DE102006009621B3

DE102006009621B3 - Fensteranordnung

Info

Publication number: DE102006009621B3
Application number: DE200610009621
Authority: DE
Inventors: Christian Fischer; Marc Freis; Elmar Knepper; Eginhardt Klindt; Dieter Schaarschmidt
Original assignee: Inoutic Deceuninck GmbH
Current assignee: Inoutic Deceuninck GmbH
Priority date: 2006-03-02
Filing date: 2006-03-02
Publication date: 2007-06-28
Anticipated expiration: 2026-03-03
Also published as: RU2439270C2; PT1989383T; EP1989383A1; PL1989383T3; ES2661907T3; WO2007098737A1; EP1989383B1; UA94738C2; WO2007098737B1; SI1989383T1; RU2008139111A; HUE037442T2

Abstract

Die Neuerung betrifft eine Fensteranordnung oder Fassadenelement mit einer Hochwärme- und Schalldämmung, wobei vor allem der Abstand der beiden Glasscheiben verbreitert ist, der Flügelrahmen eine entsprechende Wärmedämmung aufweist und zwischen den Scheiben eine von außen steuerbare Beschattungsvorrichtung vorgesehen werden kann.

Description

Die Erfindung betrifft eine Fensteranordnung mit einem Flügelrahmen der mindestens zwei mit diesem verklebte Glasscheiben trägt und Aufnahmekanäle für Armierungen sowie Mittel für den Entzug von Feuchtigkeit im Scheibenzwischenraum und die Evakuierung des Scheibenzwischenraumes aufweist.

Eine solche gattungsgemäße Fensteranordnung, d.h. eine Verglasung, ist beispielsweise aus der EP 0 029 984 bekannt geworden. Dabei wird vorgeschlagen, bei aus Kunststoffrahmen bestehenden Fenstern, die Rahmenprofile zweiteilig auszubilden und dazwischen eine Folie als Dampfdiffusionssperre einzulegen. Auch die DE 963 274 B und die 965 661 B zeigen eine im Prinzip sehr ähnliche Verglasung mit einem Flügelrahmenprofil, allerdings aus Holz mit je einer Nut für die Aufnahme der Scheiben. Die Nuten werden nach Einsetzen der Scheiben mittels Kitt abgedichtet. Eine verklebte Scheiben-/Flügelrahmenanordnung zeigen auch u. a. die WO 2006/003 505 A1, WO 03/044 309 A2 und die WO 2004/038 150 A2. Eine weitere Fensteranordnung ist in der WO 2005/001 229 A2 beschrieben. Außerdem offenbaren die EP 0 0029 984 A1 und die DE 2 041 038 A Fensteranordnungen mit entsprechender Abdichtung der Scheiben.

Alle diese bekannten Fensteranordnungen haben gemeinsam, dass die Abstände zwischen den Scheiben relativ gering sind, sodass zwischen den Scheiben keinerlei Einrichtungen angeordnet werden können und auch die Schall- und Wärmedämmung nur in recht begrenztem Masse möglich ist. Es ist mit der WO 2005/001229 A2 beispielsweise auch vorgeschlagen worden, das Eindringen von Feuchtigkeit durch die Kunststoffprofile durch eine zwischengelegte Folie zu verhindern, was aber nur in begrenztem Maße wirksam ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fenster zu schaffen, dass einerseits einfach herzustellen ist und eine hohe Schall- und Wärmedämmung aufweist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen in einer hohen Schall- und Wärmedämmung, sowie der Vielseitigkeit der Ausstattungsmöglichkeiten des Fensters für verschiedene Anwendungszwecke. Die Erfindung kann beispielsweise sowohl bei Fenstern, Türen, als auch bei Fassadenelementen etc. eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäße Fensteranordnung ist nachstehend anhand eines in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert:
Es zeigt:
1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fenster und
2 einen Schnitt durch eine Ausführungsvariante der 1
Das in 1 dargestellte Fenster besteht aus einem Flügelelement 1 und einem Rahmenelement 2 und mindestens einer äußeren Scheibe 3 und einer inneren Scheibe 4. Der Zwischenraum ZR zwischen den beiden Scheiben 3 und 4 ist breiter als bei bekannten Verbundglasscheiben, er beträgt mehr als 16 mm, wobei das Flügelelement 1 im Zwischenraum ZR gleichzeitig als Abstandshalter dient. Diese Maßnahme erhöht selbstverständlich auch das Luftvolumen im Zwischenraum ZR. Die Fläche 1a des Flügelelementes 1 zwischen den beiden Scheiben 3 und 4 ist zur äußeren Scheibe 3 hin geneigt und kann außerdem gewölbt sein. Auch kann der Neigungswinkel bzw. die Krümmung variabel ausgestaltet sein, um die Lichtlenkung zu beeinflussen, was nicht nur für unterschiedliche Klimazonen von Vorteil ist. Die Oberfläche 1a des Flügelelementes 1 kann zusätzlich metallisiert oder sonst wie beschichtet sein. Die beiden den Scheiben 3 und 4 zugewandten Flanken des Flügelelementes 1 sind oberhalb einer Kleberschicht 6, 7 mit einem Kantenvorsprung 1b, 1c ausgestattet, um ein Aufsteigen des Klebers 6 bzw. 7 in Richtung der sichtbaren Teile der Scheiben zu verhindern.
Im unteren und oberen Teil der 1 sind unterschiedliche Armierungen bzw. Isolierungen 15 zur Schall- und/oder Wärmedämmung in den Hohlkanälen des Flügelelementes 1 bzw. des Rahmenelementes 2 vorgesehen.
Das Flügelelement 1 und das Rahmenelement 2 sind beispielsweise im geschlossenen Zustand des Fensters innen und außen mittels zwei Dichtungen 1d und 1e abgedichtet. Anstelle dieser beiden Dichtungen kann auch eine auf einem Schließelement 10 angebrachte Dichtung 1f vorgesehen sein, wobei das als Leiste ausgebildete Schließelement 10 in die Euronut EN des Flügelelementes bzw. ein Schubbolzen in die Aufnahmenut ein- bzw. ausfährt und dabei die Dichtfunktion zwischen Flügel- 1 und Rahmenelement 2 übernimmt. Ein erforderliches Trocknungsmittel 8 ist beispielsweise in eine Nut der Oberfläche 1a des Flügelelementes 1 eingesetzt.
Die beiden Scheiben 3 und 4 sind mit dem Flügelelement mittels Kleber 6 bzw. 7 verbunden. Um die Kante der inneren Scheibe 4 ist eine winkelförmig ausgebildete Kantenschutzleiste 5 gelegt, die gleichzeitig einen optischen Effekt darstellt.
In dem Zwischenraum ZR der Scheiben 3 und 4 kann, wie in 2 dargestellt, eine Beschattungseinrichtung 9 vorgesehen sein, die entweder manuell, automatisch oder frei steuerbar betätigt werden kann.
Mit 11, 12, 13 sind auswechselbare Kartuschen bezeichnet, die mit unterschiedlichen Gasen Aerosolen, oder beispielsweise auch einem Spülmittel befüllt sein können und mit dem Zwischenraum ZR über ein Verbindungsröhrchen 14 oder dergl. verbunden sind. Diese Kartuschen 11, 12, 13 sind beispielsweise in der Euronut EN vorgesehen, sie können jedoch auch an einem beliebigen geeigneten Ort des Flügelelementes angeordnet sein. Als Gase kommen beispielsweise Wärmeschutz-, Schallschutz-, Sichtschutz in Frage, oder auch Leuchtgas können zur Anwendung kommen. Durch ein Leuchtgas, beispielsweise mit unterschiedlichen Farben, lassen sich Fassaden dekorativ oder für Informationen usw. gestalten. Die übrigen Gase, die in den Zwischenraum ZR injiziert werden können dienen insbesondere dem Schall- und Wärmeschutz, oder dem Sichtschutz. Zur Steuerung der Kartuschen 11, 12, 13 dienen Sensoren 16, die innerhalb des Zwischenraumes, beispielsweise auf der Oberfläche 1a des Flügelelementes 1 angeordnet sind.
Im Rahmenelement 2 und/oder Flügelelement 1 können unterschiedliche, geeignete Armierungen 15 vorgesehen sein. Diese Armierungen 15 bestehen beispielsweise aus Metall oder partikel- und/oder faserverstärkten Kunststoffen, Kunststoffschaum, auch Integralschaum oder dergl. Es kann auch das Flügelelement 1 selbst aus einem Integralschaum bestehen, was sowohl die Festigkeit als auch die Isolierung positiv beeinflusst.

