DE102006009779A1

DE102006009779A1 - Profilverbinder und Spannkörper

Info

Publication number: DE102006009779A1
Application number: DE200610009779
Authority: DE
Inventors: Thomas Wilbs
Original assignee: Alfer Aluminum GmbH
Current assignee: Alfer Aluminum GmbH
Priority date: 2006-03-01
Filing date: 2006-03-01
Publication date: 2007-09-06

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilverbinder für Hohlprofile mit wenigstens zwei, jeweils in ein Hohlprofil eingreifenden Abschnitten, der, um einen einfach einstellbaren Toleranzausgleich zu ermöglichen, für jeden Abschnitt eine veränderbare wirksame Querschnittsfläche aufweist, wobei die wirksame Querschnittsfläche mittels eines Spannkörpers veränderbar ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Spannkörper für einen Profilverbinder.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Profilverbinder für Hohlprofile mit wenigstens zwei, jeweils in ein Hohlprofil eingreifenden Abschnitten sowie einen Spannkörper für einen solchen Profilverbinder.

Um zwei Hohlprofile miteinander zu verbinden, werden seit langem zwei Prinzipien angewandt. Entweder wird ein Profilverbinder bei gleich bleibendem wirksamen Querschnitt mechanisch oder chemisch an den zu verbindenden Profilen befestigt, oder der Profilverbinder weist einen vergrößerbaren wirksamen Querschnitt auf, wobei die Querschnittsvergrößerung auch durch ausfahrende Stifte, Messer oder dergleichen erreicht werden kann. Die vorliegende Erfindung betrifft Profilverbinder nach dem zweiten Prinzip. Aus der AT 412 497 B ist ein Profilverbinder mit Hammerkopf und Messermechanismus bekannt, dessen Messer sich in das Material des Hohlprofites schneiden. Dies führt zwangsläufig zu einer Beschädigung der eingesetzten Hohlprofile. Aus der DE 20 2004 014 117 U1 ist ein klemmender T-Profilverbinder bekannt, der mittels zweier relativ zueinander verlagerbarer Klemmelemente unter Verwendung eines Spannelements sowie einem Hammerkopf eine haltbare T-förmige Verbindung zweier Profile erreichen will. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist der relativ komplizierte Aufbau des Profilverbinders, dessen Klemmelemente durch das Spannelement zum aufeinander Aufgleiten gebracht werden, so dass sich die wirksame Querschnittsfläche des Profilverbinders vergrößert. Dieser Profilverbinder erlaubt lediglich, zwei Profile miteinander zu verbinden. Aus der DE 24 20 395 ist schließlich ein in die Hohlräume von Hohlprofilen eingreifender Profilverbinder bekannt, der elastisch verformbare Noppen als Toleranzausgleich für Toleranzen von Hohlprofil und Profilverbinder an seinen, in die Hohlprofile eingreifenden Enden aufweist. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist die Tatsache, dass derartige Noppen nur einen engen Toleranzbereich ausgleichen können: Der Ausgleichseffekt ist zum einen durch die maximale Verformbarkeit der Noppen und zum anderen durch deren Bauhöhe begrenzt. Hinzu kommt, dass der beschriebene Toleranzausgleich nicht einstellbar ist.

Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, einen Profilverbinder mit einfach einzustellenden Toleranzausgleich anzugeben, der eine Verbindung von wenigstens zwei Hohlprofilen ermöglicht, beziehungsweise eine einfaches Einstellmittel anzugeben.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass jeder Abschnitt eine veränderbare wirksame Querschnittsfläche aufweist, wobei die wirksame Querschnittsfläche mittels eines Spannkörpers veränderbar ausgebildet ist. Auf diese Weise wird mit großem Vorteil ein sicheres Verspannen selbst bei ungünstigsten Toleranzen erreicht. Dadurch, dass jeder Abschnitt einen mittels eines eigenen Spannkörpers veränderbaren wirksamen Querschnitt aufweist, können mehr als zwei Profile miteinander verbunden werden. Die Trennung von Profilverbinder und Spannkörper erlaubt zudem, für beide Teile unterschiedliche Materialien zu verwenden, da beide unabhängig voneinander hergestellt, gelagert und vertrieben werden können. Dies ermöglicht beispielsweise einen Profilverbinder herzustellen, der aus einem Kunststoff und einem Metallabschnitt besteht und für den ein Kunststoff- und ein Metallspannkörper verwendet werden.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die wirksame Querschnittsfläche der Abschnitte stets geringer als eine Querschnittsfläche des Hohlprofils ausgebildet ist. Auf diese Weise erfolgt die Spannung kontrolliert ausschließlich mittels der Spannkörper, die in die Abschnitte eingeführt werden und diese aufweiten. Es kommt nicht zu einer Überbestimmung.

