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Die
Erfindung betrifft eine von Hand schiebbare Schleifmaschine zum
Abschleifen von Parkettfußböden oder ähnlichen
Böden nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Parkettschleifmaschinen
sind dazu vorgesehen, einen Parkettfußboden abzuschleifen, damit
er eine planebene, riefenfreie und glatte Oberfläche bekommt. Der Schleifprozess
erfolgt in mehreren Schleifgängen
mit Schleifmittel in verschiedenen Körnungen, und zwar mit dem Grobschliff
der Körnung
36, dem Mittelschliff der Körnung
60 und mit dem Feinschliff der Körnung
120. Nach dem Schleifen wird der Parkettfußboden in drei Lackaufträgen versiegelt,
um das Parkett vor Beschädigung
und vor Verschmutzung zu schützen.
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Die
auf dem Markt bekannten Parkettschleifmaschinen haben üblicher
Weise eine einzige Schleifwalze, welche durch einen Elektromotor
angetrieben wird und welche sich um ihre Walzenlängsachse dreht. Alternativ
zu einer Maschine mit einer einzigen Walze kann es auch eine Band-Schleifmaschine
sein, bei der oberhalb der Schleifwalze eine Spannwalze positioniert
ist, sodass ein endloses Schleifband verwendet werden kann. Beim
Schleifprozess wird die Maschine, die ein Fahrwerk besitzt, über die
Parkettoberfläche
nach vorne geschoben und auf der gleichen Bahn nach hinten gezogen. Dann
wird, etwas überlappend,
die Spur gewechselt und die nächste
Bahn geschliffen. Der Schleifeffekt erfolgt durch die Rotation der
Schleifwalze um ihre Längsachse.
Bei dieser Schleifart, dem sogenannten Kontaktschliff, geht die
Schleifbewegung von oben kommend auf die Parkettoberfläche zu.
Da bei einem Parkettfußboden
Holzstäbchen
von unterschiedlicher Härte
nebeneinander liegen, werden die Holzstäbchen auch unterschiedlich
stark abgeschliffen. Mit dem Kontaktschliff einer Schleifwalze werden
durch die lineare Walzenauflage die weichen Holzstäbchen zwangsläufig stärker abgeschliffen
als die harten, vor allem dann, wenn die Parkettstäbchen und
die Schleifwalze in die gleiche Richtung zeigen. Die Folge davon
ist, dass die Walzen-Schleifmaschinen wellige Parkettfußböden produzieren.
Um die Schleifwellen zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, erfolgen
die beiden ersten Schleifgänge
mit den bekannten Parkettschleifmaschinen diagonal zum Raum. Der
dritte und letzte Schleifgang mit Körnung 120 muss in jedem Fall
längs erfolgen.
Vor allem beim letzten Schliff werden die gefürchteten Ausschleifungen produziert.
Die Schleifwalze einer Parkettschleifmaschine schleift nicht flächig, sondern wellig.
Die bekannten Parkettschleifmaschinen mit Schleifwalze ermöglichen
daher keine idealen Parkettoberflächen.
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Parkettfußböden sind
häufig
uneben, verursacht durch die Unebenheiten des Estrich-Unterbodens.
An diesen unebenen Stellen eines Parkettfußbodens kann es leicht geschehen,
dass die Schleifwalze der Parkettschleifmaschine verkantet, da die Schleifwalze
am Gehäuse
starr montiert ist. Das Verkanten der Walze verursacht auf dem Parkettboden strichförmige Fräsmarkierungen.
Das Fräsen
der Walze kommt insbesondere bei Parkett-Bandschleifmaschinen vor,
da deren Schleifwalzen einen harten Gummibelag von etwa 40° Shore haben.
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Mit
den Walzen-Schleifmaschinen wird die Hauptfläche eines Parkettbodens geschliffen.
Mit diesen Maschinen lässt
sich jedoch nicht die komplette Fläche eines Raumes schleifen.
Vielmehr bleiben an den Rändern
eines Raumes Streifen ungeschliffen stehen, die mit den Walzen-Schleifmaschinen
infolge ihrer Bauweise nicht erreicht werden. Die Schleifwalze einer
Parkettschleifmaschine ist auf der linken Seite der Maschine gelagert
und lässt
dort Streifen von etwa 20 cm Breite ungeschliffen stehen. Auf der
rechten Seite der Maschine lässt
die Schleifwalze Streifen von etwa 10 cm Breite ungeschliffen stehen,
bedingt durch die überstehenden,
konischen Führungsrollen für das endlose
Schleifband. Auch stirnseitig kann man mit den Walzen-Schleifmaschinen
nicht bündig bis
zur Wand hin schleifen, da die Schleifwalze beim Wendevorgang an
den Wänden
zur Vermeidung von Schleifansätzen
rechtzeitig abgehoben werden muss, und die Schleifwalze darf erst
dann wieder abgesenkt werden, wenn die Rückwärtsbewegung bereits eingeleitet
ist. Stirnseitig lassen die Walzen-Schleifmaschinen Streifen von
etwa 20 cm Breite ungeschliffen stehen.
