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Stand
der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Steuergerät zur Dosierung
von Kraftstoff in wenigstens einen Brennraum eines Verbrennungsmotors.
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Ein
solches Verfahren ist aus der
DE 103 05 656 A1 bekannt. Nach dieser Schrift
werden Signale einer mit dem Verbrennungsmotor gekoppelten Körperschallsensorik
als Verbrennungsmerkmale benutzt. Die
DE 103 05 656 begründet dies
damit, dass zwischen einer Verbrennungsgeräuschemission und einer Kraftstoffmenge
einer Voreinspritzung ein einfacher Zusammenhang bestehe. Zur Ermittlung
der eingespritzten Kraftstoffmenge wird das Signal der Körperschallsensorik
jeweils in wenigstens einem ersten Kurbelwellenwinkelbereich (Messfenster),
der der Voreinspritzung zugeordnet ist, sowie in wenigstens einem
zweiten Kurbelwellenwinkelbereich, der einer Haupteinspritzung zugeordnet
ist, erfasst und gefiltert.
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Abhängig von
den bei der Voreinspritzung und der Haupteinspritzung eingespritzten
Kraftstoffmengen ergibt sich ein bestimmtes Muster von Verbrennungsmerkmalen,
aus dem durch Vergleich mit Referenzmustern auf die Einspritzzeitpunkte
und Einspritzmengen geschlossen werden kann, so dass die Voreinspritzung
in einer geschlossenen Schleife korrigiert werden kann. In der
DE 103 05 656 wird dieses
Verfahren am Beispiel eines Einspritzmusters aus einer Voreinspritzung
und einer Haupteinspritzung vorgestellt. Es soll aber auch bei beliebigen Kombinationen
von einer ersten Teileinspritzung und wenigstens einer zweiten Teileinspritzung
einsetzbar sein, wobei die
DE
103 05 656 an anderer Stelle Voreinspritzungen, Haupteinspritzungen
und Nacheinspritzungen als Teileinspritzungen erwähnt. Eine
Anwendbarkeit des Verfahrens auf zwei Voreinspritzungen wird in
der
DE 103 05 656 nicht
genannt.
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Über die
DE 103 05 656 hinaus ist
eine Nutzung von Körperschallsensoren
zu Regelzwecken bei Ottomotoren bereits seit Jahren in Serie, zum
Beispiel zur Klopfregelung. Bei Dieselmotoren sind bisher nur Systeme
mit Körperschall-Regelung
auf dem Markt, die eine einzige Voreinspritzung pro Verbrennung
korrigieren.
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Um
das Verbrennungsgeräusch
zu verbessern wird von Fahrzeugherstellern zunehmend eine Realisierbarkeit
von zwei Voreinspritzungen pro Verbrennung gefordert.
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Die
Voreinspritzmengen werden dabei über Ansteuerdauern
von elektrisch ansteuerbaren Injektoren eingestellt. Durch Toleranzen
und Alterung (Drift) von Komponenten des Einspritzsystems weicht
ein tatsächlicher
Zusammenhang zwischen Einspritzmenge und Ansteuerdauer von einem
Zusammenhang ab, der zum Beispiel in einem Injektor-Kennfeld abgelegt
ist. Als Folge kann sich eine Verschlechterung der Emissionen (Abgas
und Geräusch)
ergeben. Dies gilt im Besonderen für Änderungen der Voreinspritzmengen.
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Zusätzlich zu
einer Drift der Injektoren beeinflusst eine durch die Einspritzung
ausgelöste
Druckwelle in dem Einspritzsystem die nachfolgenden Einspritzungen.
Im Betrieb mit einer einzigen Voreinspritzung pro Verbrennung können diese
Druckwellen mit Hilfe von festen, an einem Prüfstand ermittelten Korrekturwerten
so gut korrigiert werden, dass sich fast keine störenden Auswirkungen
auf die Haupteinspritzung ergeben.
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Bei
Systemen mit zwei Voreinspritzungen pro Verbrennung ergeben sich
jedoch aufgrund einer von der ersten Voreinspritzung ausgelösten Druckwelle
im Kraftstoffsystem große
Ungenauigkeiten bei der zweiten Voreinspritzung. Eine Korrektur
dieser Ungenauigkeiten mit fest vorgegebenen Korrekturwerten ist
nicht ausreichend genau genug, da der Effekt von vielen Einflussgrößen wie
der Kraftstofftemperatur, dem Kraftstoffdruck und der Kraftstoffqualität abhängt, die
mit akzeptablem Aufwand nicht berücksichtigt werden können.
