Die
auf dem Markt bekannten Parkettschleifmaschinen haben üblicher
Weise eine einzige Schleifwalze, welche durch einen Elektromotor
angetrieben wird und welche sich um ihre Walzenlängsachse dreht. Alternativ
zu einer Maschine mit einer einzigen Walze kann es auch eine Band-Schleifmaschine
sein, bei der oberhalb der Schleifwalze eine Spannwalze positioniert
ist, sodass ein endloses Schleifband verwendet werden kann. Beim
Schleifprozess wird die Maschine, die ein Fahrwerk besitzt, über die
Parkettoberfläche
nach vorne geschoben und auf der gleichen Bahn nach hinten gezogen.
Dann wird, etwas überlappend,
die Spur gewechselt und die nächste
Bahn geschliffen. Der Schleifeffekt erfolgt durch die Rotation der
Schleifwalze um ihre Längsachse.
Bei dieser Schleifart, dem sogenannten Kontaktschliff, geht die
Schleifbewegung von oben kommend auf die Parkettoberfläche zu.
Da bei einem Parkettfußboden
Holzstäbchen
von unterschiedlicher Härte
nebeneinander liegen, werden die Holzstäbchen auch unterschiedlich
stark abgeschliffen. Mit dem Kontaktschliff einer Schleifwalze werden
durch die lineare Walzenauflage die weichen Holzstäbchen zwangsläufig stärker abgeschliffen
als die harten, vor allem dann, wenn die Parkettstäbchen und
die Schleifwalze in die gleiche Richtung zeigen. Die Folge davon
ist, dass die Walzen-Schleifmaschinen wellige Parkettfußböden produzieren.
Um die Schleifwellen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren,
erfolgen die beiden ersten Schleifgänge mit den bekannten Parkettschleifmaschinen
diagonal zum Raum. Der dritte und letzte Schleifgang mit Körnung 120
muss in jedem Fall längs
erfolgen. Vor allem beim letzten Schliff werden die gefürchteten
Ausschleifungen produziert. Die Schleifwalze einer Parkettschleifmaschine
schleift nicht flächig,
sondern wellig. Die bekannten Parkettschleifmaschinen mit Schleifwalze
ermöglichen
daher keine idealen Parkettoberflächen.
Parkettfußböden sind
häufig
uneben, verursacht durch die Unebenheiten des Estrich-Unterbodens.
An diesen unebenen Stellen eines Parkettfußbodens kann es leicht geschehen,
dass die Schleifwalze der Parkettschleifmaschine verkantet, da die
Schleifwalze am Gehäuse
starr montiert ist. Das Verkanten der Walze verursacht auf dem Parkettboden
strichförmige
Fräsmarkierungen.
Das Fräsen
der Walze kommt insbesondere bei Parkett-Bandschleifmaschinen vor,
da deren Schleifwalzen einen harten Gummibelag von etwa 40° Shore haben.
Mit
den Walzen-Schleifmaschinen wird die Hauptfläche eines Parkettbodens geschliffen.
Mit diesen Maschinen lässt
sich jedoch nicht die komplette Fläche eines Raumes schleifen.
Vielmehr bleiben an den Rändern
eines Raumes Streifen ungeschliffen stehen, die mit den Walzen-Schleifmaschinen
infolge ihrer Bauweise nicht erreicht werden. Die Schleifwalze einer
Parkettschleifmaschine ist auf der linken Seite der Maschine gelagert
und lässt
dort Streifen von etwa 20 cm Breite ungeschliffen stehen. Auf der
rechten Seite der Maschine lässt
die Schleifwalze Streifen von etwa 10 cm Breite ungeschliffen stehen,
bedingt durch die überstehenden,
konischen Führungsrollen
für das
endlose Schleifband. Auch stirnseitig kann man mit den Walzen-Schleifmaschinen
nicht bündig
bis zur Wand hin schleifen, da die Schleifwalze beim Wendevorgang
an den Wänden zur
Vermeidung von Schleifansätzen
rechtzeitig abgehoben werden muss, und die Schleifwalze darf erst
dann wieder abgesenkt werden, wenn die Rückwärtsbewegung bereits eingeleitet
ist. Stirnseitig lassen die Walzen-Schleifmaschinen Streifen von
etwa 20 cm Breite ungeschliffen stehen.