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Die
mit den Walzen-Schleifmaschinen nicht erfassten Ränder werden
mit speziell entwickelten Parkett-Randschleifmaschinen separat geschliffen. Die
Randschleifer bestehen aus einem Elektromotor, der den Schleifteller
antreibt. Die Parkett-Randschleifmaschinen haben zwei Lenkrollen
und sind fahrbar. Die Ränder
werden meist in zwei Schleifgängen
geschliffen, und zwar mit dem Grobschliff der Körnung 36 und mit dem Feinschliff
der Körnung
80. Problematisch bei diesen Randschleifmaschinen ist, dass sich
die Schleifscheiben besonders bei alten Parkettfußböden durch
rückständige Wachs-
und Lackreste sehr schnell verstopfen. Ferner erhitzen sich die
Schleifscheiben sehr stark. Eine Schleifscheibe ist während des
Schleifprozesses im Dauereinsatz und sie kann sich nicht abkühlen. Schon
nach zwei bis drei Metern Schleifarbeit an den Rändern entlang „kippt" die Schleifscheibe
und bringt keinen Schleifeffekt mehr. Wenn die Schleifscheibe dann nicht
rechtzeitig gewechselt wird, entstehen Brandstellen auf dem Holz.
Ferner hat die schnell rotierende Schleifscheibe der Randschleifmaschine
einen Poliereffekt, wodurch glänzende
Flächen
entstehen, die sich vom Schleifbild der Schleifwalze unterscheiden.
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Das
Schleifen der Ränder
von Parkettfußböden ist
mühsam
und anstrengend, da diese Arbeit auf den Knien oder zumindest in
gebückter
Körperhaltung
ausgeführt
werden muss. Der Anmelder hat versucht, eine Parkett-Randschleifmaschine
so zu verbessern, dass das Schleifen der Ränder in körpergünstiger Haltung ausgeführt werden
kann. Gemäß
DE 33 42 480 hat diese Randschleifmaschine
einen Führungsbügel, sodass
die Maschine in stehender Körperhaltung
geführt
werden kann. Der Anmelder hat seiner Zeit etwa 100 Stück Randschleifmaschinen
gemäß
DE 33 42 480 auf den Markt
gebracht. Die Maschine hat sich in der Praxis jedoch nicht bewährt und
auch nicht durchgesetzt. Um eine Parkett-Randschleifmaschine beherrschen
und exakt an der Wand oder den Sockelleisten entlang führen zu können, muss
die Maschine kurz gehalten und kurz geführt werden. Deshalb erfolgt
das Randschleifen auch heute noch auf den Knien. Das Randschleifen bei
Parkettfußböden ist
bei dem Stand der Technik bis zum heutigen Tag eine „Knochenarbeit" geblieben.
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Durch
die beim Betrieb der Randschleifmaschine zwischen der Schleifscheibe
und der zu bearbeitenden Parkettoberfläche auftretenden Reibungskräfte wird
auf die Randschleifmaschine ein relativ hohes Drehmoment übertragen,
das von der die Maschine führenden
Person aufgenommen werden muss, um eine Gehäusedrehung zu verhindern. Hinzu
kommt noch, dass durch die Rotation des Schleiftellers Querkräfte entstehen,
die versuchen, die Maschine seitlich abzudrängen. Der zur Aufnahme des Drehmoments
und zur Aufnahme der Querkräfte
erforderliche Kraftaufwand führt
zur raschen Ermüdung der
schleifenden Person, was schnell zu Konzentrationsschwächen führt. Die
Folge sind Schleiffehler in Form von Schleifansätzen. Deshalb kommt es gerade
an den Randbereichen eines Parkettfußbodens besonders oft zu Reklamationen.
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Zudem
ist das Randschleifen eines Parkettfußbodens mit unverhältnismäßig viel
Zeitaufwand verbunden. Für
das Randschleifen ist etwa der gleiche Zeitaufwand erforderlich
wie für
das Schleifen der Hauptfläche,
obwohl die ungeschliffenen Ränder anteilmäßig nur
etwa 10% der Hauptfläche
eines Parkettfußbodens
ausmachen. Dies wird auch dadurch deutlich, dass oft zwei Personen
gleichzeitig schleifen. Eine Person schleift mit der Walzen-Schleifmaschine die
Hauptfläche,
eine zweite Person schleift mit der Randschleifmaschine die Ränder eines
Parkettfußbodens.