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Es
besteht daher ein Bedürfnis
nach einer verbesserten Korrektur der Ungenauigkeiten von Voreinspritzungen
bei der Verwendung von wenigstens zwei Voreinspritzungen. Bei Versuchen
mit dem aus der
DE 103 05 656 bekannten
Verfahren hat sich gezeigt, dass die Wirkungen mehrerer aufeinander folgender
Voreinspritzungen im Körperschallsignal nicht
klar voneinander trennbar sind. Dies liegt wohl daran, dass mehrere
Voreinspritzungen häufig
in einem sehr engen Winkelbereich verbrennen, so dass ihre Wirkung
im Zylinderdruck und besonders im Körperschall nicht klar voneinander
zu trennen ist.
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Vor
diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der Angabe
eines Verfahrens, mit dem sich eine Voreinspritzmenge mit verbesserter Genauigkeit
im Betrieb des Verbrennungsmotors korrigieren lässt, wenn die Voreinspritzmenge
auf wenigstens zwei Voreinspritzungen pro Verbrennungsvorgang aufgeteilt
ist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die Wirkung mehrerer
Voreinspritzungen in erster Näherung
als Superposition der Wirkungen der einzelnen Verbrennungen behandelt
werden kann. Die Erfindung erlaubt damit eine zylinder- oder brennraum-individuelle
Anpassung einer Summe von Kraftstoffmengen, die mit mehreren Voreinspritzungen
eines Einspritzmusters dosiert werden.
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Durch
einen Eingriff auf genau eine von mehreren Voreinspritzungen kann
eine bestimmte Aufteilung der Einspritzmengen auf die mehreren Voreinspritzungen
korrigiert werden. Wird beispielsweise bei einer zweiten Voreinspritzung
systematisch zu wenig Kraftstoff eingespritzt, erfolgt ein vergrößernder
Eingriff auf die zweite Kraftstoffmenge. Der systematische Fehler
kann zum Beispiel als Folge einer Auswirkung von Druckwellen einer
Voreinspritzung auf eine nachfolgende Voreinspritzung auftreten.
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Alternativ
kann der Eingriff auch symmetrisch auf mehrere Voreinspritzungen
erfolgen oder in vorbestimmter Weise aufgeteilt werden. Durch Verwenden
von Probe-Korrekturwerten kann überprüft werden,
ob sich kleine, zur Probe erfolgende Veränderungen in den Verbrennungsmerkmalen
abbilden. Ist das nicht de Fall, kann die betreffende Voreinspritzung
zu Lasten anderer Voreinspritzungen verlängert werden. Dadurch wird
sichergestellt, dass sämtliche Voreinspritzungen
tatsächlich
wirksam sind und nicht etwa wegen einer unzulässig stark nach unten korrigierten
Ansteuerdauer inaktiv sind. In jedem Fall bezieht sich die Korrektur
dabei sowohl auf eine Injektordrift (hydraulische Drift) als auch
auf eine Korrektur von Einflüssen
von Druckwellen.
