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Die
Erfindung betrifft ein multifunktionales Ladegutbehältnis mit
Tischfunktion für
ein Fahrzeug, insbesondere zur Unterbringung von Ladegut in dessen
Kofferraum.
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Ladegutbehältnisse
zur Anordnung in einem Fahrzeug sind bekannt. So beschreibt die
EP 1 162 115 A1 eine
Einrichtung zum Transport von Gegenständen in einem Fahrzeug, die
einen auf einem Laderaumboden desselben zu halternden Aufnahmebehälter aufweist,
der aus derart beweglich und zusammenlegbar miteinander verbundenen
Behälterteilen
besteht, dass dieser zwischen einem Nichtgebrauchszustand, in dem
die Behälterteile
zusammengelegt im wesentlichen flach auf oder in der Ebene des Laderaumbodens
liegen, und einem Gebrauchszustand, in dem die Behälterteile
aufgestellt mindestens ein Aufnahmefach bilden, überführbar ist. Die Halterung auf
dem Laderaumboden kann dabei, insbesondere in Richtung der Fahrzeuglängsachse,
so ausgelegt sein, dass der Aufnahmebehälter zwischen zwei Positionen
verschiebbar und in diesen lösbar
verrastet ist. Der Aufnahmebehälter
selbst besteht vorteilhaft aus einem unteren Bodenteil und einem
mit diesem etuiartig klappbar verbundenen Deckelteil sowie mit diesem
klappbar verbundenen Wandungsteilen, die im Nichtgebrauchszustand
in einer etwa parallel aufeinander liegenden Lage zwischen dem Deckel-
und dem Bodenteil untergebracht sind. Im Gebrauchszustand ist das
Deckelteil in eine etwa senkrechte Position zum Bodenteil hochgeklappt,
und die Wandungsteile sind vom Deckelteil weg zur Bildung eines
Aufnahmefaches parallelogrammartig weggeschwenkt. Der Aufnahmebehälter kann
mit Zusatzeinrichtungen ausgestattet sein. Er ist fahrzeugfest angeordnet.
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Die
WO 02/20311 A1 hat eine zusammenklappbare Gepäckverstauvorrichtung für ein Fahrzeug,
die auch als Tisch verwendbar ist, zum Gegenstand. Diese weist einen
Rahmen mit einem Paar paralleler Längsbalken auf, die an beiden
Enden miteinander verbunden sind. Mit diesen Enden ist der Rahmen
im Abstand vom Kofferraumboden des Fahrzeugs an dessen gegenüberliegenden
Seitenwänden
vermittels eines Befestigungsmechanismus lösbar anordbar. Zwischen den
Balken ist leiterartig eine Mehrzahl von Querbalken ausgebildet.
An diesem Rahmen ist eine Vielzahl von Befestigungsvorrichtungen
ausgebildet, die die Halterung von Ladegut ermöglichen, das sich in den Raum
zwischen dem Rahmen und dem Kofferraumboden erstreckt. Der vom Fahrzeug
lösbare
Rahmen ist mit einem mittig angeordneten Scharnier versehen und
zusammenklappbar ausgerüstet.
Die Balken können
U-förmig und
nach unten offen ausgebildet sein, so dass in den Längsbalken
herausklappbare Teleskopstangen (Stützpfosten) untergebracht werden
können,
die im herausgeklappten und arretierten Zustand als Tischbeine dienen.
Zur Verwendung als Tisch, entweder in einseitiger Abstützung am
Fahrzeug oder völlig
außerhalb
desselben, wird der Rahmen mit einer an diesen angepassten Abdeckung
(Platte) versehen. Im zusammengeklappten Zustand kann die Gepäckverstauvorrichtung
an jeder geeigneten Stelle im Fahrzeug mitgeführt werden. Allerdings benötigt die Gepäckverstauvorrichtung
in ihrer Gebrauchsposition zur zumindest teilweise hängenden
Unterbringung von Ladegut viel Platz, da kaum oder nur schwer nutzbare
Leerräume
entstehen, und das Ladegut kann wegen dieser Anordnung bei einem Crash
zur Gefahr für
die Fahrzeuginsassen werden.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein multifunktionales Ladegutbehältnis mit
Tischfunktion für
ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu gestalten,
das einen reduzierten Platzbedarf bei einer gesicherten Ladegutunterbringung
in seiner Gebrauchsposition hat und das einfach handhabbar ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Ladegutbehältnis nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die
Erfindung geht von einem Ladegutbehältnis aus, das in bekannter
Weise eine Platte und Stützpfosten
aufweist, die zwischen einer Nichtgebrauchsposition in Parallellage
zur Platte und einer Gebrauchsposition in im Wesentlichen senkrechter Position
zur Platte klappbar und in diesen Positionen an der Platte verrastbar
sind, wobei in der Gebrauchsposition die Tischfunktion durch die
auf den ausgeklappten Stützpfosten
ruhende Platte gegeben ist. Die Erfindung besteht nun darin, dass
an den Stützpfosten
flexible Wände,
insbesondere Netze, angeordnet sind, die in der Nichtgebrauchsposition an
die Platte angelegt sind und die in der Gebrauchsposition ein Aufbewahrungsbehältnis für loses
Ladegut oder für.