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Ein
weiteres Problem beim Schleifen der Ränder besteht darin, dass das
Schleifbild der Parkett-Randschleifmaschinen anders ist als das Schleifbild
der Walzen-Schleifmaschinen. Unterschiedliche Schleifwerkzeuge wie
Schleifteller und Schleifwalze produzieren unterschiedliche Schleifbilder.
Nach der Lackierung des Parkettfußbodens werden diese Unterschiede
sichtbar.
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Zusammenfassend
sind es hauptsächlich vier
Gründe,
warum der Parketthandwerker dringend auf eine Verbesserung des Randschleifens
wartet:
- 1) Das Randschleifen von Parkettfußböden ist mühsam und
anstrengend.
- 2) Beim Randschleifen entstehen Schleifansätze durch Ermüdung.
- 3) Das Randschleifen erfordert unverhältnismäßig viel Zeitaufwand.
- 4) Beim Randschleifen entsteht ein anderes Schleifbild als beim
Schleifen der Fläche
mit der Walzen-Schleifmaschine.
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Der
Anmelder versuchte mit der Parkettschleifmaschine gemäß
DE 37 17 745 die Probleme des
Randschleifens in der Form zu lösen,
indem diese Maschine wesentlich weniger Randfläche ungeschliffen stehen lässt als
die bekannten Walzen-Schleifmaschinen. Das Schleifaggregat dieser Maschine
besteht aus zwei Schleifwalzen, die sich sowohl um ihre Walzenlängsachsen
als auch um eine Hochachse drehen. Die Anordnung der Schleifwalzen
ermöglicht
ein nahezu bündiges
Schleifen bis zur Wand hin, und zwar sowohl auf der linken und rechten
Maschinenseite als auch auf der Frontseite. Lediglich die Wandstärke des
Schleifgehäuses
bildet einen geringen Abstand, sodass die Maschine Ränder mit
einer Breite von etwa 1 bis 2 cm ungeschliffen stehen lässt. Wenn
man diese mit den 10 bis 20 cm breiten, ungeschliffenen Rändern bei
den Walzen-Schleifmaschinen vergleicht, dann bedeutet dies eine
Reduzierung des Randschleifens um 90%. Die Parkettschleifmaschine
gemäß
DE 37 17 745 hat jedoch
einen entscheidenden Nachteil. Die Oberfläche eines Parkettfußbodens
ist nicht eben wie eine Tischplatte. Vielmehr weist ein Parkettboden
mehr oder minder zahlreiche Erhöhungen
und Vertiefungen auf, die zwar optisch nicht sichtbar sind, die
jedoch das Schleifverhalten der Parkettschleifmaschine maßgebend
beeinflussen. Die Aufgabe beim Parkettschleifen besteht nicht darin,
dass diese Erhöhungen
eines Parkettbodens auf ein einheitliches Niveau heruntergeschliffen
werden, sondern darin, dass entlang der vorhandenen Konturen eines
Parkettbodens geschliffen wird. Da die beiden Walzen obiger Maschine starr
am Getriebe angeordnet sind, können
die beiden Schleifwalzen den Erhöhungen
und Vertiefungen des Parkettbodens nicht folgen. Die beiden Schleifwalzen
drehen sich mit 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute um die Hochachse.
Durch diesen rasanten Wechsel der Schleifstellen auf dem Fußboden „hauen" die beiden Schleifwalzen
förmlich
in die Erhöhungen
des Parkettfußbodens
hinein. Die Maschine erfährt
dadurch starke Erschütterungen
und Vibrationen, die ein starkes Riefenbild auf der Parkettoberfläche verursachen.
Deshalb hat der Anmelder diese Maschine nicht auf den Markt gebracht.
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Auch
mit der Parkettschleifmaschine gemäß
DE 41 00 905 ist es dem Anmelder nicht
gelungen, die Problematik der Vibrationen und damit der Riefenbildung
zu lösen.
Jede der beiden Schleifwalzen wurde durch eine an ihrer Lagerachse
anliegenden Feder in vertikaler Richtung nach oben federnd begrenzt
nachgiebig gelagert, damit die beiden Schleifwalzen den Unebenheiten
des Parkettbodens besser folgen können. In der Praxis jedoch
hat sich die vertikale Federung der Schleifwalzen nicht bewahrt. Vielmehr
haben sich die Schleifwalzen aufgeschaukelt und die Vibrationen
der Maschine eher noch verstärkt.
Die Maschine lief ohne Walzen-Federung ruhiger als mit Walzen-Federung.