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Das
Verfahren bietet darüber
hinaus den Vorteil, dass die Korrektur bereits vom Neuzustand an über die
gesamte Laufzeit des Fahrzeuges zur Verfügung steht. Das Verfahren kompensiert
daher sowohl Neuteiltoleranzen als auch Alterungsdriften. Durch
eine entsprechend angepasste Häufigkeit
der Korrektur können
auch Einflüsse
von Kraftstofftemperaturen korrigiert werden.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen, jeweils in schematischer Form:
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1 ein
technisches Umfeld der Erfindung;
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2 ein
Einspritzmuster mit zwei Voreinspritzungen und einer Haupteinspritzung;
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3 Abbildungen
solcher Einspritzmuster in einem Verlauf verarbeiteter Verbrennungsmerkmale über einem
Winkelbereich;
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4 qualitativ
eine Veränderung
von Verbrennungsmerkmalen bei Änderungen
einer Voreinspritzung; und
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5 eine
Regelschleife zur Korrektur von Voreinspritzungen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Im
Einzelnen zeigt die 1 einen Verbrennungsmotor 10 mit
wenigstens einem Brennraum 12, einem Injektor 14,
einem Kraftstoffdruckspeicher 15, Verbrennungsmerkmalsensoren 16 und/oder 18,
einem Kraftstoffdrucksensor 19, einer Winkelsensorik 20 an
einem Bauteil 22, das sich synchron zu Arbeitsspielen des
Verbrennungsmotors 10 dreht, einem Fahrerwunschgeber 21 und
einem Steuergerät 24. Der
Brennraum 12 wird von einem Kolben 26 beweglich
abgedichtet, der über
einen Kurbeltrieb 28 mit dem Bauteil 22 verbunden
ist. Ein solches Bauteil 22 ist drehfest mit einer Kurbelwelle
des Verbrennungsmotors verbunden. Es kann jedoch in einer anderen Ausgestaltung
beispielsweise mit einer Nockenwelle des Verbrennungsmotors 10 verbunden
sein. Es versteht sich, dass reale Verbrennungsmotoren 10 noch weitere
Komponenten, zum Beispiel Gaswechselventile und zugehörige Aktoren
zur Steuerung eines Wechsel von Füllungen des Brennraums 12 aufweisen,
die in der 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt
sind.
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Wesentlich
für ein
Verständnis
der Erfindung ist jedoch, dass das Steuergerät 24 Ansteuersignale AS
in Form von Impulsbreiten für
Voreinspritzungen VE1, VE2, eine Haupteinspritzung HE und gegebenenfalls
weitere Teileinspritzungen eines Einspritzmusters ausgibt, mit dem
Kraftstoff für
eine Verbrennung im Brennraum 12 zugemessen wird. Bei dem Verbrennungsmerkmalsensor 16 handelt
es sich um einen Brennraumdrucksensor, während es sich bei dem alternativ
oder ergänzend
vorhandenen Verbrennungsmerkmalsensor 18 um einen Körperschallsensor
handelt. Beide Sensoren 16, 18 liefern jeweils Basiswerte
oder Roh-Werte VM_B von Verbrennungsmerkmalen an das Steuergerät 24.
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Die
Winkelsensorik 20 liefert in der Ausgestaltung der 1 eine
Kurbelwellen-Winkelinformation °KW als Information über die
Position des Kolbens 26 in seinem Arbeitsspiel. Es versteht
sich, dass diese Information nicht nur aus der Kurbelwellen-Winkelinformation,
sondern beispielsweise auch aus einer Nockenwellen-Winkelinformation
abgeleitet werden kann. Aus dem Winkelsignal kann noch eine Information über die
Drehzahl n des Verbrennungsmotors abgeleitet werden. Der Fahrerwunsch FW
stellt ein Maß für eine Drehmomentanforderung durch
den Fahrer dar und wird zum Beispiel als Fahrpedalstellung erfasst.
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2 veranschaulicht
ein typisches Einspritzmuster 30, wie es im Umfeld der 1 in
vorbestimmten Betriebszuständen
des Verbrennungsmotors 10 verwendet wird. Dabei sind in
der 2 Ansteuersignale AS für den Injektor 14 aus
der 1 über
dem Kurbelwellenwinkel °KW
aufgetragen. Bei niedrigen Werten des Ansteuersignals ist der Injektor 14 geschlossen,
während
er durch die Impulse VE1, VE2 und HE zur Einspritzung von Kraftstoff
geöffnet wird.
Die Impulse VE1 und VE2 entsprechen den genannten Voreinspritzungen
und der Impuls HE entspricht der genannten Haupteinspritzung. Der
Wert von 180° KW
entspricht dem oberen Totpunkt OT der Bewegung des Kolbens 26 zwischen
dem Verdichtungstakt und dem Arbeitstakt. Der Beginn der Haupteinspritzung
HE liegt bei Personenkraftwagen bis zu 15° vor OT, die Voreinspritzungen
liegen ebenfalls in einem engen Winkelbereich vor OT. Durch die noch
im Verdichtungstakt erfolgenden Voreinspritzungen wird das im Brennraum
12 zum Zeitpunkt der Haupteinspritzung herrschende Druck- und Temperaturniveau
erhöht,
was den sogenannten Zündverzug,
also die Zeitspanne zwischen dem Beginn der Haupteinspritzung und
dem Beginn ihrer Verbrennung, verkürzt. Dadurch sinken insbesondere
die Verbrennungsgeräusche.