Weiterhin ist vorgesehen, dass die Abschnitte jeweils aus Ecksegmenten und Kreisbogensegmenten bestehen, wobei sich die miteinander verbundenen Segmente abwechseln. Auf diese einfache Weise wird ausreichend Wandlänge vorgegeben, die zur Vergrößerung des wirksamen Querschnitts einsetzbar ist. Durch die Kreisbogensegmente, deren Krümmungsrichtung entgegengesetzt zu derjenigen der Ecksegmente ausgebildet ist, wird zusätzlich die Stabilität des Abschnitts erhöht, so dass die Spannkräfte sicher übertragen werden.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Abschnitt einen Spannkörper reversibel aufnehmend ausgebildet ist. Hierdurch ist mit Vorteil ein Spannkörper nacheinander in mehreren Profilverbindern einsetzbar, ein Neukauf ist nicht nötig. Gleichzeitig können abgenutzte Spannkörper leicht durch neue ersetzt werden. Dadurch, dass der Spannkörper von dem Abschnitt aufgenommen wird, also in diesen eindringt, wird vorteilhafterweise eine vollumfängliche Spreizung der Abschnittswandung erreicht.

Weist der Spannkörper einen Flansch und/oder einen zylindrischen Abschnitt und/oder einen konischen Abschnitt und/oder eine Skala auf, so wird vorteilhafterweise eine hoher Grad an Funktionalität erreicht. Der Spannkörper lässt sich am Flansch leicht greifen und sowohl in die Abschnitte hinein als auch aus diesen heraus bewegen. Der zylindrische Abschnitt führt dazu, dass die geweiteten Abschnittswandungen nicht oberhalb eines Weitungspunktes elastisch nach innen nachgeben können, sondern an den zylindrischen Abschnitt anliegen. Der Außendurchmesser des zylindrischen Abschnittes ist erfindungsgemäß größer als der Innendurchmesser des durch die Abschnittswandung gebildeten annähernd zylindrischen Hohlraums. Der konische Abschnitt erlaubt vorteilhafterweise ein leichteres Einführen des Spannkörpers in den Abschnitt, da so der Außendurchmesser des Spannkörpers in diesem Bereich kleiner als der Innendurchmesser des Abschnitts ist. Die Skala erlaubt schließlich die exakte Bestimmung und Einhaltung einer Eindringtiefe des Spannkörpers in den Abschnitt und zwar für jeden in einer Hohlprofilkonstruktion eingesetzten Spannkörper.

Dadurch, dass der konische Abschnitt eine Fase aufweist, wird das Einsetzen des Spannkörpers in den Abschnitt des Profilverbinders nochmals vorteilhaft erleichtert.

Die Aufgabe wird auch durch einen Spannkörper für einen Profilverbinder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 gelöst, der einen Flansch und/oder einen zylindrischen Abschnitt und/oder einen konischen Abschnitt, vorzugsweise mit einer Fase, und/oder eine Skala aufweist. Ein solcher Spannkörper kann in Profilverbinder mit geometrisch unterschiedlichst ausgestalteten Abschnitten, bzw. Einsteckzapfen eingeschoben werden und so einfach und reversibel eine Verspannung von Profilverbinder und Hohlprofil erzielen.

Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
1: einen Eckprofilverbinder mit Spannkörper und
2: einen Eckprofilverbinder mit vollständig eingeführtem Spannkörper.
1 zeigt einen Eckprofilverbinder 1, der zwei nicht dargestellte Hohlprofile in einem rechten Winkel miteinander verbindet. Der Eckprofilverbinder 1 weist zwei Einsteckzapfen 4 auf, die über einen Verbindungskörper 5 miteinander verbunden sind. Die äußere Form des Verbindungskörpers 5 ist dabei an die zu verbindenden Profile angepasst, sie kann kubisch, prismatisch, sphärisch oder in jeder anderen, erforderlichen oder gewünschten Form ausgebildet sein. Erfindungsgemäß kann der Profilverbinder 1 auch als Längen-, T- oder Kreuzverbinder ausgebildet sein. In diesen Fällen hätte er zwei, im Winkel von 180° zueinander, beziehungsweise drei oder vier jeweils rechtwinklig zueinander angeordnete Einsteckzapfen 4. Jeder Einsteckzapfen 4 weist an seinem freien Ende einen konischen Abschnitt 6 auf, so dass die Querschnittsfläche in diesem Bereich kleiner als in den anderen Bereichen ist. Der konische Abschnitt 6 ermöglicht ein einfaches und sicheres Einführen des Einsteckzapfens 4 in ein nicht dargestelltes Hohlprofil. Die Wandung des Einsteckzapfens 4 ist erfindungsgemäß so ausgestaltet, dass deren wirksame Länge einstellbar ist. Gemäß 1 wird dies durch Kreisbogensegmente 7 zwischen den Ecksegmenten 8 erreicht, wobei Kreisbogensegmente 7 und Ecksegmente 8 einander entgegengesetzte Krümmungsrichtungen aufweisen. Die Einstellung der wirksamen Länge der Einsteckzapfenwandung erfolgt durch einen Spannkörper 9, der als überwiegend zylindrische Hülse ausgebildet ist. Diese Hülse 9 weist an ihrem ersten Ende einen konischen Abschnitt 10 auf, der schräg angefast ist. Diese Fase 14 ermöglicht ein leichteres Einführen des Spannkörpers 9 in den Einsteckzapfen 4. An seinem zweiten Ende weist die Hülse 9 einen Flansch 11 auf, der ein zu weites Eindringen der Hülse 9 in den Einsteckzapfen 4 verhindert. Die Hülse 9 kann am Flansch 11 wieder aus dem Einsteckzapfen 4 herausgezogen werden, beispielsweise, wenn sie zu tief eingeschoben wurde oder in einem anderen Einsteckzapfen erneut verwendet werden soll. Der zylindrische Abschnitt 12 der Hülse 9 weist eine Skala 13 auf, die ein stets gleichtiefes Einschieben unterschiedlicher Hülsen 9 in unterschiedliche Einsteckzapfen 4 ermöglicht. Die Skala 13 kann erfindungsgemäß aus äquidistanten Strichen, Nuten oder dergleichen, jeweils mit oder ohne Nummerierung bestehen. Die Hülse 9 ist aus einem geeigneten Kunststoff gefertigt, kann erfindungsgemäß auch aus Metall oder jedem anderen geeigneten Material bestehen, sofern das Material zu keiner Beschädigung der Einsteckzapfen 4 führt oder einer Korrosion des Hohlprofils Vorschub leistet.
2 zeigt eine vollständig in einen Einsteckzapfen 4 eingeführte Hülse 9. Gut zu erkennen ist das Aufliegen des Flansches 11 auf dem Rand des freien Endes des Einsteckzapfens 4. Die dargestellte Position der Hülse 9 ist gleichzeitig diejenige Position mit der größten Aufweitung des Einsteckzapfens 4, also der größten wirksamen Länge seiner Wandung. Auf die nach innen gebogenen Kreisbogensegmente 7 wird durch die Hülse 9 eine Kraft ausgeübt, die zu einer Vergrößerung des Krümmungsradius der Kreisbogensegmente 7 führt. Hierdurch werden die Ecksegmente 8 schräg nach außen gegen die Innenseite eines nicht dargestellten Hohlprofites gepresst. Als Resultat wird eine sichere reversible Verspannung der Einsteckzapfen 4 in den Hohlprofilen erreicht.

1: Profilverbinder
2: Abschnitt
3: Abschnitt
4: Einsteckzapfen
5: Verbindungskörper
6: Konischer Abschnitt
7: Kreisbogensegment
8: Ecksegment
9: Spannkörper
10: Konischer Abschnitt
11: Flansch
12: zylindrischer Abschnitt
13: Skala
14: Fase

Claims

Profilverbinder (1) für Hohlprofile mit wenigstens zwei, jeweils in ein Hohlprofil eingreifenden Abschnitten (2, 3), dadurch gekennzeichnet, dass jeder Abschnitt (2, 3) eine veränderbare wirksame Querschnittsfläche aufweist, wobei die wirksame Querschnittsfläche mittels eines Spannkörpers (9) veränderbar ausgebildet ist.
Profilverbinder (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wirksame Querschnittsfläche der Abschnitte (2, 3) stets geringer als eine Querschnittsfläche des Hohlprofils ausgebildet ist.
Profilverbinder (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (2, 3) jeweils aus Ecksegmenten (8) und Kreisbogensegmenten (7) bestehen.
Profilverbinder (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt (2, 3) einen Spannkörper (9) reversibel aufnehmend ausgebildet sind.
Profilverbinder (1) gemäß Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Spannkörper (9) einen Flansch (11) und/oder einen zylindrischen Abschnitt (12) und/oder einen konischen Abschnitt (10) und/oder eine Skala (13) aufweist.
Profilverbinder (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der konische Abschnitt (10) eine Fase (14) aufweist.
Spannkörper für einen Profilverbinder (1) nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass er einen Flansch (11) und/oder einen zylindrischen Abschnitt (12) und/oder einen konischen Abschnitt (10), vorzugsweise mit einer Fase (14), und/oder eine Skala (13) aufweist.