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Auch
bei der Schleifmaschine gemäß
DE 196 31 858 ist es dem
Anmelder nicht gelungen, das Problem der Vibrationen zu lösen. Auch
bei dieser Maschine werden zwei Schleifwalzen mit hoher Geschwindigkeit
von 16 m/s über
eine Ringfläche
von 250 mm Außendurchmesser
bewegt. Bei ihrem schnellen Kreisen müssen die beiden Schleifwalzen den
Unebenheiten des Fußbodens
ungehindert folgen können.
Dies versuchte der Anmelder mit einem elastischen Fahrwerk zu erreichen.
Die beiden Laufräder
der Maschine besitzen Radbandagen aus elastischen Schaumstoffmaterial,
damit die Maschine bei Erschütterungen über die
beiden Räder
einfedern und nachgeben kann. Einerseits haben die weichen Räder die
Roll- und Fahreigenschaft der Maschine verschlechtert. Andererseits
haben die weichen Räder
die Vibrationen der Maschine nicht beseitigt.
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Aus
der
DE 32 16 230 ist
eine Parkettschleifmaschine mit drei Schleifwalzen bekannt, die
sternförmig
um eine zentrale Hochachse angeordnet sind, wobei jede Schleifwalze
sowohl um ihre Walzenlängsachse
drehbar als auch um besagte Hochachse rotierbar angetrieben wird.
Zum Abschleifen des Parkettfußbodens
wird nur die Schleifwirkung der um die jeweilige eigene Achse sich
drehenden drei Schleifwalzen benutzt; die langsame Rotation der
drei Schleifwalzen um die zentrisch angeordnete Hochachse dient
lediglich dazu, eine Verschiebung der Maschine in beliebigen Richtungen über den
Parkettfußboden
hinweg ohne größeren Kraftaufwand
zu ermöglichen.
So soll die Winkelgeschwindigkeit der Rotationsbewegung um die Hochachse
etwa zwischen 1/100 und 1/150 der Winkelgeschwindigkeit der Schleifwalzen
betragen. Übliche
Schleifwalzen einer Parkettschleifmaschine werden mit einer Winkelgeschwindigkeit
zwischen 1500 und 3000 Umdrehungen pro Minute angetrieben, sodass
bei dieser Maschine die Rotationsgeschwindigkeit um die Hochachse
kaum höher
als etwa bei 30 Umdrehungen pro Minute liegt. Dies entspricht etwa ½ Umdrehung
pro Sekunde. Durch diese langsame Flächendrehung werden zwar Vibrationen
verhindert, die Maschine ist jedoch für die Praxis nicht tauglich.
Wegen der langsamen Flächen-Rotation
der drei Schleifwalzen muss die Maschine so lange auf der Stelle
gehalten werden, bis der Schleifring komplett geschliffen ist. Erst
dann kann die Maschine zum Schleifen des nächsten Ringes fortbewegt werden.
Die Problematik liegt darin, die einzelnen Ringflächen in
ihrem Schliffbild übergangslos
aneinander zu fügen.
Dies ist bei dem nahezu stationären
Schleifvorgang praktisch nicht möglich.
Mit dieser Maschine ist kein flächiges Schleifbild
möglich.
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Bei
der Anmeldung
US 982 408 hat
die Maschine sechs Auflage-Punkte.
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Darstellung der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Parkettschleifmaschine
der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass diese Maschine
flächige Parkettfußböden ohne
Ausschleifungen und ohne Frässpuren
erzeugt, dass sie durch einen vibrationsarmen Lauf ein riefenfreies
Schleifbild produziert und dass sie ferner nur minimale Randbereiche
ungeschliffen stehen lässt.
Erfindungsgemäß erreicht
wird dies bei einer Parkettschleifmaschine der eingangs genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Durch
die Drei-Punkt-Auflage kann sich die Schleifmaschine (1)
den Unebenheiten der Parkettoberfläche (12) total anpassen,
so wie sich ein Stuhl mit drei Füßen einer
unebenen Fläche
anpasst, während
ein Stuhl mit vier Füßen auf
einer unebenen Fläche
wackelt. Bei Parkettschleifmaschinen mit über die Fläche kreisenden Schleifwalzen,
die mehr als eine Drei-Punkt-Auflage
haben, erfolgt ein ständiger Wechsel
von Aufliegen und Abheben der Schleifwalzen, woraus die Vibrationen
entstehen. Alle bekannten Parkettschleifmaschinen, bei denen zwei
oder der Schleifwalzen mit hoher Geschwindigkeit über die
Parkettoberfläche
kreisen, haben mehr als eine Drei-Punkte-Auflage, woraus Vibrationen
entstehen. Vibrationen erzeugen Schleifriefen und damit ein negatives
Schleifbild.