Die
mit den Walzen-Schleifmaschinen nicht erfassten Ränder werden
mit speziell entwickelten Parkett-Randschleifmaschinen separat geschliffen.
Die Randschleifer bestehen aus einem Elektromotor, der den Schleifteller
antreibt. Die Parkett-Randschleifmaschinen haben zwei Lenkrollen
und sind fahrbar. Die Ränder werden
meist in zwei Schleifgängen
geschliffen, und zwar mit dem Grobschliff der Körnung 36 und mit dem Feinschliff
der Körnung
80. Problematisch bei diesen Randschleifmaschinen ist, dass sich
die Schleifscheiben besonders bei alten Parkettfußböden durch
rückständige Wachs-
und Lackreste sehr schnell verstopfen. Ferner erhitzen sich die
Schleifscheiben sehr stark. Eine Schleifscheibe ist während des
Schleifprozesses im Dauereinsatz und sie kann sich nicht abkühlen. Schon
nach zwei bis drei Metern Schleifarbeit an den Rändern entlang „kippt" die Schleifscheibe
und bringt keinen Schleifeffekt mehr. Wenn die Schleifscheibe dann
nicht rechtzeitig gewechselt wird, entstehen Brandstellen auf dem
Holz. Ferner hat die schnell rotierende Schleifscheibe der Randschleifmaschine
einen Poliereffekt, wodurch glänzende
Flächen
entstehen, die sich vom Schleifbild der Schleifwalze unterscheiden.
Das
Schleifen der Ränder
von Parkettfußböden ist
mühsam
und anstrengend, da diese Arbeit auf den Knien oder zumindest in
gebückter
Körperhaltung
ausgeführt
werden muss. Der Anmelder hat versucht, eine Parkett-Randschleifmaschine
so zu verbessern, dass das Schleifen der Ränder in körpergünstiger Haltung ausgeführt werden
kann. Gemäß
DE 33 42 480 hat diese Randschleifmaschine
einen Führungsbügel, sodass die
Maschine in stehender Körperhaltung
geführt
werden kann. Der Anmelder hat seiner Zeit etwa 100 Stück Randschleifmaschinen
gemäß
DE 33 42 480 auf den Markt
gebracht. Die Maschine hat sich in der Praxis jedoch nicht bewährt und
auch nicht durchgesetzt. Um eine Parkett-Randschleifmaschine beherrschen
und exakt an der Wand oder den Sockelleisten entlang führen zu
können,
muss die Maschine kurz gehalten und kurz geführt werden. Deshalb erfolgt
das Randschleifen auch heute noch auf den Knien. Das Randschleifen
bei Parkettfußböden ist
bei dem Stand der Technik bis zum heutigen Tag eine „Knochenarbeit" geblieben.
Durch
die beim Betrieb der Randschleifmaschine zwischen der Schleifscheibe
und der zu bearbeitenden Parkettoberfläche auftretenden Reibungskräfte wird
auf die Randschleifmaschine ein relativ hohes Drehmoment überfragen,
das von der die Maschine führenden
Person aufgenommen werden muss, um eine Gehäusedrehung zu verhindern. Hinzu
kommt noch, dass durch die Rotation des Schleiftellers Querkräfte entstehen,
die versuchen, die Maschine seitlich abzudrängen. Der zur Aufnahme des
Drehmoments und zur Aufnahme der Querkräfte erforderliche Kraftaufwand
führt zur
raschen Ermüdung
der schleifenden Person, was schnell zu Konzentrationsschwächen führt. Die
Folge sind Schleiffehler in Form von Schleifansätzen. Deshalb kommt es gerade
an den Randbereichen eines Parkettfußbodens besonders oft zu Reklamationen.
Zudem
ist das Randschleifen eines Parkettfußbodens mit unverhältnismäßig viel
Zeitaufwand verbunden. Für
das Randschleifen ist etwa der gleiche Zeitaufwand erforderlich
wie für
das Schleifen der Hauptfläche, obwohl
die ungeschliffenen Ränder
anteilmäßig nur
etwa 10 % der Hauptfläche
eines Parkettfußbodens
ausmachen. Dies wird auch dadurch deutlich, dass oft zwei Personen
gleichzeitig schleifen. Eine Person schleift mit der Walzen-Schleifmaschine die
Hauptfläche,
eine zweite Person schleift mit der Randschleifmaschine die Ränder eines
Parkettfußbodens.
