) am jeweils zuordenbaren Sitzteilpolster, wobei das schlauchförmige Befestigungsband (32) in einer Quer- oder Schrägrichtung zu den linienförmigen Befestigungselementen (18, 38) eine vorgebbare Elastizität aufweist, wobei Unregelmäßigkeiten im Nahtverlauf ausgeglichen werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Sitzbefestigungssystem, insbesondere für Fahrgastsitze, wie Fahrzeug- oder Fluggastsitze, mit einem Sitzteilpolster, in dem oder an dem mindestens ein linienförmiges Befestigungselement geführt ist, mit mindestens einem Bezugteil für das jeweils zuordenbare Sitzteilpolster, wobei das Bezugteil zumindest ein schlauchförmiges Befestigungsband aufweist, in dem mindestens ein weiteres linienförmiges Befestigungselement geführt ist, und mit mindestens einem Verbindungselement zum Herstellen einer Verbindung zwischen den linienförmigen Befestigungselementen zwecks Festlegen des jeweiligen Bezugteils am jeweils zuordenbaren Sitzteilpolster gemäß der Merkmalsausgestaltung des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
  • Die Erfindung betrifft des weiteren ein schlauchförmiges Befestigungsband gemäß der Merkmalsausgestaltung des Patentanspruches 9.
  • Bei bekannten Sitzbefestigungssystemen, wie sie auf dem Markt frei erhältlich sind, wird in einen U-förmigen Kanal als linienförmiges Befestigungselement ein biegefähiger Draht eingelegt, den man in der Fachsprache auch mit Garnierdraht bezeichnet. Das dahingehend drahtförmige Befestigungselement wird in den Kanal über Schaumzwischenwände gehalten, die den Kanal insoweit durchgreifen und den Befestigungsdraht haltend umschließen, so dass dieser in der kanalartigen Nutaufnahme des Schaumes gehalten ist. Anstelle des Aufnahmekanals wäre es auch möglich, in einer randseitigen Befestigungsaufnahme des Sitzteilpolsters das linienförmige Befestigungselement mittels schaumartiger Aufnahmekörper zu halten. Die aufgeführten Schaumteile einschließlich des Sitzteilpolsters sind vorzugsweise aus Polyurethan-Formschaum in üblicher Weise gebildet.
  • Zum Beziehen des jeweiligen Sitzteilpolsters ist ein Bezugteil vorgesehen in Form eines Bezugstoffes, eines Bezugleders, eines dahingehenden Kunststoffleders und dergleichen mehr. Entlang von vorgebbaren Abnahtgeometrien wird ein schlauchförmiges Befestigungsband an dem jeweils vorgesehenen Bezugteil entlang des Nahtverlaufs festgelegt, wobei in Abhängigkeit der Nahtgeometrie und der Nahtlänge für einen Nahtverlauf auch mehrere schlauchförmige Befestigungsbänder auf Abstand an dem Bezugteil festzulegen sind. Als weiteres linienförmiges Befestigungselement wird über die Länge des Schlauchbandes ein weiteres linienförmiges Befestigungselement eingelegt in Form eines weiteren biegefähigen Drahtes, der ebenso fachsprachlich mit Garnierdraht bezeichnet wird. Das derart seitlich in das Befestigungsband eingeschobene Garnierdrahtstück wird entlang der Aufnahmenut mit dem dort zumindest teilweise eingeschäumten ersten linienförmigen Befestigungselement angeordnet und anschließend wird die Befestigung oder Verbindung der beiden linienförmigen Befestigungselemente über Verbindungselemente hergestellt, die in der Art von C-förmigen Kram pen mit ihren beiden freien Rändern die benachbarten Garnierdrähte umfassen und dergestalt aneinanderhalten. Die genannten Krampen werden in der Praxis von Hand unter Einsatz eines Schußapparates plaziert und die relativ spitz zulaufenden Krampenenden durchschießen das Material des schlauchförmigen Befestigungsbandes für einen Übergriff des insoweit in das Band eingeschobenen Drahtstückes. Über die Verbindungselemente in Form der Krampen wird das Bezugteil gegenüber dem schaumartigen Sitzteilpolster entlang der gewünschten Nahtgeometrie abgespannt und insoweit der Nahtverlauf sichergestellt.