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Um
eine Drei-Punkte-Auflage bei einer derartigen Parkettschleifmaschine
zu erreichen, musste auf Laufräder
während
des Schleifprozesses verzichtet werden. Bis jetzt sind keine Parkettschleifmaschinen
mit über
die Fläche
kreisenden Schleifwalzen bekannt, die beim Schleifprozess ohne Laufräder arbeiten.
Alle Schleifmaschinen dieser Art haben entweder zwei, drei oder
vier Laufräder.
Ein Schleifprozess ohne Laufräder
war auch nicht naheliegend, denn der Anmelder beschäftigt sich
schon seit dem Jahre 1986 mit der Entwicklung solcher Parkettschleifmaschinen,
bei denen Schleifwalzen über
die Fläche
kreisen (
DE 37 17 745 → innere
Priorität
24.09.86
DE 36 32 388.8 ).
Erst nach 19 Jahren Entwicklungsarbeit und dem Bau verschiedener
Prototypen gelang dem Anmelder für
die Schleifart „Flächenschliff
mit kreisenden Schleifwalzen" der
Durchbruch, indem er eine Parkettschleifmaschine entwickelte, die
beim Schleifprozess ohne Laufräder
arbeitet.
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Beim
Verzicht auf Laufräder
wird das Gesamtgewicht der Maschine zum Schleifdruck. Dies war nicht
vorstellbar und auch nicht naheliegend, da eine solche Parkettschleifmaschine
aus Motor, Getriebe, Schleifaggregat, Staubabsaugung und Fahrwerk
besteht, deren Gesamtgewicht über
60 kg liegt. Ein Schleifdruck von über 60 kg ist bei Parkettschleifmaschinen
mit Schleifwalzen jedoch bei weitem zu groß. Der Schleifdruck bei den
bekannten Parkettschleifmaschinen mit Schleifwalzen liegt bei maximal 30
kg.
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Mit
der erfindungsgemäßen Parkettschleifmaschine
wurde das Problem durch eine äußerst kompakte
Bauweise gelöst,
bei welcher der Antriebsmotor gleichzeitig Walzenträger ist.
Dadurch konnte auf ein Getriebe verzichtet werden. Die Staubabsaugung
wurde durch einen fahrbaren, separaten Staubsauger von der Maschine
getrennt. Durch die Einsparung eines separaten Walzenträgers, eines
Getriebes und durch die Abtrennung der Staubabsaugung konnte das
Gesamtgewicht der Maschine auf etwa 35 kg reduziert werden. Das
Maschinengewicht von 35 kg ist auch der Schleifdruck, da beim Schleifprozess
die beiden Laufräder
(9) außer
Betrieb sind und die Maschine (1) nur mit den drei Schleifwalzen
(6) auf der Parkettoberfläche (12) aufliegt.
Durch die Drei-Punkte-Auflage kann sich die Maschine optimal an
die Unebenheiten eines Parkettfußbodens anpassen. Der Schwerpunkt
der Maschine (1) liegt auf der Motorwelle/Achse (5),
wodurch der Schleifdruck gleichmäßig auf
die drei Schleifwalzen (6) verteilt ist. Die Drei-Punkte-Auflage
und der gleichmäßig verteilte
Schleifdruck verleiht der Maschinen einen ruhigen, vibrationsarmen
Lauf, wodurch Schleifriefen verhindert werden.
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Die
totale Anpassung der Schleifmaschine (1) an die Unebenheiten
eines Parkettfußbodens durch
die Drei-Punkte-Auflage verhindert auch ein Verkanten der Schleifwalzen
(6). Die Maschine (1) hinterlässt dadurch keine Frässpuren.
Vielmehr schleift sie ansatzfrei.
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Ferner
hat die Schleifmaschine (1) trotz der Schleifwalzen (6)
im Wesentlichen die Schleifart des Flächenschliffs. Schleifwalzen
haben üblicher
Weise die Schleifart des Kontaktschliffs. Bei Schleifmaschine (1)
erfolgt der Schleifeffekt in erster Linie durch die Bewegung der
drei Schleifwalzen (6) über
die Parkettoberfläche
(12) hinweg, wie dies in 3 dargestellt ist.
Die Drehung der drei Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen
(7) hat durch die Horizontalbewegung des Walzenträgers (4)
und den daraus resultierenden rasanten Ortswechsel der Schleifwalzen (6)
ebenfalls den Charakter des Flächenschliffs.
Die Parkettschleifmaschine (1) produziert daher flächige Parkettfußböden ohne
Ausschleifungen und ohne Schleifwellen.
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Mit
der neuen Parkettschleifmaschine kann man auf der linken und rechten
Maschinenseite sowie stirnseitig nahezu bündig bis zu den Wänden hin schleifen.