Ein
weiteres Problem beim Schleifen der Ränder besteht darin, dass das
Schleifbild der Parkett-Randschleifmaschinen anders ist als das
Schleifbild der Walzen-Schleifmaschinen. Unterschiedliche Schleifwerkzeuge
wie Schleifteller und Schleifwalze produzieren unterschiedliche
Schleifbilder. Nach der Lackierung des Parkettfußbodens werden diese Unterschiede
sichtbar.
Zusammenfassend
sind es hauptsächlich
vier Gründe,
warum der Parketthandwerker dringend auf eine Verbesserung des Randschleifens
wartet:
- 1) Das Randschleifen von Parkettfußböden ist
mühsam
und anstrengend.
- 2) Beim Randschleifen entstehen Schleifansätze durch Ermüdung.
- 3) Das Randschleifen erfordert unverhältnismäßig viel Zeitaufwand.
- 4) Beim Randschleifen entsteht ein anderes Schleifbild als beim
Schleifen der Fläche
mit der Walzen-Schleifmaschine.
Der
Anmelder versuchte mit der Parkettschleifmaschine gemäß
DE 37 17 745 die Probleme
des Randschleifens in der Form zu lösen, indem diese Maschine wesentlich
weniger Randfläche
ungeschliffen stehen lässt
als die bekannten Walzen-Schleifmaschinen. Das Schleifaggregat dieser
Maschine besteht aus zwei Schleifwalzen, die sich sowohl um ihre
Walzenlängsachsen
als auch um eine Hochachse drehen. Die Anordnung der Schleifwalzen
ermöglicht
ein nahezu bündiges
Schleifen bis zur Wand hin, und zwar sowohl auf der linken und rechten
Maschinenseite als auch auf der Frontseite. Lediglich die Wandstärke des
Schleifgehäuses bildet
einen geringen Abstand, sodass die Maschine Ränder mit einer Breite von etwa
1 bis 2 cm ungeschliffen stehen lässt. Wenn man diese mit den
10 bis 20 cm breiten, ungeschliffenen Rändern bei den Walzen-Schleifmaschinen
vergleicht, dann bedeutet dies eine Reduzierung des Randschleifens
um 90 %. Die Parkettschleifmaschine gemäß
DE 37 17 745 hat jedoch einen entscheidenden
Nachteil. Die Oberfläche
eines Parkettfußbodens
ist nicht eben wie eine Tischplatte. Vielmehr weist ein Parkettboden
mehr oder minder zahlreiche Erhöhungen
und Vertiefungen auf, die zwar optisch nicht sichtbar sind, die
jedoch das Schleifverhalten der Parkettschleifmaschine maßgebend
beeinflussen. Die Aufgabe beim Parkettschleifen besteht nicht darin,
dass diese Erhöhungen
eines Parkettbodens auf ein einheitliches Niveau heruntergeschliffen
werden, sondern darin, dass entlang der vorhandenen Konturen eines
Parkettbodens geschliffen wird. Da die beiden Walzen obiger Maschine
starr am Getriebe angeordnet sind, können die beiden Schleifwalzen
den Erhöhungen
und Vertiefungen des Parkettbodens nicht folgen. Die beiden Schleifwalzen
drehen sich mit 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute um die Hochachse.
Durch diesen rasanten Wechsel der Schleifstellen auf dem Fußboden „hauen" die beiden Schleifwalzen
förmlich
in die Erhöhungen
des Parkettfußbodens
hinein. Die Maschine erfährt dadurch
starke Erschütterungen
und Vibrationen, die ein starkes Riefenbild auf der Parkettoberfläche verursachen.
Deshalb hat der Anmelder diese Maschine nicht auf den Markt gebracht.
Auch
mit der Parkettschleifmaschine gemäß
DE 41 00 905 ist es dem Anmelder nicht
gelungen, die Problematik der Vibrationen und damit der Riefenbildung
zu lösen.