  • Bei den bekannten Lösungen, wie sie in der Praxis seit Jahren eingesetzt werden, sind die schlauchförmigen Befestigungsbänder aus einem textilen Gewebe aufgebaut aus Kett- und Schußfäden, wobei die hier zum Einsatz kommenden Gewebetypen sowie das eingesetzte Material der Kett- und Schußfäden zu starren und kaum dehnbaren Befestigungsbändern führen. Aufgrund der starren Anordnung kommt es darüber hinaus häufig dazu, dass eine eingesetzte Krampe als Verbindungselement nicht ihre die Drähte übergreifende Festlegeposition einnimmt, sondern die Krampe zumindest einen Draht der Drahtpaare „liegen läßt", mit der Folge, dass dort nachgearbeitet werden muß oder die Nahtgeometrie dann einen optisch erkennbaren Höhenversatz aufweist, der den Nahtverlauf als optisch unschön aussehen läßt. Insgesamt können die erhaltenen Abspanntiefen aufgrund der bekannten starren Lösung recht unterschiedlich ausfallen, was insgesamt für einen unschön aussehenden, unruhigen Nahtverlauf entlang der vorgesehenen Abspannnähte führt. Des weiteren ist es bisher in wirtschaftlich interessantem Umfang nicht gelungen, die bekannte Lösung vollautomatenfähig auszuführen, so dass die von Hand zu befestigende Lösung insgesamt kostenintensiv ist.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannte Lösung dahingehend weiter zu verbessern, dass sie zu formschönen Nahtgeometrien führt, dass sie kostengünstig realisierbar ist unter Vermeidung von Fehlverbindungen und dass diese vollautomatisch herstellbar ist. Eine dahingehende Aufgabe löst ein Sitzbefestigungssystem mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit sowie ein schlauchförmiges Befestigungsband gemäß der Merkmalsausgestaltung des Anspruches 9.
  • Dadurch, dass gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 das schlauchförmige Befestigungsband in einer Quer- oder Schrägrichtung zu den linienförmigen Befestigungselementen eine vorgebbare Elastizität aufweist, ist in Parallelrichtung zu den linienförmigen Befestigungselementen eine starre Festlegeanordnung getroffen, die quer, also im rechten Winkel dazu, oder in einer sonstigen Schräganordnung über die vorgebbare Elastizität einen Höhenausgleich dergestalt zuläßt, dass auch bei nicht exakt positionierten Verbindungselementen, beispielsweise in Form der vorstehend genannten Krampen oder Elementen, die vorgebbare Elastizität in Querrichtung des Befestigungsbandes genügt, die hierdurch entstehenden Toleranzen auszugleichen und einen schön aussehenden Verlauf der Abspannnaht bei gleichförmiger Abspanntiefe zuläßt. Ein unschön aussehender Höhenversatz entlang der Abspannnaht zwischen dem Grund des Sitzteilpolsters und der Oberseite des Bezugteils ist somit mit Sicherheit vermieden. Auch hat es sich gezeigt, dass Verbindungselemente, wie Krampen, aufgrund der Querelastizität des Befestigungsbandes dieses besser durchgreifen können, so dass auch insoweit Fehlbefestigungen vermieden sind und das jeweilige Verbindungselement läßt sich positionsgenau plazieren, so dass mit geringer Ausschußrate sichergestellt ist, dass das jeweilige krampenförmige Verbindungselement die beiden linienförmigen Befesti gungselemente festlegend aneinander übergreift. Aufgrund der angesprochenen sicheren Positionierung eignet sich die erfindungsgemäße Lösung für einen Vollautomateneinsatz, bei dem zeitaufwendige Positioniervorgänge von Hand entfallen können. Aufgrund der geringen Ausschußrate und der Praktikabilität im Festlegeeinsatz ist auch bei einer Montage von Hand diese kostengünstig durchführbar.