Lediglich die Wandstärke
des Gehäuses (8)
liegt zwischen dem äußeren Schleifkreis
und der Wand. Die Maschine (1) lässt an den Rändern eines Raumes
nur noch schmale Streifen von etwa 1–2 cm Breite ungeschliffen
stehen. Die mühsame
Arbeit des Randschleifens wird so auf ein Minimum reduziert. Das
Randschleifen hat nur noch etwa den zehnten Teil des seitherigen
Umfangs. Dies bedeutet eine riesige Erleichterung für den Parketthandwerker.
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Der
Antrieb der Maschine (1) erfolgt durch einen Außenläufer-Motor
(2). Außenläufer-Motoren sind
Spezialmotoren mit außen
angeordnetem Kurzschlussläufer.
Der Kurzschlussläufer
(4) ist gleichzeitig Walzenträger (4) und trägt die drei
Schleifwalzen (6). Der Stator (3) des Außenläufer-Motors
(2) ist an dem Gehäuse
(8) befestigt. Im Stator (3) ist die Motorwelle/Achse
(5) positioniert. Die Motorwelle/Achse (5) ist
nicht drehbar und zusammen mit dem Stator (3) mit dem Gehäuse (8)
fest verbunden. Der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
ist auf der Motorwelle/Achse (5) durch zwei Kugellager
(23) drehbar gelagert. Bei Inbetriebnahme der Maschine
(1) werden die sternförmig
am Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
angeordneten drei Schleifwalzen (6) kreisförmig über die
Parkettoberfläche
(12) bewegt. Bei diesem Kreisen der drei Schleifwalzen
(6) über
die Parkettoberfläche
(12) drehen sich die drei Schleifwalzen (6) gleichzeitig
um die Walzenlängsachsen
(7). Beide Drehbewegungen erfolgen direkt durch den Außenläufer-Motor
(2). Die Rotation der drei Schleifwalzen (6) um
die Motorwelle/Achse (5) mit etwa 1340 Umdrehungen pro
Minute ist die eigentliche Schleifbewegung, während die Rotation der drei
Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen (7) der
Zustellung dient. Die Zustelldrehung der drei Schleifwalzen (6) hat
die Aufgabe, dass fortlaufend frisches Schleifpapier (21)
zum Einsatz gebracht wird. Das Schleifpapier (21) hat somit
eine Schleif- und eine Abkühlphase.
So wird eine hohe Standzeit des Schleifmittels erreicht. Die Zustellbewegung
der drei Schleifwalzen (6) erfolgt durch einen Kegeltrieb
(18), bestehend aus dem Ritzel (19) auf der Motorwelle/Achse
(5) und jeweils einem Kegelrad (20) an den drei
Walzenlängsachsen
(7). Bei der Rotation des Kurzschlussläufers/Walzenträgers (4)
um die Motorwelle/Achse (5) drehen sich durch den Kegeltrieb
(18) die drei Schleifwalzen (6) auch um die Walzenlängsachsen (7).
In einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung gemäß Anspruch
7 drehen sich die drei Schleifwalzen (6) mit etwa 1340
Umdrehungen pro Minute um die Motorwelle/Achse (5). In
einem Ausführungsbeispiel des
Kegeltriebes (18) gemäß Anspruch
10 hat dieser ein Übersetzungsverhältnis von
1:1,44. In einem Ausführungsbeispiel
gemäß Anspruch
12 drehen sich die drei Schleifwalzen (6) mit etwa 927
Umdrehungen pro Minute um ihre Walzenlängsachsen (7).
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Außenläufer-Motoren
haben einen weichen Anlauf mit niedrigem Einschaltstrom, was bei
Parkettschleifmaschinen besonders wichtig ist. Parkettschleifmaschinen
werden in Haushalten eingesetzt, wo Sicherungen von 16 Ampere vorhanden
sind, die beim Starten der Maschine halten müssen. Dieser Forderung entspricht
der beim Erfindungsgegenstand eingesetzte Außenläufer-Motor (2). Beim
Starten der Maschine (1) werden die drei Schleifwalzen (6)
vom Boden abgehoben, damit der Außenläufer-Motor (2) leicht
anläuft.
Bei abgesenkten Schleifwalzen (6) wäre der Reibungswiderstand so
groß, dass
die Anzugskraft des Motors (2) zum Hochfahren der Maschine
(1) nicht ausreichen würde.