Jede der beiden Schleifwalzen wurde durch eine an ihrer Lagerachse
anliegenden Feder in vertikaler Richtung nach oben federnd begrenzt
nachgiebig gelagert, damit die beiden Schleifwalzen den Unebenheiten
des Parkettbodens besser folgen können. In der Praxis jedoch
hat sich die vertikale Federung der Schleifwalzen nicht bewährt. Vielmehr
haben sich die Schleifwalzen aufgeschaukelt und die Vibrationen
der Maschine eher noch verstärkt.
Die Maschine lief ohne Walzen-Federung ruhiger als mit Walzen-Federung.
Auch
bei der Schleifmaschine gemäß
DE 196 31 858 ist es dem
Anmelder nicht gelungen, das Problem der Vibrationen zu lösen. Auch
bei dieser Maschine werden zwei Schleifwalzen mit hoher Geschwindigkeit
von 16 m/s über
eine Ringfläche
von 250 mm Außendurchmesser
bewegt. Bei ihrem schnellen Kreisen müssen die beiden Schleifwalzen
den Unebenheiten des Fußbodens
ungehindert folgen können.
Dies versuchte der Anmelder mit einem elastischen Fahrwerk zu erreichen.
Die beiden Laufräder
der Maschine besitzen Radbandagen aus elastischen Schaumstoffmaterial,
damit die Maschine bei Erschütterungen über die
beiden Räder
einfedern und nachgeben kann. Einerseits haben die weichen Räder die
Roll- und Fahreigenschaft der Maschine verschlechtert. Andererseits
haben die weichen Räder
die Vibrationen der Maschine nicht beseitigt.
Aus
der
DE 32 16 230 ist
eine Parkettschleifmaschine mit drei Schleifwalzen bekannt, die
sternförmig um
eine zentrale Hochachse angeordnet sind, wobei jede Schleifwalze
sowohl um ihre Walzenlängsachse drehbar
als auch um besagte Hochachse rotierbar angetrieben wird. Zum Abschleifen
des Parkettfußbodens wird
nur die Schleifwirkung der um die jeweilige eigene Achse sich drehenden
drei Schleifwalzen benutzt; die langsame Rotation der drei Schleifwalzen
um die zentrisch angeordnete Hochachse dient lediglich dazu, eine Verschiebung
der Maschine in beliebigen Richtungen über den Parkettfußboden hinweg
ohne größeren Kraftaufwand
zu ermöglichen.
So soll die Winkelgeschwindigkeit der Rotationsbewegung um die Hochachse
etwa zwischen 1/100 und 1/150 der Winkelgeschwindigkeit der Schleifwalzen
betragen. Übliche
Schleifwalzen einer Parkettschleifmaschine werden mit einer Winkelgeschwindigkeit
zwischen 1500 und 3000 Umdrehungen pro Minute angetrieben, sodass
bei dieser Maschine die Rotationsgeschwindigkeit um die Hochachse
kaum höher als
etwa bei 30 Umdrehungen pro Minute liegt. Dies entspricht etwa ½ Umdrehung
pro Sekunde. Durch diese langsame Flächendrehung werden zwar Vibrationen
verhindert, die Maschine ist jedoch für die Praxis nicht tauglich.
Wegen der langsamen Flächen-Rotation
der drei Schleifwalzen muss die Maschine so lange auf der Stelle
gehalten werden, bis der Schleifring komplett geschliffen ist. Erst
dann kann die Maschine zum Schleifen des nächsten Ringes fortbewegt werden.
Die Problematik liegt darin, die einzelnen Ringflächen in
ihrem Schliffbild übergangslos
aneinander zu fügen.
Dies ist bei dem nahezu stationären
Schleifvorgang praktisch nicht möglich.
Mit dieser Maschine ist kein flächiges
Schleifbild möglich.
Bei
der Anmeldung
US 982 408 hat
die Maschine sechs Auflage-Punkte.
Darstellung
der Erfindung
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parkettschleifmaschine
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass diese Maschine
flächige
Parkettfußböden ohne
Ausschleifungen und ohne Frässpuren erzeugt,
dass sie durch einen vibrationsarmen Lauf ein riefenfreies Schleifbild
produziert und dass sie ferner nur minimale Randbereiche ungeschliffen
stehen lässt.