angepasste kleinere Behältnisse
ausbilden. Die Platte dient dabei entweder als Auflageplatte für das Ladegut,
an der die Stützpfosten
und damit auch die flexiblen Wände
senkrecht nach oben abstehen, oder, nach einer Drehung um 180°, als Tischplatte,
an der die Stützpfosten
und damit auch die Wände
senkrecht nach unten abstehen, wobei eine flexible Wand parallel
zur Platte angeordnet sein kann, durch die das Ladegutbehältnis auch
in der Tischposition nutzbar ist.
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Damit
ist ein Ladegutbehältnis
gegeben, das im Nichtgebrauchszustand im Fahrzeug problemlos auf
dem Kofferraumboden Platz sparend mitgeführt werden kann und das in
der Gebrauchsposition im Fahrzeug auf dem Kofferraumboden oder einer
geeigneten anderen Plattform mit einem vorbestimmten Platzerfordernis
beliebig, vorzugsweise jedoch vorbestimmt, angeordnet werden und
das außerhalb des
Fahrzeugs als Tisch dienen kann. Bei letzterer Nutzung kann das
Ladegutbehältnis
für Gebrauchsgegenstände oder
Picknickzubehör
verwendet werden. Da das Ladegutbehältnis in seiner Gebrauchsposition
im Fahrzeug nicht den gesamten Kofferraum ausfüllt, kann dieser weiteres Gut
aufnehmen, so dass der zur Verfügung
stehende Kofferraum optimal genutzt werden kann und nicht nutzbare
Leerräume nicht
entstehen. Die Handhabung des Ladegutbehältnisses ist einfach, da die
Stützpfosten
lediglich von der Platte ab- oder an diese angeklappt zu werden
brauchen, um den gewünschten
Zustand zu erzeugen.
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Die
Stützpfosten
können
dabei die Schenkel eines U-förmigen
Klappteils bilden, das mit dem die. Schenkel verbindenden Mittelteil
an der Platte angelenkt ist, wobei die Stützpfosten aus teleskopartig ausziehbaren
Segmenten bestehen können,
um für die
Tischfunktion eine akzeptable Tischhöhe einstellen zu können. Dazu
können
auch Stützfüße beitragen,
die am ausziehbaren Endsegment ausklappbar angeordnet sind. Jeweils
zwei Endsegmente sind vorteilhaft zu einem an dem jeweiligen U-förmigen Klappteil
ausziehbaren U-förmigen
Ausziehteil zusammengefasst, an dem dann die Stützfüße angeordnet sind.
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Die
flexiblen Wände
sind vorteilhaft durch Netze gebildet, die an ihren freien Netzenden
mit Gummibändern
versehen sind, die die Netze zwischen den Stützstangen auf der der Platte
abgewandten Seite stabilisieren.