Wenn man das Anheben beziehungsweise Absenken der drei Schleifwalzen
(6) über
die beiden Laufräder
(9) vornehmen würde,
dann wäre
keine absolut waagrechte Absenkung der drei Schleifwalzen (6)
gegeben. Eine waagrechte Absenkung jedoch ist notwendig, damit die
drei Schleifwalzen (6) gleichzeitig Kontakt zur Parkettoberfläche (12)
bekommen und dadurch gleichzeitig zum Schleifeinsatz gebracht werden.
Nur dann ist ein Ausgleich der Reibungskräfte an den drei Schleifwalzen
(6) gegeben und somit ein neutrales Verhalten der Maschine
gewährleistet.
Wenn die drei Schleifwalzen (6) nicht gleichzeitig Bodenkontakt
bekommen, dann bricht die Maschine (1) aus. Die Maschine
(1) lässt
sich dann nicht mehr beherrschen. Dieses Problem wurde bei der erfindungsgemäßen Maschine
(1) durch eine Anlaufhilfe gelöst. Die Anlaufhilfe besteht
darin, dass die drei Schleifwalzen (6) vor dem Starten
der Maschine (1) über
einen Stützteller
(13) vom Boden abgehoben werden. Der Stützteller (13) ist
mit einem Druckbolzen (15) verbunden, der in der Motorwelle/Achse
(5) vertikal-beweglich gelagert ist und durch eine Druckfeder
(16) nach unten gedrückt
wird. Über
einen Bowdenzug (17), der einerseits mit dem Druckbolzen
(15) und andererseits mit dem Handhebel (11) verbunden
ist, dann der Stützteller
(13) hochgezogen werden, sodass die drei Schleifwalzen
(6) Kontakt zum Boden bekommen. Damit beginnt der Schleifprozess.
Die geschilderte Anlaufhilfe ermöglicht
eine parallele Absenkung der drei Schleifwalzen (6) und
dadurch eine verhaltensneutrale Maschine (1) beim Beginn
des Schleifprozesses.
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Das
Maschinengewicht ist zugleich der Schleifdruck und liegt bei etwa
35 kg. Er verteilt sich gleichmäßig auf
die drei Schleifwalzen (6).
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Ein
schwenkbarer Führungsbügel (10)
ist am Gehäuse
(8) angelenkt und dient zur Führung der Schleifmaschine (1).
Die Schwenkbarkeit des Führungsbügels (10)
lässt der
Maschine (1) die notwendige Freiheit zur Anpassung an die
Unebenheiten des Parkettfußbodens.
Der Führungsbügel (10)
lässt sich
zum Transport der Maschine arretieren. Die Maschine (1)
hat zwei Laufräder
(9), die nur zum Transport der Maschine dienen und die
beim Schleifprozess abgehoben und somit außer Funktion sind. Beim Schleifprozess
liegt die Maschine (1) nur mit den drei Schleifwalzen (6)
auf der Parkettoberfläche (12)
auf.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 Perspektiv-Zeichnung
der Parkettschleifmaschine 1
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2 Schnitt-Zeichnung
der Parkettschleifmaschine 1
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3 Perspektivische
Darstellung des Flächenschliffs
mit drei Schleifwalzen
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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Die
Schleifmaschine (1) zum Abschleifen der Oberfläche (12)
eines Parkettfußbodens
besteht aus einem Gehäuse
(8), an dem ein Außenläufer-Motor (2)
befestigt ist. Die Maschine (1) wird am Führungsbügel (10)
geführt
und hat zwei Laufräder
(9), die nur zum Transport der Maschine (1) dienen.
Der Außenläufer-Motor
(2) besteht aus dem Stator (3), der Motorwelle/Achse
(5) und dem Kurzschlussläufer/Walzenträger (4),
der auf der feststehenden Motorwelle/Achse (5) durch zwei
Kugellager (23) drehbar gelagert ist. Die Motorwelle/Achse
(5) und der Stator (3) sind mit dem Gehäuse (8)
fest verbunden. Der Kurzschlussläufer
(4) ist gleichzeitig Walzenträger (4) und trägt die drei
Schleifwalzen (6). Zur Aufnahme der drei Schleifwalzen
(6) hat der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
drei Bohrungen, in denen drei Gewinderinge (22) eingeschraubt
werden. In den drei Gewinderingen (22) sind auf jeweils
zwei Nadellagern (24) die drei Walzenlängsachsen (7) drehbar gelagert.