Erfindungsgemäß erreicht
wird dies bei einer Parkettschleifmaschine der eingangs genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
Durch
die Drei-Punkt-Auflage kann sich die Schleifmaschine (
1)
den Unebenheiten der Parkettoberfläche (
12) total anpassen,
so wie sich ein Stuhl mit drei Füßen einer
unebenen Fläche
anpasst, während
ein Stuhl mit vier Füßen auf
einer unebenen Fläche
wackelt. Bei Parkettschleifmaschinen mit über die Fläche kreisenden Schleifwalzen,
die mehr als eine Drei-Punkte-Auflage
haben, erfolgt ein ständiger
Wechsel von Aufliegen und Abheben der Schleifwalzen, woraus die
Vibrationen entstehen. Alle bekannten Parkettschleifmaschinen, bei
denen zwei oder drei Schleifwalzen mit hoher Geschwindigkeit über die
Parkettoberfläche
kreisen, haben mehr als eine Drei-Punkte-Auflage, woraus Vibrationen
entstehen. Vibrationen erzeugen Schleifriefen und damit ein negatives
Schleifbild. Deshalb konnten sich diese Maschinen am Markt nicht
durchsetzen:
Um
eine Drei-Punkte-Auflage bei einer derartigen Parkettschleifmaschine
zu erreichen, musste auf Laufräder
während
des Schleifprozesses verzichtet werden. Bis jetzt sind keine Parkettschleifmaschinen
mit über
die Fläche
kreisenden Schleifwalzen bekannt, die beim Schleifprozess ohne Laufräder arbeiten.
Alle Schleifmaschinen dieser Art haben entweder zwei, drei oder
vier Laufräder,
wie den fünf
Anmeldungen gemäß obiger
Tabelle zu entnehmen ist. Ein Schleifprozess ohne Laufräder war
auch nicht naheliegend, denn der Anmelder beschäftigt sich schon seit dem Jahre
1986 mit der Entwicklung solcher Parkettschleifmaschinen, bei denen
Schleifwalzen über
die Fläche
kreisen (
DE 37 17 745 ‣ innere
Priorität
24.09.86
DE 36 32 388.8 ).
Erst nach 19 Jahren Entwicklungsarbeit und dem Bau verschiedener
Prototypen gelang dem Anmelder für
die Schleifart „Flächenschliff
mit kreisenden Schleifwalzen" der
Durchbruch, indem er eine Parkettschleifmaschine entwickelte, die
beim Schleifprozess ohne Laufräder
arbeitet.
Beim
Verzicht auf Laufräder
wird das Gesamtgewicht der Maschine zum Schleifdruck. Dies war nicht vorstellbar
und auch nicht naheliegend, da eine solche Parkettschleifmaschine
aus Motor, Getriebe, Schleifaggregat, Staubabsaugung und Fahrwerk
besteht, deren Gesamtgewicht über
60 kg liegt. Ein Schleifdruck von über 60 kg ist bei Parkettschleifmaschinen
mit Schleifwalzen jedoch bei weitem zu groß. Der Schleifdruck bei den
bekannten Parkettschleifmaschinen mit Schleifwalzen liegt bei maximal
30 kg.
Mit
der erfindungsgemäßen Parkettschleifmaschine
wurde das Problem durch eine äußerst kompakte Bauweise
gelöst,
bei welcher der Antriebsmotor gleichzeitig Walzenträger ist.
Dadurch konnte auf ein Getriebe verzichtet werden. Die Staubabsaugung
wurde durch einen fahrbaren, separaten Staubsauger von der Maschine
getrennt. Durch die Einsparung eines separaten Walzenträgers, eines
Getriebes und durch die Abtrennung der Staubabsaugung konnte das
Gesamtgewicht der Maschine auf etwa 35 kg reduziert werden. Das Maschinengewicht
von 35 kg ist auch der Schleifdruck, da beim Schleifprozess die
beiden Laufräder
(9) außer Betrieb
sind und die Maschine (1) nur mit den drei Schleifwalzen
(6) auf der Parkettoberfläche (12) aufliegt. Durch
die Drei-Punkte-Auflage kann sich die Maschine optimal an die Unebenheiten
eines Parkettfußbodens anpassen.