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3 veranschaulicht,
wie sich solche Einspritzmuster in einem Verlauf verarbeiteter Verbrennungsmerkmale
VM_V über
einem Kurbelwellenwinkel-Bereich abbilden. Die Peaks stellen dabei
Wirkungen der Einspritzungen auf den Druckverlauf im Brennraum
12,
die Wärmefreisetzung
und/oder die Verbrennungsgeräuschemission
dar. Insofern können
die Begriffe des Verbrennungsmerkmals, der Wirkung einer Kraftstoffmenge
und der Kraftstoffmenge auch synonym zueinander verwendet werden.
Die verarbeiteten Verbrennungsmerkmale VM_V gehen aus den Basiswerten
VM_B durch Filterung, Betragsbildung und über mehrere Arbeitsspiele erfolgende
Mittelung aus den Basiswerten (VM_B) von Verbrennungsmerkmalen hervor,
wie sie in der eingangs genannten
DE
103 05 656 breit beschrieben und daher dem Fachmann geläufig sind.
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Die
Verläufe 32 und 34 der
verarbeiteten Verbrennungsmerkmale VM_V ergeben sich für Einspritzmuster 30 mit
unterschiedlicher Verteilung einer gesamten einzuspritzenden Kraftstoffmenge
auf die drei Teileinspritzungen VE1, VE2 und HE. Dabei ist jeweils
die mit der ersten Voreinspritzung VE1 eingespritzte Kraftstoffmenge
konstant gehalten worden, während
die mit der zweiten Voreinspritzung VE2 und mit der Haupteinspritzung
HE eingespritzten Kraftstoffmengen M_VE2 und M_HE komplementär zueinander
variiert wurden.
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Im
Fall des Verlaufs 32 ist die mit der zweiten Voreinspritzung
eingespritzte Kraftstoffmenge M_VE2 klein. Man sieht im Wesentlichen
nur das Verbrennungsmerkmal von VE1 und ein vergleichsweise großes Verbrennungsmerkmal
der Haupteinspritzung HE. Die Größe des Verbrennungsmerkmals
von HE zeigt ein vergleichsweise großes Verbrennungsgeräusch und/oder
einen steilen Druckanstieg im Brennraum 12 an. Beides ergibt
sich als Folge einer vergleichsweise schlechten Vorkonditionierung
der Verbrennung durch eine kleine oder fehlende Menge M_VE2.
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Im
Fall des Verlaufs 34 ist M_VE2 dagegen größer, was
zu einer besseren Vorkonditionierung und damit zu einem niedrigeren
Verbrennungsgeräusch
der Menge V_HE führt.
Die größere Voreinspritzmenge
M_VE2 bildet sich außerdem
in einem größeren Verbrennungsmerkmal
der Voreinspritzungen ab. Allerdings ist ebenfalls ersichtlich,
dass sich die erste und die zweite Voreinspritzung in dem Verlauf
des Verbrennungsmerkmals 34 nicht auflösen, also nicht voneinander
trennen lassen.
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4 zeigt
qualitativ einen Verlauf 36 eines weiter verarbeiteten
Verbrennungsmerkmals VM_VE12 über
einer Ansteuerdauer AD des Injektors 14 für die zweite
Voreinspritzung VE2 in Mikrosekunden bei konstanter erster Voreinspritzung
VE1.
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Bei
der Ausgestaltung, die mit einem Körperschallsensor 18 arbeitet,
ergibt sich das Verbrennungsmerkmal VM_VE12 dabei qualitativ als
Quotient von zwei Flächen
aus der 3, wobei im Zähler die
Fläche
unter dem Peak der Voreinspritzungen und im Nenner die Fläche unter
dem Peak der Haupteinspritzung steht. Mit anderen Worten: VM_VE12 stellt
insofern ein auf die Fläche
unter dem Peak der Haupteinspritzung normiertes Maß für die Summe der
beiden Voreinspritzungen VE1 und VE2 dar. Der Peak der Haupteinspritzung
dient insofern als Referenz-Verbrennungsmerkmal. Der steigende Verlauf von
VM_VE12 in der 4 spiegelt den Anstieg des Peaks
der Voreinspritzungen bei abnehmendem Peak der Haupteinspritzung
wider.