Die drei Schleifwalzen (6) sind mit den drei Walzenlängsachsen
(7) fest verbunden. Bei Inbetriebnahme des Außenläufer-Motors
(2) werden die drei Schleifwalzen (6) durch den
rotierenden Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
kreisförmig über die Parkettoberfläche (12)
bewegt und erzeugen Schleifringe. Der Parketthandwerker bewegt mit
dem Führungsbügel (10)
die Schleifmaschine (1) über die Parkettfläche, sodass
aus den Schleifringen Schleifbahnen beziehungsweise geschliffene
Flächen
entstehen. Das Schleifpapier (21) besteht aus rechteckigen Bogen
und wird per Klettverschluss auf den Schleifwalzen (6)
befestigt. Die Schleifwalzen (6) haben einen Schaumstoffbelag
(25), an dessen Umfang der Klettbelag (26) verklebt
ist. Die Schleifwalzen (6) haben einen Durchmesser von
etwa 100 mm und eine Breite von etwa 60 mm. Damit beim Schleifprozess immer
frisches Schleifpapier (21) zum Einsatz kommt, drehen sich
die drei Schleifwalzen (6) um ihre Walzenlängsachsen
(7). Diese Zustelldrehung erfolgt durch einen Kegeltrieb
(18), der aus dem Ritzel (19) auf der feststehenden
Motorwelle/Achse (5) und den drei Kegelrädern (20)
auf den drei Walzenlängsachsen
(7) besteht. Sobald sich der Kurzschlussläufer/Walzenträger (4)
um die Motorwelle/Achse (5) zu drehen beginnt, drehen sich
durch den Kegeltrieb (18) die drei Schleifwalzen (6)
auch um ihre Walzenlängsachsen
(7). Das Übersetzungsverhältnis des Kegeltriebes
(18) ist beispielweise 1:1,44. Die kreisförmige Flächendrehung
der drei Schleifwalzen (6) beträgt beispielweise etwa 1340
Umdrehungen pro Minute bei einem äußeren Schleifkreis-Durchmesser von etwa
260 mm. Die Zustelldrehung der drei Schleifwalzen (6) um
ihre drei Walzenlängsachsen (7)
beträgt
beispielweise etwa 927 Umdrehungen pro Minute.
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Die
Schleifmaschine (1) liegt beim Schleifprozess nur mit den
drei Schleifwalzen (6) auf der Parkettoberfläche (12)
auf. Zum leichteren Starten des Außenläufer-Motors (2) werden
die drei Schleifwalzen (6) von der Parkettoberfläche (12)
abgehoben. Dies geschieht über
die Anlaufhilfe, indem ein Stützteller
(13) durch eine Druckfeder (16) nach unten gedrückt wird
und dadurch die drei Schleifwalzen (6) vom Boden abgehoben
werden.
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Der
Stützteller
(13) ist mit einem Druckbolzen (15) verbunden,
der in der Motorwelle/Achse (5) vertikal-beweglich gelagert
ist und durch eine Druckfeder (16) nach unten gedrückt wird.
Der Druckbolzen (15) und der mit ihm verbundenen Stützteller
(13) können über einen
Bowdenzug (17) nach oben gezogen werden, sodass die drei
Schleifwalzen (6) gleichzeitig Bodenkontakt bekommen. Damit
beginnt der Schleifprozess. Der Bowdenzug (17) führt vom Druckbolzen
(15) nach oben zum Handhebel (11), der am Führungsbügel (10)
befestigt ist. Mit dem Handhebel (11) lassen sich, wie
geschildert, die Maschine (1) beziehungsweise die drei
Schleifwalzen (6) absenken oder anheben. Der Stützteller
(13) hat auf seiner Unterseite einen Teflonbelag (14)
oder Ähnliches,
damit das Parkett nicht verkratzt wird. Die beiden Laufräder (9)
dienen nur zum Transport der Schleifmaschine (1).
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Der
beim Schleifen anfallende Schleifstaub wird durch einen nicht dargestellten
fahrbaren Staubsauger abgesaugt. Der Staubsauger ist durch einen Saugschlauch
mit dem Gehäuse
(8) der Schleifmaschine (1) verbunden. Es ist
jedoch auch eine in die Maschine (1) integrierte Staubabsaugung
möglich.
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Bezeichnungen zu den 1 und 2
- 1
- Schleifmaschine
- 2
- Außenläufer-Motor
- 3
- Stator
- 4
- Kurzschlussläufer/Walzenträger
- 5
- Motorwelle/Achse
- 6
- Schleifwalze
- 7
- Walzenlängsachse
- 8
- Gehäuse
- 9
- Laufrad
- 10
- Führungsbügel
- 11
- Handhebel
- 12
- Parkettoberfläche
- 13
- Stützteller
- 14
- Teflonbelag
- 15
- Druckbolzen
- 16
- Druckfeder
- 17
- Bowdenzug
- 18
- Kegeltrieb
- 19
- Ritzel
- 20
- Kegelrad
- 21
- Schleifpapier
- 22
- Gewindering
- 23
- Kugellager
- 24
- Nadellager
- 25
- Schaumstoff
- 26
- Klettbelag