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Das
Ladegutbehältnis
ist vorteilhaft Ausstattungsteil eines Fahrzeugs mit einer dritten
Sitzreihe, die im Nichtgebrauchsfalle umlegbar ist und im umgelegten
Zustand eine Plattform bildet. Es kann mit seiner Platte sowohl
auf dieser Plattform als auch an der in Normalposition befindlichen
Rückenlehne
kofferraumseitig festgelegt und in der Nichtgebrauchsposition mitgeführt und
auch in die Gebrauchsposition verbracht und genutzt werden. In der
Nichtgebrauchsposition ist das Ladegutbehältnis sehr flach und kann auch
unter der dritten Sitzreihe verstaut werden. Die Festlegung am jeweiligen
Ausstattungsteil des Fahrzeugs erfolgt über vorbestimmte, die Crashsicherheit
erhöhende
Gurtanordnungen und am Ladegutbehältnis angeordnete Laschen für die Gurte,
beispielsweise auch durch die an den D-Säulen angeordneten Sicherheitsgurte.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1:
ein Ladegutbehältnis
im Gebrauchszustand,
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2:
dieses als Tisch,
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3:
dieses im zusammengeklappten Zustand,
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4a bis 4f:
ein Ladegutbehältnis
als Ausstattungsteil eines Fahrzeugs in verschiedenen Anordnungs-
und Verwendungsvarianten,
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5:
ein Ladegutbehältnis
in Anordnung auf einer umgelegten Rücksitzlehne,
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6:
ein U-förmiges
Klappteil desselben,
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7:
dieses Ladegutbehältnis
als Tisch und
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8:
in gesicherter Anordnung auf einer umgelegten Rücksitzlehne.
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Das
in 1 gezeigte Ladegutbehältnis weist eine Platte 1,
vier senkrecht nach oben abstehende Stützpfosten 2 und zwischen
diesen gespannte Netze 3 auf, die einen definierten Aufbewahrungsraum
für Ladegut
umschließen.
Die Netze 3 sind dabei mit den Stützpfosten 2 und untereinander über Bänder 4 verbunden,
von denen das in der 1 vordere und die beiden an
dieses grenzenden linken Bänder 4 mit
Reißverschlüssen 5 versehen
sind, um einen Zugriff zum Aufbewahrungsraum zu ermöglichen.
Die an den Schmalseiten angeordneten Stützpfosten 2 bilden
mit einem diese verbindenden Mittelteil (6, 2, 3)
ein U-förmiges
Klappteil, das an der Platte 1 angelenkt und in den in 1 und 3 gezeigten
Positionen an dieser (1) verrastbar ist (nicht gezeigt). An den
Schmalseiten sind die Stützpfosten 2 mit
Griffen 7 versehen, um das Klappteil zu stabilisieren und
um die Handhabbarkeit des Ladegutbehältnisses zu verbessern. In
diesem Zustand kann das Ladegutbehältnis im Kofferraum eines Fahrzeugs
oder auch auf den Rücksitzen
mitgeführt
und als solches genutzt werden.
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Es
kann jedoch auch außerhalb
des Fahrzeugs als Tisch verwendet werden, der in 2 dargestellt
ist. Dazu sind die Stützpfosten 2 aus
teleskopartig ausziehbaren Segmenten 2.1 und 2.2 gebildet,
von denen die Endsegmente 2.2 die Schenkel eines U-förmigen Ausziehteils
bilden, dessen Verbindungsstück 2.3 jeweils
einen Tischfuß ergeben.
Die Segmente sind jeweils über
Kugel-Loch-Arretierungen 8 (angedeutet), die verschiedene
Stellungen ermöglichen,
in ihrer vorbestimmbaren Stellung arretierbar. Wenigstens ein seitliches
Netz 3, in 2 das vordere, ist über Reißverschlüsse 5 aufweisende Bänder 4 mit
den Stützpfosten 2 und
mit der Platte 1 verbunden, so dass der durch die Netze 3 gebildete Aufbewahrungsraum
auch bei dieser Verwendung genutzt werden kann.
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Das
Ladegutbehältnis
kann in einen Nichtgebrauchszustand überführt werden, indem die Segmente 2.1.
und 2.2 eingeschoben und die beiden durch die jeweiligen
Stützpfosten 2 gebildeten Klappteile
bis zur Anlage an die Platte 1 umgeklappt werden, wobei
die Netze 3 mit eingeklappt werden. 3 zeigt
diesen eingeklappten Zustand (Nichtgebrauchsposition).
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In
den 4a bis 4f sind
vorbestimmte Anordnungs- und Verwendungsvarianten eines Ladegutbehältnisses 10 schematisch
dargestellt, das als Ausstattungsteil eines mit einer dritten Sitzreihe versehen
Fahrzeugs vorbestimmt ist. Die 4a, b und
d zeigen die vorbestimmte Anordnung im Nichtgebrauchszustand, wobei
die Fixierung des Ladegutbehältnisses 10 unter
der Sitzbank 11, auf der umgelegten Rücksitzlehne 12 und
kofferraumseitig an der aufgestellten Rücksitzlehne 12 jeweils
durch am Ladegutbehältnis
angeordnete Laschen und fahrzeugseitig befestigbare oder befestigte
Gurte (hier nicht dargestellt) erfolgt. Die in 4a gezeigte
Verstaumöglichkeit
ist auch bei aufgestellter Rücksitzlehne 12 gegeben.