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Bei
der Ausgestaltung, die mit Brennraumdrucksensoren 16 arbeitet,
entspricht das Verbrennungsmerkmale VM_VE12 einer durch die Summe beider
Voreinspritzungen freigesetzten Wärmemenge. Diese Wärmemenge
lässt sich
aus dem Brennraumdrucksignal bestimmen. Dabei ist, im Gegensatz
zur Auswertung von Körperschallsignalen,
keine Normierung erforderlich. 5 zeigt
eine Regelschleife zur Korrektur von Voreinspritzungen VE1, VE2
die den Verbrennungsmotor 10, wenigstens einen Verbrennungsmerkmalsensor 16 und/oder 18, und
das Steuergerät 24 aufweist.
Das Steuergerät 24 weist
unter anderem einen Basiswertgeber 38 auf, der Basiswerte
ADVE (Ansteuerdauer Yoreinspritzung) für Ansteuerdauern für Voreinspritzungen
VE1, VE2 als Funktion von Betriebsparametern des Verbrennungsmotors 10 bereitstellt.
Der Basiswertgeber 38 ist zum Beispiel ein Kennfeld, das über Werte
von Drehzahl n, Fahrerwunsch FW und gegebenenfalls weiteren Betriebsparametern
des Verbrennungsmotors 10, wie dem Kraftstoffdruck p, adressiert
wird. Der Basiswert ADVE wird in einer Verknüpfung 40 mit einem
Korrekturwert d_AD verknüpft,
wobei die Verknüpfung,
je nach Erzeugung von d AD, multiplikativ oder additiv sein kann.
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Mit
dem Ergebnis AD_VE_korr der Verknüpfung wird der Injektor 14 angesteuert,
was zum Beispiel zu der ersten Voreinspritzung VE1 oder der zweiten
Voreinspritzung VE2 führt.
Die aus der Verbrennung resultierenden Verbrennungsmerkmale werden
durch den Verbrennungsmerkmalsensor 16 und/oder 18 als
Basiswerte VM_B erfasst und an einen Block 42 des Steuergeräts 24 übergeben,
der eine Signalaufbereitung und Filterung repräsentiert. Die Erfassung der
Basiswerte VM_B von Verbrennungsmerkmalen findet dabei in definierten
Teilbereichen eines Arbeitsspiels des Verbrennungsmotors 10 statt,
die zum Beispiel über
bestimmte Kurbelwellenwinkelbereiche definiert sein können. Die
Teilbereiche werden dabei bevorzugt so gewählt, dass ein Teilbereich den
Peak der Voreinspritzungen enthält und
ein weiterer Teilbereich den Peak der Haupteinspritzung enthält.
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Im
Block 42 werden die Basiswerte durch Filterungen, Betragsbildungen
und gegebenenfalls durch eine über
mehrere Arbeitsspiele erfolgende Mittelung und die oben genannte
Normierung zu den verarbeiteten Verbrennungsmerkmalen VM_V und weiter
zu den weiter verarbeiteten Verbrennungsmerkmalen VM_VE1, VM_VE12
umgeformt. Bei der Verwendung von Brennraumdrucksensoren 16 dient der
Block 42 insbesondere zur Bestimmung eines Merkmals, das
die Wärmefreisetzung
charakterisiert. Bei der Umformung werden die verarbeiteten Verbrennungsmerkmale
VM_V insbesondere auf Referenz-Verbrennungsmerkmale normiert, wobei
das Referenz-Verbrennungsmerkmal alternativ aus einem Druck- oder
Geräusch-Verlauf
der Haupteinspritzung HE oder einem Hintergrund-Druck- oder Hintergrund-Geräusch-Verlauf
abgeleitet werden kann.
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Der
Block 42 liefert unter anderem Istwerte VM_VE12_ist für die Summenwirkung
von wenigstens zwei Voreinspritzungen VE1, VE2. Dieser Istwert VM_VE12_ist
wird im Block 44 mit einem Sollwert VM_VE12 soll verglichen,
der ebenfalls in Abhängigkeit
von der Drehzahl n, dem Fahrerwunsch FW und oder ggf. weiteren Betriebskenngrößen des Verbrennungsmotors 10 gebildet
wird. Als Vergleichsergebnis gibt der Block 44 zum Beispiel
eine Regelabweichung d_VM_VE12 als Differenz von VM_VE12 soll minus
VM_VE12_ist aus.