  • Trotz des in Quer- oder Schrägrichtung elastisch nachgiebig gestalteten Befestigungsbandes ist die feste abspannende Nahtverbindung über das jeweilige Verbindungselement, bevorzugt in Form der Krampen, sichergestellt und sofern das Befestigungsband in Längsrichtung starr ausgebildet ist, nimmt es in hohem Maße Festlegekräfte auf und schafft gleichzeitig quer dazu den gewünschten Ausgleich betreffend die Vergleichmäßigung der Nivellierhöhe oder Abspanntiefe.
  • Bei Einsatz eines schlauchförmigen Befestigungsbandes gemäß der Merkmalsausgestaltung des Patentanspruches 9 besteht dieses aus einem Gewebe mit Kett- und Schußfäden, wobei charakteristisch im Sinne der Erfindung vorgesehen ist, dass eine Art an Fäden zumindest teilweise aus elastischen Ausgleichselementen besteht, die die gewünschte vorgebbare Elastizität in Quer- oder Schrägrichtung sicherstellen. Durch den Einsatz eines dahingehenden schlauchförmigen Befestigungsbandes lassen sich gegebenenfalls bereits bestehende Sitzbefestigungssysteme nachrüsten, was auch im Reparaturfall geschehen kann, um dergestalt zu verbesserten Nahtgeometrien mit gleichmäßigem Aussehen zu gelangen.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lösung sind Gegenstand der sonstigen Patentansprüche.
  • Im folgenden wird die erfindungsgemäße Sitzbefestigungslösung anhand eines Ausführungsbeispiels nach der Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigen in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung die
  • 1 in perspektivischer Draufsicht einen Fahrgastsitz;
  • 2 in Vergrößerung ein Detail X gemäß Kreisausschnitt X nach der 1;
  • 3 in prinzipieller und nicht maßstäblicher Darstellung eine perspektivische Ansicht auf ein Teil des Sitzbefestigungssystems;
  • 4 und 5 jeweils in Draufsicht und in randseitiger Schnittdarstellung das für ein schlauchförmiges Befestigungsband eingesetzte Leinwandgewebe als Einfach- bzw. als Doppelschuß.
  • Die 1 zeigt in perspektivischer Draufsicht einen als Ganzes mit 10 bezeichneten Fahrgastsitz, wie er beispielsweise bei Personenzügen der Eisenbahn eingesetzt wird. Der gezeigte Sitz 10 weist eine Vielzahl von Sitzteilpolstern 12 auf, die regelmäßig aus geschäumtem Material, beispielsweise aus Polyurethan-Schaumstoff, bestehen. Insbesondere die Rückenlehne des Sitzes sowie die Armlehnen, das eigentliche Sitzteil und die Beinauflage sind mit dahingehenden Polstern 12 zur Komforterhöhung ausgestattet. Ferner ist für jedes Sitzteilpolster 12 ein Bezugteil 14 vorgesehen zum Abdecken und zur Schonung der Sitzteilpolster 12. Das jeweilige Bezugteil kann aus einem üblichen Stoff bestehen, aber auch aus Leder, Kunstleder, folienartigen Kunststoffabdeckungen und dergleichen mehr.
  • Das erfindungsgemäße Sitzbefestigungssystem kann nicht nur für Fahrgastsitze gemäß Darstellung nach der 1 eingesetzt werden, sondern auch im Bereich moderner Fahrzeug- oder Fluggastsitze einschließlich für PKW-, LKW- und Omnibussitze. Weitere Anwendungen sind denkbar bei Reisebussen, Fährschiffen; der Einsatz des Sitzbefestigungssystems bietet sich aber auch an bei der Bestuhlung von Konzert- und Filmvorführsälen sowie gegebenenfalls im Bereich medizinischer und operativer Behandlungsstühle und Liegen.