Der Schwerpunkt der Maschine (1) liegt auf der Motorwelle/Achse
(5), wodurch der Schleifdruck gleichmäßig auf die drei Schleifwalzen
(6) verteilt ist. Die Drei-Punkt-Auflage und der gleichmäßig verteilte Schleifdruck
verleiht der Maschine einen ruhigen, vibrationsarmen Lauf, wodurch
Schleifriefen verhindert werden.
Die
totale Anpassung der Schleifmaschine (1) an die Unebenheiten
eines Parkettfußbodens
durch die Drei-Punkte-Auflage verhindert auch ein Verkanten der
Schleifwalzen (6). Die Maschine (1) hinterlässt dadurch keine
Frässpuren.
Vielmehr schleift sie ansatzfrei.
Ferner
hat die Schleifmaschine (1) trotz der Schleifwalzen (6)
im Wesentlichen die Schleifart des Flächenschliffs. Schleifwalzen
haben üblicher
Weise die Schleifart des Kontaktschliffs. Bei Schleifmaschine (1) erfolgt
der Schleifeffekt in erster Linie durch die Bewegung der drei Schleifwalzen
(6) über
die Parkettoberfläche
(12) hinweg, wie dies in 3 dargestellt
ist. Die Drehung der drei Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen
(7) hat durch die Horizontalbewegung des Walzenträgers (4)
und den daraus resultierenden rasanten Ortswechsel der Schleifwalzen
(6) ebenfalls den Charakter des Flächenschliffs. Die Parkettschleifmaschine
(1) produziert daher flächige
Parkettfußböden ohne
Ausschleifungen und ohne Schleifwellen.
Mit
der neuen Parkettschleifmaschine kann man auf der linken und rechten
Maschinenseite sowie stirnseitig nahezu bündig bis zu den Wänden hin
schleifen. Lediglich die Wandstärke
des Gehäuses
(8) liegt zwischen dem äußeren Schleifkreis
und der Wand. Die Maschine (1) lässt an den Rändern eines
Raumes nur noch schmale Streifen von etwa 1–2 cm Breite ungeschliffen
stehen. Die mühsame
Arbeit des Randschleifens wird so auf ein Minimum reduziert. Das
Randschleifen hat nur noch etwa den zehnten Teil des seitherigen
Umfangs. Dies bedeutet eine riesige Erleichterung für den Parketthandwerker.
Der
Antrieb der Maschine (1) erfolgt durch einen Außenläufer-Motor
(2). Außenläufer-Motoren
sind Spezialmotoren mit außen
angeordnetem Kurzschlussläufer.
Der Kurzschlussläufer
(4) ist gleichzeitig Walzenträger (4) und trägt die drei
Schleifwalzen (6). Der Stator (3) des Außenläufer-Motors
(2) ist an dem Gehäuse (8)
befestigt. Im Stator (3) ist die Motorwelle/Achse (5)
positioniert. Die Motorwelle/Achse (5) ist nicht drehbar und
zusammen mit dem Stator (3) mit dem Gehäuse (8) fest verbunden.
Der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
ist auf der Motorwelle/Achse (5) durch zwei Kugellager
(23) drehbar gelagert. Bei Inbetriebnahme der Maschine
(1) werden die sternförmig
am Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
angeordneten drei Schleifwalzen (6) kreisförmig über die
Parkettoberfläche
(12) bewegt. Bei diesem Kreisen der drei Schleifwalzen
(6) über
die Parkettoberfläche
(12) drehen sich die drei Schleifwalzen (6) gleichzeitig
um die Walzenlängsachsen
(7). Beide Drehbewegungen erfolgen direkt durch den Außenläufer-Motor
(2). Die Rotation der drei Schleifwalzen (6) um die
Motorwelle/Achse (5) mit etwa 1340 Umdrehungen pro Minute
ist die eigentliche Schleifbewegung, während die Rotation der drei
Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen (7) der
Zustellung dient. Die Zustelldrehung der drei Schleifwalzen (6)
hat die Aufgabe, dass fortlaufend frisches Schleifpapier (21)
zum Einsatz gebracht wird. Das Schleifpapier (21) hat somit
eine Schleif- und eine Abkühlphase.