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Diese
Regelabweichung d_VM_VE12 dient als Eingangsgröße für einen Regler 46.
Der Regler 46 gibt als Stellgröße den bereits erwähnten Korrekturwert
d_AD aus, mit dem der vom Basiswertgeber 38 bereitgestellte
Basiswert für
wenigstens eine der Voreinspritzungen korrigiert wird. Dadurch wird
die Summenwirkung für
wenigstens zwei Voreinspritzungen pro Verbrennungsvorgang in einer
geschlossenen Schleife auf den Sollwert VM_VE12 soll eingestellt.
Dabei kann der Eingriff, also die Verknüpfung eines Basiswerts aus
dem Block 38 mit dem Korrekturwert d_AD, auf sämtliche
Voreinspritzungen eines Verbrennungsvorgangs erfolgen. Der Eingriff
kann dabei sowohl symmetrisch erfolgen als auch in vorbestimmter
Weise asymmetrisch aufgeteilt sein. Bei der asymmetrischen Aufteilung
erfolgt er bevorzugt stärker
auf eine nachfolgende Voreinspritzung, da diese durch Druckwellen
einer vorhergehenden Voreinspritzung beeinflusst sein kann. Die
Wirkung der vorhergehenden Voreinspritzung ist dagegen besser vorbestimmbar
und reagiert weniger empfindlich auf Alterungserscheinungen.
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Fortlaufende
Korrekturen können
zu einer korrigierten Ansteuerdauer ADVE_korr = AS führen, die
nicht mehr zum Öffnen
eines Injektors 14 ausreicht, so dass beispielsweise nur
noch eine von zwei Voreinspritzungen aktiv ist. Als Folge würden zum Beispiel
die Geräuschemissionen
ansteigen. Um diesen unerwünschten
Effekt zu verhindern, wird in einer Ausgestaltung ergänzend jede
Voreinspritzung eines Verbrennungsvorgangs zyklisch mit einen Probe-Korrekturwert
verändert,
der ebenfalls als Korrekturwert d_AD von dem Regler 46 ausgegeben
wird. Wenn sich die Veränderung
im Istwert VM_VE12_ist der Summe abbildet, kann davon ausgegangen
werden, dass die betreffende Einspritzung aktiv ist. Dann ist alles
in Ordnung. Bildet sich die Veränderung
dagegen nicht ab, muss von einer inaktiven Voreinspritzung ausgegangen
werden. In diesem Fall kann eine andere Voreinspritzung aus dem
gleichen Einspritzmuster verkürzt
werden und die inaktive Voreinspritzung um den entsprechenden Betrag
verlängert
werden. Durch die Verlängerung
wird sie dann wieder aktiviert. Die Verlängerung erfolgt bevorzugt dadurch, dass
ein Sollwert für
eine Voreinspritzung, deren Veränderung
sich nicht in dem Istwert der Summe abbildet, zu Lasten eines weiteren
Sollwerts einer weiteren Voreinspritzung vergrößert wird.
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Wenn
der Regeleingriff nur auf eine nachfolgende Voreinspritzung erfolgt,
kann vor dem auf die zweite Voreinspritzung erfolgenden Regeleingriff eine
Korrektur der ersten Voreinspritzung erfolgen. Dazu wird ein Korrekturwert
für die
erste Voreinspritzung bei deaktivierter zweiter Voreinspritzung
ermittelt, indem ein Istwert mit einem Sollwert verglichen wird
und indem aus dem Vergleich eine Regelabweichung und daraus eine
Stellgröße als Korrekturwert gebildet
wird. Dieser Korrekturwert wird dann mit einem Basiswert für die erste
Voreinspritzung verknüpft.
Bevorzugt ist auch, dass dieser Korrekturwert zusätzlich zur
Korrektur eines Basiswerts für
die zweite Voreinspritzung verwendet wird. Er dient dann gewissermaßen als
Startwert für
den weiter beschriebenen Regeleingriff auf die zweite Voreinspritzung, der
zur Einstellung der Summenwirkung dient. Dadurch wird das Einschwingen
der Regelung beschleunigt.