  • Wie die vergrößerte Darstellung X nach 2 zeigt, ist im randseitigen Bereich des Sitzteilpolsters 12 für das eigentliche Sitzteil ein Aufnahmekanal 16 eingeformt. In dem in Längsrichtung des Sitzteils verlaufenden Aufnahmekanal 16 ist ein linienförmiges Befestigungselement 18 aufgenommen, das aus einem biegefähigen Drahtkörper besteht, der vorzugsweise unmittelbar eingeschäumt ist. Um das Befestigungselement 18 im Aufnahmekanal 16 halten zu können, verlaufen in diskreten Abständen innerhalb des Aufnahmekanals 16 Querschaumwände 20, die das Befestigungselement 18 übergreifen und dieses insoweit im Aufnahmekanal 16 festlegen. Gleichfalls in diskreten Abständen voneinander und außerhalb der Querschaumwand 20 sind an dem ersten Befestigungselement 18 als Verbindungselement 22 Festlegekrampen 24 angeordnet, die mit ihrer Öffnungsseite nach unten weisen. In dem derart gebildeten freien Öffnungsquerschnitt 26, der von den beiden Enden 28, 30 eines jeden Krampe 24 begrenzt ist, wird von oben her ein schlauchförmiges Befestigungsband 32 eingedrückt und anschließend wird die jeweilige Krampe 24 als Verbindungselement 22 so lange um den unteren Drahtkörper 18 verschwenkt, bis das vorzugsweise spitz ausgebildete Ende 28 das Befestigungsband 32 auf seinen beiden gegenüberliegenden Seiten 34, 36 durchstößt.
  • Wie die 3 zeigt, ist innerhalb des schlauchförmigen Querschnitts des Schlaufen- oder Befestigungsbandes 32 ein weiteres linienförmiges Befestigungselement 38 geführt, das vorzugsweise gleichfalls aus einem Drahtkörper linienartiger Charakteristik besteht, der biegbar ist. Aufgrund der Biegefähigkeit der Drahtkörper 18, 38 läßt sich dergestalt auch um Biegungen herum eine Abspannung längs eines Nahtverlaufs sicherstellen. Sofern die jeweilige Festlegekrampe 24 mit einem ihrer beiden freien Enden 28 oder 30 das schlauchförmige Befestigungsband 32 durchstößt, geschieht dies jedenfalls in einer Weise, dass der Krampenkörper den oberen Drahtkörper als zweites weiteres Befestigungselement 38 mit umfaßt bzw. übergreift (vgl. 3). Die grundsätzliche Einsatzrichtung des Schlauchbandes 32 in die krampenartigen Verbindungselemente 22 ist in den 1 und 2 mit einem Pfeil Y wiedergegeben.
  • Um eine sichere Verbindung zwischen dem Befestigungsband 32 und dem Bezugteil 14 herstellen zu können, ist dieses, wie in der 3 gezeigt, mit seinem freien Ende längs eines Flächenstückes 40 des Befestigungsbandes 32 angenäht. Zur Begrenzung der Annähstrecke weist das Befestigungsband 32 einen vorzugsweise rot eingefärbten und eingewebten Kennfaden 42 auf, längs dem das freie Ende des Bezugteils 14 ausmündet. Die dahingehende Grenznaht 42 ist auch notwendig, um definierte Längenverhältnisse von Bezugteil 14 zu Befestigungsband 32 herstellen zu können.
  • Die vorstehend beschriebene Anordnung ist an sich bekannt und die eigentliche erfindungsgemäße Lösung setzt nunmehr beim Schlauchband 32 an, das in einer Quer- oder Schrägrichtung (angedeutet durch den Doppelpfeil 44) zu den linienförmigen Befestigungselementen 18, 38, die im wesentlichen parallel zueinander verlaufen, in Längsrichtung des Aufnahmekanals 16 (in 3 mit einem Doppelpfeil 46 wiedergegeben) mit einer vorgebbaren Elastizität versehen ist entgegen der früheren starren Gewebeanordnung nach dem Stand der Technik. Dank dieser vorgebbaren Elastizität ist das schlauchförmige Befestigungsband 32 entlang der Längsrichtung 46 im wesentlichen stabil und starr ausgelegt, wohingegen in der aufgezeigten Querrichtung 44 die elastische Nachgiebigkeit besteht. Letztere erlaubt einen Längenausgleich zwischen den Befestigungselementen 18 und 38 zu der Annähposition entlang der Grenznaht 42 des Schlauchbandes 32. Die dahingehende Nachgiebigkeit des Schlauchbandes 32 hat den Vorteil, dass bei nicht genau gesetzten Festlegekrampen 24 oder sonstigen Unregelmäßigkeiten das Schlauchband Nivellierunterschiede in der Versatzhöhe ausgleichen kann, so dass sich ein gleichmäßiger, formschöner Nahtverlauf an der Oberseite des Bezugteils 14 ergibt. Es hat sich in Praxisversuchen gezeigt, dass hierbei durchaus ein Niveauunterschied von 2 mm bis 3 mm über das elastisch nachgiebige Schlauchband 32 ausgleichbar ist. Die dahingehende elastische Nachgiebigkeit sorgt auch dafür, dass insgesamt man mit höheren Toleranzen bei der Festlegung der Krampen 24 ausgehen kann, so dass sich insgesamt die skizzierte erfindungsgemäße Befestigungslösung für den Einsatz bei Vollautomaten, insbesondere Nähautomaten, eignet, die maschinell die gewünschte Nahtabspannung veranlassen.