So wird eine hohe Standzeit des Schleifmittels erreicht. Die Zustellbewegung
der drei Schleifwalzen (6) erfolgt durch einen Kegeltrieb (18),
bestehend aus dem Ritzel (19) auf der Motorwelle/Achse
(5) und jeweils einem Kegelrad (20) an den drei Walzenlängsachsen
(7). Bei der Rotation des Kurzschlussläufers/Walzenträgers (4)
um die Motorwelle/Achse (5) drehen sich durch den Kegeltrieb
(18) die drei Schleifwalzen (6) auch um die Walzenlängsachsen
(7). In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung gemäß Anspruch
12 drehen sich die drei Schleifwalzen (6) mit etwa 1340
Umdrehungen pro Minute um die Motorwelle/Achse (5). In
einem Ausführungsbeispiel
des Kegeltriebes (18) gemäß Anspruch 15 hat dieser ein Übersetzungsverhältnis von
1 : 1,44. In einem Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch
17 drehen sich die drei Schleifwalzen (6) mit etwa 927
Umdrehungen pro Minute um ihre Walzenlängsachsen (7).
Außenläufer-Motoren
haben einen weichen Anlauf mit niedrigem Einschaltstrom, was bei
Parkettschleifmaschinen besonders wichtig ist. Parkettschleifmaschinen
werden in Haushalten eingesetzt, wo Sicherungen von 16 Ampere vorhanden
sind, die beim Starten der Maschine halten müssen. Dieser Forderung entspricht
der beim Erfindungsgegenstand eingesetzte Außenläufer-Motor (2). Beim
Starten der Maschine (1) werden die drei Schleifwalzen
(6) vom Boden abgehoben, damit der Außenläufer-Motor (2) leicht
anläuft.
Bei abgesenkten Schleifwalzen (6) wäre der Reibungswiderstand so
groß,
dass die Anzugskraft des Motors (2) zum Hochfahren der
Maschine (1) nicht ausreichen würde. Wenn man das Anheben beziehungsweise
Absenken der drei Schleifwalzen (6) über die beiden Laufräder (9)
vornehmen würde,
dann wäre
keine absolut waagrechte Absenkung der drei Schleifwalzen (6)
gegeben. Eine waagrechte Absenkung jedoch ist notwendig, damit die
drei Schleifwalzen (6) gleichzeitig Kontakt zur Parkettoberfläche (12)
bekommen und dadurch gleichzeitig zum Schleifeinsatz gebracht werden.
Nur dann ist ein Ausgleich der Reibungskräfte an den drei Schleifwalzen
(6) gegeben und somit ein neutrales Verhalten der Maschine
gewährleistet.
Wenn die drei Schleifwalzen (6) nicht gleichzeitig Bodenkontakt
bekommen, dann bricht die Maschine (1) aus. Die Maschine
(1) lässt sich
dann nicht mehr beherrschen. Dieses Problem wurde bei der erfindungsgemäßen Maschine
(1) durch eine Anlaufhilfe gelöst. Die Anlaufhilfe besteht
darin, dass die drei Schleifwalzen (6) vor dem Starten
der Maschine (1) über
einen Stützteller
(13) vom Boden abgehoben werden. Der Stützteller (13) ist
mit einem Druckbolzen (15) verbunden, der in der Motorwelle/Achse
(5) vertikal-beweglich gelagert ist und durch eine Druckfeder
(16) nach unten gedrückt
wird. Über
einen Bowdenzug (17), der einerseits mit dem Druckbolzen
(15) und andererseits mit dem Handhebel (11) verbunden
ist, kann der Stützteller
(13) hochgezogen werden, sodass die drei Schleifwalzen
(6) Kontakt zum Boden bekommen. Damit beginnt der Schleifprozess.
Die geschilderte Anlaufhilfe ermöglicht
eine parallele Absenkung der drei Schleifwalzen (6) und
dadurch eine verhaltensneutrale Maschine (1) beim Beginn
des Schleifprozesses.
Das
Maschinengewicht ist zugleich der Schleifdruck und liegt bei etwa
35 kg. Er verteilt sich gleichmäßig auf
die drei Schleifwalzen (6).