Die 4c und e zeigen die Anordnung des Ladegutbehältnisses 10 im
Gebrauchszustand, wobei dieses über
Reißverschlüsse, wie
oben beschrieben, oder durch eine teilweise doppellage Netzausbildung
mit einer dabei gebildeten Zugriffsöffnung zwischen diesen nutzbar
ist. Schließlich
zeigt 4f noch einmal die Verwendung
des Ladegutbehältnisses 10 als
Tisch außerhalb
des Fahrzeugs.
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5 zeigt
eine andere Ausführungsform
eines Ladegutbehältnisses.
Die Klappteile sind abweichend von denen der vorherigen Ausführung gestaltet.
In 6 ist ein solches Klappteil dargestellt. Dieses
ist mit einem U-förmigen
Klappteil 13 mit Stützpfosten 14 an
der Platte 15 klappbar angeordnet und weist ein U-förmiges Ausziehteil 16 auf,
an dem Klappfüße 17 angeordnet
sind, die für
die Verwendung des Ladegutbehältnisses
als Tisch aufstellbar sind und dadurch, gleichsam als drittes Segment,
die Tischhöhe
mitbestimmen. 7 zeigt die Verwendung als Tisch.
Die 5 und 7 zeigen außerdem unterschiedliche Netzgestaltungen,
wobei das zur Platte 15 parallel ausgebildete Netz 18 teilweise doppellagig,
an den freien Kanten mit Gummibändern 28 versehen
ist und eine Zugriffsöffnung 29 durch
Auseinanderziehen ermöglicht.
Die Befestigung des Ladegutbehältnisses
an der umgelegten Rücksitzlehne 19 erfolgt über Gurtbänder 20 und
Laschen 21 bzw. über
an den Seiten der Rücksitzlehne 19 abstehende
Zapfen 22, mit denen Haken 23 in Eingriff bringbar
sind.
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8 schließlich zeigt
eine crashsichere Anordnung eines Ladegutbehältnisses auf der umgelegten
Rückenlehne 12 der
dritten Rücksitzbank 11, die
eine Plattform bildet. An den Netzen desselben ist klappteilseitig
jeweils an einem Gurtband 24 ein Gurtschloss 25 befestigt.
In dieses greift die Schlosszunge 26 eines Sicherheitsgurtes 27 ein,
der für
die dritte Sitzbank 11 an der D-Säule angeordnet ist, was für die rechte
Fahrzeugseite dargestellt ist.
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Es
ist selbstverständlich,
dass das Ladegutbehältnis
in seinem Gebrauchszustand als solches weitere kleinere Behältnisse,
insbesondere für
dieses vorbestimmte und an dieses angepasste Behältnisse aufnehmen kann. Auch
können
an der Platte 1 behältnisinnenseitig
klappbare starre Wände
zur Unterteilung des Innenraumes oder zur Bildung wenigstens eines
nach oben of fenen Behälters
angeordnet sein, die in der ausgeklappten Unterteilungsposition arretierbar
sind.
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- 1
- Platte
- 2
- Stützpfosten
- 2.1
- Segment
- 2.2
- Segment
- 2.3
- Verbindungsstück
- 3
- Netz
- 4
- Band
- 5
- Reißverschluss
- 6
- Mittelteil
- 7
- Griff
- 8
- Kugel-Loch-Arretierung
- 9
- Klappteil
- 10
- Ladegutbehältnis
- 11
- Sitzbank
- 12
- Rücksitzlehne
- 13
- Klappteil
- 14
- Stützpfosten
- 15
- Platte
- 16
- Ausziehteil
- 17
- Klappfuß
- 18
- Netz
- 19
- Rücksitzlehne
- 20
- Gurtband
- 21
- Lasche
- 22
- Zapfen
- 23
- Haken
- 24
- Gurtband
- 25
- Gurtschloss
- 26
- Schlosszunge
- 27
- Sicherheitsgurt
- 28
- Gummiband
- 29
- Zugriffsöffnung