  • Das schlauchförmige Befestigungsband 32 könnte dem Grunde nach aus einem voll elastomeren Material bestehen mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften in Längs- und Querrichtung; besonders bevorzugt und kostengünstig ist jedoch der Einsatz eines Gewebes in der Art eines textilen Gewebes 48, das in der genannten Quer- oder Schrägrichtung 44 elastische Ausgleichselemente aufweist. Verschiedene hierfür geeignete Gewebe sind beispielsweise in den 4 und 5 dargestellt, wobei die 4 eine übliche Leinwandbindung mit Einfachschuß betrifft und die 5 eine vergleichbare Leinwandbindung mit Doppelschuß. In Blickrichtung auf die 4 und 5 gesehen ist an der Unterseite der jeweiligen Figur ein Schnitt 50 durch das jeweilige Gewebe 48 in Schußrichtung wiedergegeben und in Blickrichtung auf die Figuren links davon ein Schnitt 52 durch das Gewebe 48 in Kettrichtung. Wie die 4 und 5 deutlich machen, ist die Angabe „Doppelschuß" bezogen auf die 5 dahingehend zu verstehen, dass bezogen auf den Schnitt 52 in Kettrichtung immer paarweise zwei Schußfäden 54 von einem Kettfaden 56 über- bzw. untergriffen werden, wohingegen bei der Einfachschuß-Ausgestaltung nach der 4 der jeweilige Kettfaden 56 in alternierender Reihenfolge immer einen Schußfaden 54 unter- bzw. übergreift. Bezogen auf den Schnitt 50 in Schußrichtung übergreift ein Schußfaden 54 in alternierender Reihenfolge den jeweils zuordenbaren Kettfaden 56, was vergleichbar auch gilt für die Anordnung nach der 4.
  • Die angesprochenen Ausgleichselemente sind aus Elastomerfäden, insbesondere Gummifäden, gebildet, wobei der jeweilige Elastomerfaden als Seele von einem Kunststoffmantel, vorzugsweise in Form eines Polyester-Schutzmantels, umfaßt ist. Gemäß den Leinwandbindungen nach den 4 und 5 sind deren Schußfäden 54 die ummantelten Gummifäden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, in Querrichtung Kett- und Schußfadenrichtung zu wechseln; in diesem Fall würden sich dann die elastischen Kettfäden 56 in Richtung des Doppelpfeils 44 nach der 3 orientieren. Anstelle der unmittelbaren Querrichtung 44 nach der 3 wäre es auch denkbar, eine Elastizität der Gewebefäden vorzusehen, die in Schräganordnung zu der mit Doppelpfeil 46 gekennzeichneten Längsrichtung verlaufen. Ferner kann anstelle der Leinwandbindung auch eine anders geartete Bindungsart eingesetzt werden. Insbesondere als vorteilhaft hat es sich jedoch erwiesen, die Kettfäden 56 aus Multifilamenten zu bilden, wobei der jeweilige Kettfaden vorzugsweise aus einem Polyester-Multifilament gebildet ist. Grundsätzlich besteht auch noch die Möglichkeit, das Gewebe 48 des Befestigungsbandes 32 mit einer Appretur zu versehen, um dergestalt, beispielsweise in Längsrichtung 46 des Befestigungsbandes 32, dessen Aussteifung zu unterstützen. Ferner kann für die jeweilige Gewebetypsituation eine 4-Schaft-Bindung vorzugsweise vorgesehen sein. Das insbesondere in der 3 aufgezeigte rohrförmige Schlauchband kann als separates Nachrüstteil, beispielsweise bei Reparaturen von bekannten Sitzsystemen, eingesetzt werden, um dergestalt das bekannte Befestigungssystem gegen die neue Lösung auszutauschen, die, wie dargelegt, zu einem schöneren Nahtverlauf führt, der darüber hinaus mit Vollautomaten in kostengünstiger Weise in der Fertigung herstellbar ist. Anstelle der aufgezeigten elastischen Gummifäden wäre es auch denkbar, übliche Fadenmaterialien abstandsweise mit elastischen Komponenten auszustatten oder mit Beschichtungstechnologien unterschiedliche Elastizitätseigenschaften am Befestigungsband 32 zu generieren.