Ein
schwenkbarer Führungsbügel (10)
ist am Gehäuse
(8) angelenkt und dient zur Führung der Schleifmaschine (1).
Die Schwenkbarkeit des Führungsbügels (10)
lässt der
Maschine (1) die notwendige Freiheit zur Anpassung an die
Unebenheiten des Parkettfußbodens.
Der Führungsbügel (10)
lässt sich
zum Transport der Maschine arretieren. Die Maschine (1)
hat zwei Laufräder
(9), die nur zum Transport der Maschine dienen und die
beim Schleifprozess abgehoben und somit außer Funktion sind. Beim Schleifprozess
liegt die Maschine (1) nur mit den drei Schleifwalzen (6)
auf der Parkettoberfläche
(12) auf.
Die
Schleifmaschine (1) zum Abschleifen der Oberfläche (12)
eines Parkettfußbodens
besteht aus einem Gehäuse
(8), an dem ein Außenläufer-Motor (2)
befestigt ist. Die Maschine (1) wird am Führungsbügel (10)
geführt
und hat zwei Laufräder
(9), die nur zum Transport der Maschine (1) dienen.
Der Außenläufer-Motor (2)
besteht aus dem Stator (3), der Motorwelle/Achse (5)
und dem Kurzschlussläufer/Walzenträger (4),
der auf der feststehenden Motorwelle/Achse (5) durch zwei
Kugellager (23) drehbar gelagert ist. Die Motorwelle/Achse (5)
und der Stator (3) sind mit dem Gehäuse (8) fest verbunden.
Der Kurzschlussläufer
(4) ist gleichzeitig Walzenträger (4) und trägt die drei
Schleifwalzen (6). Zur Aufnahme der drei Schleifwalzen
(6) hat der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
drei Bohrungen, in denen drei Gewinderinge (22) eingeschraubt
werden. In den drei Gewinderingen (22) sind auf jeweils
zwei Nadellagern (24) die drei Walzenlängsachsen (7) drehbar
gelagert. Die drei Schleifwalzen (6) sind mit den drei
Walzenlängsachsen
(7) fest verbunden. Bei Inbetriebnahme des Außenläufer-Motors
(2) werden die drei Schleifwalzen (6) durch den
rotierenden Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
kreisförmig über die
Parkettoberfläche
(12) bewegt und erzeugen Schleifringe. Der Parketthandwerker bewegt
mit dem Führungsbügel (10)
die Schleifmaschine (1) über die Parkettfläche, sodass
aus den Schleifringen Schleifbahnen beziehungsweise geschliffene
Flächen
entstehen. Das Schleifpapier (21) besteht aus rechteckigen
Bogen und wird per Klettverschluss auf den Schleifwalzen (6)
befestigt. Die Schleifwalzen (6) haben einen Schaumstoffbelag
(25), an dessen Umfang der Klettbelag (26) verklebt
ist. Die Schleifwalzen (6) haben einen Durchmesser von
etwa 100 mm und eine Breite von etwa 60 mm. Damit beim Schleifprozess
immer frisches Schleifpapier (21) zum Einsatz kommt, drehen
sich die drei Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen
(7). Diese Zustelldrehung erfolgt durch einen Kegeltrieb
(18), der aus dem Ritzel (19) auf der feststehenden
Motorwelle/Achse (5) und den drei Kegelrädern (20)
auf den drei Walzenlängsachsen
(7) besteht. Sobald sich der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
um die Motorwelle/Achse (5) zu drehen beginnt, drehen sich durch
den Kegeltrieb (18) die drei Schleifwalzen (6)
auch um ihre Walzenlängsachsen
(7). Das Übersetzungsverhältnis des
Kegeltriebes (18) ist beispielweise 1 : 1,44. Die kreisförmige Flächendrehung
der drei Schleifwalzen (6) beträgt beispielweise etwa 1340
Umdrehungen pro Minute bei einem äußeren Schleifkreis-Durchmesser von etwa
260 mm. Die Zustelldrehung der drei Schleifwalzen (6) um
ihre drei Walzenlängsachsen
(7) beträgt
beispielweise etwa 927 Umdrehungen pro Minute.