Claims

Fensteranordnung mit einem Flügelrahmen der mindestens zwei mit diesem verklebte Glasscheiben trägt, eine Euronut besitzt und Aufnahmekanäle für Armierungen sowie Mittel für den Entzug von Feuchtigkeit im Scheibenzwischenraum und die Evakuierung des Scheibenzwischenraumes aufweist, gekennzeichnet durch die Kombination der Merkmale: i.) Abstand zwischen der inneren und äußeren Scheibe > 16,0 mm, ii.) Außenseiten der Scheiben (3, 4) und des Flügelelementes (1) bündig, iii.) Klebeschicht zwischen Außenseite des Flügelelementes (1) und der Innenseite der Außenscheibe (3) und umlaufende Kantenvorsprünge (1b, 1c) am Flügelelement (1) zur Begrenzung der Klebeschicht (6, 7) sowie deren optischer Abdeckung, iv.) Wärmedämmungsmittel im Scheibenzwischenraum (ZR) und/oder im Flügelelement 1 und im Rahmenelement 2, v.) Nach außen hin schräg oder gekrümmt verlaufende Fläche (1a) des Flügelelementes im Scheibenzwischenraum (ZR).
Fensteranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche (1a) des Flügelelementes (1) im Scheibenzwischenraum (ZR) i.) derart gekrümmt ist, dass eine Lichtlenkung innerhalb und/oder nach außerhalb des Scheibenzwischenraums (ZR) erfolgt, ii.) in ihrem Krümmungswinkel veränderbar ist, iii.) mit einem reflektierenden Medium versehen, beispielsweise bedampft ist.
Fensteranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche (1a) des Flügelelements (1) reflektierend ist.
Fensteranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine auswechselbare, gasgefüllte Kartusche (11) über einen Kanal mit dem Scheibenzwischenraum (ZR) in Verbindung steht.
Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaszufuhr in den Scheibenzwischenraum (ZR) automatisch in Abhängigkeit vom Gasdruck im Scheibenzwischenraum (ZR) steuerbar ist.
Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Kartuschen (11, 12 oder 13) mit einem Wärmeschutz-, eine mit einem Schallschutz-, eine mit einem Leucht- und eine weitere mit einem Sichtschutzgas gefüllt ist, die getrennt oder gemeinsam mit dem Scheibenzwischenraum (ZR) über ein Verbindungsröhrchen (14) verbunden sind.
Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Flügel- (1) und das Rahmenelement (2) aus Kunststoff bestehen.
Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das Flügelelement (1) aus Kunststoff Integralschaum besteht.
Fensteranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtung und Verriegelung zwischen dem Rahmen- (2) und dem Flügelelement (1) mittels einer steuerbaren in die Euronut (EN) eintauchenden Schließleiste erfolgt.