Claims (10)

  1. Sitzbefestigungssystem, insbesondere für Fahrgastsitze (10), wie Fahrzeug- oder Fluggastsitze, mit einem Sitzteilpolster (12), in dem oder an dem mindestens ein linienförmiges Befestigungselement geführt ist, mit mindestens einem Bezugteil (14) für das jeweils zuordenbare Sitzteilpolster (12), wobei das Bezugteil (14) zumindest ein schlauchförmiges Befestigungsband (32) aufweist, in dem mindestens ein weiteres linienförmiges Befestigungselement (38) geführt ist, und mit mindestens einem Verbindungselement (22) zum Herstellen einer Verbindung zwischen den linienförmigen Befestigungselementen (18, 38) zwecks Festlegen des jeweiligen Bezugteils (14) am jeweils zuordenbaren Sitzteilpolster (12), dadurch gekennzeichnet, dass das schlauchförmige Befestigungsband (32) in einer Quer- oder Schrägrichtung zu den linienförmigen Befestigungselementen (18, 38) eine vorgebbare Elastizität aufweist.
  2. Sitzbefestigungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das schlauchförmige Befestigungsband (32) aus einem Gewebe (48) gebildet ist, das in der genannten Quer- oder Schrägrichtung (44) elastische Ausgleichselemente aufweist.
  3. Sitzbefestigungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichselemente aus Elastomerfäden, insbesondere Gummifäden, gebildet sind.
  4. Sitzbefestigungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Elastomerfaden als Seele von einem Kunststoffmantel, vorzugsweise in Form eines Polyester-Schutzmantels, umfaßt ist.
  5. Sitzbefestigungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (48) aus einer Leinwandbindung besteht, deren Schußfäden (54) aus den elastischen Ausgleichselementen gebildet sind.
  6. Sitzbefestigungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettfäden (56) des Gewebes (48) aus Multifilamentfäden gebildet sind, vorzugsweise aus Polyestermaterial bestehen.
  7. Sitzbefestigungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige linienförmige Befestigungselement (18, 38) aus einem Drahtkörper gebildet ist und dass das jeweilige Verbindungselement (22) aus C- oder U-förmigen Krampen (24) besteht, dessen beide einander gegenüberliegenden freien Enden (28, 30) die Drahtkörper (18, 38) zum Herstellen der Verbindung übergreifen.
  8. Sitzbefestigungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das schlauchförmige Befestigungsband (32) entlang von Abspannnähten am Polsterbezugteil (14) annähbar ist.
  9. Schlauchförmiges Befestigungsband, bestehend aus einem Gewebe (48) mit Kettfäden (56) und Schußfäden (54), dadurch gekennzeichnet, dass eine Art an Fäden (54) zumindest teilweise aus elastischen Ausgleichselementen besteht.
  10. Schlauchförmiges Befestigungsband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schußfäden (54) zumindest teilweise die elastischen Ausgleichselemente aufweisen oder diese beinhalten, insbesondere in Form von Elastomerfäden, die von einem Kunststoff-Schutzmantel umfaßt sind.
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